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Dresdner Nachrichten : 30.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187909309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-30
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.09.1879
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— vr«»«»n«r lus dem gestrigen S chlachtviehmarkt« stanbenSll 4SI Ungar- und 4» Walcrchenscbwetne. sowie ni«vt wext- alt 880 Landschweiue. 1300 Hammel und 140 Kälber zum verkauk. Der Geschäftsgang war im Allgrmetue« mlftelmäßtg siott und namentlich raich gingen ante Rinder ab. well der Aus trieb in dieser von den Dresdner Fleischern stet» gern gekauften uftä Schlachtviehsorte kait auftällig schwach war Prlmawaare. dar unter 23 vorzügliche Oldenduraer Weideochse». stellten sich pr. Ltr. Schlachtgewicht aus 60 diS 71 Mt.. MMelierte aui 60 und geringe Qualität a»t 42 Mk. Auch daö Hammeigcschäit ging trotz sehr starken Austriebs gut. Englische Lämmer zu 50 Kilo Fleisch pr. Paar kostete» <»6. Lantlaminel in cerieite» Schwere 00 unk daS Paar Aussehußschöpie :t:i M. Schweine wurde» zlelchfallo siott gevantelt. obwohl dieselbe» weit über Bedarf aus- getrieben waren und nicht uncroedli l e Ueberitänte ließe». Land- schweinc cngiisäcr Kreuzung wurden uiir 57 und Schlesier mit 51 M. pr, Ctr. Schlachtgewichr verkautt. während der Elr. lebendes Geirlä-l vo» Mecklenburgern bei 4l» bis 45 Pfund Tara 54 und vo» Oowicincr» bei gleicher Tara 48 bis 51 M kostete. Schwere 2 aloiiier wurde» bei 45 Pinnd Tara mit 45 biö 4«, M. abaeiioinmcn, indes,' leichte bei :>5 bis 40 Piund Tara dureb- fchuittitch 4^ B>. ga ten. Kälber erzielten zwar lau durä'weg dw vorwdchigcn 't reife von bis lloPiennige. allein bieiclbe» waren ichiocr verkäuflich. Der Anitriev vom letzte» Klcln- biehmarkte bezifferte sich mit 5 Rindern, 27t» Schweinen und 260 Kälbern. 2äeU nur wenig Käwcr mit schwachem Fieisch- bedarr sich eingeiunden batten, so gestaltete sich derGeschättögang außerordentlich schlcvvend und gingen namentlich Schweine im Preise ganz erbebt ich zurück. Auch Kälber waren nur schwer an den Mann zu bringen, wiewebl sich m dieser Schlachtthiersorte die Preise vom letzte» Hauptinarkttage dielte». — In einer Fabrik in der Bluiiieustraßc sind in voriger Woche durch eine berabgeialiene Transmission zwei Leute am Halse und an der Hand nickt unerbeblick verletzt und tcodalb in Kranken anstalten Heilung zu sacken genötdigt irorden. An die diesige Abdeckeiei wurde gestern ein Zugpferd zur TSttung und Verscharrung abgelicierk, welches an der R o tz> krankhelt litt. Die in Fricdrichstatt gelegene Stallung desselben wurde gleichzeitig bcbuiö der gesetzlichen Tcoiuicktiou geschlossen. — A» den Hauptcingän cn zur Stadt dielt die Wohltahrtö- polize! aciiern irüb wieder eine Milch prürung ab. Lfti der selben gelangten vier Proben verdächtiger Milch zur Entnahme. Eine Anzahl dcickrer Maste wurde konnocirt. - Seit einigen Tagen bat sieb ein diesigerEiscnbabnbeamter auS seiner in der Seevorstadt befindlichen Wobnung eiuiernt und stedt zu cnrartcn daß er sich ein Leid angetba» bat, da er lick in icdr derangirte» Vcihäitu sscii befand und Scibstinorb- gcdanlcn dcreiis vor ,einem 2Lcggangc ausgesprochen hatte. Herr Georg L c m ck e 'Leincke u. Dähne» bat außer dein biSdcrlgcn Verkiulolokale für V!a»uiactur-, Seide- und Mode- waaren. Aitmartt l.'!r. 10. noch ein zweckes in der Neustadt er öffnet , und zwar in dem schönen Vcrkauisladc» am Obcrgraben und Hauptstraße. weichen früher Herr W. Busstus inne batte. Daö Lemke icke Unternehmen dürite ein Aiizlci'UiigSpunkt iür die Bewohner von'Neustadt werden, da ein derartiges Sorti menkSgcichäil dort nock nickt dcstrhl und Mgnchem den dcschwer- lichcu LOeg über die Brücke ivarcn wird. — Die Kirsckenzcit ist zwar jetzt „merschlendeeiS" vorbei, aber dock noch nicht ggnz. Im Karten der Wittwe Mali im kirschcngcicgnctcn Pappritz teilt jetzt noch die saftige Sommcr- srucht in einzelnen Exemplaren. Freilich — viel Ist nicht dgran. — lim de» vielfach ausgeivrockene» Wünschen dcS Pnbliiums nachznkommcn, beabsichtigt man die Dien st a g o - E oncertc im G e wc r b e ha u i e versuchsweise ovne Tabakrauch zu ver anstalten. ES wird in denselben auch insofern eine Acnbcrung cinrretcn. als Herr Kapellmeister MannSie dt daS Programm in 2 Abteilungen zerlegt, welches dic-eide Zeitdauer ausiüuen wird, wie iene in 3 Abteilungen. Diese Dienstago-Eoncerte od»e Tabakrauch werten im ersten Tbeüe ^vmpdonien und ernste Muiikstücke bringen, wogegen der zweite Tbcil Viustk leichteren Genreö. Soli und Tänze enthalte» wird. Die Fonsctzuna dicier neuen Einrichtung wird von der Beteiligung des PubiilumS abhangcn. — SlächstenS werten zwei hiesige Tburmubren. und zwar die am Zeugdaus. sowie die der Ncustäb:er Kirche streiken. Beide sind namlick lepciraturderünilg und wird Herr Raths uhrmacker Brückner deren Instandsetzung besorgen. waS wohl einige Wochen dauern wird. — Ein in der Neustädter Gasanstalt beschäftigter Arbeiter ist vorgestern daselbst aus Unvorsichtigkeit in einen mit flüssigem glühe üben Theer gefüllten Tops mit einem seiner Füße ge treten und tat sich dadurch nickt unerdebiick verletzt. Er ist des halb nach her Diakonissciianstalt gcickastt worden. — Die Redaktion des „Döbelner Anzeiger" ersucht uns mitcuth I!en, kair die dem genannten Blatte entnommene Müaelner Mordgc > chichle aus dein „Ostraucr Wochen blatt" stammt. — Teplitz, 27. September. DaS Wasser stanv in de» tnuntlr'en Dur-r. ssegger Kohlensckachtcn am 15. d. M. alS am unfähig ktw, wenn «tckt GchlUxmere» »endete N» «v Drehden ein vvrrv,« - «txtger Ae>t «» Oisn,t»s, a» x». 8«p»««d» 1>h», Dresden «tn «roher Hund — «ol tue eigene Herrin und deren Tochter. Da» Immer, fleischte und knurrte Velde an und sede Bewegung die von Ebnen untrrnomme» warb, um von Angst getrieben au» dem Zimmer zu kommen, reizte ven Hunv nur noch mehr, bi» zusä tilg brr Herr nach Hause kam und — nicht si ne Gelabt - Ruh« schaffte. Was dem 2hier plttziich elngesalirn war. wuhte Nie mand. doch hielt eS der Herr im wohlverstandenen Interesse der Seinen Iür gut. den Hund schlcnntgst au» dem Hause zu cntierncn. — Der SchdfscngcrlchtShos unter Vorsitz teS Herrn Hoirath Einert veruribeilte geiler» dir I4iährige Martha Auguste Kau- piich an» Kalkreuth wegen in her Ahstedt der Gcsunbl'citvschädi- gung eines Andctcn bewirkten vorsätzlichen Beibringung von Giit - die K. batte einem ihr zur Wartung anvertrautc» Kinde im Alter von 10 Wochen wiederholt Pvoöpborkupptn von StreichhLlzche» elngcgebcn. ohne glükticher Weise dem Kinve bleibenkcir rllgchthcil zu bereite» — zu 1 Jahr « Monate» Ge- sängvih. - Angekünbigte Ge>tckts - Berhandlungen. HcuteBormIttag 0 Hauptvcrhanblung wider den Agenten Earl Otto Baumann in DivpoldiSualtc wegen Urkundenfälschung. Ittwider den DccorationSmalcr Otto Franz Henielair hier wegen Urkun denfälschung. I I wider Evnard Moritz Philipp auS Frankrnthal wegen Betrugs. rvttterunk»«<»e»daa,ri»na am LU.Sektbr.Abkö.6 Uhr. Barometerstand ». OSear Bösvlt (Wallstr. Iv»: 768 Mtlltmeter lielt gestern 2 M. griallen». - In Aussicht: Sckbn. - Tbermometrograph n. Reaumur: 1>'/ "W. — Differenz von gest. <u beute 7"; — niedrigste Tcmv.60z W., höchste2einp.i:i>/»uW.— Die Schlositburmiahne zeigte t>!ordwett-WInh. Himmel: wolkig. Wasscrftaiid der Elbe und Moldau am 20. Srptbr. Buvwcis — 18, Prag -s- 5. Pardubitz -s- l, Melnik - 12. Lcitincritz - 18. Dresden — 107. — wlNNAft« AaI>r>vaNcrlt,s»« aus drr gjchsUchen etldltromlueckk am IS. Sepl. >87» de» cincm rsancruandc von >>ü Cciiumcur u»le> Null am L«»dn<r Pkgr> >» ükniimkirru So.öna dt» Schandau 102, Schandau t»a illaUic» >V2. Raihkn bis P>ll- u>» N'7, PNU»? >u» r Iksdiu tMvkr»>rllilc> UIV. Vr,Sb>'N ,<Ubcribrllck > dtt Mktllk» ^»7»dahnbuukc> WS. M>»brn ?>» Ricla >»!>, Nicsa dl» e!audck^>c»tc IS7. Meteorologische Beobachtungeu der baulichen Eecixauc >» Hanchurg am 28 Leplcillbce uu> 8 Mir Morgen«: VN. - «>va»baaktt. . . . ! 7-7.7^..-, 80 . . . . ! 7»8.ll ? 2 7>!8.'.>^U . 772.» -'o . ^>-.'2 7- ' , 7S7 » . , 7«8.S - l- . ! 708,ü . > 707.6 S' , 7Ü«.rj c-A , 7V6.6 g ^ , 766.S ' a- > 7VV.2 ' Dxipurandcl Lk. PetcrSdurg . . ! «72 0 "x, SLO MoSkui: ! 77Ü.2 ^ 8ä0 Hamburg . .... 7Ü7.5 5^^ bk Memel , 766.L 0 Paris ...»»» 708,ü — IkO München ! 767.6 S' SO 0c»>gg 767.8 LA ki Per»» 766.8 gHO Aien 766.» ' s bI>V PrcSIau ! 768,L " OSO l> Gestern Regen. S> AnbaUcnd trübe. 81 Anhaltend Nebel. Uedeiiicht der Witterung. Ta» varometer ist llber Irland und Schott land rapid gefallen. Uder Oelicrrelch gcsUegen. Sin durometrnche« Mmimum nördlich oon kchonland veranlasu l» ShieldS liürmtichcn Wcslsüdwesl. in kkudconho klldstunn. lieber der Ljuee und der slldUche» Nordsee lll dao Wetter noch ruhig det i»clsachen Windstillen. In West- und Sudceiuraleuropa dauerl das vorwiegend lrllvc. vleliach neblige und auker »u Nordwesten meist ziemlich lühle Weller bei letchlcn verwiegend nördlichen Winden noch son. Auch ln Rordoiidcul'chland >il lrübei Weller eingclrclcn. Im Süden stelen ie» gestern stellenweise ziemlich bedeutend« Regenmengen. Nizza Nord reicht, woitig, l«,0. Wind. lciüst locht still still inll still leicht still sti nogch st,il still full still Wencr. wolkciilo« Nedel'1 welkei'.io» wolkig woileulo» Nebel-1 bedeckt wolleulo« WoUkttio« beoeckl wvikciilo» Haid beleckt wolkenlos TagkSflkschtkiHe. Deutsches Reich, lieber die Stimmung In den Reichö- landen schreibt ei» militäiiicher Berichterstatter der „K. Z.": Bei rem Rükbäk aus dle Katicrtage tm Etsah tritt unverkennbar die Erscheinung hervor, bah zwilchen Stadt und Land ein de- Nimiiucr O'egensatz berrschk. Beites iplickt zwar Deutsch, aber in ten höheren «ckichlen der Starrbevölkerung ist ei» Wider wille gegen Dcnlschi.ind zurükgeb!leben. Dies trat deutlich bei dev Kaiicro Einzug in Straf,bürg hervor, wo zahlreiche Fenstcr der besseren Hauser geschlossen blieben und tcr Empfang über- Haupt sehr küvl war. Das, die Landbevölkerung mit dieser negativen, von französischen Blättern ausgcnutzlcn Haltung nicht übcreinstimmke, zeigte sich i» den nächsten Tagen, ais sie massen haft ans d>» uiilUcgcnden Kreisen zusammcnströmte. Die fran zösische 'Behauptung, die meinen anwesenden Bauer» seien Badenser gewesen, ist durchaus unwahr. Wer aber damals bei der Parade und später an. den Ma»over!eldcin die Freude und die Bcstei- nerung der Bauern gesehen hat, wird, wenn er die Auge» nickt absichtlich vcrlchliesse» will, diese große Masse des Volkes als dem Deutschlhuin bereits gewonnen bezeichnen müssen. Ich habe in vielen Dörfern mit viele» Bauer» gesprochen, Immer erhielt iki den Eind.uk vollster Zusriedenheil und merkte nichts vo» Lchn- incht nach Frankreich. Die zahlreiche» eingeborenen Mitglieder der Kricgervcreine fühlten sich nur als Deutsche und machte» ans ihrer Gesinnung kein Hebl. Der Bauernauizuz war ganz frei willig vcranstauct und zeigte alle Klassen brr Landbevölkerung voll größter Lust und Freude, dem neuen Herrscher idre vuldi- gung darzudnngcn. Und sc.bst ir. der Ltudlbevölkerung war die Ltlinmung nicht so vcrbrc lct. als eö scheine» möchte. — - .ungünstige Tage teö Beginns des Anspumpcns dcr'eid n um 4 Bieter höder j Die eigentliche iranzöiische Partei nbr einen großen Einfluß aui alS der Wasserspiegel der hiesige» Stgt!datg»elle. nahm aber! ihre Mitbürger aus, die i» Fo gc denen eine tcutschircundllche bis gestern derart ad, daß das Niveau der Sladibadgucllc gegen wärtig uin 1,26 Meter gegen den ..Fortschritt Schockt" und um 2.4t» Meter gegen den , Glseia-Lchaeht" böl cr netzt. In tcr Stadtbadgueiie hat lick die Nipegucetc um einige Eenti ncker ver kleinert, was dem ununterbrochen Tag und Nacht währenden Pumpen in jenen Schachten zuzuschrcivcn ist. — Die Badeimion paltung nicht zu zeigen wagten. 'Nachdem ich solch: Eindrüke im Elsaß cmpiangcn, war Ick mit guten Hoffnungen nack Metz gekommen, wenn auch bei der meist irauzösisch redenden Bcvoi kerung Lothringens, namentlich in Metz, nievt aui weitgehende Svmpglhicbewciic zu rechnen war. Daß aber auch hier dag 'cuOchlhum Fortschritte gemacht hat, bewies schon der glänzende ist nun gleich der Tbearenaisou in die Winteriaiion übergcgangen.! Empsgng de-- Kaisers am li inzugeabcndc. Wen» französische Nach der heute auogc ebenen Kurlistc sind in ber abgelauienrn Blätter eie Einzugsicstlichkeit a!S gemacht unk bezahlt binitcUcn Woche noch 54 Kurgäste cingctroffen, so daß sich deren '.'inzahl aui 11,367 Personen hcziffert und die vorjährige Kurireguenz der diesjährigen um 600 Badegäste zurükstcht. Das Ltadildeater beginnr morgen seine Wintersgiio» mit..Boccaccio", woraus dann „Elavizo", „ffioienkranz und Güldenilcrn". „Earneval in Rom" u. i. w. iolgen; das Winkerrcpertoir verspricht sehr viele ange nehme Abende, und lind alle Bürgschaften gegeben, daß daS Per- iprechcn eingehalien werden wirk. — In dem seit 7 Iadrcn verwa sten Schloßtheakcr zu, Teplitz veranstaltete am 24. k. die fürstlich Elarvscke Familie einen Theaterabend, an welchem nur von Mitgliedern terl böbmi'chen Aristokratie eine iranz. Komödie: liociinote-roer sowie die komstchc Qpcrcite: ..'.'lcht Btädchen und kein Mann" auige üdrt wurden. Das Stadtttzealer war aui Anordnung der Iöraeliken ve» Teplitz am 25. und 26. September wegen bover jüdischer Feicrtaue geiehlonen. Die Ehrisle» mußten zwei Tage aus den Tbeaterb-'such verzichten. — InLöbtau ist letzter Tage ebenfalls ein tr 1 ckinen - balttges Tckwein autgetaugst unb deshalb gestern in hie siger Sevlachthostalgschmelzc zur Vernichtung gebracht worden. — Vorgestern 'Nach,„»tag veranstaltete der Turnverein zu Plauen in Kuntzich's «''arkenctablmement sein Sommer abturnen. Unter zahlreicher Tielinahme Dresdner Turner führte die jugendliche Schaar mit Musikbegleitung daö au'ge stellte Programm in ganz vorzüglicher Weile durch und vereinigte sich I» ten 'Abendstunden im Saale vo» Nciirwitz zu geselligem Beisammensein. — Bezüglich der dieser Tage hier gekrachten Nachricht, daß sollten, so ist daraus zu erwledcrn, daß allerdings die Via trium- isturüs mit ihren Masten, Laubgewincen, und daß die massen- ha ten Laternen aus Koste» der Stadigemcinde hcrgcstcUt und ausgcichmilkt waren, daß aber die überaus reiche Hauscrbeleuch- lung seitens der Bewohner durchaus ireiwillig gewesen, unb daß beim Eirculiren derSilbikliptton für ble getttia ketten eingeborene Metzer, selbst französischer 'Nationalität, erhebliche Summen ge- -ciel nct babcn. Die Betheiligung der Bevölkerung am Empiange war zghlcnmäßig we t größer als tn Straßburg; die besseren Klaffen zogen sich hier nickt zurück wie dock, und daS Ganze machte einen weit festlicheren, ircundlichcren Eindruck. Der Zu sammenfluß an Menschen auS tcr Umgebung nach Metz war ungeheuer Die Eisenbahn allein brachte täglich 20,tXX). wahrend viele Tauiende zu Fuß unb zu Wagen die Thore paisirten. Dicö Alles könnte freilich aui Neugierde zurückgeführt werden; bas, aber alle diese Leute den Kaiser, sobald er die Stadt durchfuhr, jubelnd begrüßte», beweist mindestens, daß tcr Kaiser uub somit die gegenwärtigen Verhältnisse ihnen nickt in solchem Grabe widerwärtig sind, wie iranzösische Blätter glauben machen möchten. ES bestellt hier in Lothringen ein eigentbktmlicher, unerwarteter Gegensai zum Elsaß, insofern Ver Unterschied zwi schen Statt und Land nicht In gleichem Grate hervortritt alS dort. So beltzelligten sich an der Metzer Parade, die viel kleiner und unbedcuiendcr alS die Straßburger war, die Land- unb Stadtbevölkerung zu gleichen Theilen. Ich kann nur wieder holen: laUS man bei pclstmiststcher Anschauung hieraus noch Immer keine Zuneigung zu Deutschland ableiten wollte, so ist dock unbcstrestbar, daß daraus mindestens die Abwesenheit jeder die Schule zu Welötrovv deS dort ausgehrocvcnenScharlach- hartnäckige» Abneigung zu folgern ist. DerEmpiang deSKaiserS flcbcrs wegen habe geschlossen werden müssen, wird uns mitge-i bei dem Besuch der Schlachtleidcr war nirgends unsvmpathisch, weilt, daß allerdings >4 Tage lang wegen einiger vorgekommener j wenn auch kein begeisterter. Dabei aber ist zu bedenken, daß der Scharlach- und DwbterttlSfälle aus Anordnung des Arztes der vomKalscr Angeschlagene Weg durch rein französische, noch dazu Unterricht auSgeietzt worden ist, daß aber neue Erkrankungen in armselige Dörfer führte, die dicht an der französischen Grenze dieser Zeit nickt vorgekommen sind und der Unterricht demnächst j liegen. Ruhiges, gleichmäßiges und nicht unzufriedenes Sick» nach Beendigung der gesetzlichen MichacliS'ecicn wieder guige-! schicken in die neuen Verhältnisse ist die Signatur dieser Gegend, werden wird. j Die Gcrmani'irnng dieses Bezirks wird nickt so bald durcksührbar sein; agitatorische Feinde der neuen Verhältnisse dürste» aber guck hier gar keinen Boden fluhen. Die Unparteilichkeit und Gerechtigkeit, mit welcher die Verwaltung gehandhabt wirb, findet allgemeine Anrrken, ring und veriöhnt mit der Abtrennung vom alten Vater!ande. Act » Iabre genügten, um de» weitaus größten ! Tveil dev Volks ui gewinnen, dem anderen Tveilc Lust unb Kraft zu offene r Opposition zu benehmen. Nur ein ganz geringer Tbcil der Bevölkerung verharrt noch tn Groll und Trotz, hat aber dereitö die Führung der großen Massen verloren. Wen» auch , vielfach noch »leist Liebe, io ist dock last allgemein Vertrauen zur deutschen Regierung eingckchrt. Daß daS Andenken an die iran- nommen — In dle eu Tagen ward in einem Hotel Leipzigs ein! junger Mann au'geiunben, der sieb dort unter falschem Namen rinlogirt hatte und seit etwa 14 Tagen heimlich von feinem in Leipzig garnffonirenhcn Regimenke entwichen war. Der Unbe sonnene, der als EInjahig.Fremstlllgrr dient, wird diesen Streich bitter bereuen müssen. — Die große» Hunde sind und bleibe» gefährlich. So bat in Fürsten mal de bei Lauenstcln der Hund des HanteiS- »nanneS Sciffcrt die Ehestan teS Schmlctcmeistcr Legier, während dieselbe sich mit der Herrin des Hundes unterhiclr, niekergerlssen und ihr Arm und Unterschenkel förmlich zerflestcht. Die Frau leibet große Schmerzen und wirb wockeniana arbeilS-i zöiiiche Vergaogenbeit io bald verlösche, war nicht zu verlangen: bah aber oie AlftmMrung mit Deutschland «u sol den ucueroberten Provinze« fortgeschritten ist. ! Grade «treulich genannt werben unb Anlaß z> daß Elsas »voidringen in nicht allzu lerne» Heil e» »rüber war. ein wirklich deutsches Land. Bor seiner Abreise in sein neue« Amt ai» Statthalter ssr Elsaß-Lothringen hatte ArlkiiiarschaU v. Manteusfel noch eine längcre Besprechung mit dem Fürsten Bismarck. Der Letztere hat tür Vie Dauer leine» Berliner Auientbaltc» leine GeschLitr im ganzen Umfang wieder ausgenommen. Drr Neichttanzlcr hat eingehend wiederholt mit dem diesseitige» Botschafter in Sto». Herrn v. Kcudeli, conicrirt, welcher sich nun aus seinen Posten nach Rom zurückbcglcbt. Gestern empfing rer Reichskanzler den russische» Botschafter v. Oubrll und de» österreichisch-ungarischen Botschafter Graten Szechenyt. lieber die Abreise bc» Fürste» BiSmaeck nach Varztn verlautet noch »Nichts. I» Wien besuchte Fürst Bivmarck de» französischen Bot- schaiter Telffcrcnc ke Bort und sagie dabei: „Ich ergreife gerne diese Gelegenheit, um Ew. Ercellenz die aUerdekannteste Ver sicherung zu geben, daß die intime» Beziehungen zwischen Oester reich und unS Frankreich durchaus nickt beunruhigen noch seine Empfindlichkeit wachrufen dürfen. Sie können das gute Ver hältnis,. welches letzt zwischen Deutschland unb Frankreich be steht, weder beeinträchtige» noch überhaupt berühren. Ich glaube im Gegentvcil, haß unser Verhältnis sich in einer nahen Zukunit noch intimer gestalten wirb und daß wir die besten szreirnde von der Welt sein werden. England ist mir daiür ei» Beispiel. Der alte Haft gegen Albion ist vergessen und England ist heute der treue Bundesgenosse Frank,«ichS. Auch Oesterreich kann ai» Beispiel gellen. Vor zehn Jahren hätte man mich nicht ebenso empfangen. Heute ist Alles vergesse». Die Völker wir die Menschcn habe» rin sehwaebcs Gebäcktniß. Zudem verfolgt Deutschland keine aggressive Politik. ES will fortan in Frieden lebt» und ick kan» hierbei an bc» Ausspruch eines Ihrer Minister erinnern, welcher einst sagte, Frankreich suche mit Ntemanb Händel, weil cs zufrieden sei. Nu» denn, ick kann Ew.Ercellenz versickern: Deutschland istzuirtede n." Herr Teisserenc de Bort dankte dem Kanzler iür leinen Besuch und die treund- llcven Worte, die er üderbrackt hätte. In diesem Augenblicke sah der Fürst aus seine Uhr unb ries: „dich, ich vergesse mich ganz bei Ew. Ercellenz und der päpstliche NuntinS erwartet mich. Ick kann nicht ohne Schaden dieses Stelldichein versäumen." Ehe er sich verabschiedete, sagte der Fürst no i'. wie sehr er Hern: Tctsserenc de Bort um seinen Urlaub und die Erholung, die er fick gönnen werde, beneide. „Stuck ich habe mich ehedem mit der Verwaltung meiner Güter deickäitigt. Ick liebe den Ackerbau und daö war meine glückliche Zeit. Jetzt ist es mir aber trotz meines GesuiidheitSzustankeS verboten, an dergleichen zu denken. Auch kann ich nickt begreifen, wie der Gras Antrassn sich ent schließen konnte, seinen Posten in einem solchen Augenblicke und in voller Manncökrait zu verlassen." Damit empfahl sich der Fürst. Indem er Herrn Teisserenc de Bort einlud, ihm seine»' Besuch i» Berlin zu erwidern. Unter der Uebcrschriit „Beim Reick vhrrnd" bringt ta» „Wiener Extrablatt" eine ergötzliche Persiflage. BiSmarck ist di« zum Ucberdruß interviewt worden, aber gesagt Hai er noch Kci» nein Etwas, nickt einmal dem „Times"-Korrcspontenten Blowitz. bei dem er fick »ur durch die Ueberreichung eines Fächer» Lust zu machen gesucht hat. Ich ließ daher ven deutschen Reichskanzler links liegen und wandte mich vertrauensvoll an seinen Hund, reffen Russcnbaß bekanntlich nicht einmal vor den Waten vcS alten Gortscbakoff zurückgeschreckt ist. AIS ich dem populärsten deutschen Hunde meine Aufwartung machte. lag er aus asten Vieren dahingcstrcckt vor dem Arbeitszimmer seines großen Herrn. Ich verbeugte mich tiei und erlaubte mir die Frage, ob ich Sr. Vlersüßigkeit etwa ungelegen komme. Sin lcneö Knurren, daS nun hörbar wurde, hätte icdcn Anderen avgesckreckt. aber ick war geiaßt toraui. Ick griff in die hintere Tasche meines FrackS, holte ein vielversprechendes Packet hervor unb sagte mit gewin nendem Läckeln: „Ew. Trcugeboren Vorliebe für die gastro nomischen Erzeugnisse deS einigen Deutschlands kennend, habe Ich mir erlaubt, ein paar beiße Frankfurter mltznbrlngen." Der ReichShunb riß plötzlich das Maul aus, aber nicht um zu staunen, sondern um zu belle». „Wau, wau, war,". tönte e» von seinen maulkordlosen Lippen. die in bedrohlicher Weise zwei Reiben weißer Perlen von Meppen sehen ließe». Ich wich Anfangs ängstlich zuiück, aber sofort erkannte Ich dieSituatlon unb sagte: „Dieses Bellen war vielsagend. Ich weiß nun, daß Ick leider mit dem Worte. Frankfurt" die persönlichen und politischen Ge- sühle Ew. Vienüßigkeit beleidigt habe. Ick will den Fehler aber wieder gut macken Gestatten Sie mir, Ihnen diese eckt Wiener Eervclatn irrst überreichen zu dürfen". Der RelchSdund lieft mit diplomatischem Edle nock einige leise Waus ncrchzittern unb ver- lehlang sodann zum Zeicken seiner besonderen Huib die ganze Wurst aus einmal. Coivrt standen wir aus scckö vertrauten Füßen mit einander und Ich hielt den Moment für gekommen, den Interviewer hervorzukehren. „Gteb'ö Patzerl ber. TvraS," sagte ich und er tdat sogleich, wie ihm geheißen wurde. „Darf ick das als einen vollgiittgen Beweis deS innigen Anschlusses Preußens an Oesterreich betrachten;" fragte ick tn begreiflicher Spannung auf die Antwort. Tpra» wedelte mit rcichöhündischer Treue. Ick wollte nun auch die Beziehungen Deutschlands zum heiligen Zarenreich kennen lernen, legte einen delikaten Russen a»f den Boden und sagte: „Putzweg!" TyraS beschnupperte den Fisch mit Kennermiene, stieß ihn weg und bellte dreimal hinter einander. „Belieben wahrscheinlich den Zinimcrkcllner zu belle» ; Bitte sich keine Mühe zu geben, ick werde den Russen teS An stoßes schon selber ans dem Wege räumen." In diesem Moment öffnete sich die Thür teöArhciiözlmmers, es ertönte ei» Pfiff und Tvrao sprang srentig zu seinem Herr» hinein. Wen» nicht auck daS Bellen einem Hunte dazu gegeben ist. seine Gedanken zu verbergen, so hatte ick allcn Grund, die erste Etage deö „Hotel Imperial" befriedigt zu verlassen. Die Eorvette „ N v n, phc", welche bekanntlich kürzlich daö Unglück batte, den Ehei ber Admiralität aut den Sand zu setzen, wird setzt in Danzig außer Dienst gestellt. Bezüglich dieses UniallS tm Kieler Haien schreibt ein Correspondent der .B. B - Ztg.": ES fiel mir aui. daß trotz der abgeschlossenen Lage der Kieler Bückt fortwährend Baggerschiffe tn Thätigkeit waien, um daS Fabrwaffec zu Verliesen: andererseits war eS mir wieder un erklärlich. daß in nächster Nähe eines BaggersckiffS ein von der Reffe zurückgekommeneS Kriegsschiff seinen in Sand bestehenden Ballast in den Haien entleerte. Aus mein Beiragen. ob dieses befremdliche Treiben vielleicht eine Ausnahme macke, wurde mir von verschiedenen Schiffen mit Achselzucken erwiedert. daß die sämmtllckrn von der Reise zurückkommenbcn Kriegsschiffe im Haien ihren Ballast löschten und daß dadurch da» Fahrwasser vollständig verdorben würde. Allen anderen Schiffen sei eö bei Strcue verboten, im Haien den Ballast zu löschen, die Kriegs marine-Verwaltung kümmere sich aber nickt um dieieö Verbot unb bei Ursache dadurch, daß sie den in daS Wasser geworlcnen Sand wieder mit großen Kosten auSbaggern lassen müsse, nickt allein dem Staate bedeutende Kosten, fondern schäbige auch In vielen anderen Beziehungen daS Interesse Ver Anwohner. So sei In Folge der beständigen Bagarreien der früher so schwung haft betriebene Fischfang vollftändlg eingegangen. Ich glaube mit ziemlicher Sicherheit crnnebmen zu könnrn, daß daS Aufläufen der „Numphe" an einer Stelle vorgekoinmen ist. wo vielleicht s»rzc Zelt vorher ein größeres Schiff seinen Ballast entleert bat; dadurch wird auch der Umstand erklärlich, wie daö Ausrennen trotz sorgsäitiger Lothungen in einem so stillen Wasser wie ble Kieler Bückt ftattftnten konnte. Der sozialdemokratische Agitator Decker ist in Königsberg wegen Verbreitung der Most sehen Zeitschrift zu 14 Tagen Ge fängnis, verurthcilt worden. Herr Most wird, wie eS scheint, Im Lauft der Zeit seine sämmtllchen früheren Genossen In'S Ge>ang- nlß bringe». Am 24. d. wurde In München die neue Einsteigballe des künftigen Eentralbal nhofcS eröffnet. Massenhaft strömte da» Publikum den ganzen Tag über derselben zu, um sie zu besichtigen, und das Unheil über ihre Schönheit und Zweckmäßigkeit ist ein stimmig. lieber der halben Höbe der Stirnseite der Halle erblickt man in Ei er Nische das Standbild Stephcnion'ö. Bei der Be leuchtung mit clcttrischei» Lickt, welches je 6 große Kuaeln von »lange!,hiiffcncin GiaS auf jeder Seite ber Bahngeleffe auS- sllömen, gelangen die kchönen Verhältnisse dev BaucS tn seiner weste» und 'riltigei Spannu a eist reckt zur Geltung. Gegen die Pracht dieieö Licktcs verschwanden die von außer» ber
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