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Dresdner Nachrichten : 26.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187901266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-26
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.01.1879
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«r»S« »NchkiM ,«UI , Uhr «n d» »! «»Nenprite >1 ne«r«t»»reli »U «tn» »><!«»« Irl» »»on., »trttrlISiir.' lt« » pl»rl »oPI»^, durch »Ir,,» , Mari^vlgr. «nzrlldimmernlaVt,,. 33HK0 »l«. Uür dl» Rilckgab« ,in»«« iandtrr Monuskripl« «acht sich dir Ridacli»» m«t »crdindltch. Ansrntm-Annahm» «II» Wärt»! Laasen»«,« ««» v««I«r In Pandur». v«r» ll», Wien. Sriva». valtl, >re»lou, granisurt». — ««».Mo»« >u viriin. Letdti». wie,,, vaint'ur». Nranksur, a. M.. Mün chen. — Land« » «». In Franijurt a. M. — «ureaul d ,.I»»«I>d»N« »anlII»e»»,l.»IIllr, vnUIrr a 0». in Pari». »IV. Jahrs««!. Dressen. Sonntag, SS. Jannar 1879. Hagtbkait für U-lttiK. Auierhaltung,Geschästsverkchr. Börsenbericht, Fremde» liste. Mlttrdacteur: vr. klmtt Für daö Fcuill.: I.iittiv«« Uni-einnn«. Druck und Sigentbum der Herausgeber: I-tvp-ot» L ir« loliniril« in Dre-den. verantwottl. Medacteue: HUolnrtkU »»«lllvnlt inDre-dtU. I!>»»>!>I»I! »IIWlül!»«>> Hn,ernte wer»»» M,N>»< «>„», ,1 »i« «».» Uhr »n,,n«mmr«. Sonnt«»» »1» vliit«,, »r Udr. I« rleulndt nur an Wochen- tagen: -rohe Nlafteeaasi, >r. d du Nachm. chUdr. — Ler Raum einer ein pal»,<„ Peliltitl» tone« ls Piqe. Singesantzt die Zeile Si> Pi-e. k!ne Äarantte nir da» »hchiilaaize Seichetnen »er Inh rate wtrd nicht «eveden. Siitwailige Nnnoneen- Liiiiröqc non un» unde- launl'» türme» und Ver- toneil inseriren wir nur S-r-n V,n»umernn»n> ^aiitling durch Ariks- niarlcii oder Pofteinzai,- tung. Acht SUden koiien >L Pige. Inserate sür die Montags Nummer oder nach emcm Iclilage die Veiitzeiie 2» Blae. Meist trübe, Wind östlich schwach, Temperatur um den Gcfricrpuiilt. Die Witterungsäussichten nach dem Metcorol. Bur,nu zu Leipzig fiir heute den 26. Januar lauten ZL r» »Vs» ° !iüer81aat»papIer«^?tLNlsdeIefl!./Votlen iile. n > 8vt»»»»vI»'F>»t», "O.r, I1«»,i,,n<it-<»,-aottrtllt, Vitnisgvsviiäst, ! Iui>sr uIIer(loupunn. v»e»tj-i!ltI.l!ontroIo äi-r Vei'laosung->IIerzVertb-s s kelce live pesgee-unit Fei ciinLnilstrsk»«!, Loklniinntr. ll. pe^niiüb. «I. Sporers!-, l papierv /ztle^.mnb iiiif!,rlesIieti>a„^>'->> lInmIvilvtkIIv sIie Voolisol. st ^ ^^einpüebtt r»r Lainasi feine Louquel.» i» ß/gr-m Oenre, läiili,,»!, Rc>«,:n r:u hiNici-t.n l^eeisnit. von Franckcnstei!' »lit tcmLcgailoiissckectäe Frhr. v Politisches. Mit Ernst, Gewissenhaftigkeit und Unerschrockenheit faßt die'so ch regier, weil sich vsterreichisch-deutsche Pest-Kommission in Wien ihre ebenso edle als l britischen Streitkräfi verantwortungöreiche Aufgabe an. Jedes Telegramm aus Wien bekundet dies. Ueber die Natur der Aeulcnpcst ist man leider auf nicht sehr zahlreiche und auf noch weniger zuverlässige Unterlagen angewiesen. Die Beulenpest, die jetzt in den Wolga-Niederungen wülhet. hat sich seit 1843 zwar mehrfach und in weiten Entfernungen von ihrer egyptischen Heimath gezeigt, aber immer nur sporadisch. Europäischen Aerzlen, die eigens nach den^Oriente reisten, um diese Seuche persönlich zu studiren, gelang es niemals sie zu finden ; man hielt sie sür erloschen. Erst ihr Auftreten 186? und 1870 unter den Araberstämmen, die in den Ruinen Babylons Hausen, und in Pcrsisch- Kurdistan zerstörte diese Illusion, Genaueres war aber auch nicht zu erfahren. Jetzt schlägt das „Schwarze Weib" einen Weg ein, der verschieden ist von der Straße, die der „Schwarze Tod" in dem 16., 17. und 18. Jahrhundert zog. Die Pest im 16. Jahrhundert wurde über Venedig eingcschleppt. Wer wüßte nicht von der „Pest in Florenz", wie Monate lang sich alle Bande der Ordnung und Sitte lösten und Jung und Alt, Arm und Reich die wenigen Stunden, die ihnen noch vor dem Tode blieben, durchschwelgtcn, durchrasten und durchkoseten! Alles daher, was Europa thun kann, um sich dieser schrecklichen Heimsuchung zu erwehren, ist zu rechtfertigen. Je größer die Strenge in der Absperrung, um so eher die Gewißheit des BerschontbleibenS. Für jetzt hat die Wiener Pest-Kommission sich auf Folgendes beschränkt: „Schleunige Entsendung einer Konnnision «ttopäischer Aerzte, Ergänzung Derselben durch diplomatische Personen; Reisende auS Rußland dürfen deutsches und österreichisches Gebiet nur betreten, wenn ihre Pässe die behördliche Bestätigung erhalten, daß sie innerhalb 20 Tagen ver der Bestätigung nicht in verdächtigen Gouvernements verweilten. Zur Jnlrastsetzung dieser Maßregel wird entsprechende Frist gewährt. Die Effekten der Reisenden aus verdächtigen Gouvernements sind zu dcsinficiren, eventuell hat an dm Haupteinbruchsstationen eine allgemeine sanitätliche Revision der Personen und Effekten stattzufindcn Der Verkehr auö Rußland bezüglich der Personenwagen ist auf bestimmte Einbruchstationen beschränkt. Alle, russische Grenzstationen berührende Waggons sind sorgfältig zu reinigen und zu deSinficiren. Bei näher rückender Gefahr hat Grenzsperre und Einrichtung einer Quarantäne stattzufinden." Politische, geographische und Handel»- und volkSwirthschaftliche Interessen müssen der Alles überwältigenden Gefahr gegenüber völlig schweigen. Die russische Regierung hat ein Interesse daran, die Zahl der Seuchmopser möglichst gering anzugebcn und wahrheitsgetreue Schilderungen zu verhindern oder ganz zu vertuschen. Mitunter ist sie auch gar nicht im Stande die Wahrheit zu ermitteln. Die russischen Bauern kennen ihre Regierung genau, sie wissen, daß von ihr keine Hilfe zu erwarten und sie helfen sich auf eigene Faust. In zahlreichen Dörfern (Stanizen) haben die Bauern eigenePestkordons errichtet und wehren Jedermann den Zutritt, sie schlagen selbst Regierungsbeamte, die Eintritt verlangen, tobt. Es herrscht somit schon jene Anarchie, die bei solchen Naturgewaltcn so leicht eintritt. ES wird nicht lange dauern, so wird man in Wien und Berlin sich der Ueberzeugung nicht verschließen, daß nur eine totale Grenzsperre gegen Rußland Europa vor der Bculcnvest schützen könne. Wie schwankend bereits in Frankreich der Boden der Republik geworden, lehrt die Erklärung des Marschall Mac Mahon, lieber abdanken, als eine gerichtliche Verfolgung seiner früheren Minister zugeben zu wollen. Die Radikalen glauben, daß daS KabinetDufaure nnr noch wenige Tage zu leben und daß. nachdem Gambetta sich eine Zeit lang abgewirthschaftct habe, die Stunde ihrer Herrschaft gekommen sei. Sie bemeistern daher nur mit Mühe ihren Zorn, daß Gambetta dem Ministerium Dufaure nicht den Gnadenstoß ertheilte und suchen der Sache auf anderem Wege bcrzrckomnien. Sie beantragen nämlich die ausnahmslose Begnadigung aller Männer derKommune. Angeblich ist jetzt die Zeit gekommen, allen politischen Verbrechern zu verzeihen. Das ist aber pure Heuchelei, denn gleichzeitig will man den früheren Ministern Mac Mahon's den Prozeß machen. Also, jene entsetzlichen Menschen, welche in der Kommunezeit die Geißeln (darunter den Erzbischof von Paris) erschaffen, die Paris in ein Flammenmeer verwandelten, sollen straflos nach Frankreich zurückkehrcn; diejenigen Minister aber, von denen die Republikaner behaupten, daß sie einen Staatsstreich planten, um die Republik zu stürzen, sollen als Hochverräter prozcssirt werden. Gambetta sicht sich jetzt vor einer Aufgabe, die sein staatSmännischcs Geschick auf die schwerste Probe stellt. Er selbst war, wenn Mac Mahon im lehtenAugcnblickc nicht geschwankt hätte und von einer Förderung dcö Staatsstreiches zurückgetrctcn wäre, persönlich bedroht; tiefer Groll gegen die früheren Minister Mac Mahons und diesen selbst ist bei ihm nur natürlich. Andererseits weiß er auch, wie die Nöthen ihn selbst nur als einen schwächlichen VermittelungSpolitiker verachten, wie sie ihn nur als notwendiges Zwischenglied für die Etablirung der rothen Republik ertragen, wie sie jeden Augenblick bereit sind, sobald sic es nur können, über ihn hinweazuschrcitcn. Gambetta hat am wenigsten Ursache, sich für die Zurückberusung jener Koimnunardcn zu intcrcssircn, die ihn glühend Haffen und als Journalisten und Dcputirten gar bald einen Einfluß gewinnen würden, der ihn beseitigte. Welche Macht steht ihm zu Gebote, der friedlichen Entwickelung der Republik in einem staatS- erhaktenden Sinne die Pfade zu ebnen? England ist des Asghancnkricgg um so eher überdrüssig ge worden, als man erfahren hat, daß nur gefärbte Berichte über die Operationen nach England gelangen. Die Telegramme und Briese tichen Berichten des BicekönigS von Indien, Lord Lyttvn, nur einen j beschränkten Glauben. Die Stimmung Englands gestaltet sich um nun doch herausstcllt, daß der Vormarsch der britischen Streilkräfte keineswegs so siegreich war, wie man ange geben hatte, und auch die Freundlichkeit der Stämme, durch deren Land man zog, nicht so unzweifelhaft, wie die offiziellen Depeschen sie darzustellen sich bemüht halten. Plan hegt die Ueberzeugung, daß bei dem geringsten Mißerfolg, welcher die britische Armee treffen könnte, sie mit großem Ungemache zu kämpfen hatte. Die endlosen und langweiligen Debatten deö Wiener Ncichs- raths über Bosnien wurden von einein Zwischenfall unterbrochen, der hohe Erregung hervorricf. Der mährische Zuckersabrikant Auspitz mar zwar auch nicht mit der Andrassy'jchen Oricntpolitik einver standen, polemisiere aber scharf dagegen, daß die Verfassungspartei Oesterreichs, namentlich ihr Führer Or. Herbst, darin Liecht habe, daß die Einverleibung Bosniens Oesterreich finanziell zerrüttet habe. Auspitz meinte vielmehr, die schlechte Finanzlage Oesterreichs sei zum guten Thcil durch I)r. Herbst selbst verschuldet. Niemand habe so sehr wie dieser dafür gewirkt, daß der Staat für faule Industrie- Unternehmungen, für Schwindelgründungen, für verkrachte Eisen bahnen seine Geldmittel verschwendete. Durch 1)r. Herbst seien solchen faulen Gründungen von StaatSwcgen 120 Mill. Gulden als „Sanirungcn" zugeflossen. Außerdem habe dieser Mann durch seinen politischen Ehrgeiz dem VerfasiungSlcbcn Oesterreichs tiefere Wunden geschlagen, als eS je eine absolutistische Negierung zu thun vermocht hätte, l >r. Herbst, einst die Zierde und der Stolz seines Vaterlandes, sei auf Abwege gerathen, indeni er seine persönliche Politik Oesterreich habe aufzwingen wollen. In dieser Anklage steckt ein guter Theil Wahrheit. Nicht daß l)r. Herbst sich, wie so Viele als Abgeordnete, bereichert hätte — der Mann ist ein lauterer, unantastbarer Charakter — aber er lieh in der That sein mächtiges Wort und seinen großen Einfluß den Gruppen von Industriellen und Eisenbahnbaronen, die ihre faulen Schwindelunternchmungcn nur mit Staatshilfe über Wasser hielten. Sein parlamentarischer Ehrgeiz hat sicherlich der Verfassung Oesterreichs tiefe Wunden geschlagen, vr. Herbst erhielt zwar von seiner Partei er selbst fehlte im Hause, als der „Auspitz den Mond anbellte", wie der Wiener witzelt) ein glänzendes Ver trauensvotum, aber die Thatsache ist nicht auS der Welt zu schaffen, daß Oesterreich jetzt die 120 Millionen, die vr. Herbst den Schwindcl- gründungen zugewcndct hat, recht gut sür seine Eroberung Bosniens gebrauchen könnte. Der Erwerb Bosniens zerrüttet freilich auch Oesterreich und stellt seine Verfassung nahezu auf den Kopf. Man wird an die Geschichte erinnert, wo Jemand, weil ihm eine neue Peitsche geschenkt wird, sich neue Pferde anschafft, in Folge dessen sich zum Ankauf eines neuen Wagens gezwungen sieht und schließlich seinen ganzen Hausstand deshalb verändert, blos weil ihm eine neue Peitsche geschenkt wurde. Die Erwerbung Bosniens wird für Oester reich ähnliche verhängnißvolle Folgen haben. Bicgelcbcn, der k. t. Militärbcvollün.ctnigtc in Berlin, st ri.ir zu Liechtenstein, alü Verwcicr der kgl. Gciicralbircktlo» d r Ltaatöbadnen die Herren Finanzrath von Rostitz und Fän.ieiitorh Z raneportmspekter »z-alkcnstcln welcher tcn Zug Ins Borcndach begleitete —. Oberinspektor Hartincvcr und Jnspcltor Härener, samnitlich in Gala-lliitwriii. Se. k. k. Hoheit trug beim Cinsteigcn in baö .n lipce nur den einfachen ösicrreichis.! cn Soldaten - Mantel und las .Näppi. Trotz tcr Nachtsiunec baue sich eine große Anzaol Haine» und Herren, darunter viele Oeiiencichcr. am rem Perron eingcslindcn. Ein von hiesige» Bertrctcrn tcr Presse im Verein mit den Anwesenden auogcbracht-S weithinichailentco Hoch er- wicdcrte Se. k. k. H durch srcuntlicheu », litärischc» Gruß. — Eich. Rath Eiras v. dl önncritz dal vom Groschcrzog von Baden taS Grosstrcuz vom Orten dcö Zähringcr Löwen Neueste Teltstramme der „Dresdner Nachrichten." Wien, 25. Januar. Auf eine Interpellation betreffs der Pestgefahr antwortete der Ministerpräsident Fürst Auersperg: Rach den Mittheilungcn des Ministers des Auswärtigen herrsche eine allgemeine für die Pest gehaltene, jedoch offiziell nicht so be zeichnet«: Epidemie in 6 russischen Ortschaften auf der Wolga und auf deren Inseln. Den Maßregeln der russischen Regierung sei cs bisher gelungen, den Epidcmiehcerd zu begrenzen (GcgentheiiigcS s. „Rußland"). Die Gerüchte über den Ausbruch der Pest in Zaritzin und Nischnei-Nowgorod seien unrichtig, über den russischen Cordon sei die Seuche nicht gekommen, auch innerhalb des Cordons trete die Epidemie neuestcns weniger intensiv auf. Zur größeren Sicherheit sei auch in Zarihin ein Quarantainc-Cordon ausgestellt. Die Gefahr sei für Oesterreich keine eminente. Dcmuncrachtct sei die (Regierung zu Maßregeln entschlossen. Sie verhandle über ein gleichförmiges Vorgehen mit Ungarn und Deutschland. Zu den äußersten Vorkehrungen zu schreiten, erscheine unter den obwaltenden Verhältnissen ungerechtfertigt. Die Möglichkeit sei vorhanden, daß die Epidemie auf den Seuchcnhcerd beschränkt bleibe. Wien, 25. Januar. «Abgeordnetenhaus.) Nach den beide» Gcncralrcdncrn für nnb gegen de» Maioritätocintrag bctrcsso res Berliner Vertrages ergrils Minister Ungcr baö Wort, um den Vorwurf kco Abg. Sturm, bah die Regierung nicht vcrsassnngS- iren sei, zurück zu weisen. Der Minister erklärte seine Vcrlassungt- mic'legimg sür den Auotruck tcr innerste» Ueberzeugung und tcö besten iurtbisrhcn 'Wissens. Dic VersassungsauSlegnng sei Rechts sache, nicht eine politische und habe mit tcr Verfassungstreue nichts zu tbun. Die Regierung nehme den unverdiente» Vorwurf nicht an. deren Mitglieder waren stets konstitutionell gesinnt und er warte» schnskichtig den Aiigcnvllck, von dem schwierigen Posten abgclöst z» werten. «Beifall und grotze Bewegung., Grocl'vloky erklärte, die Polen werde» im Falle tcr Ablehnung dcö Antrages Dunajewoki tür den MajoritälSantrag stimmen. Hanisch bean tragt die Rückgängigmachung der Occupation. Der Antrag fin det keine Unterstützung. Hieraus wurde die Debatte blö Montag vertagt. Rom, 25.Januar. Anläßlich der letztenEncyklika dcSPapstcS gegen die Sozialdemokratie sollen im Vatikan Drohbriefe aus ver schiedenen Thcllcn Europas seitens der Internationalisten und Sozialisten angclangt sein Es wird versichert, der Vatikan werde diese Briefe zur Kcmitniß der interessieren Negierungen bringen. Paris. 2.',. Januar. Die ..Röpubligue frant,aise" melket die ZindiövositlonSsicilung der CorpSkommantanten Generale Bourbaki, Bataille, Rcnion nnb Lartigne. Locales an» Sächsisches. — Ce. K. K. H. Kronprinz Rudolf von Otsierrclch- Ungarn reiste in der Nackst zum Sonnabend l Uhr l«> Min. vom Böhmischen Balmhoic auS von hier wieder nach Prag ab und offizielle 'Verabschiedung nicht gewünscht. . - . ,.. i wark. da er eine osstziclie Verabschiedung nicht gewünscht, nur der Zeitungskorteipoudenten, welche das englische -yccr in Afghani ^mn Heren Gciicvaimaior v. Carlowitz ans de» Bahnhof begleitet. flan begleiten, unterliegen einer Censur. Man schenkt daher den amt-> Anwesend waren daselbst der österreichische Gesandte Freiherr i arrangirc». erhalten. — Der nächste Hoiball bei II. KK. Majestäten findet Donnerstag den :!». b. statt. — In tcm Prozesse, welchen daö sächsischeKrieaS- ministcri ii in gegen mcbrcic iiationallibcrale Berliner Blätter betreffs eines Artikels über aiigcbiiciic Vorgänge in der Dresdner Kadcttcnanstalt w. erhoben hat, ist von den Verklagten als Hauptzcngc tcr frühere Premier-Leutnant Hasse «gegenwärtig Direktor des statistischen Bureaus in Leipzig», der seinen Ka meraden p. Ilslar-Giciebcii dcminzirt hatte, borgeschlagen. Die V.-Ztg. berichtet jetzt über den Fall Folgendes: „Frbr. v. USlar- Gleichen ist zwar geborener Hannoveraner, stand aber früher in mecklenburgischen Diensten. Ein jüngerer Bruder von ibm fiel bei Paris am 2. Dezember 1870, ein älterer ist fetzt noch säch sischer Hauptuiann. Sein Verhalten bei dem Kaiser-Diner am 22. Marz 1874 im Leipziger Offiziers - Kasino, daö seine Verabschiedung hcrbciführte, war zwar unvereinbar mit den be sonderen Verhältnissen tcö aktiven Oifizierstaiidcb, aber durchaus kein ehrenrühriges: er setzte beim Toaste auf den Kaiser sein GlaS aus de» Tisch, ohne daraus getrunken zu haben. ES ge schah dies in gar keiner ostentativen Weise, und trotzdem fühlte der Prciiiicr-Lcutnaiit Hasse, der ziemlich weil entfernt saß und nicht blos zufällig Uüiar'S Verhalten sah, sich veranlaßt, dasselbe offiziell zur Anzeige zu bringen. Uülar bekannte aus Befragung frcimüthig, er habe geschworen, nie aus baö Wohl tcö Kaisers Wilhelm zu trinken, seitdem derselbe den König Georg entthront habe. Er wäre selbstverständlich vcrcit, sür crstcrcn als seinen BundcSfcidhcrrn jederzeit sein Leben zu lassen, aber zu mehr suhle er sich nicht verpflichtet. Diese'Anschauung ist, wie gesagt, unvereinbar mit den besonderen Verhältnissen des OsfizicrstandcS, und daher iiiußtc Uslar seinen'Abschied nehmen. Premier-Leut nant Hasse verfeindete sich durch seine Handlungsweise mit seinem Offizierskvrpo, wurde in Folge dessen zu einem anderen Regi ment versetzt und zog, da auch dieses ihn sehr kalt empfing, vor, sich peusioiiircii zu lassen. — Kaum hat sich daS Grad über dem verehrten Bürger meister K ü r sl c» geschlossen . so beginnen die Jntriguen wegen «eines Nachfolgers. Es werden Zusammenkünfte gehalten. Stadt verordnete bccinstußt, die Stimmen gezählt, gruppirt und akttrt, Beiuchc gcmackit. da wirb erwogen, womit tcr Eine oder Andere stir eine» gewissen Kandidaten intcrcssirt werde» kann, selbst poll- liichc Gegner bedenkt man mit unerwarteten Höflichkeiten. Dieses ganze Getreide macht einen umso unangenehmeren Eindruck, als das leitende Mvliv nicht das Wohl tcr Allgemeinheit, daS Ge deihe» tcr Stadt, sondern die Förderung einseitiger Parteipläne, tic Gewinnung rer Herrscbatt über unser Gemeinwesen durch eine politische Eligue ist. Eine gewisse Anciennität. da» Aufrücken jüngerer Beamter in erledigte höhere Stellen Ist wohl alö Regel bcizubclialten und davon nur abzugehcn. wenn ein ausgesprochenes raicnt austauckit. dav an einem größeren Wirkungskreise Eriprieß- llcbeü wirken würde, oder wenn dcr, seiner 'Anciennität nach zu nächst Berechtigte durch seine persönlichen Elgenschaiten sich nicht für ein höheres Amt eignet. Diesen, wie wir glauben. richtigen Grundsatz aut tic erledigte Bürgermclstcrstclle aiigcwcndet, so liegt die Sache jetzt so. daß Herr Skadttalh Heubner die nächsten An sprüche aus die Nachfolge in dcr Bürgermeisterei hätte. Da nun aber dieser hochverdiente Beamte durchaus ablehnt, ieln so eriolg- rcich verwaltetes Schulressort ahzugcdcn, so hat taö nunmehr älteste Rathsmitglled. Herr Stadtrarv Beul sch, die wohlbegrün- rcistcn 'Ansprüche aus das Bürgermeisteramt. Herr Vcuisch fun- girt lange genug in de» verschiedensten Zweigen unter den'Augen seiner Mitbürger, alü daß das Unheil über ihn unter den Bür gern nicht stttslii»te. Allezeit hat er sich alö ein Ehrenmann von unantastbarem Rute, ein äußerst befähigter, erfahrener, kundiger uod aewissciihailcr Mann von seltener Arbeitskraft und Energie erwiesen. Wie trefflich und gerecht verwaltet er daS Bauwesen! Er besitzt bei aller rbaikrast doch den Bürgern gegenüber die so iiotbwcndlae Eou>anz und Freundlichkeit; er repräseiitirt scln Amt auis Würdigste. Wir meinen, alles Daö spräche so beredt, daß man fick, die Liebesmühe sparen «ollte. einen anderen Mann dcr Gemeinde auizumanövrircii. — Dcr gestrige Elite-Ball I m A I be r tt h eate r hatte die bcthciligtc Damcnwelt in eine ficbrischc Ansrcgung verletzt. Schon in den frühesten Morgenstunden war keine Friseuse mehr allszutreiben. Glücklich die Schöne, welche die Schneiderin nicht ungebührlich lange warten ließ; ungeduldig hinten die minder Glnckltä'cn zu Hanse mit ansgclösicn Locken und vor Erregung glühende» Wangen. Man sagt sogar — lionnv seit >,,ii mal y poiiso — daß über manche rosige Lippen eine schüchterne Ver wünschung geschlüpft sei. - In den' hiesigen Bczlrkövereincn hat die Petition des HauSbcsitzcrvcrcins »in Umwandlung dcr MiethzlnS- und Gruiidwcrt» Sabgabcn In einen städtischen Zuschlag zur Einkommensteuer sehr verschiedene Beurtbeil'ung gesunden. Der Bczirksverci» dcr Pirnaische» Vorstadt, tcr sich vorgestern Abend damit beschäftigte, Hit die Angelegenheit einer auü Mitgliedern der fünf Bczirteperciuc zuiammcnzüictzcntcn Eo»unission zu übcr- weiicn beschlossen, um einen einheitlichen Beschluß hcrbcizusühre». Von zwciielhasteiii Wertste ist ein Vcuiiittelungoporschlag. der daliin geht, die Hälitc tcö städtiichcn Auiwanbeü durch den bis herigen ModuS «Miethzinsgroschen unbGrundwcrihabgabcn), die andere Hälitc aber durch einen Zuschlag am die staatliche EIn- koiiimcnstcucr auszubrliigcn: es heißt das eben nur bie Erhebungö- kosien vermehren. Bedauerlich ist die schwankende Stellung dcS HauSbesitzerverc nft, welcher, obgleich von bcr Richtigkeit seine- Verlangens überzeugt, zu allen möglichen Eonccifioncn bereit Ist. — Der Schiittciikorso batte bekanntlich noch ein freundliches Nachspiel, indem aus Schloß Altsranken alle Dicicnigcn gastfreie Amnabmelanden, die sich, auch uneiiigcladen. cliigciuiitkii hatten. ES waren dies äußerten näheren Bekannten des Schloßherrn ist Herren und Damen auö dem Bürgcrstcmde. Wie man sich nun erzählt, trägt sich Gras Luckner mtt dem Gedanken, ans seinem Schlosse und im Parke ein große- jFrühst,hissest zu Ehren der Bürgerschaft Dresden- zu
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