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Dresdner Nachrichten : 09.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-09
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.07.1879
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ff»r«»la«. ReichStagSwahl. bezirk wurde ivla 8. ämDtt. . , Leonbard tfflattonaltid.) mit LÄ82. Haseneirver mit»41 Sund Häher «Klerikal) mit S»»3 Stimmen gervähit. Stich, wapl ist nothwenbig. ^London. 8. Jul». Dte internationale Tele- arapbra-Konieren» sprach sich im Prinzipe iür die «nnahmr de» Worttariie» mlt der Grundtaie au», welche dem Presse von » Worten gleichkommt. Ueder den Prri» de» Wor te» ist noch keine Ent scheidung getroffen. Versailles.8. Juli. Die Kammer lei nte in fortgesetzter Berathung teö V»of»t-'rvivrr»mmv. Tagekkatt für Politik, lllnterhaltuug, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenlijle. Mltredactrur: Vr. Liutl Kür da» Aru ll. ü Xoppvl «k 60., unä Vvikuut ullsr Ltsstspspispo, pfsntldvivfo,^ Lmni4^«l8ol»Ltt, Kellan vtv. Fuuritlrlun^ ulivr Coupons. 8oklo»s-8trstisv 14, Lontrolv «isr Vorloosung ullvr ^Vortirnupiorv. FIIvs uuolr «vgonulior «Io, 8,'Niormrss« - aut'Issiolliolimu IV«.--;« llomleilslvils für Viisoksvl. Kerry'schen «esehennvurf» mit 38l gegen 78 Dtim» men da» Amendement Montiau» ab, wonach da» Recht, öffentlichen Unterricht zu ertbeilen. allen Kongregationen ent zogen werden «oll, gleich viel ob sie vom «staate zugelassen werden oder nicht, Ferry sprach sich gegen daS Slmcndement auö, well e» gefährlich lei, sich den Anschein zu geben, alö verfolge man die welt liche Geistlichkeit und die Kirche, weiche doch Herrin in ihrem Hause bleiben milsse. UebrigenS sei der Staat durch dar- Koukor tat voliloiumcn i» der Lage, die bürgerliche Ge Druck unv Esaentbum der Herausgeber: Verantwort!. Redakteur: L.t«p»«Ii 4L «»t«I»»rÄt in Dresden. Hetnetcli in Dresden sellschast vor den unberechtigten Ansprüchen in dieier Bezici ung zu schütze». Brüssel. 8. Juli, „(ttoile" meldet. das, ei» »cucü Plakat, worin der König wc-eu der Unterzeichnung de» IlnterrlchtSgesctzcö bedroht nick an den Litauern des Brüsscler Iussizvalasted gesunden wurde. Rr.lSV. St. Aahrg 1878. Witterungsaussichten: Unbeständig, meist trübe, stellenweise Regen. TreSvcii. Mitiüwch, t). Juli. PoltttscheS. In Geschwindschrittm legt der Reichstag die letzte Strecke seiner Reise zurück. Die Commissionen halten nicht mehr Abend fitzungen, da sie ihr Pensum aufgearbeitet haben; folglich bemächtigt sich der Reichstag der freigewordenen Stunden, um selbst Abend- siyungen abzuhalten. Die Fortschrittspartei will dieses rasche Tempo nicht mitmachen, sie protestirt heftig gegen die Beschleunigung. Die RcichStagsmehrheit, entschlossen, die Dinge zum Abschluß zu bringen, läßt sich hierdurch nicht beirren. CS ist auch in der That die höchste Zeit, „die Boutique zu schließen", wie Windthorst sich ausdrückte, als er noch Führer der Opposition war. In die Abendsitzungen verlegt man die „mehr harmlosen" Fragen, so den Bau des neuen NeichS- tagSgcbäudeS und die zwei neuesten Gesetze, die dem Reichstag noch in letzter Stunde zugingen: das Abkommen Badens mit der Schweiz, wegen Berichtigung der Reichsgrenze bei Constanz. sowie die Vorlage über die Steuerfreiheit des gewerblichen Spiritus. Außerdem berieth, wenn man das eine Berathung nennen darf, der Reichstag noch die Revision der Gewerbeordnung. Der wichtigste Beschluß betrifft hierbei die Beschränkung der ConcrssionSertheilung für Schänkwirthschasten, die nach Windthorst's milderndem Anträge den Gemeindebehörden überwiesen wurde. Fällt cS nun schon den gewissenhaften Abgeordneten äußerst schwer, aufmerksam den Ver handlungen über diese ebenso zahlreichen, als tiefeinschneidenden Gegenstände zu folgen, so ist «S bei der GeschastSüberhäusung für die Presse schlechterdings unmöglich, die Leser mehr als oberflächlich mit den Verhandlungen vertraut zu machen. Die Berathung über das Tabakssteuergesctz verlief trocken und rein geschäftsmäßig. Rur alö Richter-Hagen erklärte r „er könne dem Reichskanzler keine neuen Gelder und Steuern bewilligen, ehe nicht das ganze Regierungs system des Kanzlers ausgehört hat, ehe nicht der Kanzler selber auf hört zu regieren", griff die Debatte auf das politische Gebiet über. Wilder Lärm und höhnisches Gelächter von rechts begleitete dieses Wort Richters. Im Uebrigen wurde die Tabaksstcucrvorlage nach der CommissionSfaffung angenommen. Im Zolltarifgesetze hat man den Einführungstcrmin für diejenigen Artikel, die nicht schon am Montage gesperrt wurden um ein Vierteljahr (bis zum Neu jahr) hinaus verschoben. ES ist bis zum Oktober geradezu unmöglich, die Zollbeamten mit den nöthigrn Instruktionen zur Handhabung des neuen ZolltarifeS zu versehen. Außerdem müssen sich dieselben doch mit ihren neuen Instruktionen vertraut machen Ein große» Avancement steht den Zollbeamten bevor. Ueber die politischen Momente der Zolltarisdebatte sei auf den Sitzungs bericht verwiesen. Die Rationalliberalen, die, nachdem sie sich untereinander erst bekämpft, nun beschlossen haben, gemüthlich beisammen zu bleiben, fallen nicht nur dem Spotte ihrer Gegner anheim, sondern werden auch von der eigenen Parteipresie arg mitgenommen. Herr v. Forcken- bcck, der aus dem Banket des Berliner Stadtetagü zur Bildung einer großen liberalen Partei deü Bürgerthums ausg^usen hatte, wird von der Magdeburger Zeitung aufgesordert, seine Oppositionssahnc lieber ruhig in die Tasche zu stecken. Cs müsse doch, meint jenes Blatt, ein „Näthsel der auswärtigen Politik dahinter stecken", warum Bismarck sich jetzt mit seinem früheren Todfeinde aussöhne. Nun. vielleicht löst der Umschwung der russischen Politik ein Wenig dieses Näthsel. Wenn Rußland wirklich eine deutschfeindliche Politik zu verfolgen gedenkt, so handelt Bismarck nur unter dein Drucke einer patriotischen Rothwcndigkcit, wenn er Frieden stiftet im deutschen Reiche und das Drittel deutscher Bürger, die katholischer Religion sind, versöhnt. So viele Millionen deutscher Rcichsbürger alö heftige Reichsgegner im Innern — damit läßt sich schlecht eine kraftvolle auswärtige Politik treiben. Man braucht deshalb noch nicht an einen deulsch russischen Krieg für das nächste Jahr zu denken. Nuß land, das nur mit der vom deutschen Volke so oft und tief beklagten Unterstützung Deutschlands die Türkei niederwarf und aus dem Türkcnkriege geschwächter heimkehrte, als es in ihn zog, Rußland wird sich hüten, mit Deutschand anzubinden. Wäre es so unbesonnen, gegen Deutschland eine feindliche Haltung einzunehmen, so würde sich dieses erinnern, daß es an der Ostsee einige russische Provinzen giebt mit einer echtdeutscyen Bevölkerung, die von Rußland auf's Empörendste wegen ihrer germanischen Abstammung, Sprache, Sitte und Bildung gemißhandelt wird. In der einstündigcn Unterredung, die Fürst Alexander von Bulgarien mit seinem Souzcrain, dem Sultan hatte, versicherte er diesem, daß er seine muhamedanischcn Untcrthancn schützen wolle. Viel Muhamedamr wird es in der Bulgarin nicht zu schützen gebe», denn Russen und Bulgaren haben während und nach dem Kriege gründlich dafür gesorgt, daß die Muhamedancr theils todtgeschlagen, thcils von Haus und Hof vertrieben wurden. In das herrenlos ge- ^ wordene Eigenthum theilten sic sich. Da nun mit Feuer und Schwert > das muselmännische Clement aus Bulgarien so ziemlich ausgerottct ist. wird sich die Verwaltung derselben ziemlich ungestört ausüben! lasten. Um so schwieriger macht sich'S dagegen in dem benachbarten ^ Ostrumelien, wo die Muhamcdaner gegen die Bulgaren in der be trächtlichsten Minderheit sind und wo cs auch trotz schrecklichster Gräuclthaten nicht gelang, die unglücklichen muselmännischen Herren des Landes zu vertreiben oder zu vertilgen. Einige Schwierigkeiten erwachsen jedoch dem neuen Fürsten Bulgariens daraus, daß er laut Berliner Frieden die bisherigen Donausestungen Varna, Rustschuk u. s. w schleifen soll. Die Russen crllären ganz naiv: diese Festungen seien schon keine mehr, ibre Wälle scicn zu Straßenpflaster verwan delt worden u. s. w. Rußland will sich offenbar diese Festungen als Stützpunkte für den nächsten Türkenlrieg unversehrt erhalten. Europa wird sich diesen neuesten Nasenstüber Rußlands ruhig ge fallen lasten. Kein Mensch wird über Verletzung des Berliner Friedens lamentircn, hingegen deklamirt man sehr eifrig von dessen Heiligkeit in Betreff der rumänischen Iudensrage. Hier soll Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden. Die wirthschaftliche Nvthlage, dieses treibende Motiv in Deutsch land, erhob auch in den Parlamenten Englands und Italiens ihr kummervolles Haupt. Die Abschaffung der Wahlsteuer spielt in den Kammcrverhandlungen der Italiener seit vielen Jahren die Haupt rolle. Jede Partei, die an'ü Ruder kommen will, verspricht die Be seitigung dieser drückendsten und verhaßt- stcn aller Steuern, die dem Armen das Brod vom Munde nimmt, ihn zu ungesunder Nahrung zwingt und eine scheußliche Hungcriranlheit, die Pellagra, erzeugt hat. Das jetzige Ministerium Depretis legte nun einen Gesetz entwurf vor, welcher die Steuer auf die geringeren Getrcidcsortcn, Mais, Roggen, Hafer, Gerste und Hirse sofort, die auf bessere Sorten, namentlich Weizen binnen 4 Jahren aufhcbt. Die Kammer nahm das Gesetz an und bestimmte, daß die Steuer auf die ge ringeren Sorten schon am k. Juli wegsallen solle. Der Senat, an den das Gesetz kam, nimmt jedoch mehr Rücksicht aus den hungrigen Staat, als die hungrigen Bürger, er findet, der Staatssäckel lönne den Ausfall der 80 Millionen, welche die Mahlstcuer bringt, nicht ertragen und hebt also zwar die Steuer aus die geringen Sorten auf, läßt sie aber für die besseren Sorten bestehen. Als das so ver stümmelte Gesetz an die Deputirtcnlämmer zurückkommt, spielen die Volksvertreter die Frage aus das konstitutionelle Gebiet und fragen, ob der Senat überhaupt berechtigt sei, ein Steucrgesctz abzuändcrn? 33 verschiedene Tagesordnungen werden deshalb cingercicht und obwohl das Ministerium entschieden gegen den Senat austritt, er leidet cs dennoch eine Niederlage, die mit seinem Sturze endet. Das ist die Geschichte der neuesten Ministerkrisis in Italien. Die Nothlage der englischen Landwirthschaft gab dem dasigen Parlamente Anlaß zu einer interessanten Debatte. Man beschloß eine Kommission zur Untersuchung der landwirthschastlichen Ver hältnisse einzusetzen. Auch England leidet unter dem Freihandel. Das wollten die Liberalen natürlich auch dort nicht Wort haben, aber es wurde dargcthan, daß die Verheerungen, welche die Gewerbe und die Industrie heimsuchcn, wenn sie einem ewigen Wechsel zwischen Aufschwung und Krach unterworfen sind, auch auf die Landwirth- schast rückwirken. Denn so reicher Segen auch von den Feldern in die Scheunen Hereinströmen mag, so ernst stellt sich der Landwirth von heute die Frage, ob der Ertrag seines Bodens sich auch in die entsprechende Summe Geldes Umsehen lasse, ob sich bei der Ver armung der Fabriks und Städtebevölkerungcn auch Abnehmer genug finden werden, um die auf die Oekonomie verwandten Kosten zu lohnen Neueste Telegramme der „TreSdner NachrtLten." Berlin. 8. Juli. Der ReickStag lehnte heute zunächst, dem Kommisssenögiurage gemäß, de» Gelexentwurl wegen per Tabgr?-Ngchstcncr ohne Debatte ab und iuhr kann im Zolltarllc lori. tz -l lübrt die zollircl blcibente» Gegenstände a»l unk wird unicr Ablehnung eine? Amendement? tcs Grälen Stolberg. welches vcrlckstctcne Gegenstände gestrichen wisse» wollte,ln derKemmIislondlasiling angenommen, tz 5 ist der sog. KamplMpara- >eipb, der die Regierung ermächtigt, aul dleWaa- ren solcher Staaten, die deutsche Waarcn ungünstiger behandeln, einen Zuschlag von 5» Proccnt zu den künftigen Tariiiätzen zu legen. Or. B ambcrg: r erklärt sich gegen den ganzen Para graph. pvlemisirt gegen die internationale Kampitheorie. plwd rt iür einen friedlichen Ausgleich widerstrebender Interessen und lucht nachzuwelsen, daß solche Retorsionszölle uns selbst schäbigen wüsjlcn. Bros. Hol mann: Die Regierungen würden eine» Satz von wo Proccnt dem von 5» Proccnt verziehen, halten ihn aber nicht lür absolut nothwcndlg. wollen kaver den von der Kommiision vorgcschlagencn 50 Proccnt keinen Widerstand ent gegensetzen: dagegen müsse er sür Auircchkerbaitung der Negie- rungc-iaisung cinlrcken. welche einen Zuschlag denjenigen Staate» androht, welche deutsche Eizcuguisse mit einem erheblich höheren Einstihczollc belassen, als solcher von auoläntlschen Erzeugnissen bet der Einlnhr im tcutichcn Zollgebiete erhoben wirk. Gral Ltoll Derg bcantragi in diesem Sinne, hinter den Worten ..anderer Staaten" einzuichaltcn: „oder welche dcnlsshe Erzeug nisse. abgesehen von Berzchruiigs-Gegrnstänten, mik einem Ein- »ubrzoll von mehr alo -ro Procent des Werlhcö belasten". Fürst BIomarck tritt e>». Abg. DcIbcück bittet den Kommljstonö- Antrag anziiiichmeii. was auch geschieht, nachdem der Antrag dcö Gralcn Stoliberg durch Hammelsprung mit Ullt gegen l48 Stimmen abgelehnt worden war. <; beirisst Erleichterungen ihr Tranlitläger. Hierzu liegt der bekannte Bcrmiltei»"gsaiitrag Barnbülcr o vor. welchem Fürst Utomarct beitrltt: DerEommissiontautrag schaffe eine mlliltche Situation. Den Regierungen liege fern, mit rauber Hand in tie BcsitzverbältnIsse clnzugrcilcn; sie lgnorlrcn nicht die vorhandenen Realitäten, es sei aber unmöglich, Traniitlager ohne steuerliche Aufsicht zu lassen. Wäre diese überhaupt zu missen, so würde» sich alle Verhältnisse weit ciniachcr gestalten lasse». Bei de» in Rede stehenden Fällen kämen mancher ci technische Bedenke» hinzu tnr das Gemisch von Getreide. Die Regierungen wollten den Transit durchaus günstig stellen, ihre Absichten hätten im Amendement Vcunbülcr? den hellsten Ausdruck gesunde». Ebenso wie mit kein Getreide. liege die Sacheimtkem Holze. Wenn das HauS das Amendement verlorne, so erschwere cg der Regierung die Erreichung ihrer wohlwollenden Absicht. Der Straßburger Abg.Kabll beantragt, auch tür Kraltmehl imd Stärke saku tatipe Transitiagcr klnuiitibrcn. Der Antrag Varn- bülcr Oakuckative Transitlaaer iür Getreide und Holz statt obliga torischen wild tn namentlicher Abtlimmling mit «<>7 gegen >54 Stimmen angenommen. Ebciv'o die übrigen Thciic tcS 8 6. Nächste Sitzung Mittwoch >(» Uhr. W ien. 5. Juli. Nach einem Berichte der „Polit. Eorreip." auö Kouslaiitiuopcl soll der erste Sekretär des Sultans In den nächsten Tagen nach Kairo abgchcn, um Tewstk'? Invcllltur?- ierman zu überbringen. Namhk Pascha soll gleichzeitig nach Kairo gehen, um sich authentisch über die Fjuainlogc Eavhtcnö zu iulormircn. Der Sultan bcltätiche nachträglich die Ernen nung der ossrumeiiichen Rcgierungokirckioren Gabriel Efscnklö und Vulkowit? Bev. Bukarest, den 8. Inss. DaS Ministerium Bratlano wird' bet Beralbuug der staatsbürgerlicher Verhältnisse der Juden in, Numänten elne Kabinetölragr stellen. Locale« and LäcklstschcS. — Wegen erfolgten Ablebens Sr. k. H. des Prime» Wilhelm von Oranicn w>rb am hiesigen lkgl. Hole die Trauer aus eine Woche, biö mit 14. b.. angelegt. i — Se. k. H. Prinz Georg weilte am Sonnabend Vormittag behuls Jnspiziruiig in Zcitbai», wohnte daselbst Schieß Übungen und anderen Ercrätic» bei und unternahm eine Besich tigung des Barackenlagers. - Der Herr Fiiianzmiulslcr von Kö» ner 1 tz hat sich zum Schlüsse teö Reichstags »ach Berlin begebe». Der dortige läch- shche Gesandte v o » N ost i tz - W a l l w i tz hat Berlin za einem Kurgel» auchc verlassen. — Zum kgl. portugiesischen Konsul in Dresden ist ein Herr Eduards August» Stuart de Flgauiere c Mouräo er nannt worden. — Se. Mai. der König besichtigte während seiner Anwesen heit in Meißen gelegentlich der E.nwcibung der x/aulcos-hulc St. Alra auch die ihm vom dortigen .^ewcibcvcreine geiihielcii Gegenstände in der Albrcchtöbp.rg. Als er in das Meißner Zimmer cintrat, begrüßte der Ausschuß reö Gcwerbcvcreino den L inkeshcrrn mit einem jubelnden Hoch. S. Mai. crkund gtc sich angelegcnillch danach, ob sämmtlichc Gegenstände in Meißen ge- icuigt worden leien und nahm die bejahende Antwort mit sicht licher Befriedigung entgegen. Nachdem er dem Autac! uß in kurzen »ud herzlichen Worte» getankt, nahm S. M. einen ihm vom Böktchermcisscr und Weiuhäp.dlcr Fallend erg O edenztcn, mit gut gepflegtem 18ä5er Meißner Wcln gestillten GlaSpokal ent gegen und trank aut baö Wohl teö Meißner Gcnerbevereinö. — Stabtrath Stauß zu Glauchau hat dao Ritlcri rciiz ci slcr Klasse des Albrechtoortcn?, der Lokal-Schlachtstcucccinnchmcr Gotiwald Schürer i» Hirschscld das allgemeine Ehren zeichen erhalten. — Die könlgl. KreiShauptmannschalt hier, hat dem Hand arbciter Friedr. Aug. Schmidt aus Birkigt, der am 14. vorigen Monats einen in den hiesigen Mühlgraben geschienen Knaben vom Toto rettete, eine G eldvclob n u n g bewilligt. — AIS conlervatioc Landtaas-Eantidatcn bezeichnet der „Sachs. Volkö'rcund" zunächst iolgcnde Herren: iür Bautzen- Kamcnz Farrikant Hildcbrand in Schecltha'. , iür Grimma- Eoltitz Bürgermeister Müller In Colbitz. tür Plauen Staats anwalt Or. Hartmann taseibit. lür KIrchbcrg-Relchenbach Bürgermeister Querner in Kirchberg. lür GcrichtSämter Bnchotöwerda-PulSnttz Gutsbesitzer Päßler In Bclmodorl, lür Dresden-Land Gutsbesitzer Barth in Radebeul ltic Eanditatur dev AmtShauptmann Bcrntt ist also auigcgedcii). iür G.-A. Schandau - Sebnltz AmtShauptmann von Ehrenstein In Pirna, iür G. A. Melßen-Lommatzsch Gutsbesitzer Klopfer in Echämltz, »ür G.-A. Osckatz-Strehlen Rittergutsbesitzer Günther aui Saalhaulen. iür G.-A. Roßweln-Waldbeim- Oedcran Pros. Richter in Tharandt, lür G.-A. Rochlitz-Burg- stätt-Pcnig Amihauptmaim von Welck in Rochlttz, für Edem- »ltz-Lanb Krclosecretär Möbius in Ehcmnitz, sür G.-A. Zscho- pau-Lcngeseld-Wolkcnstcin Erbgerichttzbcsitzcr Hcvmann in Großolbersdori, iür Zwickau-Land Rittergutsbesitzer Miihl- mann in Thanhof. — Noch ehe der ReichSanzciger taö Sperrgeictz über Pe troleum, Spczerciwaaren, Kaffee. Thce, Wein. Rum u. s. w. veröffentlicht hatte, waren bei den Ha u tzo l l sta t t e n tele graphische Weisungen clngegaugcn, die gedachte» Artikel nur nach den in der 2. Lesung dcS Zolltarifs beschlossenen erhöhten Zollsätze» einzulassen. Infolge denen wurden bereits am Mon tag Morgen jene Artikel aus dein Dresdner Hauptzollamte höher verzollt. — Se. Erc. Herr Kultusminister I)r. von Gerber beehrte gestern die Allgemeine Ausstellung von Erzeugnissen der Kubst, Wlsscnschait und Industrie iür die Jugend mit einem längeren Besuch und hat nochmaligen Bestich in Aussicht gestellt. — In den Bureaur der Buchhaltcrci der Ltaatölch ul ke n v e r w a l t u n g drängen sich noch jetzt täglich Hunderte von StaatSgläublgern, welche die Talonö ihrer Ltaalöpapicrc gegen neue Ziiiobogen ablicicrn. Die früheren Staatsanleihen. deren ZinSbogen jetzt erneuert werden, betrugen zusammen I8i) Milt. Matt. Hiervon sind vorschrlitSmgßlg im Laust der Jahre nicht weniger als 45 Mill. Mk. auögcloost und getilgt worden, sotaß »ock, sür 135 Mill. Mk. StaalSpapiere neue Zinöbegcn auSzn händigen sink. Es sind die? 215,i»:» Stück und cs spricht inr die in diesen Bureaur herrschende Ordnung und die GeschastSgc- wandthctt der Beamten, daß das Publikum, wenn nickst gerate ei» oder der andere Staatögläudigcr ganz kicke Stöße Tatmrö vrä- jcntirt. vcrhäitnißmäßig rasch und prompt erpcdtrt wlid.. Aus- enthalt machen nur die Klagen jener nachlässigen Staatsgläubigcr, die eö versäumt haben, die Nummern ibrcr aasgetooslcn Staats papicrc in den Ziehungslisten zu kontreitrc» unk immer lrüchweg die Kouponö abgesci'nülcn und verausgabt habe». Das kommt jetzt bei der Erneuerung der Zlnsbogcn zu Tage und gar Man chem gehen die Augen über seinen Leichtsinn zu spät aus. Es ist porgekommc», daß ein Landpsancr. von dem ein 5i»> Th-r. Staatopapicr 1870 zu Weihnachten auvgctoosl wurde, der sich aber nickst darum kümmerte, jetzt bei der Auszahlung der Kapi- tgliummc l OO THir., die er in Gestalt von Zinsen im Voraus vom Staate erhoben hatte, abgezogen bekam. Das Lamento kann man sich denken! Möchten doch kie Besitze: von Wcrtbpapicrcn nickst das kleine Gcitopscr scheuen, einen soliden Bankier, wie z. B. Elauß u. Oberländer, zu beauftragen, die Zicbungsiisicn ibrcr Wcrthpapicre zu kontrolirc». Die wenige» Groschen, die das kostet, ersparen viel Acrgcr und Vermögem-verluste. Es wäre aber auch wünschcnswcrth, wenn die Staatsschuidcnverwaltung ihren Ziehungslisten eine grötzcrc Pubiicital gebe, sic cnlwedcr auch in vielgclcsciicn Tageslstattern abdruckte oder wie eS die StaatSbahncn schon längst erfolgreich thnn, sie allen Zeitungen als Extrabeilagen bcizusügen. — Zur Beruhigung des B ra u crc! - G e w c r b c S sei mit- getdeilt, dg« das Braumalzsteucrgcietz in dieser Rei.-btstagSicisloii unbedingt nickst zur Berathung kommt, obwohl die Erhöhung der Malzslcuer um l Mark 0 Millionen Mark Reinertrag gclieiert haben würde. — I» dem Preisgericht der Leipziger KunstgewerkcauS- stellung, welches vorgestern unter Vorsitz des Herrn KeciShaupt- mann Grate» zu Münster constituirt ward, stguriren als Preis richter fclgende Herren aus Dresden: Pro«. Mar Rite, Holrath Pro'. Graff, Direktor Micg, Möbebabrikaist Allst» Türpe. Arcksttckt Hausckstld, Bildhauer Gustav Fel'rmaun, Architekt 1)r, Steckst. Juwelier Julius Iacolst. Schlossermcisscr E. Kühnscherf, Photograrh H. Teich und Buck bindermenler Ilinassch — Ein ausländischer Dissttcnt. resp. Atheist, dem behu's Sluinal'mc in den sächsischen Untcrlhancnvcrtand der lliitcr- thaneneid abgenommcn werden ioilte. batle die Ableistung kic'cS Eideö zwar nickst verwclgcrt, aber ausdrücklich an Amts. stelle sich als Gottesleugner mit dem Hinzutügcn bekai nt, daß die Eidesleistung sor ihn bloße Formiackst sei. da ein Golt iür ibn nickst eristirc und der Eid i» seinen Augen einem gewöbnlichcn Versprechen bezüglich der Wirkung völlig glkicksttclst. Die bctr. Bcvördc beanstankctc unter jolchcn Umstanden kie E dcSabiiahme. Aui crl'obcnr Beschwerde des Gottesleugners bat sowohl die Leipziger Kreishaupminuuschalt, als auch das Ministerium tcS Innern die Inpstichtnavme desselben cstS sächsijcher Unterthan
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