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Dresdner Nachrichten : 01.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-01
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.07.1879
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'>7 ' ffettni em«r ouher ftat »« «m«m« uns «ftber^vpöl», SW.'M «Kmmexe« mR verlest, ; et« <„ wurde nickst geiaßt. dinand v«rrot und Mueat rebtritt« de« I H -.c," s Von dem Inhalt dcSTesta- «eures rn Kenntnis zu setze»; Rouher batte r< Tageblatt für Aokttik, A«trrha1t»ug, Geschäftsverkehr. Sörsenbrrlcht, FremdenIIste. Slssttredaetear: Vr. L»v NU«»«/ kür da» Fe«>ft.: ü^n«k»e«» n«rt»,«n». s Lvvpvl L 60., » 8oklos8-8tr»8s« 14, L. ««vultt« 4«»' kporsnmsee ^v- unck Verkauf »U-r S1»»r»p«pl«r», pfLNlidrisf«, Kotian «te. ^usrudlunx LUvr Ooupous. vueuteeltliok« k««1n»l« äsr V>eI«0>i>Nst »u«r IVertkvnpiere. ^u«8 Luok »llkdriekiodem 1V«8« llomlollslsllv für Rfavltsal. argelcint. die Mission z« übernehme», indem er er klärte, daß e» sein un- wlberruiitcher kntschlutz wäre, sich nach dem Ab leben des Prinzen Louis Napoleon an der Politik nicht inehr activ zu be- thelllgen. Aonstantinoprl, zo. Juni. Der franzö sische Botsäaistr hatte sich babln geäußert, «Frankreich könne ulcma's die von der" Pforte veriügte Ausheb ung deS «^ermanö von 1873 zugeden, welche kappten- in dasselbe Ver hältnis, zur Piorte zurück versetze. wie cs zur seit Mabomev AUS der Fall war. Frankreich u. Cng- dcS FermanS. — Gerüchte Druck un» Etaentbum der Herausgeber: «erantwottl. Redakteur I-S«P»«I> ätz LS»t«Ii«»GS i« Dresden. I»«r,l«nli in Dresden. land rverhanbein wegen gemeinsamen Protestes gegen die Au'bebung über die Erschüticrung der Stellung deS Kbrredin gewinnen »enertia- an Konsistenz. Absen. 30. Juni. Die Versammlung der Actio» ire der Maaceburg-Halbcrstädter Eisen- bahn beschloß die Annahme deö VerkaniövertragS untcr einigen Crllärungc». Belgrad. 30. Juni. General AllmpIS ist alö Delcgittcr zu den Verhandlungen wegen der Eisenbahiikonvcnito» nach Wien abgereist. Rr.182. D4 ,718797 Witterungsaussichten: Ziemlich heiter, vorwiegend ttocken, wärmer. G«Uttsche». Vor der Hand ist der Sultan der Sinzig», der von derAbsetzung de» Ahedive profitirt hat. Indem er dem neum Bicekönig wichtige SouvnänitätSrechte entzog, die er seinem Vater undAmt-vorgängrr verliehtn hatte, spielt« er fich selbst eine Anzahl Trihnpfe in die Hand zurück, die er besten» gegen Suropa verwerthen wird?.. Die Schlau heit und Durchtriebenheit de» Orientalen hat sich' wieder einmal stärker erwiesen als alle Weisheit d«S auf seine Kenntnisse^» stolzen Abendland«». Die großmächtigen Herren Botschafter am Goldenen Hm» haben in der Khedivefrage eine lächerliche Rolle gespielt unh so viel Diangel a» Voraussicht und Vorsicht bewiesen, daß auf ihr« Kosten i» de» Harem» Konstantinopel« von Pascha« und Eunuchen »eidlich gelacht werden wird. Wollen die Großmächte einzeln oder gesammt künftig beim Sultan irgend Etwa» in Europa oder Asten durchsehen, so wird sie dieser mitemerConcession in Afrika abfinden. Di« Macht de» Sultan» ist vermehrt worden, der Schatten seine» Scepter» fällt jetzt auf da» Pyramidenland. Für den Weltfrieden bedättet die» nicht gerade eine günstige Wendung. Es ist eine mue Verwickelung der ohnehin genug verwirrten orientalischen Frage Diese kaim nun nicht entwirrt werden, ohne daß zugleich die rgyptische Frage ln ihre Wirbel gezogen wird. Biel wird dabei freilich auf die Person de» neurnBicekönigSLewfik ankommm. Je nachdem Partei standpunkt schildern ihn englische und französisch« Blätter als einen rechtlichen oder einen einfältigen Menschen, als willenskräftig oder Schwsichling. Die ersten Nachrichten, die au« Kairo über seine Regierüng«maßregeln gelangen, lassen keine Rückschlüsse aufseine -Fähigkeiten zu. Er entließ da» alte und berief ein neue» Kabinet aber welches Programm verfolgen die neum Minister? Cr rief das rgyptische Parlament zusammen. Hat Tewfik die ernste Absicht, sich über dir Stimmung und dieBedürfnifle deSLandeS zu unterrichten? Oder soll die Posse wiederholt «erden, die sein Vater mit dem ersten Parlamente Egypten« aufführte? Ismail wollte seiner Zeit mit Gewalt nach Egypten Das bringen, wa» er untcr „europäischer Kultur" verstand. Gleich Heuschreckeuschwärmen ließen sich Pariser Tänzerinnen, Sängerinnen und Schauspielerinnen in seinen Haupt städten «ted«; Openchäuser, Lirmfle, Tingeltangel aller Art ent stände» wie mit eine« Zauberschlage; die altm kölnischen Straße« wiche« breite« Boulevard« «och dem Muster Haußmann, Zucker fabrlkrn wurden angelegt und die aus England verschriebenen landwirtschaftlichen Maschine« rostete« unbenutzt Zu all diele« «reuäikbeu Herrlichkeiten „Parlamente»". Ismail Pascha ernan. Zitternd vor Angst kamen die guten FellahS nach Kairo; e« dauerte lange, che man ihnen begreiflich machen konnte, daß man nicht» Schlimmes mit ihnen vorhabe, daß sie im GegentheL berufen seim, an der LwtdeSrogierung mitzuwirken. Man sagte ihnen, daß die Opposition sich auf die linke, die Regierungspartei auf die rechte Seit« de» Parlamentshaust« setzen solle. In der ersten Sitzung «Hand eine solen« Prügelei, denn all, 75 Abgeordnete wollten recht» sitzen; «er zu sitzen kam und als OppofitionSmann erschien, fürchtete die vastonnade. Rach einigen Scheinverhand- kunaen verschwand da» erste egvptische Parlament. WaS wird da« zwe«, drn Tewfik Pascha berufene bringen? Man behauptet, der neu« Herrscher «olle durch dasselbe seim Eivilliste beschneiden lassen Kann er die« nicht selbst? Einen hohen Beweis von Weisheit gäbe Tewfik, wen« er sich enthielte, von der giftigsten Frucht europäischer Eivilisation zu naschen, die sein von der Pariser Kultur beleckter Vater im OrienteulSHaupterrungenschaft einbürgert«: die Schulden- «acherei i« kolossalen Nothschild-Maßstabe. Da» Testament de-Prinzen Napoleon ist von Rouher und Pietri eröffnet worden. Obwohl es noch nicht publicirt, kennt man doch so viel von seinem Inhalte, daß e« kein wesentlich politisches -Testament ist, daß e« über die Nachfolge in der Führerschaft der Pgrtri nur allgemeine Wünsche äußert und in der Hauptsache Bestimmungen und Legat« für Jugendfreunde und die Dienerschaft de« Prinzen enthält. St bleibt daher dabei: Prinz J6rome ist der legitime Familienchef der vonaparte«. Denn da» Gerücht, der von de« Zulu« assegairte kaiserliche Prinz habe eine Wittwe und einen LeibeSerbrn hinterlassen, die junge Wittwe habe vergeben« Zutritt bei der Kaiserin Eugen» gesucht, ist zwar pikant genug, auch in de« Punkte de« „Leibrüerben" nicht an sich unglaubwürdig; wenig glaublich aber erscheint er, daß de« junge Prinz eine legitime Ehe «ingegangen sei. Prinz Jerome hat sich entschlossen, weder die Rolle eines Prä sidenten noch die eine« Oberhauptes der bonapartistischen Partei zu spielen, er beansprucht blo« seine Rechte al« Familienchcf: Thäte er mehr al» Da«, so stünde ihm die sofortige Ausweisung aus dem schönen Frankreich bevor. Er ist aber an die schwelgerischen Reize der schönen Sünderin Paris so gewöhnt, daß er es nicht auf eine Landesverweisung ankomme« laffenwird. Unter der Hand wird natür Üch sein Ehrgeiz fortwühlen, bis er durch eine Wahl in die Kammer die „Unverletzlichkeit" all Volksvertreter erlangt haben wird. Ob die bvnapartistische Wählerschaft fich freilich mit dem nebelhaften ymen Kaiserreich ohne Kaiserprätendenten auf die Länge ab- ^Uüjgftn lassen wird, dürfte billige« Zweifeln untemegen. Die Bona wollen einen Mann sehen, der entweder den Sammet- «it den goldenen Bienen über die kaiserlichen Schultern ge- hat oder jeden Augenblick bereit ist, die« zu thun. Mit eine« r, der, um in Paris fortschwelgen zu können, nicht di« isse-deS Exils auf sich nehmend, ag, wird ihsten schwerlich gchient sein. Jnzwisch-n dauern in England die Versuch« fortck die Heeres leitung Englands von der Schmach der Schuld am T«e des kaiscr- lichen Primen>reinzuwaschen. Der gesund« VollSinstM setzt jedoch den amftiWWRitrheilungen vollen Unglauben entgH», mögen sie verfichenWMer Prinz tollkühn sein Leben selbst aufs Spiel ge sptzt haß«, dastder Sattelgurt seines Pferde«geplatzt sei gerade aller dasselbe besteigen wollte u. s. w. Der Leutnant Carey hat feig seinen Kameraden den Wurfspeeren der Wilden überlassen und ist alö Hasenfuß fortgejagt, statt ihn herauszuhauen. Ebenso feige flohen die englischen Soldaten, ohne nur an Widerstand zu denken. Die Herren Engländer haben vor den nackten Kriegern Cetewayos einen höllischen Respekt. Wie tief das englische Volk die Schmach empfindet, daß auf sein Heer ein solcher Flecken gefallen ist, leuchtet unverkennbar aus dem Anträge heraus, den ein ehrsames Parla mentsmitglied bei der Berathung des Armeegesetzes einbrachte: „die Prügelstrafe auch beim Offiziercorps einzuführen". ZM Berlin bereiten sich wieder einmal Überraschungen aller Art'vor. Nicht, daß Finanzminister Hobrecht geht, ist wunderbar. Angeblich hat es ihn verdrossen, daß Fürst Bismarck seine Zustim mung zu dem vielbesprochenen Anträge des Eentrums erthcilte, ohne seine, Hobrecht's, Meinung darüber einzuholen. Wunderbar ist auch nicht, daß der landwirthschastliche Minister Friedenthal, ein halber Freihändler, sowie der Kultusminister Falk, dessen Beseiti gung eine Hauptbedingung Windthorst's ist, ihre», Finanz-Kollegen Nachfolgen. Die interessante Thatsache des Rücktritts dreier Mi nister wird bei Weitem überboten durch die gegenteilige Meldung, daß es noch möglich sein soll, daß Fürst Bismarck sich wieder von dem Centrum entfernt und den National- Liberalen nähert Für die Annahme des Frankenstein'schen An trags haben zwar die konservativen gestimmt (nian glaubt, mit Wissen Bismarcks), aber allerdings noch liegt zur Zeit eine persön liche Kundgebung des Willens Bismarcks über diesen Antrag des Centrums nicht vor. Windthorst ist vorsichtig, er geht sicher ; er hat daher sich seine Zustimmung zu den drei Finanzzöllen, welche die Hauptsummen liefern: Kaffee, Petroleum und Tabak, noch Vorbe halten, bi« er weiß, wie sich Bismarck eigentlich zu dem Anträge deS Centrums stellt. Geben die drei Minister wirklich ihre Entlassung, nimmt sie Bismarck an, so triumphirt das Centrum und mit ihm der bundesstaatliche Gedanke, Bismarck setzt sein volles Wirthschafts- programm durch. Erklärt sich Bismarck nicht unzweideutig, ver bleiben einstweilen jene drei Minister im Amte, so wird die Welt vor einem Scenenwechsel stehen, der alle Ueberraschungen, die man bisher in Berlin erlebte, weit hinter sich lassen wird. Revefte Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin.,. Die Nachricht inister schen! der Zolltarifkommisfion de« Reichstag» für den Antrag kalen Abg. v. Frankenstein gestimmt, beruht diesem Blatte zufolge auf Jrrthum. Wahr ist, daß, wie auch der Fmanzminister Hobrecht in der Tarifkommisston ausdrücklich höworgehoben, die verbündeten Regierungen noch keine Stellung zu dem Antrag« Frankenstein ge nommen haben, somit eine Erklärung über denselben regierungs seitig nicht abgegeben werden konnte. Au» anderer Quelle ver lautet, daß außer Hobrecht auch di« Minister für Kultus und Land- km athal, ihre Entlassung genommen. Reichstage Gellte der Präsident gesucht mlt. Abg. Richter-Hagen Urlaubsgesuche wldersprrchen zu lich brschlutzunsäbig lei. KS folgt kltMbrr ergiebt. DaS Haus Ist die Sitzung auf t Stunde der- »e ver Sitzung werden die verlesenen ^ Gesetzentwurf über die rachung debatteloS durch «eratbung der 8« »-1» »d de» Commisstonsbericht» hieraus in der zweiten Le- BelNummer ll sHaa re. , Abg. Drcver hierbei: Plerdehaäre gekräuselt, In voclenform gelegt, auch gesponnen" wirthschaft, Falk und Berlin. 30, ' den Eingang meb« erklärt, der Bewil müsien, da da» Hau» die Auszählung, wrl, somit beschlußunfähig tagt. Nach Wiederau! . Urlaubsgesuche anstandslos dewtst AoNsülar-GerlchtSbarkelt in brllti Enbtoc-Annahme erledigt. Die : de» Vogelschutz-Gesetze« wird auf von der Tagesordnung adgcsrtzt und luvg des 3 oi ltar«sS sortgefabren. Federn. Borsten» beantragte „Plerdehaare gekräuselt, in vockenfo mit l5 Mark zu delegrn. (Nach der Vorlage sollten Ne zollfrei sein». Hierbei wird durch Hammelsprung abgestlmmt. wobei sich die Anwesendest von nur lvl Mitgliedern ergiebt. Die Sitzung wird nunmehr ank eine WHe Stunde vertagt. Nach Wieder aufnahme der Sitzung ttW^ber Reichstag »n beschlußfähiger Anzahl daS AmendrmeatiMHer ab unv nahm die bezügliche Position In der KouimmWMung. für gereinigte Bettiedern aus Antrag des Abg. WmvGorft Zollirelhest zu gewähren, an. Nummer Iv — Kupier Nummer 38 - Tbonwaaren - wurden nach den EommiMonS-Anträgen angenommen. Die nächste Sitzung sinket morgen lO Uhr statt. Berlin. 30. Juni. DaS Centrum beschloß in seiner heu tigen FraktlonSsitzung einstimmig, für vie Tabaksteuer — 85 Sit. aui ausländischen. SL M. auf inländischen — zu stimmen, da gegen. unter Verwerfung deS Antrag« Luch», «ür zweiläbrige gänzliche Befreiung de» lnländlschen TabakS von der Steuer zu votlren. sowie den Petroleumzoll von 0 auf 4 Mark berabzusetzen. Das Centrum verhandelt- über die Beschlüsse mlt anderen Frak tionen und hat bereits dl» Majorität für sich. Köln. 30. Juni. Die Generalversammlung der KSln- Mindener Eisenbahn nahm mit großer Maiorttät den Antrag auf Verkaus der Bahn an die preußlsci>e Regierung gegen Ge währung von 6 Pror. in Konlol» nebst AonvrrtiktngSprämie an. Locale« »atz Eilchflsche». — Die Abreise Ihrer königl. Majestäten nach der Schweiz er folgt morgen Nachmittag mit dem gewöhnlichen baierischm Courier- »ug« über HofeLtndau. Sr. Maj. der König wird während seines Aufenthalts ick Ragaz sich den RrgierungS-eschäften widmen, soweit die« der Gebrauch einer Kur gestattet. Zu diesem Behuf« begleiten dm Monarchen Geh. Legati»§SrM>. Watzdorf .'CivilstaolSdienst) und Adjutant Major v. EhrmsMWstststärangclegenheiten). Ihre Majestät di« Königin begiebt sichMMPxzem Aufenthalte in Nagaz Dber Landquart. Slloster«, Davo- nqd -den Fluelapaß nach Bad Ta- ra«p im Engadin. Gräfin Einsitdkk uckd Fräulein v Lützerode be gleiten die hohe Frau. — Dir bisherige Amtsrichter beim GerlchtSamt Zittau, Fr. Jul. Bartsch, ist zum Gertchtörath bklm hiesigen Bezirksgericht ernannt worben» , Dresden. Ticiisiaa. >»»»«00» i > — DaS Osfkzier-Corpö des i.Feldartillcrle- NegimentS Nr. 12 hatte sich schon seit längerer Z-it znr icit- Uchcn Begehung deö TagcS, da die OffizicrS-Damcn iGatünnc», Schwestern und anoere Familien -'Angehörige re.) zum ersten Male die neuerdaute Artillerie-,-gaserne in tcr Aihertilalt be suchen würden, mannigfach gerüstet. Geiler» Nachmiltag cr-olgte dieser Besuch. Nach einer Besichtigung der Kaserne und namentlich der schönen Casino - Räume wurde In der überaus rcichdckorirtcn Manege ein Caronsscl von 12 Qü'Uicren des Regiments geritten. Die Reiter trugen die gcschinaclvolle Traä't der Kavaliere Ludwig XV. und bewiesen durch Gewandt heit und Eleganz bei den Trab-, Galopp-, Spring- und Waücn- übmigs-Repriscn die Umsicht und Sorgsalt der durch Herrn Masor Freiherr« v. Manoberg vorzüglich geleiteten Einübung. Die prächtigen Costümes standen den Herren Tbeilaebnieni wun dervoll. Die beide» Abweisungen von je unterschieden sich durch die Farbe der Röcke von einander; die Einen trugen rolhcn Frack mit Slldcrbesatz, die 'Anderen blauen Frag mitGoldbeiatz. Weißes Gilet, weißes Beinkleid, gepuderte Perrücke mit Zopf, vom Dreispitz mit Rosette überragt und blitzende Rcitstie e- vollendete» daS Adiustemeut. Die Pferde waren >: lt bunten bez. Stirnbändern und Sätteln versehen. Der historisch-genauen Kostüme entstammten dem Prcußcr'schen Kvstümverleili-Geschäit. Am Reiten bekbeiligten sich unterrothem Abzetchen die Herren Hauptmaim MilStori, Prcmicrlieutenantö Weigel. Gäde und v. Elterlcln, sowie d>e Sceontcücutcnaiitö Mehlborn und Richter, unter blauem Abzeichen die Herren Haupt leute Prager undLoßnitzer,Premier! ieutenantSchmitt und-econde- lleutcuants v. Metzradt, Kaken und v. Wllutzku. DoS Karoussel setzte sich zusammen aus Nuntreltcn im Trabe, Krcuzritt, Fechten Im Galopp, Stechen nach den 6 ausgestellten Strobköpfen und einem Hürdenreiten. Die AuSiührung gewahrte ein bis zum letzten Moment überaus fesselndes unv anmulhgeS Bild und als die ritterlichen Cavaliere die Manege rach vollen detem Kampsspiel salutirend verließen, erscholl nicht enden wollender Bestall aus dem Kreise der schönen Zuschauerinnen, welche in den selnsten Toiletten und mit schönen Bougucts „bewaffnet" auf einem geschmückten Podium Platz genommen hatten. Die Herren mußten n<ilon8 voIcm8 heraus, um den Damen die HonneurS zu machen. Betreffs der mit Geschmack durch Ranken-, Fahnen- und Wavpenschmuck tecorlrten Reitbahn sei noch bemerkt, daß dieselbe in der Mitte, aus Sand gebildet, den königl. NamenSzug. von der Krone und dem eisernen Kreuz überragt, zeigte. Ein trefsitch arranglrtes Souper in den Räu me» deS Offizler-CasinoS, bei welchem der Kommandeur des Regiments. Herr Dbertt Hepdenrelcb. die HonneurS machte, sowie ein improvislrter Ball beschloß die Feier. — Gestern Nacht von v«2 bis nach '/->3 Uhr zog über Dres den das in diesem Jahre bis legt stärkste Gewitter, bei wel chem namentlich beinerkenüwerlh war, daß die Blitze fast ohne Unterbrechung leuchteten und die Leuchtkraft der einzelnen von ojt. ganz, labelhast lawger Dauer war. Der Regen stüezte in s«mmea nieder und so rapid schnell, daß sich !n pleten Straßen Pie Schkeußen überflutheten unv das WaHer «n die Haussturen und Kelju drang. In Kötzschrnbroda schlug der Blitz in ei» HauS, iiMolge dessen eine Wand umstürzte. In Volehwitz wurde ein Ahornvauin vom Blitze getroffen. Auf den Höhen um Bicla, Weißig rc. sind durch den Sturm viele Obstdäume umgebrochen Worten. Am schwersten scheint daS Wetter tu der Puisnitzer Gegend aufgetroffen zu sein. Dort sollen mehrfache Brände durch daS Gewitter verursacht worden sein. In MeismIsch-PulSmtz schlug der Blitz In ein Gebäude und äscherte dasselbe ein; ein anderer Blitz zerspaltete einen Baum. — Aus Wien meldet man vom Sonntag Nachmittag ein furchtbares Gewitter, welches Hagel von Hasrlnußgröße brachte, der Gürten und Anlagen arg verwüstet hat. fand die Eröffnung der 2. allgemeinen rzeug nisten der Kunst, Wlssen- für die Jugend statt. Dem Cröffnungö- nz der Flnanzministcr v. Künneritz, der sistorluins Uhde, Geh. Rath Körner, Geh. Schulrath Kockel, der Vorsitzende dcS Dresdner Gcwerbeverckns Walter u. i. w. bei. Nachdem die Plonnicrkapelie unter Leitung deS Herrn Musikdirektors Schubert die Feier mit cinerOupcrture er öffnet batte, erklang der ambrosianst'cheLobgesang von ca.l 50 frischen Kinderstimmcn. DieMädchen.sämmtllchinWelßgekleidet,gehörten dem Institut von Schmidt u.Güttner an; sie bildeten einengroßen Halbkreis um die Festtheilnrhmer; wette.r Im Hintergründe batten die Knaben (aüS dem Hcrzog'schcn Institut) Ausstellung ge nommen. Darauf richtete der Entrepreneur der AnSstcllnng, Herr Kaufmann Heln.ze, eine kurze, die Ausgaben der Ausstellung skizzirende und die Unterstützung, die das Komitee bei Behörden, Presse unv Publikum gesunden, dankbar anerkennende An sprache an die Erschienenen. (An drestacheS Hoch aus Sc. Malestät den König fand lebhcnten Widerhall. Der Choral „Lobt Gott den Herrn", von dem jugendlichen Chore gesungen, und die Jubel-Ouverture bildeten den Schluß des kurzen Akles Die Ausstellung befindet sich auf dem Grundstü-ke der Flora an der . Ostraallee. Bor dem Ausstettungögebäube der Flora ist ein grö* ßereS, in dem Style dcr großen Ausstellungshallen gehaltenes Gebäude errichtet worden, welches allerlei Gebrauchs-undBedaris- artikel iür Kinder enthält, als Schulbänke. Spielwaaren. Klei dungsstücke rc. Ein verdeckter Gang führt in das Hintergebäude, besten rechter Seitensaal zu Restaurationszwecken dient, während der linke Seitensaal vornehmlich physikalische Apparate enthält. Der Hauptsaal endlich, welcher lehr hübsch kckorirt Ist, enthält Jugendliteratur. Lehrmittel. musikalische Instrumente u. s. f. Hier sind u. A. auch das k. stenographische Institut, dicBIinben- sowie die Taubstummenanstalt durch Lehrmittcl vertreten. Endlich sind noch im Prinz Max'schen Garten Turngeräthe aiffgcsteUt, welche von den Vie Ausstellung beiuä'cnden Kindern untcr ent sprechender Aussicht benützt werden dürien. Dcr Ausstellunaö- Katalog umsaßt 228 Nummern, die Zahl der Aussteller beziffert sich aus circa 200. - Der ReichStagsabg. Prof. Ilr. Günther.Nürnöerq Sftüpstc seine« Vortrag am Sonntag an den Rücktritt Hodrccht'o, des preußischen Finanz,nintsterö an, um karzuthun, wie cs immer einsamer um den gewaltige» Kanzler werde, dcr »un glcichglltig tu die Reihen seiner bisherigen Feinde grelle. um daraus seine Stützen za entnehmen. Er schilderte, wie der deutsche Parlamen tarismus sich entwickelt, und welche Stellung die Fortschrittspar tei ln demselben eingenommen. Die fortschrittlichen Fordcrungcn: verantwortliche RcichSministerlen, direkte Reichssteuern und Diäten seien Anfangs last aiS Utopie» bingcstcllt worden; bcntc würde» auch die, die sonst als alleinige Träger der Rclchvidee aeltcn wollte», aui diese Punkte hlngcdrängt. Ucbcc dem wirthschait- ltchen sei dcr konstitutionelle Ausbau vernachlässigt worden; viel» leicht wurde auf erstgedachtcm Gebiete zu rasch vorUgangev. in« folge dessen die llhcrale. Sachk Blösen erhielt, in welche die Geg ner ihre Brecheisen eimetzcn konnten. Vielleicht wäre Gicht die steige gewaltige Rückbewegung eingetreten, wäre« nicht die Eisen« zöllr aufgeboven worden^ ohne birst Aushebung wäre ten« un« — Gestern Mittag Ausstellung schakt und alte wohnten Se. Präsident deSLandeök
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