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Dresdner Nachrichten : 16.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187609160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-09
- Tag1876-09-16
- Monat1876-09
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.09.1876
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lir »«« 8«1t« , - Sowu»d«u«I, Ssu L«. Ssptowdsr ISIS. spruch nicht zu erheb«, dran«! ilchenLeumundSzeugnitz hakcr. Schiebold als eins pruch ichen oakte»^ Der «vgeklag! Verietzunge, von Eiaistäi llcher Weise aus .. (Seid,träte unv Trag»»,» schart den Judas äußerer Einbrücke Polizei launen- qeschiloert. t, behauptet noch ferner, daß sich der Kläger seine felbst zimezogen baden müsse. Der vertveldiaer ). Herr «bvoeat ist. Wolf. platdirte in vortreff- ' Tiestrasung Schtebolv» mit einer ange, ' > Kosten und kritisirte na ttrasuna Tchiebolv» mit einer angemessenen ,,»,a derK ' "S brr Lruniundvzengnisse. die snnoncirt wurden, nicht meldet. Sollte er die Annoncen tider, '«Pen baden — vielleicht liest er diese Zellen. Morgen concertlrt Musikdirektor Trenkler mit seiner Capelle zum ersten Male nach der Rückkunft von den Kaiier- nianövern im „Trianvn", und zwar finden zwei Conccrte statt, von denen kaö erste 4 Uhr. daS zweite dal» 8 Upr beginn». - vorgestern «nid gestern sab mau nun Hunderte von Sol« daten mit ausgcrollter Achselklappe und ohne Seiten» gewedr i Zeichen der Beurlaubung, nach ihrer Heimatb eilen, die tbeilö durch Bahn. thclis pur pv.los schleunigst zu erreichen ge» sucht wurde. Schon seit längerer Zeit ging man mit der Absicht um. die sehr testet gewordene Favnc Veü NlsoiaithUlineS in Leipzig reparlre» zu lassen. Zur Ausführung der natürlich mit gras,er Gestihr verbundenen Ai beit beaultragle man den Schieferdecker- meister Franke tun. Er musite unter Beihilfe niedrerer Nkaurcr von der Schlagglocke auS »och Ellen bis zur höchsten Spitze klctter». Nachteil» ain dle den Thurm umgebende Rüstung ein Qucrriegel gelegt worden war, in weiche» der zur Hebung der stabne angcbrawtc Kloben befestigt wurde, vollendete Hr. Franke daö Werk glücklich. Die ans einem schmiedeeisernen Rahme» mitKupst-rblätlern bestehende stabile »ilt eine», vergoldeten Stern bar ein Gewicht von I Eeutncri» und wird neu vergoldet. - Der älleue Ehci der leipziger Firma Breitkops u. Härtel, Stadtältestcr 'itaynumb Härrel. hat am l:i. September unter großer Thciliiahinc sein äojäprigcö Buchdruckersubiläum geleiert. vorgestern Abend in derStimke ist ein in Pieschen wohnhafter Maichincnbcizcr auf dem .Kaiser Wilhelui-Platz von >- »er Droschke überiabrc n ivoreeu. Obgleich der Wage» dem Manne über de» ganzen Leib weggcgangc» sein soll, bat 'ick, derselbe doch noch zu stuft nach seiner Wohnung begeben können. - Vorgestern Nachmittag hat sich auS einer hiesige» Wohnung ein jun c. I.gaMiger P ensi o »>ir entfernt, ui», wie er an gegeben, im Piaucnffchcn Grunde Steine zu sammel». Allein b s gestern Nachmittag war er »lebt zurückgckoinmcn. Sollte Jemand etwas über de» junge» Mensche», der mit grauem Sommcranzug l e eidct war und einen schwarze» Hut und heilen Sommcrrc'einchirm, wie auch cine grüne Botanisirtrommel trug, mlttbciten kann n, den, wird eine gute Belohnung zugestchcrt. In I ^ un,.rer Nctaclio» wird er vkaiiien und Wohnung der stainilie er- , wegen Stcmpclsleucrhintcrzicbung: l i'/, wider den Tapezirer- »tllch nur aus Grund und woniögltcb des inbirectcn Einst »sie» des Angeklagten ausgestellt seien und völlig einffnhlo« blelden »iüsjten. Die zweite Instanz annuliirtc den ersten Bescheid zu Gunsten des .Klägers, soda>! Schiebold :><> Mark Strafe zu zahlen und die .koste» zu trage» hat, falls von Eichstädt den nunmehr t h m auserlcgtc» Eid leistet. - Emilie Jacob verklagte die Blumenhändlcrln Christiane Emiltc Rudolph wegen Beleidigung. Die Letztere wurde aber sreigcsprochen und die.Klägerin ervob daher — erfolglos Etnipruch. Die Sitzung war geheim. — Der Restaurateur Alterman» i» Neustrtese» zeigte den Steinmetz stiiebrich Wilhelm Bielig i» Striesen an, well dieser eine»Sonn tags nach bei» Neujahr in Altcrmann'ö Restauration durch über lautes Singen und Brülle» die anwesenden G ste gestört, den .Kläger selbst „Lump" und „gotiverd. Hund" geschimpft und daö Local trotz der Aufforderung Altermann ü nicht verlasse» habe» soll. Mehrere Zeuge» bestätige», da« Bielig der Scandalmacher gewesen war: dieser will gar nicht» davon wissen und behauptet, das, er an dem übrigens nicht bestimmt festgestellte» Tage zu Hause gewesen sei und zur fragliche» Zeit bereits geschlummert habe. Heute erklärt Biellg nochmals bestimmt, nicht bei Altcr- mann gewesen zu sein, eö blieb aber trotzdem bei 8 Tagen Halt. - Au gekündigte Gerichtsverhandlungen. Heute Vormiit. 0 U. Hauptverhandlung wider den Advokaten Heinrich v. Potenz und den Erpccstnte» Joban» Adolph Spör- li». Einsprücl'c: '.) wider de» Hokkürschncr »Anton ütichard Bode hier wegen llebertretung: wider Andreas Theodor Schefficr hier wegen Wechseistempclsteucrhtnterzichung: lo in gehclmer Sitzung wider Eniesrine Emilie vcrebel. Stelnert wegen llcbcr- trctung; IOG ivider den dcrinaligen Grenadier strictrich Adolph Nküller hier keSgi.: wider den Tischler strlcdrlch Clemens Grundsätzen zusammenhängend re. bezeichnen ia Geschält ist aber doch bei alledem ein planmäßige Publikums, kann aber auch, außer während eine, en. da« ganze Tätliche» de« nrr SprculationS- a»ie, nur von ben ersten Firmen betrieben werden, unv in brr bat iühren denn auch diese den Reigen an. Solche Jnsti kbnnen sich brüsten, bah alle Zahcnangaben richtig seien, atz nur die wirklich gezahlten Summen ln Rechnung gebracht »erben - denn ihr Peostt, rührt von dem Agio her - dir Aktien Institut« , Alle begierig, sich babei zu bethelligcn. der CourS steigt, c« wird nur ein kleiner T-eil zum KmisstonScourse hergegcbe» unv gleich zu «öderen Conrse» zurückgekauit. um evcnt. -» den aNerdöchsie« spater veräußert zu werbe», und io enl liier und tbrcr Freunde »mmen über PariauidenMarkt. baS Renommee detC > inacht cbren ter^veräu^ert zu werbe», und so entivtckclt sich zu Gunsten der . »r we Mchnert hier deSgl.; li wlte» de» Advokat Albert Hermann hier gewcicii. ist von der Polizei innrrhalb Ichriing Karl stricdrich Hähne! wegen Ucbcrtretnng: li'- wider Christiane Wilhclmiuc vcrw. Ihle hier wegen Mischer Anschul digung. TMtterungS-iveobaetiNinn am >5. Sept., AdtS. 5 Ubr. Baroinclcritant nach Oscar Bbsoll iWallstr. 10,: 2? Parlier Zoll 8", v. <selt gestern I Linie gefallen). Thermometer nach Rcaumur: 14 Grab über Null. - Die Schlositburmiahne zeigte Lnd-West-Wind. Hiiiimcl: trübe. — Glbliölie in Dresden. IL.Scpt., Mitl.: 100 Cent, unterst. - Wärme der Elbe U) Grab C. TliaeSneschichte. Deutsches Reich. Schon wiederholt Ist daran! hingcwiescu woetc», wie nothwendig eS ist, die Aufschriften ven Brickc» :c. »ach solchen Ländern, in bene» die deutsche Sprache wenig oder gar nicht gebräuchlich ist. ln lateinische» Seckriitzügcn abzufasscn. Wie häufig gleichwohl diese einfache Vorsick ismaßregel, zu», eige nen Nack'ihcil dcS korrcspoiitircndc» Publiklimö, vernachlässigt wird, ergicvl die Thatiael-e, das, bei einer neuerdings vvlgenoin- mcncii Durchsicht der auf dem Postamt zn Porto Sllcgrc lBra- siUcn» lagernden Lkieic slck'l):! in Denttck'land. Oeslerrelcli und i» der Schweiz aufgcgcbene Briefe — darunter 17 eingeschriebene — vormndcn, welche, »eil die bezüglichen Adrcssen mit deutschen Bnck'sladcn geschrieben waren, als nnbcsicllbar zurückgclcgt wor den waren. Wie die schnöde Wcltlnst sich auch im Schoosie dcö.Kongresses iür innere Mission, der i» Danzig tagte, geltend machte, beweist die heitere Thatiachc. daß der Vorsitzende desselben in der Schluß sitzung folgende Anklage verbringen mußte: „CS sind hier bei Gelegenheit dcS.Kongrcsscs mehrfach Ahcndgottcsticiistc ahgchal- lcn worden, ader viele Mitglieder havrii den Gottcsdlensl vcr- iämnl und sinh lieber !n den — CircnS üienz gegangen/' -Auf liefen schweren Vorwurf ließ sich der Rus „Oho! ' vernehmen, aber Niemand trat aus, »n, die 'Anklage zu widerlegen. - Wenn daö am grünen Holze geschieht!! Die Berüner Criminalbehörhc geht fetzt ernstlich gegen den Schwindel gewisser „fliegender Aiicttonen" Vor. Elncö dieser „AuctwnSloealc" ist bereits polizeilich geschlossen und der Inhaber reife I desselben wegen fortgesetzter Täuschungen und Betrügereien, die er gegen das Publik»», sich erlaubt haben soll, I» Haft genommen worden. Und Dresden? Die „Dceim. Ztg/' bringt die Nachricht, daß von den vor jährige» 'Abiturienten des Ghmnasiums Recklinghausen, welche fick' vor dcmEramcn die Themata zu den Arbeiten zu verschaffen wußten, von dem dortige» .krcisgerichte iüni zu drei Monaten Gciängniß und Verlust beSAvtturicntcnzcngniüee'vcrurti'ciit sind. Dieselbe» sollen damals de» Bric'träger besteche» haben, den Brie, ihnen cinzuhäntigcn, welcher die nach Münslcr zur Geneh migung gesandten Themata dem Ghinnasialtircctor wiederzusieiltc. Wie cö heißt. Ist der Briefträger damals kurz vor seiner gerichtlichen Vernehmung gestorben. W i l he l m ö h av cn. 12. - eptbr. In der vorigen Woche ! ereignete sich hier solaender Nnglückömll. Gclcacnkllch der Ankunft eines norwegischen .Kriegsschiffes wurden die > blichen Salutschüsse mit deutschen .Kanonen crwlckcrt, wobei leider der Keilverschluß eines Rohres sprang und dem einen der bedienende» Artilleristen beite 'Arme und den Kops vom Rumpfe riß. Zwei Kameraden des Getestete» wurden schwer verwundet. Der aus Wilhelms haven gebürtige Verunglückte wurde mit großer stcicriichkcit be erdigt, zu welcher auch jenes norwcgliehe Kriegsschiff eine Dcpn- tation entsendet batte, dessen Anknnst zu dem Unglücke Veran den» er benutzte ^ iassung gab. st rcising iBaicr»), 11. September. Gestern Abend zwischen >z und tt Ul r erlebte unsere r-tadt w icdce einmal einen Skandal, vereinigt mit Mord, desgleichen andere Ltädtc gewiß nicht nach- znwciscn vermögen. Chevanriegerö mit blanken Säbeln, Civiiisicn mit gezückten Messern, lannten in der )'!ähc des Veitötborcö bi» und wictcr, und fließe» 'Alk und Jung, was ihnen geiake in den Weg kam, nieder: ia die Bewohner tiefes StaktthcileS i hen sich fogar gcnöthigt, die Läden der stcnswr in den oberen Lokalitäten zu schließen. Von Seite der hiesigen Polizeimannscha't konnte erst die Ruhe wieder hergeiiclit werden, nachdem der Chebanx- lcgcr und Occouoinlcarbeitcr viameng Ranch ans Schwabing tedt vom Schauviatzc weg in bas starkner-Bräubauo geschleppt wurde. Außer dem eben Genannten wurde noch einem Bauern- burichcn die Hirnhaut und Nwe gespalten, einem abwcbrenkc» Chcvaurleger ivnrte ein Stich in den Hatö belgedeacht, und.die Wirthin. in deren Behausung der Skandal seinen Aniang gc- nommcn, erhielt einen Stich durch die Hand. Der Stavtthcil. in welchem die erwähnte Ranlcrct siattiand, glich heute Morgens einem verlassenen Schlachticlde. Cs ist eine allbekannie Btethote, daß man die durch an gestrengtes Law'c» an den Füßen entstandenen Wasserblasen mittelst eines hindurchgezogcncn Wolliadenö in kürzester Zelt heilt, ei» Verfahren, das gewöhnlich vom besten Crsolge begleitet ist, wen» die Wolle ganz rein und frei von gütigen Farbstoffen ist, im anderen stalle aber dle bedenklichsten Nachwchcn bervor- ruicn kan». So machte vor etwa drei Wochen der 17jährige hoffnungsvolle Sohn dcS Predigers Diestelkamp in Berlin mit mehrere» Schultrcuntc» eine weitere stußpartie durch denGrune- waid und lies sich dabei cine Blase am rechten Fuß. Z» Hauie angckommcn. zog er ohne Wissen der Eltern eine» staden durch die Blase, wie man sagt, von rother Wolle und am nächsten Tage war der stnß bereits bedeutend angeschwollen. Die sofort zu Ralhe gezogene» Aerztc. unter ihnen auch Geh. Rath Wilmö. constatirten cine Blulvergtttting, gegen welche eine Rettung nicht möglich sei. und nach vicrzehntägigen schweren Leiden verstarb der junge Mann. CS ist nur anzunchmen, baß die durch die Blase gezogene Wolle mit gütigen Stoffen geiärbt war und un mittelbar mit dem Fleisch und den offenen Blutgelaßen In Be rührung gekommen ist. Man behandele also dieses unscheinbare Leiben nur mit der gebotenen Sorgsalt. AuS Stroußbcrg ' ö Memoiren. Daö Geschäft der Agiotage überhaupt, unb namentlich bei Gründungen giebt den vornehmen ehrlichen Banken und Bankhäusern legitime Mittel, . . daö Publikum zu berauben; eS ist wahr, baß sich diese Mittel ihm outerlegten Cid nicht schwören wollte, sonst hätte er Ia Gin- - al« Mr da« Geschält nötbia. als mit den modernen bconomischen fahre», bei weicher der Verschwundene in Pension Wie uns mitgethcilt wird, eines Tages, und zwar vom Donnerstag bis Freitag, gegen 2.', Personen wc. cn U u t u g t r c i h e n S mit dem t/ri-oi-i durch Conuscaüon des Jnstrumenis und Notirnng der Namen ic. cin- gesck rittcn worden. Dieses Vorgehen wird allgemein mit der v.r.ßtcn Genugtt'uuag ausgenommen. Gciice» Vormittag sind von der Marktpolizei bei mehrere» 'Hsiidleru die Burkcrvorr ä thc, welche bei der Revision zu leicht befunden worden waren. eoimSeüt worden. — Wie aus '/ cipzi g berichtet wird, türite vielleicht schon im Laufe dsr nächste» Woche die so sehr wichtige Wahl eines Bürgermeisters von dem StadtverorkiictencoUcalum vorgcnom- »c > werden. Wenn auch bezüglich der Persönlichkeit eines tt audidaien schon Berbeiprccl'uiigcn stattgettmtcn habe» »Nb mau vielleicht auch bereits zu einem Rciuikate gelaugt ist. io muß man 'ich toc'' Gier öffentlich auszniviccheiite» Vcrmuthnngcn selbst verständlich noch enthalten. — 'AIS am l<» Sept. di' ReitauratlonSgalttn Rauchluß in Tharandt in ihrer Schürze Späne zum Amenern holen wollte, drang ihr beim Bücken ein Hoizthlitter durch die Kleidung in den Leib und verietzic sie io erheblich, daß a» ihrem 'Auskom men gezweüeck wird. I» C ommerau bei Königöwartha sind am Itt. Sept. das Biwnicl/fchc Gut. sowie die Gebäude der HäuSicr Domaichkc und Havdcuichke. de Gutsbesitzers Krahic, der Häusierwittwe wrautz, des Häusicis Biiouich und der Gutsbesitzer Kichischank und Lippitici' niedcrgebraimt. Das Vieh ist vollständig gerettet worden: versichert l at > nr Krähte. 'Am 12. Serk, ül i» Lautitz bei Löbau der 70 Jahre ackc C/licier Zicickurng in Folge ihm von seiner OOiährigen Chc- ir.ui b-lg bra ckcr 'A/undcn iin 'Arme, an Verblutung gestorben. Die Frau l alte zwar angegeben, daß sie mtt Crslcrcm Streit ge habt und d ci.r iio schlagen wollte und daß sic zur Abwehr das spitze und icharie Taschenmesser vorgehaltcn, in welches sich der Blann gerannt habe. Da die Zieschang keine Hilfe hcrbeigcholt batte, io bar mau sie bcrvaitct, auch wohl die Auörcde dcrscibe» nicht recht glaublick' geuiudcii. — 'Aus Wal dl'cim wird uns aiö viatur Giirloi'iim die zweite Blüthe von einem Wcinstock geiaiidk, der jetzt schon Trauben trägt. Dle neuen Blüthe» erschienen an einem Triebe, welcher nach dem Verbrechen des S lockeö und nach Entwickelung der ersten Blülbcn im Juni von Neuem wuchs. Der Absender t'offt, einige der neu getriebenen zweite» Blüthe» zum volle» Aufblühen zu beinge». - 'Auch im Garten der Dresdner- stcid- 'chlößchcmNcstaura'i n sicht man eine Anzahl Kastanicubäuine knospend und bckhcnd — In Vlucrhammcr bei 'Aue ist die -liäbrigc Tochter dcö stabrikarbeitcrS Vleubert vor einige» Tagen beim Spielen am Mühlgraben in dicicn gefallen uns ertrunken. V er ! aut b a r n n gen i m H a n d e I S r c g i st e r. Die dlsbcrige st rma ,.Brandt u. Warinnth" lautet nunmehr „Blar Friedrich Brandt"; auögcick'ictcn ist Herr Ernst Heinrich Wilhelm Warmukh. 'Aus der stiniia ,.H. 'T'artclS" ist der bis herige Mitinhaber. Herr Friedrich Leopold Alerandcr Hugo Bar rels. auSgcici'ieden. Cingctragen die Firma „Franz Tocrpc"; Inhaber Herr Johann Earl Franz Tocrpe, hier. Eingetragen die stirma .Iuliuö Fiedler" : Inhaber Herr Friedrich Juliuö Fiedler, hier, Ociientliche Gerichtssitzung am 14. September. Der Lchornitemicgcrgeielle Johann Georg! aus Böhme», wegen Diebereien b.rcirs ü Vlal i»i Inland und 2 Mal i»> 'Ausland beitra't. konnte trotzdem das Stehlen nicht lassen, Ne günstige Gelegü heit b'i Ausübung seines Bccu'cö, auS einer in der Oberitube vcnudlichen Lade, an welcher der Schlüssel stak, einen Geldbetrag von Mark zu stehlen, um damit seine nicht unbcdeuk nden Scha den zu bezahlen. Aiö er hierauf durch d-u Wachtmeister .klemm arecttn werden sollte und dieser ihm vorher die Arretur angekündigt hatte, stieß er de» Beamten mit aller Gewalt zurück und nur erst nach dem Eingreifen 'Anderer gelang eS, de» Widerspenstigen völlig zu zahmen. Johann Gcorgi balle durchaus keine Lust, deswegen l Jahr 1 »Monat lang das Zuchthaus zn iregucntilcn, erzielte aber mit seinem Eimp'.lich nickt den geringsten Enolg. — Ein alter ichlaucr Shitzbubc, der aber trotzdem hicicmalü 'r>» gefallen El. ist der Hantärbciter 'Albert Emil Schneider von hier, dem > Jahr Geü.nguiß in naher 'Aussicht steht. Dieser Jntimnc» ritker, er mag ungefähr 40 Jahre alt sein, gebrauchte schon 18',:) »cine langen Finger zum erslen Male, und in würdiger Rclhen- »olae w echselte er h eraui in den Jahren IB>2, l8»t'>, IA>7, IMM !'7I >871 Ul d 18", fein Hauptauarlicr zwischen Walt beim und llvickau: ce in überhaupt z >v ö l i Rial criminell und dreißig Ala! polizeilich bestrait worden. »Am 17. Juni d. I. nabl er seinem >chla:e>men LoglScollcaen Hegewald ein Porte monnaie mit l M. 7o Pi. und gab dauclbe erst nach energischen Drohungen rez. einer Anzeige an den Bestohlenen zurück Der Langfinger thellt den Herren Richtern mit, daß er das Geld bloö habe b rwii wollen, kam aber damit seibslvcriGndlich nicht durch und erhielt daun die bereits erwähnte Stiaic ,»ersannt. Daö Gericht hcstäiiakc den ersten Bescheid. - Der Baion v. Eichstädt wurde gegen feinen ehemaligen Hauömann Hermann Schiebolb wegen Körperverletzung klagvar, der Angeklagte ward jedoch in erster Jnnanz soiern er bcichwört. daß ihm der 'Ankläger auch shätllch zu nahe gckommcn sei. srcigciprocl'c» und die Kosten hatte derLetzterc zu tr>geu. Gegen diesen'Tieicheib erhoben beide Thciie Einspruch. 'Am lä.Vlärze.Abends kam der nachHansezurückkehrcnde Baron in der HanS'Iur sclncs HauieS mit Schiebold zunächst i» »'Iortstreit und erhielt er lin Verlaufe der auiregendcn Scene am Kopte untelhalb des linken 'Auges eine nicht unbedeutende Ver letzung. die von dem Gegner verrühren toll. Der Angeklagte be- sircitc» der Urheber der Vcrlctzu»a7zu sein, behauptet vielmehr, von Eichstädt, der ihm überdies die Lampe zerschlagen habe, mtt stauuschlägen tractirt worden zu sein. Die erste Instanz nabm an. daß die dem 'Angeklagten zur Last gelegte thätliche Beleidi gung als cine strailoie. sofortige Erwiederung der vorhergcga»- geueii Beleidigung zu betrachten iei. Sehr von Bedeutung iür Schieb," - - - die Schuld Schievold'S ist jedenfalls der Umstand, baß er den Jreunde ein ichwindelbaster Couro. Dabei dürste'nicht eine einzige'Handlung geschehen iein, die nicht strikte legal is». auch Ist wohl nichts absichtlich verdorben worben. Die Praxi« selbst c.bcr Ist falsch, sie beruht aus einen» Shslem, das vom Publikum nicht verstanden, laut und tatsch in seinen Grundpteilern Ist. Daö Bankwesen als solches, richtig verstanden und richtig betrieben, ist eine dem Lande nöthige unb legltchen Verkehr fördernde Institution. Wie dasselbe unb alles, was da mit znsaminenbättgt. aber bet unö betriebe» wird, bient es — auogc- nonnncn daS auöwärtigk Wechsel-, Börsen- und CommtlsionSgeschält — durchaus mischen Zwecken. Sicher, in Bezug auf ivre Sol venz. sind unsere Bank- und Hnpothekkn-Jnstlrute, Bangulerv. Wechselgeschästc und CommlistonSbäuscr nicht« Anderes, a>« Triebfeder» zur Spcculation und Mittel zum Wucher und zun» legalisirtc» Betrug! Das Schlimmste dabei ist, daß ticieö Re sultat mit persönlicher, wenn auch falsch verstandener Ehrlichkeit, zu vereinbare» lst. Unser Gesetz, unsere Staatsbank, die letzt prävalirenden Principlcn und daS sich daraus ergebende Sststem trage» die Schuld daran. ES gtcbt allerdings Handlungvhäuser, die bei ibrc» alten Traditionen verbliebe» sind; diele sind chrrn- wcrtb, aber meistens nutzlos. Wie die jüdischen Bangulerö die Erfinder oder wcnigstenö gewandten Vcrwrndcrvon Usancen sind, die heute allgemein grassiren und dein Wnchcr unb legallsirten Betrug Thür und Thor öffne», so bat der mcbr shslematisch pht- Ivwphischc Geist der Germanen versucht, durch Princivle» zu wirken, und unter Beibehaltung alles vbcn Geschilderten zur Ver vollkommnung unseres Geichäitösvstems noch den Lehrsatz ausge stellt: „In Geldsachen hört die Gcmütbllchkclt ans." Die Jünger dieses Eultuö haben de»» auch Institute als Tempel gegründet, i» welche» dieser Grundsatz durch eine Zahl der fähige» Priester mit einem Ester vertreten wird, der der beiten Sache würdig wäre und der zugleich In ihrer UcbcrzeugniigStrene. Nakuranlage und ibrc», Interesse »purzelt und allgemeine Anerkennung findct. Solidität Im Sinne der Solvenz ist die natürliche Conieguknz, aber zugleich daö einzige Gute unseieö Bankwcscno und dieses muß auch aiö Deckmantel aller sonstigen Sünde» hc»haltcn. Die Stellung der großen Banken und Bankhäuser erhebt sie über die Kritik und deshalb können sie VerwaltniigS'ehlcr machen, die viele Millionen koste», Gescllschaitci» auilöscn, Eavstalicii reduciren und alles Mögliche veranlasse», ohne darunlcr in Ihrem Renommee zu leite». Wer auch verliert, sie bleiben „sein" finanziell außer Frage. Der Heiligenschein, der daö Won „Baiiauicr" umgicbt, ist das goldene Kalb, vor dein in unserer Zelt sich 'Alles beugt. Frankocici,. Eine auircgende Secnc spielte sich diese» Tage aus dem Bahnhose zu Lyon ab. Daselbst war ein prächtiger nubücher Löwe angclangt, der In der gerade zu Lyon befindliche» Menagerie Bidet 'Ausnahme finken sollte. Während »na» den Thicrbändlgcr von der Ankunft deö Löwen bcnachrlchtlgte, kletterte unbemerlt ein Vicl'trciber in den Wagen, i» welchem der Käsig stand, und begann i» ttnglaubllchcr Verkennung der Geiabr daS Thier durch das Gitter zn streicheln. Plötzlich rici ein cntletzilchcS Geschrei, begleitet von fürchterlichem 'Brüllen, von alle» Zeiten Leute herbei und diese sahen, wie der Löwe mit einer Pranke den »echten Au» des verwegenen Menschen gepackt Hulk und sich be mühte, de» ganze» Körper an sieh hcranznzi -hc». Nur nach vieler Mühe gelang eS. tnreh .Diebe inst eisern,-», Stangen die Bestie zu bewegen, ihr Opicr irclznlasscn. Der Arm dcö Unglücklichen war vollständig zerfleischt und mußte ainpullrt werten. Amerika. »'IIS Curlosun» verdient erwähnt zu werten, daß i» Nordamerika ein monarchisches Blalt daS den Titel „The Imperialist" iührt. entstanden ist und gerade zur Zeit der Cen- kennial-Fclcr der Republik zu erscheinen begonnen hat. Das Blatt behauptet, baß daS allgemeine Sllmmrccht in diesem Lande in Zügellosigkeit ansartct, und daß diesem Umstande nur durch cine feste einfache ecntraiisirke und dancrhaitc Regierung abgcholie» werden kann. Aiö Eandidaten für die Kaisermürdc stellt eS William Washington, einen Grvimeffcn des Vaters de« Vater landes. auf. Als Empichlung iür ihn wird angeführt, „daß er einige Jahre I» Europa gelebt habe, wo er in bester Gesellschaft Ausnahme gefunden habe." Actttlleton. ZK. Hoitheatcr. Die Ncuicenirung dcö „Za», pa" von Herold hat am I I. September im zahlreich vcriammcltc» Publikum munuigiach Interesse errcgk. Inwieweit sic befriedigt hat, wird der Vciuch de» iolgcutcn Auiwhrungcn lehren. Der rcactivilte Zampa thcilt in etwas tag Gcichick jener guten Be kannte» von mlltcljchläglgcm Interesse, die man gut und gerne pajsircn läßt, »ven» man sie tcsOcstcrcn sicht. Sicht man diele Bekannten aber längere Zeit nicht und dann einmal plötzlich wictcr, io ist die Toleranz hin: ihre Trivialität unbNichtoiagen- bcit tritt schau hervor. Zampa ist ein Gemisch von schlagscrttgcn» iranzösischcii Geiste, rhytbmiichcm Talent und fließender Melodik aus der eine» Seite; und jener süßlichen stachen sentimentale» Musik, die an den Veriall der ilalicnischcn iDonize>ti-)Opcc er innert, andcrcricils. Entere Vorzüge stille» den ersten Act aus; die Schwäche» wiege» in» zweiten und dritte» Acte vor. Ein zelne Stücke in der Oper sind überraschend schön. Das Terzett und Quartett Nr. :t und 4 des erste» ActcS tragen de» Stempel einer säst »nozartischcn Formvollendung und sind prächtig charakteristisch. Fast eben so schön ist der E-stur-'Abiatz in» Finale lBarcarolenrhythmus) dcS Zampa. Auch das Trinklied zündet heute wie vor :io Jahren. durch den icurigc» Rhythmus. Ju, ersten 'Act ragt das hübsche Wcllcnlicd Zampa s sin» Finale) ans vielem Eonvcnticmcllcn iauch wohl Veraltetem» hervor. Im dritten Act ist cs die Serenade und die E-mnII-Bakkarole (zuletzt zweistimmig», welche daö Werk wirksam abschlicßcn würden, »penn nicht das Cchlußtablca»». niit dem nochmaligen überflüssigenAui- tauchcn dcö Marinorbilbco, den Eindruck verdürbe. Hier hätte ei» glücklicher Schnitt Gutes getban, und das Marmorbild a»- langcnd, machte sicl'S im erste» Acte überhaupt nicht gut, baß dasselbe wie in einem Wachssignrencabinct „gegen C-xtraver- güiung" poslirt wird, statt malcrlsch ans einem Postament. In München unb Eökn steht dieFignr irci; es Ist wohl etwaö müh- sanier iür die Darstellerin, aber auch viel wirksamer. - Wen» als „hervorragendste Musik" die erste »Arie der Camilla nicht mit auigeilihrt wurde. so liegt daö an Frl, M alten, welche den größer» <Coloratur->Tl'cil der Arie wcglicß. Von allen Kür zungen ist nur diese tadelnswert!) — steht cö »nit der Coloratur dcö Frl. Malten Io schwach ? Den elegischen Theil der Arie sang Frl. Malte» svinpaihisch. pecsicvoll. Als Gesang k ü nstIcr von echtem Sck'rot und Korn hielt sich Hr. Erl (Alphoiis). Die Athmung dieses Sängers bei seinen Vorträgen, die cxacte Co- loraiur und dle zarte Abstufung I» der Tonstärke, sind I» unserer natmalisttschcn Zeit, wo leider zu Viele „singen, wie ihnen der Schnabel gewachsen lst", von vcdcutenten» Werth, Hr». Erls Gesang ist künstlerisch geläutert, wird von ihn, völlig beherrscht, fußt nicht ans Lungcniorcirung. Hr. B n I ß sang den Zampa. Grate »veil wir den jungen Bariton bewntcrö werthschätzcn, sind »vir von seinen» Zampa nicht erbaut. Er Ist vom laut- schallenden Beifall deö Publikums ausgezeichnet »»-orten — »vir können unö den» Urtbcll aber nicht anschllcßcn. Leiter wird in Deutschland. wo der Kunstgcsang recht sehr abgenommcn bat, dein stärksten LoSlegcn am Laulestc» zugejubelt. Hr. Bulß hat eine erstaunlich schöne und krästigc Höhe: »ven», er sic aber drei Jahre lang so sorclrt, ist er fertig. Daß Hr. Bulß sein singen kann, bewies er in vorgenanntem E-stur-Satz. Aber ba« Trink lied sang er viel zu massiv, »mb »veil nicht spirituell, nicht graziös, auch viel zu langsam. Und die Forcirung eines ^ in der Var carole ist einfach ein geschmackloser „Drücker". An Hrn. Erl kann Hr. Bulß ein Beispiel nehmen, wie inan »nit geringer Ath- mung eine Menge Töne tlar beherrschen lernt, unb wie. eben der kunstvoll mäßigenden Atbmung wegen, jeder Ton ganz rein und iür sich bestimmt herauSkommt. unb nicht ln der Verbindung mtt anderen Tönen verwlicht wirb, bl« dann ein ..Drücker" kommt.
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