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Dresdner Nachrichten : 09.02.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187302097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-02
- Tag1873-02-09
- Monat1873-02
- Jahr1873
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- Dresdner Nachrichten : 09.02.1873
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»r»«i>W»« Marie». Praß« IL Lboime- «mtttrei» viertrl» Mrli« «>» Ngr,. durch dt« Po» «S Na» Gdqeln« «r. » Rar. — Luslage: «/« «xemulare- Jnferate«-»«nähme aulwLr«,: S»-«»- atal, » Voul«r in valel! »reglau. graiüliurl ,. M.—LaLLoaa« in «-eItn,Lei»tig.L>ien. LamLura. grankiurt « M., Wmcheiu — v»ad«»ca.tngran>' surt a. M. — r» Vo!»» in »Hemma.— ll»r»a, lmiitt«, Üul- Uar » V». in Pari». Tageblatt für Unterhaltung mb Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lltpsch L Rcilhardt in Dresden. Derantwortl. Nedacteur: Julius Nekchardt. An'eralemerhenM«««»- »rase IS LNgenenimr» tt» Ad.« Ubr, Ton >«a» di» Miitag» 12 0« Ncu»adl: gco»: > er- gasic S bis Ae», s Uir. D,e Kar.« ed r .- ioa»i>>e» Pctitz:-.-' i. >L Pia. auuci-nidi o:e Zeile S Ngr. Sine riiarainie iü> : :» nöchieiagigc u.! nc» der Ünicralc ' nicht gegeben Autwiirtige Anna^ee . Auilre-ge von »ng n .. kamlien Tiirinen u. e lonc» inier.rcn wir - gegen Pranumer,,-..- Agbiung durch Sri marke» oder Poiiein». . I»»,i. w Tilden !o» !>I, Ngr. Auiwarnge können die Zahlung aui, aus eine Deerdnerkrirnia »»weise». Tw Ex». Sir. 40. Achtzehnter Jahrgang. MItrcdacteur: Vr. L,»,tl Nier^. Für das ffeuillclon: Inelvlss ITnrim»»»». Dresden» Sonntag, 0. Februar 1873. Politisches. Aus beiden Lagern, dem der Clericalcn und dem der mit Staatssinn begabten Staatsbürger, erschallen dieTrompeten.sSie feuern die Streitenden an, sie fordern den Gegner heraus. Ein weithin schmetterndes Alarmsignal tont aus dem Proteste der preußischen Bischöfe an das Abgeordnetenhaus gegen die iircheir politisch?» Gesetze. „Gelangen diese Gesetze zur Annahme," schreiben die Bischöfe der preußischen Bollsvertretung, „so würde kein katholischer Christ und um so weniger ein Priester oder ein Bischof ohne schwerste Besetzung seines Glaubens dieselben an erkennen oder freiwillig ihnen sich unterwerfen können." Und das Iesuitenblatt „Germania" cnnuntert Volk und Leute mit der Versicherung, daß noch nie das katholische Deutschland fester mit dem Felsen Petri verbunden war, wie jetzt, nie so einig, wie gegenwärtig, nie so vortrefflich organisut, wie alleiveile. Die Priester werden ermahnt, die Ersten auf die Bresche zu treten. Gegenüber diesem Appell an die schwarze Garde des unfehlbaren Papstes wiederholt die hochosficiöse Berliner „Provinzial-Ce.- respondenz" den festen Entschluß der Negierung, sich vor den ul.ramoniaiirn Drohungen nicht beugen zu wollen. In der Schweiz aber regt sich'- allerorten, die Hoheit desStaatsbewußt- f?,ns nicht cntm ihen zu lassen durch die .Herrschsucht römischer Priester. Nachdem der Papst in einem feierlichen Concordat 1810 den Eanton Genf dem Vislhum Lausanne einverleibt hatte, zerreißt er den Staatsvertrag und errie' "st in der Stadt Calvin S ein eigenes BiSLhum durch Ernennung Mermillod'S zum apogolischen Piear. Damit wird die Frage, die bisher zwischen dem Staatsrathe von Gens und dem Papste schwebte, eine internaiienale: jetzt muß sie der Bundesrath der Gcsammt- schweiz in die Hand nehmen. Bald wird ja a..ch der Eantwr Solothurn an den Bundesrath in Bern daü „eidgenössische" Ansuchen um Mililärhiife richten, wenn, wie es allen Anschein hat, der Bischof Lachat nicht freiwillig aus seinem Palaste abzieht und die Solorhurner Milizen zu schwach sind, den Putschversuchen des aufgehetzten katholischen Volks entgegenzutreten. Wie „oth- wendig ein strammes Auftreten ist, leuchtet auch dem blödeste» Auge ein, wenn der Papst sich nicht scheut, dem von ihm eigen mächtig eingesetzten Genfer Pfarrer Piermillod zu schreiben: „Wir befehlen Allen, welche jetzt oder künftig cs betreffen mag, daß sie dich als apostolischen Vicar dcS Cantons Genf nach dem Inhalte dieses Schreibens anerkennen und ausnchmen, dir zu Diensten stehen, dich unterstützen und dir gehorchen, deine heil samen Mahnungen und Befehle gebührend anhören und eifrig vollziehen; wir werden jedes Unheil oder jede Strafe, welche du cechtSgiltig über die Ungehorsamen verhangen wirst, gutlreißen und dieselben mit Gottes Hilfe bis zur gehörigen Genuglhurmg unveränderlich zur Vollziehung bringen." Mm, berücksichtige, daß nach der Genfer Verfassung jeder katholische Pfarrer von der Staatsbehörde approbirt sein muß; wieviel mehr muß dies gelten von der Einsetzung eines neuen Lbcrhirtcn, dem alle Priester unterthan sein sollen. Bald wird sich in der Schweiz der Ruf erheben: Fort mit dem päpstlichen Nuntius! durch dessen Ver mittelung solcher Unfug geschieht. Im Wiener Neichsrath wird die Bewilligung der Mehr kosten für die Weltausstellung ziemlichen Sturm erregen. Ter Chef der Weltausstellung Frhr. v Schwarz-Scnborn hat sich durch die geniale Anlage seines Planes, die Großartigkeit seiner Ideen, den bewunderungswürdigen Fernblick in seinen Anord nungen und Gruppirungen als ein schöpferischer Feucrgeist ersten KangeS erwiesen. Daneben freilich zeigte er nicht blos eine Diktatur, die ihm den Titel „Ausstellungs-Pascha" verschaffte, sondern auch eine Nonchalance in allen Geldsachen, daß die Mil. lionen nur so zum Fenster hinanspufften. Ebensowenig wie vor technischen Schwierigkeiten, schreckte der Freiherr vor Millionen zurück. Er kennt selbst nicht die finanziellen Wirkungen seiner Pläne. Der österreichische ReichSrath wird seine Ueberschreit- ungen des StaatScreditS zwar gritheißen, aber seine weitere Geld- gebahrung unter strenge Staatscontrole zu stellen haben. Von Paris liegen verworrene Nachrichten über Differenzen zwischen dem deutschen Botschafter Grafen Arnim und Thiers vor. Ein Theil der französischen Presse meldet, daß Thiers aus einer H.stündigen Unterredung mit Arnim sehr erregt zurückkam und beide beinahe kalt auseinander gingen; andere Blätter, wie das offiziöse Bien public, versichern hingegen, daß die letzte Zu sammenkunft durchaus cordial und freundschaftlich gewesen sei. — Das hohe Militärbudget, welches die Franzosen jetzt unter halten, trotzdem sie an uns Kriegsentschädigung zahlen, zivingt auch Deutschland wieder zu gewaltigen Ausgaben. Für Um-und Ausbau der Festungen brauchen wir an 100 Millionen, die Flotte will Neubeschaffungen von 50—70 Millionen außer einem jährlichen bedeutenden Mehrbedarf und die Löhnung und Ernährung der Landtruppen droht unbarmherzig 10 Millionen jährlich mehr zu verlangen, der Invalidcnfonds beträgt 187 Mil lionen; kurz, die Millionen fliegen nur so, daß selbst eine Kriegs entschädigung von 1300 Millionen bald aufgebraucht sein wird. Der preußische Vorschlag in derTabaköstcuer ist in der betr. BundeSrathScommission genehmigt worden mit der einzigen, aber beträchtlichen Abänderung, daß die Steuer auf inländischen Ta bak nur auf 8, statt aus 0 Thlr. erhöht werden soll. Das ist wenigstens eine Frucht des lebhaften Widerspruchs der Süd deutschen. lieber das Thun nnd Lasscir des Königs von Bayern wer den absichtlich viel dumme Geschichten verbreitet ; jetzt soll er sich angeblich ein Luftschiff bauen lassen, um als Alpenkönig und Menschenfeind hoch über den Zacken seiner Gebirgsriesen träu men zu können. Das menschenscheue Wesen des Monarchen trägt viel Schuld an solchen thörichten Erfindungen. Viel freundlicher klingt es unbedingt, wenn man einmal von Hosgeschichtcn ver nimmt, daß die Kaiserin Augusta neulich einer Lehrstunde ihres Enkels, des Prinzen Heinrich, beiwohnte, der sich mit Erlernung ö.s BuchbinderhaudwerkS beschäftigt. Auch der Prinz Albrecht von Preußen ist ein gelernter Buchbinder. ES dürfte keinem Prinzen schaden, wenn er nicht blos eine wissenschaftliche oder militärische Erziehung erhält, sondern auch zur weisen Ausübung künftiger Negentcnpstichlen angeleitet wird, praktisch kennen zu lernen, wie sauer es manchem Unrerthanen wird, von seiner Hände Arbeit zu leben. Locales und Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin hat vorletzte Nacht bis 4Uhr ruhig geschlafen. Das Fieber rst nicht wiedergekehrt. Auch der Krästezustand hat sich etwas gebessert. Der heitere Sinn der lebhaften Herzogin von Genua trägt nicht wenig dazu bei, die Krankheit ihrer königlichen Mutter zu mildern. — Welch' eine Capitalmacht, ein förmlicher Staat im Staate, sich in unserem Sachsen gebieterisch ctabliren will, er hellt aus dem Verzeichniß der Bahnen, zu deren Bau sich das Dircctorium der Berlin-Dresdner Bahn von seiner demnächstigen Generalvcrsnmnilung autorisiren lassen will. Es sind: 1) der Bau einer Bahn von Elsierwerda überGröditz, Riesa, Lommatzsch nach Nossen, mit einer Abzweigung aus der Gegend von Lom matzsch nach Roßwein; 2) der Ankauf der Bahn Roßrvein-Hai- nichcn oder die Pachtung des Betriebes auf derselben; 3) der Bau einer Bahn aus der Srammbahn in der Gegend von Drähna Sonnenwalde, oder einem anderen geeigneten Punct nach Camcnz, Bautzen bis zur sächsisch-böhmischen Grenze in der Nähe von Schirgiswalde z»m Anschluß an die böhmische Nord bahn; 4) der Bau einer Bahn von Dresden in der Richtung nach Tetschen zum Anschluß an die österreichische Nordwestbahn, mir einer Zweigbahn von Schandau nach Leimitz; 5) der Bau einer Hahn von Berlin über Lichterfelde nach Potsdam. Das Project unter 4 ist allerdings inS Wasser gefallen. Tie rechte Elbuserbahn ist nbgelchnt und Schandaii-Sebnitz wird hoffentlich der Staat selbst bauen, wie er es dem Landtage voigcschlagcn hat. Das Eisenbahnbauen war bisher in Sachsen völlig planlos und dem Zufall preisgegeben. Ein großer Plan: welche Linien überhaupt zu bauen sind, den Bau, welchen man dem Staate zu ertheilen oder Privatleuten zu überlassen hat, muß bald aufge stellt werden. Bisher freilich machte sich's so, daß der Staat die weniger rentablen und im Lau sehr theurcn Gebirgsbahnen be sorgen konnte, während die Forrsetzung derselben in der Tief ebene, die allein dem Staate eine hohe Rente abwcrfen würde, den Privatgesellschaften gütigst überlassen wurde. Wenn dies so forlgeht, so sollte cs uns nicht wundern, wenn sich bald eine Meinung dafür bildete, daß diesem das Gesammtwohl gefährden den Uebelstande nur dadurch abgeholfen wird, daß der Staat die rentablen Bahnen in der Niederung, und sei es selbst die Leipzig- Dresdner, ankäufte. — In preußischen Abgeordnetenkrcisen circulirt One Liste derjenigen Mitglieder des Reichstages, des Herrenhauses und des Abgeordnetenhauses, welche bei Aktiengesellschaften hervorragend belheiliat sind. Diese „Gründerliste" enthält u. A. folgende all gemein bekannte Namen: Bamberger, v. Bennigsen, 1)r. Braun- Wiesbaden, Miguel, v. Staufscnberg, v. Unruh-Magdeburg, I>r. Wchrcupsennig (im Ganzen 18 Liberale), ferner I)r. Fricden- thal, Herzog von Ujest, v. Kardorf, die Grasen Münster und Rc- nard, Herzog v. Natibor, Prinz Handjeri, Fürst Putbus, Prinz Biron von Curland (im Ganzen 22 Ecmservative), mehrere Cle- ricale und Polen, im Ganzen 40 Volksvertreter. Diese Liste ist offenbar unvollständig; so wird aus Sachsen nur Abg. Eysoldt als Gründer aufgeführt. Die Ausstellung einer Gründcrlistc der sächsischen Abgeordneten hat noch Niemand versucht. — Am 4. d. M. starb nach kurzem Krankenlager in Frei berg einer der letzten Veteranen des russischen Feldzuges von 1812 (überhaupt der letzte sächs. Offizier aus dieser Zeit, der Oberstleutnant Earl v. Wolf sein Bruder des noch in Großen hain lebenden Amtshauptm-ann v. Wolft. Als Leutnant bei dem damaligen „Prinz Johann-Dragonern" war er fast immer, wie überhaupt dieses Regiment, in steter Begleitung Napoleons I. (er erhielt von diesem unter Anderem auch eine goldene Schnupf tabaksdose), bis auch er beim Ucbergauge über die Bercsina in russische Gefangenschaft gcrieth, woraus er jedoch später durch Auswechslung befreit wurde. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsganges. In jedem Februar der Jahre 1828 bis 1871 ist, nach zu Dresden notirtm Beobachtungen, längere oder kürzere Zeit die Temperatur unter dem Eispunkt gewesen und in jedem Februar dieses Zeitraums hat die Tem peratur sich auch über Eispunkt erhöht; es ist kein Februar in diesen Jahren, welcher die Temperatur durchgängig unter dem Gefrierpunkt oder durchgängig über demselben gehabt hätte. Das Minimumthcrmometer stand in den Februaren dieses Zeitraums (größte Kälte des Februar): zwischen —3(> und - 25 Grad Celsius in 1 Jahre, - -25 - -20 - - - 7 Jahren, - -20 - -15 - - - 3 - . -15 - -10 .- - . 10 - 10 « — 5 - - - 10 - - — 5 - 0 - - , 7 : Das Maximumthermometer stand in den Februaren dieses Zeit raums (größte Warme des Februar): zwischen 0 und -ft 5 Grad CclsinS in 3 Jahren, - -ft 5 -> -ft 10 - - -17 - - 10 - 4-15 - - - 21 - - -ft 15 - -ft 20 - - -3 - Das mittlere Maximum dieses Zeitraums beträgt -ft 11 Grad T., das mittlere Minimum — 12 Grad C. Aus Maximum- und Minimum-Thermometer Beobachtungen ergiebt sich daher für Monat Februar die mittlere Temperatur —0,5 Grad Celsius. — In dieser Woche wird zunächst der Himmel meistens be wölkt und die Temperatur mäßig kalt sein, dann werden bei stär kerer Lustströmung Niederschläge erfolgen. Larowetriuo. — Glänzend war der Verlauf des vorgestrigen Balles des AlbertvereinS. Leider war die Präsidentin desselben, I. K. H. die Frau Kronprinzessin, durch ein leichtes Unwohlsein abgehal- ten, auf dem Balle zu erscheinen, die fortschreitende Genesung der Königin hätte ihr sonst die Theilnahme an dem Feste gestat tet. Unter den zahlreichen hervorragenden Persönlichkeiten, die dem Feste ihre Gegenwart schenkten, seien die Minister v. Gerber und Abeten, der Hosmarschall Sensit v. Pilsach, der Stadtkom mandant Generalleutnant v. Hausen und der Kreisdirector v. Könneritz genannt. Die Toilette, welche die vornehme Welt entfaltete, zeichnete sich eben so durch Reichthum als Geschmack aus. Das sehr animirt verlaufende Fest fand erst in den frühen Morgenstunden seinen Abschluß. Den milden Zwecken desAlbert- vereins muß aus diesem Feste eine ansehnliche Summe erwach sen sein. — Ueber die Städteordnung haben sich die Depu tationen beider Kammern zu Vorschlägen geeinigt, die morgen zur Verhandlung stehen. Wie aus dein vom Bürgermeister Hcnnig erstatteten Berichte sich ergiebt, hat die 1. Kammer sich in der Mehrzahl der Beschlüsse der 2. Kammer zu fügen; bei anderen haben beide Kammern nachzugebcn. So soll für die Er langung des Bürgerrechts eine jährliche Staatssteuer von 1 Thlr. (nicht von 20 Ngr., wie die 2. Kammer erst beschlossen hatte), hingegen blos ein Ljähriger vorausgcgangener Wohnsitz (nicht ein Zjährigcr nach dem ersten Beschlüsse der 1. Kammer' erforder lich sein. Nach dem Willen der 2. Kammer wird weiter bestimmt, daß auch königliche Polizeibehörden, wie z. B. die Dresdner, ver pflichtet sind, vor Erlassung allgemeiner polizeilicher Regulative die Stadtverordneten zu hören. Vor der Auflösung eines Stadt- verordneten-Collegiumü soll (jedoch gegen v. Zehmen's Ansicht) erst eine Warnung vorauügehen. Tie Wahl der Bürgermeister soll in gemeinschaftlicher Sitzung dcS Stadtraths und der Stadt verordneten stattfindcn, die deshalb zu einem einzigen Wahl- collcgium zusammentreten. Recht erfreulich für die Gemeinde- Unterbcamten und ihre Hinterlassenen ist der Vereinigungsvor schlag, daß denselben aus der Stadtkasse Pension zu gewähren ist. Wer als Gcmeinde-Unterbeamter anzuschen ist, und die Höhe der Pension, bestimmt das OrtSstatut. — Seit Oktober v. I. sind mehrfach falsche Banknoten n 20 Thalcr der Sächsischen Bank in Dresden in Umlauf gesetzt worden. Die Falsificate sind vom 15. Januar 1806 dattrt und scheinen auf photographischem Wege hergestellt zu sein, sind von grünlicher Farbe, tragen die läi. Ir. r» r. I>. und verschiedene Nummern, welche sich auS der Grundzahl 080243 Herstellen las sen. Für Entdeckung des Fälschers hat die Direktion der betr. Bank eine Belohnung von 500 Thalern ausgesetzt. — Gestern Vormittag ist aus derKaitzcr Straße ein frecher Einbruchsdiebstohl begangen worden. Ter Dieb hat in einem ParlerrelogiS eine Fensterscheibe eingedrückt, ist eingestiegen und hat aus einem Garderobenzimmer eine größere Partie Herren- klcidcr gestohlen Cs war dieselbe Art und Weise, wie in der letztvergangenen Zeit zu mehreren Malen Diebstähle ousgeführt worden waren. Diesmal sollte der Spitzbube aber in's Gam laufen. Er hatte einen Dienstmann engagirt und denselben be auftragt, das gestohlene Gut zu einem bcstimvtten Pfandleiher zu tragen. Bei diesem Pfandleiher waren die bei früheren Gele genheiten entwendeten Gegenstände stets versetzt worden und war derselbe, da er dadurch Schaden gehabt, diesmal so klug, den betreffenden Dienstmann anzuhalten und der Criminalpolizei einen Wink zu geben. Diese schloß sich dem Dienstmann an, altz er seinen Auftraggeber wieder auft'uchtc und nahm denselben auf dem Ferdinandsplatze fest. Er gab sich zwar anfangs «inen fal schen Namen, wurde aber sehr bald als ein schon mehrfach be.
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