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Dresdner Nachrichten : 09.03.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187603095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-03
- Tag1876-03-09
- Monat1876-03
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 09.03.1876
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Tageblatt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch H Ntichnrdt in Dresden. Nerantw. Redacteur: Friedk. Gtttdsche in Dresden. ynl«ru,»«rd,n «»«au Eirate I» -n,rn«mi»»tz dt» Ab. k Udr. Sonniaa« »t« MM»e» tti Udl. In >1t«u!i»dt: »rohr »ldlier- Mil' Lb>« Nachm, 4 Ntir. — Lrr No.in, rinrr »u«. Iddltiaru Pktttikil« tollet »L Pfg'. SinoelLNdt di» Zelle Psze Eine Aololllle siir toi «dchlitilqige tzricheis Ir» der Jnf-rat« ioird nicht gegeben. NlitwSrtige Ilnndneen- « lslröge von un» unde» koumen ftirmen »ndPel- >onen lnierirk» wir nur gegeliPränumerondo» «oblung durch lSriel- uiolllN »der Polikiiiiof« tu»», «ch, Silben tofte» >L Me. Inlerate «üt »ic Montag» > Numiv'N »dc« nach euiem Feiiiog» »le Pcliljcile 2» P!»e. Kr. 6S. Einulidzwaiizigster Jahrgang. Mitredacteur: Für das Feuilleton: vr. Lu»N Liiurl»»»iii». Dresden, Domierstag, S. Mär; 1876. Politische». Zu den erlesenen Geistern, welche die Culturgeschichte als die wahren Wohlthäter des Menschengeschlechts verzeichnen wird, zählt Professor Dove in Berlin, der vor wenigen Tagen unter Antheil- nahm« aller wissenschaftlichen Größen sein bOjähriges Doctorjubi- läum beging. Er ist der Schöpfer der Meteorologie, ;ener Wissen schaft, die uns Einblick in den Zusammenhang der scheinbar will kürlichsten Naturerscheinungen gestattet. Er, zuerst unter allen Sterblichen, hat, wie eine Adresse aussprach, „das ewige Wechsel spiel unserer Witterung auf seine Ursachen zurückgeführt. Baro meter und Windfahne im Auge, durfte er getrost auf das Wagniß dcS Wetterverkündens sich einlafsen. ja die Wettersprüche von Jägern, Hirten und Seeleuten erhielten oft durch ihn wissenschaft liche Bestätigung." Er fand es heraus, daß die großen Orkane Wirbelbewegungen der Luft sind, die in regelmäßiger Weise fort schreiten, er entdeckte das Drehungsgesetz der Winde ; seine Unter suchungen über die Bertheilung des Luftdrucks bildeten die Untere läge einer Wissenschaft, die den alten Spruch von dem Nichtwissen, von wannen der Wind komme, noch wohin er gehe, beseitigt und das Verkünden der Witterung auf 24 Stunden voraus ziemlich sicher macht. Dove'S Wissenschaft hat durch die Warnungen vor Stürmen bereits Hunderttausenden von Seeleuten das Leben ge rettet; das Borherwissen der am nächsten Tage einlrctenden Wit terung wird dereinst in unglaublicher Weise zum Wohlbefinden des Menschengeschlechts beitragen. Dove ist ein geborener Schlesier, und jeder Deutsche hat alle Ursache, fick diese? preußischen Lands manns mit allem Stolze zu freuen. Sein Name, der einem Sterne aleich in Deutschland aufging, leuchtet allen Völkern, aber andere Völker verwertheten die Wissenschaft Dove's viel umfassender, als sein Heimathland. Wie gering ist bei uns noch der Nutzen der deutschen Seewarte ? Beschämt müssen wir die Augen vor Dem Niederschlagen, was Frankreich, England und vor Allem Amerika gethan hat, um auS Dove's Wissenschaft für Ackerbau, Seeschiff fahrt und die von der Witterung abhängigen Gewerbe die prac- tischen Ergebnisse abzuleiten In Amerika sind durch ein über die ganze riesige Union verbreitetes Netz von BrobachtungSstationen, di« alle an eine Centralstelle berichten, alle Zeitungen Abends 6 Uhr, ist jede Post- und Telcgraphenstation (und wo zehn Häuser zu sammenstehen, hat man dort eine Zeitung und eine Poststation) von dem Wetter in Kenutniß gesetzt, das morgen Antritt. Jeder Einzelne kann sich darnach richten. DaS besorgt dort die Regierung unentgeltlich dem Publikum mit Hilfe der Staatstelegraphen und — wissensch-ftlich gebildeter Offiziere. Wir Deutschen erzeugen erlauchte Geister, müssen aber zu viel Geldmittel aus das Militair verwenden, um selbst die Wohl- thaten unserer Genies zu genießen. Dieser Mangel an Geld für productive Ausgaben macht sich überall geltend. Von Moltke cursirt ein Brief über das dem preußischen Landtag vorgelegte Wegcbaugesctz Moltke äußert sich über die Beschaffenheit der Wege in Preußen ziemlich stark. Er meint: „die Zustände darin grenzten an Schande". Gleichzeitig berichten die Blätter, daß die preußischen Oberstaat,Sanwaltschasten und andere hohe Justizbehör den, die sich gutachtlich über die Einführung von Schöffengerichten zu äußern hatten, so gut wie einstimmig diese Zuziehung des Laienelements zur Rechtsprechung aus dem sehr practischen Grunde abgelehnt hätten, weil cs in Preußen vielfach an gebildeten Laien fehle, die als Schöffen dienen könnten AuS diesem Grunde wird wahrscheinlich die Schöffengesetzgcbung für Deutschland in den Brunnen fallen. Der Mangel an gebildeten Elementen in den Ostsceprovinzen Preußens ist die natürliche Folge der Verwendung der besten Geldmittel des Staates für kriegerische und nicht für Bildungszwecke. Nimmt man jetzt den einzelnen deut schen Staaten die Eisenbahnen, um sie zu neuen Kriegsführungen zuzustutzen, so geht es auch mit dem Wohlstände der nichtpreußischcn Staaten rückwärts; wir werden der Mittel beraubt, für Bildung und Wissenschaft zu sorgen. Ilm keinen Preis, auch nicht gelockt durch Phrasen vom „Ausbau deö Reichs", möchten wir, dem Dresd ner Amtsblatte hinter'm Chaisenhause gleich, Centralisationsbestreb- ungen befördern, hinter denen Verarmung, Uncultur, Verrohung gebildeter deutscher Gegenden einherschreiten. Englands Parlament hat seinem Premier DiSraeli nachträglich die Mittel zum Ankauf der Suezkanal-Actien bewilligt Froh des Geschäfts wird aber England deshalb nichts -Der Vicekönig ist ver letzt, daß alle Einzelheiten seiner traurigen Finanzlage an die große Glocke gehängt wurden Der Unterhändler Cave scheint ihn ohnehin durch seine pedantische Pünktlichkeit gereizt zu haben. Dazwischen fiel die Niederlage der egyptischen, von Engländern befehligten Truppen durch den kriegerischen König Johannes von Abessinien, der in seinem KriegSzelt eine gezähmte Löwin mit zwei Jungen be herbergt. Der egyptische Vicekönig berief den russischen General Fadejeff zum Organisator seines Heeres und da ihm, als einem orientalischen Despoten, das seinen Launen schmeichelnde Benehmen de« Russen viel angenehmer ist, als die weisen Rathschläge der lang weiligen Engländer und ihre ewigen Mahnungen zur Sparsamkeit, so sehen die Engländer mit Schrecken, daß ihr Geld in Suezkanal- Actien beinahe weggeworsen ist. Sie bieten wucherisch dem Vice- könig neues Gold an, damit er ihnen die Einkünfte des Hafens von Alexandrien verpfände. Kurz, sie wollen sich die Straße nach In dien sichern, um sie nicht den Russen in die Hände fallen zu lassen. Au« gleichem Grunde erstirben sie die Oberhoheit über die noch tür» kische Insel Kreta. An dem Suezkanal-Aetirnkausgrschäftc hat Rothschild in Lon don, anßer den sein noblen Proeenten, noch einen Extraprofit von ','2 Million Thalern gemacht ; eines jener Wuchergeschäfte, wie sie die Gnrgeladschneider im Kleinen verüben und bei Rothschild dir Basis zu seine» Reichtbümern bilden Nebenbei hat er auch noch da» Gesetz umgangen. In England verliert er» Parlamentsmitglied. das ein Geldgeschäft mit derRegierungabschließt.seincnSitz. Um dem Gesetz ein Schnippchen zu schlagen, trat der Ehrenmann Rothschild wenige Stunden vor dem Abschluß des Suezkanal-Gcschäfts aus seiner Firma zum Schein aus, und kurze Zeit, nachdem er seinen Raubzug vollendet, wieder in'ü Londoner Geschäft ein. Wie heißt ? Bleibt er deshalb nicht nach wie vor ein Ehreninann vom schmutzig sten Wasser, vor dem sich beugen alle Kaiser und Könige der Erde? Locale» und Sächsisches. — Während der sächsische Landtag das Mandat des von Zwickau nach Leipzig versetzten Kreishauptmanns von Könneritz nicht für erledigt erklärte, ist für denselben, da man im Reichstage anders urtheilte und von Könneritz sein Reichsmandat nicderlegte, eine Neuwahl nothivendig. — Nach Mittheilungen soeialiftischcr Blätter haben die Socialdemokraten beschlossen, bei der im 14. sächs. ReichStagsmahlkreis sich nöthig machenden Nachwahl zum Reichstag keinen Candidaten aufzustellen, sondern der Wahl sich zu enthalten und „die Kräfte bis zu der Anfang nächsten Jahres auf drei Jahre vorzunehmenden Neuwahl aufzusparen.' — In Fiebiger'S Restaurant findet heute zum ersten Male das zwanglose Casino statt, auf dem sich die Landtagsabge ordneten beider Kammern ohne Unterschied der Parteien ein Stelldichein geben. Die Herren wollen ganz unter sich sein und man hat daher beschlossen, weder die Regierung noch die Presse zu diesen Elubabcnden einzuladen. — Aus Leitmeritz wird von gestern früh weiteres Fallen bc« Wassers gemeldet; der Stand desselben war dort früh 8 Uh: 830 Centim. (gegen gestern früh 340 Centim.) über Null. — Der hiesige Sämereienmarkt, weiches btsher mit dem hiesigen Fastnachtsmarkte verbunden war, soll schon am 15. März auf dem Ncumarktl', der Frühjahrsroßmarkt aber am 22. und L3. d. Mts. in dem Eentralschlachthofe abgehalten werden. — Auf dem Leipziger Bahnhof stürzte gestern Vormittag ein Lampenputzer währender, um seinem Berufe obzuliegen, von inem Waggon auf den andern sprang, zwischen zwerWaggons hinab und zog sich dadurch eine Fußverletzung zu, die seine Unterbringung in der Diaconissenanstalt nothivendig machte. — Vorgestern Abend kehrten drei hiesige Bürger von dem Eisenbeiger Roßmarkte nach hier zurück und wollten ein dort cr- iauftes Pferd in dem Gasthause zur „Stadt Coburg" einstellen Als das Roß jedoch am Thorwege jenes Gasthauses angelangt war, bäumte es sich und war weder missGüte noch Gewalt zu bewegen, das Gehöfte zu betreten; endlich riß es sich loS und jagte die Gro- ßcnhainerstraße, auf der es hereingebracht worden war, wieder hinaus, ohne daß man es bis gestern wiedererlangt batte. — Landtag. Von den gesetzgebenden Faktoren Sachsens bat sich auch diel.Kammer über das Projekt, sämmtliche deutsche Eisenbahnen durch das Neich zu erwerben, ausgesprochen. Es ist setzt feststehende Tbatsachc, daß Regierung und Stände leierlichen Protest gegen eine solche Maßregel erheben und alle Hebel ln Bewegung setzen wolle», um die drohende Gefahr von unserem engeren Vater lande abzuwende». Wer gestern ln der 1. Kammer eine große Debatte über den Gegenstand gehofft und aus der ziemlich stark besetzten Tribüne sich cingeiunden hatte, der ist mit einer Täuschung nach Hause gegangen. Die l. Kammer stimmte auf den Vorschlag ihrer Finanz-Deputation den von ter 2. Kammer gelabten Beschlüsse» ohne alle Debatte gegen l Stimme bei. Dieses verneinende Votum ging von dem Ober- Bürgermeister der Stadt Chemnitz, vr. Slndrs, aus, von dem Ober-Bürgermeister einer Stadt, die wahrhaftig sich nicht zu be klagen hat, daß unsere sächsische Eisenbahn-Gesetzgebung und Ver waltung sie vernachlässigt habe. Diele Abstimmung von dieser Seite ist uns geradezu ein Rätbstl, dessen Auflösung hcr- belzusübren Sache der Bürgerschaft von Chemnitz sein wirb, sein muß. HcrrAntrS vielt dazu nicht einmal es für der Mühe werth, sein so Aufsehen erregendes Votum auch nur mit einem Worte zu begrünten. Wohl aber war daS Referat des Herrn v Erd- nffannSdorfs bei aller Kürze schlagend und crichöpicnd. ES wirb darin betont, daß dir Frage möglichst schnelle Erledigung finde» müsse, ob wirklich binnen kurz oder lang die Erbauung, Vervollständigung und Verwaltung der Eisenbahnen de» Händen der Privatgesellschaften oder Elnzeiftaaten entwunden und in der eisernen Faust einer einzige» allmächtigen Reichobchörde ceutrali- sirt werden solle. ES sei an der Zeit, unserer Regierung und Insbesondere dem Minister dcS Auswärtigen, Freiherrn v. Friesen, bezüglich ihrer Haltung in dieser hochwichtigen Angelegenheit ein w 0 hIvertientcö Vertrauenöv 0 tuin zu crtheilen, nach dem die 2. Kammer mit so Imposanter Maiorität unläugkar der Stimmung aller Schichten deö sächsischen Volkes Ausdruck ver liehen habe. Jedes Mitglied der I. Kammer werde sich vollbewußt sein, daß die prosektirle Anhäufung des Eisen- bahnbcsitzcS, eine solche Concentration des gelammten Personen verkehrs und TranSportgeschästs an einer Stelle, welche zu gleich unterste VerwaltungS- und oberste Aufsichtsbehörde und Gesetzgeber sein würde. daS gekämmte deutsche Reich ebensosehr als ble Einzelstaaten in wirthichaitlicher, finanzieller und politi scher Beziehung empfindlich schädigen und eine durch keinerlei triftigen Grund gebotene, den inneren Frieden deö Reichs bedr 0 hcnde AVänderung der jetzige» Reichs- Verfassung hcraulbeschwören muß." Der Bericht gedenkt auch des In der 2. Kammer abgelehnien Antrags Biedermann s »nd Genossen, auf baldmögllchsteS Zustandebringc» eines ReichS- ciienbahngesetzeS, und wendet gegen ih» Folgendes ein: „Die De putation (der l. Kammer) ist tici durchdrungen von der llcber- zeugung, daß in de» Betriebs- und noch mehr in den T a - rlfverhäl kniffen der deutsche» Eisenbahnen große Nebelstänbr herrschen, welche ver baldigsten und gründ lichsten Abhilfe dringend bedürfen. Hierzu bedarf eS aber nicht eines besondere» EllenbahngesctzeS, sondern die Vcsilmmlingen der Relchövenassung inamenillch die Art. 4 und 41 bis 47) begrün den nicht nur taS Recht, sonder» auch die Pflicht bcö Bun» deSkanzleramteS. die erforderliche Abbitte zu schaffen. Wenn dies bisher leider versäumt worden ist, so dürste die Verantwort ung HIcrsür wohl vor Allem daS R c Ich S e l l e n dahn a m t treffen, welches zwar viele kleinliche Detalianordiningen getrvffe», die Abstellung der wichtigen schwer drückenden Schäden aber ver absäumt hat. Durch lenen Antrag der Herren Biedermann »nd Gen. wird also nichts erreicht." - Die Kamiiur trat hierauf in die Berathllng dev von Sr. kgl. Hobelt dem Prinzen Georg verfaßten Berichts der Finanzkevufation über die Budget vorlage und das Finanzgcicb aus die Jahre 1876 und l877 ein. Die Deputation dringt auf eine veränderte Aui- steUung dcS außerordentlichen Budget. Sir beantragt, Eine Anzahl Im außcrordcnttichen Budget stehender Postulat? in Höhe von 0,377.550 Mi. l» das ordentliche Budget kinzuflcllcn und den Rest der aut die Finanzperiode 1872/73 erzielten Uedcr- schüssc (sie betrugen im Ganzen 1>>- Millionen Mark) zur Deck ung des ausjerorbentiichcn Burgers zu verwende». Der Finanz- minister v. Friesen bedauerte i» der Debatte, daß er die pein liche Autgcbe habe, den von der Deputation ausgestellten Sätzen zum Tbcil in cincm Augenblicke cntgegenttetcn zu müssen, wo soeben eine politische Kundgebung stattgclunken habe, für sie im Namen Sachsens seinen Tank auszusprechcn er sich verpflichtet iühle. Allein eS hgnbie sich um eine Veränderung der Grund lage unseres ganzen bisherigen Finauzspstemö ter er widersprechen müsse. Die Regierung habe nicht leichtsinnig,Schulde» gemacht, sondern mit den Uchcrschüsie» sorglich gewirthschastet. Während ieincr sechzehnjährigen Verwaltung z. B. seien 88 Millionen Ucbcr- schüsse erzielt, davon ahcr u. A. 55 Mill. zu Ciscnbahnzweckcn und 20 Millionen In Folge des Kriegs von 1800 verwendet worden. Trage man die lieb rschüsse in das ordentliche Budget über, so kominc man zum System der Steuererlasse, anderen -teile aber sicher erhöhte Schulte» in Form von Anleihen treten würde». Für die veränderic Bndgctaufslellung treten Referent Prinz Georg und v. E r d m a » n ö d 0 r i s mchriach in län gerer Rete, sowie die Herren Präs. Rillte, Dr Koch und v. t. Planitz ein. Herr v. Eldmannbdorfs inövcsonderc hob hervor: er würde den Tag des 8. März als einen flios 1g.»8tis8inm verzeichnen, wenn er nchcn tcm hcutc vollzogenen hochwichtigen politischen Act tic Acra der Hcucicrlässc wieder cröffnete; allein e ncn solchen Tag werte wohl kein MltgOeb erleben. Die An- irägc der Deputation aui veränderte Budgctamstellung wurden schließlich, trotz dcS Widers! ruchö der Regierung, von ter Kam mer angenommen. — Außerdem erledigte die Kammer noch eine Anzahl anderer Gegenstände, über welche wir bereits bei ter Bc- rathung derselben in der Kammer berichlet habe», im Sinne de'' letzteren ohne erhebliche Debatte. — Vom Adg. Hartwig erhalten wir eine Znschrist, wor- nach derselbe sich am Montag in der zweiten Kammer nicht, wie wir b richtet habe», gegen zu langsame A bsa , su n g und A u c, iertigung desOvcrappe 1 larl 0 nögerichtscrkennl- nilleö auosprach, sondern den Umstand lügte, daij eine viel zn lange Zeit gebraucht werde, um die ferliaen Erkcnmnisie endlich tabin gelangen zu lassen, wo sie taS meiste Inwrcsie er regen: zu den streuenden Parteien. Bestehender Vorschrift zu .Zolgc werden beim OwerappellalionSgcricht In der Regel die Er kenntnisse innerhalb der Fiist von 8 Wochen fertig: nun aber kvmmeu dieselben nicht etwa ohne Weiteres an die Parteien, sondern gehe» vom Oberappellatlensgerichte zum AppeUationö- gcrichte, von da zuinBezirksgcricl te, daicrn riewö bas crstinsianz- ltchc Erkenntnis) gefertigt bat. un: nun eist zum Pro.cßgccia te. welches wiederum unter Aiiietzcn eines Publicaüonslermins erst nach einiger Zeit die Parteien mit dem Erkenntnisse bekannt macht Hiermit sind in manchen Fällen 5 — 0 Wochen vergan gen und der vom Abg. Hartwig gemachte Vorschlag ging da in. zur Vermeidung solcher Verzögerung die Erkenulnisw iietci heim Oberaptellalioiisgerichte gleich dreimal abührcibc» oder autogia- phiren zu lassen und gleichzeiiig rcn unt. icn Jnsianzen und dun Proceßgerichtc, letztere» znralöbaltigen Publikation, zuchscndc». um den bisherigen langwierigen Weg abzukürzc» : bei den allge mein zn hörenden Klage» über zu langsame Erledigung dcr Pro- cessc dürste jener Vorschlag zur Verbesserung dieses Uliislandc-> Beachtung verdienen. — Das König!. Minlslcriuln deö Innern hat im Einver ständnisse mit dem Seiten dcö Rcichötalizleianilctz bestellten Aui- sichtScommissar, Herrn Freiherrn von Hagen, iür wünschenswerih erachtet, die Verbreitung der Kenntnis; der Redlauskran k - heit durch Vorträge „über die dem Weinbau durch die Reblau» drodendcn Gefahren, über die Ncflnr und Wirksamkeit deSJnscctS und über die icin Auftreten begleitenden Umstände" im Sächsi schen Weinbaugebiclc möglichst zu fördern. Zu diesem Zwecke wird im Aufträge des Königlichen Ministeriums der Geschäfts führer des Landeoobsibau-Vcreino Herr O. L ä m melhirt vo» Obergorbltz, welcher im vorigen Jahre einem LchrkuisuS über die gedachte Krankheit in der Gaitenbauschulc zu Geisenheim beige» wohnt hat, über obiges Thema: den 18. t. Bl. Nachmittags 4 Uhr In K ö tzschen bro dci, Galihos zum Anker, den 2l. d. M. Nachmittags 4 Uhr in Dresden, HclbigS Restauration, und den 21. t. M. Nachmittags 4 Uhr in Loschwitz, untere Bulgbcrgrcskaurativn. je eine» Vortrag halten. - Gew erbeverein, am 0. März. In Folge Anfrage nach ter Basis deö EihnuUpunkics am Dresdner Pegel theilt Herr Vorstand Waltcr»mit, daß derieibe 105,502 M. über dem Stiegel der Ostsee liegt. Falls kicBelhciligung an dem siir daS SiisiungSicst projcctirtcn Fesimnhl eine recht zahlreiche zu werden verspricht tbie Zelchnungosiellcn werden tn den nächsten Tagen annoncirt; daS Couvert kostet 2,50 Mk.) soll daö Sti tungSsest am >5. März abgehalten werten; im ankern Falle soll von einen) StistungSiestc in dieiein Jahre ganz abgesehen werden. Aut eine Anfrage, ob der Gewerbeverein der homHandwerkervereln unter nommene» Ausstellung von Lehrst»,zSarbeiten eine Subvention zur Prämilruiig auö seine» Mitteln gewähren werde, entgegnet der Vorstand, daß man einen dergleichen Antrag nicht bcinrwortcn könne, nachdem der Handwcrkervcrcin ein Zusammengehen beider Vereine in dieser Angelegenheit nicht iür »öthig gehalten. Am 20. März wird Herr Ingenieur Hartwig einen Vortrag über „Ventilation" halte». Wetter zeigt Herr Walter ein Platteste» mit Gasheizung, P«Iö 5 Thalcr, taS In der Stunde nur für2'^ Pfennige Gas braucht und den Vortheii gewährt, baß man in cincm »ort plätten kann. Mehrere interessante Objecte zeigt Herr Eonunissar Schütze; zunächst eine sehr praktische, allerliebste Ta- schcnlatcrne iPrcio 8,75 Mk.). sodann einen Apparat zur Benetz ung von Blumen iPreiö 0.50 Pik.), beides aus demGeschäst deö Herrn Pfitzmann, Sct'Ioßsiraße. In Paris wird jetzt eine neue Art von Bedachung beliebt; inan verwendet statt der bei u»ö ge bräuchlichen Materialien iSctsieler, Ziegel, Dachpappe ,'c.) ein sehr leichtes, verzinktes Eisenblech. Die von Herr» Schütze vor gelegte Probe iglcich der nachfolgende» Novität von Hcrrn Kani- mann Bacumcher ans Paris mitgebracht), zeigte schönrt Ma terial: dieselbe entstammte der Firma Carl, Paris. Ein solches Dach stellt sich bedeutend billiger als ein gleiches von Zink und ist noä' leichter aiS ein Glasdach. die Holzconstruction entbehrt der iür Schieler nöthigcn Verschalung. Die zweite »Novität war ci» namentlich iür Junggesellen zu empfehlender, aus zwei zu» sammcngelegtc» halbkugclattigcn Schalen bestehender Bratapparat. Mit ca. >» Bogen ZcitilnaSvapicr geheizt, wurde binnen 4 Mi nuten ein vorzügliches Beefsteak ieriig gestellt. In der französi schen Armee sind dergleichen Apparate kcvciis eingciübrt. —Herr Vo. »,0,1. Schaller sprach iliiler Vorlegung verschiedener Photo graphien über ..Trichinen, Trichinose und Mittel zur Verhütung ktrselde»". Redner erntete gleich dem Vorgänger vielen Bestall. Im Hauptvortrage sprach HerrDircctor Clans: über „Vertveilung der Wärme aui der Eide". Wärme in umerii Zimmern unv
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