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Dresdner Nachrichten : 07.04.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187304074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-04
- Tag1873-04-07
- Monat1873-04
- Jahr1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.04.1873
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'Mr'lii »A .i«n Marlen- ..rat« IS- »onne- «ent»«rel» »lertel» N»r. Stnjelne Nr. I Nar. — «uflaae: «,000 *kem»lare. Nnserate«,»nnal,mi autwarlt: Iia»«er »t«I» t Vogler in Hamburg, Berlin, Sitn.Lei»jig,BaIel, vrcllau, Tranlsuri o.Oi.—SaLNouel» v»Uu,Lellijia.Wien. Hamlluio, KkL»I1»rt Mikixhe». - jVeudeHV«. tngraiik» 'tuet ». M. — V» Voigt in ikliemniil llerae, l,»i>tt«. bul lt», » vo. ill Part». Tageblatt für Unterhaltung nnd GeWstsverW. , Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch Neichardt in Dresden. Verantivortl. Nedacteur: InIittS Neichardt. Neudaat: grobe Maler» «-ly- L di» «dd. v vbr. Der Raum einer ei», loalliaen Pklllzeile »osttl I» Psv- Sinaelakdt die Zeile S Ngr. Eine »araniie sitr da» näch-läaiac Prfchri ne» der Inleraie wtrN nicht gegeden. Anlwirritge Annoiiten. Auftriige von un« undr- iannten Firmen u. Pep Io»e,r inscriren wir nnr gegen Prllimmc»,«» Aanlung durch vrie> marken oder Polleinli«», lung. IS Silben lost» IN, Nur. «u»>atr*v können die Zahlung auch aus clnr Dresdnersr»a anweisen. Die PgU. Rn 87. Achtzehnter Jahrgang. Politisches. Das Münzgesetz hat der Reichstag bekanntlich zur zweiten Versthung im Plenum bestimmt. Nebenher hat sich jedoch eine „freie Commission" gebildet, welche den Entwurf prüfend durch geht, d. h. diejenigen Abgeordneten, die für einen BcrathungS- stoff besonderes Interesse haben oder Sachkenntnis; mitbringm, treten zu einer freiwilligen Vereinigung zusammen. Ihre Be schlüsse sind oft die Signale für die künftigen Abstimmungen des MenumS. ES freut uns mm aufrichtig, melden zu können, daß diese Commission in ihrer Mehrheit sichfürAnnahmedcs2-Mark- kücks und für Verwerfung des 2'^-Markstücks erklärt hat. Siegt kn diesem Punkte praktische Einsicht, so ist die Hoffnung nicht '«ufzugeben, das; auch der Reichstag sich gegen die übermäßige ^Verschlechterung der Silbermünzcn erklären wird. Freilich ist die Hoffnung, das; sich der Reichstag dein Bundesrathe gegenüber fest erweise, wenig mehr als die kühne Hypothese neuerer Astro nomen von der schnelleren Drehung des Mm,des um die Erde und der Verlangsamung des Umlaufs der Erde um die Sonne. 'Tie Conferenzen der deutschen Minister über die GerichtS- strzanisation des deutschen Reichs scheinen ziemlich resultatlo« 'verlaufen zu sein. Bayern sträubt sich gegen die Amputation seines obersten Gerichtshofes. Es will zwar einen obersten 'Reichsgerichtshof zugcstchen, jedoch nur zu Entscheidungen über ldie Amvendung von Neichdrecht, während über das Landesrecht 'nach wie vor die einzelnen Oberappellationsgerichtc zu entschei den hätten. Das preußische Hermchaus hat durch seine Zustimmung zu 'der Verfassungsänderung die weitere Basis für die kirchcnpoliti- lschen Vorlagen Ilr. Falls geschaffen. Gegen dieselben wird auch «von kirchlich strenggläubigen Protestanten eine Einwirkung auf lden König von Preußen unternommen. Der frühere Finanz- 'mimster v. Bodelschwingh sagte vor kurzem de», Könige: „Die wahre Verwirrung wird beginnen, wenn diese Gesetze von Euer Majestät sanctionirt sein werden und ivenn Ihre Regierung die- selben wird einführen wollen. Dann wird der Augenblick 'kommen, ich bin dessen gewiß, wo der durch diese Gesetze verur sachte Brand so groß sein wird, das; er das Gebäude der falschen Politik Bismarcks in den kirchlichen Angelegenheiten zerstören wird." Der König antwortete: „Beinahe überall werden mir Bemerkungen über diese Gesetze gemacht, aber ich kann die katho lischen Priester weder in Deutschland noch in Preußen regieren lassen." Sicher ist jedoch, das; die preußische Regierung ihren Kampf Hegen den Ultramontanismus nur dann mit einiger Aussicht auf Erfolg führen kann, wenn sie ihr System der Unentschlossenheit in der Verwaltung aufgiebt, wenn sie die Regierungsprcffe nicht so den Mund voll nehmen läßt, erst Ankündigungen von gewal- tigerEnergie hinausposaunt, schließlich klein beigiebt und so durch Unentschlossenheit den Muth der Cle.iealcn nur steigert. Die Wahl des Krollschcn Platzes für das künftige Parla- «nentsgebäude findet nicht allgemeinen Anllang bei den diäten losen Abgeordneten. ES liegt zu abseits von der Stadt Berlin und es ist unfern Diätcnlosen kaum zuzumuthen, zu dm vielen Opfern die sie bringen, sich noch täglich mehrereDroschken zu miethen, sie müßten sich denn in dem nahen Moabit einlogiren, wo jedoch Dragonerkaserne, Zuchthaus und Weißbierschenken nicht die an genehmste Nachbarschaft bilden. Auch rümpft man die Nase, daß die preußische Domainenverwaltung sich das Areal überhaupt und noch dazu so theuer bezahlen lassen will. Es würde Preußm und Berlin wohl angestanden haben, für den Sitz der deutschen Volksvertreter das Areal gratis abzutreten, da de; Staat wie Berlin als Neichöhauptstadt bei der Gründung des Reichs doch nicht leer ausgegangen sind. In Bayern geht die sociale Krankheit des Streikmachens von Hobel, Hammer und Schaufel auf die Feder über. Die Münchener Canzlisten «vollen einen großen Cchreibertag zur Verbefferung ihrer Lage halten, wobei jeder Sachkundige ihnen nur gut Glück wünschen kann. Eine Erhöhung der Bierpreise habm die Münchener Brauer, sich der Neigung ihrer Landsleute zu Bierrevolutionen erinnernd, abgelehnt. Böllerschüsse, Banquets, Fackelzüge und Illuminationen sind in Oesterreich an der Tagesordnung, seitdem der Telegraph die Zustimmung des Kaisers zur Wahlreform in das entfernteste Dorf getragen hat. — Graf Androfsy muß sich manche Stichel rede darüber gefallen lasten, daß er dieSammlung diplomatischer Aktenstück», das „Rothbuch", nicht gleich zu Beginn der Sitzungen der Delegationen vorgelegt hat. Bei seinem Amtsvorgänger, Graf Beust, witzelte man über dessen Schreibseligkeit, bei Andrassy über seine Tintcnscheu. Monsieur Grsvy hat die goldene Amtswohnung im Schlosse M Versailles verlassen und seine Advocatenstübe wieder bezogen. Sein mit 19 Stimmen Mehrheit gewählter Nachfolger- Buffet ist in die glänzenden Räume eingezogcn. Wie sich ThierS zu der ganzen Frage stellt, ist unklar. Ihm erwächst dadurch, daß Grevy die mannigfachen zerstreuten Republikaner um sich sam melt, ein anerkennenswerthcr Gegner seines Schaukel- und Lieb- kosungSsystcms der Rechten mrd Linken. Andererseits ist er Mltredacteur: Or. L»ntl Für das Feuilleton: Hnrti»,»nn. as» Dresden» Montag, 7. April 1878. durch die Wahl Busset'ü zum Präsidenten der Nationalversamm lung einen gefährlichenkegner seinerHandclspolitik losgeworden. Buffet war zweimal Minister unter Napoleon und ist entschie dener Anhänger des Freihandels, kann für denselben ab r als Präsident nicht mehr so wie früher wirken. Tie Republikaner sind über die Wahl di- scs Ex Vonapartisten, „dieses Wesens mit schielendem Blicke, süßlichem Lächeln und jesuitischem Gesichte, das Buffet heißt", wülhend. Die Rede von Buffet, mit der er diePräsidentschast annahm, ist ohne politische Bedeutung. Aergcr- lich über den ganzen Kammerscandal ist besonders der Herzog von Aumale, dessen Aufnahme in die Akademie dadurch sehr in den Schatten gedrängt wird. Dieser orleanistische Prinz schloß seine Rede bei seiner Ausnahme unter die 40 Unsterblichen mit dem Worte: „Hoffnung!" Seine Rede lies; erkennen, daß er unter (.üpm-iwve nur rvvkiioln! gegen Deutschland versteht. In diesem Punkte sind alle Franzosen einig. , Abermals haben die Carlistcn in Spanien einen Sieg er fochten und mehrere Freiwilligen-Bataillone traten zu ihnen über. Der Jammer über den Untergang des Atlantic schallt über den Ocean herüber. Das Unglücksschiff war erst 1871 gebaut worden und ivird als ein treffliches Schiff geschildert. Es hatte seine 19. Reise angetreten. Die Passagiere (Irländer, Elsässer und Deutsche) hatten die Reise über den Ocean hinter sich und strandeten durch Verwechselung der Leuchtfeuer durch die Schiffs wachen angesichts des nahen Hafens! Locales und Sächsisches. — Ter aus Anlaß des goldnen Ehejubiläums des Königs nnd der Königin in» November v. I. gestiftete „Goldne Ctipen- dicn-Fond" ivird jetzt in einem nachträglichen Berichte des Cen- tral-ComiU's nach seiner Art der Entstehung und seiner Wesen heit des Genaueren beschrieben. Die Grundidee, durch allge meine Beiträge ein Kapital zu sammeln, aus welchem unbemit telten sächsischen Studircnden Unterstützungen jufließen sollen, und diese Stiftung zum bleibenden Angedenken an das hohe Jubelfest derartig dem König zu übergeben, daß für immer dar' Obcrhäupt des Fürstenhauses Wcttin als berechtigter Collator angesehen werden soll, entstand in Leipzig, fand aber hier in Dresden die wärmste Ausnahme nnd iin ganzen Lande Anklang. Wie bekannt, wurden dein König als Grundkapital der Stiftung am 10. November 1872 43,000 Thlr. übergeben; es sind aber durch die Sammlungen 43,300 Thlr. 3 Ngr. 5 Pf. eingegangen und außerdem ist noch ein Zinsengewinn von den angeschafften Staatspapieren erzielt worden, doch ist das Mehr über die 4300 Thlr. durch die bedeutenden Kosten — unter welchen auch die für die kunstvoll ausgesührte Eassette inbegnffen sind — absorbirt worden. An der Ausbringung der Gesammtsumme partieipiren die einzelnen Kreisdirectionsbezirke wie folgt: Leipzig mit 27,272Thlr. 16Ngr. 5 Pf.; Dresden mit 9054Thlr.9Ngr.; Bautzen mit 1922Thlr. undZwickau mit5346Thlr. 8Ngr.; in Leipzig erfolgten zwei bedeutende anonyme Gaben, eine von 10,000 Thlr. und eine von 1000 Thlr. Im Dresdner Bezirke haben sich besonders um die Entwickelung des Unternehmens be müht: der landwirthschaftliche Kreisverein Dresden, die Dresdner Fonds-Börse und derGcwerbeverein. Dergleichen Andenken an Jubcltage find wohl die würdigsten, dem: noch nach Jahrhunder ten vielleicht werden strebsame Jünger der Wissenschaft die Be deutung des vergangenen Festes in scgensvollcr Weise fühlen und anerkennen. — „Ha, wer sind sie, diese drei-, vier- und fünffach ver- stockten Menschen, das; wir ihnen zinsbar sein müssen?" fragt der Komiker Scholz in der Posse. Ja, wer sie sind, weiß jedes Kind: die Hausbesitzer; wie sie aber sind und was sie zu bedeuten haben, das lernt man erst kennen an den Quar talsschlüssen. Diesmal ist auch in unserem Dresden manchem biederen Hausbewohner hinsichtlich seines Hauswirthcs ein schreck liches Licht aufgcgangen nnd die Verstocktheit gewinnt bei dieseni Lichte noch einen anderen, als den Scholz'schen Sinn. Diesmal ist, ivie wir von vielen Seiten lamentiren hören, in einige der Herren Hausbesitzer so zu sagen „der blanke Teufel" gefahren, die Steigerungsgelüstc sind zur reinen Wuth aus- geartet. Wir wollen keine Namen nennen, denn diese Herren sind in ihrem vollen Rechte, sie können für ihre Logis verlangen ivas sie wollen, aber mitunter ivird dieses rechtmäßige Verlangen für die Wohnungsbedürftigen zur Daumenschraube. Wenn z. B. ein Hauswirth bei einer Steigerung von 360 Thlr. auf 700Thlr. noch vonGefälligkeit spricht, da er eigentlich 800Thlr. verlangen müßte, wenn, wie auf der Scestraße die Micthe von 600 Thlr. auf 1200 Thlr., und wie auf der Pragerstraße von 1100 Thlr. auf 2000 Thlr. plötzlich geschraubt wird, dann „fange Feuer, männliche Gelassenheit" können die Miether mit Carl Moor ausrnfen und am besten auch in die böhmischen Wälder ziehen. Doch das sind zivar Teuerungen, Plagen, aber offene; man hört wenigstens gleich gerade heraus, das; und was man leiden muß, es gicbt aber auch HauSwirthe, die den unglücklichen Miether noch anders ausnutzcii und so recht hübsch überrumpeln. Hier ein Beispiel für noch geiviß viele andere: In Friedrichstadt hat ein ganz guter Mann ein Haus gekauft. Trotz des verhältnißmäßig billigen Kaufpreises steigert er die Miethen dermaßen, daß viele der Wohnungsinhaber sofort kün digen müssen. Einen aber verschont er! Dieser glück liche Eine, welcher halbjährige Kündigung hatte, wird mit der Vorlage eines neuen ContracteS erfreut, in welchem — kaum glaublich! — k.ine höhere Zinssumme vermerkt ist. Der be glückte Miethsmann unterschreibt natürlich. Kaum ist dies ge schehen, so kündigt der gute Hausbesitzer dem in jeder Hinsicht Ueberraschten, und der Effect der hausbesitzerlichen Freund-. lichkcit war nun der, daß der Miethsmann seine Wohnung für den alOn Preis nur ein viertel anstatt noch ein halbes Jahr behalten kann, wozu er berechtigt gewesen wäre, wenn er einer Steigerung wegen dieselbe selbst gekündigt Hütte: der neue Contraet lautet eben auf — vierteljährige Kündigung: So eine klcberraschung ist bei der jetzigen WohnungLnsth gqvjtz — recht nett > Der jetzige klinzug ist colossal, die Transporteurs setzen in Folge der starken Nachfrage ihre Ansprüche auch auf ziemliche Höhen und manche junge HandiungSbestissene, Schüler oder sonstig« mit nicht zu viel irdischen Gütern bchaftete Ulttg- gesellen packten in gerechter Empörung ihre sieben Sachen und den unvermeidlichen Stiefelknecht zusammen und räumten selbst aus. Ein Möbelwagen war für die umziehenden Herrschaften der höchste Wunsch; einen solchen zu bekommen, durfte mäftnicht Wege noch Mühe scheuen und ivenn nmn auch nicht ein Königs reich dafür zu bieten brauchte, so mußte er doch so bez- den, daß selbst den reicht n Leuten ein Seufzer entsck Unterhaltend waren die Beobachtungen an den Thoren der Stadt. Schon mehrere Tage vor dem Ersten schwankten durch jedes Thor bepackte Wagen; die Mobiliars, meist recht einfach, oft gar dürftig, gehören nicht Leuten, die mit Sang und Klang, auf „Sommer-Logis" oder gar nach ihren Villen zogen, nein, sie gehörten meist Leuten, die die gesteigerten Zinsansprüche der Stadt nicht inehr befriedigen können und hinausfliehen auf's Land, um wenigstens noch ein paar. Thaler zu ersparen. Doch ist das auch nicht immer zu erlangen, denn die Zunge der Cultur ^ leckt bis hinaus in die Dörfer, und die einfachen Landbewohner, entwickeln theilweisc ein bedeutendes Nachahmungstalent hin-^ sichtlich der Ausnutzung der Nebemnenschen und der Benutzung" der Wohnungs-Eonjunctlir. Die Milch der frommenDenkungS-) art ist bereits Vielen sauer geworden. Aber nicht überall in, Dresden sieht es so schlimm aus; es giebt noch manchen wahr-^ Haft guten HauSivirth, der von seinen Miethern nur ein wirklich) entsprechendes Micth-Aeguivalent fordert und von Jenen, die ohne zu arbeiten schnell reich werden wollen, sich ehrenhaft unter scheidet. Es giebt Häuser, in denen seit langen, langen Jahren nicht gesteigert worden ist; beispielsweise sei hier eines Logis ge» dacht, welches in einem großen Hause am Nrmnarkt von einem alten Fräulein bewohnt wird. Dasselbe ist noch nie gesteigert worden, und soll es, so lange das Fräulein — welches noch den alten Napoleon von diesen ihren Fenstern aus hat über denNeu- markt fahren sehen — nicht werden. Jetzt aber irren Hunderte noch nach Wohnungen umher, und wenn man sich nur die Phisiognomicn auf den Straßen recht genau ansicht, da kann man oft fast deutlich lesen: „Ich habe noch kein Logis"; wenn inan sicht, wie sich Bekannte über die Straße herüber hastig cntgcgenstürzcn, so kann man in den meisten Fällen annehmen, daß die Frage: „Wissen Sie nicht ein Logis für mich?" Einem oder auch allen Beiden auf den Lippen liegt. Gott bessere cs — schlimm genug ist's! - Gewcrbeperein. an» k. Avril. Zn der heutigen letzten Sitzung besprach zunächst Herr Vorstand Walter Ausstellung bringen; Znscratc finden in ibren Spalten weite nnd wirksame Verbreitung. DaS Projekt einer Wrisserver bindung Lcirzigo mit der Nordsee durch eine» in die Elbe mündenden .Kanal, dessen sich namentlich die Leipziger Han delskammer vor Allein annnmnk, gelangte nach diesem zur Besprechung. Die Handelskammer Leipzigs wandte sich behufs der Gclkmittel an das Ministerium, erhielt jedoch den Bescheid, das; dies ohne vorbcrlge Gcnehmigimg selten des Landtages »lebt möglich sei. Man wird sich nunmehr a» die von dein Kanäle ;u berührenden Städte und Ortschaften wenden, um durch deren Beihilfe das Unternehmen doch noch zu Stande zu bringen. Herr Oberlehrer B r ü rt »er besprüht in klarem und lebendigem Vorträge Geschichte und Einrichtung der Elektrisiniiaschinc», -ablrciche glückliche Experimente daran an schließend. Zm Hauptvortrag sprach Herr Professor vr. Süb- dori übcrk„DIc Bedeutung des Kohlenstoffs." Kohlen stoff ist sür unsere Zeit ci» Element; ein interessanter und wichtiger, aber in seinen verschiedenen Zuständen und Eigen schaften gar sebr abweichender Körper. Kohlenstoff koniint in doppelter Form in, Statu,reiche vor, I> als krvstalltnffcher, un organischer Körper in» Mineralreiche; 2 > als nichtkrystcillinischer, organischer, im Pflanzen- nnd Wücrrcichc. Die erste Abtyei- lung zeigt zwei i» ihren Substanzen, wie in ihrem Werthe durchaus verschiedene Körper, Diamant und Graphit. Der Diamant, der hcrvortretcndstc aller Edelsteine, ausgezeichnet durch sein lschtbrechendeS Vermögen und lebhaftes Farbcnspicl, läßt sich fein polircn, ist ohne Zweitel der theuerste Körper und roch mit wenig Ausnahmen der alicrcmbehrlichste, da man sich ohne Diamanten nnd Diainauteiischmuck sicher auch wol;l und glücklich fühlen kann. Alö härtester Körper ritzt er alle übrigen; die Glaser verwenden ihn daher zum Glasschnei-
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