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Dresdner Nachrichten : 25.12.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187512251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-12
- Tag1875-12-25
- Monat1875-12
- Jahr1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.12.1875
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Wu»«itrttg, »nn»««»» »uftrSgi »»n un» im»» kannten fttrmrn und Per sonen tnsertren wtr NU» argen Pränum eianfta» Za dlunn durch vrlel» marlen oder Poilctn»ad» tu»«. Ächi Silben losten II! Psar. Inserate ILr »te Manta«». Nu«»«« »er nach einem Zestt»»» »t« PetUtetle « «l»e- «kr. 3SS. Zwanzigster Jahrgang. Mltrebacteur: Für das Feuilleton: vr. Lmtt l«n> n>8 LNwrtiinfti»» Dressen, Sonnabend, SS. December INS. Politisches. Von Berliner Blättern beschäftigt sich vorzugsweise die N.-Ztg. sehr eingehend mit den türkischen Verhältnissen. An einer Reihe Einzelheiten weist sie nach, daß eine Katastrophe in der Türkei un vermeidlich und mit Schnelle heraufzieht. Das schreckliche Deficit, da« di« französische Revolution so beschleunigte, wirkt auch treibend auf dl« Zersetzung des Reiches der Nachfolger des Propheten. Es ist so weit gekommen, daß der Sultan es vermeidet, das Serail zu verlassen, weil er auf der Straße von Hausen hungrigen Volkes um ringt wird, die nach Bros schreien und ihr Elend laut klagen. Alle Kassen sind leer; mitunter läßt der Sultan eine Geldsendung, die zur Bezahlung einer dringenden Schuld zusammengerasft ist, auf lauern, um sie mit Militärgewalt seiner Schatulle zuzuführen. Die Steuern sind bereits für die Zukunft erhoben und aufgegessen, trotzdem werden die Beamten nicht bezahlt; das Elend ist namenlos. Da» Gerücht tritt auf, England wolle der Türkei die Insel Kandis abkaufen. Trotz seiner Finanznoth rüstet der Sultan, vermehrt namentlich seine Panzerflotte. Wohin ein solcher Zustand den kranken Mann führen muß, namentlich wenn an seinem Leibe die offene Wunde des Aufstandes m Bosnien forteitert, das ist leicht zu ermessen. Mit Unrecht schieben die Alttürken diese traurigen Zu stände auf den schlappstiefeligen Charakter von Abdul-Aziz. Ein energischerer Mann an der Spitze würde vielleicht den ZersetzungS- proceß der Türkei verzögern — aufhalten oder gar abwenden würde er ihn nicht können. Charakteristisch für die Fäulniß, die am goldenen Horn gen Himmel stinken muß, ist eü auch, daß eine Ver schwörung von Z4 Personen entdeckt wurde, welche dem Leben des Sultans galt. Aber nicht die türkische Polizei witterte das Unheil, sondern der russische Gesandte, General Jgnaticff. In Wien hat eine Polemik der Berliner Prov.-Corresp. gegen oen früheren österreichischen Minister v. Schmerling böses Blut ge macht. Herr v. Schmeriing hatte im Kreise des Journalistenvereins „Concordia" eine Rede gehalten, in welcher er seinein treuen Hangen an den Idealen seiner Manneöjahre. dem großdeutschcn Gedanken, einen melancholisch gefärbten Anstrich gab, die Schädigung der Volkskraft durch die steigenden HeereSrüstungen beklagte und schließ lich der Presse seine langjährige Abneigung gegen sie abbat. Wegen dieser drei Cardinalsünden wird Herr o. Schmerling, der oberste Richter Oesterreichs, in Berlin derb abgckanzclt; da er aber in Wien rin« ungemeine Volksthümlichkeit besitzt, tragen die ungeschickten An griffe von der Spree her nur dazu bei, ihm eine neue Gloriale un» den greisen, würdigen Kopf zu strahlen. Die Versailler Nationalversammlung hat nunmehr die Wahlen der künftigen Senatoren beendet. Der republikanische Charncter des Senat» ist damit erreicht worden. Zwar bilden die 50 Republi kaner unter den 75 Senatoren, welche die Nationalversammlung zu wählen hatte, nur den sechsten Theil des künftigen Senats. Denn 225 weitere Senatoren werden durch die Abgeordneten der Ge meinde-, General- und ArrondissementSräthe Anfang nächsten Jah res gewählt; aber da eS in der Politik wie so oft darauf ankommt, oaß überhaupt ein Anfang gemacht wird, so zweifelt Niemand, daß auch da» Land überwiegend republikanische Senatoren wählen wird. Thier» wird bei solcher Lage der Dinge sich nicht in die Deputirten- kammer, sondern in den Senat wühlen lassen, um dessen Führung zu übernehmen. Er hat seine Versöhnung mit Gambetta vollzogen ; neulich traten beide Politiker Arni in Arm in den Sitzungssaal. Gambetta schien nicht daran zu denken, daß ihn Thiers während des Krieges einen „ivüthenden Narren" genannt hatte. Verstimmt ist die republikanische Partei über die Wahl Dupanloup's; des Bischofs von Orleans, zum Senator. Die Nullen, welche aus der Legitimisten- partei in den Senat gewählt wurden, erhalten in dein Kirchenfürsten von Orleans eine sehr stattliche Eins vorgesetzt, und seine Beredt- samkeit wird sich im Senate zu Gunsten de» Papstes früh genug vernehinen lassen. Doch, das holde, tannenduftende Fest, zu dem heute die Glocken läuten, entführt uns, und nicht ungern, der Politik Die Festes- stimmung, mit der man sollst den Feiertagen entgegensah, wurde Heuer allen fühlenden Herzen durch die entsetzlichen Ereignisse an der Themse- und an der Wesermündung vergällt. Kein Wort aber heute von dem verruchten Thomas-Alexander! Oder vielmehr: er innern wir uns heute, am Feste der Liebe, gerade mit doppeltem Be Hagen des Gegensatzes zu dem Egoismus, der in jenem Verbrecher einen so diabolischen Ausdruck fand. Eindringlich lehrt uns da» heutige Fest, daß unausgestorben in allen Herzen fortlebt d a S Ge fühl, welches einen himmlischen Abglanz über alles menschliche Thun auSgießt: werkthätige Liebe, die drn Egoismus, der unser AllerErb theil, doch zuletzt siegreich überwindet. Wenn sich die Selbstsucht auch an dem Unglück Anderer bereichern kann, wird diese Liebe nur reicher durch die Freuden Anderer. ES füllt uns gerade sür'S WeihnachtSfest ein schöner Sinnspruch ein, den wir einmal irgendwo gelesen haben und der mit geringer Abweichung recht passend > ältere und jüngere Linie als Amts-Bezirk zugewicsen und ist dem-, darf an theurer Waare blieb beschränkt. Aber Mittelwaare jeder so lautet: Segen vielem Marktgetriebe Und gesegnet der Gewinn! Die Empfängerin sei Liebe, Liebe sei die Spenderin r LoealeS mrst ESchstscheS. — In der gestrigen Nacht 12 Uhr 20 Min. ist Se. königl. Hoh. der Prinz Gustav von Wasa besuchsweise hier ei,»getroffen und von Ihrer Maj. der Königin Carola bei der Ankunft iin Leipziger Bahn- Hofe enipfangen worden. — Dem schweizerischen Lonsul Herrn vr. I. I. Weber in Leipzig ist neben dem Königreich Sachsen auch das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach, die Herzogthümer Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg,Sachsen-Coburg-Gotha, sowie di« Fürstenthümer Schwarzbura-Rudolstadt, Sebwarzburg-Sonderßbausrn und Reust selben Namens des deutschen Reiche» das Exequator erthcilt worden. — Dem Pfarrer Carl Friedrich Traugott Werner in Ram menau ist das Ritterkreuz des Verdienstordens, dcm Profeffor an der hiesigen Bauschule Christian Friedrich Arnold und dem Eisenhüt tenwerksbesitzer Hugo Edlen von Quer furth das Ritterkreuz vom Albrechtsordcn verliehen und dem Landschaftsmaler Ernst Erwin Oehme das Prädikat „Professor" beigelegt worden. — Se. Maj. der König hat, einer uns zugcgangenen Mitthei lung zufolge, bei der in Nehefcld am 22. December statlgefundcnen Jagd auf dem Pürschgange einen ungewöhnlich braven Zwölfender (nicht Zehnender, wie wir berichteten) erlegt, besten mit blendend weißen Endensprosten geschmücktes Geweih sich durch besondere Stärke, Länge und Schönheit auszeichnet. Die Haken (2 werth volle Zähne aus dem Oberkiefer des Thieres) werden als wahre Perlen bezeichnet. Je seltener, um so erfreulicher ist für den hohen Jagdherrn eine solche Jagdbeute. — Im Reichskanzleramte, schreibt man der Frlf. Zeitung, gab man sich von der Ende September vorgenommcnen Zählung der Silberthaler der Erwartung hin, die Zählung werde ein wesentlich geringeres Ergebniß haben, als dasjenige, welches sich schließlich herausstellte. In den öffentlichen Cassen konnte selbstverständlich nu- ein kleiner Theil des sich in Eirculation befindlichen Silbers gezählt werden; der bei Weitem größte Theil des Bestandes roulirt im Kleinverkehr. Gezählt wurden bekanntlich 35 Millionen Thaler. Diese Summe läßt darauf schließen, daß sich mindestens der fünf fache Betrag in Privathänden befindet. Eö werden demnach noch mindestens 210 Millionen Thaler oder 630 Millionen Mark em- zuziehen sein. Davon sind 270 Millionen erforderlich zur Aus prägung der neuen Reichsmünzen, bleiben zum Verkaufe ca. 360 Millionen Mark, die sich zuzüglich der vorhandenen Bestände auf 400 bis 450 Millionen Mark erhöhen werden. , / — Endlich ist es unserem unermüdlichen Bohren gelungen, eine Kundgebung der Regierung über ihre Stellung zum Projekte des Eisenbahnverkaufs abzulocken. Man wird sie im Lande mit Genug tuung vernehmen. Nach dem Dr. I. erklärte der Herr Finanzmi nister Frh. v. Friesen in den Finanzdeputationen der Kammern, daß die Frage wegen des Ankaufs der deutschen Eisenbahnen für das Reich bisher weder dem Bundesrathe, noch der sächsischen Regierung gegenüber in einer Weise angeregt oder auch nur amtlich erwähnt worden ist. Er bemerkte, daß er deshalb auch völlig außer Stande sei, darüber irgend eine Meinung auszusprechen, ob ein solches Pro jekt wirklich ernstlich bestehe und in welchem Umfange und mit wel chen Mitteln eS ausgcführt werden solle. Allerdings ist dabei mit zur Sprache gekommen, welch' ein unberechenbarer Schaden für die beteiligten Interessen daraus entsteht, wenn eine solche überaus wichtige, für einzelne Bundesstaaten geradezu als Lebensfrage an zusehende Maßregel von den (soll wohl heißen: Berliner) Blättern in einer Weise besprochen wird, die sich den falschen Schein offi- ciösen Ursprungs giebt, aber dessenungeachtet ohne alle Berücksich tigung entgegenstehender Interessen einseitige Zwecke verfolgt. Es ist leicht erklärlich, daß ein solches Verfahren bei allen Denen, die sich im Besitze entwerteter oder wenigstens schwer begebbarer Eisen- bahnacticn und Prioritäten befinden und die nun auf einmal in dem Reiche einen zum Austausch derselben gegen unbedingt sichere Ren ten bereiten Abnehmer kennen zu lernen glauben, die größte Freude erregt und die lebhafteste Zustiinmung findet. ES ist aber auch eben so selbstverständlich, daß einer so ganz unklaren und ungewissen Lage gegenüber, gegen die weitere Verwendung von Staatsgeldern zum Eisenbahnbau die ernstesten Bedenken austauchen müssen. Seitdem hat auch die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" ihre Stimme für die Sache erhoben. Sie macht es sich aber sehr leicht, meint das „Dr. I.", sie erklärt nämlich, daß die Einwendungen gegen die Cen- tralisirung des deutschen Eisenbahnnetzes durch Ankauf für das Reich „fast ausschließlich" von Seiten kämen, welche an dem Fest halten des 8tk»tu8 ciuo und dem bisherigen Mißverhältnisse auf Ko sten der allgemeinen Wohlfahrt ein besonderes Interesse haben. Das „Dr. I." zweifelt, daß diese allgemeine Verdächtigung Derer, die anderer Meinung sind, auf die weitere Behandlung dieser Frage «inen günstigen Einfluß ausüben wird. Nach dem Feste werden wir die verschiedenen Seiten dieser Frage eingehend beleuchten. — Das Oberappellationügericht hat die vom Literaten Würkert gegen seine Verurtheilung eingewendete Nichtigkeitsbeschwerde ver worfen. Gegen diesen Urtheilspruch wird man Nichts einzuwenden haben, deiln die oberste Instanz hatte sich lediglich auf die Prüfung der formellen, nicht der materiellen Seite der Sache zu beschränken. Andernfalls irrten wir un« wohl nicht in der Annahme, daß die freieren, erleuchteten Ansichten, welche in der obersten Instanz herrschen, zu einer Freisprechung Würkerts wohl Anlaß geboten hätten. Bei vielen Christbescherungen singt man jetzt ein Wcih- nachtSlied desselben Dichters, besten Osterlied ihm 4WochmGefäng- niß eingcbracht hat. Das Weihnachtslied bezeugt die tiefreligiöse Gesinnung Wttrkertü und wird selbst strengkirchlich Gesinnten zur Erbauung nnd zum Tröste gereichen. Auch aus dem Osterliedc tönt eine hohe Begeisterung für religiösen Fortschritt, für reine Ideale dem Unbefangenen entgegen. Wir hoffen daher, daß, wenn der schwerheimgesuchte Greis ein Gnadengesuch cinreichen sollte, dieses nicht ohne Erfolg bleibt. Un» beseelt diese Hoffnung umso mehr, als eine Strafvollstreckung an einem 76jährigen Greise da« peinliche Aufsehen, das dieser Prozeß im In- und Auslande erregt, nur steigern würde. Ein Brief WürkertS an uns schließt mit den ergreifenden Worten: ,Jch bin soweit ruhig; nur meine brav« Frau weint Um mich und stellt dm Ehristbaum, dm wir schon zu schmückenbegonnen, zurück in einen finstern Winkel. Vorbei, vorbei!" — So viel sich bi» gestern Abends constatirm ließ, ist da» Weihnachtsgeschäft doch noch recht befriedigend verlaufen, umsomehr als sich die Geschäftsleute wenig oder nicht» versprochen hatten. Frei lich, der große Casts Gattung und solide, nützliche Haushaltgegenstände, wie auch Bücher re. dürfen einen guten Markt verzeichnen. Sehrgut dagegm ward die billige Kleimvaare abgesetzt und habm namentlich jene Fir men, die sich die Inserate etwa» kosten ließen, brillante Geschäfte ge- macht. Einzelne solcher Lädm warm so gefüllt, daß die Besucher fast gequetscht standen. Anspruchsvolle Kaufleute jedoch, die auf ihr altes Renommv pochend, wmiger entgegenkommend sind, sehen diese Weihnacht fast durchgehende als ungünstig an. Freilich— die fet ten Gründerseelen fehlen in diesem Jahre des Heils — oder Unheil«. Die Sec- und Schloßstraße, Freibergerplatz, Frauenstraße, Wils druffer- und Pillnitzerstrahe, waren von Mittag ab höchst belebt. Auf erster Hauptverkehrsader war eine Fülle von Jugend und Schönheit in den gewähltesten Toiletten unterwegs, so daß d« Trottoirs die Mmge kaum fassen konnten. Das milde Frühlings wetter und der freundlich lichtblaue Himmel mahnten an alle« eher als an — Weihnacht. Und nun das Fest da ist, rufen wtr unfern Lesern in Palast und Hüttm, in den fernsten Städtchen und auß Eisenbahnen und Landstraßen dm Wunsch zu, daß -s ihnen ein fröhliches Fest sei. Wohl Dem, der mit religiösem Sinn di« Geburt des Erlösers feiert, wohl Dem, der feststeht im frommm Glauben an die christliche Lehre! Aber auch Jen» feiern da» Fest würdig, die an diesen. Tage nur sich selbst vergessen, die für dir Gr- frcuung Anderer bedacht sind — denn das ist der Grundzug der unverfälschten Religion der Liebe und der Triumph des Weih- nachtfesteS — Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! — Die in der Umgegend von Dresden noch zahlreich umlau fenden baierischen Zwei- und Einpfennigstücke verlieren von 1876 an selbst in Baiern den zeitherigen Kurs. Da ohnehin ein baierische» Zweipfennigstück nur den Werth von 1 l/z Pfennig sächsisch hat, und überhaupt außer den sächsischen und Neichskupfermünzen ander« Kupfermünzen im Verkehr nicht Vorkommen sollen, so ist es gerathm, noch vor Neujahr sich vornehmlich der baierischen Zwei- und Ein pfennigstücke zu entledigm. Sie sind daran kenntlich, daß das Wap pen ein etwas verzogmeS Schachbret enthält. — Mit dem gestern Mittag 11 Uhr 3b Min. hier auf dem böhmischen Bahnhof eingetroffenen Zug langtm auch eine groß« Anzahl des bald 400 Mann zählenden Bataillons der königl. sächs. Unterosficierschule zu Marienberg an, um sowohl hier, als mit weiter gehenden Zügen in der entfernteren Heimath den ihnen ge währten Urlaub zu genießen. Aussehen und Haltung der jungen Krieger ivar prächtig und gewiß werden viele Eltern und Wittwen auf diese dem Dienste des Vaterlandes sich freiwillig unterziehenden Söhne mit Stolz blicken, durch diesen Urlaub aber auch die Weih nachtsfreude in vielen Familien eine erhöhte sein. — Unter den Opfern des Thomas'schen Verbrechens in Bremerhaven befindet sich auch, wie uns aus Plauen i. V. mitge- theilt wird, der von dort gebürtige 27jährige Schuhmacher Robert Herold, der Sohn der dasigen Obsthändlerswittwe Herold. Er war im Begriffe gewesen, an Matrosen in dem Hafm Arbeit abzuliefern, als ihn das fürchterliche Geschick ereilte. Obgleich ihm der Hinter kopf fast gänzlich weggeriffen wurde, so lebte er doch noch einig« Stunden. — Repertoire der Königl. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Der fliegendeHolländer. — Montag. Ein GlaS Wasser. — Dienstag: Amelia. — Mittwoch: Spartakus, tErmäß. Preise). — Donnerstag: Tell. (Oper). — Freitag: Jugendliebe. Plauder stunden. Weihnachten. — Sonnabend: Lohengrin. (Ans. ^7 Uhr). Neustadt: Sonntag: DaS Mädchen aus der Feenwelt. — Montag: Das Mädchen aus der Feenwelt. — Dienstag: Nosen- müller und Finke. — Donnerstag: Citronen. Ein passionirter Raucher. — Freitag: Das Mädchen aus der Fecnwelt. — Sonn abend : z. E. Tante Therese. Schauspiel in 4 Akten, voll Lindau. — Vorgestern Abend spielten vier junge Leute, welche in der Struvestraße zusammen wohnten, in ihrem Zimmer Kart«, und achteten in Spieleifer so wenig auf Das, was um sie herum vor ging, daß ein Dieb sich in die neben dem Zimmer befindliche Kammer ungesehen cinschlich und daraus einen, einem der Spieler gehörigen Koffer mit Effecten fortschleppte. Den Koffer hat man an» anderen Morgen in der Nähe des Böhmischen Bahnhofs wiedergcfunden, erbrochen zwar, aber noch mit sämmtlichen darin befindlich gewesenen Effecten, mit Ausnahme einer Summe von ungefähr 5 Ä-alern, die der Dieb sich angeeignet hatte. — In der Beisert'schen Mühle an der Annenkirche befindet sich eine städtische Einnahme. In dieses zu ebener Erde befindliche Local ist in der vorgestrigen Nacht ein Dieb, nachdem er eine Fen sterscheibe eingedrückt gehabt hat, eingestiegen, hat einen Schubkasten aufgebrochen und ungefähr 150 Mark, welche darin aufbewahrt sich befunden haben, gestohlen. — Der Gensdarmerie ist eS endlich gelungen, den berüchtigten Dieb Fuchs aus Nodewitz, ein höchst gefährliches Subject, inTanz- berg zu arretiren. Eigcnthümlicher Weise hatte sich dieser Fuchs namentlich stets an Federvieh vergriffen gehabt. Nvmsn vt omvu. — Bereits Donnerstag und am Vorabend des Christfestes trafen fast alle Bahnzüge in Dresden mit einiger Verspätung ein und führten große Mengen von Pastagieren der Residenz zu. — Ein im englischen Viertel bei einer Herrschast im Dienst stehender Kutscher machte vor einigen Tagen in einer Kneipe Be kanntschaft mit einem jungen Manne, den er, gastfrei wie er war, anbot, bei ihm über Nacht zu bleiben, als er von demselben hörte, daß er ohne LögiS sei. Am anderen Morgen verließ der Kutscher sein Zimmer, um in den Stall hinunter zu gehen und ließ seinen Gast allein. Als er später wieder nach seinem Zimmer kam, war sein neuer Freund verschwunden und mit ihm eine ganze Quantität im Zimmer befindlich gewesener Sachen. — Eine lür Konsumenten der Wasserleitung wichtige Er- > ^ m. , Nndung soll der Mechaniker Hager in Stettin zu Wege ge- um von LuruSgegenstanden. überhaupt der Be- > kracht baden. Nachdem wobl an 140 voranaeaanaene S Meine
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