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Dresdner Nachrichten : 12.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-12
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.06.1879
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pr. »»« cj"^Etist^Mu"" kIUer-versorg«-,Skaffe „wenn -ut. — Heute Abend Nndet lm wiener «»et»» vaster Iuiimioation und bengalischer Beiern roncrrt zur Nachktier de» gestrigen goldenen von der vollständigen Regimcnt-kavelle des Mt'ttSZttr. 101 Kaiser Wilhelm, unter Dir lichen MustkdirectorS rrenkler, mit gewählte — Der Betriebs-Oberinspektor bei den k Herr Ml et b in Dresden, degevt am Freitag Dtenstlublläiim. — Einem sächsischen Landwlrth giebt die soeben « tt. «.^.hnen, sojährlge- detndet« von au-gewählten gcsilvrt. alt es bei lo dast den Prämi» ehr schwer geworden P se r d e a u v ste l l ll» g Anlaß zu soigcnde» Betrachtungen über die sächsische Pferdezucht Wohl selten wtrh dem Pierkeliedl'aber eine so reiche Kollektion Tlflccen aller Ranen und Zwecke Vor Augen der kiesiälrlge» Ausstellung der Fall war. inmgs-Coinikees sicher ott die Entscheidung sehr ist. dlm schwierigste» ist es ledeillalis der Commission sür die ausgestellte»Produkte der sächs. Pferdezucht gewesen, IbrSewlsse« üder den Wcrkb des Vsrbandenen »>it der Höhe VeS WertbS der a»> das Auerkciimmgöwcrtbcste zur Vctthcilung gestellten Preise i» Einklang zu dringen. Denn war auch recht Löbliches und Ersteulichcs auö iestellt. so muhte man doch bekennen, daß dies »och nicht im Stande war. mit dem, was das Ausland «Voten statte, Eoncuricuz zu staltcn. Unwillkürlich muß man sich die Frage stelle», wie es kommt, daß trotz des durch das Landftall- amt dorzügll,!- ged teue», werkhoollen Aatcrmateriaiö und deS vom Ausland bezog, „ei, vorzüglichen, allerdings leider nur -um geringste» dp il zur Zucht benutzten MuttcrmaterialS keine steuere» Produ te bisher erreicht worden sind. ES liegt dies so» looi'l in der t e st I e rstai t c n Paarung, testlerstaitc» Autzucht, als auch stausttstichlich darin, daß Ue P'erkeziicht blö letzt noch »lcht, wenige Auöngstmc» ast-erechnct. mit Conseguenz und Conflani. sriikcr» nur gelegentlich aus vorübergehender Lieb haberei. est leider sogar nur, um clne unlcidliäi gewordene Rosi- nante wieder ge> gig zu machen, betrieben worden ist. Wenn e nmal. namensti der kleinere vandwtctb gescstcn staden wird, dak durch guter rvluktennaterial und richtige Paarung, wie wiche die d-eles Jahr eiiiaclührteu und schon recht erfreulichen Eingang gest'"' e""e» S tu te»scha nen bezwecken, die A uizu ch k st o ll F ost > e n lstm lostnend wird und auch für die rationelle Weitcrzucht liö zur GebrauchSiäbigkcit der jungen Thiere aus größeren Eomstlere», wie solche aut dein Kammergute Kaltteuth unter Leitung deS Herrn LaiiditaUmcister Gral Münster als Mufler-Jnflitm eingeiübrt werden soll, Gelegenbelt geboten sein wird so wirk auch ln Sachsen die Pferdezucht zu ettreu» sicheren Resultate» erblühen, an dlnSkebiiuiig gewinnen und wir nicht mestc nstistig stade», so stiel Millionen wie bisher sürPierve ln da°> SInSlanst zu schufen. — Wer hätte nicht den Hauptgewinn der letzten Dres dener Picrsteans st c l l u n g . die strachtvolle Egulpage mit dem schönen Sin wui stcn Aaststcn-PIergeistann, gewinnen mögen? lind do>!' statten wcstl schließlich, wenn istne» Fortuna den Ge fallen getstan hätte, die Meisten »leist recht gewusst, waS sie mit dem Gewinn an äugen sollen. Just io geht es jetzt den Gewinnern, Herrn Gutsbesitzer Schnitze aus Bertclsdori mit Gemahlin. Den Viererzug mit der Eauistgge stade» sie, wenn sie ihn nun aber auch erst wieder leö wären! Die allerhöchsten und höchstenHrrr- schchttn staben das dingestot astaeicstnt: die Cavaliere par oxoel- st u.ü Graicn Luclncr und dlrnlm verspüren auch keine Kauflust und so stlcidt te» ungs'stiichen Glücksvögeln nichts antercs üstriu als das schöne Vieigeistann zn trenne», wenn sich nicht » '.st in letzter Stunde ein Liebhaber findet. Ja. wenn wir noch ein bischen 1^71 72 hätten! - Der Verband deutscher Müller hält vom 21. biS zum 25 d. in Berlin seine 12. Generalversammlung ab. mlt der eine internakwnale Ausstellung von Erzeugnissen der Müllerei, Teigwaareistabrstation .>c. verstunden sein wird. Verhandelt wird u. dl. Mer die Zoiliraae, die neueste Wanergeietzgebnng, Weizen- unk d'.K'izenmrstl-Nntersuchungen, üstrr Jimungswcien u. dl. in. - In Würzburg nimiist am ist. d. der Vcrstandötag deutscher CondItorrn seinen Awang, zu dem mcbr als 500 Theilnebmer erwartet werten. Auch mit diesem Kongresse ist eine Fachaus stellung verbimdcn. die von ca. 152 Ausstellern beschickt werden wirk. Die Ausstellung bringt alle Arten Fabrikate in st« Haupt» grustpen. ferner »iostmateria!, Gerütstschaiken und Maschinen. Von Dresdner äirmen werden ans der Ausstellung vertreten sein: Pet-oid u. Au storn und Losteck u. Co Als Beispiel >ür die Dl» w.emion, weiche die Slusstellung annehmen wird, sei erwähnt, daß von einer Firma lO.ocx» Stück Waffeln eintrafen. — Niierachfkt des am Freitag Nachmittag anhaltenden und hestigen Regens statte sich zum Besuche kcS Seidel scheu Rhodo dendron und dlzaieenfloreS ein nicht zu verachtendes Häuflein wetterstaricster F l o r i ste n c'nae'Uliden. taS nicht nur der ge- stotenen Ausstellung sondern dem ganzen ausgcdcknten und wohl inustergtitigen ctztabiinemenb volle Beachtung schenkte. Tie An- zastl der Pflanze», besonders Azaleen, Cameilien und Rhododen drons. welche stier jährlich, man darf wohl sagen iastrizirt und erstorstrt wirst, zählt nur nach Tausenden und bezeichnen wir eS als einen giüttlichc» Gedanken, die vorzüglichsten und schönsten der ietzt blühenden unter einem lustigen Zeltkacste zu einer Epe- staianrfleii n! zuflrmm.nznsteilcn. wo dem Beschauer volle Ge- leaenbei- acstotcn war. die einzelnen Pflanzen ln istrer Schönheit zu betrachten. Die Anerkennung, welche von allen Seiten der westlgclimgencn und an Prachteremstlarcn reichen Svezialaus- ste. na zu Theil ward, war ebenso allgemein als berechtigt. — Betreffs der P i er k e a u S st e l > u n a ist noch nachzu- tragen. käst Hc-r Waaenbauer Blleiner stier iür einen von ihm aucacitelttcn l. istverkettien Wagen ein Dlstlom ersticlt. diicstt die Ar. Ist'.',,', wie gestern angegeben war, sonder» die Nr. N957 gewann ein Pferd. — Wie sestr unsere heimischen Brauereien bemüht sind. sten böhmischen Bi ren Eoneurrenz m machen nnst in welchem Maste es innen gelingt, zeigt die Vorzüglichkeit des Böhmischen nnö der Radeberger Brauerei. Der strebsame Wirkst im Hotel Lingke. Herr Fritz Hcigcnnwser, credenzk diesen wirklich fei nen S »off mit 15 Pi. das GlaS. Seine Kellereien machen cS isto- wogst st, dem mir Hcie gezogenen Biere noch eine mchr- wö.stenkinche Pstcge vor dem Verschnitt angcdcihen zu lassen, welche das tcine prickelnde Moussiren nur noch erhöbt, dilso Kellner, ein Böstmisch! Obgleich der königl. Stabtgenkarinerle seit ei:» en ragen der Schwüle und Hitze wegen das Tragen der M- tz' -m Dienst gestattet wurde, trugen dieselben toaCgeslcin wlle oos gA ste Aitistair und Landwehr tHelm und Zichako) auch den genes Mädchen, welches am vorigen Sonnabend bei der Ueberiahrt ston der Neustadt nach der Altstadt aus dem Kastne, ln dem itch auffer istm noch einige iunge Leute bestmven haben tollen, in das Wasser gesprungen und darin verschwunden war, ist vorgestern Asteno unterhalb der Terrasse aiö Leiche ange- s ch w o m in e n. Das Biädchen war 18 Iastre alt, aus Eisenach gebürtig und stand in der Ferdinandstrastc Iller in Diensten. 'Währen des Gewitters am vergangenen Montag schlug der Bi tz m der Nabe der Picardie in eine Elche deö Grosten Gartens, zersprengte den gewaltige» Baum in zwei Hälften und schälte die Rinde last völlig lov. Die Trümmer der Verwüstung lagen in Gestatt ston Acslen und Stätten von Rinke weit umher. - In einen', l^artenstauiestcr Zwickauerstrabe ist vorgestcn Nach mittag ein hiesiger Handarsteller erst äugt aufgestmtcn worden. Kur; vor W Ittenberg stibr in der Nacht zuin Dienstag der l I blstr vom Anstaltcr Bahnhoi in Berlin abgegangene Per- wnenzng auf einer Sclllenenkrcnznng aus einen Güterzug, zer trümmerte drei Wagen deö letzteren und verursachte eine beinahe vierstündige A'riebsstöru'.ig. Trotzdem taö Ereignis; hätte furcht bar werden tonnen, sind doch glücklicher Weise erhebliche Ver letzungen weder veini Zugpersonal, noch bei den Passagieren vor» gekommen. Seit dem lll. Mal wird ein iSjästriger Knabe der» mitzt. Ec wurde am genannten Tage von seinen auf der WilSdrunerflrabc wohnhaften Eltern nach der Badcrgasse ge» schi rr, um etwas sterzuzuholen. ist aber nicht zurückgckchrt. Der Junge war barst», mtt dunkler Hole und Jacke, sowie Strohhut bestechet. — Die jetzt bei der Grcnadierbrigate aus 12 Tage einge- zogenen alten Manvichattcn sind in den Flügel 0 der Regime-Uvkaierne vir. bol unguanierl und die darin gelegenen breite». Dir war. patte bi« herunterzurelßen und Verietznnari» «nt Zimmer vestndiicveS rttuS ch« «ch ei»! , grnwar ovliiar ist mehr . das Feuer aber doch noch glücNich Vewkiltigt größeren Schaden tvun konnte. >eiei «rbs «! b. rit kommen Ist. Up«. Wkve sofort vom Leibe oder minder beschädigt worden, ehe ei Fi hin ver» gerathen vonnriM«. <I«> »». I«7«» ^ erproviMirt, »MDtt ivm adatvom»«,« «»D« «Melflelsch und L Piunv Wurst. Wv a W und st L Piunv Wurst. ^ erteu Günsebrüst««, n»«U«a kttewtni« kauttte ««, ««tr Kabemami NU' v Monate Gefäna- htSverlust, vie vem Anaekloam, Hast sind als «!rr»»ßt zu »Mach»«. G«richttz»vrrha«dku»g»«. ' >g M»»r d«n Handaev«»»« wegen schweren Diebstahl«. Mdmann au» OusUendori — Zu Wallroda dei Radeberg begingen NM r. «fingst, seiertag« der Gut-autzzftgler Johann Gottfried Hösgm unv Frau, umringt von 2 Söhnen. 5 Töchtern, 1? Enkel und einem Urenkel, ihr goldenes HochzeltSlnbiläum unter allseitiger herzlicher «n. thellnastme. Zahlreiche Geschenke und Glückwünsche traleu den Tag üder von nast unv fern ein. — Gestern IN ln Zwickau die verehelichte Slauft, dl« Mörderin der Tochter bcö Pächters Gerber in RetnSdvrj, zum Tode verurthellt worden. — «or etwa » Wochen -nt die Slührtae Tochter deV Stubk- bauer» Mattbeö in Lommatzsch eine Bohne In den Munv genommen und unirrstoillig verschluckt. Die Bohne hatte sich in der Lultrvhre verlangen und war trotz aller ärztlichen Bcmübun» gen nicht zu entfernen. Heute vor 8 Tagen ist daS arme Kinv gestorben. — Der am 10. dies, anläßlich bcß Markttages in Zwickau mit Geschirr nach dort aekvmmenr Gutsbesitzer Sander auS KönIgswalde warb beim Sinkapren vom Pottplatz aui den Marti vom Schlage getroffen und mublc hem städtischen Kranken» DauS zngrsührt werden, woselbst er kurze Zeit daran» Narb. — Am Montag Nachmittag gericth aus dem vom Plag- witzer Bahnhose bei Leipzta nach einem Kabtlk» Etablissement iübrrnte» Privatglcise der 52lährige Handarbeiter Heinrich Me au- Lindenau mit dem Kopf zwischen die Puffer zweier L und ward dadurch icffort getödtet. ^ JnZeuschwitz ist unter dem Rindviebbrstcmd brS Guts besitzers Roland die Lunacnseuchc aukgebrochrn. — Während eines Gewitters am Sonntag hat brr Blitz in vangenstriegiS in den Thurm der Kirche geschlagen, den Thurmknopf heruntergewvrfen und Kanzel, Altar und Orgel beschädigt. — I» diesen Tagen ward in Mlttwei da ein dl-laug mit einem Ehrenamt betrauter und sehr geachteter Webermeister ge fänglich cingezogcn. weil er dringend verdächtig Ist. sich unzüch- tigrr Hanvlungen schuldig gemacht zu haben. — Am Montag Nachmittag soll zwischen Geithaln und Rochlitz ein Wolkenbruch nietrrgegangen sein. — Am lo. h. M. Mittags ist der Steinbrecher Drache auö Meißen beim Baten in rer Elbe In der Nähe des Klosters ertrunken. Auch ist ein -tiästriger Knabe oberhalb der alte» Brücke ln die Eibe gekaUe». durch den ersten Brückenbogen ge schwommen und iobann vom Zimmermann Carl Schubert, der in der Stäbe gearbeitet, gerettet worden. — Am Montag Abend wurden Im Sahnpark Erim- mi tschau drei erwachsene Mädchen In räuberischer Absicht von einem TtschiergeieUen aus Neustadt anaeicillen. Der Mensch kam nicht zu seinem Ziele, wurde aber verkästet. Vor dem Anfälle hatte er im Park die Leute mit ausierorbcntllcher Frechheit an- gebettelt und sich den Gebern zum Hohn einen «socläldcmolrcttischen Frciheltsapcstel" genannt. — In Ltnbenau wurde kürzlich mitten ln der Nacht ein Ehemann und Vater einer starken Klnberichgar verhallet. Er hatte »rit einem in Leipzig bienenden Mädchen ein Liebesver hältnis; anacknüpit und demselben die Ehe versprochen. Das Mädchen schenkte ihm zum Zeichen ihre- Einverständnisses einen Ring, welchen cö seinein Dtenstherrn gestohlen hatte. Von der Familie ihres Liebhabers hat taö Mädchen übrigens keine Ahnung gehabt. Das von Herrn GerlchtSrath von Mangolbt 'prästdirte Schöiiengericht verurthellte gestern den noch nicht 17 Jahre alten und noch unbestraften Handarbeiter Mar Trangott Beier aus Drüben wegen eines Verbrechens gegey die Sittlichkeit, ver» übt an einem siebenjährigen Mädchen, unter Ausschluß mildern der Umstände zu l Jahr Geflänaniß. Die Anklage vertrat Herr Staatsanwalt Richter, als Vertpcidiger sungirie Herr Advokat FränzcI. - — OesfentllcheGerichtösitzungen. So weit, wie eS der Handarbeiter Heinrich Eduard Hansel lm Lause der Jahre mit der fortlaufenden Nummer seiner Vordrstrafungcn brachte, bringt cS heut zn Tage trotz der schlechten Zeiten nicht so leicht ein anderer Taugenichts. Man l'öre u»b staune. Seitdem der im Jahre 18:ill zu Dreöden geborene unv sonach 43 Jahre alte Hansel zum Maime gereist war. trat nicht weniger als 05 Mal stlten stcS Gerichts oster der Polizeibehörde die Noihwendlgkelt heran, ibn eiuznsperren. Fast In jedem Falle bandelte eS sich um Widerstand gegen die Staatsgewalt, Widersetzlichkeit, Bedrohung re. Gestern schon wieder halte sich der unverbesserliche Mensch wegen Widerstandes rc., sowie wegen Beamteiibeleitigung zu verant worten. Vor Monatsfrist, am 9. Mal d. I. Nachmittags, ging Härllel seiner Hauptsteschästigung, dem Betteln »ach unk bei dieser Gelegenheit verirrte er sich I» dav gciflliebe HauS auf der S chl osiilraße. ZweiGcndarmen im E ivilanzuge solchen ihm »ach und einer derselbe». Namens Nanft, lud ihn nach eriolglcr Legitimation dringend ein. mit hinter die Fraucnttrche zu pilgern. Zwar war Hänsel schuell mtt einer pastenben Ansrebe bei der Hand, indem er dem Beamten wetffmachte, er haste sich bloö bei dein Kaplan Müller um Arbeit erkundige» wollen, dies zog jedoch nicht und da nun die proseetirtc Partie nicht mcbr Aufschub finden konnte, griff der Gendarm zu und suchte den Widerspenstigen durch Nachschub zum Ziele zu bringen. Im Hcffe und nachdem Ranit von dem bcrbeigeruscnen Eollcgcn Mumiich Succurü erbaitcn, gcstcrbcte »ich Häniel wie ein Wütstendcr. schlug zunächst Ranft den Hut runtcc und dann mit Fäusten und Füßen aui seine Gegner los. Außerdem stielt er eö für übcrflüfsig, te» Gendar men gegenüber daS Prädlcat „Sic" zu gebrauchen und daö Schimpi'en in gemeinster Manier ging erst recht loS, nachdem der Renitent mit vieler Mühe gebunden war. Während dev Transportes auf dem Neumarkt wart sich Hänsel zu Boden, blieb auch trotz aller Aufforderung liegen und aiö nunmehr zwei Dienstleute den widerspenstigen Burschen auiboben und dem nahen Ziele zntrugcn, machte derselbe durch den Gebrauch seiner Beine noch außerordentlich viel z» schaffen, Herr Staatsanwalt Richter beantragte gegenüber der groben Renitenz »nd In Rücksicht auf den ebenso erccßsüchtigen als gewalt- tbättgen Charakter des unverbesserlichen Angeklagten eine eremplariichc Strafe unter Ausschluß mlldernber Umstände. Daö Schöffengericht unter Vorsitz des Herrn GerlchtSrath von Mangoldt erkannte in diesem Sinne ant I Jahr 0 Monate und ll Wochen Geiängniß. Der als Zeuge storgeladenc. aber nicht er schienene Dlenstmann Pösettte wurde wegen uiientschuldigten Anßenblelbeiiö zu 10 Mk. Strafe verurthellt. - Christian Ebr- harv Sieder. 22 Jahre alt und einmal wegen Hehlerei bestrait und Gustav Robert Katemann. 19 Jahre alt und noch unbestrait, arbeiteten Jeder eine Zeit lang aui dem Grundstücke Bauhof- straße 2 »nd von ihnen ist der Krstere geständig, nach und nach mindestens zu 12 verschiedenen Malen ziemlich ansehnlicheO.uan- titäten von Pökelfleisch und Wurst rc. auS dem Ihm zugänglichen Schlachtbause bezieh, dem Souterrain auögeiübrt zu haben, während sich K . nur etwa fünfmal bei dcr Diebcrei betheiligt baden will. Ganz gering veranschlagt, wurde aus bieieWeiie dem FleischerArnold allein sür loo M. Waare gestohlen: rer niltbestoblene Fleischer Sieber vermag seinen Verlust kaum annähernd zu beziffern. Der Ange klagte Sieber stahl überdies noch drei Felle, von denen der dritte Mitangekiagte, der illsührige Handarbeiter Gustav Franke auS vem «Runde deS DiebeS zwar muhr. daß ste ..aeitaucht" waren, biestlben aber trotzdem aus Wunsch Gieber'ö stcrrauste. Die drei Langfinger wohnten bet einer Familie Saupe „an der Ziegel- schcune" und die gestohlenen Fleisch- und Wurstvorrätbe wurden von denselben in Kompagnie und unter Mitwirkung Sauve'ö vertilgt. Arnold war durch einen anonvmen Briet von einem bevorstehenden Besuche des Hauptspitzbuben avistrl worden und erwischte denselben in tlsiwanti. Sieber batte sich bei dieser Gelegenheit auönabmvweisc sehr »vg«r«chl-vpie-. Müller Earl August hlö und Körprrvrrlctz» erdtSdori wegen ,, lchicn verbrechen- königl.Schwüre gö tt wiver den M wegen Raubes, Diebstahls ung unter^rrichwerenken Umständen. Den 17. ^ Emilie verebel. Schwarz geb. Troll »vegen «ieinett un« -um Meineid. Den 18. Juni S ln gebeluzcr den Haiidarbetter Ernst Friedrich Berg in l in-47« Aviv. » des N.-Gtr -G.-V. gei Den iv. Juni wider Johanne Rosine verebel. Pohle hier wegen Meineid. Den 20. Juni » wider den Schall,webt Friedrich Ferdinand Tills., auö Llchttnsee wegen Mrintld. Den 2i. Juni wider da- Dienstmädchen Paullnc Nltziche aus Lrob- röhrsborf wegen Mord. Den 2». Juni 9 wider die Magd «Ibine Sclma Förster ln Rosentbal wegen Brandstlstung Den 24. Jim! 9 wtt«r den diuctlonator Earl Heinrich Viertel wegen Meineid. Den 25. Juni 9 wider den Maurer Friedrich Wilhelm Werner au- Langebrück westen BraMtlstnng. an, 11-^uni. RVbS.> Uhr. Barometerstand seit gestern 2 allst». 10t: 768 Millimeter IM 2eitmc Aussicht: Schön. — — Differenz von gest. ,, höchste Temv. 23" W. rmiahnr zelatrSüd-Wind. Himmel: leicht bewölkt, fferstanb der »lbe «nd Moldau am 11. Juni: Z- L. Prag Z- 55. Pardubitz Z. 75. Melnik -i- 88. -s- 20, Dresden — 55. asserivürme der Elbe am N. Juni: 17 Grad ü 5tz« «eoroio^tttvl»« L«vvl»»»r»eni»lr«i» ist .. . , Tbermometrograph n. Reaumur: 1ü"W. zu beute 10'/,- nicdr. Temperat. 18'/»' W.. Buvwei- Lcitmcrltz vri. St. k>»tei»d!.rb, U««»»» . . ü.»id«k, , . . «,»»>. . . . .... . . . . r .' v«u, . ; . VI»» . . ^ . . . . 14I.L ^ Nt,.« p ' 7SS.S > '»«.«i 7t.«.« I 71ÜN l 7«.« > 7«« j 7v«.l ^ i 7««.L k » «t»e. loiokt v»u«r. X»d«I i?4 t » § X klokt »oll>«»k>» 8 vnvi oti» d»,I, b»<I»c,I ,1.4 8 80 »tl« «olti» ? X ,»>» d«it»r >> 1«^ » vxv «U» Lnld ko« ») I»Z x 8 >vio,t cv lol.b» «oU»»Io» -w.s ° « 8SV ,UU «»>»>,») ,»A r X e V »n,K«»>0» N.v L XX« »r,»»cd -,7,4 e ») rl>»u. «I N»odi»!N,L 0«»IN»» n'Il Aestsn «1 v«,««» Vitt»»»»». v»> Ilinlmam im V»»t«» >»t ,<>^üd»uo>Ie» >.»« «io l,oItsrooi>v«klU»iIuo^ «io« »oUr b>°i.,o>c.«»i,« ^onor«»». Pol.», »,»<, «>» VI««» »Nxomoln I»IcI>t ao« mol»t omloufooa, No. tVottor >>« I» nvr««» »»>, S,«»» d»It»> u»« »u.I, dNtt«>-t.u,oß» k»t <ti» v«»ul,o»^ »,,«,««- m«a. v!« 7°,m,.«r»tor I»t n>«l»t.o» o»ke»u uorw^. U«d«k ck«r ,V»»tdtia» V«»t«cl>- u»it» c»o«»» ,«t»r» a,»>tt»r »t»tt. rage-aeschtchte. DeutsüieG Reich. ReichStag-verhandlungen über den Geiebciitwuri. betr. dlbänderung einiger Bestimmungen der Gewerbeordnung, Die Aenderungen beziehen sich aus die Privatkranken- und Irrenanstalten, hie Gchamwlrtbichaitrn und daS Geschält der Pfandleiher. Abg. Ackern,ann: Die un- n,achten Vorschläge, kurä, welche der Betrieb dieser Gewerbe ans daö durch das wirthschaitliche Bedürfnis, gebotene Mas, zuruck- geiührt und von den betreffenden Gewerbetreibenden ble nöthige Zuverlässigkeit dev Charakters verlangt wird. Bei den Kranken häusern wird noch der Nachweis genügender ärztlicher Hilfe und Einreichung eines BetrirbSprogrammeö, bei den Pfandleihern unv Rücktausöbänblern rer Nachweis solcher Räumlichkeiten, in denen die verpfändeten Gegenstände vor Verderben geschützt sind, zu erfordern sein. Auch sollte bei dieser Gelegenheit die Frage geprüft werden, wie den Uebclständeu abzuhclsen sei, die sich bei der Erziel ung und Ernährung von Kindern durch sogenannte Halteiranen eingestellt haben. Die Schankwlrthichallen haben sich seit dem Jahre 1809 an vielen Orten verdoppelt, vervretiacht und vervierfacht; dadurch wird Trunksucht und Verschwendung befördert, die Familienbande werden gelockert und die Menschen mit ihrem Beru'e unziistleken gemacht. Das; die Entscheidung über das Bedürfnis; i» den größeren Städten den Gemeinde behörden überlasse» bleiben soll, billige ich, doch sollte VieS nur bei den Stätte» mit 25,000 und mehr Einwohnern der Fall sein. Daö Betürfnlß deS 'Nachweises für daö sehr gefährliche Geschäft der RückkamSbändler und P-anklelber. die mit Recht einander gleichgestellt werden, sollte nicht nur da, wo dies durch OrtS- siatut ieiigeietzt ist, sondern überall erlordert werden. Ich bean trage. die Vorlage der GewerbcortnungSkounnission zur Bericht erstattung zu überweisen. Abg. Richter-Hagen: Zu jeder richtigen Reaktion, die Eriahrnng haben wir in Preußen immer gemacht, gehört auch eine Maßregelung der Schankwirthe. Da wir »nö nun wieder i» einer richtigen ReaktionSperiode befinden, so hören wir ja auch von allen Seiten, wie man mit Polizei- maßrcgcl» gegen die Wirthe vorgeltt, sei eS durch Beschränkung der Tanzliistbarkelten. der Polizeistunde oder durch Auflegung besonderer Steuern und taS Alles zu einer Zeit, wo die allge meinen Erwcrbsverhäitnisse am wenigsten dazu Anlaß geben, sich über die Maßen zu belustigen. So erklärt sich auch dieses Gesetz, welches noch weit hinter die frühere Gesetzgebung zurütt- gektt. Man spricht von der erschreckenden Zunahme der Schank» wirthschasten. Wenn ich Gastwlttbichasten und Schankwirtb- schatten, Bierwirthschaiten und Klcinhandlungcn mit Getränken mitrechnc, so kamen am 1000 Einwohner im Jahre 1869 süns und iest sechö Dcbltöstcllen. Rechtfertigen aber nicht die ver änderten Verhältnisse mehr Wirthschasten 1 100 Millionen Menschen fahren jetzt jährlich mehr aus den Eisenbahnen alS im Jahre >809. der große Zuwachs der Bevölkerung in iv Gegenden aus das welche der Krieg »ach Frankreich führte, ist auch nicht mit größerer Neigung zum Stillleben zurückgekehrt. Eine plötzliche Lvhnsleigrruiig vermehrte vor einigen Jahren die Fähigkeit und Neigung zum Genuß geistiger Getränke, ebenso wie in anderen ErwcrbSzweigen mag die vermehrte Zahl von Etablissements stellenweise noch über daö vermehrte Bedürfnis, hinauSgegangen sein. Jetzt findet auch bereits eine Verminderung der Schank- wirthschaiten wieder statt. Mancher behält nur bie Wirthschait, well er der Konzession an sich einen Werth beilegt; starke Hand« haben gewährt schon die bestehende Gesetzgebung, um einer Ver mehrung der Wirthschasten entgegenznwirken, ich erwähne nur die Anforderungen an daS Lokal und an die Einrichtung der Gastwirthschait, welche die Behörde stellt. Sollen nun bie Sc- richtungen neuer Wirthschasten gar von der sogenannten De- dürsnißsrage abhängig gemacht werten, so verzichtet man über- baupt aus bestimmte gesetzliche Merkmale u»b stellt Alles in vie Willkür der Behörden. Nach Bedürfnis; heißt nach Gunst ober nach dem äußeren Schein entscheiden, man bringt ble ganze Klasse der WIrtbe wieder ln die unmittelbarste Abhängigkeit von Lokal- und Polizeibehörden. Da- ist schon politisch sehr bedenk lich. Bet den letzten Wahlen hat man unter den Einwirkungen der Polizeibehörden selbst natlonalllberalcn Kandidaten Versannn» lungolokalc verweigert. In den Motiven ist, ohne die Spur eines Beweise- tamr anzutretcn. behauptet worden, die Trunk» sucht habe sich vermehrt. Ich bedauere c-, daß sie in solcher Welle eine« Schatten aus unseren Nationalcharakter wetten dürfen. Vor einigen Jahren noch gehörte eS zum guten Ton. den Deutschen aiö solche» sür einen „bcrauö edlen und tugend- basten Menschen zu erklären, jetzt Ist das Umgekehrte an her Tagesordnung. Der deutsche Arbeiter soll schlecht, leichtsinnig und dem Trünke ergeben sein! Was soll man im AuSlandr Wr clncu Eindruck bekommen, wa« auS her deutschen Station ge» worden ist? NeichSkanzleramtSpräsident Hosmann: Beider Frage, ob ble Konzession zum Schankgewerbe von bem Bebüttuiß
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