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Dresdner Nachrichten : 12.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187508122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-08
- Tag1875-08-12
- Monat1875-08
- Jahr1875
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- Dresdner Nachrichten : 12.08.1875
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«»iqil!,« »Sstliq fr»» 4 Uhr in hrr lltpkknlion MaiikNilug-.- ln. »woii- »emk,„!>>ic,« virrlrllNIir- Ilch -'M.iik -NNN,ir, tu Voll 2 M.nk .1> >r>n>c. Itliitil.liluiiiiiicrn wi-inr. 27O00c'r»l.» Ailr dir Nittfnnbs sinne« iandtrr Mnnnlcripic «ochl sich dic !iic»ii>Iis» tichl vcilit.idiich. giifkrnlsn »innnlmk nii»- WNild: i.i.ck v»ri«s in Hamiinrn. ?>cr lin. ivlicii, c!rip>i,i. Bnikl >is»>nu. TIrnnilu t n M. — kii< dl»«», ln L.r>ltii, Lcilm», iivicu. Hnmi'nin, tzraiilsuii a. M,. L'imi. «hrn. — Viiri,« t c». in tzi.iiNuiI n M. — I«. Vuinl in Uiisinniii — II»- »»»,l,»>»t». Uiilii«, t U«. tu Pauk. Tageblatt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr Druck und Eigcnthum der Hera,lSgcbcr: Liepsch L Ntichardk in Dresden. Anlirat» «kidrii LtiHlii- v rni.c Id nn>«n»»»«» »I« »l!>. I» Uhr, L«iinl»»ch »I» M»i»i>» »r um. 4» »inlindi: grobe »lost««- goiik üvit -inchin. t Uhr, - Dir Nnum rin»r «>»- IdnIiiNkii Pklitjkil« Ioi>«t IL Pin . itingliaddl tt> Zeile!N Piiik. Eini wnianlir für t»t »n ch in »N'iir ürlchit» »eii drr Jnlcrnlt wtl» nicht gegedea. »n?wl>i»!ir Ilnnone»«« Alnilrnnk von und und«, lounini girmen und Per« Innkii inirrirrn wir mir »k0<i> Pränumerando» jZaliiuna durch Biiri- mnrtrn »dir Pn,icin»nh» tunz. Neun Ziibrn lollrl» II, Pioe. Iuaral, INI die Mnnlnr,i - Nunnn'l »der nach einem tzrl»»-» dir Peuljiile Pi;e. Nr. 221. Zwanrigstkr Jahrgang. MItrcdactcur: vr. Lmll Für daS FeutUcton: Lmlvlx Il«rtmi»iin, Dressen, Donnerstag, 12. Angnst 187». Politisches. Im englischen Untcrhansc sind Ministerium und Oppo sition wieder einmal luftig aus einander geplatzt, ohne einen ernsteren Erfolg, als sich gegenseitig Solisten gejagt zu haben. In diesem Wortgefecht blieb der gewandte Tialeltiler DiSraeli Lieger und be hauptete, unter dem heileren Zubcl der Ton, Partei, das Feld. Seit dem sich der gekraulte Achilles der Whig Partei, der frühere Minister Gladsione, vom parlamentarischen Leben fern hält, hat Lord Hartinglon die Polle eines VorlampscrS der Opposition über nommen, welche dabei gerade nicht gewonnen hat. Leibst der für das Ministerium Disraeli so leicht verhängniswoll gewordene Zwi schenfall Plimsoll, ist durch das schnelle Eiulcnlcn des Ministers und das humane Entgegenkommen des HandclSamtS Präsidenten für die Opposition fruchtlos geblieben. Lo ist denn dieselbe bis Pr den Schiffen zurückgedrängt und sensit nach der Wiedcrlehr des Achilles Gladstone, wahrend der moderne Ajax, Lord Harlington, sich noch einmal am l». August im Kampf versuchle. Der Lord unterzog die Amtssührung des llNinisterü in der ganzen Session einer scharfen .Kritik, tadelte besonders die sstuhmredigkert Disraclis, welche selbst Niederlagen als Erfolge ausgcgehcn, versprochenes nicht geleistet habe und das, was geleistet worden, dem gegnerischen Vorgänger verdanke. Das LchisssahrtSgesetz, ivclcheS in vier Sitzungen halte bewältigt werden tonnen, habe der Minister Pt Gunsten des erbärm lichen Pachtgesetzes bei Seite geschoben uno nur gezwungen durch provisorische Maßregeln ersetzt. Das 'Arbeitergesetz habe der Minister verstümmelt uno den belferen Theil desselben dem Amendement Lowe's zrl verdanken. Tic ganze Lession sei durch die verwirrte Leitung DiSraeliS fruchtlos und nicht viel mehr als tolle Zeitvcr- schwcndung gewesen. Der kluge AeneaS Disraeli, welchem der Ferntresfer Apollo zuweilen die scharfen Pfeile fehlende,n Hilst, fertigte den Lord gehörig ab und schaltete über die Opposition die ganze Lauge seines Witzes aus. Was der Beweisführung mangelte, deckle die Dialeltck uno mit dieser vcrlhciüigte Disraeli seine Amts führung und schob die ganze Schuld der Erfolglosigkeit der Oppo sitionspartei zu. Ihre Uuthätigkcit, Marllosigkeit und lächerliche Haltung sei ohne Beispiel in den Annalen des englischen Parlamen tes und verschulde allein den Mißerfolg, denn ihr verdanke das Ministerium nicht einen einzigen Gedanken, nicht einen ver nünftigen Rath, nur ein Beispiel von Zerfahrenheit und Mangel an Organisation. Gladstone hätte diese Scharte auSgewetzt; Lord Hartinglon verstummte vor der lalmudiststchcn Dialektik DiSraeliS und dem homerischen Gelächter der Tory-Partei. Inder Nationalversammlung zu Versailles hat bisher t>cr Minister Busset der zerfahrenen, französischen Opposition gegen über einen ähnlichen leichten Kampf gehabt und sein Fall wird eher durch die Ungeschicklichkeit seiner Freunde als durch den Anprall der Gegner erfolgen. Der Seine-Peasekl Dnval hat sich und seinen Meister durch oaS Verbot der Prcisvertheilung im Eollegc Ehaptal ganz zwecklos compromittirt und wurde überdies bei der Preisver rhcilnng in der Sorbonne wiederholt ansgezischt. Da nun der Marschall Präsiocnt Mac Mahon sich mißbilligend über den Zivi schenfall geäußert, muß Dnval seine Stellung nusgek en. Nichts ist in Franlreich beorvhlichce als die Lächerlichkeit unv daß, Buffet und Dnval sich dem Gemeinderath von Paris gegenüber wirtlich lächer lich gemacht, verzeiht Mac Mahon nie. Zudem sind die beiden Minister Say und Dusanre unablässig bemüht, i»> Schooße des Ministerraths selbst dem hochmüthigcn College,, Schwierigkeiten zu bereiten. An Frankreichs Puhe rütleln fort und fort die unruhigcn Geister des Bonaparlismus und des O rleanwiims. Wie zwischen EharybdiS und Scylla treibt das Staatsschifs schwankend zwischen beiden hin und her und Leute wie der vonaparlistische Gencralanwalt Baillcul in BesaiK.on und der republikanische Gencralprocurator Delise schämen sich nicht. Heinrich von Orleans, dem Herzog von Aumale. in der kriechendsten Weise als dem Nachfolger deä großen Eondö lobhudelnd "Weihrauch zu streuen. Frankreich ist eine Re publik ohne Republikaner: „l-ucimn iwa Iiicmwlo!" Bei keinem Zweige der Verwaltung ist vielleicht der conserva- livc Zug besser angebracht, als bei der Eäscnbahnbaulhätigkeit, und des halb hat sich jetzt der österreichische Hnndclsmrniftcr v.Ehlnmctzky den Vertretern der Reichenbcrgcr Handelskammer gegenüber zu sol chen Grundsätzen offen bekannt. „Was die Vervollständigung der Schienenstraßen anlangt", sagte er, „tonne in gegenwärtiger Zeit kaum daran gedacht werden, neue größere Bahnlinien anzulegcn, sondern die Regierung müsse darnach streben, die zahlreichen be stehenden Linien lebenskräftig zu machen, indem inan ihnen durch Errichtung von Zweigbahnen ncue Verkehrsadern er schließe". Das scheint uns eine sehr richtige Anschauungsweise, welcher nur glücklicher Erfolg zu wünschen ist Eü gilt jetzt in Oesterreich, die Reste des Wohlstandes zn conservircn und vor wei terem Verderben zn schützen, den winhschastlichen Wiedcrherstel- lungoprozcß zu fordern, und in der Eisenbahnsragc sich nicht blos aus wohlwollende Rathschlägc zn bcschräiüci,. Das ungeheure Ca pital, welches in Oesterreich in Schienen, Waggons und Bahnhöfcn angelegt ist, kann nicht nutzbar gemacht werden durch bloße Nath- schlage der Regierung und Pläne von Fusionen, welche daü Einzcl- interesse meistens vereitelt. Wenn der österreichische Staat that- kräftig die nolbleidenden Bahnen durch Ausbau nöthigcr Zweigbah nen unterstützt, so ist das bereits auSgegebcne Capital nicht bloS ge rettet und die StaatSausgabc für diese Zweigbahnen gesichert, son dern der Credit, den Oesterreich im Auslände besaß und jetzt schwinden sah, eröffnet sich aufs Neue dem .staiseestaatc mit gerecht fertigtem Vertrauen. Setzt Herr v. Ehlumctzly diese zugesagtc konservative Handelspolitik ins Werk, so hat er etwas Großes geleistet. LocalcS und Sächsisches. — II. ,M. HH. Prinz und Prinzessin Georg sind nebst Prinzessin Tochter Mathiloe gestern Vormittag von längerer "Reise wieder hier cingetrvsfe» und haben sich nach Hosterivitz begeben. — Ter nächsten Stäiidcvcrsaininlung wird ein Gesetzent wurf über den U ntersl ü yungsiv ahns itz vvrgclegt werden, in welchem — wie das Dr. Jemen, miltheilt — die Bildung von vier, den vier lreishaiipimannschasilichen Bezirken entsprechenden Landarmenvcrbänden vorgeschlagen wird. Tie Geschäfte der letzte ren sollen durch besondere, von den ätreisauSschüsien bestellte Land- armcnbehördcn versehen, der Bedarf jedes LandarmenvcrbandeS aber nach Verhältnis; der Einwohnerzahl von den Bczirtcn Amlshanpl Mannschaften- ausgebracht werden. Jedenfalls werden — sagt das Dr. Iourn. — die bezüglichen Geschäfte auf die Dauer nicht ohne erhebliche Erhöhung des BeamlenelalS beim Ministerium des In nern von letzterem fortgcführt werden können. — Vorbchältlich Einstiger, ständischer Genehmigung ist in den leerstehenden vormaligen GcnchlSamtSgebäiidcn zu Moritzburg eine Hilssstation für die nicht mehr räumlich ausreichende hiesige Blindenanstalt eingerichtet worden und in diesen Tagen wird die Versetzung einer Anzahl erwachsener, männlicher Zöglinge der Blin denanstalt slallsindeii. Die nach Moritzburg übersiedcliiden Blinden sind solche, die der methodischen Blinden-Ecziehung entwachsen sind und nur noch der Fortbildung in einem Gewerbe bedürfen. — Vom Eoinmcindo des lstardereiter Regiments wird uns zur Richtigstellung einer gestrig! n Notiz in diosem Blatte mitgelhcill, daß der Garderciter, welcher einen Sclstüsselbrnch durch den Fen stersturz erlitten, sofort auf einen Schlusseibruch hin von dem Herrn Stabsarzt verbunden worden sei, daß man also keineswegs die Art der Verletzung eist vorgestern „erkannt" habe. — Am 8. August war aus der die Verbindung zwischcnHostcr- witz und Niedersedlitz vermittelnden Fähre zwischen einigen, angeb lich betrunkenen Arbeitern und drei Herren, von denen die Erstercn den Kahn durch muthwilkigeS Schaukeln in gefährliche Bewegung brachten, ein heftiger Streit entstanden, welcher endlich in eine Schlägerei ausartctc. Einer der Arbeiter erhielt dabei einen Schlag ins Gesicht, in Folge dessen er wohl ein Auge cinbüßen wird. Tie drei Herren hatten sich spater schnell verzogen, während man dem Vcnvundclen im Niedcrscdlitzcr Bahnhose einen Nothvcrband anlegle. — Am 1<> August er. begingen die Israeliten den Jahrestag der Tcmpclvcrbrcnnung mit Fasten. Dieser Tag soll nach dein Talmud streng gefeiert werden. — Gestern Voeimltag in der 10. Stunde hat ans der Schle sischen Bahn an der Grenze dcS hiesigen Stadtgebietes ein Zusam menstoß zweier Güterzüge stattgesunden, wobei ein Hilssbrcmscr stark verletzt und mehrere Guterwagen mehr oder weniger beschädigt worden sind. "Wem ein Verschulden an diesem Unfälle bcnumcssen ist, wird die cinzuleitendc Untersuchung erst nach genauer Erörter ung scslslellen können. Ter Verunglückte, "Namens Dobermann, befindet sich zur Pflege in oee .stranlenablheilung der Tiaeonissen- anstalt. Sanitätssoldaten dcS Gardcreiter-Regiments, welches zu fällig in der "Nähe der UngliulLstälte sich befunden, haben dem Ver letzten die ersten Hilfeleistungen gewährt. — In Betreff des in der gestrigen Nummer unseres Blattes von compctcntcr Seite herruhrcndcn Artikels über den letzten Brand in der Seminarsteaße, werden wir darauf ausmerlsam gemacht, daß die darin enthaltene Behauptung von einer allzuschwachen Vertret ung der Militär- und Polizeiinacbl bei jener Gelegenheit in dircctem "Widerspruch stehe mit den in der Dienstagsinimmcr befindlichen Mitlhcilungen eines Augenzeugen des Brandes, der sich bei dem Reltungswerle betheiligt hat und am Schlüsse seiner Darstellung von „stark verlrctenen Polizciorganen" spricht. Auf Grund dieser sich widersprechenden "Notizen haben wir Gelegenheit genommen, uns nach der Stärke der bei dem erwähnten Schadenfeuer anwesenden Militär- und Polizeimaunschasien an maßgebender Stelle zu erkun digen und dabei in Erfahrung gebracht, daß ca. l.'iOMaim Militär, ca. 80 Stadtgcnsdarmen und ca. 12 Nachtwächter an Ort und Stelle gewesen sind. — Ein unbedeutender Kelleebrand in einem Hause der Wils drusferstraße alarmirle gestern Vormittag auf kurze Zeit die Feuerwehr. — Der Verein „Berliner Industrieller" bat bcscl'Iossen, am Sonnabend den 1-1.August einc» gcmcinscbaillicbcnAnd-üng »aäi Dresden zur Bcncbtignng der Sinnst- und Indnütie-Auonelinng zu nntcrnebnic»; ancl'NlcdtmitgUetct» ist gestattet, nach cOelgler Anincldung denn Vorstand, sieb zu dclyciligcn. - Der Verband der Arbeitgeber der Tbenwaarenbraiicbe in Labien und Tbüli'.igcii, welcl-cr scdv» seit längerer -Zeit dem diesigen sta-Iwere!» angcstlcbt wurde, bat siet' am d. M. im Holcl zur Statt London bicr comtituirt. ES waren Dclegiekc und Bclnfegenoncii ano Vantzc», .Zittau, Pcnzig, Döbeln, "Wal denburg, "Weimar. Gotba, Untergetbnitz, Coburg. Waitcröbauien, Bleiben nnd Meiningen cingcirosicn, Nacbkci» der Vorsitzende teö diesseitigen Vereins, Herr Cisenack', zugleicb mit dein Präsi dium i» kleicr eoiii!il»iicnten Vcriaminlung betrank, dicic letztere mit Hinweis ani die bodentciidc» Zwecke einer Vereinigung eröff net, trat man in DiScuCion über taö VerbankSstatut, das in allen seinen Tbeilcn bis ans s I lN'amc deö Verbandst angenommen winde. Eo ward ferner bcick'Ioncn, das; die alijäi rlicbe Clcneral- vcrianiiniiing im Mal ftaitfindeii, Diesten dis tabi» alö Voreit verbleiben und der Aiitebllly des Verbands an den allgemeine» deuiwbcn Handwerlerbercin. der dcnmäebstin.üast'el tagen werde, bewirkt werte» feile. Für Erriebtling von Eoealbcrclnc» an lenen Orlen, wo selebc nock' »lebt belieben, winde daö üoealslatiit des Dresdner 'Vereins cmpfobicn. nnd zugleich dlc Frist tcr Anmci- d»ng znm Eintritt In den Verbaut, die beim "Versitzenden dcS Dresdner Vereins «Herrn Eisenach, Freibergersirafzei flattznfindcn bat, ans vier Wock'en festgesetzt. "Nachmlltags ward eine Exkursion Ucicb Bleiben nnkcniomincn »nd die Sächsische Olciifabrik lsonst Erntt !cicheit>, unter der liebenswürdigen ücilung ibreoBetriebs- Direktors, besichtigt. Die giobartigen tcchiibchc» Hlllsniittel und das reiche, aubcrst propere "Waarenlager crrcü'cn aiigcmcine Be wunderung. Auch die kgl. Polzellanmanusaetnr ward betucht; über diese ist aber bereits soviel gcichricbc» werdcii, das; es vöüig zwecklos erscheint, über deren Ilnübcrlrcsslichkcit neck' EiwaS zu jagen. Sonderbarer llllciic baitc die Bicibncr Osentabrik «vorm. Earl Tcichcril. ecc inan cbcnsallo einen Besuch zngcdachl batlr. dankend abgcicbnt. — In der llletiz iin gellr. Blatte. Herrn Stadtverordneten Wolsirainin bclrcfscnt. soll co statt Schneidermeister — Schmied c meiner beibcn. - Am voligcn Blontag gegen die Mittagszeit batte der Hnti'cher eines biengen Fabrikanten in der Zwingcrslrabe tag llngliicl, das; beim llnucnkcn tcr Eguipage seines Herrn die Dcick'iel zcrbra,!'. l' r l alle mit seinen Ptcrdcn, die durch daü BlaN'cnr nnrnbig geworden waren, zu tpun und uabmtaberdaS "Anerbieten eines nnbckanntcn BlanncS, reu Wagen settziischasscn, dankbar an nnd bicb N >», denselben z» einem Satiler in die Troinpclcrstrabc Zu tabr n. Der llnbckannte sübrte diesen Aui- lrag auch ans, na in aber bei jencm Sattler aud dem Wagen ein darin liegendes grancc "Plald »nd den Regenmantel dcS acntschcrs bcrans, angeblich »in beide EZcgcnständc zudem Eigen, tbünicr des Wagens zn lragc», ist damit aber bls beute noch nicht bei deimclbcn erschienen. — Einen schlechten Lob» b->t in diesen Tagen ein diesiger Blaichincnarbcit.r lür eine Handlung terBarmbcrzigkcit geerntet. "Als er »amlich spät am "Abend von dcrArbcit iiack'Hause zurück- kebrtc, tand er rmtcrwegs cmc rinbckanrte Frauensperson, welche angeblich trcind und inillcuoö war une, wie sic sagte, nicht wiiicke, wo sic ibr Haupt blnlcgcn tollte. Er nahm sic mlkicidig mit »ach seiner "Woi.'nung, gab il r Rachlguarticr und auch Speise und Trank. Am andern Morgen benutzte die unbekannte E,an- nerin aber einen unbewachte» Angcriblick. eignete sich verschiedene Gegensiänte in der Wobnung itzrcs WcbilhatcrS, als einc Vlalt- alockc mit Llaill. ein Bttllnch :c. beimlich an und verschwand spurlos ans der Wobnung. — Einc» sonderbaren, doch wohl acht Intiieben National- tanz keiinle man am ^onntag früh im zoclogüchcn Garten be wundern. und zwar wurde dciiclbc vonunicrer iebc mu,italischen Piima-Baliciina Fränicin Eiuv, der Elcpbantin, mit grehcr Grazie allSgciübrk. Die x'Fobnnng dcrielbcn ist durch die valb- rnnte Form und weil Fubbodc» und "Wände nut Ecmcnt belegt sind, ganz anbcrertcnsiick' akuiiisch und benutzten diesen Vorzug 4 siiminbcgabtc iugcndirische Sänger, Lurch vcrrUchcn Vortrag einiger O.uarrctten die Zuhörer z» crircucn. Liilv wurde In kein im Freien abgcgrcnztcn Räume durch den Wärter mit „Pfötchen gcbcn" und „licb baden" bcjchältigt, tocb als sie tietraubcn lcike vcrbailcndcn xiccerdc verte, war ihre "Andacht döbln, sie ging dem Wärter durch wie Beck, mgscslätisch betrat sie ibr HanS unk be gann aisbaid mit bochgeichwimgenem Rüssel einen grotesken Runttauz. welcher von solchem Getöse begleitet war. das; tcr Sänger Mund a-sbald leider verstummen musite. Noch znm schlich ein v.n mächtiger Wirkung begleitetes „Grüß Gott mit bellen; Sang", und Lilly sah schiisüchllg den scheidenden Sängern nach. - Ge ein Nachmittag war vor der Autsabrt zur Marien- drücke, vF-ü-vi»! dem Sccbc'schcn Hause in der.chaiscrstraye, ein bochgelatcncr Hcuwage» iinigcsiürzt. DaS Hcn versperrte bei- nal-c die ganze Fabrsiiabe und ward insofern ein gcsäbriick'cö Hcmminittcl lür das zahlreich vorbcipassircndc Fuhrwerk, aiö die "P'errc durcl' den Geruch des irischen süßen Hcucö mächtig un gezogen an dein Heuhaufen Halt machten und nicht vorwärts wollten. Nur schnelles Fahren verringerte den Pferden die Mög lichkeit, ibr.'in Appetit nachzngchcn. ES wählte immerhin über eine Stunde, ehe das Heu wieder aufgcladcn war und die Fuhre wieder irrt chiig. — Die Gr !» Hrcinitz bei Strcbla kantonnirtcn Artillerie» abtbcllung geslobienc.w riegSkassc ist mit einer Frechheit enlwcntet woidcn, die ihrcs Gleichen sucht. Drei Mann, weiche die -wassc zn bcioachcn hatten, warcn cingcschlascn und wahrend dieser Zeit i k die Gcidkistc aus dem Zinnncr, worin sich die drei Mann hetanden, entwendet werten. Ein gröberer Theil dürfte vielleicht wieder zn erlangen ici», da sämintlichc tllummcrn tcö Papier geldes notirt sink. tDr. Z.» — Plancn i. V Vak Sr. Majestät dem deutschen Kaiser, wie uincrem König "Albert am tS. bei deren Durchreise - wie wir schon crwäi'iitcn — einen scnlichcn Empfang bereitet. In dem reichlich gcschmücklcn Bahnhwe hatten sich die Mitglieder dcS Stadt,atls niid tcr Stadtverordneten, die dortigen Behörden und viele "Vereine versammelt. Aut einer Anhöhe vor kcm Sta- tionSacbänkc war ein dicilhürinigcr iahnciigeichmückter Evrcnbau errichtet worden, von welchem herab mit großen Buchstaben die Worte glänzten: „H eil tcmdculsebcn K a > se r". In tcr Uniform seines otlpreußischen Dragoncr-ütcgimcntS Nr. 18 «hell blau mit weißem Bc'atzi erschien kurz nach U> Uhr Sc. Mas. König Aibcrt und ward mit donnernden Hocbö begrüßt und wenige Minuten später verkündeten Kanonenschüsse taö naben des Zugs, der den Kaiser in Generalsnullorm brachte. Der Kaiser «lieg ans icincm Waggon und unter tausendstimmigem begeistertem Zürnte umarmte und küßte er zweimal untern König. Herr Bürgcrinccklcr K nutze begrüßte de» Kaiser Namens tcr Statt in bewegter längerer Rete, in welcher er schließlich tcr Freude Ausdruck gab, daß c- den Anwesenden vergönnt sei, „nniern geliebten HandeSbcrrn, dieser, wir türicn cs olo Sachsen mit Stelz sagen, treue» und testen Stütze deö deutschen Reiches an tcr Seite tcö bcldcnbaitc» Kaisers begrüßen zu türlcn." Der Kaiicr tanklc herzlich „kür den schönen Empiang und die gesprochenen Werte", indem er nach allen Scitcn freundlich grüßte nnd zu unserem König gewendet sagte: „Wenn man solche treue Bundesgenossen bat, tannka » n m a n ani einen s > ebcrc n B c st and dev Reiches reebncn !" Hiernach ward dem Kaller ein in blauem Sammet mit Gold ge bundenes Album mit Ansichten von Plauen üverrclcht, wobei ein Zögling der Volksschule, ZllamcnS Eichenvach. ein WidmungS- gcdici't sprach. Festlich geschmückte Mädchen streuten Blumcn, »nd zwei von ihnen überreichten ie ein mächtiges Bonguct dem Kaiicr. während ei» drittes Bonguct rmicr König erhielt. DaS Kaiserkongnct zeigte die Plauenschen Stnktlaibcn von blauen Kornblumen „nd gelben Rosen, i» denen Mitte ein SV sinnreich eingeflochtcn war. das andere die deutschen Farben, in deren Mine ichwarzrothe Blume» das eiserne Kreuz bildeten, wäbrcnd kaS Bonguct König '>lbcrlö ani grünwcißcm Grunde de» Buch- siabcn .4 enthielt. In den EinhsangSräninen tebLtatlonSgebän- tcs nnlcrhieltcn sich Kaiser und König frciindschastlichst. AIS endlich der bsierrcichischc Salonwagen, der den Kaiser gebracht hatte, ausrangirt »nd der Hoswagen »nicreS Königs cinrangirt war. verließen die beiden beben Gatte Planen. Zuvor adsrsprach der Kaiser nochmals gegen den Bürgermeister seinen Dank aus und sagte: „Sagen Sie eS Ihrer Stadt, daß ich mich »der den Empla » 0 außerordentlich gesrcut habe." — Aus dem Bahnhofe zu Freiberg kam am 10. August Abends der Wagenvückcr Homilius beim Wagcnzusammenkuppeln zwischen die Prisser und wurde erheblich keyuctscht, so daß sich seine
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