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Dresdner Nachrichten : 19.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187901198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-19
- Monat1879-01
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 19.01.1879
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Skr, IS. »IV. Jahrgm,». »«ckinjir,»« I». «don. nementtvrel» dierteNähr» Uä> » vtar, »o P>ge.. durch dl.Poft » Mail rr vlg«. Mntrl. «Ummern lüPloc. «ust»,, 33000 Ci«l. Für dt« RU«,ab« «tn-r» landler Mauuscripl, «Acht «ich dir RedacU,, mchl vrrdtndlich. Nnssrnten-Aunahm« nul» »kt» uu» M»»1««iilL,mburg. Brr» Itn. VNen, Lkipu,. Aase^ chrrdlou, Franksurl a. M- iu Berlin. Lrtdttm M«u, Ham >>,«,. y-onNur, L!.. MItn. «h«n. — »aub« ch «n Yranksur« «. M. — >ur«aux d. ..Invaliden« »an«".— »»««,, l.»n re«, »,IU«r»ca. in Pari». Tagevlall für Politik. Unterhaltmig,Geschäftsverkehr. Lörsknbtricht,Fre»lden>istt. Mttredacteur: vr. Lvail »ler«F. Druck und Elgenthum der Herausgeber: Verantwottl. Rebacteue: Für daö Fcuill.: Laelvip; »«rtuaan». Ltep«<!l> «L troti!l>»rÄt in Dresden. Vl«lnr1«rl» »»oklenlc in DreSde«. Dresve«. Sonntag, iS. Januar 187S. SMer»,« «erden vlavrn- «tr,»r l, »i, «n,,n,mmrn. Sdnnl«,» b>; MM-,» »s Ndr. Ln NeuUodr nur an wo-en« lag«»: aiod« Kldtlkraah« Nr. S d>» Nachm. »Nur. — Der Raum «tner etn- l»«,»,en PettlzeU« k»»ei U PIge. Eing'landt dt« steile Uli P-a«. Eire (^araulte tue da> »Lchtltagit« Srtchrtnik kl 2"Ierat» wird »tchi ,«ged, n. »uewaritge Annoncen. Auilräge v«n NN» unbe kannten filmen und Per- iduen tiisertren wir nur aegen PrLnuuieraiida, Aatiluug durch Briet» ruartru »drr PoltrtujLü. tung. Letzt Silben kolien kt! rv,,. Interate >ür dt« Montag» < Nummer ttrr «ach einem tzeillage dir Peiitzcile 2» Pige. Witterungöaussichten nach den, Meteorol. Bureau zu Leipzig für heute den Nt. Januar lauten: Ruhig, zeitweise etwas ausheiternd, zeitweise dunstig, schwacher Frost. tu- u. Verkant utierLtaatspapIe're, pstmsdrivte. teilen Lte. -V»>rul>- IL v i» >» ! > «L 8»nkgvsoliskt. ! tunt» aller6uui>oun. Unnut^eltt.Oontrolk <ler Vsrloosung irller^Vertli- HSokl^str. I-t. ,.»e-.'eiiiid. >1. d>,,arerkk 'i P-Ipior» ällei nuell uiit luieilielieiu Vomivitgtollo kürVkeolisel Z f l. » l/ä .ku^eueliiuzter eVnIemtdalFntr^k.iu?ieiuiinelw°uuä^d'rciuä^ NKSI'kUNKbl.'s 2OIVI ebIQi.ISQKikibt O/KUDcvt ^Valskkikausdtr. »4 u. ttsxImIIlLnl-Xtlee, n.it. üiieze. koiiiete 1teäi>:im»i^v>ir/i:;-Ii«:Iitt>,' 8pel5e» u Oeträich- Politisches. Die alte poetische Glockcngußstadt, das Die Berliner Offiziösen, von Braunschmeig aus interpellirt: ob der liebe Breslau, wird Kronprinz eine derartige Aeußerung gethan? widersprachen nicht, nächstens ein interessantes Schauspiel erleben. Zum ersten Male > sondern erklärten nur, „cä sei nicht passend über solche Dinge zu seit dem Inkrafttreten des Sozialistengesetzes findet in Deutschland sprechen". Nun ist das Land Braunschwcig kraft seiner anerkannten eine Reichsdagsivahl statt. Der eineBreSlauer Parlamentssitz, den > Verfassung vollberechtigt, seine Zukunft gegen alle Gefahren sicher der wackere Bürgers einnahm, ist durch dessen jähen Tod leer ge- zu stellen und die Negcntschaftüfrage zu regeln. Der ergriffene worden. Nur mit Anstrengung, in Folge Kompromisses, gelang eü! Ausweg erscheint unter solchen Umständen sehr praktisch. Ein Welf im Sommer vorigen Jahres den vereinigten Ordnungspartcien, wenigstens in der Stichwahl diesen Mann gegen den Sozialdemo kraten Kvückcr durchzubringen. Jetzt sieht eine Ersatzwahl bevor. Die Sozialdemokraten stellen ihren früher unterlegenen Kandidaten wieder auf. Keine Wahl ohne Wahlagitation und keine Wahl agitation ohne Geld. Geldjannncln aber für sozialdemokratische Zwecke ist verboten. Wer es dennoch thut, wird verhaftet. Kräcker ist verhaftet. So meldet der Telegraph. Dieses Vorgehen dürfte beispielgebend für alle künftigen Reichstagswahlen sein, bei denen ein« sozialdemokratische Kandidatur ernstlich in Frage kommt. Daü ist aber, obwohl die westliche Hälfte Breslaus nicht so viel Arbeitcr- devölkerung umfaßt wie die durch den Photograph NeindcrS bereits sozialdemokratisch vertretene Osthälste, hier der Fall. Es war bei der Energie der Behörden vorauezusehcn, das; sie mit Sozialdemo kraten nicht lange fackeln würben. Man wird nun abzuwartcn haben, wie das Sozial,stengesctz überhaupt und das Vorgehen der Polizei bei Neichstagswahlcn insbesondere auf daö Wahlergebnis; selbst wirkt. Es kommt freilich in der Hauptsache auf das Verhalten der nichtsozialdemokratischcn Parteien, ihre Einsicht und Eintracht, ihr« mehr oder weniger glückliche Aufstellung eines Kompromiß- kandidaten an; aber man wird zum ersten Male ein Urtheil darüber gewinnen, wie weit das Sozialistengesetz, dessen Ausführung sich bisher wesentlich in Zeitungsverboten, VereinSanflösuiigcn und Personalausweisungen bewegte, auch positiv die Ncichslngswahlcn beeinflußt. Insofern ist die NeichstagSwahl „zu BrcSlau in der Stadt" ungeniein lehrreich. Sozialdemokratische Brandreden zu verbieten, auch wenn sie im Reichstage gehalten werden - dazu würde sich heutigenTageS wohl kaum eine Zeitung bereit finden lassen. Nicht blos die hiermit ver bundenen Gefahren warnen davor, sondern vor Allem hält jedes sör Ordnung und Freiheit eintrctende Blatt die Erkenntlich ab, wie schweren »Schaden hierdurch die gesellschaftlichen und staatlichen Ordnungen crlitLn. Eü bedarf also der Aufhebung des die wahr heitsgetreue Wickvergabc von Parlamentsverhandlungcn verbürgen den Vcrfafsungsnrtifels nicht. Uebrigens sei daran erinnert, das; seiner Zeit Nichts jo sehr die Durchdringung des Sozialistengesetzes erleichtert hat, als die berüchtigte Barrikaden, cdc Hasselmann'S. Sic that vor Allem die Norhwendigkeit des Sozialistengesetzes dar. Der Mißbrauch der Redefreiheit — vergesse man doch die einfache Wahr heit nicht! — schädigt wie jederMißbrauch eines Rechtes "Niemanden mehr als den Schuldigen und seine Partei. Wie bitter hat sich das frivole Wort Bracke's: „Wir pfeifen auf das ganze Gesetz!" an diesem und seinen Genossen gerächt! Wie gern hätten sie dasselbe ungesprochen gemacht! Damit sei nur darauf hingedeutct, daß selbst ein ungebührliches Wort in gutem Sinne sructisient werden kann. Wenn daher jetzt Fürst Bismark keinen Werst, mehr auf das Zu standebringen de- UngebührengcsetzeS legt und die Wahrung der Würde des Reichstages diesem selbst überlassen will, so ist diese Wendung nur mit Genugthuung aufzunehmen. Es ist zwar wahr, daß in deutschen wie in anderen Parlamenten Dinge ui,gestraft ge sagt werden können, die sonst als strafbar gelten und verfolgt werden. Aber darin» daß dies möglich ist, darin gipfelt ja die Beveulung der Parlamente, die über dem Niveau bcrathendcr Versammlungen stehen, die mitzusprcchen haben, was Recht sein soll, die darüber zu wachen haben, daß Gesetz undRecht auch herrsche, nicht gebeugt, nicht gefälscht, nicht vergewaltigt werden Man nehme den Parlamenten dieses Privileg, und ihre ganze Existenzberechtigung in, konstitutio nellen Staatsleben ist dahin. Sie sollen nöthigenfallS die ihnen verantwortlichen Minister anklagen können; nun sormulirc doch ein mal Jemand eine solche Anklage, ohne mit den Vorschriften des ge meinen Rechts, ohne mit dem deutschen Strafgesetz in Konflikt zu kommen. Und als nothwendige Ergänzung gehört die straflose Weitervcrbreitung eines kühnen Wortes durch die Presse dazu. Den Entwurf eines NcgentschastSgcsetzcS, welcher dein Braun schweigischen Landtage vorliegt, hat man in Berlin ziemlich frostig ausgenommen. Geht dieser Entwurf doch von der Grundanschauung auü, das; die Erbfolge in Braunschweig keine streitige Frage ist. In der That hat noch Niemand zu bestreiten gewagt, daß der Herzog von Cumberland der berechtigte Erbe des Braunschweigischen Herzog tums ist. Ebenso sonnenklar aber ist eS, daß "Niemand einen deutschen Fürstenlhron cinnehmen darf, der die neue Rechtsordnung des veutschen Reichs nicht anerkennt. DcrSohndes Königs Georg V. weigert sich aber, die Annexion des Königreichs seines Vaters anzu- erkennen. Er verzichtet nicht auf die hannoversche KömgSkronc. So lange er dies aber nicht thut, verhindert alle Staatsraison, ihn sich den Braunschwcigcr Hcrzogshut aufsehen zu lassen. Darüber kann unter praktischen Politikern kein Streit sein. Von dieser Er- kenntniß geht denn auch der jetzige Herzog Wilhelm von Braun- schweig, als sein StaatSministerium und sein Landtag aus. Das Rcgentschaftsgesetz sicht daher auch die Unmöglichkeit vor, daß der ^berechtigte Erve" den Thron einnimmt. Thut er dies innerhalb einet JahreS nicht, so sicht das Regentschaftsgesctz die Wahl eines Regent,n vor, der auS dm Prinzen der regierenden deutschen Fami lien zu wählen ist, icdoch sein Negcntenamt nur bis zum Regierungs antritt des riü-ugen Thronerben zu führen hat. Man hebt also den Braunschwcigcr Thron für den Herzog von Eumbcrland auf, bis dieser sich eines Anderen besonnen hat. Zugleich wehrt man sich gegen die Annexion. Kürzlich soll der vrrußischc Kronprinz gesagt haben: auf dem Throne würde jetzt das Land in schwere Bedrängniß stürzen — schon hat der Festunzskommandant von Magdeburg Befehl, unter gewissen Verhall,,issen sofort das Land militürnch zu besetzen — für die Annexion schwärmt Niemand dort zu Lande. Braun schwcig hat sich in seiner Selbstständigkeit wohlgefühlt, erfreute sich einer milden, weisen Negierung, sein Wohlstand hob sich, es hat gute Justiz, treffliche und zahlreiche Landstraßen und Eisenbahnen — was gewänne cs unter der schwarzweißcn Kokarde? „Wer Braunschwcig und seine Bevölkerung kennt, der einpflnvct cd, das; ein recht greller Abstand zwischen dem Nocken bureaukratilchc», steil soldatische» Wesen der preußiscken Ver waltung und dem bürgerlich gcmüthllchc» Bcamleinrclcn herrscht, das im ganzen braunschweigischen Ländchc» vorwaltct. Man braucht bloo mit der Eisenbahn eine Fahrt gemacht zu habe», ui» de» gewaltigen klntcrschied zu merke» zwischen dem militäri sche» Ton, »ilt welchem der preußische Beamte sein: „Die Billctü!" hinein i» den Wagen r»it und dem last bittenden Ton, : 's welchem der Braunschwcigcr sein: „Süll ich nicht die Billctö drüben?" auösprlcht. Wer längere Zelt im Braunschweigischen zudringt, dem tritt daö sreundllch bürgerliche Wesen dcö ganzen Bcamtciithuiiiö noch viel deutlicher tm Gegensatz zum preußischen Beaintenwcsen entgegen. Der Braunschwelger ist auch ,o gewöhnt daran, daß er sich untröstlich suhlen würde, wenn er dies elnbüßen »nb mit der soldatischen Strammbelt clntauschcn müßte. Dazu konimt noch, daß der Blanttschwcigcr in Steuern und Abgaben weit weniger als der Preuße in gleichen Verhältnissen belastet ist. Die iöanbcöveriassung ist entschieden besser alo die preußische. Von einer Beschränkung dcö Budgetrcchtcd enthält sie keine Spur. Dle Kultur dcö Bodcnö. die Verwaltung der vorzüglichen Forsten läßt kaum ctwaö zu wünschen übrig. Dle Landstraßen, die Ge birgsstraßen sind bortrciilich angelegt und werden musterbast er halten. Via» braucht nur über die Grenze zwischen Braunschwcig und Preußen zu treten, oder gar zu fahren, um sofort zu sehen oder zu suhlen, wie wohlgepflegt die Wege dort und wie unver gleichlich weniger sie cö unter preußischer Verwaltung sind- Da ist cö denn wohl leicht einzuseheii, wcöhalb bei aller Treue tür daö Reick' und aller Anhänglichkeit an Preußen doch die Selbst ständigkeit des kleinen Landes ein allgemeiner Wunsch der Be völkerung ist. Das ist das treffende Urtheil eines Berliner Blattes, der „Volkszcitung". Eine Annexion des HerzogthumS wider den Willen seiner Bewohner erscheint sonach wohl als ausgeschlossen. Lautet nicht ein hohes Wort: 8uu,u euiguo, Jedem das Seine? Lasse man Braunschwcig den Braunschweigcrn. Der Streit „hie Welf, hie Prcus;'" braucht gar nicht zu entbrennen, die Lcosung ist: Weder hie Welf noch hie Preus;', sondern allezeit gut braunschwei gisch-deutsch! man denke nicht in Preußen daran, Braunschweig zu annektrren. tlgen BahnboicS gelegen ist. Der Grundstücköbelitzer hat da« ^ - - — -- hungrige Thier in Pflege genommen und Hesse» Vcrdlcib dem nächsten Jagdrcvicrinhabcr augezelgt. — Ter W „ ch e rg e s e tza »r ra g im preußischen Abgeort- netrnhause Ist auch von den Dresdner Ehrenmänner», die cö in der Fabrikation von Kravatten zu beträchtlicher Uebnug gebracht haben, mit Spannung vcrkolgt worden. Zwei trriclben waren eigens zu den betreffenden Verhandlungen nachBccll» gereist und Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 18. Januar. Die „Post" hört, vom Reichskanzler werde ein Antrag an den BundeSrath vorbereitet, welcher die Regu lirung der Eisenbahntarife auf demGesetzgebungswege nachAnalogic der Posttonsc bezweckt. London, 18. Januar. Daö„Reuter'schcBureau" läßt sich auS Koustantluopel nielteu, man sprrchc dort von der Wahl Pe. trovlc'ö, des Senate-präsitcutcu von Montenegro und Vetters dcö Fürsten von Montenegro, zu», Fürsten von Bnlgaricn. (Und der Neffe tcö Zaren, Prinz v. Battenberg?) Locales und Sächsisches. — Der rumänische StaaiSministcr M alorcöco, der gleich dem Kgmmcrpräsidcntcn von Roi'ctti in Folge der Unabhängigkeit dieses Fürsielilhumö eine Ru»t reise durch Europa angclrctcii bat, ist am Freitag von Berlin hier in Drckocn cingctroßcn. Bei dem künstigcn obersten R c I ch ö g c r > ch t in Leipzig werden auch eine Ainalst Sachwalter iungircn, die ihren Wohn ort in Leipzig zu nehme» haben. Bcrctto sind in derselben ernannt, darunter der bekannte RcichStagoabgcordncke Ur.Braun- Wicöbatc». So wird ..unser" Braun nun i» Wahrheit der „Unsere". Wir sind stolz daraus. — Der Eriiiiter jened chirurgischen Instruments, miitclst dessen menschliche Hohlorgane elektrisch beleuchtet werden können. Herr Ur. Ritze, ersticht uns bei, Wien auö, die Anerkennung dem Techniker nicht zu versagen, dessen unermüdlichem Eller, Geschick und Sachkunde die Herstellung des sinnreiche» Instru ments überhaupt zu tanke» Ist, dem Hosticicranteu De icke hier, Iohannesstraßc. Dieser hat nach jahrelangen unverdrossenen Vcr. , suchen endlich jenes so segensreiche Instrument zu konsiruircn und des Schlüssels wldcrsol-te. BK näherer Untersuchung ergab io die Erfindung überhaupt tech»i,ch herzustellci, unk prakilich zu verwcrthcu verstanden. Herr Delckc hat den Vertrieb der Nitzc'- schen Erfinbung innerhalb Deutschlands, während der Instru mentenbauer Leiter M Wicn dies Geschält für dao Ausland bcirrgt. — Nack' einer Zmchriit dcö hiesigen Arztcö 1)r. Ludwig Küttner nicht. .m„. hat derselbe nicht von dem Zusammenhänge der Verabreichung schlechter Milch mit der Blattcrnerkrankung geschrieben, vielmehr sich dahin geäußert, daß er glaube, ikropbulösc Erkran- wohulcn unter Ihren Geschäftsfreunden, den Berliner Piant- tcihcl», RackkauiSbäiitlcrn und Geldnegociamen, aus der Tribüne deö Abgeordnetenhauses den Verhandlungen bei. Mancher dieser Ehrenmänner soll wie die Pcrionisikallo» einer 8<lprcccnitgc» Verzinsung auögelrhen habe». Höchst vergnügt über den Durch- fall deö Schorlemer'icl cn Antrages reisten unsere „Mildürger" hierher zurück. — Im Schooße des ärztlichen BezlrkövereinS DreSkcii-Stadt ist dir Bildung eines ärztlichen RcchtSschutzvereinö schon seit einiger Zeit mehrfach angeregt worden. Eine deshalb „iebcrgesctztc Kommission hat sich zwar gegen eine solche Inslllu- tion erklärt, die weder besondere» Nutzen schaffen, noch auch ge eignet sein dürste, daö Ansehen deö ärzlichen Standes hier zu bebe», doch will ein Thell dcö Vereines sich dabei nicht beruhigen, sondern weitere Schritte thun, um ein si lcheö Institut ln'S Leben zu rusen. An andere» Orte» Deutschlands bestehen dergleichen Vcrclnc bereits, um die pekuniäre» Interesse» derAcrztc ;u schützen. — Wie alljährlich, veranstaltet der hiesige Geflügel züchter-Verein auch in diesem Jahre eine AuöstelIu,1 g von allen Gattungen Hühnern, Tauben, Enten u. s. w.. und zwar findet dieselbe vom 21. dlö mit 2».Februar >n den schönen RLu- men der Gartenbaugesellschast Flora, Ostroallec :12, statt. Die Bctbelllgung war von lehcr eine außerordentlich rege, und auch diesmal sind bereits jetzt, von hier und auöwärlö, zahlreiche An- Meldungen eingclauien. Gerade die AuSslcllunge» deö Dresdner Vereins boten immer nur daö Schönste und Seltenste der ver schiedensten Geflügclartcn. Verschiedene Ehrenprelle sind auöge- sctzt; sin klebrigen werben, wie bereits früher, für daö von den Preisrichtern prämilrtc Geflügel den betreffenden Aue-stclic,» große und kleine silberne, sonne bronzene Medaillen verlieht,,. Auch diesmal findet die übliche Vcrloosung verschiedene, Stämme'Hübncr. Paare Tauben :c. statt; und zwar kostet tr.S Looö. inclusive Koupon zuin einmalige» Besuche der Ausstellung, den irübcien Preis vo» » Mark. Im vorigen Jahre hätte,, mit Leichtigkeit ca. UM» Stück Loose mehr placirt werte» können, alö vorhanden waren, so sehr lcbhait gestaltete sich, nach Besich tigung der zahlreichen hübschen Gewinne, die Nachfrage. Dicö scheint sich diesmal wiederholen zu wollen, denn eine beirächtliche Anzahl Loose ist schon jetzt in die Hände Ecwinnlustlgcr übcr- gegangcn. -- Repertoire der Kgl. Hoftheater. Altstadt. Sonntag: Mignon. — Montag: Den Earlvö. iAni. 6.) - Dienstag: Figaros Hochzeit. - Mittwoch: Prolog. Miß Sarah Lampion. N. e. - Neustadt. Sonntag: Maltciispccch. Die Verlassene». Paula s Geheimnis;. Der hüpientc Freier. — Dienstag: Doetor Klanö. - Mittwoch: Ein geadelter Kauf mann. «Für die Doiirieriiagß-Abonnemcnt-Borstelluiig.» - Don nerstag: Maiteniprcch. D-e Verlassenen. Paula'- Gebcim- nlß. sgür die ausfallende Ernnabrnt-Vorsiellung.» — Nepertolr des ResidcnztveaterS: Sonntag, Nachm.: Sc!» einziges Gedicht und Eine vollkommene Frau. iZu halben Preisen); Abends: Flamlna. <Zu», l.Mal.j—Montag: Die gourchambaulto. — Diem'tag: Flamina. - Mittwoch: (Zu Lcssjng'o ISO. Geburtstage): Minna von Barnhelm. - Donners tag, Freitag und Sonnabend: Flamina. — Auö dein zum ersten Male gedruckt vorliegenden Jahres berichte tcS konzcss. sächsischen S cbi is erbe r c l n S gebt hervor, daß der Verein im verflossenen Jahre eine reck t lebhaite Thättgkcit in, Interesse der Elbichiffiabrt entwickelt hat. Vo» den Arbeiten des Vereins seien nur erwähnt: eine Vereinbarung be treffs dcö Loctiengcbührcntariik tür den Bereich der:» Dresdner (Abdrücken; Eingaben und Beschwerden über mangelhalte Betör te,ung re. durch die Prager Dampi- „nb Segelschiisiahrtögeiell- schait; Eingaben „in Unschädlichmachung mehrerer Ue Schiffiahrt gefährdender Stromstclicn, namenilick, der sogen. Wcißeritzecke unterhalb der Marlenbrücke; tekgl. um Abänderung der Verhält, niste au, hiesigen P'aciho'e und an der Riciacr Qualanlage; Ein gabe an daö Flnaiizi»i»istcril»» um Beleuchtung der F-ahrjoche säminklichcr sachsiicl er Elöbrücken; Verhandlungen über ttrom- polizeilichc Bestimmungen; dcSgl. um Ticicilegung des i» der Elbe bei Pilln tz liegenden TclegraphcnkabclS u. s. i. Die hiesige Produktenbörse begeht im Februar ihr ARährlgcs Jubiläum. Dasselbe wird icilllch begangen werden Mit dem Zeitpunkt der eigentlichen Gründung der Produkten börse scheint der Termin des Jubiläums nicht überelnzuslimmen; nach Taggcicll'S „Tagebuch eines Dresdner Bürgers" wurde be> rcltS am >.">. November 18.',0 eine Getreidebörse im Hotel de Polognc eröffnet. -Daß es unter den Herren Bettelleuten reckst un verschämte Patrone gleist, ist bekannt. Vorgestern kurz vor Mit tag sprach Einer in einer Privatwohnung in Neustadt an und wollte etwas zu csicu haden. Da das Essen noch nickst icriig war, gab man ibm ei» Zwcipiennigstück. AIS kurze Zeit daran, der Hauchcrr kam. war es diesem nickst möglleh. das Vorhauo- sckstoß z» öffnen, da sich ein harter Gegenstand der Umdrehung . ' sich denn, daß der Zwcipicnniger, den der Bettler erhalten hatte, i», Schlosse steckte. Der steche Mensch hatte wahrscheinlich mehr vcr- »liithct und tm Acrgcr über die getäuschlc Erwartung dad G eld stück i» das Schlüsselloch geschoben. Die Rache gelang aber da dle Münze, ohne die Hilst eines Schlossers, mittelst zweier Stricknadel» heraiisgcangelt wurde. Die Person des in kiesen Tagen in Leipzig verhafteten großen Schwindlers ist nunmehr icstgeslellt. Er ist der 1815 auö lungen seien sehr häufig aus de» Genuß vo» Milch tubcrku- der preußischen »Armee wegen Schultcn anSgestoßene Llcustnant löier Küve zinü.lziiiührcii. während das Publikum iälsckstich auv Starkow t» Pommer» und hat in den letzten Jahren die iseldft bei »ormalco Aisthcllung der Impfpustclnj die Impiung iür deren Ursache hält. — Der Stadiratb erneuert da- Verbot des Verkaufes fin nigen Fleisches, gegen welches wiederholt gesündigt worden ist. Zuwiderhandlungen werden nnnachsichttich mit der in tz:i1>7, »Absatz 1 dcö Rcict'ö-Ltr.-Gcsctzb. angedrohlcnSttaie geahndet. - Dem nculichc» Thanwetter in, Gebirge ist raich neuer Frost gefolgt, welcher den im »Abthauen begriffenen Schnee fast überall mit clncr so starken Elöschlckst überzogen bat. daß aus letz terer stcstenwcist Menschen und Tlstere lause» können, ohne ein- zubrcchcn. Unter io bewaiiktc» Umständen ist namentlich das Wild schlimm daran, weil cs seine Nahrung unter dem harten: Schnee nickst bcrvorzuholcn vermag. »Ans letzterem Grunde suchen! die sonst so scheuen Thiere die menschlichen Wohnungen aus und i» vocvcrgangcncr Nacht hat sich ein R c h sogar bis herein nach, Pirna in einen Garten gewagt, der ganz in der Nahe des vor- Kinde stattfinbcn. ra'finl,teste» Betrügereien auch in Qestcrrelch, der Schweiz und Frankreich auSgriührt. sieh auch seit Mitte vor. Iaprcö zum Mit« vesitzer einer kleinen Fabrik in Wicölh in Schlesien gemacht. Baar hatte er MB Matt bei sich. — Die so vortrefflich proipcrlreiidc Erste Eulinbaehcr Actten- Braurrei. welche ihren Sitz ln Dresden hat. hält morgen ihre Generalversammlung ab und scheint sich bei dieser Gelegenheit die besondere Ausgabe gestellt zu haben z» zeigen, waö für hoch, feines Bockbier sie neben Ibren koiiscgncnt vortrefflichen Export» bicrcn liefern kann. Heute berciiS criolgt dcrAnslich des I.Eulm- bachcr Bocks in den Restaurants von Thiel e, Qslraallce, und Helblg. ZahnSgasscncckc. — In einem Hause der Bautzncrstraße sollen seit einigen Tagen seitens der Krlminal-Pollzci eitrige Nachforschungen nach eine», heimlich geborene» und bei Seite geschasste» Ein in diesem Hanse in Dienst gestandene»
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