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Dresdner Nachrichten : 11.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187903114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-11
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.03.1879
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«r. 70. mv. Jshrgiu^ Dresden. Dteustag, 11. MSrz 187S. Att» »»« ende icher -such reis« Pf. Pf. N. P«. eine. kö„- lung iltrn ns».. S. rik" he » >ge". on« iben. ik >tr» l« U, Pub- 1IU« 2. Et. !erke 1> :c., Off. man WN. SSL bk».' irke. ichste. Iguct. 2. »io, »dige n. tbeter bildet, ablen wenn . de; u ve« nerb. d«nk, rg täte» Hastz- >LM. rrven- en a ialiä'. 5 Pf. enille, l» Pf. Pani aße 9. !ei«e Mar- Prel- tal»« v A u» «««»«« kr«H u, »«, ' iD >»»». ..^5v.s Mer,,OHi«e. , S3000 ,»>. » «, S»fe„le««*nnahme«»». SM»- H»»»»»»«,« u»> >»«>»» in vimburg, ve»> An. «tei». Lei»»,. Basel, Vretlou, Fernlsurt». — >«». »t»Nr m verltn, Let»st«. Wien. H,«dur,. tzravksurt a. M.. «ü- che». — L»ud« » ««. tn geenksur« «. m. — Sureen, d. .,A»»«It»»>»- U er»», L»« > t», >»III»e « co. tn Varl». Tageblatt für UolitiK. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendericht, Fremdenlike. Mttrekacteur: vr. Lvatt »t«r«/. Druck imv Etaentbum der Herausgeber: «erantwortl. Rcdaeteur: Für da- Feuill.: I-aelvet» Al»»»»,»»». L.tep«ol, Ud tt«tol»»ir«l« tu Dresden. >V»tnr>«>» »»«»!, lonlr in Dresden. Snieiaie werde» Lllanen» «»»«,» ,L dw »cd.» Uhr an,,n,mm„. Sonnt«,» »td Mt»„, »» Udr. S» Neulladl nur an viochrn- t«,ea: ,roie »lalleraahe Nr. » di» Nachm. L Udr. — Der Raum einer «trr, f»alt«»eu Peliljetl, k»»„ I» Pia«. <t>»,,>«»», dt« L'ile 3ü P,,r. «ne «aranile für de» » »«dt» la »i »e rstcheine« «r Inlerat« «trd nicht »egedcn. »u»«Lrli,e »»nonren. Autlräge »»» un» und«» »nnlrn stieme» und Per- taneu inleriren wir n»r «e,e„ VrLnunierand«» Ttadluug durch Briet» warte» «der Polletn,,». Iu»q. Lcht Silbe» k»»en >» PI»e. Jnlerate slir »t« Montaa»-Nummer «der »ach «inen, stelllaze die Pclit,«r»e 20 PI,e. Die Witterungsaussichten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für heute den I j"Marz lauten: Vorwiegend wolkig, gelegentliche Niederschläge, mild, Winde auffrischend. if) «»I, i vtmi»g««0iiiitt, lun^ »Uertüonpon» Vllvllt^ültl. Lontroi« äerVseloosung allerVerlk ^Kedtomieiti-. 14, xs^eniil). ä. Lporsi».! papiors. älla--imel, auf biiefliedei,'zv, lfomIoilstellskiirWeoiibel lunr, ullnrft.iiinnnu lliiunt^Itl.Lontrllln ctnr Vnnlaanunn ü tz L L LVU-I l^ll , -„knttsn. »iisokan. f Politische«. .Hochgradige Nervosität" — zu dieser Diagnose kommen Übereinstimmend alle Leibärzte und andere Botkin's, die über die letzten (Sonnabends-) Reichstagüverhandlungen ein Urtheil abgeben. Das telegraphische Resumü über diese merkwürdige Sitzung läßt nur dürftig ahnen, welche Elektricität sich darin entlud. Gereizter als je war der Ton; nie waren die Verhandlungen so unerquicklich, in dem Gefühle stärksten Unbehagens gingen die Abgeordneten auseinander. Es wetterleuchtete in den gehaltenen Reden so ein Etwas wie das Vorspiel einer Reichstagsauflosung. Darin muß man dem Fürsten Bismarck unbedingt Recht geben, daß Lasker den Streit förmlich vom Zaune brach und zuerst die pikirte Tonart anschlug, die dann wie eine Reihe Flatterminen in den Reden aufpusste. Zwei Vertreter der Landwirtschaft, Richter-Meißen und v. Bethmann-Hollweg beschweren sich in sachlicher Weise und unter Vorbringung durch schlagender Thatsachen über die oberflächliche und geradezu nichts- würdige Art der Bewachung der preußischen Grenze gegen Rußland. Der Viehschmuggel ist dort förmlich organisirt; unter dem Augen- zudrücken, ja unter der sträflichen Theilnahme unserer Behörden wird dort russisches Vieh eingepascht, ohne Prüfung ob dasselbe pestkrank. Der deutschen Landwirthschaft wird dadurch ein enormer Schaden zugefügt, in die Hunderttausende von Mark belaufen sich die Summen, welche sämmtliche Steuerzahler aufzv bringen haben, um nachher die Seuche zu ersticken und die nach Tausenden zählenden, erschossenen, oft kerngesunden Rinder, die in einem seuchenverdächtigen Stalle standen, den Besitzern zu ersetzen. Ja, Fürst Bismarck erweiterte diese Schädenrechnung durch die sehr richtige Bemerkung, daß die Ausstellung falscher Atteste durch preußische Beamte, „auch solcher in nicht ganz niedrigster Stellung, den ganzen deutschen Viehhandel nach England vor der Hand zerstört hat." Die patrouillirenden Gendarmen und Beamten, ja der herumkutschirende Landrath haben nicht gesehen, was in Ostpreußen öffentliches Geheimniß ist: daß der Viehschmuggel aus Rußland auf genau bekannten Waldpfaden und Fürthen an längst voraus bestimmten Tagen vor sich geht. Soll da der Reichskanzler bei der Wahrnehmung so grober Pflichtvergessen heit von Beamten, welche die ganze Nation in schwere Mitleidrn- heit zieht, nicht fragen, ob die Strafen für solchen Viehschmuggel auch scharf genug sind'? Bismarck stellte diese Frage in seiner Weise und erinnerte daran, daß die 'Rationalliberalen bei Erlaß deü Rinder pestgesetzes das Strafminimum herabsetzten. Damals war esLasker, der, obwohl von dem Hellen Tage Nichts verstehend, doch seine juristischen Theorien durchsetzte. Er fühlte sich getroffen, als Bismarck sagte: man habe sich damals mehr dafür interessirt, daß dem Verbrecher kein Unrecht geschehe, als daß die ehrlichen Leute geschützt würden. Sofort sprang LaSkerchen auf: er habe jetzt den Reichskanzler „auf frischer Thal" ertappt, wie er in die Verhand lungen einen „gereizten Ton" trage. Dieser gab den Vorwurf zurück und nun plänkelten Beide erregt herüber und hinüber, „wer angefangen habe." Jetzt erhielt der Abg. Richter-Hagen das Wort. Bismarck hat vor Kurzem von diesem Streithahn gesagt, daß er ihm überhaupt nicht mehr antworten werde. Als dieser nun das Wort nahm, legte der Reichskanzler sofort seine Feder nieder und verließ mit einer Elasticstät, die ihm sonst nicht mehr eigen ist, denSitzungs saal. Sobald Richter, wie man durch die dünnen Wände hören konnte, geendet, trat Bismarck wieder ein. Als Richter später wieder das Wort nahm, sprang der Fürst sofort wieder aus, um den Saal abermals zu verlassen. Diese Scene wirkte drastisch. Der Reichstag brach in ein schallendes Gelächter aus, das sich gar nicht beruhigen wollte. Das Gelächter galt, natürlich', nicht demFürsten Bismarck, sondern der äußerst komischen Situation. Sein Verhalten ist durchaus nicht lustig zu nehmen, der Präsident Forckenbeck machte ein höchst verdrießliches Gesicht. Als Richter zum dritten Rial das Wort erhielt, da war eS dem wieder in den Saal getretenen Kanzler zu viel, er verließ den Saal definitiv. Die Abgeordneten erörterten lebhaft, wie oft Fürst Bismarck so schön von parlamentarischen Sitten und Höflichkeitssormen gesprochen und man fragte sich, ob nicht der Niederschlag dieser Scene sich dereinst in der verschärften HauüdiSciplin vorfinden wird? Enthalten wir uns eines Urtheils und sagen wir nur so viel, daß der Sonnabend dem alten Ben Akiba gründlich Unrecht gab. Endlich hat man Etwas Glaubwürdiges aus Rußland über die Pest zu hören bekommen! Bisher war die Welt über die Vorgänge auf der Sonne und dem Mond genauer und schneller unterrichtet, als über das, was in Rußland passirt. Wenn die Feuerkugel der Sonne einen neuen Flecken zeigt, wenn sich in den Gebirgsland schaften des Mondes ein neuer Krater bildet, so liest das die Welt eher und genauer, als welche Natur die Drüsenanschwellungen des Petersburger „Tageshelden" Prokoffjeff haben. In Petersburg unterhalten aber alle Reiche Botschafter, die mit einem Stabe von Attache'« umgeben sind und sehr beträchtliche Summen dafür be ziehen, daß sie alles WiffenSwerthe dort erkunden und nach Hause berichten. War es denn nicht schon lange möglich, über die Natur der Geschwülste der Lymphdrüsen des braven Prokoffjeff Etwas Be stimmtes zu ermitteln? Der Biedermann, dessen Liebessünden nach 10 Jahren an den Ta- kommen und der jetzt der Gegenstand der Erörterungen eines ganzen Welttheil» ist, ist ja förmlich stolz darauf. Mit der größten Liebenswürdigkeit erzählt er den ihn besuchenden Aerzten und Studenten seine Krankheitsgeschichte und weist stolz wie! Coriolan seine Narben, seine Beulen vor. Mußte man Europa 14 Tage lang in Schrecken lasten? Diese Rüge gilt nicht dem Verhalten der europäischen Kommission, die an den Wolga-Ufern die Pestherde bereist hat und nun. nach vielen Mühen, Entbehrungen und Strapazen einen Sachbefund veröffentlicht, der den Eindruck der Wahrheit macht. Die Pest hat gewüthet, sie ist jetzt erloschen, sie kann aber wiederkommen — das ist der Inhalt de» Wrtljanka-Pro- > 1 tokolls. Was sonst darin steht und sich etwa gegen die bisherige !Thätigkeit der russischen Behörden richtet, hat natürlich Loris-Meli- koff nicht telegraphirt. Im Allgemeinen wirkt aber das Pestprotokoll . beruhigend. Alles wird darauf ankommen, wie die Frühjahrswitte- i rung auf die bisherigen Seuchenherde wirkt. So recht anheimelnd klingen die „Reisedispositionen" des Zarenpaarcü nicht. Die unge wöhnliche Luftveränderung des hohen Paares in jener Zeit, da die Newa ausgeht und das Osterfest von der Bevölkerung gefeiert wird, läßt ahnen, daß man dem Gesundheitszustand in Petersburg inner halb der nächsten Wochen nicht so recht traut. Das sind keine Reise sondern Aus - flüge-Diüpositionen. In New-2)ork starb der Friedensapostel Elihu Burritt. Dem jüngeren Geschlechte ist sein Name nicht so geläufig als zu den Zeiten deS Krimkriegs, da er seine „Oelblätter" über die ganze Erde aus- j streute. Der Mann war kein Diplomat, kein Feldherr, kein Beamter auf hervorragende», Posten, kein Erfinder, kein Professor an irgend einer Hochschule; er war ein einfacher Philantrop. Hoher Ruhm umgiebt den Feldherrn, der Tausende aus de», Schlachtfeld«: opfert, um den Sieg zu erringen, ein unverwelklicher Lorbeerkranz schmückt den Staatsmann, der die Völker in den Krieg stürzt, u», die Macht seines Reiches zu fördern. die Menschen sind dankbar gegen Die jenigen, welche ihnen die schwersten Opfer auferlegen. Aber ein Philantrop, der es ernst meint mit de», Wohle der Menschheit, der Muth hat, der Lächerlichkeit zu trotzen, u», seine Überzeugungen auszusprechen, ein solcher Menschenfreund wird leicht vergessen. Elihu Buritt, der als das zehnte Kind eines Schuhmachers geboren, nur ein Grobschmied war, predigte begeistert, nachdem er sich eine umfassende Bildung angecignet, in zwei Welttheilen das Evangelium eines ewigen Völkerfriedens. Dieses Problem hat vor ihm ernste und wirklich tiefe Denker beschäftigt, eS wird auch nach seinem Tode nicht verschwinden, sein Ruhm bleibt, für diese erhabene Idee uner müdlich thätig gewesen zu sein. Und sein Erfolg? Ach, er war winzig. Außer einigen Friedenskongressen hat er keine bleibenden Spuren Hinterlasten und dies« Kongresse haben keinen Krieg, keinen blutigen Zusammenstoß verhindert, sobald dazu nur ein Anlaß vor lag. Gerade in unseren, Jahrhunderte wurde von Darwin das naturwissenschaftliche Prinzip au'gestellt, welches den Krieg in der Natur als eine Existenzbedingung aller Wesen erscheinen laßt Man braucht diesen Satz nur zu erweitern und der Kampf uin's Dasein wird als nothwendiges Prinzip auf die Völkergeschichte übertragen. Der Engländer Bagchot hat auch wirklich behauptet, daß jeder große Fortschritt in der (Zivilisation mit eine», Kriege verbunden sei Elihu Burritt wurde 1811 in Berlin, einer Stadt des nord- amerikanischen Staates Massachusetts geboren. Von dem euro - pätschen Berlin aus wurde jenes Wehrsystem g«gründet. welches alle Staaten in Heerlager verwandelt. So hat die Idee des ewigen Friedens unter der faktischen Entwicklung de. Verhältnisse gelitten und sie hat auch in der Theorie harte Anfechtungen erfahren. Allein je geringere Erfolge die Friedensfreunde aufzuweisen haben, un, so schmerzlicher werden die Lasten und Leiden des Krieges von den Völkern empfunden. Der Krieg frißt ihren Wohlstand, raubt den Müttern ihre Söhne, den Familien ibre Ernährer. Aus dem Ver- wefungsdunste der Schlachtfelder steigt das rächende Gespenst der Epidemien empor, welches keine Neutralitätsgrenzen beachtet. Die Völker vermögen die Lasten nicht zu tragen, welche ihnen die per manente Kriegsbereitschaft auferlegt. Das wirthschaftlichc Leben wird in seinen Urquellen durch die Unruhe vernichtet, welche die poli tischen Wirren verbreiten. Die Friedensidee hat nicht gesiegt, aber vie Kriegslasten sind zu einer brennenden politischen und ökonomischen Frage geworden. Es handelt sich da nicht mehr lediglich um philan- tropiiche Bestrebungen und Ideale, sondern um die Bedingungen des Staatslebens. Revttte Telegramme »er „Drcsvner Nack,ri«te»." Petersburg. 9. Mär». Die Abreise be» Generals Ti d» leben aus Adlianopcl erfolgte am 5. bö. Abendö. Tte Stabt war tUumlnirk unk tle Bevölkerung gab ihrer Lvmpatbie iür cie ruMt'en Behörden durch die üb rall laut» erdenken Ruie: „GS lebe der Kaiser Aleranoerl" Ausdruck. Am Abend des 7. dS. trat General Tottleben im Dorfe Scbipka ein. Petersburg, >0. März. Gene,al Graf Lorlü-Meli'off telegraphirt aus Astrachan vom 9. dies.: ES sind keine Kranken vorhanden. Die Desinfektion der Gräber und Kirchhöfe, sowie die Taration des zu verbrennenden Eigemhumö und die Asscmi- sirung de» rorriioriumS nebmen ihren ungestörten Fortgang. London, >0. März früh. Oberst Pearion, der seine ver schanzte Stellung bei Ekowe. 30 Meilen jenseits der Grenze de» ZululandcS. behauptete, wurde von einer größeren Streitmacht der Zuluö angegriffen, schlug dieselbe aber mit großen Verlusten zurück und verfolgte sie biö an Ihren befestigte» Lagerplatz. Oberst Wood erbeutete eine größere Anzahl Vieh. Der Gesunchclts- zustand der englischen Truppen war ein durchaus befriedigender. — Sir Bartle str^re erhielt eine Mitthctlung vom Präsidenten des Oranje-Freistaates, worin derselbe au» An'aß deö von den englischen Truppen erltttenen Unfalls seine Theilnahme zu er kennen giebt. Die Lage im Transvaal-Lande ist wegen der feind seligen Ha'tung mehrerer Häuptlinge der Eingeborenen eine beunruhigende. Locqle» an» GSchftsche«. - Im Gartensaale des Schlosses AlbrecbtSbera kand am Sonntag Mittag» 12 Ubr die ernste Feier der Einsegnung der Leiche der vtksiorbenen Frau Gräfin von Hohenau, der Gemahlin deS sei. Prinzen Albrecht von Preußen, durch Herrn Pastor Kretschmar In Loscbwitz stak». Der koiibare Sarg war vor der nach der Elbe zu gelegenen Säulenhalle aufgebabr». um geben von hoher Pflanzendekoratlon. Am Kopfende war ein Knabe mit dem Kirchenkreuz ansgeskrllt: link» seitlich Ncmd der obengenannte Beichtvater der Hoden BerNorbenen, während sich die beiten trauernden Söhne, die Schwiegertochter und die Geschwister der Dabingeschiedenen rechts seitlich und vor dem Sarge auistelltcn. Hinter ihnen nah», eine höchst ansehnliche Bereinigung Trauernder Platz. Die königlichen Majestäten e, 8pitren, Loiileler, vamenlcrsgen, skan-'j « L nüsoken, ssiotiu», 8vi,Ielkvn, Oravattkn, Korgenkaudon.! ^ItmiU'Lt, 5. ^ Karben. Crepes, Laren. Villigv prel-e. waren vertrete» durch den Oberboiinarschaü von Könneritz, Ihre k. Hoheiten Prinz und Prinzcsiin Georg durch Hos-narschall von Gutschinid, Prinz Earl von Preuße» durch den Lchloßhaupt- mann Grase» Dönhoff, die Herzogin Alezandrinc von Mecklen burg durch Maior von Kracht; anßerde», wate» die Mitglieder der preußische» Geiandtschait, Grai Dönhoff und Gras Herbert BiSmarck, die Minlslcr von Fabrice, von Roslitz unv l)o. von Falkenstcin, Obcl ka»ii»c,herr vo» Gerstvrff. die Generäle Krug von Nidda und von Miltitz, Kreiohauptma»» vo» Einsiedel und Amtöbanptina»» Berndt und andere disiinguirtc Personen erschiene». Beamte und Diener nah»» »i», dabmkcrliegentc» frei eren Tveile des Saales Platz. Der ticsbewegic Gciiilichc schilderte daS Leben und stille Wirken der Verewigte», bcsondcrö ta, wo es galt Notb zu lindern und spendete Trost aus Gottes Wort. Die Trauergcsänge snbrte, wie in irühcrc» Fälle» bei de» Konfir- mations- uiid Abcndmadloieicrn, der Loschwixer Kirchenchor unter Eantor Pohle, vo» dem öMicheu. höher gelegenen und nur durch Säulen vom Hauvt'aale getrennten Neöensaale aus. Die Beisetzung der Leiche fand am seiden Tage Abends 7 Ubr in aller Stille !>n Mamoleum des Parkes ilait. Den, von der „Pietät" gestellten Ga>a-Lclcheiiwagcn folgten die nächsten Ver wandten und dag Beamtenpersonal deS Scvlvsseö. während ein Thcil der Dienerictast mit den Tr gern zu beite» Seiten des Wagens schritt und den Weg mit Fackeln erleuchtete. Nach er folgter AusslcUung des Sarges auf ein steinernes Postament schloß ein slilicö Gebet die ernste Feier. Die Leiche wird nach kircheninspeltioneucr Gencvmigung zunächst hier ver. bleibe». Der Woblthättgkeitssi»» der Heimgegangenen Gräfin ist wohl allgemein bekannt. Nachstehender Zug giebt da von Zeugniß. Ein alter, an Krücke» gebender «'reis, welcher regelmäßig von der hohen Verstorben«», Unter stützungen empfing. erschien mit einem Kränzchen von Immor. teilen im Schloß und bat thräncnte» Auges, man möchte diese einzige Gabe, die er zu gebe» vermöge, aus den Sarg der unver geßliche» Wohltbäterin legen. Gras Wilhelm, tieibcwegt über diele Auimerksamkeit, ordnete an, daß diesen, Kranze der Armuth der beste Platz aus dem Sarge gegeben werte und so ruble der selbe inmitten der prachtvolle», Krame, welche die kgl. preußische Familie gespendet. Möge der Geist der edle», Mutter — im Stillen Gutes zu thun und Troll den »Armen zu spenden - kn den Söhnen kor'erben'. DaS würdige Arrangement zu den Trauerleierltchkeite» lmponirtc allgemein : Gras Wilhelm gab dem Arrangeur, Herrn Alfred Stöbe, persönlich seine», Dank zu erkennen. — DaS Festmahl, welches der Stadtrath im Verein mit den Stadtverortnclen am Geburtstag deS Kaisers <22. d.» abhalten will, findet i» den Sale» der Harmonie-Gesellschaft. Nachm. 2 Uhr statt. Wer aus der Bürgerschaft an dem Mahle thelliiebwrn will, kann sich bis 2». d. in der Türk scheu Papierhandlung, im Altstädter Nachhause, eine Taielkarte zu 4 Mark löse». — Durch daS „Dr. Jour»." werden jetzt die in einer Dresdner Korrespondenz deö „Zwick. Wochenbl." vom V. d. Nits, als „um laufendes Gerücht" gebrachten Mitlbcilunacn von der Im Mai oder Juni d. I. llattlluben sollenden Einberufung etneö außer ordentliche» Landtages und die betreffs?«.'!'es für de» Neubau des hiesigen Hostbca'ero noch nöthig werdenden Nachpottu ato als völlig unbegründet bezeichnet. Dabei wird crwähnt, dc»< die Vollendung deö Baucö nickst, wie t» der Korrespondenz gesagt ist. 4,015,000 Mk. kostet, sondern nur 3.037,000 Mk. - Für unlere mit Rußland korrespontircndcn Leser ist die Gencralpvstamts-Bekanntinack'ung von Wiclst'gtcit, daß aus Briefen dorthin zur Sicherung regelmäßiger Beförderung die Adresse mit igteiniicher, Buchstghcn geschrieben und das Gouvernement bezeichnet sein muß. — Herr ObergppcllationSrath Kien, m ist erfreulicher Weise wieder so wcit hcrgcttestt. daß er seine Vorträge über die Civil- prozeß-Ordnung am Donnerstag wieder au'nchmcii wird. — Das war ein Sonntag im wahren Sinne des Wortes, nämlich ein prächtiger sonniger Tag! Die Stubenlust wurde unerträglich — binauö in Gottes trcie Natur! war Jeder manns Lovimig. Schaarenweiie wallte» die Städter hinaus in die Umgebung der Statt, denn wer nickst mußte, blieb nickst beim. Freilich deckte noch kein Rasenteppich die Flurcii, die Bäume streckte» Ihre dürren Aeste auö, aber wer ließe sich nickst gern die ttede Sonne so recht ins Herz scheinen! Die Wege waren im Gcnnen gut und vasstrdar. aber nur tn der steten Gegend; Straßen, aui welche» Wind und Sonne nickst unge hinderten Zutritt haben, waren desto schmutziger, so war cS aus der Straße nach dem Weißen Hirsch, wie im Loschwitzcr Tbale kaum zum Durchkommen. Dawpischlffe und Plerbebabn waren natürlich den ganzen Tag über stark in Anspruch genommen. Die in der nächsten Umgegend von Dresden gelegenen Restaurations - Etablinemrniö waren übertülit, namentlich gilt dies vom Waldschlößchrn, wo Stühle stets Brief standen. Hier und da waren auch die Gärten besetzt. Bei rem Bockieste in bcrWaldichlößchenbrauerei-Mestauration war der geicimmre Biervorrcstb. welcher die ganze angetrctene Woche hindurch ausrelckstn sollie, bis aus einen kleinen Rest weggepiebelt worden. ES fand nach dem beliebten Etablissement eine wahre Völkerwanderung statt und während die Zahl 5crer. welche sich von Mittag bis Abends 9 Ubr ab. und zugebcnd mit Bock, Ret- tig und bairiichrn Brühwürstchen bcwirtben ließen. mit rund Z«hn,auiend nickst zu hoch gegrlffrn sein dürste, mögen 5 OOtiO wieder umgekehrt sein, weil sie keinen Platz landen. Selbst auf der rerraffe saßen fortwährend i», Freien circa 600 Pcrionc», obwohl Schnee und Thnuwosser die Füße netzte. Seit dem letz ten großen Kellericste hat das Walksctstößchcn noch nicht wieder solche Mafien fröhlicher Mensche» gesehen. — Am Sonntag Vormittag zwischen II und 12 Uhr fand in der russischen Kirche unter äußerst zahlreicher Bethei- Ilgung sowehl der hier lebe, den Russen, als auch diesiger dlstin- guirter Persönlichkeiten, in Gegenwart deS noch hier weilenden Geianbien Fürst Wvrtschakvff eine Seelenmesse für den an den Folgen eines Falles aus dem Eise verstorbenen Großfürsten Wiat- scbeSlaw Konstantinownsch statt. DaS Gotteshaus prangte km vollständigsten Kcrzenglanze, Altar und Betpulte kab man in schwarzer Sammetbrkieldung und die Geistlichkeit hatte Trauer« zcwändcr angelegt. Die unter Leitung des He-rn Geianaschor- direktorS Franke voraetragcne Miesse wirkte und packte besonder» durch das mutterglltige Pianffsimo. Gestern Vormittag galt eS in temsrlben Gottesh.iuse der Feier deö Erburtötages dcd russischen Thronfolger Alrranter Alerandrowitsch. Stach Abhaltung einer Messe folgte ein feierliches Tockoum. — Am vorgestrigen Sonntage sReminiScere) iand in der Kapelle trr städ Ischen ArbcitSanstalt In feierlicher Weile die Ein- weil'vng der kürzlich vollendeten Orgel durch den Änstcflts« gelMIckstn statt. Dieses von unserem langjährigen Mitbürger, den, Herrn Hoforgeibauer Jelmilich, geschaffene Meisterwerk schließt sich in allen Theilen der einsach-geichmackvollen Ans-
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