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Dresdner Nachrichten : 08.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-08
- Monat1879-07
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 08.07.1879
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»orEtnmtt in die TaaeS- ^solit-Iolvxrkmmv. ssdm»ng bemängelt »«kHaaen» als gelchäils« sednunaswidrig, oatz den Adgeorbnetcn nicht vorder d« Tagcsorvnung zu«« strllt «orten iet, (kr de» Knite« die Giltigkeit der Gi-nng und der zu fassen« den Bcichiüss«, beantragt die Lttzung autzuietzen und bittet, «eine,> Protest u Protokoll zu nehmen. Präsident Srvdewitz de» merkt dem aegrnüder. daß er dem alten Brauch« des Hause- geiolgt sei und kvnttatlrt nach einer Dis« kujsion. woran sich Voelk, Zinn, Rlckster (Hagen) i' und Schoriemer betbei» ligen. das, tle Majorität dem Proteste sich nicht anschlictze und proktamtrt den Eintritt in dir rage-« ordnung. Die Verein barung mit der Schweiz «egen der Grenze bei Konstanz wurde in erster und zweiter Lesung ge. nebmigt. s» iolgt die jwette Lesung de» Gele». - entwurs- betreffend Ab- ' ündernng der Gewerbe ordnung. Verl in, den 7. Juli. Reichstag. Der Entwurf wurde nach längerer De« batte »ilt den Zuiatzan Mltrrdaeteur: vr. «i»1I »t«>e«^. Druck unv Siaentbum der Herausgeber: verantwortl. Redakteur: ^ betreffendst!/aewerb?Iche NürbaSFkUill.:I-u«I»1»IU»»'tin»»n. » ««-tcdai-rtt in Dresden, »ktni-teli-»olileodr in Dresden. Erziehung vonKIndernu mit dem Anträge WInbborst'o. wonach die Entscheidung bei KonzessionSertpeilung iür Schank- wirtbichasten den Gemeindebehörden tibertragcn ist. bis Artikel 2 erledigt. Hieraus wurde die Sitzung vertagt. Nächste Sitzung ftnbetiDienstag den 11. Juli statt. Zur Beratdung gelangt das TabakSnachstruer- und da- Zollgcsetz. Tageötatt für Mttik, Unterhaltnog, Geschästsverkehr. Lörseniiericht, Fremdenlifte. r ILttUpvI L 0v-, unä Vvr^mik Lllor 8lLSt»pgp!ei'., pfsnüdi'ivsv, (H«l»ttLv«oIsk1t» ^Vlisn st«. -Vnsraiiiun^ silor Eoupons. Unsnt^oltlioks ö 8nlilt>»8-8tnu8« 14, i Lontco!» ävr Vorloosung ullsr ^Voitknapiors. ^VIIss auoir / pk>aan»I>«'r <Ivr iz,,or.n>'S-»W unk knetiiolism VVnxo. Vomlvllslvllv fiir RkscitSSl «N18S. 247MW7L87K Witterungsaussichten: Meist trübe, stellenweise Regen, windig. Dresden. Lieustag. 8 Juli. VoMtsche». Noch einmal wird sich im Reichstage der Nationalliberalismus gegen die Neuordnung der Dinge im Reiche ausbäumcn. Je nachdem, am Montag oder Dienstag, soll das große Spelialelstück vor sich gehen. Man wird dröhnende Worte zu hören, heroische Gesten zu sehen bekommen, aber Niemanden wird man umstimnien, bewegen oder gar rühren, begeistern, fortreißen. Warum muß diese natürliche Wirkung außerordentlichsten Rcdeauswands ausbleiben? Weil alle Welt weiß, daß jene Worte nur heuchlerische Phrasen, jene Mimik und Handbkivegungen nur theatralischer Aufputz sind, daß nur eine Komödie ausgrsiihrt wird. Alle Welt ist haarklein davon unterrichtet, wieso die Narionalliberalen zu der widerwilligen Rolle von Oppositionsschreiern gekommen sind. Am Freitag fand eine sich bis über 'Mitternacht hinausziehende Versammlung der national' liberalen Partei statt. Dabei kam es zu den hitzigsten Auseinander setzungen und zu den scharjsten Anklagen der verschiedenen Partei häupter. Der Expräsident v. Forckenbeck, der bis dahin keine Partei versammlung besucht hatte, erhob sich zu der Anklage gegen seinen Genossen v. Bem ig n : dieser allein habe die ganze Lage verfahren und sei an dem Unglücke der Partei hauptsächlich Schuld, indem er zu zeitig in die Karten seiner Partei habe sehen lasten. Bennigsen antwortete gereizt und lüstete endlich den Schleier über jene Ver handlungen, die ihn seiner Zeit zu den Verhandlungen mit Fürst Bismarck nach Barztn geführt hatten. Bennigsen hätte damals Minister und zwar Stellvertreter deö Reichskanzlers mit dem Rechte der Nachfolgerschaft werden können, wenn er allein in die Negierung eintreten wollte und dafür die gesammte nationallibcrale Partei als willenlose Gefolgschaft dem Kanzler zur Verfügung gestellt hätte. Nun aber verlangte diese nicht bloS einen Ministerposten, sondern drrie. Auch Forckenbeck und Stauffenbcrg sollten und wollten Minister werden. Darauf aber wollte weder der Kaiser noch der Kanzler eingehen. Ohne die Gegenleistung der Minister-Portefeuilles aber stellten Forckenbeck und Stauffenbcrg nicht die Stimmen ihrer Anhänger dem Kanzler zu Diensten. Daran zerschlug sich bereits einmal die Bennigsen-Vicekanzlerschast. Noch einmal schien, vor IO—12 Tagen war rS, dieser Part« ein Umschwung zu winken. Abermals verhandelte Bennigsen mit Bismarck. Es ergab sick aber mittlerweile, daß die prinzipiellen Freihändler unter allen Um ständen nicht für dir WirthschastSpolitik Bismarck's stimmen würden. Bennigsen mußte sich als der arme Teufel bekennen, der dem Kanzler nicht so viel Stimmen geben konnte» al» er bedarf. Bergebenö bot er noch weit mehr indirekte Steuern an, als das Centrum jetzt bewilligt; BiSmarck wies seine Hand zurück. Nunmehr verzweifelt Bennigsen selbst endlich an seiner RegierungSsiihigk.it, zieht sich aus den Stand punkt des unbedingten Neins zurück und findet sich dort, da er nicht Minister werden kann, wieder zu ammrn mit Forckenbeck, der es niemals geworden wäre. Die durchgefallenen Mimstcrkandidaten söhnen sich au», die nationalliberal« Partei bleibt zusammen und stimmt geschloffen gegen den Franlenstcin'schen Airtrag, bis aus 15 Mona, die au» der Partei austreten. Aller Zorn über das Parteiprch wird sich nun in den Reden gegen den Krankenste,n'jchen Antrag Lust machen. Es ist keine echte Entrüstung über die Steuerlast, waS da erplodirt. Mit tausend Freuden hätten di« Nationalliberalm noch weit mehr Millionen Steuern bewilligt, wenn sie selbst nur dabei einige Aemter hätten erwischen können. So sehr wir die Bewilligungölust des Ccntrurns als übergrcisend beklagen.... vergessen wir nicht, daß eS die Natio- nalliberalen, wenn sie nur gedurft hätten, eS noch toller getrieben haben würden. Eine ewige Rente von 130 Millionen Mark aus den indirekten Steuern dem Reiche zu überweisen, rust Kopsschütteln hervor; aber statt dieser eisernen Kuh wäre dem Reiche der ganze Viehbestand der Einzelstaaten überantwortet worden, hätte es des Unglück gewollt, daß Bennigsen-Forckenbeck-Stauffenberg die Stall- schlüffel auögehändigt bekamen. Einer großen Gefahr ist damit das Vaterland entgangen. DaSCentrum hat viel Schlimmes abgewendct. Ohne dieses hatten wir viel höhere Tabalssteuersätze, die Nachsteuer und zuletzt das Monopol, hätten den vollen Kasfeezoll und die volle Biersteuer bekommen. ES gefällt uns Vieles an dein neuen Zoll tarif nicht. Einzelne Sätze sind unstreitig zu hoch und werden drücken. Am Spiritus und Zucker, die eine höhere Besteuerung ertrügen, welche nicht die Consumcnten, sondern die reichen Groß grundbesitzer bezahlten, drückt sich der Klingelbeutel der Steucr- beamten still vorbei, um am Kaffeetopf und der Petroleumlampe des Armen Halt zu machen. Die Börsengeschäfte bleiben auch ferner unbesteuert, aber Schmalz und Korn, Fisch und Fleisch macht man steuerpflichtig. An eine Bedienten-, Luxuopscrd- und Wagensteuer, an eine OrdenSsteuer denkt Niemand, aber Butter und gesalzene Heringe vergißt man gewiß nicht. Noch Manches der Art wäre anzuführen, was man jetzt hinunterwürgcn muß, um ein großes Ganze und damit vier Vorthelle zu erreichen. Zu oberst und allererst den Himmelssturz der unheilvollen Partei, die bisher Deutschlands Geschicke bestimmte und das ist das sittliche Moment, sodann den Wiederausschwung deutscher Arbeit und vaterländischen Gewerbc- fleißes durch die Schutzzölle; weiter, die Beseitigung der Deficite in Staat und Reich, die alle Finanzen in die heilloseste Wirlhsclmst zu stürzen drohten, zu guter Letzt endlich das Wiederzuehrenkommen des bundesstaatlichen Gedankens in der Vertheilung der Zollübcr- schüffe an die Rnzelstaatcn. Mit Letzterem aber ist dem künftigen Anschwellen de» Militäretats wenigstens in Etwas der Riegel vorgeschoben. Der Fürst Alexander von Bulgarien hat vom Sultan in Kon stantinopel die Bestallung als Fürst erhalten und hat sich nach Varna eingeschifft, um dort sein neues Herrschaftsgebiet zum ersten Male zu betreten. Mit einer von den Juden fast abgelcrntcn Schlauheit suchen sich die rumänischen Kammern der Bestimmung des Berliner Ver trag» zu entziehen, den Juden politische Gleichberechtigung zu ge- währen. Sie raisonniren so: thun müssen wirS, aber wir machen» den Juden möglichst schwer, Vollbürger Rumäniens zu werden. Wer dies will, muß ein Gesuch an den Fürsten richten. Bei diesem bleibt es volle 10 Jahre unerledigt liegen. Dann bringt es der Fürst an die Kammern. Erst wenn diese «S mit Mehrheit ge nehmigen, wird ein Jude rumänischer Bürger. Offenbar wollen die Rumänen nichts von den Juden wissen und allerdings geben auf geklärte Juden in Deutschland und Oesterreich zu, daß ihre Natio nalitätsgenosten in Rumänien auf einer entsetzlich tiefen Stufe der Gesittung stehen und zum guten 2 heil noch unreif zur Ausübung staatsbürgerlicher Rechte sind. Neueste Telegramme der „Dresdner Nack>r1ck>1en." Berlin, 7. Juli. Die Ernennung des geh. Raths Bitter zum preußischen Finanzminister, sowie die Erthcilung der nachge- suchtcn Entlassung an Hobrecht wird heute amtlich publicirt. Die Ernennung der Neichstagüabgeordncten v. Puttkammer und vr. Lucius zu Ministem bleibt bis nach dem Schluß de» Reichstags verschoben, da diese sonst ihre Reichstagsmandate verlieren würden. Berlin, 7. Juli. Der Rnchsanzeigcr veröffentlicht eine Be kanntmachung des Reichskanzlers, die vorläufige Einführung der neuen Eingangszölle aus Branntwein, Arac, Rum, Essig, Most, Südfrüchte, Kaffee, Thee unb Petroleum betr. Berlin, 7. Juli. Der Abg. v. Varnbüler brachte heute im Reichstage einen Antrag dahin gehendem: daß Transttläger für Holz und Getreide nicht obligatorisch, sondern fakultativ sein sollen. Ein weiterer Antrag desselben schlägt ferner zu tz 7 des Tarifgesetzes, welcher den Antrag Frankenstein's enthält, folgenden Zusatz vor: Diese Bestimmung tritt am 1. April 1880 in Kraft. Soweit der Ertrag der Zölle und der Tabaksteuer für die Zeit »om 1. Oktober 1879 bis 31. März 1880 die Summe von 52,651,815 übersteigt, kommt der entstehende Ueberschuß an Matrikularbeiträgen den ein zelnen Bundesstaaten nach Maßstab ihrer Bevölkerung in Abzug. Bcrlin. 7. Juli. Die WablpriUungökommtssto» bat tle Unglltigkelt der Wabl vr. Hammaeber'S» der tn Lauenburg« Varzin mit nur 2 Stimmen Mehrheit gegen ven Grasen Herber» Bismarck gewählt Worten war. beantragt. vv. Hammacver bat sein Mandat infolge besten ntceergeleat. Der RelchSiag genrb- mlgtr bas Gesetz, betreff» der Statistik kes auswärtigen Waaren- vcrkebrS, in der »Fassung der Kommission. Hieraus wirb zu nächst das Tabaks steuaegese» beeatbe» und d«es«s selbst, sowohl tn seinen Steuersätzen (85 unb 45 Mark) al» seinem sonstigen Inhalte nach talio unter Ablehnung der Lizenz- nnd der Nachsteuer) tn rer Kommstsion-sastung gutgebelßen. Abg. Bebel dc'ürwortct sodann eine Resolution wegen Besei tigung der radakiabtikatien «n den Straianstatten. Die Kom mission beantragt: einst,veilen tbunlici'st eine Einschränkung der selben eintrcren zu lassen. Dieser Antrag wirb angenommen, der Bebels abgclchi». ES solat nunmehr taö Hol l tartlgesetz. Zu tz l, die Eiistübrungstermine betr., beantragt Grat Udo «tollberg, einen allgemeinen Termin aut den i. Jan. k. I. anstatt des i. Oktober I. I. anzubcraumer.. Er begründet diese Hinausschiebung bgmtk. daß die ntthlgen Vorbestimmungen kür Eiwührung beS Tarlss nicht genügend getroffen seien. Abg. R eichen sh erg er-Olve rechtfertigt das Bcihalten des CcntrumS in der Zolstrage gegenüber de» Borwürien von links. Er erörtert die Bedeutung der Stciicrreiorin. Sie bezwecke allster der Beschaffung des MchrbekülsnineS «ür das Reich unb die Einzelstaaten auch die Hergb'etzung der direkten Steuern. Er bestreitet, daß die verfassungsmäßigen Re-i te deö Reichstags durch kcn Antrag ssrankenstctn'S gemin dert icie»; er erklärt sich auch gegen den Antrag des Grälen Ltostvcrg. Abg. Boretius inarsonal-llberal) erklärt, er werde gegen den Tarn stimme», nicht wegen der Fliianzzölle oder beS Antrags strgnkeiistcin. sondern wegen d«r Schutzzölle. Er wendet sich bc'onrerü gegen den Avg. v. Varnbüler. der 1860 bet der Kriegserklärung PrcustcnS an den deutschcn Bund aiö würtem- bcrgstchcr Minister im Stuttgarter Landtag drohend gcgcn Preu stcn auSgeru'rn habe: Vr>o >iotis! »Webe dem Besiegten!) und der jetzt leider Im Reiche eine mastgcbcnde Rolle spiele. Abg. Or. Bamberger polemisirt als Freihändler gegen baS Ecn- trum und he«ürwor»ct den Stollberg'ichcn Antrag, während ielncr Rede tritt Fürst Bismarck ein. Abg. v o n Varnbüler antwortet aus den Angriff deö Abg. BorctiuS unk stellt ba. bei teincn angrzogcnen AuSipruch: Vrn> victis! richtig. Präsident Hoiinann erklärt sich mit dem Anträge Ctolberg'S einverstanden. 8 I wird hieraus init dein Amendement Stolberg. tz 2 mit einem unerheblichen Zusätze Stolberg'S. 8 :< unverändert angenommen. Nächste Sitzung heute Abend 7 Uhr. Konstantinopel, 7. Juli. Das Gerücht, wonach der vor malige Sultan Murad mittelst Schiffes entflohen sei, ist unbegrün det. Verschiedene polizeiliche Vorkehrungen im Hafen scheinen den Anlaß zu diesem Gerücht gegeben zu haben. Rustichu k, 6. Juli. Fürst Alexander von Bulgarien ist beute Mittag i» Varna elngetroffen. Hier wirb der Fürst mor gen Nachmittag und in Tlrnowa am Dienstag ctntreffrn. Locale- and SSLsttLr«. - Ihre Mas. die Königin ist Sonntag Abend glücklich In Taraöp elngetroffen. Krclöbauplmami Graszu Münster tn Leipzig erbiclt das Eomtburklklrz 2. Elaste des VcrdienstorbrnS, der pcns. Rech- nungü ccrctar Hegewald i» Dresden daS Pcrtlcnstkreuz. Die Jnbabcr der Planoiorteiadrik A. Franke in Leipzig (Hermann Franke und Tbcopbll Franke) baden dao Prädicat alS LIcieranten «r. Mal. des Königs von Portugal erkalten. - Mit gestern hat Herr Polizeidircltor Schwa uß, nach Ablau' seines Urlaubs, die Leitung der Geschürfte bei der königl. Polizcidiretiion wieder übernommen. lieber das Herrn Direktor Heger von seinen AmtS- genollen unb Freunken bereitete Festmahl wird uns noch mit- gethcilt. daß alle rhellnetmicr hocherfreut waren twcr die geistige und leibliche Krait unk Frische, die auch am Abende eine« so aut- regenden Tages In seinen Aussprachen sich kund gab unb die zu der Hoffnung berechtigte. eS werte den, Jubilar vergönnt sein, gleich dein mitan,vcicndrn Herrn Hosrath Ienke t 5 stektor der raiirummenanstait) und Eantor S ch uria) Frietrlchtt'.tt- Drcödcn) auch »ach seinem 5<>läbrigcn AmtSjudiläuin noch in rühriger gemeinnütziger Tbätigkeit leine größte Freute zu finden. - Aui dem böhmischen Bahnboie baden am Sonntag wieder ist Perionenextrazüge vcrkevrt (l2Bodenbachcr. 4Ebem« nitzer Linie». W denen noch k Ertrazüge nach und von dem Leipziger Bal nhoie gekommen sind. Mehrere Ertrazüge brachten am Morgen Tausende von Berlin, Leipzig, Magdeburg. Görlitz. Reichenbcrg u s. iv. »ach hier, deren weitaus gröhte Zahl »ach der sächi. Schweiz wollte, durch taö anhaltend schlechte Wetter sich aber bitter enttäuscht sah; an trüben, verstimmten, dein Himmel grollenden Gesichtern lcblte cö in cc» Perrons nicht. Da ein großer Tbetl der Fremde» cs vorzog. bis za dein Abcnd- bez. Nachtzuge blcr zu bleiben, so wird dies manchem Dresdner Hotel unb Restaurant zu Gute gekommen sein. — Die Gencralkirektion der Ltaatsbahnc» lässt, um den Be such der Lei p zig er G e werdea » s stc l i u » g zu erleichtern, nächsten Sonntag den I!i. Juli nochmals einen Ertrazug zu ermäßigten Preiicn von Dresden nach Leipzig und wieder zurück verkebre». Näheres besagt die Bckannimachuug im Inter.,tcinheiie. — Die vereinigten Klrchcnvorstände Haien den Auiicbcr» des Tk'nttattsirietholeS iür jede» zur Anzege gebrachien Blumen-Dieb stahl eine Bclebnung i» Hebe von l Ml. ausgesetzt. Wie vortbeiibast die>e Prämie wirkt, erhellt daraus, daß einer der Auisebec in einer Wockw 7 Personen zur Anzeige gebracht bat. die sämmtlich mit Geiängniß bcslrail wurden, La Geldbuße ausgeschlossen ist. - Aus der großen Freitreppe der Brühl'sehen Terrasse wurden dieser Tage Beleuchtungöprobcn angcstcllt. Bekanntlich ist die schöne Treppe Abends immer »och in mvstischcS Dunkel gcbüllt. Die Proben, welche mit Holzstäntcrn und Gummi-Gaüleitunge» angcsteUt wurden, hatten den Zweck. lest zustcllen, wie sich die Beleuchtung am Beiten Herstellen ließe, st» ist elcS keine leichte Ausgabe, da der Eindruck der herrlichen Lchtlling'schen Sandstein-Gruppen (döse Mensche» behaupten, dieselben seien au» Ebenholz) durch Latrrncnpsähle nicht beein trächtigt werden darf. - Dem Sängerchor der Annenktrche wurde vorigen Sonntag durch feierliche Uebergabe eines neuen L k u tzs l n gc IS für seine GesangübungSstunden eine große Freude bereitet. Die Mittel zur Anichaffuna waren tbeils durch den Reinertrag des bei der stOOiäbrigen Jubelfeier der Annenschule veranstalteten Kirchen- Eoncerrrs. tvell» durch besondere Bewilligung deö Kirchenvor- Nantrv beschafft worben. Da» prächtige, höchst prciöwürtige Instrument macht vcm Verfertiger desselben. Herrn Fabrikant J. F. Müller, hier, alleEbre und liefert wieder eine» Beweis, welch tüchtige Leistungen unser Drcöden im Pianoiortcbau aui- zuweisen bat. Trotz des schlechten Wetters war der Sonntagsbcsuch de» Zoologischen Gartens überaus günstig. In Anbetracht dleteö zahlreichen Zuspruchs legten sich die Indianer auch nickst aus die iaulc Bärenhaut, oder richtiger Bärenhäute, da sie deren verschiedene unb namentlich einige sehr schöne vom Grisp- bärcn bei sich laben, sondern vollzogen ihre Vorstellungen trotz aller Regenschauer; wenn auch das Wasser auö den glänzenden Haaren durch die Furchen ihrer marNrten Gesichter sich einen Weg bahnte. baS brackste die Leute koch nicht vom Wege ihres Programms ab. SS ward schon neulich gesagt, daß die Indianer Eanaba'S unb besonders die Irokesen troß ihrer iür unö noch immer höchst originellen Sitten unb Gebräuche doch nicht unkul iiv>rt sind unv so machen sie denn auch a» boö Leben etwas mcbr Ansprüche, wie z. B. die iiübec biergeweicnen Lappen, oder die Nubier, ober letztlich die Patagoüirr. Sie schlafen nicht tn den auigcicl lagenen Zelten, sondern in der langen Holzdaracke, die Direktor Schöps in mehrere »Räume getheilt und mit freundlicher Tapete auSgclcblagcn hat, sind doch Ihre Hütten aui kcn kälteren Hochebenen EanaraS » eist von un- gibrannkem Lrbmstcin mlt glattem Dach unb klchtgcleatc»Balken hergestelit und innerlich, wenn auch »dicht mit Stuhl und Tischst., io doch trocken und sicher beschaffen. An gutes Este» und Trinken stnd ste gewödnt; sie essen sehr viel Fleisch, dieses aber nur ge braten. nie gekocht; amLoniitag Morgen steh sich der Eommanche- Indianer gleich nach den, Auisteben zum Kaffee ein großes Rumpsstcak geben und beides schmeckte tbm zusammen, wie es schien, recht gut. Der unter englischer Botmäßigkeit stehende Stamm derIrokesen beläult sich etwa noch aus 1500 Seelen und sein Wohnsitz — etwa 15 deutsche O.uatratmeilcn groß— liegt nördlich vom St. Lorcnzostromc; in diesem Distritte tari außer den Misslonaircn kein Europäer häuslich sich ntcbcrlasscn. Die Missionäre haben Schulen errichtet und Bücher — meistens Gebetbücher - in die irokestsche Sprache übersetzt, die gar nickst schleckst klingt, obwohl sie nur über 4VocaIe — eö lebst ihr baö u - verfügt und überhaupt nur 12 Buchstaben hat. Elnb der Lieber, welche der aste Okanawakcc vvrträgt, beginnt folgen dermaßen im Irokesen-Idiom: lelts Icsa oro ato - Icsa ra tsv ralcta — leonts Icsa <z rvualc — o ni na tiu ton „j u. s. w. Daü ganze, nur noch wenige Zellen rnthaltcude Lied beißt frei ii.'S Deutsche umgcdlck tel: „Ich sitz' am Ttich, mein Schatz >nir gegenüber, 'ne Flasche SchnapS doch wär mir immer lieber! WaS soll ich große Liede zu ihr hegen, sie liebt mich dock, ja nur des Geldes wegen." — Der Getankcngang ist ganz europäisch, wenn auck, die Sprache fremd klingt. Letter bleiben die Gäste nur noch bis Montag hier; wer sie sehen unb beobachten will, beeile sich also. — Am velgangenen Sonnabende unternahm Herr Gesang- lehrer Gast mit dem Annensch, utck, ore unter zahlreicher Be- theiltgung von Eitern und Lehrern die ticölährigc Längcriahrt nach Tharandt. Obwohl nickst gerade vom Wetter begünstigt, batten sich doch gegen 4M Personen ani dem böhmischen Balm boie eingeiunden, welche mit Extrazng um 2 Uhr nach Tharandt iubren. Gleich nach der Ankunst daselbst wurde ein aemelmchast- licher Spaziergang nach der Tbalmühle und von da übcr Eotta'ö Grab und den Königsplatz zurück nach Tharandt unternommen. In der Thattnüblc. an Eotta'v Grabe und am dem KönigSplatze brachte der Sängerchor Quartett n von Mendeiciolm-Bartholdv. Adam, Ssicher unk Gast zu Gehör. Im Bad-Holci wechselten am Abende GciangSvorträge mit einem Tänzchen ab. Um ltt llhr kehrten die Tvcilnevmer an der Sängcrsahct mit Ertrazug wieder nach Dresden zurück. — Am tv. Juli Vormittags wird in Deutschland eine par tielle Sonnenit n st erntß stattffndcn. Jedoch wirb nur tm südlichen Deutschland gegen st Uhr Morgens c>» lebr kleiner Thcil der Sonne verfinstert erscheine» unk zwar südlich von der durck, nachstehende Orte gezogenen Linie: Trier, Mainz. Küiingcn, Koburg, Hof, Oberwiesenthal, Lcitmcritz, wenig nördlich von Nelsse. - Die durch die Blätter gegangene Nachricht, die Unter« oiffzierichule in Martenberg solle amgeboben rcip. nach Meißen verlegt werden, bestätigt lick, nickst: diese Anstalt wird demnächst sogar tn Marienberg wesentlich vergrößert. — Für die Lotte,le der Leipziger Kunstgcw crbcauS - stellung sind nachstehende Gegenstände als Hanptgewiimk an- gckautt worden: eine komplett, hochelegante Zimmer-Einrici tu, g ieinickst. Fußtcppick' und Brocat-Vorhängc) von Gebe BernhaNt in Dresden tmWeribe von OOMMk.; eine sollstmtigcZim»,«- Einrickstnna aus Nußbaumholz, entworfen vom Bildhauer Fr. Kiekbaber in Magdeburg im Werthe von 40M M.; ein massive» GoldariLmeide von Tb. Strube u. Sobn in Leipzig. Wert»
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