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Dresdner Nachrichten : 25.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187903254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-25
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.03.1879
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sr»cht.LeI»ara«« London.24.März. Am Unterh.ni« kündigte Dstke, unter Hlnzutügu»g eine» rakelvctum», wegen deS ZuiukciegS. eiiieErklärung an, woraus ta« HauS be dauert. kaßFrcre trotz de» ihm gewordcncnTadels sich noch im Amte befinde. Nor'hcote erklärte, das, die Osterferien vom 8. diö 11. April bauern SsersaiilcS.24.Marz. Im Senat beantragtePey- rat «Linke« eine Aelviution. betr. die Nevision reSVer- fassuiig-artikolS 9. weicher alsSltz derKainineriiVer- satlleS für bestimmt erklärt und er werte morgen hie Dringlichkeit itlrvicBeratb- ung verlangen. Die Linke u da- Centruin dcSSenatS beichloilc» mitu^geuen 5 St. iür dlcffivckvellt.iung der Kammern nach Pari- zu stiunnc». Tageölatt für Politik. Unterhaltung, Geschästsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenlifte. Mttredacteur: vr Lmtl Vi«r«ze. tzltr da« Fcuill.: Lllurlu»»»». Druck und Slzentbum der Herausgeber: in Dresden. Berannvortl. Rebaereur: Hetartel» ittaliler»tt inLreSde». Wien, 24. März. Die „Politische Corrcspondenz" meldet auS Constantinopel: Die englische Flotte soll Ordre ervalten baden, bis Slntang Mai in tcc Lftsikaba, zu bleiben. Die vollständige Räumung teo2'alta»o turch die Runen sc« abzuiegilen. Der Minlilcrralh veratvck Maßregeln gegen weitere Entwcrlhung ter Kaimcö. Nacl»t-Telk,.ramtt«. Paris. 24.Marz. Die Minister tcö Innern u.tcS KiillusempfingeiihcutebaS Personal der crivaltung Der Kuttusminislec hob hervor, ltcsttcgiernng werbe unwandelbar ticstlechteteS GewisicnS rcipcttiren, sie werde der Rclig on und ter Freiheit tca Gcwi> c»S taS zu geben wissen, w S sie ihnen schulde. D.>s Gcictz müsse stets beobachtet und bre Rcchrc des Staates stets auircchtcihaiten wer dcn.Die>!eg!eru»g wünsche die lormclleAusiuhrungbeS ConcortatcS, von einzelnen Vestlminuiigcn könne viel- lcschl bisweilen abgesehen werten, aus diese müsse man noch zurackkommcn. tzlr.84. 24-. Aahrg. 18714. WilteningS.uSslchtcn:Fottdaueriidrauh.trockcn.molkig,strllei,wciseaukllcircnd.ziem!lchwindio. Tressen. Ttenstag, ttA. tvrarz. A bvn » e in e n t. Schmierigkeiten macht aber die Verlrelung Elsas;-Loihnirgens im > rein aui der Domaine deS Herrn Minister Dr. Frieten'hal in Bundesrathe. Die übrigen deutschen Staaten wünschen nicht, daß ^ießmannötori in Schlesien bereiteten Käse, verlies, er mit , die Räume , 87« I - . . ch.". V.. > e»,r,vrn. Art den sächsischen Kollektiv-Ausstellungen von Käse bitten nur, das Abonnement sur das zweite Ltuartat i8<o valdigjtigen erhalten wurde, noch zu sernen l7 stimmen fuge. Bismarck! „ud Butter wurden Sc. Majestät bel erstercr oon Herrn Ritter erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung sch,^ a,z Ausweg vor. bas; dieses Land in den Bundesrath als! gutSbejit-cr von Ochlichlägel aus Oberlaugenau. bcl letzterer vom Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichtens j Preußen die 2 oder 3 Strmmen.'d'ieim Bundesrathe Elsaß-Lothrin- j terkr,bm" aklungene Ausstellung weiter liefern können Sarnmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75 Pfg. Sssptdiliou der Dresdner Nachrichten, Marienstr. 13. Politisches. Für Szegedin ist bereit- weit mehr als eine Million Gulden gesammelt. Die österreichische Diplomatie nimmt mit anerkennen-- werlhem Eifer das Sammelwerk in di« Hand. Eine Hochfluth von Concerten, Borlesungen und Vorstellungen aller Art überschwemmt den Wildwässern der Theiß vergleichbar alle Städte, wo eS Sänger und Geiger, Professoren und Trapezkünstler giebt. In London Graf Karolyi, in Paris Graf Beust arrangiren Concerte, bei denen neue Hunderttausende einkommen. Es wäre ungerecht, diesen Eifer der Diplomatie deS DonaureicheS nicht zu rühmen und wer sollte de schwer heimgelul ten Kindern der magyarischen Pußlen nicht die ch mm von den barmherzigen Seelen aller Länder gewährte Hilfe freudig gönnen? Aber die Frage erhebt sich: Giebt es denn im Vaterlanve keine eigene Noth? Für die Szegediner Ueberschwemm- ten spendet Deutschland Tausende über Tausende, für unsere preußischen Brüder, die von den wilden Gewässern der Weichsel über schwemmten Schwetzer, rührt sich keine Hand. Aus dem Spessart gebirge kommen fortwährend schaurige Berichte über den dort herrschenden Nothstand. Traurig steht es auch aus im Odenwalds, traurig im Fichtelgebirge. Noth, wohin das Auge blickt. Durch d e Dörfer ziehen Schaaren von hungerleidenden Fainilien. Arbeits losigkeit, Armuth und Hungersnot!) aller Orten. In Süddeutsch laad, besonders von Frankfurt aus, macht man ene.giiche An strengungen, daS Aeuhcrste zu verhüten. Sammlungen von Lebens mitteln und Kleidern sind im Gange, aber so ist der Mensch: ein unerwartet hereinbrechendcS großes Unglück ruft die Mckdthätigkeit in viel höherem Grade wach, als ein sich langsam entwickelnder, aber ebenso furchtbarer Nothstand. Die Tragik einer Naturkatastrophe erschüttert mehr als die lange Leidensgeschichte einer verhungernden Bevölkerung. Den in Szegedin Ertrunkenen ruft freilich kein noch so reiches Mmosen das Leben zurück, aber die überlebenden Armen erhalten zum Theil mehr als sie vor der Katastrophe besaßen. Ihre «lenden Lehmhütten baut die Mildthätigkeit fester auf. Was im Spessart, dem Odenwald und Fichtelgebirge Hunderte von Familien an Eigcnthum, Leben und Gesundheit einbüßen, daran geht, wie eS scheint, daS übrige Deutschland ohne Erbarmen vorüber. Und hier ist es nicht einmal die Schuld der Heimgesuchten, daß sie so elend s no! In Ungarn aber hat soeben der Ministerpräsident Tisza im ReichSrathe zu Pest das offene Bekenntniß abgelegt: Szegedin stünde h^ute noch, wenn die Gemeindevertretung der Siadt nicht das Ange bot der Regierung aus den Bau eines NingdammeS zurückgrwiesen hätte! Nach der Gefahr von 1876 hatte die ungarische Negierung die Kosten dieses Ringdammes bewilligt, die Szegediner aber ver schmähten die Hilfe! Bei solcher Lage der Dinge und da von allen Seiten her nach Ungarn reiche Mittel fließen, meinen wir, sollten die milohcrzigen Seelen im deutschen Laterlande sich zunächst der darbenden Landsleute in Preußen, Baiern, Hessen und Thüringen erinnern! Für Elsaß-Lothringen eröffnet sich nach dem AuSgange der letzten Reichstagsdebatten eine erfreuliche Perspektive. Der jetzige Zustand der neuen Reichslande sowohl in ihrer staatsrechtlichen Stellung als in ihrer Verwaltung ist auf die Dauer nicht zu halten, diese Erkenntniß ist allgemein. In überzeugender Rede wies der Abg. Schneegans, Vertreter von Zabern, nach, wie der Luxus von Verwaltungs-Instanzen: Kreisdirektion, Bezirkspräsidium, Ober präsidium. Reichskanzleramt und BundeSrath, schließlich noch die Beschwerde-Instanz des Reichstages jede vernünftige planmäßige Regierung unmöglich macht. Diese Behörden arbeiten nicht immer mit-, sondern nicht selten gegeneinander. Der Schwerpunkt der Regierung liegt nicht im Lande selbst, sondern in dem 200 Stunden von Straßburg entfernten Berlin. Dazu tritt die Kollision alten französischen, noch geltenden und neueingeführten deutschen Reichsrechtes, wodurch in Straffällen doppelte Schläge auSgetheilt werden. Unsere Landsleute in Elsaß fühlen sich nicht als gleichberechtigte Deutsche, sondern als Preußen dritter Klaffe, wozu die Verwaltung durch stramm geschulte, preußische Beamte wesentlich beiträgt. Diese legen auf „Sympathien" weniger Werth, sie verlange» nur „Gehorsam." Die Neichslande fordern daher: 1) die Einsetzung einer selbstständigen, in Straßburg residirenden Regierung; 2) die Einberufung eines Landtages mit den Rechten aller anderen deutschenLandtage; 3) die Vertretung Elsaß-Lothringens im BundeSrathe. Fürst Bismarck nahm im Reichstage zu diesen Forderungen eine sehr entgegenkommende, freundliche Haltung ein. Er sicherte eine eigene verantwortliche Regierung niit dem Sitze in schlägt als Ausweg vor, baß dieses Land in den Bundesrath als ^utöbcsitzcr von . . . eine Art Beirath mit eonsultativen Stunmen in elsässischen Dingen j W -k- trete. Der großeFortlchntt gegen das Bisherige liegt auf der Hano. j und dabei » Alle Wünsche unserer neuen Reichsbürger finden sich freilich nicht befriedigt. Fürst Bismarck säumte nicht den Eirund anzugeben, warum er diesen nicht noch mehr geivähre. Es ist die noch ziemlich stark französische Stimmung eines großen Thcils der Bevölkerung. Bismarck kann nicht zugebcn, daß ihre französischen Sympathien den deutschen gleichberechtigt seien. „Diese gelheilte Liebe können wir nicht annchmen". Er vertraut allerdings auf den „deutschen Keim, der unzerstört vorhanden ist, wenn auch überwuchert von dem glän zenden Firniß hundertjähriger französischer Angehörigkeit" Deshalb bezeichnet er alle Zugeständnisse als „widerruflich". Abg. Schneegans hatte als Aufgabe des Elsaß bezeichnet „die Kultur zwischen Deutsch land und Frankreich zu vermitteln". Bismarck denkt darüber anders, ihm ist das Land zwischen Rhein und Vogesen ein „Festungsglacis". Man legt ja auch auf Glacis Baumpflanzungen an, die der Bevöl kerung Schatten gewähren sollen, man gestattet den Bau von Häu>ern im FestungSrayon, sofern dieser Bau aus Holz und Fachwerk her gestellt wird; massiv darf er aber nicht sein. Und wenn dem Frieden nicht zu trauen ist, dann verfallen die Baumpslanzungcn der Axt, dann müssen die Häuser nieder; ein Wink der Kriegsverwaltung ge nügt, um in kürzester Frist ein Ende dem zu bereiten, was vielleicht in Jahren geschaffen ist; cs war ja nur provisorisch, wurde ausdrück lich nur als „widerruflich" zugclassen. Die an das neue Reichs land gewährten Fortschritte sind daher nur ein Versuch auf „Wohl verhalten" oder solange das militärische Interesse ihn gestaltet. Er leichtere man den Elsässern diesen Wunsch nach Kräften! Schicke man nicht lauter stramme Unterossiziere als Verwaltungsbcamte dahin! Warum germanisirt Preußen seine polnischen Landestheile so verhältnißmäßig leicht? Weil das Deutschthum fast immer einen Kulturfortschritt gegen das stumpfsinnig gebliebene Polemyum dar stellt. Warum gewinnen wir unsere Landsleute jenseit-. des Rheins nur so schwer? Weil die dahin versetzten ehemaligen Militärs nicht Ansehen, daß in manchen Punkten die frühere französische Verwal tung Vorzüge vor der in dem armen deutschen Osten besitzt. Dieser Mangel an Erkenntniß tritt den gebildeten Elsässern uin so pein licher entgegen, wenn jene Bureaukraten, wie so oft. noch dazu sich geben, als hätten sie daS Land erobert, wenn sie geflissentlich das Rauhe und Formelle herauskehren. Hier kann Vieles gebessert werden, denn viele grobe Fehler wurden begangen. Bald wird die französische Nationalversammlung von Versailles nach Paris übersiedeln. Hierzu ist jedoch nöchig, daß vorher beide Kammern zu einem „Kongresse" zusammentreten und den Umzug beschließen. Schwerer Sorgen iverden sich die Ordnringsparteien nicht entschlagen, wenn künftig die Landesverrretung inmitten der leichterregbaren und tumultuösen Bevölkerung von Paris tagt, in welche die heimkehrenden Kommunarden soviel Gährungsstoff tragen werden. Nicht ohne Grund hatte man den Sitz des Parlaments aus der elektrischen Atmosphäre der Hauptstadt in das ruhigexc Versailles verlegt. Straßburg zu; an der Spitze soll ein Statthalter stehen, der aber kein Fürst sein soll, so daß das Kronprinzenprojekt als aufgegeben erscheint. Dieser Statthalter würde zwar kein Souverän sein, aber erhält doch verschiedene Souveränilätsrechte übertragen. Ihn umgiebt ein Ministerkollegium. Von dem Fürsten Bismarck als Reichskanzler würde — wie? konnte er noch nicht im Einzelnen darlegen — dieser Statthalter ununterbrochen abhängen. Ein Landtag nnt Gesetzgebungsbefugnissen würde auf Grund eines sock nickt mitaetbeilten WablLelktzeS aewäblt werden. Besonder«' säcklisLe Butter Neueste Telearnmme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 24. März. Der nach Rußland entsendete deutsche Delegirie I>r Sommcrbrod meldet dem Rcichsgesundheitsamte: ein neuer Pestfall ist am letzten Freitag in Wetljanka vorgekommen. Berlin. 24. März. Der Reichstag letzte oie Statk- berathung tort und genehmigte eine Reine an die Budget. Kommission venricscncr EtalStheilc, vorwiegend nach den Koinmiisionöanlrägcn. Entgegen den ictztcre» wurden die iür die Fortführung der unterirdischen Telegrapheiilelrungeii ge forderten 1,830.000 Mark bewilligt, die iür den Erwerb des Grundstücks für das RcichSgesuntheitsamt etakisirte Position, deren Streichung die Budgekkommission bean tragte, wurde an die Kommission zuräckoermiesen. Ter An trag Stauffenberg, die Gehälter ter Rcichögcrichtsräthe und ReichSanwälte um ie 2000 M. zu erhöhen, welchem die Butget- kommission bcitrat, genehmigt. Die Sitzung hatte iin Lauft des NachiiiittagS eine halbstündige Unterbrechung erfahren, da eine Abschirmung die Beschlußuniähigkeit des Hauscs ergab. Die Fortsetzung der Etalvcrathung findet Mittwoch statt. . vocaleS «mV Sächsisches. — Bon dem Aufenthalt unseres Königs in Berlln ist noch nachzudragen. daß Ee.Majestät am Sonntage daS große Makart'sche Oelgcmälde „Der Einzug Karl V. In Antwerpen" in Augenschein genommen und sodann dem Gcneralftidmarschall Grafen Moltke im Gebäude deö groben Generaistabs einen Be such abgestattct hat. um mit demselben eine Anzahl Pläne und Karten zu besichtigen. — Morgen Abend V-9 Uhr findet wiederum ein Hof- Concert statt. ES sind zahlreiche Einladungen ergangen. — Die sächsischen Reich StagS-Sib geordneten wur den in Berlin nach dem Empfange bei Sr. Mas. dem Könige auch noch von Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Georg huldvoll empfangen. Außer den Sozialdemokraten betheiligtc sich auch noch der Abg. Eysoldt „wegen Krankbcit" nicht. Die Abgeord neten verfügten sich In längerem Zuge vom Neiä ßtagsgeb.iute mittelst Eguipagen nach dem Kgl. Schlosse zu der Vorstellung bei ihrem Könige und dessen erlauchten Bruder. — Ucbcr den Besuch, den Se. Majestät der König in Berlin der AuSlftllung von Erzeugnisse» der Molkerei iMilch. Butter. Käse und zu deren Herstellung dienenden Ma schinen) ^ibgeslatket hat, theilt man unS aus Berlin folgende und sind sächsischen Lantwirrhc» die besonders kür sie besllmmken Ehrenpreise auch gewährt worden. So hatte Se. Mas. ter Ki nig von Sachsen zwei Preiie miSgeietzt, dcn einen zur freien Verfügung der Preisrichter, die ihn nach H.ldcshcim ertheiltcn, ten anderen ganz ausdrüälich tür die «ächsilche Kollek» rihauSiIcUung. Mit u!'> her Voraussicht, wie eS kommen wurde, halte tcc Landeskultur>a h deS Königreichs Sachsen und die landwirlhschallliche» KreiSocreiiie von Dresden und dem Erz. gcbirge ie 2 Prcift beuilligt. Diesen Ehrenpreis Sr. Maiestat erhielt ter Käftreip'ichtcr Dreher in Bernitz hei Oschatz. den deS Lanteekultuiralhs Herr Rittcrgutspachter Horst in Rothschönberg und ten des crzgeoirglschen Kreisvcreino Herr Pachter Semmig in Oberkimnerscori bei Klingenderg bei Chemnitz, den deS Dresdner KrcisrrreinS die Molkercischule Hausgeist bei Dresden. Außerdem wurde noch Herr WöO'le in Pommeiitz bei Kleinweika iür Kümmel-. Sahnen-, und Limburger Käse prämiirt. Von den ausgestellten 34 Sorten Butter eihtelten 5 daS Prädikat „sein". >2 „gut". - In dcm großen Sagft der Loge zum „Goldnen Apfel", der sonst ter Ocfftnttlchkcitverschlossen ist, vollzog «ich am Sonntag Nachmittag eine ciniache und doch erhebende Feier; cs fand die alljähelichvonderLogebewirkteK o n f i r m a n d c n d e k l c i d u ng üatt. Aukcr den „Brüdern" hatte fick, eine große Menge aus der „prosancn Welt" cingciunden und Einzelne, namentlich von den weiblichen Anwesenden. blickten mit sichtlich aiiüergewöhn- lickicm Intercise in dcm Saale »mber. vielleicht um endlich einmal eines der Geheimnisse, welche hinter tcr Frcimauerci iin Publikum noch immer vcrmuthct iverden, zu erspähen. Die Estrade, auf welcher der Sitz des Meincrs vom Stuhl stand. umgeben von ten Plätzen der Komitee-Mitglieder, war wundervoll mit dichtem Laubwerk und rothcu und «vcißcn Kamcllicn geschmückt, von welchem Hintergrund die bcitcn die Estrade begrenzenden Sphinxe sich gar bedeutungsvoll abhoden. Auf ten weißgcdeckten Tafeln lagen für 22 Knaben und 15 Mädchen vollständige Anzüge, an denen auch nicht das kleinste Theilck-en fehlte. Nach der inhalt reichen Begrüßungsrede Seitens deS Meisters von; Siubl, Hol- raw Pabst, stimmte Vas Logen-Ouartett. welchem dieSimrl unser »euer Luoncl von der Hoiopec, Herr Götze, als erster Tenor assimilirt war, das stimmungsvolle: „Das ist der Tag des Herrn" an; Herr» Götze's Stimme füllte den Saal namentlich an den orosoancko-Stelftn mit seltenem Wohllaus. Tie Ansprache tcS Herrn Hoirath Pabst an die beschenkten Kinder selbst wird tieft» zu Herzen gegangen sein, wie sie gewiß jeden der An wesenden durch die Trefflichkeit Ihrer Gedanken und die Schönheit ihrer Form fesselte. In dieser Ansprache trug er auch auö einem kleinen vielverbiciteftn Schriitche,l die Worte vor. die Kaiscr Wilhelm auö innerem Herzciisdrange kurz vor seiner Konfir, mation niedergeschriebcu und die gleichsam die Richtschnur bilden sollten nach welcher der große Monarch, ter damals die Be deutung, die er iür ganz Tculichlund gewinnen würde, noch nicht ahnen konnte, leben wollte und auch gelebt hat. — Jedem der beschenkten Kinder ward gleichzeitig ein Gesangbuch verliehen und die Verkeilung dcrftlbcn upter jedesmaliger Hinzuiügung eines würdige» Sinnspruches und sonstige» herzlichen Worten gab der ganzen Feier etwas ungemein GemüthvollcS. Allgemeiner Gesang wirrte gleichfalls erhebend und «o wird diese Stunde im Logensaale fich alle Bciheiligtcn lange eine schöne Erinnerung bleiben. — Gestern Nachmittag versammelten sich über 70'Leter- Industrielle deS Dresdner Hankelsfammerbczirks im Bam- bergcr Hot, um üdcr die Mittel zur zweckmäßigen 'Wahrung ihrer Interessen zu bcrathen. Schließlich wurde ein l2gliedrigkr Aus schuß gewählt, dem die Einbcruiung von Versammlungen und die Vertretung der diesseitige» Interessen dcm Centralverband gegenüber obliegen. -- Der gestrige Iahrmarktsttag bat einen nichts weni ger als flotten Geschäftsgang genommen. Vor Allem fehlten die kauflustigen Landicute, und waö von Städtern aus den Beinen war. hatte i.ch in Pelze und Ueberklcider gehüllt, um mit rotb- geirocener Nase möglichst rasch durch die Budcnrcihcn zu eilen. Der häßliche Nordostwind, welcher gründlich durchschaucrnb über die Plätze und Straßen fegte, dürste die hauptsächlichste Schuld an dein unbe!riecigcndcn Verkehr tragen. Namentlich batten sich die Geick'ühe-Hänklcr über manaelnde Kauflust zu beklagen; da gegen ging kaö Geschäft in Leincn besser; insbesondere verladen sich viele Hausfrauen mit Bettzeug. ' — Eltern, Vormünder und überhaupt Solche, denen Kinder zur Pflege übcrwieicn sind, haben ihren Kindern und Pflege befohlenen, wenn sic Strafen aui Grund des 366,10. dcs Neichs- sirasgesctzbuchS vermeiden wollen auf's Strengste daö Stelzen- lauft», Baliwcricn, Reifenichlagcn, Kreiscltreiben und dergleichen Spiele auf den Trottoirs und den Promenaden zu ver bieten. Die Königl. Polizei-Direktion erläßt soeben eine dies bezügliche Bcstauntwachrma die durch die in neuerer Zeit üderhand nehmenden derartigen Auoschrcimngen «-crvcr.'ern'e,, ward. 'Auch das Nebeneinandenahrc» mit Hand- und insbesondere Klnder wagen auf allen öffentlichen Straßm, Plätzen und Wegen, ein schließlich der Promenaten-Fußwege, ist verboten. — Ein langer Zug Herren in Frack und weißer Kravatte begab fick, gestern Morgen die Frcibergerllraße hinaus in die Elienbahnbctaricffabrik des Herrn E. Tboma ß. ES galt, dem strebsamen Inhaber und Begründer dieser Fabrik eine verbleute Anerkennung zu Theil werden zu lassen und ihm die große sil berne Medaille des WewerbevereinS zu überreichen. Eine Di- plomtaftl in geschnitztem Holzrahmcn mit den Emblemen deS GcwerbevercinS sagt, daß die Medaille Herrn Tbomaß gegeben wurde für hervorragende Leistungen in Herstellung von Eisen- bahnbckariöartikcln und kür besondere Fortschritte in der Metall bearbeitung und daß sie überreicht wurde an dcm Tage, an welchem derEmvfäiigervor25JahrcnMItgIiekdeSGewcrbcvereinS wurde. Man trat durch ein Hinterthor ein, um nicht vor dem Komploir vorbclziigehen, in welchem Herr Thomaß von einem Vereinömltglicdc zurückgebalten wurde. AIS die sämmtlichen Gekommenen und ebenso die zahlreichen Arbeiter in den Räumen auigcstellt waren, wo die vier Dampfhämmer der große Accumulatt'r-Prcßhamn'er sieben, wurde der weitere Ergänzungen mit; König Albert nahm mit stchtlichem Dampf tür iämmlliche Maschinen abgeslellt. was Herrn Thomaß Interesse die ausgestellten Gegenstände in Augenschein, ließ «ich! veranlaßte. sein Komptoir zu verlassen und nachzusehen, waS eine größere Anzahl ter Aussteller vorstellen und iprach «ich schr passirt sei. Da stimmte Herr Direktor MannSftlbt mit seiner zufrieden über daS Gesedene auö. Nachdem Se. Majestät noch Kapelle an: „Dies ist der Tag des Herrn!" „WaS ist daö?" verschiedene Sorten von Butter und Kaie gekostet hatte, darunter i Die Uekerraschung steigt, als die ganze feierliche Versammlung dm nach Schweizerinanier und ebenso von i erblickt wird. ' Herr Gewerbevereinsvorstand giebt in trefflicher.
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