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Dresdner Nachrichten : 20.10.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186810203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18681020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18681020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-10
- Tag1868-10-20
- Monat1868-10
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- Dresdner Nachrichten : 20.10.1868
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tüchtig» Vorsteherschasi steht, machten einen Ausflug in dm stlsaenschcn Grund. Äcmüthliche Uaterhaltung, ein hei'ereS Lied unv die Freuden der herbstlichen Naiur bildeten da« Programm des Trges. Der Abend kam und der Heimweg wurde angetreten und zwar sollte der Eisenbahnzu« von Pot kchappel aus nach Dresden benutzt werden Die VereinSmit gliedere, die, nebenbei erwähnt, durchaus in keiner gehobenen Stimmung, sondern sehr ruh a wnen. zogen dre Laadstriße tahin und sangen das dekm»r;c Sludculonlied: „»Was kommt dort von der Höh", als plötzl-h ein LmtSdiener erschien und den Kastellan des Vereins und eines der Vorstandsmitglieder anh »lt und ihn:n erklärte, sie wegen des unanständig n Li-d.-s zum Gerichttamtmann führen zu müssen Da sie sich dau-kur natürlich wunderten, erklärte der Beamte, cS sei nur „einer Besprechung wegen'. Da da» erwähnte Lied bekanntlich auch auf dem Hostheater rn Bener-x' .bemoostem Haupt' gesungen wird, da eS in j-dem Liederbuch in all>.n deutschen Buchhand, kungen zu haben .st, ja für Unioersuäten eine historische Be deutung erlang: hat und Jedes Erm; erung ist der als flotter Bursche deutsche Hochschulen srequ.ntirl, so gingen die Beiden iurchilos mit Ihre Furchtlosigkeit verwandelte sich aber in furchtbaren Schrecken, als d.r G-.r>chiSawtmann von Döhicn d>.« Herren auf Grund diese« „unanständigen' Liedes sv'ort in die Gefängnißr lle hinter Schloß und Riegel zu einem zufällig dort sitzenden Uhrendieb dringen ließ, wo sie von Abend« 6 Uhr bis den unser« Morgen um Ul Uhr aus einem etwa 3 Zoll dicken, alten Strohsack bei Wasser und schwarzem, harten Brod zudringen mußten und roch in die Kosten verurlheilt wurden. Daran hat der Dichter die-eS harmlosen Liedes frei- l,ch nicht gedacht. — Am 12. Octob:r Nachmittags, als der Personenzug »on Löbau nach Baoyen gekommen war. zeigte der LocomotimN' 'ührer an, daß univot deü BahnhäuSchens bei Strehla auf das Sch'.enengleiS Sterne hingclegt gewesen, daß dieselben jedoch glücklicher Wei'e theiis von der Maschine zermalmt, theils von den Räumern derselben wcgzeschodeir und hierdurch unschädlich gemacht worden seien. Der Gendarmerie ist es nach »orige- etzten Recherchen gelungen, den betreffend«» Frevler rn der Person eines !5jähiigen, aus Postwitz gebürtig-n Kühjungen zu ermitteln und ch-r den Händen der Behörde überliefern zu Ünncn. Er soll seine Thal be eits ein g standen und als Zweck derselben angegeben haben: , er hätte hören wellen, wie der Zug über den Stein wegrumpeln werde!' Wer erwägt, welches unsägliche Unglück durch eine derartige, möglicher Werse gar nicht derartige, sondern nur unüberlegte Thai entstehen kann, dem scheint es vielleicht wünschen«Iverth, daß der junge Fresler durch eine nachdrückliche Demonstration aä poUeriorn vor der etwaigen Wiederholung ähnlicher gefährlicher Versuche gewarnt werde. — Ter .Börsenztg." schreibt man au- Dresden: Bedeu tende Bauten, welche die Sladtzcmeinde Dresden thells in An griff, theils in Aussicht genommen — namentlich Schulbauten und dann dre kaum noch lange zu verschiebende ruue Wasser leitung und dergleichen — werden eher oder später den öffent« Itchen Credit in Anspruch nehmen, sei die« durch Verkauf der n>ch unöegeber en 606,602 Lhlr. in vierproceutigen Obligatio- nm der im Jahre 1863 «öffneten dritten Anleihe im Ge- -ammtbetrage von l j Mlll. sei eö durch Emission einer neuen Lileihe. Rach dem Vermögens-Verp ichn ß der Stadt Dres den betrugen am 31. Tecember 1867 die Aktiva 5,290,379 Thlr. (107.369 Lhlr, mehr aiö Vorjahr), de Passiva aber 3^82,246 Thlr. ,73,0-1 Thlr. mehr, so daß der Vermögen z bestand 19»^,13i Thlr. 34,328 Thlr. mehr) beträgt. Nun kann freilich Nicht m Abrede gestillt werden, daß ron den städttschen Grundstücken im Gesammtbetrage von 1,0.4 0tl0 Thlr. gar manche sich sehr gering, einige sogar sich gar nicht verzinken. Man darf ohne Uebertreibung behaupten, laß alle die leider o-.elln Grundstückserweröungen der letzten zehn Iah e der Stadt zum pccunmren Nachtheil gereichen. Dagegen muß aber auch rugegeoen weiden, daß m dem auS früherer Zelt herrühnn.en Grundbesitz ern rentabler und von Jahr zuJa.r steigender Wetth ruht. D.e Stadt besitzt in b>fiec Lage Bau stellen, tie - es ist kaum glaubt ch - seit langen Jahren unbenutzt, alte u>.rentabel dallegen, weil man nie dazu kommt, sich za entscheiden, ob sie zu commanlichrn Zwecken benutzt rdec aber verkauft werden sollen. — Aus dem Cgemncher Bahnhofe ereignete sich am 17. Nachmittags ein bedauerlicher Unglücktsall Bei Ankunft des Halo 4 Uhr von Annaberg kommenden ZugeS wollte der Weichensteller Karl Adolph Werner aus Grumbach aus dem Weichenwäi e Häuschen heraus über die Schienen weg nach -einer Laiche gehen. Anstatt sich nun hierbei nach links und rechts un,,uschauen, hat er dies Unterlasten und ist von einer Rangirmaschtne, welche eben b-.im Häuschen rorüberfahren wollt«, ergriffen, niedergeworfen und sofort getödtet worden. Der Verunglückte war verheirathet und Hinte: läßt ein Kind. - Am 16. in den Abendstunden stürzte sich ine Ehefrau des Danrea'chneiders Schulze in Krimm.tzschau mit ihren 3 K»n der» im Alter von 7, 4 und 1 Ja,r in den sogenannten Sahnterch bei L itholdrhain. Der älteste Kna^e, Oswald, ver' mochte sich wieder hcrauszuarbeiten, wahrend die Uebrigen er- tranken. Nahrungisorgen sollen das Motir der Thal ge wesen sein. — In einer der letztoergangenen Nächte ist wiederum in eine Erprdrtion der Köhlern ieterlwm am AlbertSbahnhofe durch Einvrückm einer Fensterscheibe, engebrcchen und ein kleiner Geldbetrag daraus gestohlen worden. DieseSmal ist es indch gelungen, die Urheber zu ermitteln; cS sind dieselben zwei 13jährige Knaben, welch« auch die anderen in letzter Zeit daselbst vorgekommeucn Einbrüche verübt haben sollen. Bei ihrer großen Jugend berechtigen die beiden Hoffnung!vollen Jungen zu nicht gerade sehr erfreulichen Erwartungen - — In Folge des neuen französischen Gesetzes über da« literarische Eigenthum sino ourch die Gesellschaft der dramoti schen Autoren an Tant,-m cUrägwi's n aus den Opern C M. von Webers an vie Ertuu desselben 4000 Franken aus bezahlt wenden. — — Der 3d Jahr alle und in guten Verhaltensten lebende Hausbesitzer und Maurer Earl Heinrich Leiteritz aus Malkwitz hat sich in einem kleinen, bet dem gedachten Torfe gelegenen Bach, und zwar, wie «an annimmt, aus Schwermuth ertränkt. Er hatte sich bereits am 12. d. M. aus seiner Wohnung heimlich entfernt, sein Leichnam wurde aber trotz alles Suchen« erst am 18. d Nt. aufgefunden. Er hinterläßt eine Wittwe und sechs unerzogene Kinder. — Bischofswerda. In der Nacht des 14. d. MtS. hatte die in Odeiburkau dienende Magd Emitie Ernestine un- verehel. Berger. 21 Jahre alt, heimlich ein Kind geboren, wel« chö vor der Dünsthecrin derselben todt ausgesunden wuroe. Die Malter behauptete, da« Kind !el «odt zur Wllt gekommen, aber Spuren am Halse desselben machten den Verdacht rege, daß eS gelebt habe, aber von der Mutter getödtet worden sei. Das hiesige K. Gerichtsamt stellte deshalb weitere Erörterun gen an, ließ auch eine Sektion de« KindeSleichnamö vorneh men und hierbei soll sich herauSgest.Ur haben, daß daü Kend nach der Geburt allerdings gelebt, daß es aber einen Druck am Ha se erln:m habe, der die Ursache fernes Todes gewesen sein miz. Dre Ve ger ist auf Anordnung der K. Staatsan waltschaft Bautzen in Hase genommen worcen und wrrd die einzui.'lende Untersuchung das Weiiere ergeben. — Jvhstadt. In der Nacht deS 16. October ist in dem niederen Theile hiesiger Stadt und zwar in der Scheune d.s Handelsmanns Earl Friedrich Häcker ein Schadenfeuer anegebrochen, welches zusammen 1b Wohn- und 10 Seiten gebäude und Scheunen verzehrt hat Es sind dadurch 32 Fa milien obdachlos geworden und viele haben ihr weniges Eigen thum verloren Nur in Folge von »Mangel an Wasser viel- l ichl auch an prukli'chen Lö chanstalten, konnte das Feuer die ermähnte große Ausdehnung annehmen. Ueber die Entsteh ungkursache desselben ist etwa« Bestimmtes noch nicht ermit telt norden. TngrSgeschichte. Aus »Altbayern erzählt der „Nünrb Cnrclp." folgende propre Geschichte: Eine noch ziemlich junge Frau beichtete bei einer Je'uitenmi sioir einem Jllui'en Er fragte sie: wie ult sie sei, ob verheiraiher, wie viel Kinder sie habe r:. Als sie sagte, vaß sie 26 Jahr alt, 7 Jahre verhe.rather sei und zwü K nder habe, donnerte er sie an, daß Lies zu wenig Kinder seien auf eme so lange Zeit und wollte sie nicht absolvirea. In Grunde möchte man doch zu wissen neugierig siin, was den Jesuiten die eheliche Thätigkeit der jung-n Frau kümmer'e, und woher er vermuihe e, baß gcra e sie an den „nur zwei Kinder»' schuld sei. Tee Orden des Ignatius Loyola ist wohl auf dem Posten, wo eS Erbschlcichen und Proselyier - machen gilt, daß er aber „zur größeren Ehre GotteS auch dre Ktnderzeugung überwacht, daS ist neu Spanien. Prim scheint durch sein barsches Aust'.eien die Sympathien der Madrider Bevölkerung zu verscherzen, wenngleich sein festes und vernünftiges Auftreten bei verschie denen Gelegenheiten nicht genug anzuerkennea ist. So erzählt der Madrider Correipondent des Londoner „Telegraph" fol gende interessante Schmollscene zwischen Prim und dem Ma drider Voll: Am 10. d. M Abends wollte man dem General eine gcräu chvolle Serenade bringen und zog vor semrm H:use auf, als Prim heraustrat und der Menge gerade heraus er klärte, nach der schmachvollen Scene vom vorhergehenden Tage ^dcm Angriff auf GonzaleS Bravo's Sccretär würde er keine Serenade annehmen; duS sinn unnütze Anerkennungsbeweise. Es gebe tausend bester« Wege, ihm dergleichen zu erwei'rn. Sie sollten lieber nach Hause gehen und ins Bett kriechen anstatt die Nachtzeit für sinnlose Oaationen zu vergeud.» und sich so für die Arbeit am nächsten Tage unfähig zu machen. Nach diesen Wvr e r kehrte sich Prim kurz um und lüß don Haufen in Verblüff hett draußen stehen. Aber bald 'ammeltc sich ter Sturm und wohl ein halb- Stunde lana hole man nichts als den gcllentea Schrei: Kumk« »> l'ei,,,!' D'eselkn Stimmen wurde» yeiser rn V-rwünschungrn, welche sich noch gestern >m Lodpreven überbo en hatten. , V «jespu--;!" Diese Worte deS Zweifels sind das Re'ume des jetzigen Standes der Dinge in Spanien. Der verwundete Prre; ist noch am Leben; Die, welche da« Attentat aus ihn machten, sind «och unentdeckt. Wird die Regierung ihr Wort halkn und diese Leute der Strafe überliefern? V ,I«ppu«?! Chinesische Höflichkeit Der englische Gelehrte Cooper, welch r sich aus einer Entdeckungsreise behufs Erfor schung eines g eigneten Landweges »wischen Europa und Indien befindet, erzäylr tn einem vom 2< März aus Ki zan ki in China gerichteten Briefe, daß der Chinese in der Unterhaltung die schmeichelhaftesten Compltrmnte an seinen Mitsprecher rich tet, di; dieser mit der größtmöglichsten Selbsterniedrigung be- antworten nuß. Herr Cooper gi-bt folgende Prole eines Dialogs: Wie befindet sich der berühmte und glorreiche Khan? — Mnn verächtlicher Balg besindkt sich durchaus nicht schlecht. — Wo liegt Ihr kostbarer Palast? — Mein unwürdige» Hundeloch liegt in Luchau. — Ist Ihre edele Fanulie zahl- r.'ch? — Ich habe nur lüns elende M'.ßgeburtcn — Ist tue kostbare Gesundheit Ihrer ausgezeichneten Frau Gemahlin zu frieden stellend? — Da« scheußliche alle Weib platzt vor Ge ll rdheü! — Man muß zugeben, daß unwürdig« Bescheidenheit einen hölzern Grad nicht erreichen kann. ' Spanische Korrespondenten e» zählen eine artige Gerichte von einem Engläi der Namens Routledge, der bei Alcolea der größte Held gewesen zu sein scheint. Da er zufällig in der Nähe be-chäftigt war er hat eine Anstellung bei der andalusischen Eisenbahn, folgte er dem G-schützieuer bis in die Mitte des Schlachtfeldes und brachte auf sllnen starken Schultern eine Menge Verwundeter mitten durch den dichtesten Kugelregen zurück in Sicherheit. Dies Geschäft verrichtete er kaltblütig während der ganz-n Ailion und wurde an deren Schluß dafür von Mar schall Scrrano mit dem Orden Jsabella's, der Katho ischen, be schenkt. Wie der revolutionäre General auf den sonderbar, n Ge danken gerät'!, «inen königlichen Orden zu verschenken, in dem Augcnbl ck. wo er alles Königliche cbcn nicdcrgoworfen harte, mag er silber erklären Unser John Rourlcd.e nahm ihn dankbar an. strckte ihn in die Tasche fernes Pabtols und kehrlc phleg matisch zu seimr Arbeit zurück. Das war allerlietst von seiner Seite. Aber ein ähnlichrr und »och hübscherer Vor fall ereignete sich vor Jahren aus einem and ren Schlacht- selbe, der hie« erzählt lein mag, weil er Wenigen bekannt sein dürfte. ES war bei Waterloo, vier Uhr Nachmittag«, die Schlacht wüthrte eben am furchtbarsten und Wellington hatte eine wichtige Ordre nach einem entlegenen Thiile de« ausgedehnten Schlacht feldes zu entsenden. Aber vergeben« sah er sich nach einenr paffenden Courier um, denn von seinen Adjutanten waren die meisten entweder versandt oder todt verwundet. Da erblickt.' er ein untersetztes Männlein in Civilkleidung auf einem schäbigen Pferde, nicht weit von der Stelle, wo er selber hält, die Anhöhe heraufreit n. Er r..ft >hn auf Französisch zu sich, der sonderbare Rester fragt auf gut Englisch, womit er dienen könne? „Wollen Sie einen Zettel dorthin tragen? (er deutet mit der Hand nach e nein entlegenen Punkte, der im Pulverdampfe kaum zu sehen ist ; er ist von Wicht gleit Sie muffen rasch sein. Wollen Sie?"' „U lüt p'vasuiv 8>rv' steckt den Zettel in die Westentasche, galopoirt mit seiner struppigen Mähre so gut er kann mitten durch den furchtbarsten Kugeliegen und — kommt nicht wieder zu», Vorschem. Die Schlacht von Waterloo wurde, wie den meisten Ihrer Leser bekannt ist, voir Wellington und Bleicher gewonnen. Woraus nach fünfzehn Jahren d-r Herzog von Wellington eines Rachmillagü durch Piecadilly nach Hydepark spazieren will Plötzlich zieht er sein Pferd an, sinn einen vorübergehenden Menschen mit seinem schar- f.ii Auge und — richtig, eö ist derselbe, der die Schlacht von »Waterloo im Gehrock mitgcmacht und in einem sehr kritischen Augenblicke »Adjutantendienste geleistet hatte. „Wissen Eie, daß Sie nrir und der Armee dazumal einen großen Dienst geleistet haben?" .»War mir u erval pl,;»8urv," erwiderte der Angeredcte. „Und wissen Sie, daß ich Ihnen g-rn auch wieder gefällig sein möchte? ' „»Werde cS annehmen u>t pi -ml plvi»8»rv." „Aber nW , I., lwti> m>'> kake, haben Sie nie von Sich hören lassen ? Kv» mcn Sie Mengen um 8 Uhr zu mir! »Pünktlich!" Sprach'S und r.tt davon Um 8 Uhr war unser Held in Apsley Hause beim Herzoge. Dem erzählte er nun, daß er als Flar.nelreiscnder für .tl. u. Co. in 'Rochdale eben in »Brüssel gewesen ivar, als die ersten Nach« richwn von der b i Waterloo bezonren n Schlacht dort an, langten, daß er nie eine Schlacht gesehen, das; er die »el- tene Gelegenhnt bcnuken wollte, sich einen Klepper mitlhete; immer we-r r m den Kug,lreg>n hineing-rieth und alle« i,mt , «„»kvi-labl)' »ut aasah, bis ihn Se Gnaden mit dem beivufikn Zettel cxpedirt habe Seitdem sei es ihm zuweilen schlecht gegan» g n, er habe eiire Frau, viele Kinder, prekäre Beschäftigung :c. Das Ende war, daß ih n d.r Herzog, aus sein Ansuchen, einen bischi'enen Posten im Zollamt« verschafft', den er vielleicht heute noch b Iletd.l. Wellington aber erzählte oft im Scherz, daß »hm ein Civilist den größten Dienst bei Walerlco geleistet und, »v-.r weiß, vielleicht die Schlacht gewonnen habe * PiuS !X. Freimaurer! Vor einigen Tagen hatte in der Lpinion Nationale' ein SchrfftstclUr ron einem Prc- cesse wid-.r eine sicilische Freimaurerloge gesprochen und erzählt, daß sich bei d.msil^en in den Acten erwiesen fand, daß -in gewisser M »stai-Ferretli später als Papst Pius !X. genannt, jener Loge als M-tglied angehörte. Es wäre ein Abbild des Papstes g-suud.'n worden, das ihn mit de« Insignien deö Maurer Ordens bekleidet zeigte. Es sind zwar Einwendung.» gegen die Wahrheit dieser Angabe erhoben, aber allem An scheine nach nicht genügend belegt morden. Im „F'garo" fin det sich folgende hieraus bezügliche Einsendung: „Die Thai- sache, daß der gegenwärüge Papst Freimaurer war, ist schon ausged ckt worden-, in einer i865 von einem Freimaurer rer- öffentlcchten Schrift wird hierüber das Folgende mitgethkil! Ein Mann, Namens Masiai Ferreui, hat die Maur.ranile e:h »llen und seinen Bundesgenoffen brüderliche Liebe angelobt di ser Mann wurde später Regent und Pavst als Pius IX , und a'S solcher hat er den Bannstrahl der Verdammung re- g»n Kine früheren Verbrüderten geschleudert. Aber der:, de Papst, der durch jenen Flach ein Gclöbniß gebrochen hat w- gleich eine Excommunication ausgesprochen, welche ihn sei st tr-ffi ' - Die Z-iten gleicht» sich eben nicht, euch nicht sür d.e Papst-! * Wenn ein »Buch über ern Halb s Jahrhundert hindurch der Liebling der Frauen war; wenn die Mutter, die mit Bc- dachtsamkt.lt die häusliche Ausbildung der Tochter leitet, dal selbe Buch, wenn auch vielfach bereichert und der »Neuzeit mm gsmtss.ncr, bei de.« Löch ern erblickt, welches auch ihr aus hrcm LeocnSwcge immer ein bewährter Ratgeber blieb: da kann man wohl mit Recht sagen, daß ein solches »Buch einen Werth in sich tragen muffe, welcher die lebendige Theilnahim. die eine Generation nach d.r and rn der beliebten Schrift tc- wiescn, erklärlich macht. So isl'L nut dem Kochbuchc der Frau Sophie Wilhelmlue Scheibler. D r Grund, warum gerade die'c« Kochbuch sich einer so ungewöhnlichen Gunst >n der ganzen deutschen Frauenwelt erfreut, liegt in der »Reich Halligkeit, der deutlichen AutdruckSweise (die durch correcte Jlustrctioncn da wo es nöthig war — beim Tranchiren, der Beschreibung der Fische re. — erläutert wurde) und den vielen praktisch-n Winken zur Umgehung all' der Klippen, die sich den »Anfängerinnen entgcgenstellen. Dieses planmäßig bearbeite.'«: Lchrbuch der Kochkunst hat soeben seine 18. Auflage erleit, und wir empfehlen eS mit U-. berzeugung allen besorgten Frauen und Köchinnen, welche bei Zubereitung der Speisen auf Wohl geschmack, Gesundheit und Billigkeit ihr Auge richten. * Was doch in dem „freien" England nicht Alles be steuert ist! Wer eine Eisenbahn befährt, muß eine Fahc- steuer enttichten, d e im vo-igen Jahre beiläufig eine halbe Millicn »Pfund Sterling eingetragen hat. Wer eine Luxus- iguipagc hat, muß sic versteuern und zwar in der Form von Mcilcngkldern; um eine Luxuseguipage zu halten, bedarf es cir er Concession und die tostet wieder Geld. Ei nun, w,lum nicht! Wer Spazierkahrien in eigener Equipage machen will, kann dafür allenfalls auch Steuer zahlen, obgleich'S ein Unsinn ist. Aber auch dafür dem S'aate ncch Steuern zu entrichten, daß man auf der Eisenbahn fährt, daS — ist eben nur in England möglich Vrlretdepretst. Dresden, am 19. Octbr. 1868. d. B-Ks- 1h!r.Npr. b. Tbir.?!pk. ja. d. Mark:- Thlr.Aqr. b. Thlr Ns r Wcncn »locitzl t> 1" Wcizcnfiuaun. 5 1 Kern 1 Ccrs'.k 1 Laser 2 '«0 2 AattvFcln 1 L» 2 Vuver t Kauru L4 di« 2tz R-r. >Wcizcr. Korn 1 27 > Purste 3 Hajcr ^ Heu ä Ltt ö S'.rvtpiLt.o'1ä SrbK«
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