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Dresdner Nachrichten : 22.05.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186805221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-05
- Tag1868-05-22
- Monat1868-05
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.05.1868
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Nr. 143. Dreizehnter Jahr«. Erscheint: Tätlich früh 7 Uhr. Hnscrale werden angenoiiimcn: bisAbrndsO.Ton». tagö bi« Mittags 12 Uhr: Marirnstraßt 18. Anzug, i» dir!. Blatte Pude» eine erfolgreiche Berbreitung. Auflage: IS,«»»» lLremplarr. Freitas. den 22. Mai 1868. Tageblatt für Nntcrhaltmig nnd Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Abonnement: . Bicrtcljabrlich 20Ngr. bei »iientgeldlichkrkie len,„g in'« Hau«. Durch die König!. Post Vierteljahr!. 22> rNgr. Linzelnc 9cuiiiiliciv 1 Ngr. > Ailscralenpreile: stiir den Raum einer gespaltenen Zeile: I Ngr. Umer „Einge sandt" die Zeile - 2 Ngr. Druck und Eigenlhnm der Herausgeber: Oitpsch K Rkichardt. - Verantwortlicher Redacleur: Julius Neichardt. Dresden, den 22. Mat. — Vorgestern starb hier in Folge einer vor fast drc* Monaten (am 27. Februar) im Duell erhaltenen Schußwunde Gras Irenaus staluski im Alter von kaum 7,3 fahren. Eine lebenlrästige, zukunftsreiche Existenz wurde hier in Folge eines untergeordneten frivolen Conslicts vernichtet. Graf Z., t. k. Kämmerer und Lssizicr in der Armee, geb. 1835 in Galizien, war der Sohn des in Litthauen bis jetzt in ehrenvollen An denken l benden Grafen Earl stalosii, des obersten Eliefe, des lit- lhauischen Aulstandcs von 183 t und Heerführers iir der un glücklichen Schlacht von Prystowiony und einer Prinzessin Oginska, einer Frau von hoher Geistesbildung und Eharaklerstärkc. Früh die außerordentlichste Begabung für die Kunst vcrrathend, wurde er nach Nom gesandt, wo er im Atelier Tenerani's sich zum ausgezeichneten Bildhauer ausbildcte, dem bloß eine conse- gucnterc Thätigtcil mangelte, um an der Seite der ersten Na men unter den modernen Bildhauern zu glänzen. Aber selbst bet so rhapsodischer Ausbildung brachte er es im Portraitbüsten- fach, namentlich was weibliche Schönheit und Grazie anbelangt, zu einer hohen Voltommenheit. Im Fahre 1865 erhielt er den Auftrag, die Büsten Ihrer Mas. des Kaisers Franz Foseph und der Kaiserin Elisabeth auszuführen, was er, ivie sich die Be sucher des österreichischen Museums erinnern werden, in außer ordentlicher Vollendung that. Diese Büsten wurden 1867 dem französischen Kaiserpaarc zum Geschenk gemacht. Im Jahre 1866 nahm Graf Z., als der Krieg gegen Preußen ausbrach, Dienste als Freiwilliger im Ulanen Regiment Mensdorff. Unsens Wissens war er nebst Gras Hans Wilczct der Einzige aus der hohen Aristokratie, welcher als Gemeiner in die Reihen der Armee trat. Seine Tapferkeit in der Schlacht von Köoiggrätz rechtfertigte die alsbald erfolgende Beförderung zum Offizier. Der Ver storbene war inmitten einer Jugend Generation, die sich den schrecklich harten, aber verdienten Namen der . pelils moros" zugezogen hat, eine glänzende und sympathische Ausnahme. Wohlgebildet, von vortheilhaftestem Aeußeren, war er in allen körperlichen Uebungen, inr Reiten, Fechten, Tanzen, Schießen, Schwimmen und in der Gymnastik, ein Muster von Kraft und Geschicklichkeit, diese äußeren Vorzüge mit dem trefflichsten Her z n, dem wohlwollendsten Sinn, den corr, ctesten Manieren und einer rührenden Anhänglichkeit an seine Familie verbindend. Sollte dieser schreckliche Fall, der in hiesiger Stadt allgemeine Theilnahme erregte, nicht ein neuer Fingerzeig sein, daß endlich einmal durch Errichtung von Ehrengerichten seitens der Negie rung wenigstens die ganz frivolen Duelle verhindert würden. Ein unterbrochenes Frühstück cpisodirte vor wenig lagen im sogenannten englischen Viertel. Ein dasiger Gennibtreibender ging wie cr'ü gewohnt war, in den Vormit tagsstunden in seine Wohnung, um sein zweites Frühstück zu genießen. Sein großer Appetit erhielt aber plötzliche Schluß würze, denn iin gegenüber stehenden Kleiderschrank füngt's aus einmal an zu „spuken". Es rappelt und trappelt darin, so daßes dcr Dejeunircnde dock, nach aller Menschen Sitte ganz na türlich findet, nach dem Kobolds zu fahnden und ihn zu Haschen. Aber 1er Bissen blieb ihm im Munde stecken, als er anstatt eines spukenden Geistes oder einer raschelnden Maus einen ihn bekannten, allerliebsten — Schneidergesellcn drin findet, den sich feine Frau zum zweiten Frühstück bestellt halte. Daß der Ehe mann dem Vergeben, der Erwischte hätte nach den Motten und Holzwürmern im Kleiderschrank gesucht, keinen Glauben schenkte, bewies er praetisch dadurch, daß er die nette Ehehälfte mit dem Wunderschränkler sofort dahin spedirte, wo andere minder Schul dige ruhiger die Treppe hinuntergehen. Es geht daher für alle Ehemänner die weise Lehre aus dem Obigen hervor, daß seit Erfindung der Wunderschränke eine bessere häusliche Eontrole, wie z. B. unerwartete Frühstücksstunden, einzuführen seien. I'r< dalum os8e>! —^ Die Erdarbeiten zu Erbauung der Actien - Brauerei aus Reisewitz haben seit vorgestern begonnen und mit diesem zugleich der Brunnenbau. Die dazu gehörigen Felder sind vor der Hand vorthcilhaft verpachtet und die Ziegelei in brennen den Betrieb gesetzt worden. Es entwickelt sich im Ganzen zu Rcalisirung des bedeuteeden Unternehmens daselbst allenthalben eine rührige Thätigkeit — Verschiedene höhere Truppen - Comman darrten haben Badereisen angetrcten, unter andern der Stadteornmandant, Gcneralleutnant Frhr. von Hausen, Exc., dessen Geschäfte der Divisionair, Generalleutnant von Schimpfs, Exc., interimistisch übernommen hat. — Gistern früh hat der Inhaber einer hiesigen Garten- anlagc die unangenehme Bemerkung gemacht, daß ein unbekann ter Strolch in seiner Marquise genächtet und ihm seine ziem lich neue grauleinene mit rother Borde besetzte Marquisenbc- Ucidung nebst einer zierlichen Ampel mitgenommen hat. Letz tere hat sich zwar bald oarauf in einem Nachbargarten wieder gefunden, da sie für den Dieb keinen Werth hatte, die Lein wand hingegen gedenkt er wahrscheinlich, wenn auch nicht zu Leibwäsche, doch den Erlös derselben zu einige Schnapsdreiern zu benutzen. — Eine ziemlich witzige, größtentheils ab.r sehr hitzige, ja sogar im Superlativ schwitzige Exkursion unternahm vergangenen Dienstag ein geringes Häuflein des Gcwerbevereins, aus etwa 100 Personen bestehend; an dieser intensiven Minorität mag wohl die in Kürze stattfindende Extrafahct nach Teplitz, am 21. Juni, den größten Theil der Schuld tragen. Man fuhr um halb 1 Uhr ab, zunächst nach Niederau in die Jmprägnir- Anstalt des Herrn Rütgers; es entwickelte sich in der Trockcn- stube, wo die Schwellen eine Art Röstung erleiden, eine infer nalische Hitze; von dieser begaben sich die Besucher in die Destillationslocale, woselbst der rohe Thcer erst eine große Menge leichtes, flüchtiges Oel, später etwas schweres dergleichen oder rohen Kreosot liefert; aus diesen Flüssigkeiten entsteht durch geeignete Behandlung das Benzin und aus letzlerem das Anilin und dessen Farbcnproductc. Von Niederau ging cs nun weiter nach Riesa, woselbst man sich in mehrere Sectionen theilte; wir gingen zuvörderst nach dem Elbquar und sahen hier in Folge der Freundlichkeit des dortigen Beamten die Art und Weise der Ausladung einer vollen Lowry mit Kohlen direct in das in der Elbe aufgestellte Schiff. Jetzt ging es in die Höhle der Eyclopen, in das Eisenwalzwerk und die Nohrziehcrei des Herrn Grafen v. Einsiedel: — der Funke sprüht, die Bälge blasen, als galt cs, Felsen zu verglasen! — Welch' großartiges Etab lissement, von der Fabrikation des Bandeisens bis zu dem der Gasrohren, vor dem kleinen Messerchen, welches Eisenbahnschie nen wie Butter durchschneidct, bis zu dem 50 Centner wiegen den Dampfhammer-, ja, wohl staunt der Menschengeist über seine eigene Productivität, aber auch von der Möglichkeit über zeugt er sich, daß der Mensch unter allen Himmelsstrichen leben kann, denn, lieber Leser, diese Hitze'. — Tropen-, concentrirte Brennglas-, Quecksilber-Siedehitze, das ist noch alles zu wenig! Auch sab man alte und junge Gewerbeoereins-Mitglieder mit dem weißen oder bunten, seidenen oder baumwollenen Gcsichts- vorsprungsrcinigungsapparat fortwährend die mehr oder weniger ins Kirschrothbraun glühend spielende Physiognomie von den reichlichen Produkten der Hautporen säubern; eine afrikanische Sonnengluth und diese Eisenschmelzglühhitze noch obendrein in den Kauf, das ist für uns neubackene Norddeutsche doch des Guten zu viel — 's war aber trotzdem hübsch! Zum Schluffe besuchten wir die Schneidemühle der Herren Fuchs und Unger, die sich von anderen derartigen Etablissements vorzüglich durch die Großartigkeit auszcichnct; es wurden recht anständige K ätz chen in ihre vängentheile zerlegt und existirte in den verschiede nen Lagerräumen ein ganz respektabler Holzvorrath. Einzelne Neugierige zerstreuten sich von hier aus in das Städtchen, um vielleicht Eroberungen zu versuchen, und fanden sich mit den übrigen Getreuen im „Sächsischen Hof" zu'ammen, woselbst durch die Munisteenz des Niesaer Vereins das Stadtmusikchor concertirte: es fielen ofsiciellc und nicht ossiciclle Toaste und um Oj Uhr gingS mit einer Schneckenlocomotive fort nach Dresden, wo man glücklicher Weise schon um sj l l Uhr anlangtc! — Am Ick. halte in Oelsnitz die Garnison eine Feld dienstübung auf dem Exercierplatze. ES werden Doppelposten ausgestellt und eine Patrouille wird abgcsandt, um dieselben zu visitiren Der eine Patrouillensührer will einen Posten überraschen und ihm von hinten das Geivehr nehmen; er schleicht von hinten heran, der auf Posten stehende Soldat merkt cs aber, macht mit gefülltem Bayonnet eine rasche Wen dung und sticht dabei den Herankonunenden etwa 3 Zoll tief in die Brust. 'Nach Aussage des Arztes ist wahrscheinlich die Lunge verletzt und, falls eine Knochenhautentzündung cintritt, der Tod des Verwundeten zu befürchten. ^C. Z.) — In Eibenstock brannten am 17. Mai die drei Häustr der Hausbesitzer Prager, Dörfel und Münnich nieder. Das Feuer entstand im Pragerschen Hause über der Kammer der dort wohnhaften taubstummen Martinschen Eheleute und bat sich von dort weiter verbreitet. Die beiden erstgenannten Ea- lamitoscn konnten von ihren nicht versicherten Mobilien nur wcnig retten. Tags darauf, am 18. Mai, brannte dortselbst die Hagertschc Scheune ab. Man vermuthet, daß das letzt erwähnte Feuer in Folge fahrlässigen Gebahrens mit Streich hölzchen oder dergleichen entstanden ist, dessen sich vielleicht ein Vorübergehender, vielleicht auch ein Kind schuldig gemacht hat. In der Scheune verbrannten mehrere Scheck Stroh und gegen 20 Centner Heu. — Seit Dienstag ist das Garnisonbad in der Elbe der Benutzung übergeben worden; der Unterricht an die Soldaten und Kadetten im Schwimmen und Kahnlahrcn hat bereits am 16. d. M. begonnen — Hertha. Die, wie wir neulich meldeten, am 6. Mai auf der Chaussee univeit hiesiger Stadt von einem Reisenden aus seinem Kutschwagen verlorene Reisetasche hat sich wieder- gefunden und ist mit ihrem Inhalte von 1700 Thlr. an s hiesige K. Ger.-Amt abgeliefert worden. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 20. Mai. Der des Diebstahls angeklagte Zimmergeselle Joh. Carl Gustav EnderS von hier, 23 Jahre alt, wohnte z-ither bei seinem Vater, einem hiesigen Maurer. Er ist ein verstockter Mensch, der heute dein Gerichtshof die größte Mühe machte, ihn zur Beantwortung der vorgclegten Fragen zu bringen. Sein Vater hatte eine Niederlage in dem vom Adv. Niese bewohnten Hause gemiethet und diese Gelegenheit benutzte Enders, der Sohn, eines Tages in den Weinkeller des Adv. Niese cinzubrechen. Um aber zu dem Wein zu gelangen, mußte er erst zwei mit Vorlegschlössern versehene Thüren öffnen. Die erste Thür hob er aus den Angeln, bei der zweiten wuchteee er mit einem B.echeisen die Haspe los, stahl 6 Flaschen Wein, und machte die Haspe wieder fest. Von dem gestohlenen Wein trank er drei Flaschen und verkaufte drei davon. Diesen Besuch im Weinkeller wiederholte er, und will wieder 6 Flaschen Wein genommen haben, obgleich bei der erfolgten Entdeckung 13 fehlten. Diese 6 Flaschen will er versteckt und später nicht wieder gefunden haben. Einen ferneren Diebstahl beging er in dem Hause wo sein Vater wohnte, als sich seines Tages die Arbeitsleute des Buchbinders Schäfer entfernt hatten. Mit den von seinem Vater besessenen Vorsaalschlüssel öffnete er die Vorsaalthüre, schlich in das Zimmer, und raubte aus dem dort offen dastehendem Kleiderschranke drei Paar Hosen und zwei Westen und etwa acht Tage darauf auf dieselbe Weise einen Nock, einen Ueberzieher, der dem Besitzer 16 Thlr. gekostet hatte und bloS sechsmal getragen war, ein Paar Lackstiefeln, eine silberne Ankeruhr, 18 Thlr. an Werth, nebst einer um 3^ Thlr. erkauften Talmikette und noch einige Kleidungsstücke im Gesammtwerthe von 74 Thlr. Davon trug er ein Paar Sommerbeinkleider von Buckskin zu dem Kleider händler Fr. Eduard Kenne und verkaufte sie diesem für 1 Thlr. 10 Ngr., wobei ihm Kenne gesagt haben soll, Hosen könne er bringen, so viel er wolle, die kaufe er immer. Da rum kam Enders schon am folgenden Tage wieder mit Hosen und Weste und so trug er die Schäfern gestohlenen Gegen stände zu sieben verschiedenen Malen zu Kenne, ohne daß bei diesem ein Verdacht aufgestiegen sein soll, daß die Sachen ge stohlen wären, da Enders vorgegeben hat, er sei beschäftigungs los und wolle sich durch Ein- und Verkauf von Kleidern etwas verdienen. Doch soll ihm Kenne gerathen haben, vorsichtig da bei zu verfahren und sich nicht etwa durch Ankauf von ge stohlenen Sachen Ungclcgcnheiten zu verursachen. Endlich brachte er Kenne auch noch den Ueberzieher, die Uhr und Kette. Den Ueberzieher wollte er von einem Freiwilligen, der zu den Feier tagen nach Hause zu reisen gedenke, gegen 4 Thlr. zu versetzen beauftragt sein. Auf die Bemerkung Kenne's, daß er kaufe, jedoch nicht auf Pfänder leihe, überließ er ihm den Ueberzieher käuflich unter der Bedingung, wenn ihn der Freiwillige nicht bis zu den Feiertagen wieder einlöse, könne ihn Kenne für obigen Preis behalten. Die Uhr kaufte er ihm aus Geld mangel nicht ab, obwohl Enders nur 3 Thlr. dafür verlangt hatte, doch gab er ihm für die Talmikette 7^ Ngr. Bei dieser Gelegenheit war ein Zeuge gegenwärtig gewesen, der den Vor fall eidlich bestätigte. Endlich kam die Polizei der Sache auf die Spur, nahm eine Haussuchung bei Kenne vor und fand sämmtliche gestohlene Effecten mit Ausnahme der Talmiketlc, die bereits verkauft und nickst wieder zu erlangen war. Vom Staatsanwalt wurde nach solcher Sachlage die Bestrafung Enders wegen qualisieirten Diebstahls unter erschwerenden Um ständen für den ersten Fall, für die übrigen aber dagegen wegen gemeinen, fortgesetzten Diebstahls, vom Adv. Schanz, dem Ler- theidiger des ebenfalls wegen Parthiererei angeklagtcn Kenne, die Freisprechung seines Clienten beantragt. Das Gericht er kannte gegen EnderS auf l'/z Jahr Arbeitshaus, sprach aber Kenne aus Mangel vollständigen Beweises llagfrei. — Tagesordnung für die 105. öffentliche Sitzung der Ersten Kammer, Freitag, den 22. Mai, Vormittags 11 Uhr. 1) Bericht der ersten Deputation über den Gewtzentwuif, einige Bestimmungen über den EoncurS der Gläubiger betreffend. 2) Adoptirte Berichte der Zweiten Kammer über r») die Peti tionen des Städtctags rc., Easernenbau .'c. betr.; ti) die Ein gabe des pädagogischen Vereins zu Chemnitz, Thesen über Re form des Volksschul,vesens betr. Königliches Hoftheater. Mittwoch, am 20. Mai. „Der Kaufmann von Venedig" von Shakespeare. Herr Otter vom Herzog!. Hoftheater in Meiningen als letzte Gastrolle: Shylock. Warum Shylock und Schema für die sogenannten Charakter darsteller eine so große Anziehungskraft ausüben, liegt in der Ausnahmestellung, welche „das Volk Gottes" durch Zwang dem Staate gegenüber einnimmt, in dem bewahrten Typus und dessen scharf ausgeprägter Eigenthümlichkeit. Shylock und Schema werden in dem Conslicte mit der Gesellschaft dargestellt, in jenem spiegeln sich die schroffen Anschauungen des mittelalter lichen Staates ab, in diesem die Huinanitätsbestrebungen des
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