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Dresdner Nachrichten : 16.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187609160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-09
- Tag1876-09-16
- Monat1876-09
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 16.09.1876
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«N»rtinttt«t» I». At»»- »e«e>u»»ret» »Irrt «II«»»- »Uitel.«ummkn, lo-f»«. »u«.,, 3000V ««»». All, »I, Rückgabe «t«m» t»ii»I«« Ma»»IcrI»t» ««ll» sich dir Rtdactt»» »Icht »erbindllch. Zusm«1««i-Unn,»m« ,u»« »a,t>: S««i«t»t» «»« «»»I« tu -.mduri, «»»> lk>7 «U«», L«tm«,. V-I«I. Brrlll.u, hrailksurt o '.tl. — Null. dl««, in vrrii», Sripzi«. Mir», H.mbur., Nr.ukiurl «. M.. Miiu- ch«n. — v»ud» t 0«. in g-«nkfur» a M. — >'». V«I»t in Ldimiiitz.— II». »^,L»lltt«. üulll.r » L» In PaU«. Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr, Börsenbericht und Aremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch Lk Nejchardt in Dresden. Lerantw. Redakteur: Fkitör. Gotdsche in Dresden. »««»«» «.»««» «>«»»« I» «nurn«»»»» »I» «».»Um. L»i»>t^, »I» «m-,» >» um. 2, Mrutl«»»: »rot« »i«U«»- ^«« L di» Ac.chm.ll Uhr. - Dkl Visum »in«« »>»' i»»M««n Priilirile koiirl Id Psm. Sinacsandt dt. Z«u« ^ P,g«. Gtn« char.nU« >ür »«» »i>chi>»ä<>t,« Urschri- »«n »,, 2nl«r»t« wird nicht grgede». «udwSrlige Slnnon-rt" «uslröge r«n und undi» la.uilen 5>rm<» und Prr» Ion«» insenre» wir »u. gkqruPrLnumrtandl» jzälilunq durch Briis- marke» «d,i Pdiieinias« !»»„. Acht ^ildcn losl.N u> Pia«. Juscldi« IU, dir Mo»!ag, . VIuww!» »drr »ach ei«„» si'llirm dir PiUIjril« VV Pl,r. Rr.2«v. Mnnnszwanzigster Jahrgang.dZ'NLi Dresden, Sonnabend, 1«. September 187W Politisches. Lebhafter und bunt ist es auf den Straßen der Garnisonstädte Sachsens geworden. Unsere braven Soldaten sind von ihren Herbst übungen wieder in die alten Quartiere eingerückt. Auf dem Parade platz wie auf dem Manöverfcld haben sie vor dem kaiserlichen Ober- fcldherrn und vor ihrem königlichen Landes- und Kriegsherrn Be weise ihrer Tüchtigkeit, Ausbildung, Zucht und aller sonstigen solda tischen Tugenden abgelegt. Des Kaisers Mund rühmte sie freudig und ihres Königs Hand Unterzeichnete mit Genugthuung einen TageS-Befehl voll Anerkennung und Lobes. Biele Momente ver einten sich, die diesjährigen Manöver über das Niveau sonst üblicher Hcrbstübungen hinauszuhcbcn. Zum ersten Male seit dem glorreichen Kriege präsentirte sich das sächsische Heer wieder vor den Augen des Kaisers Wilhelm. Wie Manches hat sich seitdem geändert! Nicht daß die alte Sachsentreue eines Wandels fähig gewesen, aber Schlag- sertigkeit und Leistungsfähigkeit der Truppen und ihrer Führer haben sich gesteigert, die Bewaffnung hat sich vervollkommnet (Jnfantcrie- Mausergewehr anstatt derZündnadcl, Eavalerie Chassepot-Carabiner und 8-Eentimeter-Geschütz 6. 73) und vier der sächsischen Reiter- Regimenter traten neuadjustirt als Husaren- und Earabinier- Rcgimenter auf. WaS wir aber höher schätzen als dies und die Kundgebungen militärischer Etiquettc, wie daß Deutschlands Kaiser und Kronprinz die ihnen verliehenen sächsisck>en Regimenter persönlich dem Könige von Sachsen vorführten, das ist die Lauterkeit und Reinheit desFrcundschastS-Berhältnisses zwischen dem deutschen Kaiser und unserem Könige. Wie freute cs den Kaiser, des Königs Albert als Feldherrn rühmend gedenken zu können! DaS war mehr als bloße Höflichkeit, das war der warme Ton herzlicher Liebe! Wie stolz war König Albert, dem greisen Kaiser die Blüthe des sächsischen Volkes, waffcnprangend und waffenfreudig vorzusührcn, bereit, zur Ehre und zur Sicherheit Deutschlands an die Grenze zu eilen! Merseburg, eine früher gut sächsische Stadt, der 1815 die LoSreißung von Sachsen blutigere Thräncn entlockte, als es heute bei einer stolzen Stadt an der Pleiße der Fall wäre, erhielt zum ersten Riale den Besuch eines sächsischen Fürsten. Der Kaiser aber nahm jeden Anlaß wahr, den guten Leipzigern in'S Gedächtniß zu rückzurufen, daß sie noch einen König von Sachsen und in diesem seinen besten Freund und treuesten Bundesgenossen besitzen! Möge dieser kaiserliche Wink in Leipzig nicht vergessen werden! Verstanden ivird man ihn wohl haben. Wir aber wollen uns dcS Schauspiels, daß preußische und sächsische Truppen, die in Frankreich Schulter an Schulter kämpften, jetzt wieder in brüderlichen, Wettkampfe zeigten, maS sie zur Sicherheit Deutschlands leisten können — erinnern, um daraus die besten Hoffnungen für die wachsende Einigkeit dcS deut schen Volkes, das in seinen Stämmen gleichberechtigt und gleichbe- fahigt ist, zu schöpfen! Die Mahnung zur Einigkeit richten wir aber auch an die libe ralen Parteien. Wir lasen dieser Tage in einem national-libera len Blatte: „Der bekannte, gegen bie Socialdemokratle gerichtete Para graph bcr Stras.Novclle würbe bie communlstische Agitation i» Presse und Vereinen In ibrcn Ausdrücken etwas vorsichtiger gemacht, aber sie nicht gehemmt bade». Diese Anstcht.'unb durch aus nicht die Geringschätzung der Geiahren des Soclaliömus, auch nicht die Meinung, daß man eine alle sittlichen, religiösen und rechtlichen Grundlagen des Gemeinwesens bc»ci»de»be Partei mit Sammet-Handschuhen anmsien müsse, hat zur Ver weisung bcr Regierungs-Vorlage geiübrt. Der Socialismus wird wachse», so lange die besitzenden Elasscn »rage bleiben unb sich unter einander zerfleischen. Das heutige Streben, aus den Volksvertretungen einseitige Interessen Vertretungen zu machen, an die Stelle des allgemeinen Wohles, der Rechte und Interessen Aller die egoistischen Wünsche eines einzelnen Standes zu sehen, begünstigt bie Verbreitung der Partei, welche den Arbeitersland alb solchen zu vertreten vorgiebt. Das Auiclnanbcrhetzen von StM und Land, von Gross-Grundbesitzer» und Eapltalisien, der tunere Krieg der besitzenden Elasscn schafft denen Raum, welche »lieS (ilgcnthum. kaö mobile und das iiiiinobile, ln den einen großen Topf der comiiiunistischc» Gesellschaft werten wollen. Die Jagd nach raschem und leichtem Gewinn mit guten und schlechten Mitteln, wie sic in der Periode von 187 l-1873 epidemisch war. bat die Heiligkeit des Eige»thumö»BegriffeS schwer erschüttert, denn nur als Frucht der »Arbeit, der eigenen oder der der Vorfahren, ist er unantastbar!" Waä soll cs nun heißen, wenn dem zum NeichStagSabgeord- nctcn vorgeschlagenen Vorstände dcS Dresdner Gcwerbcvereinö, Walter, deshalb die Unterstützung der Liberalen verzögert wird, weil ihnen nicht die Leute Zusagen, die Waltern zuerst ausstellten? Die Fortschrittsleute haben erfahrungsgemäß in Zwickau dem ehren» wcrthen Bürgermeister Streit niemals zum Siege verhelfen können. Warum bekämpfen sic die Eandidatur Waltcr's, die alle Chancen für sich hat? Heißt das nicht dcr Zwickauer Socialdemolratie in die Hände arbeiten, ebenso wie der Chemnitzer, wenn man nicht den Gewerbeschuldircctor Böttcher daselbst, einen practischcn Kenner der gewerblichen Verhältnisse von Chemnitz, sondern den Theoretiker und Professionspolitikcr Dunler von Berlin aufstellt? Die große Frage: ob Krieg oder Frieden? scheint sich in einer der Vernunft und dem Frieden zusagenden Weise ordnen zu wollen. Alle Großmächte ermahnten die Pforte einmüthig, den Waffenstill stand bedingungslos anzunehmen. Ein bloscr Waffenstillstand, der nicht zugleich die Friedensbedingungcn in sich schließt, ist für Serbien günstiger als für die Türkei, deren Vorrathskammern geleert sind, während Serbien fortwährende Zufuhr erhält. Doch scheint die Pforte vor dem einmüthigcn Willen Europas Halt zu machen. Ucber die Protestanten Spaniens brechen schlimme Zeiten herein. Zuerst wurde den Protestanten in Madrid verboten, in Pla katen und Zeitungsannoncen die Stunde ihrer religiösen Feierlich keiten anzuzeigcn, cs soll auf keinem für die Ocffentlichtcit bestimm ten Blatt Papier vom protestantischen Cult die Rede sein; dann er eignete sich ein seandalöscr Vorfall auf Menorca: der Unterpräfect trat in den Saal der eben versammelten Mcthodistengemeinde, schritt auf den Prediger zu und verbot ihm, weiter Choräle ab- singen zu lasten, da man den Gesang auf der Straße höre und der gestalt das religiöse Gefühl der Spanier verletzt werde, und soeben meldet der Madrider Correspondent eines belgischen Blattes, daß in der Hauptstadt neuerdings feindselige Handlungen gegen die Pro testanten vorgenommcn worden seien, indem der Polizei-Jnspector anordnete, daß die Aufschriften aller Kapellen, Schulen und Bibel- vcrkaussläden, welche das Wort „evangelisch" oder „reformirt" ent halten, entfernt werden muffen. Wenn das Duldung fremder Culte ist, was ist dann Unduldsamkeit? Hoffentlich nehmen sich der eng lische und der deutsche Gesandte der Protestanten an! Locale- and Sächsisches. — I. M. die Königin Mutter ist am 14. September Abends von München in Pillnitz eingctroffen, S. 5k. H. der Prinz Georg aber Tags darauf zugleich mit Sr. M. dem König von Merseburg zurückgekchrt. — Allem Vermuthen nach sind aus Anlaß der letzten Manöver dem Chef des Generalstabs, Obersten v. Holl eben gen. Normcmn, das Comthurkrcuz 2. El. und dem Adjutanten des Kriegsministers, Rittmeister v. Hinüber, daS Ritterkreuz 1. Cl. des Verdienst ordens, dem pensiouirten Obersteueraufscher Moritz Teichmann in Dresden das Albrechtskreuz und dein Lberstlicutcnant Schweingel der erbliche Adelstand verliehen worden. Auch haben mehrfache Beförderungen von Offizieren dcr sächsischen Armee stattgefunden. — Se. Maj. der deutsche Kaiser hat, wie wir vernehmen, an unseres Königs Majestät einen freundschaftlichen Brief gerichtet, worin er diesem in den Ausdrücken der größten Anerkennung für die Leistungen des k. sächsischen Armeecorps dankt. Auch in den höheren militärischen Kreisen Sachsens, welche seit Jahren an die Reorgani sation der sächsischen Armee das Beste ihrer Kräfte gesetzt haben, blickt man gehobenen Hauptes auf die ehrenvollen Tage von Pulgar und Merseburg zurück. Es hat daselbst, wie ein preußischer militär- technischer Ausdruck lautet: „Aller.s jut abjcschnittcn", d. h. es hat Alles nach Wunsch geklappt. Die unvermeidlichen Opfer an Pferde- material sind unerwartet gering gewesen; an Menschenleben zeigen jene Tage keinerlei Verluste auf, selbst bei den Cavalcriegefechten, wo bei dem Anprall der Neitergeschwader gar leicht das kriege rische Feuer zu weit führt, ist es zu keinerlei Verletzungen von Menschen gekommen. Ein preußisches Geschütz, das in einen Graben' stürzte und dabei Menschen und Pferde mit Hinabriß, hat wunderbarer Weise keinen Schaden angerichtet; nach Entwirrung des Knäuels von Geschütz, Thicren und Kanonie ren hat sich herausgcstcllt, daß keine Verwundung dabei vorgckommen ist. Auf dem friedlichen Schlachtfelde wurden mehrfache Avance ments ausgesprochen und der „blauen Briefe", in welchen Offiziere, die nicht zur vollen Zufriedenheit der Vorgesetzten commandirten, zum Nachsuchen ihrer Pensionirung aufgefordert werden, soll cs diesmal sehr wenige geben. Grund genug, daß die Armee und ihre Führer sich mit Stolz dcr Tage in dcr Nähe Leipzigs erinnern. Nur über die Quartiere wird mitunter gcllagt. — Am letzten Manövertage mußte den getroffenen Dispo sitionen gemäß daS k. sächs. (12.1 Armee-EorpS vor dem in Uebermncvt auitrctende» und verstärkte» k. prcuß. 4.Armcc-Eorpö den Rückzug antreten. Man schreibt darüber: Die Eavaleric- Divisioncn beider EorpS standen zwischen Franklcbcn und Kalma einander gegenüber. Angriff und Vertheidigung aus einer großen Ebene gewannen sehr bald pen Eharaktcr einer rangirten Schlacht, deren AuSdcbnuug wegen des abgesonderten Kampfes um das Dort Daöpig nordöstlich und wegen der Eavaleric-Kämpic süd westlich fast nicht mebr zu übersehen war. Der Rückzug dcö 12. EorpS mit seiner gelammten Infanterie und »Artillerie» in voll ständiger Ordnung und staffcUörmig, gewährte einen seiten in dieser Uebersichtliehkeit herzustellendcn »Anblick. Der Kaiser befahl gegen II Uhr, als ungefähr vaö eben ongedeutetc Berhältniß clngctretc». den Schluß des Manövers. Dcr Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt ist zumEhes dcS Magde bn rgi scheu Dragoncr-Rcgimcntö Nr. 0 ernannt worden, dcr General der Infanterie von Blumcntl'al bat daS Großkrcuz deS Rothe» Adlerordcns und eine sehr gnädige EabinetSordre erhalten; zahlreiche Decorirungcn höherer Offiziere, sowie der Eommaudo- stäbe hatten edcmallö slattgeffmde». Ebenso war seitens deö Königs von Sachsen eine ausgedehnte »Verleihung von Orken an Offiziere bcr bei dem Manöver bcthciligt gewesenen preußischen Eommaudobchördcn. Lruppciithelle, daS militärische Gefolge u. s. tv. erfolgt. — Die „N. NeichSztg." meldet über die Manöver: „Während daö Schützen-Regiment von einein Berge Schnellfeuer aus die davor befindliche feindliche Infanterie unterhielt, soll eine Kugel einem 12—13jährigen Knaben durch den Leib gegangen sein, eine zweite Kugel soll einen Knaben am Vorderarm verwundet haben. Nicht weniger als acht sächsische Aerzte sind sofort bei dcr Hand gewesen und haben beide Knaben verbunden. Ferner eriuhr ich, daß schon vorher beim ttcberschrcite» der Merseburg-Weißensclier Ehaussee an Eivillsten eine von preußischer Seite kommend: Ge wehrkugel vorübergeiaust sei. Verschiedene »Personen bestätigten mir diesen »Vorfall. »Angeblich soll nueh ein sächsischer Soldat beim Feuer» bemerkt habe», daß er eine scharfe Patrone ver schösse» habe. AIS er darauf seine »Patronen untersuchte, fand er noch mehrere sclmrie darunter: er lieferte dieselben an seinen Vorgeseicten ab. Sollte dies wirklich wahr sein, was ich jetzt nock, stark bezweifle, so könnte es nur durch eine wohl schwer zu ermtttelndc Schurkerei entstanden sei»." —Wie wir a»S guter Quelle vernehmen, bestätigt sich kaö Letztere nicht, wohl abcr bie »Verwundung zweier Knabe» und zwar durch Rcbpostcn. Wahr scheinlich rühren diele scharten Schüsse von anderen Knaben her, welche mit Revolvern bewaffnet sich aus dem Manöverscltc ein- sanden. um unter der Masse Schüsse unbemerkt Hasen zu schießen. - Die von uns schon gestern im Voraus angczelgte Eröff nung dcö neu begründeten Kunstgewcrbe - M uscninS im früheren Gedanke dcö PolhteclmiklnnS fand gestern Nachmittag bald 2 Uhr statt. Die ersten Besucher desselben waren Ihre Ma jestäten der Kö »I g und die Königin, die auch hier wieder Ihr segeuörelch wirkendes reges Interesse für die Hebung des gei stigen unv gewerblichen LevcnS unseres »Volkes bethätigten. Die Allerhöchsten Herrschaften erschienen wie immer pünktlich halb 2 llhr unb wurden an der zum »Portal iüdrendcn Treppe von Sr. Erc. Minister v. Nostitz - Wallwitz, Gehcimrath S ch m a l z, dem DIrector der Kunstgcwcrbe - Schule und dev Kunstgcwcrbe- Mtffcuinö »Proicffor Grals und dem Eusloü dcö Museums Ur. v. Eve ebrerbletigst empfangen; in dcr mit Blumen und len königlichen Büsten bccorirtcn Vorhalle stellte Herr v. Nostitz' Wallwitz dem König den Dircctor und den Eustcö dcr Sammlung vor. Ucker eine Stunde verweilten die Lila- jestäten, in deren Gcivlge wir »och Generalleutnant Krug' von Nidda keincrkten, in dcr Samininng und nahmen vielmals Gcleacnhcit, über t>c zweckmäßigen Einrichtungen sowohl wie über besondere Gegenstände il reAiierkeimung auozusprcche». Dir. »Prot. Graff empfing noch besonders von den Majestäten »An erkennung, sür die Liebe und Besorgnis!, mit der er sich der Grün dung bcr Kunstgewrrbeschule und des zu ihr gehörigen unb Ihre Zwecke wesentlich fördernden Museums gewidmet. Dag Museum nimmt die sämmtlichcn »Parlcrreiocalitätcn ein - die I. Etage füllt dleKunsigcwclbcscimle und ist. so viel wir gestern flüchtig sehen konnten, überaus sinnig und geschmackvoll arrangfft; die Zimmer sind entsprechend decorlct. Die letzte» beiden Zimmer konnten noch nicht besetzt werben, bleiben auch wohl zunächst für die kommenden Erweiterungen der Sammlungen reicrvirt. Ucber den Inhalt deö Museums selbst berichten wir tcmuächst. — GcnerMciatcanwalt Ur. v. Schwarze ist als Mitglied der Iustlz-Eommissivn dcö Reichstags clirig beschäftigt, sür den Reichs tag den Bericht über die Rclchostraipiozcßordnnng druck,criig zu stellen. — Dcr hiesige türkische Gcneralcousul Murad Etsendi, bekannt als dramntischer Dichter, ist vom türkischen Botschafter in »Berlin, Ebben» »Pascha, dorthin benstenworden. Derselbe hat sein Quartier i» der »Wohnung des BolschailccS aufgeschlagcn und spll vierzehn Tage dort bleiben. Oft schon haben Dresdner, die einige Tage in »Ber lin weile», bei uiiS angeiragt, wo sie dort die lieben „Nachrichten" finden koniuen. Namentlich seit dcr Eröffnung der Bcrlin« Dresdner Bahn ist ja das Interesse beiter Städte aneinander erfreulich gesteigert. Jetzt sind die „»Nachrichten" außer im Dresdner »Bahnho, zu Bcrlin, i» dem großartigen Zcitungögcschäst des Herrn »August Lehman» am Dönhoff-pIatz in Bcrlin täglich zu haben. »Auö »Petersburg. Konstantinopel. Stockholm. London. Paris, Nom u. s. w. treffen In diesem tccfflich organisirtc» Spe- diilonö-Geichäit iIerusalcmcrstraße l.'>) die gelesenstcn Zeitungen täglich ein. und einige unserer 30,000 Erempiale finden die Freunde unseres Blattcö stctö in jenem Bureau am Tönhos- platz vor. — Unsere Zelt thnt außerordentlich viel für die Fortbildung nach bcr Schule - unb kaö ist gewiß ebenso nöthig alö erfreu lich — sollte nicht aber auch ein gut Tbeil Arbeit erspart werten, wenn die »Vorbildung der Kinder eine bessere wäre? Die Fröbel'sche Erzlcbungtzwcise, sofern sie nicht mechanisch oder schablonenhaft angcwcndet wird, leistet dies und gicbt dem Kinde spielend die Grundfertigkeiten, bie der Lehrling später erst müh sam iür Hand und Auge anlerncn muß; wer sollte da nicht die Bestrebungen des Allgemeinen ErziehungS-VereinS mit Freuden begrüßen und unterstützen, der laut setzt veröffentlichten Berichts bereits gegen 150 Kindergärtnerinnen ln seiner Fröbelstntuiig, Feldgasse »Nr. 14, auSgedlldct hat, dessen hiesiger Zwcigverein als ständige Deputation beö »Allgemeinen ErziehungS-VereinS zumLheil mit Hilfe dcr hiesigen Bezirksvcreine in mehreren »Vor städten starköesuckite Volkskindergärten errichtet und unterhält, während der »Allgemeine ErziebungSverein durch eine» Familien- klndcrgarten, ärztliche Flugblätter und daS »Vcrcinöblatt: „Er ziehung der Gegenwart", bie Fröbcl'ichc Methode und zweck mäßige Rathsck'läae unb Grundsätze praktisch zu verbreiten sucht. Wer sich über diese gemeinnützigen »Bestrebungen näher zu unter- rictsten wünscht, wolle in dcr königlichen Holbuchbandlung iWar- nap li. Lehmann, Schloßstraße) den Bericht des Allgemeinen ErzichungSvercllio entnehmen. — Gestern Morgen in dcr dritten Stunde fand man im rgl. Großen Garten in dcr HcrculcsaUec die Leiche eines Einjahrig-Frei willigen aus einer hiesigen wohlbekannten israelitischen Familie, der sich mittelst Terzerols erschossen hatte. Aus einem an seine tief er schütterten Eltern zurnägelassencit Briefe geht hervor, daß etwas, wie ein amerikanisches Duell. Vorgelegen haben muß und soviel vcr-- muthet werden kann, sür dieses wieder eine Liebschaft des jungen Mannes die Veranlassung war. Dcr gebildete, freundliche und überall gern gesehene junge Mann wird lebhaft bedauert. — Gestern Morgen ist in dein oberhalb dcr Hcchtstraße gele genen Stück Wald dcr Leichnam eines unbekannten, anscheinend dem Arbeiterstand angehörigcn Mannes von ca. 30 Jahren aus gesunden worden, der sich mittelst eines Doppelterzerols erschossen hatte. In den, Rocke des Entleibten hat man einen Militärpaß, auf dcnStcllmachcr Nölle ausGuhra, Tambour-Gefreiten, lautend, vorgefundcn. — Eine junge Blumenarbeiterin von hier, welche in Folge einer Selbstvergiftung mit Schweinfurter Grün am Donnerstag vor acht Tagen Aufnahme inr hiesigen Stadtkrankenhause gefunden hatte, ist daselbst vorgestern Abend an den Folgen der Ver giftung gestorben. — Wen» wie verlästeren, baß vorgestern Abend aus der Ka- menzcr Straße aus dem »Arbeitsplätze der Stciiimetzgcr, dem Ercrcicrhauö gegenüber, ein »Pferd erschlagen werden mußte, weil es das »Bein gebrochen hatte, so schreibt unö ein Augenzeuge hierüber noch Folgendes: Daö ganze Stück Weg vom »Bischosvweg blö zur Nordstraßc kann mit Recht sür alles Zugvieh als eine Marterstraßc betrachtet werben, denn die meist schwer mit Steinen beladenen Wagen versinken tief im lockern Sande unv doch werden die ainic» Pstrdc unter ost haarsträu benden Quälereien gezwungen. daS unmöglich Scheinende zu be wältigen. Die Dresdner »Nachrichten haben schon manches Nebel beseitigen helfen; auch betreffs genannte» Falles würden sich die selben ein großes Verdienst erweichen, wen» sic sich schützend bcr so vielen Mißhandlungen auögcsctztc» Picrte in geeigneter Weise mit annchmcn wollten. »Auch das erschlagene »Picrd hatte in» Zweigespann mit einem zweiten während dcö Nachmittags durch Uedcrbürdung und unbarmherzige Schläge, welche selbst In den Stuben bcr Nachbarschast gehört worden sind, gnalvolle Stunden zu bestehe» und die ungeschickte und lieblose Behandlung möchte woist am meisten alö Grund dcö dabei siattgcsundencn Unfalles zu betrachten sein. Der Gerechte erbarmt sich seines »Viel es! - Es giebt gewisse Dinge, deren Verlust in den meisten Fällen unangenehmer wird, wie dcr hon einer mäßigen Summe Geldes, z. B. gehören dazu sicher Schlüssel! Sonderbar ist demnach, daß sich der Eigcnthümer eines »Bundes Schlüssel vou 10 Stück in allen Größen, die vor etwa 12-l t Tagen gegenüber von Stadt Metz (Kafferstrafik) aestmdcn und seitdem mehrmals
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