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Dresdner Nachrichten : 19.12.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187812194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18781219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18781219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-12
- Tag1878-12-19
- Monat1878-12
- Jahr1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.12.1878
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Zehrgen«. »n« i» vtrltn. UI. ÜUeu. d»«durß! iffur« ». Ä.. «a». »«»d« «. ««. ,, gruiNua » M. — «Lr>L«K Dresden. Donnerftng. 1V. Deermber 1878. Tageökatt für FoütiK. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenliste. Mitrrdacteur: vr. «ra»tl 0ter«^. Druck und, Für daS Feutll«: I «elvi» HU»rtm»va. I-tEpnok eie der Herausgeber: ^ verantwort. Redakteur: »kl etvkar«»» t» Lrr-dea. »«Inriol» >»akl«nk in Dre»be«. S»>»k«t, »erb«,. H«N»n «lrite >» d>« «d.» Ud, «»I«»»mm-». V»ni>I»i« »II »Ul,-,, I» Udr. In Niultidt nur ,n l»«»r>>. «uzen: «r«tr S>»!lrr,«Ii« >1. L dl» «Ule. — D«r Raum einer el« e»all>ie» vetllielle k,,:er Ui Ps-e. Lin,el„>»t dl« Zelle Sv Pl<>e. Eine «»raulie >ue d«» »I«dll«tii«««»rla,ei,en »ü Jni-rule olrd »ich: ,«««»«« «u»nilrll,e «wiencen. Aullkä,« »du un» unbe- >»n»len idle,ne» und Per» ioiien lnlerlre» n>lr nur »,«e» PrLnumtr«»»»- «inlliu«! durch Bricl» «arken »der Poslelntah» ln»», «cht Lllde» kollen lü Pier. Ialerul« lür dt« M»nl»i«> Rümmer Hier «ach einem yelilagr dle Pelltjeile 20 Pl,e. l Die WitterungSauSsichten für den 19. Deceniber lauten: Wolkig, zeitweise etwas austlärend, Schnccfällc, leichter Frost mit etwa« Thauwettcr, südwcsllichc schwache bis mäßige Winde.' 14, xvgl-nüber >iur LiEi^üE. Ln- wiit Verölt «Uer ^rteo Liastspaplerv, psancidrieko, teilen, prlorltüten. Kinknoten ete. ^>ui«ldtnn^ «rU«r 6oup<)o». — lluentgültiledü Konteol» äer Veeloozung nll«r K'errkpspiere. Inkniitk äer Drsxewtraese, rvedtcr illiiie der t^sxernkrllüse, rvokU-r llsii-i, 2«oite-i Nuu-i IVIKQK2IH1 S0h«/Xe^SF, K. 8. «o^l-I^PLkl/kbtl' 8pvvI»IitLton la felnon leiteriaaeea uns kortreldeenS Stouksltea. Politische». ES ist der Lebhaftigkeit, mit welcher sich im Dolke die Abneigung gegen das Tabaksmonopol kundgab, zu danken, daß die Untersuchungs- Kommission, deren eigmtlicher, ivenn auch uncingestandener Zweck eS war, für das Tabaksmonopol die theoretischen Unterlagen zu schaffen, doch dasselbe mit über zwei Drittel Mehrheit abgetehnt hat. Die Schädlichkeit dieser BesteurrungSart, ihr« Eing> isfe in daS Erwerbs leben vieler Zehntausender, die aus ihr folgende Vernichtung der wirthschaftlichen Existenz massenhafter Heiner Leute wurde mit einem Nachdruck vorgeführt, daß auch die grundsätzlichen Anhänger des Monopols gegen dieseZustände nicht die Augen verschließen konnten. Selbst der Wille, der seine Schwerkraft energisch zu Gunsten des Monopols aus dieWaagschaale legte, wird diese Thatsache respektiren müssen. Da« Publikum, soivohl da« Tabak lonsumirende, als Tabak bauende, verarbeitende und handeltreibende, hat sich eben ge hörig gerührt und seine bedrohten Jnteressm entschieden gewahrt. Dieser gesetzmäßigen Bewegung blieb auch der Erfolg nicht auS. Lernen wir doch aus diesem Vorgänge l Einer der verhängniß- vollsten Nationalfehler de« Deutschen ist jener Mangel an Initiative aus dem Volke heraus, daS fatalistische Abwarten des Vorgehens der Negierungen und Parlamente. Ueberlaffen wir künftig nicht Alle» der Fürsorge der hohen Obrigkeiten, sondern legen wir selbst Hand an zur Verbesserung unserer Verhältnisse. Der Vorschlag der be treffenden Untersuchungükommffsioy, der auf eine erhöhte GewichtS- steuer vom Tabak hinausläust, erscheint wohl annehmbar. Cs war voraus zu sehen, daß «me Erhöhung der Verzehrungssteuer vom Tabak nicht zu umgehen war. Von allen Konsumartikeln, das giebt selbst der leidenschaftlichste Raucher zu, eignet sich keiner so zu einer Mehrbesteuerung wie der Tabak. Erfreulich ist die Bertheuerung und Verschlechterung der Cigarren natürlich nicht. Was für botanische Studien wird man an dem Kraute machen können, das künftig der Maurer auf dem Bau, der Schiffer auf dem Fluß, der Dienstmann an der Ecke, der Knecht Sonntags Abends auf dem Tanzboden als Glimmstengel verbraucht! Eine Steuererhöhung, die 60—70 Millionen mehr aus dem Tabak herausschlägt, bleibt nicht ohne Schädigung der vaterländischen Cigarrensabrikation und dir Ausfuhr deutscher Fabrikate. So ist die bevorstehende Erholung der Tabatssteuer unter allen Umständen eine bedauernewcrthe Maßregel, di« recht gut entbehrlich gewesen wäre, ivostt« nian ernst lich dem Deficit zu Leibe durch Ersparungen da, wo !sie zu machen sind: am „Militär-Etat". Hätte man doch wenigstens die Erhöhung derLabakSsteuer mit dy gänzlichen Beseitigung der drückenden Solz- fieuer begleitet! Dem BundeSrathe sind mehrere Gesetzentwürfe vorgelegt worden, die berechtigten Wünschen entgegcnkommen. In dem Einen handelt eS sich um die Ergreifung gemeinsamer Maßregeln zur Be kämpfung ansteckender Thierkrankheiten. Die Rinderpest wird bereits bekanntlich durch ein sehr heilsames Specialgesetz bekämpft, jetzt will man auch die Abwehrmaßregeln gegen andere Viehseuchen gemeinsam regeln. Der andere Entwurf betrifft den Verkehr mit Nahrungs und Genußmitteln und GcbrauchSgegenständen. ES ist da« soge nannte LebenümittelverfälschungSgesetz, dessen erster Entwurf nicht all« parlamentarischen Stadien durchlief und das jetzt im Wesent lichen wiederholt eingebracht wird. Der Schwerpunkt liegt in tz 5, der also lautet: „Für va« Reich können durch kaiserliche Verordnung mit Zustimmung des BunbcSrathev zum Schutze der Gesundheit Vorschriften erlassen werden, welche verbleien: 1) bestimmte Arten der Herstellung, Aufbewahrung und Verpackung von NahrungS- unb Gcnußmittetn, die zum Verkaufe bestimmt sind; 2) daS gewerbsmäßige Verkaufen und Fellhalten von Nahrung-- und Äenußmittein von einer bestimmten Beschaffenheit oder unter einer der wirklichen Beschaffenheit nicht entsprechenden Bezcich- uuna; 3) da» Verkaufen und Festhalten von THIcrcn, welche an bestimmten Krankheiten leiden, zum Zwecke des SchlachtcnS, sowie taö Verkaufen und Festhalten des Fleisches von Tbicrcn, welche mit solchen Krankheiten behaftet waren: 4> die Verwendung böstlmmter Stoffe aus Farben zur -Herstellung von BeklcidungS gegenständen. Spielwaaren, Tapeten, Eß-. Trink- und Kochgc- schirren, sowie daö gewerbsmäßige Verkaufen und Festhalten von Gegenständen, welche diesem Verbote zuwider hcrgcstellt sind; 5» das gewerbsmäßige Verkaufen und Festhalten von Petroleum von einer bestimmten Beschaffenheit zu BelcuckstungSzwecken." Der Entwurf beschränkt sich also nicht blos auf Nahrungs und Genußmittel, sondern zieht noch eine Zahl Gegenstände in seinen Bereich, deren Gebrauch ebenfalls die menschliche Gesundheit gefährdet. Um nicht über das für den gewerblichen Verkehr noth- wendige Maß hinauözugreifen, befaßt er sich nur init solchen Gegen ständen, die mit dem menschlichen Organismus in so nahe Berührung kommen, daß sie einen schädlichen Einfluß äußern müssen. Diese Gegenstände werden ausdrücklich namhaft gemacht. Zur Ausführung der GesundhcitSpolizei giebt der Entwurf den Polizeibehörden wirk same Rechte (Eintritt in die zum Feilbicten bestimmten Räume, Haussuchungen, Entnahme von Waarenprobcn, Beschlagnahme und Schaffung eine« solchen UnterrichtSgesctze« entgegenthürmen, welche« sich nur einigermaßen der Hö.he näherte, welche die Volksschule z. B. in Würtemberg, Sachsen, Thüringen, Baden und anderen Staaten längst erreicht hat. Ein Unterrichtsgesetz, das seinen Schwerpunkt in vermehrter Religion, nebenbei in Lesen, Schreiben und Rechnen und preußischer Geschichte fände, die Naturgeschichte ausschlösje, wäre wohl schnell zu entwerfen, aber damit könnte man sich in Ber lin nicht sehen lassen, und das Abgeordnetenhaus würde einem Ent würfe nimmermehr zustimmen, der im Gegensatz zu der Volksschule der anderen deutschen Staaten nur Das böte. Um aber mehr zu bieten, liegen jetzt die Verhältnisse so ungünstig wie möglich. Seien wir in Sachsen froh, daß wir unser Volksschulgcsetz bei Zeiten unter Doch und Fach brachten, daß für die emcritirten und aktiven Lehrer angemessen gesorgt ist. Jetzt weht der Wind gar nicht günstig! ES ist bezeichnend genug, daß vr. Falk seine Vorarbeiten zum preußischen Volksschulgesctze so mit dem Dienstgeheimnih umgeben hat, daß kein einziger deutscher Unterrichtsminister davon auch nur die leiseste Ahnung hat, nach welcher Richtung vr. Falk Vorgehen will. Rrurste Telegramme der „DreSdaer Nachrichten." Wien, 18. Dccember. Dem Abgeordnetenhaus legte der HaiitelSmInistcr den Handelsvertrag mit Deutschland vor, welcher hieraus de», vclkSwirthschasttichrn Ausschüsse zugewiesen wurde. Das Haus nahm sodann nach einer längeren Debatte den Gesetz entwurf über die Forterhebung der Steuern zur Bestreitung de» StaatsaulwandcS im ersten Quartale 1819 nach den bekannten Beschlüssen dcS BudgetauSichussc» in zweiter und dritter Lesung an. Rom, 18. Deceniber. In Deputirtcnkreiscn clrcullrt fol gende, Indessen noch der Bestätigung bedürfende Mlnisterllste: DeprctlS Präsidium und Inneres. Correnti Auswärtiges, Magllone Finanzen, Spantigattl Justiz. Bertolt Viala Krieg, Eoppino Unterricht, Maiorana Ackerbau. der Widmung Locale» au» Sächsische». — Der an Stelle deS nach Madrid versetzten Grafen Solms zum hiesigen konigl. preußischen Gesandten ernannte Graf Dönhoff wird zur Uebernahme seines Postens nicht vor Mitte Januar aus Wien eintreffen. Dann wird der bis dahin die Geschäfte der Ge sandtschaft führende LegationSrath, bekanntlich auch ein Graf Dönhoff. Dresden verlassen, um als kgl. preußischer Gesandter nach Stuttgart zu gehen. — S. M der König und S. K. H. Prinz Georg nahmen am 17. dS. an einer von Herrn v. Schömberg aus Bornitzer Re vier veranstalteten Aagd Theil. S. M. der König erlegte V4, L>. K. H. Prinz Georg 88 Hasen. 2>n Ganzen wurden 991 Hasen geschossen. - Geh. Ftnanzrath Klaus Köpcke hat daS Ritterkreuz Erster Klasse vom Verdienstorden und der Gürtlcrmclstcr Seysfartb hier. daS Prädikat „Königl. Hofgürtler" erhalten. — Im Aufträge Sr. Mai. deS Königs hat sich gestern der sächsische Gesandte am balerlschcn und hessischen Hofe, wirklicher Gch.-Ratb v. Fabrlce, zu den BetsetzungSfeicrlichkelten nach Darmstadt begeben. — Nunmehr ist auch die verw. Frau Erbvrinzessin von Tburn und Tariö mit ihrer Tochter Louise abgercist. Die Herrschaften begaben fick' nach Regcnvburg. ES ist ein offe- »eö Geheimniß. daß die junge Prinzeß Louise Dresden alö — Braut verlassen bat. Allerdings nur als stillverlobte Braut. 2br hetmlicher Bräutigam, Prinz Friedrich von Hohen» zollrrn, ist nach Berlin gereist, um die Einwilligung deS deutschen Kaisers. teö Oberhauptes der Famllle. zu der Ver bindung clnzubolcn. Die prlnzlichen Brautleute haben sich bei Ihrem Aufenthalt am hiesigen Hoi'c kennen und lieben lernen. Der Prinz schlug jede Einladung zu einer Hoilagd aus, um bav Herz der Prinzessin zu gewinnen. Letztere ist 19 Jai re alt, der Prinz 18 »:r gehören und kommandirt alö Oberstleutnant taö 2. Garte-Dragoner-Regiment. - DaS Finanzministerium macht zur Beseitigung auigetauch- tcr Zweifel bekannt, daß für die Berechnung solcher EInkom» men, deren Einschätzung nach dem Durchschnitte der letzten 3 Geschäfts oder Mirthschaitöiahre dcz. nach den Ergebnissen teö letzte:' Kalenderjahres zu erfolgen hat, nur diejenigen Jahre zum 'Anhalt genommen werden können, für welche zur Zeit der Aus' stcliung der Deklarationen Abschlüsse borliegen. Dieicnlge» Han dels- und Gewerbetreibende» also, die am Schlüsse des Kalender jahres ihren Abschluß machen, haben bei der gegenwärtigen Ab schätzung ihre Deklaration aui Grund der Abschlüsse der Jahre 1875, 1879 und 1877 auizustclien, ganz einfach um deswillen, well sie für das Jahr 1818 noch keinen Abschluß habe». Hierbei sei gleich noch bemerkt, baß bci Berechnung des Einkommens nach Rührigem Durchschnitt diejenigen Jahre, in welchen ein Einkom men nicht erzielt oder sogar mit Verlust abgeschlossen worden ist, für die Ziehung deö Durchschnitts mit Null in Ansatz zu dringen sind. Leider dürfte nachstehende Berechnung nicht vereinzelt da- stchen : 1875 0, 1876 0, 1877 0 ----- 0: 3 — Gcsammtcin- komincn o. — Eö bestätigt sich, daß die österreichische Regierung sehr große Anstrengungen machte, auch Sachsen zu bewegen, einen Marktplatz iür böhmische, zolisrcs einzulührende Roh leinen zu errichten. Die alte Lausitzer Stabt Zittau sollte von Oester reich mit dieser Rolle beglückt werden. Die österreichischen Unter händler drohten sogar mit Abreise und völligem Abbruche der! steuert werten; melnsamen Ehren - Mitglied« der 5 landwirthschaitlichen Kreiv- vcretne Sachsens enthält, überreicht. Die Ernennung war bereits am lö.Sept. 1877, ainTage der 25jährigenäubelicter der durch seine Mitwirkung entstandenen I. landwlrthschaltlichtn Versuchs station zu Möckern erioigt. Zugleich mit dem Diviom wurden dem Geleierten mittelst einer Ansprache deö Herrn Oberjchenl v. Metzsch 6800 Mark zu einer Stöckhardt-LMung überreicht. - In Gegenwart beider königlicher Majestäten, 22- KK. HH. des Prinzen und der Prinzeisin Georg, sowie deren sünl älteste» Kindern fand gestern Nachmittag im -votcl de Sare-Saair die erste Vorführung von Weihnachto-Tranöparenten statt. Elne ansehnliche Versammlung nahm an diesem der Pflege und Versorgung armer und kranker Kinder im Bethlehemstlste gewidmeten christlichen LIebcöwerke Tbeil. Aut dem tanncn- geschmückten Podium gewahrte man tin Verlause etwa einer Stunde 8 Tranöparentgemäibe mit Darstellungen, die sich aut die Geburt Christi bezogen. Recht wirksam war ble „Ver kündigung" von Anbreae, „Die Geburt" von Proirssor Peschel, die ..Anbetung der Hirten" von Schönherr und ..Jeluö der Kindersreunb", nach Overbeck farbenprächtig von Stegltch ge malt. Hinter der Bühne trug der vom Hofkantor Lorenz geleitet« Singechor mit vieler Präeisto» 9 WeihnachtSliever vor, worunter die beiden altbthmtschen von Riedel, ein Händel'scher Cbor und das Fcstlied von Carl Banck besonders ansprachen. Die Versammlung folgte den frommen Spenden auü zwei Kunstgebleten mit großer Befriedigung, die auch S. M. der König dem Leiter deö Ganzen, Geh. Flnanzrath Meusel be sonders auebrückte. Die Frage wäre freilich, ob nicht, da Weih, nachten doch ein Fest der Freude, der streu» kirchliche Charakter der Darbietungen nicht durch einige heitere Züge einen freund, liehen Abschluß ffndcn könnte. Z. B. der Vortrag des reizenden Äöthe'schen Liedes von den heiligen 3 Königen, sowie Gemälre. die eine Weihnachtsfeier in einer deutschen Bürgersamllie ober unserer Krieger 1870 vor Paris zur Darstellung gebracht hätten, würden sich nicht an unedle Regungen deS Menschenberzenü ge. wendet haben. - Gestern Nachmittag besuchten II. MM. der König und die Königin den in der ersten Etage deö Waltschiößchen-Stadt- restaurantö arrangirten WelhnachtSbazar. Nachdem die Höchsten Herrschaften een Wassermann'schen Kunstklovk besichtigt und an sehnliche Etnkäm'e bewirkt hatten, nahmen dieselben hulbvollst zwei sinnige Ausinerkiamkelten des Herrn John entgegen, indem derselbe als Wirih in vier seinen Gläsern die bekannten vier Walkschlößchenbiersortcn kredenzte und die Freude hatte, datzSe. Majestät isiort nach lenem Glase griff, welches er dem Hohen Herrn am 11. Juli 1871 nach der Rückkehr auS Frankreich mit ng „Dem taxfern Feldherrn re." geweiht hatte. Die ein Blumenbouguet von roihm Ka- irtei Königin nahm freuntllwst mellien re. entgegen. Vorgestern Abend in der 5. Stunde beehrte I. Mal. die Königin das hiesige akustische Kablnet von Kaufmann und Sobn mit Ihrem Besuche und ließ sich verschiedene Musikwerke Vorjahren, von denen sie eines käuflich erwarb. AI KK. HH Prinz und Prinzessin Georg besuchte» gestern In Begleitung der Prinzen Johann Georg und Max taö Komptoir von Ed Geucke und Co. (WalsenhauSstraße 7 im „Gutenbera"). um die daselbst ausgestellten Adorfer Elstcrmuschel- und Perlmutter» waaren, sowie die Erzeugnisse der im Gebiete der Sächsischen Schweiz eingetührten neue» Hausindustrie zu besichtigen. Die bohr» Herrschaften nahmen eingehend Kcnntniß von den erfreu lichen Ansängen dieses vom EcblrgSvcreln unter besonderer Ver wendung Herrn Geucke'S geförderten Unternehmens, welche- noch vielen fleißigen Händen Arbeit und Verdienst zu geben verspricht, und kauften verschiedene der hübschen Gegenstände für den Weih. nachtStisch der prlnzlichen Kinder an; selbstverständlich iehlen da. bei auch nicht die reizenden Chrlstbaumfüße, mir deren Herstellung ble GeblrgövereinS-Jnbustriellcn jetzt vollauf zu thun habe». — Die gestrige - itzung teöLandeSkulturratheS war nach mebrsacher Richtung hin von hohem Interesse. Nachdem Oberschenk v. Metzsch und v. Ochlschlägel als Vorsitzende wieder gewählt worden waren, refertrte Seilcr-Ncuensalz über die indi rekten Steuern im deutschen Reiche. Er führte aus, daß Land- unb Forstwirthschast deS Schutze- bedürften, daß die indirekte Steuer leichter zu ertragen sei. alö die direkte, und sich in alle Kanäle ergieße, also nicht vorzugsweise die ärmeren VoikSkiaffen treffe, und endlich, daß eö sich vor Allem empfehle, die Besteue rung an die Grenze zu legen. Pros. Richter.rharandt will zwar taö Priucip der Matrikularbeiträgc gewahrt wissen, doch bandle eS sich letzt darum, durck, zeitweilige Beseitigung der Matrlknlar- beiträge und Erlab b-rseUen durch indirekte Steuern die dem Reiche nöthlgcn Mittel zu beschaffen und die DcstcttS der Elnzel- staaten zu beseitigen. Die durch die Doppelbesteuerung <Ein- kommen und Grundsteuer) betroffene sächs. Lanbwirtbschait be dürfe einer geringen Entlastung durch Mchrberücksichtigung der Indirekten Steuern. Geh. Rath Pros.Or. Roscher hat gegen die Ausbringung der RelchSbcdürinisse durch Indirekte Steuern zwarBe- tenkcn, daß dadurch daS Budgctrecht doch etwas geschmälert werbe, sowie daß tamst eine abermalige Schmäkcrung der Hoheit-rechte der Einzcistaaten verknüpft sei. Er spricht sich im Allgemeinen sür die indirekten Steuern mit Rücksicht aui die leichte AN ihrer Erhebung auv. bezeichnet aber Indirekte Steuern auf die noth- wendlgsten Lcbenvbcdürmiffe iür die schlechteste aller Steuern. Ferner erklärt er sich gegen iandwlrti schastliche Schutzzölle, ai» welche die von dem Referenten vorgcschiagcne Grenzüderga agcne GrenzüdergangS» n entgegne«, daß die direkte Steuern durch ganzen Untcrhantlüngcn. wenn Sachsen nickst tiescM seine Be-j dnklc durch eine Völkern" gebühren erscheinen. Günther-Saaihauscn konstitutionellen Bedenken gegen Indirekte Steuern durch die gegenwärtige Zwangslage zurücktrcten. Um große Ein nahmen zu schaffe», müßten natürlich Massenprodutte be- übrigenö stiegen erfahrunaSgemäß die Pro- , daraus gelegte Steuer meist nicht im Preise. ig so schädliche Forderung zugestünde. Die Festigkeit > Mit tri» Steigen der deutschen Industrie und Landwtrthschait berat.) Die'ReichSreaieruna kann in allen Stücken, die auf eine! unserer Regierung ließ sich jedoch hierdurch nicht vewegen, ein > würden auch dle arbeitenden Klaffen mlt.gehoben, so daß sie mit s>-> erhebliches LandcSintercffe preiSzugeben. j Leichtigkeit daS durch die indirekte Steuer etwas thcurer gewor- ehrlzche, unplirteiffche Bekämpfung der ^bensmMelfalschung be-. zzxj Eidesleistung der Truppen ist neuer- > tenc Peod bezahlen können, während sie jetzt trotz deö billige» rechnet find, aus die Zustimmung des ganzen Volks, mit der selbst- hings rinx Aendrrung in Krall getreten. Während bisher die Brotcö hungern müssen. Seiler fragt, warum nicht auch für verständlichen Ausnahme der Herren Fälscher, rechnen. > Truppen dem „BundeSfeldherrn, Seiner Majestät dem König die nothleidcnde Landwirthschaft ein Schutz geschaffen, elne Ab. Da« von Preußen so beiß ersehnte und zur Hebung des BildunaS- von Preußen" Faimentrcue uud Gehorsam eidlich gelobten, ge.^gabe gefordert werden solle, als für die nothlcidende Industrie» la Naik«sck,i,ka-s>-K mir», dkm «„„kn, schielst dies nunmehr „Sr. Majestät dem Kaiser". Die elftere 1 Ilevrigcns handle es sich hier keineswegs um «Schutzzölle, sondern Niveaus so drmgend nothwmd'ge VolkSschulgefltz wird dem pr^ußz j Formel entsprach den früheren, sich auf den Norddeutschen «und, um eine llcbcrgangögedühr, wie sie auch in anderen Länden, fchen Landtage wohl nicht so bald zugehen. Das erklärte im Ab- - bezüglichen Bestimmungen, die jetzige der ReichSveriaffung. Der! unter Reglstcraebühr re. exiflire. Geh. Rath Roscher blieb dabei, geordnctrnhause auf Grund einer Anfrage der Kultusminister! Wortlaut der Diensteide ist sonst unverändert geblieben. Dem; daß eS sich nur um eine Art Schutzzoll für die Landwirthschaft v,- Falk Die Gründe dieser fatalen Venöaeruna? Manael an'2. Grenakier-Negimente Nr. 101. Kaiser Wilhelm, wurde diese > handle; die Pflicht, dem Reiche Einnahmen zu schaffen, habe doch ^ der Eidesformel bereits mittelst einsacher Bekannt-!der LandcSkulturrath nicht, sondern er habe nur die lanbwirth- Gewmttteln. Sogar die 6 Milltoncn Man zur AUsveffenlng ^^una, über welche ein Protokoll ausgenommen wurde, zur schaftllchen Interessen zu wahren. Unsere Industrie sei kein Kind der Lehrerpenfioncn sind n,cht zu beschaffen. Eme Erhöhung der § Kenntnis) gebracht. Eine neue Vereidigung fand nickst statt. mehr, daö deö Schutzes bedürfe; die von Rcnleaux gerügten Darbcgehalte der Volksschullehrer steht erst recht nicht bevor. Das i — Herrn Geh. Hoirath Proi. 1)r. Stöck Hardt wurde Fehler der deutschen Industrie seien Ausartungen, Unarten, ist für die Sieaer von Sadowa" ein wenia erbauliches Weibnachts-! Nestern im Saale der ersten Ständekammer da« künstlerisch aus» > denen nicht durch Schutzzölle vorgebeugt ivürde. In ietzlgrr ^ aeiührte Diplom, weiche« die Ernennung „deö erste» Feld-' Zeit empfehle sich die Verthcuerung der SedcuSmittel nicht, um- geschenk. Aber rS hreße den Vogel Strauß spielen, wollte man es p^blacr, teö chemischen Ackermann-" iür seine hochersprießltche soweniger ai« dieselbe nur der Landwirthick ait. die bloS Ik Proc. mcht sehen, daß auch andere als finanzrelle Schwzcriaketten sich der-Tbätiakclt iür Fördernna der sächsischen Lanvwirtbschait zum oe--der «ächstschen Bevölkeruna beschäftigt, zu Gute aebrn kann.
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