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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187109076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-07
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1871
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-steneit -k Üdach? winden zz t. >)i i 14 l Mähris scht-)^ üialu vom ; kille» link, baß nnungdn, am 15.! ich- Cr rM pi Sept. milder! nerika ls abgnajj Ministe, eichnele itzi's zm n's zum Nr ctcn von i' lvickru, l. LlMUvih,) Rohlnnd, Le l Magdetniz,Hi ", zdeburz, , K-dr. l »er T ^ Privat a, ^ London, br a. Eil . Waltetthn . a. StuttM.I Prag, und lalter r. Hei Planer! Äar'chll.1 l. a, NeiM, u Tochtrr, ,ür. B. -oteliere a^ ilekt a. »es. a. Kaz, Sladi . a. Berlin, f ii Diener, de Pruste, l. a. Berlin, H landeburg, H.' i. Dretden. H. Wien, Sind! Henr a. Bohr, Berlin, H. de A, Sindeirei 1er a. Börl«, Berlin, H. r, Kfm. W Riza, st Berlin, Eladt l a. Berlin, K. l an, und . Berlin, H. , P.°seff«r a.j :rkf Zschopau, d r a. Erfüll, io 1 rimmilschan, j Icßnch, a. Löstn -schreiber r. l . a. Eöilch, j Hilde-Heim, kl ster, Smotei. es gne SandhanserSt! Halle. - zl Ifast. H-«i l rialseael.».! Zriedrich»r»t, Hansen n»d allchin, BrLßela s Reut, a N nuitz, H... peohage», n»d nt. Eastel, » a. Tarzan,«. l lkeininzen, Mt , Änirbes. a. 5 Betwschan, Privat», r deburz, statt irdhrnsm, St. Zür,burz. H. > v A-rk, H. de a. Dresden,« a. New erlto.H,. »den, H. de ei N«k,Sl.> IN und rg. kstle., Hotels it. a. Bast»», a. BreSlan, n> a DieSden, H.< des. a. Arnim, el, H. st. ibnrz, weißer t stlie.. -old«« cz, und an« Schwa- » »Slen. Hottl, Bien. H. de tisltch «'/, Uhr. > nt Ekprtlrio» aste 1/5. ^»rdacreur Fr chnilnn. nt« k. öiedaüio« >z« vk» II-ir Udk l-t Udr. drr !ür Vir nächst- Nummer dcitimmrrn i, den Sochrniagrv ! Uhr Nachmittags. TaaMM Anzeiger. Amtsblatt dcS König!. Bezirksgericht» und des Raths der Stadt Leipzig. Auslage SVVV. Adouormrutvprrl« BierltljSbrlick 1 Tblr. 7«/, Ngr,' iucl. «rwgerloba I Thlr. 10 Ngr« Inserate die Spalt; eile 1'/« Ngr. »rclamk» unter ». «rdaNioosSrütz die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm, UnrversitLtsstraße 22, socal-Eomproir Hainstraße 21t ! 250» Donnerstag den 7. September. 1871» Bekanntmachung. »den Fleisch-allen der Georgenhalle sollen Eonnabend den tt. dies. Mo«., von -kachinittagS 8 Uhr an s«r«ortaseln nebst den zugehörigen Holzschra'ake» auS den Abtheilungen 2kr. 1a, 2, 5. , 17 —2t, 24, 25, 33, 34 einzeln unter den vorher bekennt zu machenden Bedingungen tigert werden. -zig, den 2. September 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Diejenigen, welche sich hierbei betheiligen wollen, werden hierdurch aufgefordert, die Zeichnungen und Bedingungen im RathS-Bauamte einzusehen und ihre Preisforderungen, mit der Aufschrift „RathSfreischule" versehen, bis Montag de» 21. diese- MonatS AbendS 1» Uhr daselbst versiegelt einzureichen. Leipzig, den 6. September 1871. DeS RathS Bau-Deputation. Bekanntmachung. Nachdem wir dem hiesigen Kaufmann Herrn Bernhard Heinrich Leutemann am heutigen Tage Concession zur gewerbsmäßigen Beförderung von Auswanderern nach überseeischen Häfen und Abschließung von Schisfkcontracten im Aufträge deS HandlungshauseS Gbeling und Landwehr in Bremen ertheilt haben, so wird dieS hiervurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Leipzig, am 4. September 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Jerusalem. Bekanntmachung. »Ln NarhSfreischule in der Zöllnerstraße soll ein Stück eisernes Stärket mit eiserne« irtiernen Säule», so wie steinernen Socke» rc. hergestellt und diese Arbeit in Accord ü «nden. Städtischer Verein. g, 6. Sept. In der gestrigen, leider besuchten Persammlung ves Städtischen iiihrte Herr Kaufmann Fiedler den Derselbe gedachte zunächst mit herzlichen »staun Worten deS vor Kurzem verstor- einsmilgliedeS Herrn Privatmann Barth, ebnender Erinnerung die Anwesenden sich Sitzen erhoben. Gegenstand der Tagesordnung waren die in der hiesigen St. Thomasparochie Kirchenvorstandswahlen. Nach lerungen, welche der Borstand deS Städti- LannS in Bezug auf die geschehene An- ,g der Wähler angestellt hat, ist nur auf geringe Beteiligung bei diesen Wahlen M. Der Vorstand schlug aus diesem der Versammlung vor, daß der Verein solcher bei den Kirchenvorstandswahlen lhestigen möge, welcher Borscblag allseilige gfand. ere und lebhafte Debatte veranlagte e Punct der Tagesordnung, die Land- »hlen. ES sind bekanntlich in Leipzig Oktober zwei solcher Wahlen, im L. und welche seither durch die Herren und Kaufmann Schnoor vertreten zu vollziehen. Der Städtische Verein hatte r letzten Sitzung ein Comitö gewählt, mit Erörterung beziehentlich Feststellung ensrage beauftragt wurde; Herr Adv. hSchmidt rcferirte m der gestrigen Ver- ng im Namen dieses Comite Uber DaS- iraS in der Sache geschehen ist. DaS halte danach sich mit den eingehendsten ' »gen beschäftigt, und auf Grund der- eS zu dem Beschluß gekommen, fUr den lbrzirk innere Stadt) Herrn Stadtrath «ster Häckel und für den zweiten k (östliche Vorstädte) Herrn Kauf- chnoor aufs Neue m Vorschlag zu Herr Director 'Käser empfahl auf daS die Wiederwahl deS Herrn Schnoor; Hecke im Landtag stets treu zur liberalen gestanden. In Bezug auf die Person deS Candidalen, deS Herrn Häckel, machte der ms dessen makellose politische Haltung seit Khren, auf dessen Unavhängigkeit, auf > Zeii and Lust zu dem Mandat eineS Ab - lauter Dinge, die bei der Wahl igeS Wort mitsprächen — aufmerksam, »ade Herr Häckel keine großen und alän- Reden halten, indessen deren bedürfe es sächsischen Landtage auch nicht. Seine werde Herr Häckel gewiß bei jeder Ge wo es nöthig sei, offen und ungeschminkt Herr Adv. Rud. Schmidt fügte dem hin Herr Stadtrath Häckel sich schon vor an die Spitze von politischen Bewegungen habe; derselbe habe an den sächsischen Land- Paition um Wiederherstellung der 1848er setze iu eim: Zeit gelangen lassen, wo es besonderen Grades von Murh bedurft Herr Häckel habe von jeher mit warmem für die nationale Sache gewirkt; waS jzmz besonders rühmlich an ihm hervor das sei die entschiedene und zähe Hart um welcher er stets an seinen für nkrnnlen Grundsätzen gehangen habe. Herr »el drückte seine Befriedigung über die beiden lag gebrachten Eandidaten aus; an Häckel » damals innerhalb der liberalen Partei «erden, als es zweifelhaft geworden, ob Dnector Näser die auf ihn gelenkte Wahl '«it würde. Herr !> Panitz betonte dre lltbernnstimmung im Eom.tö in Bezug auf mgescklagenen Eandidaten. Man habe sich Wt, daß Einige hier und da in Bezug Eandidalur des Herrn Häckel die Nase würden, doch daran dürfe man sich nicht bekanntlich wäre seineZeit manchen OrtS >Müber rorncbm gelächelt worden, daß inan -chulmeister für den Landtag designirl habe " besitze zwei sehr schätzenswerlhe Eigen- feinen neuen Beruf: eiserne Festigkeit Rührigkeit. 'Nack seinen eigenen Er- «der Kammer seien gerade d.ese Eigen schaften in den meisten Fällen ausschlaggebend. Nachdem die Debatte geschlossen, schritt der Vor sitzende zur Abstimmung; beide Candidaturen wurden von der Versammlung einstimmig genehmigt. Eine sehr bewegte Debatte erhob sich ferner über die Frage, ob der Verein eine allgemeine Wählerversammiung berufen solle oder nicht, Herr Gerold erklärte sich gegen eine solche Ver sammlung; wer sich für die Wahlangelegenheit mteressire, möge in den Städtischen Verein kom men, dessen Berathungen für Jedermann zugäng lich seien. Dann sprächen aber auch die in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen gegen allge meine Wählerversammlungen. Herr Dolge ver trat die gegentheilige Meinung, namentlich im Hinblick auf die kleine Zahl der in der heutigen Versammlung Anwesenden. Der Städtische Verein könne eS getrost wagen, sich an eine größere Bür- gerversammlung zu wenden. Herr Director Näser führte aus, daß, wenn man eine allgemeine Versammlung berufen wolle, den in der letzten Sitzung des Städtischen Vereins gefaßten Be schlüssen entgegen gehandelt würde. Herr Rei chert fand eS dagegen ganz in Ordnung, »ei« wegen der Landtagswahlen an einen größeren Kreis von Bürgern, als ihn der Städtische Verein umfasse, Berufung ergriffen werde. Herr Sladt- rath Hempel verwies auf die schlimmen Erfah rungen, welche in neuester Zeit in allen größeren politischen Versammlungen gemacht worden seien; Niemand wisse, wer eigentlich da die Majorität habe, denn Alle halten die Hände in die Höhe. Die hauptsächliche Agitation müsse der Presse über lassen bleiben. Herr Advocat Rud. Schmidt bat die Versammlung, wenigsten- nicht den Be schluß zu fassen, keine Wählerversammlung zu be rufen. Unter Umständen dürfe man diese- Agi tationsmittel nicht unterschätzen. Man möge dem Comitö in dieser Beziehung freie Hand lassen. Nachdem noch die Herren Cavael, Schulze, Näser, Gerold, Dolge, Schmidt, Hempel und Panitz IheilS für, theilS gegen die Wählervrrsammlung gesprochen und namentlich von dem letztgenannten Redner der gewiß wichtige Umstand betont worden, daß bei den bevorstehenden LandtaaSwahlen eigent liche Wählermassen gar nicht in Frage kommen, da nach einem Census gewählt werde, wurde die Debatte geschlossen nnd genehmigt, daß daS vom Verein gewählte Eomite die Wahlgeschäfte weiter führe und daß demselben die Entscheidung der Frage, ob zur Förderung der Wahlagitation eine allgemeine Wählerversammlung veranstaltet werden solle, zu überlassen sei. Wegen vorgerückter Zeit wurde die Versamm lung hierauf geschlossen und die anderen Gegen stände der Tagesordnung der nächsten Vereins- sitzung überwiesen. Neues Theater.' Leipzig, I. Sept. Mit „Co^i kan tutte' dieser schon früher von unS besprochenen Oper, ist die Reihe der „Morartvorstellungen" vorläufig ge schlossen worden. Aufs Neue haben die Jnscene- setzungen gelehrt, wie Mozart in vieler Beziehung aiS dramatischer CompSnist, noch unerreicht in Be handlung der Form und charakteristischem Aus druck, da- musikalische Scepler auf den deulschen Bühnen führt, wie seine Tonschcpsungen dem Studium unversiegbare Quellen bieten, aus denen nicht allein der Künstler und Kunstkenner, sondern überhaupt der gebildete Mensch jeden Berufs für Geist und Herz frische Labung schöpfen kann. Einem solchen deutschen Meister ist man in Wahr heit die tiefste Berehrung schuldig und Ehre den Bühnen, welchen eS Herzenssache ist, die Geniali tät eines Heroen der geistig mächtigsten Nation so zur Anerkennung zu bringen, daß sich die Freunde des guten Geschmacks auS Liebe zur Sache in die Räume gezogen fühlen, wo man in pietätvoller Weise dem großen Künstler huldigt und dadurch die Kunst selbst stützt und fördert. Inmitten deS Leipziger PublicumS, daS mit Recht als ein wah re- Kcrnpubli'-um für die edle Tonkunst bezeichnet zu werden verdient und dessen treffliche Gesinnung, rege Theilnahme, wahre Begeisterung sich wiederum wahrend der Mozartvorstellungen glanzend bewährt I hat, ist cS der Theaterdirecrion de- Herrn Hasse jetzt gelungen, sich das uneingeschränkte Lob der Kritik, den lebhaften Dank der Sachkenner durch beregte- kunstwürdige Unternehmung zu erwer ben, welche durch die Umsicht, Gewissenhaftigkeit und ausgezeichnete Leitung des Herrn Capell- meister Gustav Schmidt, durck die vorzügliche Regie deS so kenntnißreichen Herrn Seydel, durch die Begeisterung, Hingebung und künstlerischen Leistungen der Bühnenmitglieder, sowie durch das mustergültige Orchester mit glücklichem Gelingen vollbracht worden ist. Nur einen Wunsch ver mögen wir nicht zu unterdrücken: daß man näm- .ich die Oper „Don Juan" in Zukunft neu in- ceniren und daS Werk selbst wie ein so eben ge- chaffenes bezüglich der Einzel- und Ensemblepro- ien behandeln möge; gelänge es, in diesem Puncte alle Schwierigkeiten zu überwinden, dann würde sich die Direction ein für Leipzigs Musikleben unvergängliches Verdienst erwerben; ist ja doch der Grundsatz „So machen'« Alle", nicht gerade ein löblicher, weil Jeder, und so auch jede Theater- direction nach dem Besten zu streben hat. Dieses Streben zeigte sich allerdings in der gleichnamigen Oper (6<>8i k»n lutte) zur Freude der zahl reichen Kunstfreunde, welche der gegen früher ve- deutend fortgeschrittenen, jetzt in der That vorzüg lichen Reproduction de- Fräulein Mahl kn echt (Leonore), der meistentheilS recht sorgsam studirten, nur zuweilen in der Rhythmik noch etwas schwer fälligen Leistung de- mit herrlicher Stimme be gabten Fräul. Bosse (Dorabella), den in Gesang und Aclion ganz ausgezeichneten Interpretationen der Herren Rebling (Ferrando) und Gura (Guglielmo), dem gelungenen Spiel und muster gültigen Bortrage der Frau Pesch ka-Leutn er (DeSpina), sowiejder correcten, sicheren und dem Charakter entsprechenden AuSdruckSweise deS Herrn Weiß (Don Alfonso) stürmische Ovationen dar brachten, — ein Zeichen wie man in Leipzig darauf bedacht ist, dem Verdienste die Krone niemals vorzuenthalten. vr. Oscar Paul. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 6. September. Nach der „Nordd. Allg. Ztg." wurde jürmst in diesen Blättern die in einem juristischen Werke niedergelegte Ansicht de- Vicepräsibenten des Königl- Qber-Appellations- Gerichts, vr. Sieben haar, über den SocialiS- muS mitgetheilt. ES wird deshalb vielleicht auch interesstren, einige andere Ansichten des als Juristen hochgeachteten Gelehrten kennen zu lernen, die mit der öffentlichen Meinung nicht minder im Wider spruch stehen. So äußert sich derselbe über die bekanntlich in Sachsen jetzt, wenn auch nur erst beschränkt, zulässige und allgemein als sehr segens reich anerkannte Civilehe in seinem Commentar deS Bürgerlichen Gesetz-BuchS zu tz. 1617, der das Eheverbot zwischen Christen und Nichtchristen enthält, folgendermaßen: „Sowohl nach cano- niscbem Rechte als auch nach evangelischem Kirchen rechte ist die Ehe zwischen Christen und Nicht- christen, namentlich auch Juden, unzweifelhaft ver boten. Der Grund davon ist der, daß der gleichen Ehen die religiöse und sitt liche Basis abgeht, ohne welche nach den Dogmen der christlichen Kirche eine Ehe nicht bestehen kann. In neuerer Zeit hat man vielfach behauptet, daß das angegebene Eheverbot nicht mehr zeitgemäß sei. Indessen ist der Gesichts- punct, welchen man dabei aufgestellt hat, offenbar ein unrichtiger. Denn die Religion soll das Zeit- bewußtsein beherrschen, nickt aber diesem unter geben sein." Nachdem der Verfasser weiter zu behaupten versucht, daß das Eheverbot hauptsäch lich mit Rücksicht auf die .luden, nach deren reli giösen Grundsätzen die Ehe mit Christen ebenfalls verboten, zu befürworten sei, sagt er schließlich: „Hält man an der Auffassung der Ehe, alö eines religiös-sittlichen, eine innere Gemeinschaft der Ehegatten begründenden Institutes fest, so muß man sick gegen eine solcke Mischehe erklären. Findet man dagegen daS Wesen der Ehe lediglich in der äußeren Gemeinschaft, in dem bloßen Zu sammenleben der Ehegatten und in der gemein- sckaftlichen Befriedigung drr täglicken Bedürfnisse und der Sinnlickkeit, so wird man eine solche Mischehe für zulässig erklären " Mögen unsere gesetzgebenden Facloren in Sachsen wirklich die letzte niedrige Auffassung von der Ehe gehabt haben, alS sie durck Gesetz vom Jahre 1870 die Civilehe doch für zulässig erklärten und den unzeit gemäßen tz. 1617 deS Bürgerl. Gesetz-BuchS strichen ? * Leipzig, 6. September. Die „Sächs. Schul zeitung" brachte unlängst (vergl. Nr. 215 deS Tagedl.) die Nachricht, bei der Wiederbesctzung der Lehrerstelle an der katholiscken Schule in Grimma sei durch besondere Befürwortung des ConsistorialrathS und Superior Stolle, ohne Berücksichtigung sächsischer Eandidaten, ein Lehrer aus Schlesien berufen worden, welcher sofort die bisherigen 6 Religionsstunden auf 8 erhöht habe, indem er von den 4 Rechenstunden 2 ^ur Re ligion wegnahm; und eS wurde deshalb dre Frage erhoben, ob Dies mit Bewilligung der Vorgesetz ten Behörde geschehen sei. Darauf erließ Herr Stolle eine „Berichtigung" (vergl. 2kr. 246 deS Tagebl.), in welcher erklärt war, daß der jetzt in Grimma angestellte Lehrer keineswegs sächsischen Lehrern vorgezogen worden sei, da um diese Schul stelle kein sächsischer Lehrer sich beworben habe und eS unzweckmäßig erschien, dieselbe einem Seminaristen anzuvertrauen. Wenn eS ferner wahr sein sollte, daß der dermalige katholische Lehrer zu Grimma den Stundenplan in der angegebenen Weise abgeändert, so habe er eS ledenfalls ohne Erlaubnis und Vorwiffen der Vorgesetzten Behörde gelhan, und es werde für die zuständige Localschulinspection leickt sein, dieser Sache abzuhelfen. — Diese Erklärung des Herrn Stolle wird nun aber erst dann in richtigem Lichte erscheinen, wenn man mit ihrem Inhalte DaS vergleicht, was uns soeben von guter HandauS DreSden geschrieben wird: „Die Berichtigung des Hrn. Consistorial-Rath Pfarrer Stolle in Dresden über die katholische Schule in Grimma, welche auch daS „Leipziger Tageblatt" in ilkr. 248 abdruckte, bedarf durch gehend« einer Gegenberichtigung. Herr C.-Rath Stolle sagt, daß der in Grimma letzt angestellte Lehrer keineswegs sächsischen Lehrern vorgezogen worden sei, da em sächsischer Lehrer um diese Stelle sich gar nicht beworben habe u. s. w. Dem ist entgegenznhalten, daß ein säcksischer Lehrer um diese Stelle sich gar nicht bewerben konnte, weil C.-Rath.Stolle dieselbe, ohne nur der zunächst zu ständigen Behörde, dem katholischen Pfarr amt zu Leipzig, vorher davon eine Anzeige zu machen, willkürlich besetzte und zwar mit emem Lehrer vom reinsten Wasser der römischen Unfehl barkeit. E.-Rath Stolle sagt im Weiteren: daß, wenn der betreffende Lehrer in der gemeldeten Weise den Stundenplan geändert habe, so habe er es jedenfalls ohne Erlaubniß, ja ohne Vor wissen der Vorgesetzten Behörden gethan rc. Das ist allerdings insofern richtig, als der betref fende ungesetzliche Stundenplan von C.-Rath Stolle persönlich — also ohne Vorwissen der instän digen Behörde, d. h. auch hinter dem Rücken deS katholischen Pfarramtes zu Leipzig, — angeordnet wurde. Wir können noch weiter hinzufügen, daß C.-Rath Stolle dieselbe Willkür auch im Alten- burgischen, einer Filiale deS katholischen Pfarramtes zu Leipzig, beging. Auck dort ist ohne Borwiflen der zuständigen Behörde von C.-Rath Stolle e n Ausländer, ein Römling vom reinsten Wasser, alS Lehrer angestellt worden. Es wäre zu wüisscken, daß diese Angelegenheit von höchster Behörde näher untersucht würde, um fernerem ungesetz lichen Verfahren vorzubeugen." r. Leipzig. 6. September. Unter den patrioti schen Veranstaltungen an dem jüngsten Jahres tag der Schlacht von Sedan waren diejenigen in der „Guten Quelle" wie stets durch beson ders festlicken und erhebenden Charakter ausge zeichnet. Alle RestaurationSlocalitäten sowie daS Vaudeville-Theater hatten glänzenden Frstsckmuck angelegt. Die Capellen beS Theaters und der Zigeuner wechselten nach Schluß der Theatervor stellung in dem großen Parterreraum in ihren musikaliscken Vorträgen mit den fröhlicken Mas- sengesängkn deS PublicumS ab. Inmitten der Festlichkeit vollzog der unermüdliche Dr. Friedrich Hosmann einen von dem besten Erfolg begleiteten Act der Mensckenliebe, indem er eine freiwillige Sammlung für die Abgebrannten in Schmiedrfelv
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