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Dresdner Nachrichten : 09.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187901095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-09
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.01.1879
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Ar « — Volt« » — d« wktnen. bah die Raffineure, in Sslge hs» bMigen PrE«. bei der Destillation keine Sorgfalt mehr verwenden. Die größte Wahrscheluliästelt für sich aber bat eine Mittbeilnng, welche der ..Berl. V.-Zta." von Amerika znacgange», ist. Darnach haben die größeren Raffinerien daselbst schon seit länaercr Zeit inßtück- sicht aus den fortdauernden Preisrückgang für sianckiwä vliita. b. i. baS beste Petroleum, kabln gearbeitet, viele und möglichst wertbvolle Nebenprodukte aus kein Rohöl l'erauSzuzieben. Ver« mutbltcd irerten zu diesem Zwecke Chemikalie» ln dern dtaui'.mä vliits Petroleum ansgelöst. Gerade diese Chemikalien sind cS, »vclcbe taS verlöschen der Lampe bcivlrken. indem sie entweder de» Docht »»»ziepen und idm seine Porösität nehmen, oder indem sie sich beim Erwärmen deö Petroleums senken und so in» Rück» staube bleiben, wodurch dieser Rest seine Lknctstlrast verliert oder so. mr unvcrbrcnnbar »rird. Einem Jeden »nutz klar werden, das, einzig und chlcin die Raffineure in Amerika de» ganzen Ucbei- Ilanb verschulden und das» nicht, wie daS von vielen Konsumciitcn und Dekalii'ändlcr» fälschlich angenommen »virb, der deutsche Zwischenhändler deö geringe» PerdicnsteS »regen schlechte- Pc- trcleum »auit, oder gutes verfälscht. — Die hiesige Weinlandluiig von Jod. George Gießens sei. Wwc. Elben, begründet p'lnno I7st6. theilt uns unter Hiniveiö aui eine Noliz in» „Vcrmiichtcn" bezüglich deö Elter Chateau La ffittc iKoincteiiivelul, »voilir der hohe Preis von st 10 Franko vr. Boutcille bezahlt »rird, »>>t, daß unzireiselhalt her l8iler Jahrgang in Frankreich innncr scltcner »rird. Da dicö wohl auch mit dem daii'aiigen dculiche» GcwächS der Fall sei» »rird, so ist es gciviü dcnicrkcnvircrtp, daß oben genaniue Firma von l8llcr Schloß-JohauniSberger, damals Besitzthuu» dcS Marschall Kcilcr- maim. noch ein kleines Pöstchcn am Lager hat. wovon dem >cl. George Gießen das Stückfaß, gckanit an» 2t. Juni l8>2, 2666 lkolr. <>0 Pi., die Flasche also 1 Thlr. l'.t Gr.0Pi..,'elbstkostete. Leider »rurde dainit seither dafür nur ein äußerst bescheidener unk in gar keinem Vcriälkniß zuin wahren Wcrthe deö Weines stehender Preis erzielt, »raS auch mit ankere» am Lager habende» sp. tterc» vorzüglichen Jahrgängen der Falt ist. Von dem leZl lcr Kometenwcin will die Firma jetzt niclnö mehr adgeben, um sich de» kleinen Rest iür ihr nicht mehr fern liegendes I50jährigcS Jubiläum zu reservirc». doch sichen noch nicht nnbcdcutendc L7.liantiräkcn l^22er, l8stäcr. I8l8er, 1857er KabiuctSivcinc zur Vertilgung, so daß manchem Liebhaber alter Weine damit gedient sein »rird. Der l822cr Steinbcrger Kabinet z. B. »oar im Einkau'e noch etwaö kheurer aiö der l8l ier Schloß Johamiis- bcrgcr; Gießens bezöge» denselben am 5. November 1823 znn» Preise von 2k'.!>6 Tblr. das Stückfaß, so daß sich die Flasche auf l Thlr. 20 Gr. 7 Pf. kalkulirte. Die außerordentliche Zunahme der S n bh asta t»o » c» Ini Königreiche Sachien während des Jahreö 1878 übte a»i die Aeivegnngeu des Hllpotbckenmarktcö einen unverkennbaren Druck aus, da das Kapital unter diesen Verhältnisse» große Znliick- Haltung an den Tag legte und nur für absolute Sicherheiten sich willfährig zeigte. Die Gesammtinmine der in» abgelauienc» Jahre stattgcbabten Subhastatioue» repräscutirt einen Gcsainmt-- »vcrth von ca. 48 Niillionen Mark gegenüber dem Gesainmt Rcalitäteinverthe Sachsens von ca, 4 Milliarden Mark, Gin günstiges Zeichen der Besserung der Hvpothckenniarkt-Vcrhällliissc kann man in dein erheblichen Rückgänge der Subhaitations- Anstellungen für den Monat Januar >8,0 erblicken. Die Ge- sammtzahi der ln diesem Monat ausiebendcn gerichtlichen Ver steigerungen beträgt 120 »mb bleibt demnach um 35 gegen den Vormonat zurück. — Einen wunderlichen Begriff von dem malerischen Sinn teS Stabtba u a mteS erhält, wer von der Vieto» iaslraße zur Kreuzt rcve gebt. Dort hat man an der Schnlganenecke bekannt lich das alte Hauö wcggcrisien und unten her ist die Dcuioiir- nngsstätte allerdings mit fcinangcstrichener Hoizvcrplgukung ver hüllt. Obe» aber die kunterbunte Brandmauer her früheren Sparkasse mit den Zlmmerrcslcn und vechschwarzen Rauchtang- shuren siebt cistictziich auS — schlimmcr alS die iveggcrissene Baracke. Reißt inan daS Nachbarhaus nicht bald »ecg, so reinige man doch diese Brandmauer ! - 'Am ». Januar feierten in den oberen Räumen des Restaurants „Boulevard" die Vereinigten Subalternbeamten beim Königs. Bezirksgericht und Landgericht (Gerichtsdieners, deren Vorstand für Unterstützungen in Kranken- und Stcrbe- fcillen Herr Bezirksgerichtöwachlmcister Vogel ist, in einfachcr Weise ihre Ghristdescherung an notbieidende Kollegen. Herr Richard Vogel vielt eine herzliche Ansprache, »vorauf eine von Herrn K'auckc geleitete Auction und eine freiwillige Spende über stO Mark zusammcnbrachten, »velche einem schwc» bedrängte» Kollegen und Familie»»valer aiö Unterstützung überreicht wurden. — Der Plan der hiesigen Dünger-Grport-Gcsellschait. die G rubenr ä u »» u » ge n st raßc n »v eise vornehmen zu lassen, bat »nit Recht allicils günstige Aufnahme gesunden. Allerdings stehe» immer noch eine große Anzahl Beitrittserklärungen aus. Diejenige», »reiche die von der Gesellschaft gebotenen Vortheile bereits während der diesjährigen Haupträumungszeit «vom Februar bis zum April» erlangen »vollen, werben iin eigenen Interesse gut thnn, ihre Erklärungen thunlichst bald abzugeben. - In der 2. Etage des Hauses Victoriastraße 22 fand vor gestern Abend in der lo. Stunde ein G a rd i n c n b ra n d statt. Die Feuerwehr »rurde herbeigerufen, kan, jedoch nicht in Tbätig- keit, da der Brand vom Logiöinhabcr rechtzeitig gelöscht »vorbei» war. Die Entzündung ist dadurch hervorgerusen worden, daß eine Frau der Gardine »nit der brennenden Lampe zu nahe ge kommen ist. — Aus der Kainenzcrstraße ist vorgestern Abend eine Frau von der Seilcrgasse. »reiche einen schweren Tragkorb trug, ge fallen unv bat dabei einen A r in b r n ch erlinen. Tie Verun glückte wurde in die Diakoninen-Anstalt gebracht. — In der Neustakt wurde vorgestern Mittag eine HauS- b e s i tz c c ö - G l> e i r a u aus cincni benachbarten Dorfe dabei ertappt, wie sie aus pecickstedenen unbeaunichtigt gelassenen andwagen Butter und sonstige Viktualien stahl. Sie wurde der olizei überlie ert. wo sich ergab, daß sie berartige Mauiereicn schon früher betrieben und die gestohlenen Maare» weiter ver- kauit hat. — DaS Asvl für ob d a ch l o s e F ra u e n ward iin ver flossenen Monat von 7stst Personen - 343 Frauen, 280 Mädchen, 110 Kindern — benutzt. In, vergangenen Jahre betrug die Ge. sammtiregucnz überhaupt 6336 Personen. — Dieser Tage wurde vier ein Landstreicher hinter Schloß und Riegel gebracht, der am Sonnabend in Pirna einen Satz Billardbälle gestohlen und im benachbarten Löbtau ver nickelt halte. — Der OmnlbuSverein lies» vorgestern Abend die Schiller- llraße »nit KteS bestreuen. Anlaß dazu gab ein kleiner Un fall. der kurz zuvor ein OmnibnSpferd betroffen hatte. Das Pferd war gestürzt und tonnte nur unter großen Mühen wieder auf die Beine gebracht werde». — Das rübmlichst bekannte Bibliographuche Institut in Leipzig iJ. H. Mcver» ieierie die glücklich erfolgte Vollendung der in seinen» Verlage crichienenen dritten Austage deö Mever'- schcn Konvcrsationslcnlons damit, daß kür die letzwergangrne Woche dc»n gesammtcn ca. stoo Mitglieder zählenden Personal der doppelte Gebalt ausgezabit wurde, waö eine Festgabe des Prinzipals an seine Leute in» Betrage von fast 16,000 Mark bedeutet. — In die Kollektion von Emil Preusche hier fiel am ersten Ziehungstage der Landes-Lotterie der zweite Haupt gewinn von 15,000 Mark aut vir. 40,406. - Der bereits »eit mehreren Jabren besiebenbe Verein „Troubadour" hält Montag den ist. Januar seinen zweiten (SesellschastSabend in Braun s Hotel ab. — Am »..Januar d.J. feierte unter zahlreicher Betheiligung die vier bestehende Kranken- und Sterbekasse „Alerius-Ver- e i n" in Braun s Hotel ihr 40säbr. StiitungStest mit mehreren Zither- und Gcsangsvorträgen und gedachte der Vorsitzende in einer Rede der Verdienste des Gründers der segensreich wirken den Verbindung. — Jener Thierarzneischüler, der. wie gestern gemeldet, arretirt worben war. weil er einen Stabtgendarm aut der PillnItzcrstraße tnsultlrt und angeipicn hat, ist deshalb zu 6 Wochen Haft derurtbeilt worben. — Der „LieberkretS" brachte am Sonntag Abend In Meinholds Saal unter Leitung seines LieterinelsierS, Herrn O. Dittrich, I. Otto s „Burschensabrten" zur Auttübrung. Das xchlretche Audttorimn wendete sowohl den Sängern. «lS Hrn. Nud. «enser, welcher h Ne!' ' Zkitall in elcher den verdfndrndeu i reichen, Maße.^ Ntß nkfe le»d«»L«»r sprach, den verdienten itß tiereinpiuiivene und sein wieber- gcgebene „Ständchen" (Sologuartettj mußte »viederholt »verde«. -Die hiesige Firma Tb- Kapfs'^S Stachf. lJnbaberr Otto Brauer», welche in Pest eine Fillalsabrik ihrer Dachstet«' papp- und Aapbalrröhren besitzt, bat brt vr» Bargckrnöauten In Bihilcö in Bosnien die ganzen Dachdeckungsarveite» erhalten. Die Dächer, eine Fläche vvn 4000 O.uabratinetrr» werden »nit Dachitrlnpappe, einem Material, dav von der österreichischen »He, gierung unter niedrere» Proben alo daö beste beiundtn wurde, überzogen. In der Stacht vom Sonntag zum Montag batte sich in, Bah»,ho» zu Pirna der'de» Nachtdienst habende Billeteur ei» enig hingclcgt und geschlafen. DlctcS Schläfchen kommt dein Manne tbeucr zu siehe», denn e!» zur Zeit noch Unbekannter hat es sich zn Nutze gemacht, von Außen das Schaltcrienster eiuporgescboben und die Billctkasse ihres Inhaltes tin ungesahren Werli'e von 700 Mark beraubt. — Nach B a u v c» war von auüwärtS Fleisch von einer kranke» Kuh gebracht worden: Zum Glück konnte die Polizei, noch ehe dasselbe verkauft ward, eS vernichten. - Am st. h. Vormittags hat sich in La »stgk der 60 Jahre alte Korbmacher Knrth ans Bailendorf entleibt. — Auf dem Bahnhöfe in Werdau niachle am 6. h. der erst 21>ähr!ge Wageiuückcr Ovtar Klärner seinem Leben dadurch ein Enke, daß er »ich heim Rangire» eines Gütcrzugcö durch die Puffer crguctschc» iic»,-. Der Tod ist sofort eingctrcte». — Am 4. d. hat sich der 4!» Jahre alte Dienstknecht Gottlob Seltman» aus Guleudori in L a >» g c n st r l eg i 0 erschossen. Gr batte in eine» Alimcntationösache einen Eid geleistet, welcher der Grund zum Selbstmord geivcsen zu sein scheint. Er hinterläßt clne Fra» und vier Kinder. — In einem Zwickauer Schachte wurde In der Nacht vom 1. zum 5. dies, der Häuer Grdmann Völkel ans ReinSdort durch Giplosio» schlagender Wetter in lcbciiSgcfährilchcr SLellc verbrannt. Ferner wurde am 4.d. der Häuer Paiil auS Viiedcr- Plaaitz in einem anderen Zivickaucr Schachte durch einen nach träglich loSgcgangencn Sprcngschuß In» Gesicht, jedoch nur un bedeutend verletzt. — Sink einen» Leipziger Bahnhose hielt die Polizei am d. cinon Kiempnergeiclici» wegen VagirenS an. Bei der Visi tation fand sich ei» scchsläustgce. schar, geladener Revolver I» seinen» Rock: mit diesem habe er sich erschieße» wollen, sagte er auS. Gr mnßie vorläufig in Hast biclbcn. - Zwischen Giicnburg und Sprottan ist am 2. b. ans offener Lauksteaßc der .'»4 Jahre alte DienstkncchtRupprecht aus Lichteiuvalte in Scistesicn c r i ch tage n und beraubt worden. Deo Mordes dringend verdächtig ist der herabgekoinmcne frühere Glllöoesttzcr Dautz aus Biichheiiii verhaftet worden. Man fand i» feinem Besitz zwei Sparkassenbücher und ein Dienstbuch, sämmllich o.ui deö Grmordelcn Namen lautend. — In Zwickau hat sich am 4. d. M. der Agent Otto Gölkcl wegen anhaltender körperlicher Leite» erhängt. - I» L i e d ertw o l kw I tz bat an» 4. d. M. ein 1 llähriger Knabe eine dem Gutsbesitzer Tantz gehörige Strohseiine böswillig in Brand gesteckt. — Oekientl. Gerichtssitzungen. Der Kaufmann Bernhard Hecker erzielte »nit seinen» Einspruch ebenso wenig Erfolg, aiö der DrvschkenkntscherHeinrichNclnnaiin.denii veiBelden verblieb ev beim Alten, nämlich Geldstrafen von 15 unb 3 M., welche wegen ein facher llevertretungen zuerkannt waren. - Der GastwirthAugust Klotzsche in Radcburg »var glcichsaliö wegen einer Ucberiretung in erster Instanz und zwar zn 5 M. verurlhellt, daS Gericht sprach ihn jedoch frei. — Am 14. Februar v. I. erschien in der Wohnung eines Herrn Pötzschke der Soldat dcS SchützenreglmentS Niap Bretschncider aiö militärischer Stcucrepekutor und erkun- bigle sich angelegentlichst nach dein MiethSherrn. Der kort amreiende Kaufmann Otto Fanghänel bemerkte dem Soldaten, daß der Gesuchte nicht ha sei und nur des Nachiö da schiene, und aiö nun B. nicht ohne Weiteres von dannen ging, stichle ihn F. mit den Worten: „Machen Sie. daß Sie 'nauSkommen, sonst werfe ich Sie hinaus I" zum Fort gehen zu bewegen. Der Soldat verlangte vorerst Zahlung der Mahngebühr von >5 Pf., erhielt diese aber nicht und hielt es auch nicht »ür nothwcndig, seinem Gegner die Instruktion vor- znzeigcn. Mittlerweile soll nun Fanghänci den außerordentlich beschäftigten VatcrlaiidSvcrthcidiger zur Thüre hinauSgedrängt haben und als sich der Grstere über diese Art von Verabschiedung moguirte, riet ihn» F. die beleidigenden Worte: „Sie sind ein duinmer Junge, ein Schaseiei" zn. Wie nun der Soldat weiter behauptet, sei Ihm sein Gegner, nachdem er. B., geäußert habe: „Merken Sic sich Ihre Worte" aus der Treppe nachgeeiit ge kommen »mH habe Ihn am Halse gefaßt, aus de» Tschacko ge schlagen unb an die Wand gerammelt. Die kgk. Kommandantur stellte gegen Fanghänel Strafantrag und dieser »rurde, nachdem der eigentliche Kläger seine Angaben beschworen hatte, zu.', Tagen Hast vcrurtheilt. F. erbob Einspruch und vebauptet, daß »licht er, sondern Pötzschke (also der von Bretschncider Gesuchte war zu Hanse gewesen» dem Soldaten aus die finstere Treppe gefolgt sei und »übst an. daß die ganze Affairc nicht vorgekomme» wäre, wen» ihm der Soldat seine Instruktion vorgezeigt habe. Au» den Vorhalt deö Herrn Präsidenten: „Warum habe» Sie sich denn überhaupt in die Angelegenheit, »reiche Sie gar nicht berührte, elngcmengt i" vermag F. keine entschuldbare Angabe zn machen. ES blieb bei der Haitüraie von 5 Tagen. — Das Schöffengericht unter Vorsitz deS Herrn Ge- richtSratb Schütz erkannte vorgestern gegen den Handarbeiter Paul Ernst Trepte von hier »regen des in» H 176 dcS R.-Str.- G.-B gedachten Verbrechens aus 7 Monate Gefängnis». Anklage und Vcrthcidigung »raren durch die Herren St.-A. Richter und Justizratb 1>r. Sckastlath vcrlrctcn. - Die Hauptverhandluug gegen Sophie Eiisabeth verehcl. Saltclberg verir. Döring geb. Franke auS Ebarlottenbiirg »regen schweren Diebstahls re. mußte wegen Ausbleibens der Hauptzengin vertagt werten. — Angckünd 1 gtc GerichtS. Verhandlungen. Heute Vormittag '.» Haupt - Verhandlung »vidcr den Bandagist Johann Christian Albolb wegen Betrugs. Einsprüche: 0 »vidcr Wilhelm Oebme hier »regen Beleidigung. - In geheimer Sitzung wider Eduard HauSwald wegen Ucberiretung. GVi bcSgl. wibcr Ehristliebe Ritter hier »regen Uebcrtretung. >0 wlber den Maurerpolier August Gabsch »regen Vergehen gegen die öffent liche Ordnung. 10V2 wider Wilhelm Kühne! in Uebigau »regen Bedrebung. > l wider Emil Röhnlelb in Pohla wegen Diebstahl. II'/« »rider Elara verebcl. Baumgärtel in Rabebnrg dcSgl. — Verwechselungen zu rcrineite», sei nachträglich bemerkt, daß der neuerdings »regen Betrugs angekiagt gewesene Produktenhandlcr n»it dem vollen Namen Wilhelm Ludwig Fritzich heißt. vouuorstLir. «lsu v. gkmuLr 1S1V« - WitterungS-veNdaehtun« am 8. Jauuar, AbdS.6Uhr. Barometerstand n. Oscar Bösolt iWallstr. 161: 760 Millimeter (seit gestern 6 Bin», gefallen.1. — In vluvsicht: Vcränderl.Wetter. — Thcrinometrograph »ach »steaumur: 7" K. — Differenz von acst. zu beute 5 «: nlcdr. Temvcrat. 8" K. höchste Tcmp. !i"K. Die Schloßthurmsahne zeigte Ost-Wind. — Himmel: klar. — LIbbSheinDresden. 8.Januar. Mttt.:st6 Lem.überO. 0o«t»c>>»n >» »w 7. »m S I I,- ülork»»» «wt. 8t. P«t«r»»>»k8. . Z Uo»I>»>> N»ni>>ll-I. . » c i tl«in»I p»'j» . . . ^ . >»»«>>«, ..... . . . ; . 8«'>i» ...... r v-»»i», ..... I» 0»»t»ri> 9c>»>»«. »tN»» 8«k»»» 770,0. ff na ^vllcsiilv« - .1.2 H 7VN.2 « S ,t,N »>«!»«- -»2.8 § 7S«,0 Aff »tili -IO.« L 7K2.0 K. nv d«il»cl>t ->2.2 z SV «»»» — 8.« : 7,8.» -2 na M0»»i»>» - 02 » 7L6.S ^ - na I«io»>t - 8.8 L 7«,.S i". nv »tM n»>»> - 0.2 ß 7««.S »' 8V - S.3 S 7,4.» L« nv itill ».«»»«Ilt») — I.» I 7«».« jj r »tili 8«8»«« - 8.8 ? 7KV.» . , n - o.» x 7»SH - n »,!«»» »»,»«««> - «.8 r 2> 8s»n»», I»icl>t. 8) N»8«> N»«8t« s»r Vitt»»»»,. Li» It»iuo»»> >i»»t -!»w »LLNr».» 88»»1»»»^>»». »>t I» I, r>»»t«!i>- Itot ruktss»» mit ül»»» <>»» »,»<. l» >»»<> b»rix:I>t »II»»»^i» t»> Iwd.i» »I»«Ue o,Ä Io»,»«, N«d«>» »»8 S«l,»^i»II, Tage»ges»1chtt. Dentsehe» Reich. Wie nachträglich noch bekannt wird, ha» der daierlsche Bevollmächtigte «m Bunvetratbe, alt eS sich um d«e Zustimmuna des Buubetratbet »u dem mit Oesterreich L ase abgesäMinen M»iftk»e«üusNgnugs.V«rtrage bandelte, die Er klärung abgegeben, daß bte baierische ffiegicrung in der Bestim mung der Nichtkonftökation der EiienbahnwaggonS eine theilweise Verletzung ihres ihr hnrch die AcichSversassung gr»vährten Elsen- bahn-ReiccvatrechteS erkennen zu müssen glaube. Die vo» de,» vekannten Srjlaldcmokraten Most, der letzt in London lebt, bcrauSgegebrne Zeltscvrist „Die Frribkit" ist bereits wieder verboten worben. Str. l hatte nacl» dem „Bdrsencourier" einen Inhalt, aus dein sich natürlich so gut wie »stchto mitthkilen läßt. GS iirht deutlich genug aus dem ganzen Inhalt der Zeitung hervor, baß »Ich Herr Most so recht wohl tühlt. nun einmal, ohne die Polizei fürchten zu müssen, sich auütvben zu können. Die Art, »vie er schreibt, spottet scher Beschreibung und gegen seinen Stil sind die Blätter, die zur Zeit der iranMschen Revolution in Pari« auf der Straße verkauit worden, ist der „Pore DncheSne" beinahe im Tone der Erbau«,ngSbücher unb der Sonistag - Nachmittags-Predigten geschricben. ES ist nicht einmal eine Spur vo» Geist ober Satire in all' dein, was Herr Most schreibt — nur plumpe Schimpferei, nichiö weiter. Dem Eiienbahnzuge, in welchem sich am 28 v.M. der Prinz Arnulph von Balern in Begleitung deö Großsürsten Aleri» be fand, hätte aus der Tour vo» Königsberg nach Ehdtkuhnen gleich hinter Wehlau sehr leicht ei» großes Unglück passirc» können. ES hatte sich nämlich Hort ein mit Holz beladener Schlitten auf dein Schlenengieiö iestgesghren. Zwei vor tcnlclbcn gespannte Pierdc bemühten sich vergeblich, de» Schlitten loszubekonuiien, aiö der Zug heranbranste. Glücklicherweise wandte der Lokomotiv führer noch rechtzeitig die Geiahr ab, indem er bcn Zug kurz vor dem Hindernis» zum Stehen brgchte. Der Führer des Schlitten« hatte, aiö er ben Zug ankonnnen lab. rasch seine Pferde vom Schlitten abgespannt und war bavongesagt. ES mußte sich also baö Zugpersonal hcraninachen und daö Holz ablabe», um bm leere» «chlttici, von» Gleis sortschaffen zu könne», woraus die Fahrt fortgesetzt »rurde. Der Gothaer Staatökalender verklagt. Der Pariser „Figaro" kündigt an. daß die Prinzessin Mathilde, die Schwester des Prinzen Napoleon und die Base dcS cpkaiserlichen Prinzen, den Gothaer Staatökalender „wegen Vcrieumtung" ge richtlich veriolgen »virv. Die betreffende Stelle lautet Seite6: „Prinzessin Mathilde, WIttive 28. April l870; wicder vermählt i», December 1871 »nit dem Maler Paupci!»»? Die Prinzessin schrieb sofort an de» Würtembcrgcr und den Ebiseihurstcr Hot. um gegen die Behauptung dcS Staatökalendcrs Einspruch zu erheben. In Arolsen hat die Vermählung des Königs der Nieder lande mit der Prinzessin Emma von Waldeck statkgetunden. Der aus die Dcnunciation PiiothS bin in München wegen Beleidigung deö deutschen Kaisers verurtbeilte l»r. T retten« bach er hat »nit Rücksicht aus seine Gesundhcitö-Lcrhältnisse ein Gnadengesuch elngereicbt. Ans Weißeniei S wird mitgetheilt, daß am 2. d. der ganze Stadtbezirk „Georgcnberg" von einer heftigen Detonation erschüttert »vorbei» sei. Ein alter Mann der i» dem Hause Nr. 45 wohnte und sehr zänkischer Natur gewesen sein soll, wes halb er an dem bezeichnetcn Tage baS HauS zn verlassen hatte, ging freiwillig anö dem Leben und führte dabei noch eine» Akt der Rache aus, indem er Explosionsstoffe in de» Oien legte unb io bas Häuschen tbrllweise zerstörte. Er selbst batte sich, jeden falls kurz vor der Explosion, »nit einem Terzcrol baS Hirn zersprengt. Frankreich. Zu Perplanan wurde vor dein Zuchtpolizei- gerlcht der Prozeß gegen die „Repudligue dcS Phroiwes orienta"' wegen Beleidigung deö Königs von Spanien verhandelt, b» dieses Blatt u. A. mit einem Kinde verglich, dem man „die Na,» putzen" müßte! Der Redakteur wurde zu 20(X> FrcS. Geldstrafe und st Monaten Getängniß, her Gerant zu 1 Monat Gesangnlß unb zu 200 Frcs. Geldstrafe verurtheilt. Spanien. Die Hinrichtung Ni oncasi 'S ist nach Landeö- sltte öffentlich mittelst Erdrosselns erfolgt. Bis zun» letzten Augen blick war Alles in Bewegung gesetzt worden, um für den Vcr- urtheiiten eine Straiumwandlung zu erwirken. Im Ministerrath, der »nit seiner letzten Entscheidung wartete, bl« die Sorteö auö- cinandergegangen, wurde der Beschluß, der Gerechtigkeit Ihren Laus zu laisen, satt »nit Einstimmigkeit gefaßt; im Schlosse war inan dagegen zur Milde geneigt, und der König selbst wollte den Mörder begnadigen. Am I. Januar empfing er de» Bruder Moncasi'o und seinen Vertbcibigcr und versprach ihnen noch, die Begnadigung im Ministerrathe zn befürworte», ohne jedoch eine Bürgschaft für dieselbe abernehmen zu »rollen. Er blieb dann »nit Eanovas del Castillo über eine Stunde eingcschlossen. Dieser und die anderen Rätbe des Königs machsen aber die StaatS- Raiion geltend, die Rücksicht aus die kosmopolitischen unb also sür die Völker gefährlichen Tendenzen der Königomörder, welche Rücksicht auch den deutschen Kronprinzen bestimmt hätte, gegen Hödel keine Gnade zu üben. Donnerstag Nachmittag gelangte an den Miniiterrath der Spruch des KassationshoieS, welcher an dem TodcSurtheil nichts zu andern »and, und nun wurde definitiv und einstimmig beschlossen, hem König die Venvrrsung deö Be gnadigungsgesuchs zu empschlcn: EanovaS dcl Eastillo und seine Kollegen brauchten wiederum eine Stunde, um den König bon der Nothwcntigkeit dieses Aktes zu überzeugen. Freitag früh wurde Moncasi seinem Richter vorgeiührt. Sr hörte anscheinend gleichgiltig die Vorlesung des Dekrets, in weichein sein Gnaden gesuch verworfe» wurde, an. unterschrieb, nachdem man ihn» seine Ketten abaenommen, taS Protokoll und wurde dann den Bann- herzigen Brüdern a»Sgelie»ert. die schon seit 1421 bcn armen Sündern in ihre» letzten Stunden beistchen. Da Moncasi zu beichten wünschte, nahm ihm der Gesängnißgcistiiche die Beichte ab. Er richtete an seine Angehörlgcn mehrere Briefe, i» denen er seine Rene und zugleich die Genugthming. in dem Schooße der allein selig machenden Kirche zu sterbe», aussprach, auch allen seine» Feinten vergeben zn »vollen versicherte. Noch um.12 Uhr Slbendö machte er sein Testament, in »velche»» er seine Frau zur Erbin einsctztc. Sonnabend früh wurde er in geschlossenen» Wagen mit einem Geistlichen und unter militärischer Bedeckung nach dem vor den Thoren der Stadt errichteten Schaffot geführt, »vo eine große Menschenmenge des grausen Schauspiels harrte. Man setzte ihn aus einen an einen Psahl gelehnte» Stuhl, legte ihm das Halöeisen an; eine Bewegung deö Henkers und baS Genick war ihin gebrochen. Moncasi hatte bis zum letzten Augen blick die größte Kaltblütigkeit an bcn Tag gelegt. Rußland. Petersburger Blätter beschäftigen sich eingehend mit den immensen Diebstählen, die gelegentlich dieses Kriege» gerade so gut wie im Krlmkriege von ben Intendanten und den höchsten Offizieren begangen sind, gerade so »vie damals, jetzt zur Sprache koininen — und gerade »vie damals vcrmnthlich I» den ineisten Fällen unbcNrast bleiben werden. Zunächst ist General Manzilkwitsch „wegen gänzlicher Außerachtlassung allerRechnw'gs- lührung und »»»siatthaitcr Ockonomie" vor Gericht gestellt und schuldig befunden worden und setzt erfährt man, daß auch >», der Artillerie ähnliche Zustände geherrscht hätten, wie In der Keiva- lerie, zu ber Manzilewstsch gehörte. Viele Batterle-Kommanveure sollen sich nickst vor berlclben Art von „Verdienst" gescheut haben, »vie er bei den „freien" Agenten der „Kompagnie für Telegen" (Wagen» und ben „Kronö" Komniandcurcn von Transporten gang unb gäbe war. Angeblich sind süni Batterie-Kommandeure dem Gericht übergeben worden, »veil die Zahl der Pferde, die sie ln de», Listen angegeben, mit der Wirklichkeit durchaus nickst stimmte, wobei dem einen 75,000, ben» anveren 140,000 Rubel „verdientes" Geld avgenommen worden sei» sollen. Der „Rus,. Ztg." wird ans Noivotscherkassk geschrieben, daß die Kosaken nicht mit leeren Händen zurückgrkommen seien, sondern sich durch irgend welche SchicksalSlügungei, gehörig bereichert hätten. Die Ziffern, die in de» osficlelien und privaten Nachrichten genannt werden, sind achtunggebietend — lW.ooo, 200.000. stOO.OOO Rubel, lind die Enthüllungen haben ja erst begonnen, es sind erst geringe Tbetle aufgedeckt l Was würden »vir erst finden, wenn die Ver hältnisse es gestatteten, diesen Ariadne-Faden bl» anö Ende zu verfolgen e Die außerordentliche Konferenz der CbtfS dcS Medictual- Departements und mehrerer DepartementS-EbelS unter dem Bor sitze des Ministers de« Innern beschloß, angesichts de» anstecken de» Charakters ber Epidemie lMcnschenpesti tm JcnotaiewSk« scheu Bezirke, welche der ärztlichen Behandlung nicht nachgebe. aravdirte. bte Zahl brr neuen Erkrankungen tm Dort« Wetllauka
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