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Dresdner Nachrichten : 26.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187508264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-08
- Tag1875-08-26
- Monat1875-08
- Jahr1875
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- Dresdner Nachrichten : 26.08.1875
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«rs»kint »«gri« frli» - II«> in der Srpcdiiion Warlk»ür>>t!c l:>. »U>»n- «kmrni«p>e>» vierteliliiir- lich -Marl.-2PUtt.durch dir Pos, 2 Mart »0 P»„k. slu^cl. Nummern tt>Plac. «utiag- 27000 erv» Altr die Rlnsgade etnge- saudrrr Mauuscriple Mach! sich die Nedaclloi mchi verbludlich. Inseraten Annadme nvl- IviirtS: kaanon-tri» uuä V«gi«r tu Hamburg, ver. lin. Wie», llriprig, Noiei vredlau, ivrautju't a M. — ltuö. >lu»„ in Lerli», Leig»ig. Wien, Hauiburg, ürantsurt a. M., Mün chen. — l>»uii« » «». in Ürantsurt a. M, — te. «uigl. ,n tliieunNtz, — lt»- /4».l,»üt1o. ItuUiar ch eia, in Pari«. Tageblatt sür Politik, Uillkrhaituug u.Geschästsvcrkchr.i Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lttpschk Neichardtm Dresden. Snlerat, werden MatMn. Lirokr Ii> a„genow»«>> »„ «!>..'> Mir. Sann«,.^ dt» Mittag« >2 UUr. I» Iteutladt. grobe S>»iier- gafle b bt« Nachm. 4 Uhr. - Der Raum eurer er», luattiqktt Per,,,eile tatret IU Psg-. ciiugksand« di» geile 20 Pige. »ine «aranli« iur da» »achiilagrge itrlchel» »en der Inserate wird nicht gegeben. «»»würtige klittioneeei» dtuilrage non UN« und» «minien nrrmrn und Per« tone» inscrrreir wir nur gegen Pr unumk ro nd o» gachlang bnech Brtet- rnartcn oder Poeeui-nh» lang Oieun Cridc» toste» >- Pige. Inserate tu« die Minis d . Nummer »der r,ach ernern Ietrtag» die Pcr.iierte Ui» Psge. Nr. 238. Zwanzigster Jahrgang. Mltrebacteur. Für das Feuilleton: vr. Umll Dresden, Donnerstag, 26. August 1875. Politisches. Während man nach den ersten Meldungen auS Eonstan- nnopel angenommen hat, die Pforte habe einen Vorschlag der drei Nordmächte angenommen, während einer Waffenruhe mit den slavischen Insurgenten durch Server Pascha und die russischen, österreichischen und preußischen Eonsule zu verhandeln, zeigen neuere Nachrichten ein ganz anderes Bild der Situation. Den erwähnten Vorschlag hat die Pforte abgelehnt, sich aber dem Vorschlag der sechs Großmächte, welche den Pariser Vertrag Unterzeichneten, gern gefügt, ohne auf eine Waffenruhe einzugehcn, den fremden Eonsulen den Zugang zu den Insurgenten zu ermöglichen, um diesen die Er klärung aller Mächte zukommcn zu lassen, daß die Jnsurrection aus keine auswärtige Hille zu rechnen habe. Die Pforte dankte den sechs Großmächten für die freundlichen Nathschläge, welche sie, soweit die Würde der türkischen Negierung es gestatte, befolgen werde und versprach den Aufstand mit möglichster Schonung baldigst beschwich tigcn zu wollen. England, Frankreich und Italien sind also augen scheinlich thatig gewesen, ihren Einfluß am Bosporus geltend zu machen, damit sich die Pforte von Rußland, Deutschland und Lester- reich nicht einschüchtern lasse. Daß damit die orientalische Frage nicht gelöst, sondern höchstens auf eine sehr kurze Zeit vertagt wird, liegt auf der Hand. Selbst als localisirtc Frage betrachtet, wird da mit eine baldige Beschwichtigung des Aufstandes kaum herbcigcführt werden. Die Verhandlungen mit den Insurgenten werden, wenn sie überhaupt möglich werden, zu keinem Resultat führen, da ihnen jedes Vertrauen auf eine Besserung der türkischen Verwaltung fehlt. Schwer werden sich unter ihren Führern solche finden, welche als Vertrauensmänner der Herzegowina auslreten «vollen, da sie von ihren Landsleuten sehr bald des Berraths beschuldigt werden würden. Dann lebt in der bunten Insurgentenschaar der Herzegowiner, Bosnier, Serben und Montenegriner der Muth der Verzweiflung, der Nichts zu verlieren, aber Alles gewinnen zu lönncn glaubt. Vielen unter ihnen ist im ganzen Leben noch nie so wohl gewesen, als jetzt, wo der Gcheimbund Lmladina mit vollen Händen Waffen, Munition und Geld auLstreut. Die werthvolle Waffe neuester Eonslructwu dem Türken ausliefcrn, zu der sauren Arbeit zurück kehren, deren Ertrag zum größten Theil doch dein muselmännischen Bedrücker zu gute kommt — eher das Acußcrste! Je länger die Kraft-Entsaltung der türkischen HcercSmacht auf sich warten läßt, um so günstiger ist cs für die Insurgenten. Ihr Loosungswort ist es, jede größere Schlacht zu vermeiden, die Türken durch kleine Scharmützel an den verschiedensten Punklcn zu zersplittern und zu ermüden, bis der Zuzug auS Serbien und Montenegro, welcher unter den Augen der ohnmächtigen Fürsten ganz offen betrieben wird, sie stark geling inacht, um einen Hauptschlag zu wagen. Die serbischen Freiwilligen haben an Stratimorowich einen tüchtigen Führer', die Herzegowiner an Ljubratowich einen klugen Generalstabs-Ehcf. Die Bewältigung des Aufstandes durch die türkische Armee ohne fremde Hilfe wird also etwas lange dauern. Tie Ermordung des Pascha von Albanien scheint uns noch ein unverbürgtes Gerücht, doch ist die Erregung auch dieses Theiles üer Türkei unleugbar. Dringt doch selbst aus dem fernen Kreta die Kunde von zahlreichen, aufrührerischen Kundgebungen der christ lichen Bevölkerung zu uns, die seit Jahren vergeblich auf Erfüllung der Zusage wartet, welche die Pforte gab, milde Reformen auf Kreta cinzusührcn. Bei der Beschwichtigung des Aufstandes in Kreta ließen es die französischen und englischen Diplomaten nicht an Versicherungen fehlen, sie wuroen dafür sorgen, daß die Pforte ihr Wort Helte und was ist bis heute davon zu bemerken ? Soll die Herze oivina solchen Versicherungen noch Glauben schenken? Abgesehen von dem diplomatischen Interesse, hat England noch ein finanzielles, sich auf Seite der Türkei zu stellen. Die eng lischen Eonsols geben nur einen geringen Zinsengeuuß; der Bank zinsfnß ist meist niedrig, jetzt niedriger als je. Diejenigen Englan der, welche nun nach höherem Zinsgcnuß lüstern waren, betheilig- ten sich mit Vorliebe an auSlandischen Anleihen, deren Sicherhut zwar eine geringe, deren Zinsfuß aber ein sehr hoher war. Spa uische, mexikanische und türkische Papiere, ja sogar die der Republik Honduras, fanden stets in London Abnehmer. Was that es, wenn nach einigen Jahren die Papiere fast wcrlhlos wurden, die gezahl ten wucherischen Zinsen hatten längst das Eapital gedeckt und die Schuldverschreibung gab immer noch einen Rechtsanspruch. Dies reinliche Geldgeschäft ist von den Engländern mit der Türkei sehr lange schwunghaft betrieben morden, uno die frommen Millionaire der Londoner Eity empfingen vergnügt Jahre hindurch die türkischen Zinsen durch den blutigen Schweiß ihrer unterdrückten Glaubens genossen auf der Balkanhalbinscl. Wenn ihr Gcldinteresse in das Spiel kommt, ist der Glaubenseiscr Vieler im Nu verschwunden und man bekundet für den Muselmann ein wahrhaft brüderliches Interesse. Als Spanien Miene machte, Tetuan zu besetzen, schwärmte man in London für die Maroccaner, als Prinz Adalbert die Ehre der preußischen AdimralitätSslagge wahrte, sogar für die Riffpiratcn, das vereinigt sich Alles wunderbar mit einem roman- tisch-fcmaüschcn Neligionscifcr. Die Haltung Oesterreichs in der orientalischen Frage wird oeShalb in London sehr übel bemerkt, denn wenn der Kcnjerstaat auch den Türken den Durchzug bei Klcck gestattet hat und den Für sten Serbiens nach Kräften zurückhält, die Neutralität zu brechen, so wird doch m Oesterreich ungehindert für die Insurgenten Geld gesammelt, worden in Oesterreich für sie Waffen und Munition ge kauft und verschifft, und ziehen Dalmatiner und Illyrier ziemlich offen bewaffnet über die Grenze. Die Vollblut-Ungarn sind darüber empört, denn ihnen ist das slavische Element gründlich verhaßt. In der Hofburg in Wien ist man sich, wie es scheint, über die Einstige Stellung selbst noch nicht klar. Man hat die slavische Be wegung in Böhmen lange bekämpft, den Ungarn unter Beust auf Kosten der Siebenbürgener, Croaten und Slavonier eine bevorzugte Stellung gegeben; soll man jetzt durch Eintreten in den Kampf das, ganze Gebäude wieder cinreißen? Die Partei Auersperg-Andrassy sagt Nein; Erzherzog Albrecht, die triegs- und avancemcnts- lustigen Offiziere sagen Ja! Der Clerus schürt die Kricgslust, um Andrassy zu stürzen und ihre Lieblinge Thun, Lobkowitz und Liech tenstein an das Ruder zu bringen. Das Drei Kaiser-Bündniß macht eine energische Action im Cüdosten Oesterreichs nöthig und wird, wenn Andrassy mehr als Oestcrrcichec wie als Ungar handelt, den tüchtigen österreichischen Minister auch stützen. Nur muß er dm Muth haben, Das zu wolle», was er schließlich muß. Bis zu diesem Muth hat es die Leipzig-Dresdner Eisen- bahngescllschaft auch noch nicht gebracht und der Entschluß, ganz zu thun, ivas sie augcfangcn, fehlt noch immer. Verwöhnte Kinder besitzen selten Energie, und dieses älteste Kind des deutschen Eisenbahnbaues kann sich noch gar nicht an die Zeit der Eoncurrmz, an das Ende des Protcctionssystems gewöhnen. Eine kleine Bahn von 5,2 Meilen, von Brür nach Mulde gebaut, würde die reiche Leipzig-Dresdner Bahn nur wenig belasten, dafür aber einen dirccten Weg von Leipzig nach Bodenbach schaffen, die ohne diese Fortsetzung fast überflüssigen Linien Nossen-Freibcrg und Nossen-Riesa-Elster- ivcrda rentabel machen und 8 bis 10 Millionen Eentncr Kohlcnver- kchr haben. Die österreichische Negierung macht cs der Leipzig- Dresdner Eiscnbahngcscllschast so leicht als möglich, und trotzdem zaudert sie, weil die Ausgabe für den Augenblick die nächste Tivi dcnde schmälern könnte. Tie überlastete Prag-Turcr Bahn hätte freilich auch von dieser Linie Brüx-Mulde bedeutenden Vorthcil und deshalb denken die Leipziger, diese könne ihnen zu Liebe die Linie ausbaucn, oder die österreichische Regierung solle ihnen den Gefallen thun. Dazu ist aber wenig Aussicht und das verhätschelte alte Kind wird sich einmal selber Helsen müssen. tkocalcs und Sächsisches. — Se. Maj, der König wird sich diesen Morgen Uhr per Extrazug von Sedlitz ivcg nach Zwickau begeben, um den dortigen Truppenübungen beizuwohnen. Tic- Rücktchr wird bereits am Nachmittag erfolgen. — Sc. K. H. der Prinz Georg fuhr gestern früh ^6 Uhr zu den Truppenübungen nach Riesa und lehrte Nachmittag H/Zs Uhr wieder nach hier zurück. — Se. K. H. der Prinz August von Portugal, Schwager Sr. K. H des Prinzen Georg, ist gestern Mittag von Paris kom mend besuchsweise hier eingctroffen. — Ter köuigl. Polczeidireetor zu Berlin, Herr von Madai und der Polizeilicutenant Schlabcrg ebendaselbst, haben Ersterer das Eomthurtrcuz l. Elasse, Letzterer das Ritterkreuz vom lönigl. sächs. Albrechtsordcu erhalten. —- Mit heute beginnen die Gesammtübungen der 45. (Grc nadicr-) Brigade in Gemeinschaft mit dem 12. Jägerbataillon und enden morgen Freitag. Sonnabend früh 7 Uhr findet Abnahme der Vorstellung abermals vor dein Höchsteommandirmdm des 12. Armeccorps statt. Montag ist Gesammlrasllag und Dienstag früh 5'/., Uhr rücken beide Grciladierregimcntcr mit dem 12. Iagcr- balailloil ab nach den Eantonncmmls zu den Manövers bei Löbau, wo selbige mit der 40. Insantericbrigadc nebst Eavalerie und Artillerie Zusammentreffen. — Durch Annahme des neuen Gewehres Modell 71 vom Neichskriegsmir.istcrttii» ist bei der Infanleric das Seitengewehr in Wegfall gekommen, o> d.iS Haubayonnet an dessen Stelle getragen und bei Attaquen nur ausgepslanzt wird. Ta die leere Scheide abcr durch scstgcnähte Tasche den Soldaten in seinen Bewegungen hin dert, so hat man bei der Garde in Berlin den Versuch gemacht, schicbbare Taschen mit Scheiden sür Haubayonnet in Gebrauch zu nehmen, und da sich diese Neuerung , die Veränderung am Kuppel erfordert Zeit und kostet Geld) als probat erwiesen, so wird man auch bei den übrigen Armeecorps damit Vorgehen. — Wir bringen nochmals in Erinnerung, daß die 25-Th a lcr-Noten der Preußischen Bank vom 1. Scptbr a c. ab nur noch in Berlin bei der Hauptcassc und zwar nur bis ,uin 51. December a. c. «ungelöst werden. Die König!. Eiscnbahndircclionen weisen ihre Kassen bereits an, die 25-Thaler-Noten nur noch bis zum 28. d. in Zahlung zu nehmen. — Nach der in der heutigen Nummer abgcdrucktcn Bekannt machung deSLandeS-Milftar-HilfsvereinS sollen diesen Invaliden:«:, aus 1866 und 1870 zu einer Ergötzlichkeit am Sedantage vom Stadtralhe vcrwilligteu Geldspenden, nächsten Sonntag ausgczahlt werden. — Nur noch wenige Wochen bleibt die Ausstellung gewerb licher und industrieller Erzeugnisse aus dem Königreich Sachsen ge öffnet, eine Verlängerung der Ausstellung«'.!«! tritt nicht ein. So wie dieselbe, gemäß der vorhergcgangenen Ankündigungen, am 15. Juni eröffnet ivurde, wird sie nunmehr auch unividcrrustich am 15.! September geschlossen. Wer bis jetzt versäumte, die Ausstellung zu. besichtigen, hole dies baldigst nach; cs dürste ihn später gereuen, die i scs dem ganzen sächsischen Lande zur Ehre und zum Nutzen gerei chende Unternehmen nicht besucht zu haben. Die Hoffnung auf, einen billigeren Eintrittspreis wird sich, wie wir hören, nicht ver- wir lichcn. In dieser Beziehung hat das Dircctorium schon durch! Ausgabe von Familienkartcn das Möglichste gcthan, da bei diesen' Karten der Eintritt pro Person nur 75 Pfennige kostet. Rechnet man nun noch hinzu, daß auch an drei Tagen (Dienstag, Donners tag und Sonnabend) Concert in den Ausstellungsräumen statt-! findet, wofür kein besonderes Entree erhoben wird, so muß Jeder ^ den Eintrittspreis sehr mäßig finden. Die ausgezeichnete Lage des AuSstclliingöplatzeS, mitten in der Stadt, macht es möglich, densel ben ohne Droschke oder sonstige Beförderungsmittel zu erreichen. Ferner mag man sich in den Ausstellungsräumen Hinsehen, wohin! Ina» will, nirgends wird, wie in Wien, Paris re., dafür extra eine Vergütung verlangt. Keine Speise, kein Getränk ist theurer, als - wie in jeder anderen Restauration Dresdens, so daß also von NebcnauSgabcn in der Ausstellung selbst nicht die Rede sem kann, was allerdings nur zu häufig ungenügend gewürdigt oder gar nicht beachtet wird. — Im Wahlbezirk Friedrich stadt besitzt Herr Eristofani, als Vorsitzender der Gcwcrbekammer, das Vertrauen der maßgebenden Kreise in hohem Grade und scheint deshalb der Erfolg seiner Ccmdi- datur nicht mehr einem Zweifel zu unterliegen. Tic Gründe dieses Wahlsieges sind, soweit uns bekannt geworden, nicht politischer Art, sondern der Wunsch die gewerblichen Interessen durch einen Sachver ständigen mit schlichterem Verständnis; für bürgcrl. Verhältnisse im Landtage vertreten zu sehen. Von ähnlichen Motiven geleitet, verlautet sür dieErgänzungSwahl, in Neustadt-Dresden die Absicht eine Kandidatur auszuslellen, welche ohne prononcirte Parteistcllung in den verschiedensten politischen Lagern Anklang finden wird. Der betreffende geehrte Mitbürger, den zu nennen wir uns noch nicht für berechtigt halten, bringt sür die Stellung eines Volksvertreters reiche Erfahrungen im Heerwesen, im Schulwesen und als väter liches Erbthcil die Traditionen einer toleranten Religiosität mit. — Unser Mitbürger, der kgl. Hoflieferant F. E. Aaeumcher, hat — wahrscheinlich angeregt durch die Erfindung Kapitän Boy ton S — einen Schwiimn-Apparat coustruirt, der bei der am 24. d. angc stellten Probe alle Erwartungen übcrtroffen hat. Heute Mor gen in der 10. Stunde wird der betreffende Apparat an der Moritz Gasse'schen Cchwimm-Anstalt einer öffentlichen Prüfung unter worfen. Wir werden morgen Weiteres mitthcilen. — In einem Logis der 4. Etage des Hauses Nr. 20 der Schnorrsrraße hat cs vorgestern gebrannt und sind dadurch die in dem betreffenden Zimmer befindlichen Mobilien zum größten Theil zerstört worden. Tie Sache ist erst Llbends bei der Heimkehr des LoaisinhaberS, der den Tag über nicht zu Hause gewesen ist, entdeckt worden. — Eine für die Steuerzahler recht fruchtbare Thätigkeit ent wickelten vorgestern die städtischen Arbeiter am Schleußenbau auf der Eliasstraße, indem sic beim DarausloShacken das Rohr der städtischen Wasserleitung entzwcischlugcn, so daß das Master auS- strömte und alsbald die Gräben überschwemmte. Die Pferdebahn wurde an der Stelle unterbrochen und erfreute die Passagiere mit dcni beliebten „Umsteigcu." Tie EliaSstraßc kann vom Schleußen- baucn ein Lied singen, obschon sie einige Monale des Jahres nirgends aufgewühlt war. — Als vorgestern Nachmittag in dem Waffen-Geschäft von Brocks, große Brüvergasse 12, von dem Geschäftsführer mit einem jungen Manne wegen eines von demselben zu lausen verlangte» Tcschins verhandelt wurde, ging dasselbe gerade als es von Elfte rem, um dem Käufer die Eonstruction zu zeigen, geladen worden war, loS, und fuhr die Kugel dem Geschäftsführer in den Oberarm. Zun, Glück hat sie nur eine Fleftchwundc verursacht. — Ein vor einein Einspänner gespanntes Pferd bekam vor gestern Abend am AuSgang der Wettinerstratze plö-ftich den Koller und rannte in das Schaufenster eines Strohhutgeschäfts in der Zwingerstraße, dasselbe zertrümmernd uno auch einige dahinter befindliche Waarcn beschädigenv, hinein. — Die Eröffnung des Verkehrs auf der Pirna-Kamenze* Verbindungsbahn wird dem Vernehmen nach nicht, wie früher gemeldet worden, am 15. September, sondern erst am 1. Octobcr stansiudcn. — In unserem bcnachbarlen Pirna sind die Spitzbuben außerordentlich aus dem Zeuge. In der Nacht vom 22. zuin 23. August haben sic abermals zwei Diebstähle, den einen in der Braue rei vor dein Schisslhor und den anderen am Pulverhäuschcn, ver sucht. sind jedoch noch rechtzeitig an deren Ausführung behin dert worecn. — Der im Jahre 1866 hier accretitiit gewesene kg>. preuß. Gesandte. Baro» u. Eiclniiann, wclebcr später i» Rom. Eonstan- >6uapct und Stockholm seine Regierung vertrat, ist hessnungclos l erkrankt. Daß Dircctorium der Leipzig-Dresdner Eiiendgkni macht in cllieiii tctaiUirt gehaltenen Bcria tc Riilrhcilungcn »der dir j Verbindung« padn Bnir-Mulde tcr Prag-Dnrci Bapn. Bekannt lich licgs die Frage vor. ov cd nicht im Inlcrenc der Lcipzig- Dreotner Ei>cnpahngcicUickunt geboten criVemc, die Linie von der säehsiscbcii Lantcogrcnzc biS Brür ans eigene Rechnung zu über- iicbmen. Die Vor>bei:c. welche die Babn Brür-Muirc z» vielen vcrmöckckc, lassen sich in Kürze dabin zusammcniasscn: Dieselbe. ö,2 Meile» lang, würde allein bei n viS 16 Millionen ffcnliicrn .Kobieniraeht die Verzinsung des Anlagekapitals gewähren: der Bclltz und Betrieb der Babn würde aber auch am die übrige» Linien der Lc pzig-Drcddncr-Ei!« babii'h oinpagiiic eine finanziell bedeutende Wirkung auSüben. Durch sie würde in Bezug auf das ödere und untere Muldenlhal bis nach Leipzig jede Enicur- rcnz anSgcschlosscii und die Adtürzung, welche »ach Leipzig etwa <» Meilen gegen die Bodcnbachcr Linie vcträgt wirkt in wcsl- lia er Riebtuiig fort bis Thüringen. Halle und Magdeburg. Die selbstständige Endstation im Brürer Tbaic, denen Koblenrcich- tbun auf Jahrhunderte einen lebbaiten Verkcbr sick ert, bietet den Vortbcii, keiner Zwischenstation unterwor-r» zu sei» Der End punkt in Brür wird aber dadurch von Bedeutung, kab dort auch Stationen der Bahnen Sluhig-Tcplitz und P Ifcii-Pricicn sind, durch diese die Verbindung mit anderen bbbmiicbc» Bahnen er reicht und in Osiegg die Dnr-Botciivachcr Bad» berührt wird:c. Alle dieseVorihcilc entgehen dcrLclpzig-Dreötnei Bab», solange die Strecke Brür-Muldc nicht beracsielit wird. Die neue» Linien Nonen - Freiberg - Bienenmüble und Nonen - Riesa - Elslcrwerda - Meilen) sind specicll auf den Durchgangsverkehr berechnet; ist dieser gcbemmt. so bleibe» sie unrentabel. Dir neue Tra innig tcr Linien m d der«, Veranschlagung lind serllggcstcllt. ES wird erwähnt, daß die Summe dcö An agckapitalö nch ans 8.277.68N Fl., also etwa lck>/- Millionen Mark berausgestclit bat Auch ist ermittelt worden, weiche» Mebiau wand cs vcnirsachcn würde, die Tunnels Viadncte und Flitterinanern schon jetzt im Unterbau zweigleisig an>"lcgen. Den Bau der Biciieniiinble Grenze zu sistiren, bis von Böhme» eiitgegciigcbaul würde, ist von der Ltaat^regicrung bereits im Dekoder 1874 gestattet worden. Die Strecke Nosfcn-Lonnnatzsch-Nicsa, deren Vo.,ciidung bis Mai 1878 zu erfolgen bat, ist nur zwEchnn Riesa »ub Lommatzsch in Sln-
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