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Dresdner Nachrichten : 13.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189201131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-13
- Monat1892-01
- Jahr1892
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- Dresdner Nachrichten : 13.01.1892
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mr O-imr. Uitt«r3alNina «elEtvatrKr. Bön,nd«r><til tzr»md»litz» K««VML! Ixbw.S.?-» — >»»»»«« hkinaaeu V L>» iria, >Ei»ae»andt> üe»>' *o I der Ln so» e di« 3 >»»> ^>«^^?>ckündiLun«kiiauI der Bnvol 'nte r)»ile -o P>« L,»e Burotckai! mr hie »ä<t>u>oo>oe ttuinadme de, A»»rii»« wird »ich, »earveii ilus wlrNi» Unkuiidiaunaoauiinwt «eoen Lorbrrdetodiun, durch Brie»maireu oder Vo>ieii„aiNu», Zür Rück,ade einaeiaudiei tzchri'I- «ucke keine 8erd »dlichkeu. iHkü»di,u»ae„ iikdme» »ämmli-chc l amdaile Ler»»tteIui»i»!itHr„ lilielli Nr n r» »Ipreet N7. Jalirstmist. Ausl. 54,000 Llück. k'nnnie Iun»u><n,-IFpr>«i»Iluu in-ünüat »ieir « l I *«1 r ,i 11> r tt ptedou cksr Nn>8»l»»r U,,»Ic ». ri.M,-z i>> U.stvl ^olilnsr lAi^ol. Klllistnilcin L ZWer. Arcsdcil. f» ( peinsn ^.»ösnslrie/»!»^ Dresden, 1^02 Zui'v^' Z /,.!».i..- H^.'.'.. >. 1.5 . ('MüMbi K Äsx «Iru!»bj » P Vivs^vu ^., v»,»^1«'M<r. 2« <7. Inplmu »«» ? liakort l oeitüme» »Ilor Xrtla„^„ ,u»I ILmtmi n»u k kistorir>cdeu 4 ^ludtdni liünv'i!"! „Nil liäntliek. ? LU«« tutnan^ »»«>, ^ LsruliLrä Hssrklok ; «jetrt kirnLkeder klslr Modrev Lpotkeke)« I'!l»^.'t»!5 : .>vl,lllttn^>llS — ^ ^««««r>» U> V « II»U vI«L lt8 Zck»i81I MÄNt« I, I ««!< NllSiSV " " - >> .'. ... - v>,„ I<o„j^I. !>,I,I„ei!-. Mittwoch, 1:» AüNttar. » ^ ^ 41 « Ii «» » » H lOr Ivino »»iiirieli I orsets l'Irnil. Ilrvockeii, ^ / o»ck n« Uiii > d XVivuor Viillllr.lZ. str. 1?Z. Zpttllkl: in »-rünnior Iimvvustl /.» M-I,r lüllij-un l'iöidiün «»mptioiili. Eizblichos von Stablewski, .>«!>». ^ Iv« Iltl UIIX I jp«»I. ki-I,I«>>,-!>,tl'i,»i- Politik, Es kann i» gewissem Sinne als ein bezeichnendes Vorspiel zur drardeliei von Nr. Paul I!i,»a» i» Ireoden. Eröstnnng der parlamentariichcii Sessionen in Pieußen und im Reiche drtrachiet werden, das; der znni Leidwesen der deulschen Bevölkerung Pv,cnü und zum Enlicsien der nationalen Kreise ganz Leulschlands zum Erzbischof ernannte Herr von StablcivSki gerade ie,jt in Berlin weilt, um durch den Monarchen selbst vereidigt, durch de» prciikische» Kultusminister mit besonderem Glanze ge ieiert zu werden. Eö ist dieser Borgang um so bezeichnender, als »eit süiijundzwanzig sichren eine derartige Gepflogenheit nicht in Geltung getreten ist. Man wird aber hieraus umchwcr de» schon anderwärts gezogenen Schlich erneuern kämien, dich der äugen blickliche Stand der in Berlin befolgte» BerwlnningSpolitik gerade öieienigeu Kreise am innigsten an dar, slregierungsherz treibt, die an nationalen Sinne ani meisten abzubichcn haben. Man kann 'ilbstrcdend den Polen leinen Borwurs daraus machen, wenn sic nehmen, was immer sic bekommen Wunen, und wenn sie selbst die »latten Bahnen höfischer Intriguc» nicht vermeiden, sobald es gilt, kür ihre Absichten neue Erfolge zu sicher». Man wird die hohe Gunst, deren sicher von KoScielSki in den maßgebendsten Kreisen Berlins zu erfreuen hat. ohne Weiteres für einen wichtigen Faktor der neuen P»w„twl,ijk halten und selbst die überaus schwache Be- weisjührung der ossiziöicn Organe, wonach .auswärtige- Grunde die Preisgebung der deutiche» Errunacnschaiten erzwingen sollen, hieraus zurückkühren. Seitdem Gras Eaprivi die wirthschasllichen Abmachungen der Handelsverträge in gleich geheimnchvoller Weite durch Rücksichten der hohen Politik begründete, wird man einer derartigen Beweisführung um so größeres Mißtrauen entgegenzu- »ebeu haben, als unsereS Erachtens in den Zeiten di'S Fürsten Bismarck die hohe Politik steis Bahnen einzuschlagen wußte, aus denen eine Befragung des Auslandes über innerdeutsche Ange legenheiten absolut ausgeschlossen war. Wenn die dein Erzbischof StablewSli erwiesenen Gunstbe- zeugungen die thaliächliche Umkehr von dem Geleise der Wilhelmini- »che» Epoche besonders deutlich markiren, eine Umkehr, die ihren rtohn in dem Eintreten der Polen für die neuen SchissSbaulen nnden dürste, so denret der Einfluß, welchen man neuerdings dem ewntrum aus die Entwickelung untercs nationalen Gebens eilige läumt hat. daraus hin. daß nicht nur diplomatische, p.irteitaktiiche Erwägungen die Befruchtung des KleiikaliSmns lierbeisuhren. sondern daß dir leitenden Kreise überhaupt von klerikalen An- ichaunngrn erfüllt sind Erst neuerdings wird dieses Resultat in einer soeben erschienenen Broschüre .Bismarck und der Hot" aus die geheime Einwirkung des Preußischen FinangninislerS Miguel mrückgeiührt, dessen alte Zuneigung zum Eentrnm troß gewisser knltur- kampscriicher Allüren ebenso außer Zwcisel steht, wie die Thatiache. daß er die eigentliche Seele des neuen Kurses ist. in dessen Durch sührung er bei dem Erzieher des Kaisers, Herrn Hinzpeter. sowie bei der sogenannten FrühstückSgcsellichast die wirksamste Unter stützung findet. Ob dieser Einstuß für Deutschland zum Segen gereichen kann, müssen wir füglich bezweifeln, auch wenn der neue KurS die Gesetzgebungsmalchine mit einer Dampskrast arbeiten laßt, die den Kessel der Lokomotive gar leicht in bedenkliche Gc- rahren bringen kann. ES will Manchem scheinen, als wenn die Hast, mit welcher man mit der ..BiSmarck'jche» Erbichast" auszu- ruumen gesonnen ist. selbst im Interesse der .neuen Männer" eiwaS übergroß sei. Tic Besorgnis; wird auch dadurch nicht geringer, daß die ullramontanen Blätter die erwartete, neue Acra mit dem prophetischen Ruse einlcitcn: „Eine entscheidende Stunde für Deutschland ist wieder einmal nahe" und ihre Betrachtungen mit der srohlockcnden Bersicherung schließen, daß der Weizen des Een- :>ums aniange, reis zu werden. Hätte die Autorität der Regierung allein einen Wechsel in der Stellung der Klerikalen wie der anderen l ppojitionellcn Parteien herbeigesükrt. io würden wir uns dessen 'icuen. auch wenn die nationalen Parteien einmal Grund zu Un- latrredcnhcit besäßen: jetzt aber, wo die Letzteren sich siistematüch >>' die Opposition gedrängt fühlen, wo das Ecntrum und die Linie e.iuiz entgegengesetzten Maximen folgen, wo die Furcht vor dem Eingreifen des Fürsten Bismarck zum politischen Hauptmotiv ge worden zu sei» scheint, kann man die entgegenkommende Haliung der bisherigen Opposition nur mit ticicm Mißtraue» erblicken und man wird gcnvlhigt, in der bunt zrisammengkwürselten Majorität nicht eine Stärke, sondern eine Schwäche der gegenwärtigen Aegiening zu sehen. Als eine hervorragende Schwäche des gegenwärtigen Systems kann man cS auch betrachten, daß dasselbe ausschließlich mit Par ia,nentsmcbrhcitcn. nicht aber mit den tiefgehenden Regungen der Bolks'eele rechnet. Die. um keinen anderen Ausdruck zu ge brauchen. durchaus neutrale Haltung in der Judensrage, vor Allem ober die ablehnende Stellung tn der Handwerkrrstage. die sicherlich eine ebenso starke Berücksichtigung verdien! wie die Arbeitecftage, lasten die Befürchtung mehr und mebr aufkommen, daß gerade das Handwerkernaae Howachrichtrn. LandtagSvrrboiidliinge». Med. Rath Tr. Reinhard. Gewerbeverein. Gerichtsverhandlungen. Sagesgeichicbte. .Ein Eiiolg." Zwangsininingen Beschluß fassen soll. Man hat >a allerdings vom Rcgicrungötijche aus sich bereil erklärst der Frage von Hand wcrleikammern näher zu treten, aber wir sürchlen. daß diese un- gcsähr die Bedeutung des selig eutschlasencn Bvlkswirthscha'tö- raiheS erlangen werden, zumal ein bnrcankratiichcs Gcnigc immer nur den Umriß giebl, der mit einem neuen, baiidwcllcrsrcnndlichcn Geiste auSgesüllt werden müßte. Der Haupteinwand, welcher gegen die Forderung des Hand werkes. das Recht zur Existenz zu bewahren, oft recht gedankenlos erhöhe» wird, besieht in der Bersicherinig, daß das Handwerk sich überlebt habe, seit der rastlose Mcnschengeisl durch immer neue Eiiidcckiliige» und Erfindungen die Maschinenthätigkcit an die Stelle der Hnndarbeit gesetzt hat. Diese Maschineiilhätigkeit aber kommt ausschließlich dem Eapitalismns zu Gute, weil sie in den alle,ineiste» Fällen große Geldmittel crtordeit. Wäre nnii nickst die logische Folgeui»g hieraus die. daß das zu Grunde gehl, was sich überlebt hat ? Ru», diesen, Einwandc gegenüber sicht denn doch Mancherlei. Zunüchsl die StaalSraison. Kann der Staat cs verlragkn, daß die der Bcrnichtnna picisgcgebcnen Elemente sich der ihni prinzipiell feindlich gesinnten Partei anschlicßen, kann er cs weiter mit seiner Pflicht, der Geiammthcit zu dienen, verein baren. einen ganzen Stand anszugcben. gut, dann mag das Handwerk und niil ihm der gciammtc Mittelstand dem Tode ge weiht sein und der Organismus der ZnkniistSwelt nur Eapilalisten und Proletarier ninwciscn. Kann er cS nicht, so muß er ans Ab Hilfe sinnen und vor Allem die Vorschläge aeccptiren, welche ihn, die durchaus maßvollen und bcwnnrncn Führer der Handwerker bewcgiing »nlcrlireilen. Ter Staat wird hierbei auch vor die Frage gedrängt, ob er das broducirendc Handwerk oder den nicht prodilcirenden Handel höher bcwcrlhet und er wird bei dieser Gelegenheit alleidingS eine andere Antwort geben müsse», als bei der Beralhung der Handelsverträge, i» denen der Produlcnt gegen de» Händler lies in den Hiiuergmnd gestellt wurde Will anderer icitS der Staat in wirk'amer Webe zur Erhaltung des Mittel standcs milarbcilcist da»» muß er sich frei wissen von der Senli- mcnlalilät. mit welcher das verhängnißvolle Erbe Lasters wie ein Hciliglhum der deulttbcn Nation gewalirt wird, dann muß er ans räumen vor Allem mit der schrankenlose» Kewerbesreiheit. welche als die Axt diente, um die Wurzel des deutschen Handwerkes zu zerhauen, dann muß er sich auch einen Uebcisctstag hinüber machen, ob cs gut isst die »ährenden Schämen der Inleriiatlonale zu er nähren aus Kosten »euer deutiche» Männer, die er daraus anweisi. am Hiiiigcrlnchc zu nagen Wir besaßen in Sachten in stüheien Zeiten ichon eine Gcwcrbcsrcihcil. die sich an den Namen des Ge heimen RatheS Weinlick» lnüpstc; hier hatten wir daS Muster einer Ordnung, die keineswegs engherzig war und doch dem Mittelstände zum Segen gereichte. Bielleicht dient sic unseren .Handwerksmeistern wem» sic demnächst nach Berlin gehen, als Grundlage »in ihie Foideningen. die iiothgcdriiiigcn in dem Um sturz der LaSkcr'»chc» Erriingenichaitcn gipfeln müssen. imlw» ckmii Iesiiilen., -ernschretd- »no -rr,i,l>rech-vkr«chl» vom 1L. Januar. Berlin. Reichst» g. Präsident P. Levctzow erässnet die Sitzung mit einer Begrüßung der Al'geordneteii im neuen Jahre Ans der Tagesordnung 2. Bermhimg des Etats Zinn Etat des Reichstages beanlraqcn die Freisinnigen, den Bnnvesrath zu rrinchcn, eine Aenderiing der Neicbsvcrtnssimg dnbin bervciz» siibrcn. daß die RcichstagSadacoidncie» ans Reichsmitteln Diäten lind Revekoste» erhallen — Abg. Dr. Banmbach »»rcii.i degründet den Antrag, welcher demnächst sein 2'»ährigeS Jubiläum feiern könne. 1887 habe Fürst Bismarck das Znstandekomnien - der Bniidesversissilny von der Ablcbnung dieses Antmaes abbängig geinachk. Ibm sei der Berilfsparlamenlarier immer ein Tor» im Auge geweie». Inzwiicden werde man aber wohl zu der Uebcr- zeligiiiig gekommen sein, daß der Benissparlanientarier immer noch besser iei, als der Adgeordnetc für Ottemdoist dessen Platz slelö fiei bleibe Als ein konservatives Gegengewicht gegen das allge meine gleiche und direkte Wabliecht könne die Tiälenlosiakci! nicht mehr gellen. Tie Befestigung dieses Wahlrechts werde aber Niemand wagen wollen. Tie Diätenlosigkcit habe der Opposilion nicht geschadet und sie habe die radikalen Elemente nicht scrngc- balien Damit sei aber ihr Zweck venehlt. Die Beifügung von Diäten sei nicht eine Konektur des allgemeinen Wahlrechts, sondern rin Widerspruch gegen dasiclbc. Infolge der Tiätenlvsigkeil feie» die kleinen Laiidwirthe und die Handwerker in, Reichstage »nr schwach, der große Stand der Bolks»chnllehrcr überhaupt nicht ber trete». WaS die Arbeiter betreffe, so spielten sich zwar die Sozial demokraten als Arbeiterverlreter aus. aber in der sozialdemokratische» Fraktion säßen vorwiegend Schriftsteller und Redakteure. Die Ge währung von Diäte» werde das Amelien des Reichstages stärken und damit die NeichSidce »nd das Reick, selbst. — Abg. vaberlnnd (Centr.) befürwortet Diätenvewilligung: dem Bolksmann würde ohnehin eine Reihe von Ausgaben angrsonncn. die ihn genug be lasteten. — Abg. Dr v Bcnnig'rn t»at -lib.) ist im Prinzip für Diätenbewilliaiing. hält es aber nicht für opportun, z. Z. eine Verfassungsänderung anzurcaen. weil damit eine Reihe anderer Fragen, so die des Wahlrechts anfgcworfcn würde. — Ada Dr. Behr (ReichSp) und v. Hclldvrs (Ions , sprechen gegen den Antrag. Durch die Gewährung von Diäten würde das hohe Ansehen, welches der Reichstag genieße, nur geschädigt Außerdem würden . ... .. .. „ - ... , „ > dadurch Berussparlamentarier hervoracrusen, was nicht erwünscht schließlich erzielt wird, was mit aller Kratt vermieden wcrden >oll, skin könne Tie mit dem allgemeinen Wahlrecht verknüpften ein Hinübelstießen des Mittelstandes i» das Lager der sozialdrmo-. Nachtbeile würden bei der Diälen-Gewahrung stärker als bisbrr kraiie. Wir werden in Kurzem Gelegenheit haben, zu kvnstatircn. deroortrcten und auch die Wahlagitation würde an Schärfe ge ob die RelchSiegicrung den Hand^rkern gegenüber dEl^ , ^sAsekwn' dä^Parl« 'lcK.^ ltchnenden Standpunkt be!ZubthaU(N gedenkt, den leider Herr v. Äot-lfhxjz jekt jnmBolke. dak im Reichstage nur Leute flitzen, ticher in der RcichStagsvcrbandluiig über daS InnungSwesen den j denen eS ihr Geldiack c»mdalichte. ein Mandat anzunedmen Dieses Abgeordneten und Handwerksmeistern Bichl und Metzner gegen-. Wohlmonvpol sei zu beseitigeii Nicht da» allgemeine Wahlrecht, über zu betonen sü. gut befand. Denn in wenigen Tagen '°ll. ^^^^^^^Lckst'mst d^> sie ^/ u?'nnnttaa7ichk'ei. m Berlin ein allgemeiner vaiidwoikoriag zusammrntret>-n. der vor werde. - Abg. Bebel ,Soz ): Ucbcr die Diäteiisrage je, nicht Allem über dm Bcstihigungsnachivkis. und die Einführung von i mehr zu debattircn. iondcm zu dccrcstrcn Dir Sozialdemokratie habe übrigens keinen No.chkbeil von de, Tiäienloi'igfei! Sie könne nicht blos ihren 2Ibgrord»ete» Diäten geivmnru, ionde»»» auch »vlliig» n» >lls noch anderen Parteien eiwas al'geben. »Heuer teil.« Brnuchrlieiligl ivnrdcn nur die briignluheu Pirleien. ^der^n Wähler nickst so opferwillig wären. Nickst die Traieistosigkeil. sondern das allgemeine Wahlreckst liabe das Amelien des Reichs tages gehoben. In dem Möwen!, in dem man die Axt an das Wahlrecht lege, schädige man das Amehe» des Reichstages an» Tie»stc. Wenn die wzialdrmolralilcheii Abgeordnelen nicht inehr Arbeiter seien, so rühre eS daher, daß sie von den Arbeitgebern gemaßregcll würden. lobald sie als iozialdei»ok»ati»che Agilaloren nnskrälcn. Tie Diäten des BundesralheS haben das Ansehen nicht gemindett. auch die Erhöhung der Eivilliste habe solche Erivägmigcn nicht veranlaßt, obwohl sic da mehr am Platze gewesen wären. — Abg. Werner (Anti».» sprich! für die Diätenbewilligmrg Wollten die vornehme» konservativen Herren aus die Diäten verzichten, so könnten sic sie ja den Armen geben. Tie kleineren Handwcrh > und Landwirthe könnten hier erst nach Gewährung von Diäten zu einer Bertretung kommen. — Abg. Stöcker ikoir» > vertheidigke den Fürsten Bismarck gegen die Angrifse. welche »oider denselben ge richtet wurden. Diese Angnste seien nicht zu billige», und Bismarck liabe ganz reckt gebandelt, wen» er schließlich aus einen grobe» Klotz einen groben Kerl setzte. Er. Redner, babe vom Fürsten Bismarck eher Hinderung als Förderung erfahre». In der Diäten trage könne er dem Abg b. Hclldvn nickst zuslimmen — Abg Dr. Lieber! (Centr.) begründet seine Angriffe gegen den früheren Reichs- lauster mit dessen periöirlichem Anilrcieu — Pia», v. Levctzow erklär», daß er dciarliqc Angrisfc au» ein Mitglied des .Hanies nicht dulden könne. — Abg. Richler (sreis.»: Nr» mit Zustimmung des Fürsten Bismarck habe Stöcker überhaupt in den Reichstag ge langen können. Jetzt komme es nickst daran» an. ob Stöcker de» Fürsten Bismarcks verlheidige. Tie Uhr Herder Herren »ei abge tanst» — Avg. Stöcker erklärt cs iür unrichtig, daß Fürst BiSmarck. wie Richler gemeint, irgendwelchen Einfluß ans die anti»cmili'che Bewegung gehabt. Die letztere »ei durchaus volkslbümlich und komme ans dem.Herzen deö BolkeS. - Abg. Richter: Der Anlrse- mttimus habe nnSgest'iclt und werde nur noch von nnznkriedenen Agrariern künstlich über Wasser geballen in den ländlichen Gegenden, wo das anliscmitische Schnnipie! noch neu »ei. — Abg Stöcker bestreitet entschieden, daß die antisemitische Bewegung aus unedlen Motiven hervorgegliuacn sei. — Abg. Pickenbach (Äntis.) konslatirt dap sich die rbciiraligen Follichrittlcr dem Aittistriiilismlis znwendei'^ weil sie er» hier wahre Freiheit und Fort'Rriti fanden — Al»g. Singer »Soz i stimmt mit dem ösieireickuichen Reichsraths- mitgliede überein, das den AnlistmitisimiS »ls den Sozialismus der dummen Kette bezeichnc. Wenn die Leute klar dächten, wurden sic sich zu dem Sozialismus bekennen. Er denke vom Autist milismns nach dem Gru»d»a!.c Fenerbachs: Bon der Dummheit gehaßt zu werden, ist ehrenvoll, von der Gemcinhcil gehaßt zu werden, is! beneidenswert!,. Schließlich wi,d der Tiälenantrag angenoinme» und damit der Etat des Reichstages Morgen Fort setzung der Ekalshcrathung. Berlin. Heute Nachmittag I Uhr hat der Kaiser von dem Erzbiicho» v. Slablews!» den vorgeichriebeucn Eid persönlich cnt- gegenaenommen. Nachdem der Elzbiicho» vom Knliusminisle» praientirt loorden war. luclr er eine Awprachc an den Kaiicr. i" der er ,eineii Dant siir die Bestättaimg seiner 2Lal,l ansdnickle Daran lchloß sich die eigentliche EideSleinung. Ter Erzvisclu ' gelobte dem Landesherr» milcrthanigil. treu, gelwriam und ergehe, z» sein, dahin strebe» z» wollen, daß in die Gemükbcr der scine> vischöstlchen Leitung anocrtrnulen «»eistlichci, und Gcmciudcu die Gesinnungen der Ebrurrchl »nd Treue gegen den König, die Liebe znni Vaterland, der Geborurm gegen die Geietze. alle iene Tugenden, die in den» Ebiiste» den guten Uiilrrlbanen be,cichncn, mit Sorg kalt gepflegt werden, und daß er nicht dulden wolle, daß von de» untergebenen Geistlichkeit im enlgegengeietzlen Sinne geleint und gebandelt werde Der Kaiser »cdloß den feierlichen Akt »ii! eine. Aruprack>e an den Erzbischof, worin eS hieß» Ich erwarte, daß cs Ihnen gelingen wird, wwcik dies Ihres Amtes ist. die Gegen,ätze zu verlöbnrii. welche bei Kindern oincs Landes eine Berechtigung linden, und daß Sie in den Ihrer biichöstiche» rlbbut aiivenrauien Diöee'anen den Ger» der Ehrnnch» und Treue acue» mich und mein Ha»?, des Gehorsams gegen die von Gott geordnete Obrigkeit, der Achtung vor den Gesttzen des Landes, sowie der Eintracht unter den Bewohnern desselben pflegen und nähre» werde» Ich hege diese Erwartung mit um so größerer Zuversicht, da Sie dien Grundiätze »clhst als die Ihcigrn ohne Tchcu verkündet und mu dadurch d»c Gewähr geboten haben, daß der Hirtcnslab der Dröcc'e fortan in einer scstcn treuen und gcreckle» Hand ruhen wird Berlin. Zum Geburtstag des Kaisers wcrden Ibre Hoheiten Prinz und Prinjeisi» Friedrich August von Sachten hier erwarte!. — Die Taust des Sohnes des Prnr;en Leopold findet stl, p statt. — Ter »Reichsanzerger" veröffentlicht an der Spitz- »eine.- amtlichen Theiles folgendes Telegramm de? Kaiieis 'An den General der Ins.iiikcrie v. Alvensledcn Der bcntiae Tag ruft l>- nnr die Erinnerung an den für das:>. 'Arnuelorps bedeulungs vollen Atnchlnß einer Zeit großer lriegerischcr Ertrüge ivnch — a»' den EnlschcidungSlag von Le Mans. Ich babe daher dcnnlossti» Ihnen und damit Ihrem früheren braven Korps eine Auszeichnung zu verleihen, von der ich überzeugt bin. daß sie zugleich im Sinne meines in Gott ruhenden Herrn Großvaters erfola! Ich verleihe Jlmen hiermit meinen hoben Orden vom Schtvarzen Adler Wilhelm Rex. — Ter Kommandeur de? oslprcußlichcn Dragoner regimentS Nr. 10. Oberstleutnant b Ravel erhielt da? Komllnu kreuz 2 Klasse des sächsischen AlbirchtSordcns. — Tic Freisinnigen beantragen im Reichstage zum Handelsvertrag mit der Schweiz, die Regierung zu ersuchen, mit den Beriragsstaaten eine Bereu, baruna dahm zu treffen, das; ein Schiedsgericht eingesetzt werde, welches alle bei der Auslegung »nd Anwendung der HandelSvcrttäge elwa entstehenden Streitigkeiten gütlich bcizulcgcn hat. T» Generaldebatte wurde crössnel, N Redner sind für. 11 gegen die Verträge eingetragen. Wien Das Abgeordnetenhaus begann die Berathungen der Handelsverträge. Die Berichterstatter der Majorität und Minorität begrüßten den Abschluß der Verträge. Letztere empfahl irdoch die Annahme de? Minoritätsantrages aus Zurückweisung des italie nischen Vertrags an die Regierung, da ganze Landcscheile. nament lich Dalmatien, durch die Bestimmungen der italienischen Weinzölle geradezu rninirt würden B e r n. Die mit der Vorbereitung der Handelsverträge k»e- traute Kommission des Nationalraihs empfiehlt die Genehmigung und Ratifikation der Verträge mit Deutschland und Oesterreich» Ungarn trotz mehrfacher Bedenken. Paris. Tie berühmte Abtei Jökamp. in welcher der bekannte Bencdiktincl-Liqucur sabricirt wird, ist vergangene Nacht nicderge- brannl. Der Schaden wird aus 2 Millionen geschah' Pfiirid's Kinder,,»ilch. LL SrrsSncr Slotktrti Gebr. Pfund, «aukukrjtr. 41 42
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