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Dresdner Nachrichten : 07.10.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187810078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18781007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18781007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-10
- Tag1878-10-07
- Monat1878-10
- Jahr1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.10.1878
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Rr. S8W »rrch«t«, «k,, ' »Hr u> »»ri«n»r«tz, I». »»,«- llch, «,rl 8V V,».. durch dt.,.» i, Mdrk^-> v,g^ «tn,»l.«umm»kn I0Pjgc. »uN«,« 33000 »t»l. tzivr »Ir «ückgidr «Inge» I««d>er Mdnukcrl»«, ««ch» Nch »I« «edac«,, «lau vrrdlndltch. Anlrralrn-Annadme «»«. »iirl» H,al»„st»,n «n» »»gI«riuL,mbur»,0«r- Un tSicn, LcldUg, valrl, >rr»l,u, ffranlfurl». — «u», MIofl» In verlln. L-Iptla. W,«n. Lamdur^ ffronksurl a. M., Miln» chen - r. »« » I» grmksull «. M — «urr»u, d. ..An»«»»-«- »out.-0»'»», ».»«et«, »,»!--»0«. In Pari». UM. Jahrgang. Dresveu, Montag, 7. Oktober 1878 Tageblatt für MM. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. LMrrdacteur: vr kintl Druck und . Für da- Feuill.: Inck vt» Uk der Herausgeber: Iel»»ir«l« tu Dresden. verantwottl. Medaeteur: in Dresden. Alliriaie werde,> Morlcn- Sleake >8 bi» Ad.» Uhr angenommen. Sonntag» »I» Miilag» »2 Uln. I» Sleulladr nur an Wochen» tagen: grohe «ioilrraasli vir. 8 bi» Nachm. 4Ui:r. — Der N»nm einer cin- »paliigen Pein,eile lauer IS Plac. tLiuge!andl die Zeile 80 Pjoe. Etne waranlie sür da« «üchlna g:«r Erscheinen »er Juscralc wird nicht a c r> e b e n. oltt'wdrlisie Lnuonccu- »lulirage von uur uudc- tanntrnFirmen und Per» »aucn inserircn wir nur gegen Präniimeraiida- ^ialllung durch Ami« nrarlen oder Posicinjal,- tung. Acht Silben lauen >8 Plge. Inserate Ilir »te Manlogs - Nummer «der aam einem Felnage dle Peiitzeite 20 Psge. is'It«I»I»» ult8liIittf<, 8oklo»»tr»»l»»^4^sxenv^7e^i o Ln- nnä Vsrknnk »Ilor Lrton 8t»at»papl«r«, ptanüdelot«, Lotio». Prioritäten, Sank'notv» «to. k Lnorttklnng »Iler Oonpons. — voen^oldltens vontroio äor Voriaoaung »Uer Worttlpspror«. Witterungs-Aussichten sür heute den 7. Oktober sind nicht eingetroffen. Lsotronommlrteo Ltoiier lilr Ulironrepsrnturo» voo L. VN«, 3 ralinsgsnse 3 Lsparitturen soelor Lrt burmn 2 wnl 24 Ltuuäou pritois »nsxotirirrt. Lokorti^o stroiuiuixirbe. Heiuixiceit, !! ^rntis. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Pest, 6. Oktober. Da» Amtsblatt publizirt ein Handschrei ben des Kaisers vom 3. Oktober, worin derselbe die Demission Szell's unter Anerkennung der eifrigen treuen Dienste annimmt und denselben auffordert, die Geschäfte bis zu anderweitiger Ent- schließung provisorisch weiterzuführen. Das Amtsblatt publizirt ferner die Entschließung deö Kaisers, wonach derselbe die Demission des ungarischen Gesammt-Kabinets annimmt, verfügend, daß die Minister ihre Wirksamkeit bis zur Ernennung ihrer Nachfolger fortiitztn. Dresden, 7. Octobcr. —Reiseplaubrreten XIV. tSchtuß und verspätet.) Ebe tcb die AntzNcUung vcrlasje, bitte ick'die Leser, die mir kichcr so ge duldig folgten, no>l' um einen Besuch in den „Preßpavillon". ES sind das Räume. weiche beit Ionrnaltstcn zu ungeilörtrn Ar beiten auch innenaid der »Ausstellung zur »Berlügung gestellt wurden. 6i»eA»j,rbl der ersten Pariser Meubleure uubDetora- tcurr und anderer Industrieller bat eö sich zur vcw'ttdercn Ehre eschätzt, der Presse ein La re m zu schaffen . welches an Pracht, 'cganz und wodnltcber »Bchagttchkcit se ucs Glcicken suck't und »gleich zeigt, welche »Wertschätzung man in Frankreich lenen clileSarvelirrn angcdelnen läßt, die man in Deutschland n cht ohne geringschätzigen Beigeschmack „Federvieh" benennt. Im Par terre des Preßpavillcms liegt r.'bcn den Räirmeii einer trefflichen Nestaura Ion ein riesiger Lehr- und Schreidsaal. In allen Sprachen der Erde liegen baie bst die hauptsächlichsien pol tllchen Zeitungen auö. Neben dem osffcleUc» Staatöanzeiger von Peking and ich kM „Dresdner Journal", neben dem r'-oliSvlatt vom Kap der guten Hoffnung, der Rcw-?)orkcr „Tribüne" und den „Bokohamacr Nachrichten" die „Dresdner »Nachrichten." Meine College» und Kolleginnen arbeiteten emsig an ihren Berichten; ich nahm zu gleichem Zwecke e.neü TagS Platz zwischen cluem Neger, der sür die englische Zeitung der asritanischen Nepublik Liberia und einer Russin, die für den Petcrcburger „Herold" correlpondtrte. Die Korridore und Treppen des Prehpavillono sind aus'ö Reichste mit erotischen Blumen, Marmorstatucn und Broncegruppen geschmückt. Im ersten Stockwerk liegt ein groffe- Saal. auögettattet mit den Erzeugnissen der ersten iranzöiilchen KunsUntustrle und so prächtig, daß Rothschild ln seinem Schlosse Fecrlore ivn auch nicht herrlicher haben kann. Den hallenden Schritt erstickt ein dicker Plüsch-Teppich, Meisterwerke von Go belins und von Oeigemälten bckeekrn die Wände; ein edel- getonnter Kamin «st mit reizenden Bronceffguren geschmückt; aut einem »Marmorpostament erhebt sich eine große Pendule von Gold. Emaille und Schildkrot im Sthle vudwig'ö XIV.. in zwei Ecken prangen große »Baien von SevreSponeilan. ein geschnitzter Bücherschrank enthält eine Reibe Kupferstiche und Prachtwcrke. Die Fenster, tbcilö von mattem Glas, thcilö mit eingebranntt« Malereien betrat, 'aisen bei den schwerieiki nen gewirkten Gar dinen vorbei ein mllbeS Licht ln den Saal sallen, in dessen Mittet ein imposanter Runrtttch »eht, goldene Stuhle umgebe» ihn; ein Krvstallspicgel und ein Erard'scher Flügel Falls rmmal ein Journalist nach deö Tages Last noch Lust haben sollte, über die Götterdämmerung Wagner s z» pbantasiren) vervollständigt die Einrichtung dieses Konversationbzimmcr». Daneben liegen drei Boudoirs, icdeö ln einem anderen Geschmack, aber geschmückt mit Oelgcmä'.tcn. Prachisplegeln. seidenen Möbeln und Ptuuktischen; diese sind zum debaglichen Plaudern vrstimmt. Wenn Grai Luckner In »Altfranken ein solches. lauschige Pcrschwiegcnh.it athmendesZimmer beiäße. wie das hier mir den geldscidenenMöbel» und dem Oelgemälde „Badende Mädchen"! Pervolistäiidigt wird dieser Prcßpavillon durch ein Waschzimmer, welches Herr Bison (der LouiS Guthmann oder Küntzelmann von Pari») täglich mit neuen Selten, Parfümerien und Essenzen aller Art versteht. Ein Lamastgeschätt endlich stattet jenen Raum, wo man der Natur ihre Stoffe zurückgicbt. für den intimsten Gebrauch sogar wtt viereckigen Lcincntüchern autz. die der Franzose galant „Servlctten" nennt. - Mit meinen Bummeleien durch dle AuS slellung bin lch nunmehr zu Ende. Waö ich überleben bade, ist mehr, alö was ich beschrieb. Ich bade mich bemüht, de» Lesern der „Nai richten" weniger amüsante alö tastructtve »Berichte zu liefern. Ich verzichte auch darauf, ermüdet wie ich bin, über die Aussicht vom Trocaderolburme, über baö bunte Treiben, in dem man aller zehn Schritte über einen Sieger stolpert, um mit einem kblneien zu caramboliren, zu schreiben; ich führe die Leser nicht tn lene internalionalen Kneipen, die man aus allen Weltausstel lungen findet, darinnen man bald von einem russischen Kellner tn Natlonaliracht echten gepreßten Kaviar, bald von einer zier lichen Holländerin mit einer Windmüblenbaube eine» Genevre- schnaps sich kamen kann. Ich iübre den Leier weder in die Ka takomben unv ijloaken von Paris, noch mittels LuitballonS 600 Meter doch über Par:» — ein übrigens tbeurer Spaß, für süni Mi nuten Luitballvniahrt 20 Francs zahlen zu muffen. Mit zweierlei schließe ich: dem aufrichtigen Ausdrucke beö Bedauerns, baß mein deutsches Paterland aus der Ausstellung nicht vertreten war. Diese Sitchibeschickung von Parts wirb sich ie länger ie mehr al« eln schwerer pMucher Fehler Herausstellen, der unserer Industrie noch manchen Seufzer abpreffen wird. Wie ein Gruß aus der Heimatb berührte eS mich, alö ich auf der Ausstellung unter den trefflichen Werken der Kunttgießeret von Röbllch und Pönningcr in Wien die beiden Statuen, mit welchen unter Bild hauer Häbnel daS Dresdner Museum geschmückt bat: den ernsten Michel Angelo und den göttlichen Jüngling Rafael Sanzto in Erzguß fand! Al» ich in der Italienischen Abtheilung auf einem sener herrlichen Marmortlsche der »Madonna della Sedia unserer Galerie, in Mosaik auogesüdrt, begegnete! Also — daS Ausland bringt unS in Paris der Welt tn Erinnerung. DaS ist schmerz lich. Doch ich bevalte mir vor. diese Nichtbeschickung der Pariser auizusuchen. Ich habe das nicht zu bereuen gehabt. Bon dc^ burgunbischen Hanpriiadt Dilon aus dampste ich nach »Nuits» einer kleinen redcnumgebenen Stadt von rrooo Einwohnern- Herr Grloweller, an den meine Empieblung lautete, empfing mich mit der Liebenswürdigkeit aller Franzosen. Nun ereignete sich aber rine drollige Szene. Sonle Herr Geiöwciler hörte, daß ich ein Dresdner sei. führte er mich stillschweigend in sein Bureau und stellte mich vor rine Wand, rikaü sab ich da? DaS königl. sächs. Wappen aui einer Urkunde, welche die Unterschrift des Oberboi- meistcrS Scnfft v. Pllsach trug und kiaft welcher Heir Gcioweiler zum Hoflieierantcn deö „Kronprinzen von Sachsen" ernannt worden war! Daneben hingen äi-nliche Urkunden vom Gros,'verzog von Weimar und vom König von Italien. Mein Wl lb war also königlich s ichsiscder Hoiweinhäntler! DaS war eine Uever- raschung! Bald criuhr lch, daß der Kaufmann Herrmann in Dresden, am Elbberg, eine Filiale her bcrilichen Gcisweilcr scheu »Burgunderweine umeihält. In solch einen Keller eines iranzös. Weinhäiibiero hlnabzusteigen und von Zeit zu Zeit zu kosten, ist ein Genuß, den ich nicht auoiührlich zu schildern brauche. Ich befand mich inmitten eines Lagers von etlichen 60,000 Flaschen »Weines; in mächtigen Stückiässrrn lagerten außcrbcm die enormen Porräthe dirscS Hauses an edlem Rcbcnblin. ES war mir ver gönnt, kbambertlnv ltNd OIosüaL Oorvöe» unv (Nosäes Li-giMios und sonstigen eigenen Zuwachs dieser Firma zu proben. Ich nippte von jenen duftigen Marken, welche die königl. sächs. Kammerhikren so sehr vere. ren und um dle der sächs. Landtags- avgeordnete den Kbampagner aui Hoibäll n stehen läßt. Billig kann der »Burgunder, wenn rr echt ii«, nicht sein, aber er ist ein Göttertrank und cS jolite m r lieb sein, meinen Landsleuten eme Adresse gegeben zu haden, bet der sie einen reinen Khabllo und einen ehrlichen, feurigen Khambertln finden. — Der Reichstag nimmt heute, Montag Nachmittag 2 Ubr. seine Plenarsitzungen wieder aui. Die Tagesordnung bil den Wahlprülungen. darunter befindet sich d e des Adg. Graien Grote i» Haiburg, wo eö »ach dem Siege besjelbcn über den natlonchliberalcn Bürgermeister Grumbrechl zu den bekannten Ezccffen kam. - Bei der am Sonnabend beendeten Subskription aui NO »Millionen Mark beutsi» er Retch sa » l e.ihe sind bci allen Zcichnungöstellen zusammen nur 25'/s Millionen gezeichnet werden. Wo soll auch das Geld immer Herkommen zu neuen Schulden? — Die gleich inS Millionenfache übergebenden Bankerotte der schottischen Geldinstitute erregen auch die Autmcrksainkeit der deutschen »Banken. In England scheint eine KrinS schlimmster Alt bcvorzusteben. DaS basige Publikum strümt in die »Banken, um seine Depots zurückzuziche». Man beiürä ret noch eine ganze Anzahl weiterer Falllffemeute. — Bel der Sparkasse zu Striesen, welche Einlagen mit 4 Proc. verzinst, wurden im Monat September in 63 Posten 3337 Pik. ti!) Pi. clngezahlt und in Li) Posten 15!)8 Mk. zurück- gczahlt. I» vcmielbe» Zeitraum gelangten beim rasigen Ein» wodneramt l08 zugezogene Parteien zur Aniuciduiig, 88 abge zogene Parteien zur »Abmeldung und 2? Parteien wechselten Im Orte die »Wohnung. - »Bon heute ab auf die Dauer von vier Wochen bleibt die Langrbrückerstraßc wegen Schieußcnbaurö iür den Fähr verkehr gesperrt. — Der Gesangverein Arton II. hält heute Abend in Brauns Hotel seinen ersten GciellschastSabend ab. Das Koucertprogramm ist mit Geschmack zusammeiigestrllt. — Stach einerMtttbellung aus Gera, die dcr„Polgtl.Anz." reproducirt. scheinen im genannten Ort die Reibungen zwischen Civil - noch dam dem gebildeteren 7heil — und de» Offizieren chronisch zu werden. Am Mittwoch Abend fand im Rathskelier eine arge Scene statt. Ein Oistiter, von »Boni», ohricigie einen Fabrikbesitzer NamenS Lebe, weil rr sich dadurch beleidigt glaubt, daß der Letztgenannte, dem er sich in einem Augenblicke vornelite, wo derselbe tn eine Zeitung verliest »rar. von der Pcrsteliung keine »Notiz uabm. He>r von Bonin hatte darauf zunächst von „Lümmel" und dergl. gesprochen und war, alö sich das Herr Lebe verbat, mit seinen Kameraden in die HauSstur gegangen, wo Bc- ratbiing stattiand. nach welcher er wl der erschien und erklärte, rr müsse Herr Lebe ohrfeigen, waS er auch soiort ihat. Dein Ver langen der übrigen Herren, den Lieutenant auö dem v'okal zu entkernen, williabriete der Wirtb nicht und io verließen die kivi- listc» in höchster Entrüstung daö Lokal. Der Gutsbesitzer U.ünnel gnn. in Oberschaar b. Reihen Hain schoß vtr- angene Woche eine Fischotter, welche 1 »Bieter 16 Ctm. maß und reichlich >7 »Pfund wog. - Ein k ommiS, NamenS Volkmar Martin auö Kran za hl bei Annaberg. hat sich in der Stacht zum 2. Oktober in einem Gastdoke zu Gotha erschossen. Daö »Motiv zu der Thal ist un bekannt. — Sin 8ISbrlger Knabe ertrank am 3. d. ln Müdiöbors in einem Graben. — Aut der Straße zwischen Wasewitz und Thallwitz Ist am Dienstag »Nachmittag der Stcinfubrm mn Burk darbt auö Külhschau bet Ellenburg keim Herabiprlugen von seinem »Wagen zwischen die Räder teffelden gekommen und so verletzt worden, baß ihn auf dein Transport der Tod ereilte. -JnOberscdlema bet Schuecberg ist die sogenannte „Zwirnerei" abgebrannt. Die Fabrikgebäude waren durchaus Holzbauten. — EintolleöPierd - nicht Hund I — ist an einem der letzten Tage tn einem Gute zu M üblau verendet. Eö war von lenem tollen Hunde grblffen worden, rer seiner Zeit ln der Gegend von Burgstädt sich umhertrieb. — Oetfentltche Gerichts-Verhandlungen. Der Zlmmermann Gustav Rasch prügelte seine Schwiegermutter, die verebel. Schdnberr, nachdem diele iür ihre Tochter am >2. »August v. I. Ihrem Schwiegersöhne gegenüber entschiede» Partei genommen atte, ^ ^ ^ niffeS und wurde daher für gualiffclrt befunden. ! Monat laug eingesperrt zu weiden. Die Gründe, weiche die Dame bcbujs Entkräftung deö ersten Erkenntnisses bei dem Bezirksgericht ver- biachte waren so uniiwßgevltch, daß der erste Bescheid ohne Weiteres bestätigt wun, — vr. mell. Julius Hering in Stich le» fand In einer redai lonellen »Notiz der Dresdner Poiko- zcstung von »Nr. 7i n vorigen Jahre eine Bclcici- unv klagte dlcscrhalb gegen eorg Vollmar. Der Ciiizcliichter mg In dem bezüglichen Neunene .«cklagten stra stell ln-. Hering Einst ruchs, weil ihn BoUmar ha welche daö angchüch Ueh ose gong c< gegen seine Pn cn derma igen Redalleur erblickte jedoch keine »Bclcii und sprach daher den Priv erhob nun daö Rect't'mitik! alS eine Periori hlngcsteiit Verhalten elnrö Gutsbesitzers grgen eine verunmücklc Licnnmagb sanklionirte und verlangte dessen Bestrafung. Das Gericht legte dem »Angeklagten eine Geldstrafe von :st) »Bst. auf. — Der Schneidermeister und Restaurateur Karl »Bernhard Lorenz auö Zölln bet Keiielödors wurde von Heinrich Ferdinand 'Burstrardt um deS^ilie» wegen BckrugS teirnncirt, weil er dem Letzteren gelegentlich eines Grnndsiückokariicö in Striesen vorgespicgclt haben soll, eö seien die Hvpothekenzinicn aui das 4. Quartal 1876 bereits von ihm, L., bezahlt worden. Vor das Schöffengericht zur Hauptverhandlung verwiese» . bestritt L. die belastenden »Angabe» des übrigens sehr unsicher austretenkcn Hauptzeugcn und durch mebrcrc Zeugen wurde überdies die »An klage so entkrästet, tgß bereits Herr Staalcanwaitschastö-Assesioi: von Beschwitz dieselbe nicht kür gedeckt mnd und der »Angeklagte nach der cmSgezeichiicstn Vertbeidigung des Herrn Adrokat Richard Schanz von dem Gerichtsdos unter Vorsitz des Herrn Gerichtsrath 1)r. Francke sreigesprochcn wurde. WitterungS-Beodactitung am 6. Octobcr. Mltt. 1 Ubr. Baromereriianb n. OScar Bösol» iWallslr. ln,: 77i Millimelcr (seit gestern nnveränterti. - In »Auosicht: SchörnS »Wetter. — Thcrmometrograph nach .Reaumur: 14' W. — Lincrenz von acst. zu beute >2"; niedrigste Tcmp.3 W., höchsteTcmp. 15' W. Die Schlot-thurwiahvo zeigte Süd-Wind. — Himmel: wolkenlos. — Eldlrttlre in Dresden.6. Octobcr. Nirtt.:84 Kern, nutet0. — ff0rwl> jj krtlile o aus dcr'sachs, Elbliromsircclc bci eiucin Wawrslaude »on k« Slmtr. uulcr Sam TrctduerPcgcl: Slrel!cL<Iw!ia».T(i,aubaulSVC .Lchaudau- Rathen ISO C.. Ralhcii-Ptllnttz 100 >!.. Pilluly Drcödc» >AIbciirüc!c> I'.i c!.. L: 5dc». iSUbcrlbrllckes bi« Mciiea (Eiskndahnbrüclc) 148 <!., !vicibcn>!>iicsa 108 C.. Nicsa- LandcSgrkNjt lb8 Semtmetcr. mich zur Erholung von so viel Vergnügen. daS Ich lr gestanden, «n dir freie Luft der Schweizer Berge Wege nach der Schweiz hielt ich noch eine kurze Rast in Burgund. Icker Fremde weiß, baß man ln keiner französischen Stabt einen so schlechten Tischwcin In trinken bekommt, wie ln Parts. Der vin oräinLirs. den die Pariser Restaurant- verzapsen. he ßt zwar immer „Burgunder", namentlich Maeon; er ist aber zum guten Theil in bög st mittelmäßigen Lagen außerhalb Burgunds ge wachten und höchstens mit einem geringen »Burgunder verschnitten. Umsomehr war lch überrascht, Im Easü kastcl auf der Ausstellung alö Tlschwcl» eln echtes «eurigcö Rebcnblnt auö der Bour- gogne zu linden. Der Wirtb, dem ich deshalb ein Kompli ment machte, war ganz entzückt. alS «ch tbm sagte, vaß ich aus der Reise nach der Schweiz Bnrgimd paffsten würde. Er nölpigtc mich förmlich dazu, seinen Weinllcstranten daselbst ... batte, und wurde infolge veffe» von der Mama seiner Gattin Ausstellung in ihren Folgen Gäter zu beleuchten; jetzt drängt eS! verklagt. Nun scheint jedoch die Angabe teS Privatangeklagtcn. el Vergnügen, baö tch ln Paris aus- i daß von seiner Gegnerin die unangenehme Attake burck, Schimpfe- Aus dem j rclen, wir Lavpenkcrl re. provozirk war, nicht unbegründet zu kein und überdies batte bst Swbnberr einen Brief an Rasch geschrieben, sei zuerst von der Klägerin ao.»,..... hiergegen erhob die s.mit der Begründung Einspruch, baß ihr ein RkinlgungSeid auierlcat werde. ES blieb beim Alten. - »Bern hard Julius Müller i» Denben verklagte den kigarrcnorbeitcr Graf, well Ilm dieser „Lumpengesindel" unb..ZllchthaliSdrudcr"rc. schimpfte und erklärte sich mit der Streite von >0 M. nicht ein verstanden. welche G. «ist keine Schimpfereien znrrkannt erhielt. Infolge deö Einspruches wurde die Strafe aui So M. erhöht. — Emilie gesch. Piau ac», Rost brach die Ebe mit ihrem seit'.»Iah ren verprirathettn ^ " ' Aenilleton. -j- Daö neue Lustspiel des Kgl. Hostheaters, „Madame te Failly", hat Sonnabend bei der ersten Anführung einen unbe streitbaren Criolg gehabt und ward ganz ausgrzelchnct gespielt. Daß es im Repcrioir dieser Woche fehlt, ist weder zu verstehen noch zu billigen. L. B. Residenz-Theater. „Dilettanten" ist der will, kürlich gewählte Titel für ein sich aut Wiirlüillck keile» auibaucn- des Stück Noten's, tas am Sonnabend zum ersten Maie über die Bühne ging. Leichter ist cs, im Oktober Kirschen pflücken, als tie Handlung dieses „Schwankes" in Kürze zu erzählen. Genug, cs ist ein Gemisch von allerhand drolligen Scene», lusti gen Einfällen, ernitc» Austritte» und unmögiichoii Situationen, die sick' an einen locker gcsplnncncn Fake» anreihen. Ile mun teren Partien, die sich besonders in den beiden ersten »Alten finden, halten bas Stück über Wasier; denn unerträgiich peinlich wird Rosen, wenn er ernste Gefühle schildert. Der Vertaner nimmt in den ersten »Akten einen vielversprechenden Anlaut, »ran denki: Daö ist doch einmal eine Entwicklung und die lustige» Situationöschcrze versetzen in die beste Stiminung — da bricht aber plötzlich daö Unwetter von der tragischen Seite herein und Vernichter daö autiprirßcnde Behagen der Zuschauer. Der Schwank selbst bietet den Schauspielern eine Reihe dankburcr Rolle» und würde mehr zugesaat haben, wenn daS Residenz-Theater iür eine der Hauptrollen, den SchriftstellerAiven, einen irgendwie passab len Schaniriclcr besäße. Diese Figur, weiche die ganze Ent wicklung des Stückes tn die Hand nimmt, rnuß mit Geist, An- uruth und Heiterkeit gespielt sein; der mir dieser Rolle betraute Schauspieler jedoch, der überhaupt noch bedeutende Sprachstudien nöthig hat, bewegte sich wie ein finsterer, verderveudrohender Pnlvenvagen, vor dem alle Welt sich reitet, über die »Bühne. — Die nächstdem bedeutsamste Rolle spielte Dessoir, denn so, nickst „Herr" Desiotr, nennt ihn mit Stolz der Zettel. Denoir. vom Publikum bei seinem erste» Erscheine» irenndtt > st begrüßt, ries die Erinnerung an manche seiner feineren Lusisplelrignren vom Hostheaicr wach. Indessen warf er den feinen Bictstiit, mit dem rr Aniangs die Figur des Justizrath Schirmer zu zeichnen begann, baid weg, um mit dem ,zarb.»austrag eines dicken »Pin sels eine burleske und undenkbare Charge zu malen. Schade darum! Der Jusllzrath darf nicht als haldbirdsinnig erscheinen, er liniß alö Wcttmaim, der nur die Schuir der Theatrrlcidcn- schait ha», sich halten. Abgesehen jedoch von diesem Fehlgriff in der Totalauffassung der Rolle, kübrtc sic Dessolr mit großer Virtuosität und vielem Erfolge durch. Auch Frau Bauer ver griff sich, indcm sie statt einer biederen Maurcrssrau eine geleckte Köchin gab. Die übrige» Damen, besonders Frau Wagner und Frl. Gerber tbakcn nebst den Herren Hage mann und Teucher ihre volle Schuldigkeit; vortrefflich spielte Herr Klotz seinen Schnapsbruder von Eckensteher. Daö Zuiammen- spiel der „Dilettanten" zeigte von lenem Ester, welcher die stets anerkcnnenowerihe und beste Seite an einem Bühnen - linicr- nchmen ist. daS ohne alle Zugkräfte und mit vielen »Anfängern muthig den Thespiskarren wcltcrschicbt. Z u. Es mußte als künstst rische Ehrenpflicht betrachtet werden, der Eröffnung der M an nstelb t'scheu Slntonic-Koiicerre am 5. Ott. Im Gewcrbchanösaalc anzuwohncn und heute mir einigen »Worte» die Künstlerschaar und Ihren beliebten Führer neu zu bcarnßcn. »An Zahl unvermindert und mit gewohnter Didcipii» wie mit Sck'wung. wurde daö schon citirte Programm auSgeiiihrt und daS durch die schöne Präponberauz des Gcigenchorco — die Mannötelkt'sche Kapelle bat ei» starkes Streichorchester — ungemein aelungene Wcridwebcn aus Siegfried, von R. Wagner, rief einen solchen Sturm der Begeisterung wach, daß noch spät AbentS lO Ubr das Stück wtederbolt werden mußte. Ein Geigensollst, Herr LIerl. und eine lirnge Haricninin. Frl. Gösti, , sandrn volle »Anerkennung und werten bci erster Gelegenheit uns näher bekannt werben. Der gut besetzte Saal aber halle in, Grunde nur etne Tendenz: Herrn Mannsicldt zu zeigen, wie man ihn liebt, verehrt und sich seiner Rückkehr freut. V * O Briefkasten. R. Sch., S et f hc n nc rS d o rt. „Ist einem Türken, wenn er deutscher Staatsbürger wird, gestattet, seine Vielweiberei aui' in Deutschland weiter auszuübcn ?" Als deutscher SlaatS- - bürge, rnuß er wohl oder übel aus daS Vergnügen eines Harems vemcmnc au! Grund «breS eigenen Zugestand, . verzichten.
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