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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187111054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18711105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18711105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-05
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1871
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«»flie »20« AÜ4 lt'.UHr- >«/»- ' ^». «cdrclml , n-ir a»r >W, «-»»»'. ftr dir nächst. psttwaUra w, Mahnttag» Knch»inap. MVMr.TaMM Anzeiger. LwMatt dck Lmgl. Lqirttgmchtr md dck Rathk dn Stadt Leipzig. «tertchLheüch 1 Lhlr. 7'/, R-k tuet, vrtügrrlohu 1 Lhk. tv Ngr) Jede einzelne Nnmmer 2'/« Bari Grbührm f rxtrabetlagen > 2 Thlr^ Inkrlr dt« SpaltzeS« 1'/« Agr. Reel»»«, «irr d. Led«tt«»»llr1ch di« SpaltzeU« 2 Agr. Fütnl« Ott« Klemm, ltmverfitLtSstr 72, -oeal-Lomptoir Hatastratzr re. »OA. ' Sonntag dm 5. November. 1871» OeffentliLe Sitzung der Stadtverordnete« M -e» S -K»»e«ber ». «. Abe«d» >/,7 vhr t» Saal« de« I. BSr««rsch»l«. 7 Tagesordnung: Bericht des Fi»a»m»-sch»sse- über ») Ermächtigung der Sparcassenfiliale» z« Annahme -ßndignnge», v) die Stadtcafienrechnung von 1870, o) den Stand der Anleihe von 18»8. Wtachte» de- verfassung-au-schusse- über Schulgeldbcfreiuug der Kinder der Geistlichen Bd Lehrer. Dmchtev dr- Schul- und Sliftung-au-schuffe» über s) den Svnntaa'schen Antrag, wegen Hrpfljchtuug der Lehrer auf 28 Stunden Unterricht, d) Stiftungsrechnungen. »erden daher hierdurch aufgefordert, die in der vorgedachten, de» Haustlistrn betaegebeneu Bekannt machung enthaltene» Vorschriften gewissenhaft zu beobachten, da außerdem die dann §8- 8, S und iS angedrohlcn Nachthcile für di« Betheiltgteu erwachsen müssen. Fall- die behändraten Formulare der Hau-liste resp. Bekanntmachung unzureichend sind, werden ans Verlangen dergleichen bei der Stadtsteuer-Einnahme — Rathhaus 2. Etage, Zimmer Nr. 13 — verabreicht. Leipzig, de» 2«. October 1871. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Koch. Taube. Bekanntmachung. Die Mmaeld««» sch«lpsttchtiger Kinder sür die -stathSfreischwle «»- -te »it der selbe» vereinigte Sch»I« be- frühere» Arbett-bause- für Freiwillige betreff«»-» Diejenigen Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, welche für Ostern 1872 um Aufnahme ihrtt Kinder oder Pflegebefohlenen in die vorgenannten vereinigten Freischuleu bei un- nachzusuche» ge sonnen find, haben ihre Gesuche von jetzt an bi- spätesten« den Rv. -ko» e« der -. A auf dem Rathhause t» der Schulexpedition während der Zeit von 10 bi- 12 Uhr Vormittag- und von 4 bi- 6 Uhr Nachmittag- persAnliöh anzubringen und die ihnen vorzulegenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Ze«gatffe über -a- Alter de- ««;»» «eldendea Kt»ve-, sowie darüber, -a- daffeibe grtwpft worde» ist, gleichzeitig »itzubrtage». Da nur solche Kinder Aufnahme finden können, welche bi» Ostern 1872 da- achte Lebensjahr nicht überschritten haben, so muß jede diesem Erfordernd nicht entsprechende Anmeldung zurück gewiesen werden. Leipzig, am 18. October 1871. Der Math -er Stadt Leipzig. vr. Koch. Wtlifth, Res. Bekanntmachung, Refe- J»hr vo« 4. PI- späteste«» de« Lv. Mr»ve»ber ei«z«reiche»de» La »SbeWv ha erliste» betreff«»-. bw zur Revision der Leipziger Gewerbe- und Persoualsteuer-Kataster alljährlich eingereichten Knüsten ist wiederholt wahrznnehmen gewesen, daß die iu der jedem Hausbesitzer resp. Kwureter behäudigteu Beka»»tmach»»g enthalte»«« Vorschriften nur sehr uuoollkommen l»a»e»tttch die betreff«»-«» Haasltste« »ebst -er Bera»«t«acha»g -en ihaber» z»r etg«e« Eintragung nicht allenthalben »oraelegt wer-e«, stich nicht nur unvollständige, sondern auch unrichtige Angaben veranlaßt worden find. -abe«'Kau-«»te, Gewerbetreibende nnd sonsttge Brinetpale -te fpretelle stumg Ihrer Han-lnng-- nnd Gewerb-gehülse« resp. Dienstboten «nter- v erst aus besondere Aufforderung etngereicht, wodurch da- binnen einer bestimmten, sehr 8Mau-zuführende RevistonSgeschäft ungemein erschwert wird. stßjm Hausbesitzer und daen Vertreter wie die Inhaber der betreffenden Micthabthellungen sor Vrnck's Vorlesungen. i. 1. November. Um gestrigen Abend lerresnal der Buchhandlerbörse die z«lls Vorlesungen statt, welche ffor vr. Wrack i« Laufe diese- Winter- r«w- der Geschichte Deutschland- der RevolntionSkriege, der Herrschaft »I. und de- Befteiungskriegrs zu Hallen jDiesckb« war vom Public«« sehr zahl- iNeduer da- gesteigerte Interesse, welche- Periode der deutschen Geschichte » Ereignisse der jüngsten Vergangen- heenorgehoben hatte, folgte -»nächst I«s das dentfche Reich-wesen de- »origen rt« und die gänzliche Unfähigkeit deS- ! knheit der Nattoa zum Au-druck zu der überhaupt da- Leven der Nation z» beeiaflussrn. Da- Maßgebende für al der Nation sei vnlmebr bei deutschen Großmächten und in ihrem z» einander zu suchen gewesen, — bei und Preußen, welche, nach dem innere» Gegensatz, der zwischen ihnen statt- kurze Darstellung erfuhren. Redner «ter zu eine, Besprechung der geistigen (Aufklärung und schöne Literatur), i chrrs Ertrag- für da- staatliche Leben r De-poti-a»-), »»»er besonderer Her- > z»rier llmständr: 1) daß inmitten aller zur Besserung allgemeiner Anstände »ke, diese Befferung auch in einer » Beschränkung der absolute» suchen, erst spat und sehr all- wert, daß vielmehr meisten- die »««alt selbst al- da- beste Werk Durchführung der Verbesserungen be sn, und 2) daß bei den meiste» s dcr geistige» Bewegung der Gedanke eiue- rtnoti-mu- nicht bloß keine För dern sogar entschiedene Ungunst ae- lß namentüch ein deutscher Gemern- Ln, inmitten de- Lande-patriotiS- s dn einen, de- Weltbürgertum- auf der s Leite, nicht habe emporkommen können, »le sich Redner zu den Reactionen gegen nng, welche, in den achtziger Jahren, ! da und namentllch in den beide» Haupt- geltend machten, hier aber in sehr hier Weise. Auf der einen Seite smln Friedrich Wilhelm N., unter welchem Reaktion in der Regierung selbst aufschlug, freilich sehr contrastlrend . ob Erscheinungen am Hofe und in den j -reisen, und in der großen Mehrheit der Vevölkerung, namentlich auch m dem »de, auf starken Widerwillen und schwer dende Hindernisse stoßend, — auf der ikeite die österreichische Monarchie, wo der Paste Vertreter de- aufgeklärten DeSpo- s Joseph II., au- den Bevölkerungen seiner eine Reaktion gegen sich heraufbeschwor, ! Sicherheit und dem Zusammenhalten »archie da- Schlimmste drohte. Wie unter HrrzbergS Leitung der au-wärti- zelegenheitin. diese Lage au-zubcuten ge- ne et, mit England und mehreren Mittel firn Vn»ve, aü Beschützer der von Ruß »Oesterreich angegriffenen Türkei, ein kunst »ircl »u einigem Gewinne durchzuführeu d sich zu diesem Zwecke auch mit den de- llnsruhr- in Oesterreich- Innerm 'fag gesetzt habe, wurde gegen Ende ,avrtat. Den Schluß mldete ein Hiuwei- auf die Symptone von stch «i beiden deutschen Großstaaten atz zwischen beiden eben in dem Moment, wo die französische Revolution in ihrer Entwickelung «eit genug vorgeschritten war, um auch Deutsch- ändS vollste Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen. Leipziger Luujiverein. Sonntag, 5. November. Von neueren Ein endungen verdient zuerst die Reiterstatuette kaiserWilhelmS vonE.Pohlmaun tu Berlin »ervorgehobeu zu werden, eia Werk der tüchtigsten Art, welche- ohne Zweifel populär zu werden verdient. Der mit halberhabenen figürlichen Hi»de»t»»gnr auf die große» Erfolge -» letzte» Kriege- geschmückte Sockel Mederwersung de- Feinde-, Borussia im Kalserschmuck, Bereinigung Elsaß und Lothringen- mit Deutschland) trägt dem Beschauer die unposaute Gestalt de- greisen Helden stattlich entgegen ; den Katsermantel über dem Srieg-Lad«, de» Connnandostab in der Rechte», fitzt er ernst und würdevoll auf dem ruhig vorwärt-schreitende» Rosse, das den Kopf ein wenig neigend die Gestalt de- Retter- ganz zur Geltung kommen läßt.- Al- neue Erscheinung ans dem Gebiete verviel fältigender Kunst verzeichnen wir sodann die Nach bildungen von Earl Werner- Nilbilderu, vou denen die eben erschienene erste Lieferung (6 Blatt) vorliegt. Ei» «»de«- besonder-verdienstliche-Unternehmen kündigt sich in den Photographien «u- dem historischen Museum in Dresden au. Die bisher veröffeutüchlm Blätter (i» Verlag von F. Haufstängl la München) «ba» kostbare Stücke der Waffen- und Gaäthsammluug diese- überau reichhalligen Museum- iu vollendeter Weise wieder. Infolge de- trüben Wetter-, welche- während der verflossenen Woche den Genuß der Kunst werke sehr beschränkte, ist beschlossen worden, die Schwind'schev Gemälde und Zeich nungen noch bi- Mittwoch, den 8. d. M, aus gestellt zu lltffen. Auch die Madonna von Overbeck und die großen Photographien nach Rafael und Guido Rent, sowie die Marmorbüste Prof. Weber- von Schilling bleiben noch stehen. Die kunstwiffenschaftlichen Borträge diese- Win ter- werden am künftigen Sonntag beginnen. Ick. 3. Aus LtllLt Mld Land. * Leipzig, 4. November. Da- amtlicke „Dr. I." enthält folgenden Tagesbefehl Sr. Wa.. de- König- von Sachsen: Soldaten der 24 Division! Bei Eurer Rückkehr in- Vaterland biete Zch ein herUiche- Willkommen. Stach überstandenen harten Kämpfe» und vollbrachten rühmlichen Thaten hielt Euch die Pflicht uoch lange von der Heimath fern. Luch in dieser Zeit habt Ihr durch treue Pflichterfüllung und tadellose- Benehmen dem Sächsischen Namen Ehre gemacht. Genießt jetzt die wohlverdiente Ruhe der heimathlichen Kreise. Johann. * Leipzig, 4. November. Der Durchzug der au- Frankreich zurücklehrenden Truppen hört mit dem heutigen Tage auf, eben so die Tätig keit de- für Brwmhung derselben zusommenge- tretenen Verpflegung« - Comite. — Die einge- gangeurn Gaben find reichlich geflossen, so daß den Beoürfniffen allseitig ha« entsprochen werden können. r. Leipug, 4. November. Im Tage de- Truppen-Einzug- waren auch, in Gemäßheit der seiten- de- Rath- ergangenen Anordnungen, die Grabstätten der gefallenen Leipziger Krieger auf den hiesigen Friedhöfen und die Fried enS- eiche im Rosenthal in würdiger Weife geschmückt worden. Zn Bezug auf da- Festbanket tm Schützeuhause möge noch erwähnt sein, daß auch die Mitglieder der hiesigen Gewerbekammer dabei anwesend waren. r. Leipzia, 3. November. In einem Proceß gegen die Kommanditgesellschaft unter der Firma „Dre-dner Gewerbebank Fröhner <L Co." hat da- Reich-oberhandel-gericht die principielle Entscheidung gefällt, daß der Gläubiger einer Commanditgesellschaft die Wahl hat, ob er den persönlich haftenden Gesellschafter, oder die Mit glieder der Gesellschaft unter deren Firma belan gen will. Weigert sich der Theilhaber einer Commanditgesellschaft, sein Ausscheiden i« Han delsregister verlaut bare» zu lasse», so erwächst daraus gegen ihn kein Recht zur Zurückhaltung der Einlaaen. * Leipig, 4. November. Der durch seine außerordentlichen Erfolge in Berlin, Dre-den rc. rühmlichst bekannte Vorleser Rudolph Genie ist vom hiesigen Kaufmännischen Verein für näch sten Montag zu einem Bortrag eingeladen worden und wird der Einladung Nachkommen. Au» Dre-den, wo derselbe augenblicklich wieder unter großem Andrang de- Publicum- sich hören läßt, «richtet neuerdings die „Constitutionelle Zei tung": „Welcher Beliebtheit sich die Vorlesungen de- Herrn Rudolph Genie hierorts erfreuen, beweist schon der Umstand, daß der Vorleser nach seinen, vom gebildeten Publicum stark «suchten drei Vorträgen über Faust, welche er im Zwinger saale hielt, zur Wahl einer größeren Räumlichkeit für die ferner angekündigten verschreiteu mußte. Im Meinholdschen Saale, einer der angenehmsten Räume Dre-den- für derartige Zwecke, la- er gestern Abend vor zahlreicher Zuhörerschaft die „Lästerschule" de- Sheridan, unter dem Titel „Schleicher und Genossen" von chm selbst für da moderne Theater bearbeitet und vor einigen Jahren hier und anderwärt» zu Gehör gebracht. Herrn Genre- Vortrag zeichnete dieselbe feine und ge- lungene Charakteristik au-, welche bei jener Ge legenheit von uu- bereit- rühmlichst anerkannt worden ist, und welch« bei dem unvergänglichen Interesse, da» der Stoff bietet, wohl uoch oft ihre anziehende Kraft bewähren wird." —s. Leipzig, 4. November. Die am Refor mation-feste abgehaltene erste Lbendunterhaltung der Gesellschaft „Neun zehn er" legte wiederum "euaniß ab von dem unermüdlichen Streben de- orstanve-, seinen Mitaliedern und Freunden durch ein reichhaltige- Programm Genuß und Unterhaltung zu bieten. War auch da- Ganze noch nicht so abgerundet und iu einem Gusse, wie man eS sonst gewohnt war, so lag die- in inneren Verhältnissen: doch sind alle Vorkehrungen ge troffen, die- in der Folge zu vermeiden. — Da sehr zahlreich versammelte Publicum nahm den Prolog und die übrigen Vorträge mit ungctheil- tem Beifall auf. — Iu Dre-den hat am Mittag de- 3. Nov. der Einzug de- Schütz enregiment- Nr. 108 unter wärmster vetheiligung der Bevölkerung statt- gesunden. Se. Majestät der König, Generalfeld- marschall Kronprinz Albert und Prinz Georg (welcker die Schützenuniform trug) begrüßte» die Truppen aus der Weißeritzstr aße, wo Parade statt fand. Auf dem Neumarkte defilirten die Schützen fodann vor dem König, wobei die Königin, die Kronprinzessin und Prinzessin Georg nur ihren Kindern anwesend waren. — Der „Tresdner Bolksbote" wlderfpricht der Angabe, daß Ufert an die Behörden rc. im PetilionSwear sich gewendet habe, und fährt dann fort: „Vielleicht ist e- da- Grgentheil. denn dem Schreiber dieses wurde die konrglichc Gnade schwarz auf weiß angeboren, hat aber dem auf dringlichen Beamten, der sie für lO Thaler ver schaffen wollte, gehörig heimgeleuchtet und sich gegen ein solche- Ansinnen und solche Aufdring lichkeit feierlich verwahrt." Dieser Insinuation „schwär, aus weiß" gegenüber darf man wohl einer Aufklärung von amtlicher Seite ent- gegeusehen. — lieber die Arbeitseinstellung in Chem nitz berichtet da- dortige Tageblatt unter dem 3. November: Die „Sächsische Maschinenfabrik" bat durch Anschlag an den Thoren der Fabnk be kannt gegeben, daß am Sonnabend die Auszahlung der rückständigen Löhne gegeu Auslieferung der Fabrikordnungen, Werkzcugkafieuschlüssel und Feuer- wehrrequisiteu erfolgt, sowie daß alle diejenigen Arbeiter, welche die Arbeit noch nicht wieder aus genommen, resp. sich gemeldet haben, al- abgv- gaugru betrachtet werden. Wie wir hören, soll letztere Maßregel bereit» viele Arbeiter veranlaßt haben, die Aroeit wieder aufzunehmen. — Die „Chemn. Nachr." melden »on demselben Taae: Gestern vormittag hat wieder eine große Arveiterversammlung stattgefunden, in welcher auch über die Erklärung der Fabrikanten, Denjenigen, welche die Arbeit aufnehmen wollen, die Fabriken zu öffnen und Schutz zu gewähren, verhandelt wurde. ES ward auch de^Antraa gestellt nnd angenommen, daß sich die feiernden Arbeiter gegen 12 Uhr Mittag- in Masse nach der Schönyerr- schen Maschinenfabrik, wo einige Hundert die Arbeit ausgenommen, begeben sollte». Die- ge schah auch, aber die Schönherr'schen Arbeiter ver ließen die Fabrik nicht. In der Fabrik von Louis- Schönherr wäre« gestern drei Fünftel de- früher beschäftigten Personal- wieder thättg, bei Schimmel L Co. hat die Hälfte der Arbeiter, in der Sächsi sche» Maschinenfabrik dem Vernehmen nach nur eine kleine Anzahl die Arbeit wieder aufarnounnen. (Trotzdem schreibt die socialisttsche „Chemnitzer Freie Presse" Folgende-: „Hurrah! Da- Geld protzenthum hat fich wieder einmal bitter getäuscht. Niemand arbeitet, die Versammlungen sind riesig besucht, es herrscht die größte Begeisterung.") — Dem „Dr. I." schreibt man au- Zwickau, 3. November: Gestern Abend nach 10 Uhr ist bei Werdau in der Nähe der Stelle der Sächstsch- Bayertscken StaatSbahn, an welcher die Bah» nach Zwickau abzweigt, der von Hof nach Zwickau gehende gemischte Zug auf einen durch andere Züge au orr Abzwetgung aufgebalteneu Güterzug ausgefahren. Der Schaffner Schubert ist den dabei erhaltenen Verletzungen bereit« erlegen, ein Reisender aber nicht verletzt. Vier Wagen sind theilS zertrümmert, theilS erheblich beschädigt. Wen die Schuld de- Unfall- trifft, ist noch un- ermittelt. Trotz eifrigem Bemllben, trotzdem daß die Schlosser und Maschinenfabrikarbeiler alle erdenk lichen Mittel ergriffen haben, um mit ihren Arbeit gebern auf gütückem Wege den Inständigen Nor- malarbeit-tag auch in Leipzig und Umgegend ein- zufvhren, hak selbige- doch ncch nickt sein Ende erreicht und man stößt immer noch auf harte Opposition von Arbeitgebern. Wieder halte sich eine aroße Anzahl von ge nannten Arbeitern zu einer Besprechung im Restau rant Victoria ringrfunden, in welcher die Ergeb nisse der,eniqen Fabriken, welche liS dato die 1V ständige Arbeitszeit noch nicht eingeführt hatten, besprochen wurden. Da- erfreulichste Resultat» welche- bi- jetzt von Arbeitgebern den Arbeitern gezollt wurde, kam au- der Werkzeugmaschinen- fabrik und Eisengießerei von Schöne L Sohn in Neu schön es eld, welche auf Ansuchen ihre Arbei'er mit nachstehender Fabri'ordnung be glücken :
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