Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 25.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186807252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-07
- Tag1868-07-25
- Monat1868-07
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.07.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Znserake werden angen einmen: dtsAbendSÜ.Tonn. Lag« bi» Mittag» 1L Uhr: Marien-raße 1>. Uuzeig io dies. vlatt» finde» et»« erfolgreich« Berbrettuug- Lnflag«: »«,««» «r«chl«rt Lrette«, den 25 Julit — Dem Kunsthistoriker und Ethnographen Kanitz zu Wien ist da» Ritterkreuz des Albrechtvrdcnü verliehen, und der säch sische Consul für die Schweiz, i>r. Heinrich Bodemer, auf sein Ansuchen von seiner Function enthoben worden. Am 22. d. Abends verschied nach längern Leiden Se. Erlaucht Graf Ernst, Graf und Herr von Schönburg auf Rochsburg (gcb. 22. Mai 1800). Mit seinem Tode geht nunmehr die Lehnsherrschast Nochsburg in den alleinigen Besitz Sr. Erlaucht des Herrn Grafen Heinrich von Schönburg Glauchau, den Bruder des Verewigten über. — Der Rath macht bekannt, daß nach Mittheilung der !. Amtshauptmannschaft Hierselbst von der k. Staatsregierung der Direction der Berlin-Görlitzer Eisenbahn Concession erthcilt worden ist zu Veranstaltung von Vorarbeiten für den auf das diesseitige Landesgebiet fallenden Theil einer von der Station Brand (auf der Berlin Görlitzer Bahn) über Luckau, Finster walde, Ortrand und Radeburg nach Dresden zu führenden Eisenbahn, und e» beabsichtigt gedachte Direction, die fraglichen Arbeiten, bei welchen im hiesigen Stadtbezirke die Fluren der Borstadt Ncudorf betroffen werden, nach Beendigung der dies jährigen Getreideernte vorzunehmen. In Folge dessen bedeutet der Rath die betheiligten hierortigen Grundstücksbesitzer, dem mit Aufsuchung und Absteckung der Bahnlinie beauftragten Personal den freien Zutritt auf ihre Grundstücke und die Vornahme der erforderlichen Arbeiten daselbst zu gestatten, auch an den etwa aufzustellendcn Signalstangsn sich in keiner Weise zu vergreifen. Etwaige wirkliche, ihnen aus den fraglichen Vorarbeiten erwachsende Schäden werden, wie die amtshsupt- mannschäftliche Mittheilung in Aussicht stellt, nach vorgängiger legaler Ermittelung von der oben erwähnten Direction ver gütet werden. — Nachdem der Hauptstrom der norddeutschen Schützen sich am Donnerstag Mittag in die Straßen der Residenz er gossen hatte, trafen noch einzelne Schützen mit den später an- kommenden Zügen ein und schloffen sich, nachdem sie über ihr Quartier im Klaren warm, ihren Kameraden an. Die größere Anzahl hatte sich in der Waldschlößchen Stadtrestauration bei Eulitz eingesunden, welch' Letzterer für einen würdigen Empfang gesorgt hatte. Die Gartenanlagen waren feenhaft erleuchtet. Unter dem Dunkelgrün d«r dichtbelaubten Baume glühten die buntesten Ballons und Lampion s in allen Formen und Far ben, von der lauen Abendluft leicht hin und her bewegt. In bunter Menge, vereint in fröhlicher Gemüthlichkeit mit dem Publikum saßen die Schützen in ihrer kleidsamen Uniform vor dem frischen, schäumenden Naß und die Völker Norddeutsch land», die Schützen Bremens, Hannovers, Hamburgs, Olden burg», Schleswigs, Sachsens und Braunschw-ngS, darunter ein einziger, aber jovialer Preuße, reichten sich die Hand zum Bunde, tranken sich den Willkommen zu und ein Herz und eine Seele belebte die traute Vereinigung. Auch auf der durch GaSgirandolen erleuchteten Elbuferterraffe bei Helbigs halte sich ein Contingent Schützen eingesundm und hier, wie bei Eulitz war eine solche Fülle, daß an den Ein- und Ausgängen zu den Etablissements nur ein Durchwinden zum heißersehntm Ziele führte. Der gestrige Vormittag entwickelte in der Wald schlößchen-Stadtrestauration abermals ein rege» Leben. Die Capelle der hiesigen Echeibenschü tz mgesellschast conzertirte stun denlang und amüfirte nicht blos die anwesenden einheimischen und fremden Schützen, zu welchen letzteren wir diesmal auch Berliner, Chemnitzer re zählen, sondern auch das wiederum massenhaft versammelte Publikum. Der Balcon der nach der Gartenseite zuliegenden Hausfront war mit Fahnen aller Far ben, mit Kränzen und Büchsen decorirt Um 12 Uhr kamen mit dem Leipziger Zuge die schon längst angesagten Amerika- «er, 20 an der Zahl, sie wurden von einer Deputation der hiesigen Schützen sreundlichst begrüßt. Um 6H Uhr präcise führte die Locomotive „Bodmbrch" sämmtliche Dresdner und auswärtige Schützen nach Wien. Der Perron war zum Drücken vom Publikum gefüllt Die Locomotive war ebenso wie der Tender mit Kränzen, G airlanden und Bouquets ge schmückt. Die Schützen waren wohl situirt in den CoupöS, denn in jedem saßen höchstens 6 Mann. Nur die CoupöS, in denen die Damen mitsaßen, waren stärker frequcntirt. „Lebe wohl, Wiedersehen, glückliche Reise, viel Vergnügen" re., daS waren die Zurufe, welche den abführenden, übrigens nicht zu langen Zug begleiteten. — In Oschatz wurde vom Bezirksgericht der Handarbeiter Emst Moritz Stelzner weg-n Brandstiftung zu 15 Jahren Zuchthaus verurtheilt, weil er in dem Stall und Cchuppcn- gebäude de» Rittergutes Casabra am 17. v. M. Feuer ange legt und dadurch das Gebäude einäschcrte, um seinem Aerger über die geringen Erfolge seiner Btttelgänge im Dorfe Casabra Luft zu wach.n. — G> sieru Vormittag «ersuchte sich ein in der Gerber- g>ffe Lohnender Cigarre-iae. , ^ st K<hle!l.ämp,en zu tödten. Derselbe hatte zu diesem Zwecke Kohlen in den Spuck- napf gethan und solche in seinem wohlverschlossenen Zimmer angebrannt. Die Nachbarn wurden indeß durch den aus dem Zimmer hervordringenden Rauch aufmerksam, öffneten das Zimmer und hinderten so den Unglücklichen an der Ausfüh- rung seines Vorhabens. Derselbe war jedoch durch die Dämpfe bereits so angegriffen, daß sich seine Unterbringung im Kranken- Hause nöthig gemacht hat. — — Grimma. Bei dem am 19. Juli in hiesiger Um gegend ausgetretenen heftigen G.witter sind Schloßen gefallen, welche in der Flur zwischen Köhra, Thräna und Belgershain an den Feldfrüchten nicht unerheblichen Schaden angerichtet haben. — Wer sich bis morgen zu den Kirchmvorstandsmahlen noch nicht gemeldet hat, verliert sein Wählerrecht auf 6 Jahre. Wer also 25 Jahre und darüber alt ist, versäume den Termin nicht! — Herr Carl Luders schreibt uns: Wenn in vorgestri ger Nummer Ihrer Nachrichten die EntstehungSursachc des bei mir stattgehabtcn Feuers dem Ueberlaufen eines mit Lack ge- füllten Kessels zugeschriebcn wird, so ist dem nicht so. Das Feuer ist vielmehr durch eine Entzündung der mit Terpentin öldämpfen geschwängerten Luft entstanden, wodurch der sich auf dem Feuer befundene Apparat, nachdem er bereits herun- tergcnommen war, mit in Brand gerieth. Schreiber dieses, der beim Herunternehmen selbst mit thälig war, setzte das Ap parat mit einem dabei beschäftigten Arbeiter zur Erde, derselbe kam indeß zum Fallen und floß die brennende Flüssigkeit in dem gewölbten Laboratorium umher. Meine eigene Rettung erfolgte nur noch dadurch, daß ich durch die Flamme hindurch den Ausganz suchte, während der Arbeiter, der der Thüre näher war, bereits unbeschädigt sich entfernt hat. — Welches Vertrauen man zu den Buschrhierader Eisen bahnunternehmen (Prag Kommotau. hat, ergiebt sich daraus, daß bei der am 23. d. erfolgten Zeichnung zu 2 Millionen Prioritäten im Ganzen über 50 Millionen gezeichnet worden sind, so daß eine bedeutende Neduction eintreten muß. W — In den Zaubermährösen vom Berggeist Rübezahl, so wie in denen welche von den Gnomen und Zwergen des Erz- und Niesengcbirges handeln, wird uns gar oft erzählt, daß in grauer Vorzeit, durch den Muthwillcn der Berggeister, des Menschen gutes Geld in Spreu oder in andere werthlose Dinge verwandelt worden ist. Eine ähnliche Metamorphose hat sich dieser Tag- in hiesiger Stadt zugetragen, indeß war der Urheber dazu kein finsterer Gnome, sondern ein frecher Dieb. Eine arme alte Frau hatte sich einige Thaler als Noth- pfcnnig erspart, und verwahrte ihren kleinen in blanken Tha- lern bestehenden Schau in ihrer Kommode. Von Zeit zu Zeit sah sie nach demselben und dieser geschah auch vor wenigen Tagen. Beim Durchzählen des Geldes kamen ihr jedoch meh rere auffallend blanke Thaler sehr leicht vor, die arme Frau untersuchte dieselben näher und sah zu ihrem Schrecken, daß jene Thalerstücke aus übersilberter Pappe bestanden. Ein fre cher Dieb ha te der Armen mehrere Thalerstücke entwendet und an deren Stelle welche von Pappe hingclegt. — Die Leipziger Jllustrirte Zeitung hat für 500 Gul den das alleinige Aufnahmerecht der Fcstbaulichkeiten auf dem Wiener Schützenfest erworben. Wer sich erinnert, daß vor 3 Jahren das Aufnahmerecht der Sängerhalle für IOOO Thaler von der photographischen Anstalt von Brockmann erworben wurde, wird obige Summe gewiß für eine äußerst geringe finden. — Frl Ulrich gastirt jetzt in Leipzig. Am ersten Abende spielte sie die Aolanthe in König Renos Tochter, am zweiten die Aclva in dem gleichnamigen Schauspiel Da die erste Rolle die Heilung einer Blinden, die zweite die Heilung einer Stummen behandelt, so erklärte ein Leipziger Kritikus: Frl. Ulrich führe Leipzig von dem Blindeninstitut nach der Taub stummenanstalt. — Dem Nürnberger Korrespondenten schreibt man aus München vom 21. Juli: „Die Dresdner Hoftheaterintendanz hatte die Decorationen für die zur Aufführung angenommenen „Meistersinger" bei den hiesigen Hoftheatermalern bestellt. Dieser Tage aber kam an letztere der überraschende Befehl, die Arbeit nicht zu beginnen, da die Oper in Dresden vor läufig nicht zur Aufführung gelangen könne; Richard Wagner habe nämlich so hohe Forderungen gestellt, daß sich die Dresd ner Hoftheaterintcndanz außer Stande fühle, auf dieselben ein- zugehcn." — Mit wachsender Besorgniß sehen die Landleute die un unterbrochene große Hitze andauern. In ganz Europa herr schen jetzt die drei gestrengen Herren: Fahrenheit, Reaumur und Celsius. Wenn das so fottgcht. wird der August nur eine verbrannte, verdorrte Natur zeigen. Allseitig klagt man über den Mangel an Grü 'oller, rie Baller hält nch in Folge dessen zum Schrecken aller Hausfrauen aus eu er '^windelnden Höhe, sie steigt womöglich noch alle Tage; ja einzelne g'öß>.re Oeconomien in der Nähe großer Städte, welche durch ihren Milchabsatz dahin auf Masse» Grünfutters angewiesen find, haben daran solchen ^Mangel, daß sie jetzt schon mit Heu füttern. — W>'e gewöhnlich im Anfang Juli, sind zahlreiche Cavallerie Offiziere thätig, um als Remonte-Ankaufs-Commis fronen den Pserdebestand der norddeutschen B-mdescrvallerir zu vervollständigen. Da die Reiterei jetzt so vermehrt ist, so be läuft sich die Summe, welche für dw Ergänzungen der Bundes- cavallerie in der ganzen norddeutschen Armee verwendet wird, auf 850,000 Thlr ! Und nun erst die theuern Haferpreisek — Da uns nächstens Einquartierung bevorsteht, so for dert die Einquartierungsbehörde die Bewohner der Reustadr. der Friedrichstadl, der Seeoorstadt und der inneren Altstadt, welche geneigt sind, während der diesjährigen Herbstübungen militärische Mannschaften in Quartier zu nehmen, auf, solches unter Angabe derselben und der Höhe des zu fordernden Ver gütungssatzes bis zum 10. August anzuzeigen. — Am Sonnabend Abend ist ein Soldat der Meißner Garnison, der Sohn eines Kaufmanns aus Schöneck im Voigt- lande, beim Baden in der freien Elbe unterhalb der Fischer gaffe ertrunken — Die Zahl der auf Grund des neuen Regulativ» in Dresden zu autorisirendcnDienstmannsinstitute ist von der k. Polizei- Direction auf drei festgestcllt worden. Ea werden demnach ferner nur agiren das bisherige l. rothc Dienstmann-Jnstitut (welches bekanntlich früher schon autorisirt uni» von Anfang an nach den Grundsätzen des jetzigen Regulativs gcführt wurde) und der zeitherige gelbe und blaue Packträgcrverein. Letztere beiden werde» nunmehr als „Verein" (mit Abgabcsystem) auf hören, indem sich deren Vorstände bereit erklärt haben, dem neuen Regulativ entsprechend Institute mit festen Löhnen zu errichten. Dagegen ist den ander«» noch existirenden Vereinen der „Grünen" und , Orangen" ang-ordnet worden, daß fie sofort und spätestens bis 1. August d. I. alle und jede äußern Abzeichen abzulegen und sich der Aufstellung auf Straßen, Plätzen re zu enthalten haben. Die übrigen sich durch Abzeichen kenntlich machenden „Schwarzen", „Lila'en" „Grauen" u. s. w., die bisher ohne „Vorstand" agirten, werden mit Publikation des neuen RegularivS dem gleichen Verbot unterliegen. — An vergangener Mittwoch haben die Pionniere auf ihrem Uebungsplatze hinter Schanze 8 und 9 Hebungen im Minensprengen abgehalren. — Vorgestern kamen auf der Straße von Altfirießen zwei vor einen Wagen gespannte Pferde hereingcrast, welche dem Kutscher durchgegangen waren. Dieselben rannten mit dem Wagen an die Mauer eines an der Ecke der Pillnitzerstraße gelegenen Gartengrundstücks dergestalt an, daß sowohl die Mauer, als auch die Garteneinzäunung nicht unbedeutend de schädigt worden ist. Weiteres Unglück soll hierbei nicht vorge kommen sein. — — Nachdem der Handelsvertrag zwischen dem Norddeut schen Bunde und Spanien in» Leben getreten ist, tritt auch eine gleichmäßige Behandlung des beiderseitigen Eigenthum« an Fabrikzeichen, der Bezeichnung und Etiquettirung der Maaren ein. Es wird daher eine Nachahmung spanischer Fabrikzeichen und Brände an den Cigarrenkisten künftig nicht mehr statthaft sein, wenigstens unliebsamen straf- oder civilrechtlichen Folgen unterliegen. Somit werden wohl allmälig die Kistchen ver schwinden, auf deren Außenseite Cuba oder Havanna mit viel Renommisterei eingebrannt war, und in deren Innerem feuchte Pfälzer oder noch nicht völlig getrocknete Stöttcrikos dufteten, die als sicherstes Dachdeckungsmaterial um so besser hätten ver wendet werden sollen, da fie unter keinen Umständen Feuer singen. — In Bezug aus die in dem aus Striehner Flur be legen g.wesenen Privatlaboratorium stattgehabte Explosion er wähnen wir noch, daß einer der dabei verunglückten und nach dem Dresdner allgemeinen Krankenhaus« geschafften Arbeiter bereit- verstorben ist, vor seinem Toae aber noch die Ursache der Katastiophe mit den Worten erörtert hat: , Ich gebe zu, daß ich das Unglück verursacht habe." Jedenfalls hat er beim Ar beiten geraucht. Der Knall soll weithin hörbar gewesen sein Das Haus ist bis auf den Grund rasirt. Der Besitzer hat einen Schaden erlitten, der einen Zahlwerth von circa 1200 Thalcrn erreicht. Auf dem Platze finden sich noch verkohlte Fetzen und Kleider der Verunglückten vor. — Der 52 Jahre alte Hausbesitzer und Handarbeiter Carl Gottlob Kurt in Burgberg, vethcirathet und Vater von 8 Kindern, ist am 21. Juli in einem zum Rittergute Hshn- städt gehörigen Teiche umzekommen Ob er daselbst beim Ba den ertrunken oder vom Schlage getroffen worden ist oder ob er d.n Tod freiwillig zeucht hat, hat sich nicht genau ermit teln lassen. — In Thalheim bei Oschatz ist am 22. Juli der 74 Irhr alt« Arm?nha'.r;bcrr?hn'r, der Handarbeiter Johann Gott-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite