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Dresdner Nachrichten : 16.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189201166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-16
- Monat1892-01
- Jahr1892
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- Dresdner Nachrichten : 16.01.1892
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Ganz ohne Sang und Klang ist der preußische Landtag wieder eröffnet worden, um in eine Session zu treten, die für den größte» der deutschen Bundesstaaten von weittragendster Bedeutung werden dürste, wenn anders der so viel besprochene Entwnrs zur BolkSschul- resorm gesetzliche Bestallung gewinnt. Nicht der Kaiser, der inzwischen unter dem Jubel der getreuen Bückcbnrger in das Schloß der Fürsten von Lippe rinzog. «öffnete die Tagung mtt einer jener Reden, die sonst das Interesse der Welt erwecken, sondem Bros Caprivi erschien in großer Unisorm vor dem purpurnen Königsthron im Weißen Saale des Berliner Schlosses, um den .erlauchten, edlen und geehrten Herren von beiden Häusern des Landtag»" ihr Arbeitspensum zu verlesen. Die einzelnen Punkte desselben bieten namentlich in ihrer trockenen Aufzählung nur ein intern preußisches Interesse; nur die am Beginn der Thronrede gemachten Mittheilungen über die Lage der StaatSfmanzrn ist sür weitere Kreise schon deshalb bedeutsam, weil dies« nur «um Theil aus Gründe zurückzusühren ist. die ausschließlich tn den preußischen Verhältnissen begründet sind. Tic Thronrede saßt die Finanzlage recht pessimistisch auf, sie kündigt sogar ein Defizit an, daS die Beschränkung der Ausgaben als nvthwendig erscheinen läßt. Während der vorjährige Etat noch mit einem Plus von 124 Millionen abschlicßen konnte, ergicbt sich nunmehr ein Minus von 25 Millionen. Das ist nicht angenehm, erklärt sich ab«, zum guten Theil aus der unter dem neuen Kurie vielfach konftatirten Geschäftsstille, durch welche die Steuerkraft des Volkes lahm gelegt wird. Dir Gerüchte, welche neuerdings von Differenzen innerhalb des preußischen StaatsmtnisteriumS zu melden wußten, dürften denn auch daraus zurlickznführrn sein, daß der Finanzminister energisch sparen will und damit bei einzelnen seiner Kollegen die unangenehmen Empfindungen erregt, die der Anblick eines verschlossenen Portemonnaies gemeiniglich auf Gcldheischrudc auSübt. Wenn das Sparsystcm gerade damit anfängt, das; die den unmittelbaren Staatsbeamten angekündigten Gehaltserhöhungen sich wieder in Dunst auflöscn, so wird diese Nachricht in den detheiligtrn .Kreisen schwerlich durch eine Punschbowle gefeiert weichen. Erfreulich aber ist es andererseits, wen» in der Thronrede darauf hingewiesen wird, daß sür die StaatSbahncn erhebliche Ausgaben bevorstünden; wer sich an die Schreckensnachrichten von Kirchlengern und all die anderen folgenden Eisrnbahuuusälle ermnert. wird lebhafte Genugthuung empfinden, wenn die großen Ueberschüsse der Bahnverwaltungen endlich auch einmal dazu dienen lallen, die Sicherheit des reisenden Publikums zu erhöhen. Während die preußischen Landboten kn der stattlichen Anzahl von dreihundert Mannen den nüchternen Ankündigungen des Ministerpräsidenten lauschten, hatte der Reichstag das Vergnügen, eine der köstlichen Reden des alten, unabhängigen Konservativen von Meyer-ArnSwalde mit onzuhören. der in überarrs humoristischer Form und unter Anwendung feinster Satire ein Thema zur Sprache brachte, welches infolge gewisser Umstände zu den heikelsten gehört Er richtete an Herrn von Bötticher die freundliche Anfrage, wie west denn eigentlich daS Kaiser-Wilhelm-Denkmal gediehen sei. und erhielt, um dies vorweg zu nehmen, wieder im freundlichsten Tone dt« Antwort, daß die Sache wohl noch eine Weile dauern werde, da noch di« Spree vorher regulirt werden müßte, da ferner ein Künstler mtt der Lösung der Aufgabe noch gar nicht betmut sei u. s. W. U- s. w. Die deutsche Nation kann also immerhin daS beruhigend« Bewußtsein haben, daß von Denen, die jetzt leben, wohl nur die Säuglinge, falls ihnen der Himmel ein langes Leben schenkt, den Anblick jenes Denkmals genießen werden, das eigentlich wohl die Generation ihrem Kaiser setzen wollte, dir unter und mit ihm gestritten und gesiegt hatte. Wenn jemals eine Sache zu einer Behandlung gelangt ist, wie sie nicht im Sinne der Nation liegt, so ist cS die. die hier berührt wurde. Man wird sich des Ganges der Ereignisse entsinnen: ES wurde eine Konkurrenz ausgeschrieben, die unter den Künstlern Deutschlands lebhafte Bethetligung fand Einereiche Fülle schöner und eindrucksvoller, architektonischer und bildnerischer Gedanken fand tn den cingcrcichten Entwürfen Gestaltung. Unter diesen Ent würfen stellten die Preisrichter und der öffentliche Geschmack den des Herrn Begas an die letzte Stelle. Gerade dieser Künstler erfreut sich jedoch so hoher Protektion, daß man vielfach die Vcr muthung auSsprechcn hörte, er sei auf jeden Fall zum Schöpfer des Denkmals ausersehen, und dieser Argwohn dürste denn auch sechs von den zehn zu einer zweiten Konkunenz herangezogeuen Künstlern veranlaßt haben, die Beihciligung für eine überflüssige Mühe an- zusehen und ihr Können «m anderen Dingen zu versuchen. Ein gleiches Hinderntß dürfte in der Wahl de» für das Denkmal be stimmten Platzes gewesen sein, der bekanntlich durch eine unerquick liche Lotterte gewonnen wurde und weder dem Architekten noch dem Bildhauer Raum zur Brthättgung einer edlen und originellen Auffassung bietet. Auch die Thatsach«, daß dem Volke durch den Reichstag die Möglichkeit entzogen wurde, mitzureden, daß aus einem nationalen Denkmale ein Denkmal wurde, das der Enkel dem Großvater setzt, mag jenes Hochgefühl niedergedrückt haben, das allein zu großen Schöpfungen besähigt. Man hat inzwischen in allen möglichen Tonarten über den Niedergang der deutschen Kunst gejammert, die nicht im Stande sei. einem Wilhelm l. rin würdiges Denkmal »u schaffen. I» der Geschichte der Konkurrenz liegt die Erklärung, nicht aber in dem verminderirn Können. Vielleicht schlägt der Wind einmal wieder um, dann werden unser« löblich von Nene», leistnnaSiäbia ici» Einer der wesentlichsten Einwände. welche sich gegen die bis herige Auffassung der Sache geltend machen, liegt darin, daß das Volk nicht, wie eS in einflußreichen, Berliner Kreisen geplant ist, seinem ersten Kaiser eine simple Neiterstatue widmen möchte, so» dem ein großgedachles, prächtiges Nationaldcnkmal, das die Zeit der Wiedergeburt Deutschlands unseren Nachkomme» lebendig macht. Allerdings würde man hierbei nicht umhin können, ein Denkmal zu schaffen, dessen Mittelpunkt wohl Kaiser Wilhelm wäre, an dessen Seiten jedoch seine vier größten Helfer, darunter auch Fürst Bismarck, ständen. Tenn für den Monarchen, der als der erste Hohenzoller die Kaiserkrone trug, war es die entscheidende Hcrrschereigcnschast, daß er die rechten Männer an die rechten Stellen brachte. Man würde also kaum seiner Bedeutung gerecht werden, wenn man ihn unS als einsame Reitersigur vor Augen führte. Wenn auch Stein und Erz manchem Gegner Bismarck s eine Sprache reden würde», die chm unangenehm wäre, so würde diese Sprache doch den Vorzug der Wahrheit besitzen. Oder hält es wirklich Jemand für passender, den Kaiser im Mantel, hoch zu Roß, darzustellcn, während »nie» etwa weibliche Figuren sich durch leichte Bekleidung anszcichnen ? Die vier Entwürfe der zweiten Kon kurrenz haben insgesamml dieser Auffassung gehuldigt, wahrscheinlich, weil sie sich über dir Wacht der darzusiellendcn Paladine nicht klar waren und deshalb allerlei Genien, Victorien und Löwengethicr vorziehen zu müssen glaubten. Ein zweiter, gar nicht zu widerlegender Einwand liegt, wie bemerkt, in der Wahl der Berliner Schloßneihcit als Stätte des Denkmals. 'Als bei der ersten Kvnkimen; die Auswahl des Stand ortes noch den Künstlern srctstand, hat keiner derselben, außer Herr Begas, diesen unglücklichen Platz gewählt. Erfreulicherweise heißt es neuerdings, daß die Schloßsrcihrit, sür welche die letzten Mo delle ausdrücklich gearbeitet werden mußten wieder in den Hiutcr- grund getreten sei. Das wäre um so erwünschter, als bei der Wahl derselben erst ein vollständig neuer, architektonischer Hintergrund geschaffen werden müßte, und als es immer noch fraglich bleibt, ob dies an jener Stelle überhaupt möglich ist. Recht drastisch be merkte Herr von Meyer, der für den Platz am Brandenburger Thor plaidirtc: „Wenn Sic die Schloßsreihei'I in s Auge fassen, io wer den Sie mir zugcbcn, daß die .Herren, die da gehen, meistens ihren Weg nehmen von der Bank zur Börse und von der Börse zur Bank. Sie haben also den Kurszettel im Kopf und nicht künstlerische Ge danken. Tie Damen, die da passiven, gehen von Gcrson zu Hertzog oder von Hertzog zn Gerson und haben vorwiegend Ilnterröcke, Korsets und seidene Neben im Kops. Dagegen nehmen Sic den Verkehr des Brandenburger ThoreS' Der Berliner, der da passirt, geht in den Tlnergarlen. nm sich zu erholen, oder er kommt von dort zurück In beiden Fällen befindet er sich in einer geradezu lyrischen Stimmung, die ganz besonders geeignet ist für künstlerische Eindrücke Schon deshalb möchte ich den Platz empfehlen Auch wir werden ja diesen Verkehr künftig ver mehren. wenn daS neue NrichSlagsgcbände erst fertig ist Ich bin ganz sicher, daß wir dann immer in akademischer und gehobener Stimmung vorbciwallen. die künstlerischen und patriotischen Ein drücken ganz besonders entgcgeiikommt." Bedauerlicherweise ist in dem Etat gar kein Posten für das Nationaldcnkmal und eine doch nun einmal nöthig gewordene dritte Konkurrenz vorgesehen. Die früher bewilligten hunderttausend Mark sind den Weg alles Fleisches gegangen und der Rest — ist Schweigen. Aernschreld- uatz Ferns-rech-vertchtr vom 15. Januar. Berlin Reichstag. Eingegangen: Gesetzentwurf be treffend die Verzollung der nach dem 1. Februar von Transitlägern in den freien Verkehr übergebenden Gelrcidemciracn. Tie zweite Bcralliung des Etats wird beim ReichSamt des Innern sorlgesetzl. Nbg. Metzger (soz.) bringt bei der Position „Obcrsecamt" die Mißhandlung eines Negers ans dem Wörnmnn'sche» Dampfer .Alme Wvrmann" zur Svrache und kritisirt das bcamiliche Urthcil, wonach nicht festgestellt sei. daß der Tod des Negers durch die Miß Handlung hcrbeigesübrt wurde. Warum greift die Staatsanwalt schaff nicht in das Wespennest der Mißhandlungen aus den Schiffen ein? Warum dränge» die Kemmissarc nicht daraus, daß die Schiffs jonmalc hinsichtlich der Bestrafungen ordnungsmäßig geführt werden ? Es sei nothwcndig. ocn aus den Schiffen benschende» BarbarismuS aus der Weit zu schasse». — Bimdcskvinmiffar Geb.Ralli v-Rollen bürg erwidert, daß die Quellen, auS denen der Vorredner geschöpft, wohl nicht sehr zuverlässig seien, da er vielfach übertriebene Mit- theUungen gemacht. Die Untersuchung sei in dem angesüklten Falle sehr gcwisscnhasl gcsührl worden, und das Unheil des Seeamts sei unanfechtbar. Mißhandlungen seien vorgelommen, nnd es sei Alles geschehen, um diese zur Sl-ase zu bringen. Aus einem einzelnen Falle bürie man übrigens nicht aus die Allgemeinheit schließen. — Abg. Sckwarz (soz.s: Die aus das Seeaml geietzien Envariungen haben sich nicht erfüllt. Mißsländc seien da und würden durch alle Ableugnungcn nicht aus der Wrkl geschafft. Die Annahme, daß cS an Arbeitskräften fehle und daß man deshalb Schwarze nehmen müsse, sei unrichtig, und es sei ein großer Fehler, daß man die Rücksicht aus die Billigkeit der Arbeitskräfte voranftelle Tic be- slcl,enden Bestimmungen gelangten vielfach nickt zur Ausführung, so die zur Unfallversicherung erlassenen. — Geh. Rath v. Rotten« bürg erwidert. daß die Kommissare des Seeamts angewiesen seien, streng aus die Durchführung der Sccmannsordnung zu achten. — Abg. Jebsen lnl.) tritt den UebertrcibungeN der sozialdemokratischen Redner entgegen. — Aba Metzger (soz.): Er habe aus denselben Quellen gcichöpst. die auch dem Vertreter der Regierung zu Gebote ständen. Nicht um Etwas für seine Partei heraus,»schlagen, sondern um seiner Pflicht als Volksvertreter zu genügen, habe er den Fall mit dem Neger hier zur Sprache gebracht. Die Sccmannsordnung sei nicht nur dazu da. widerspenstige Seeleute zu strafen, sondem auch dazu, die Pflichten der Kapitäne und Offiziere scstzusegen. — Nbg. Bedcl (soz.): Der Fall mit dem zu Tode gemißhandelten Neger siche nicht vereinzelt. Es komme gar nicht leiten vor. daß das Schifispcrsonal durch Mißhandlungen direkt oder indirekt gc- Soiinalieild, 16. Zlinnar. Eine. Man iollle tüchtige und mit Lein Secweicn vc.ttcntte Leute als Schi'sspcrsonal engagiiru und dieselben oiLeullich bezahlen, dann werde man auch keine Ulfache haben, sich über mangeihaffe Leistungen zu beschweren. Eine entsprechende Bestimmung würd' am besten in die Seemannserdnung cinfgenominen. Tie Positionen Obericcamt und Ncichskomnns'ariat bei dcnSceämier» tti.MOM, werden genclmngk. — Beim Statistischen Amt weist Äbg Saw Hammer (sreis) daraus bi», daß die Waarenstntislik, da sich die selbe dem Zolltaris mit seinen vielfachen, durch die neue» Handeis- verträae noch vermeinten Zersplitterungen anschücßr, kein übe,- sichtliches Bild gewähre. — Geh. Rath Rottenburg erwidert, day eine Vereinfachung erwogen werde — Abg. Frbr. v.Münch zWild Dem), bemängelt die Ausstellung unserer Handelsbilanz und spricht sich insbesondere dagegen aus. daß die Feststellung der Wertiie de. Waaren bei der Ausfuhr nach anderen Grundsätzen eriolge als bco der Einfuhr. — Abg, Gras Kunitz (loni) hält die freie Gliederung unserer Statistik für sehr wnnschenSwerty, Wolle man die Waaren slatislik ganz unabhängig von dem Zolltarif ausslellen. so würde man noch viel weniger zn einer znverlässiacn Statistik gelangen, — Abg. Bamberger lffcis ) konstalirt, Laß die Spielwaaren-Industric. infolge mannclhastcr Slatislik, bei der zollpolitischcn Behandlung schwer grlchädigl werde. Alle Welt sei darüber einig, daß die .Handels bilanz eine» Werihmesser sür den Nationalwalilsiand abgcbcn könne, — Abg. Frhr. v. Stumm iReichSo.) tritt letzterer Behauptung ent gegen. Arme Sianten werden NeichSp ) tritt letzterer Behauptung oerden durch schlechte Handelsbilanzen andere» Ländern gegenüber in Verschuldung gebracht. — Abg. Gras Kanitz (kons.) bedauert, daß Dr. Bnmberger seine Bemerkung nicht dcni Reichskanzler Grasen Eaprivi gegenüber bei den Haiidels- berliiiae» gemacht habe. — Abg. Dr. Bnmberger (ircii): Cs habe dazu keine Veranlassung Vorgelegen, da es chm nicht aus die Er- wägungsgründe e.nkomme, wenn er das T ispontw tlunle. Von der Theorie der Handelc-verlrigc schienen die Schlitzzöllner nun doch znrückgktommcn zu sein. — Abg. Frhr v. Stumm (Np): Tic Schutzzoll»« seien nicht Lcnic der Theorie, sondern der Praxis. — Abg Bamberg« (iren.): Für die Herren sei Theorie, was sie nicht widerlege», praktisch, was sie nicht beweisen könnten. Die Position Slatistjichcs Amt <856,785 M.) wird genehmigt. Bei „Geiundheiksam!" befürwories Abg. Siegle lnl.) Einführung der Staatsprüfung für technische Ehernste'.. — Bnndeskommiffgr Geh, Raih v Rottenburg erwiedcrl. ein bezüglicher Gesetzentwurf sei ausgearbeilet, doch stünde:! insofern Schwicrigb i!e» entgegen, als eS an einem reiche-rechtlichen Titel zur Einfühlung einer solchen einheitlichen Einrichtung sebie Die Position Gesundheitsamt (IW.:)kn M.) wird genehmigt, ebenso die Position Patentamt (l.ifi'.f.-'BO M.) Ter Neu des QrdinarmmS des Etats des Reichs- omts des Innern wird angenommen niit Ausnahme der Position ReichsycrilchernngZaml, über welche die Bcrathung nurgeictzt wird. Morgen Foriictzüng der Eiaisberalhung, Berlin. Abgeordnetenhaus, Das bisherige Präsi dium (v. Koller, Präsiden» Frhr. v, .Hecremann und v, Benba, Vierpräsidenten) wird rinstimmig wiedergewählt. Hieraus ergreift Fiiianzminisler Dr. Miguel zur Varlegung des SkaalshansbaltS für I8!>2 !!st das Wen, Ter neue Etat balaücirc ohne Zuhilfenahme extraordinärer Mittel, weiches Ergebnis; mir unter grauen Schwic rigleilen zn erreichen gewesen ; Eo babc dazu großer Slandhaftigkri! seitens des Finanlnnnisiers und großer Resignation seitens de, übrigen Minister bedurst, Ter Eta! schließe sich naturgemäß dem Reicdsetat an. der die Wirkungen der Handelsverträge noch »ich: berücksichtigen konnte. Tic>e Wirkungen z» überleben. ie! schwierig Ter Geiammtglissall bei den Zöllcm werde aus >!5 Millionen ge schützt, ffir die preußischen Kommunalverbändc dürste ein AuSsali von 16,6 Milt., für die preußische Staatskasse ein Minus von 1,1 Mill entstehen. T« Etat bestätige seine früh« a'.isgciprocheur, aber als zn pessimistisch erachtete Meinung, daß die preußischen Finanzen zwar gesund »eien, aber doch die größte Vorsicht nöthig machten. Ter Finalabschluß des Jahres 18961«! ergab einen Uebe> schuß von 12,2 Mill , rin überaus günstiger Abschluß, der auf die günstigen Ergebnisse der meisten Vetrirbsverwallungen zurückzu führen sei. Günstig sei der Abschluß gegenüber der Thatsache, daß die Eisenbahnverwaltung einen Ausfall von .21 Mill hatte. Der laufende Etat werde sich freilich ungünstiger stellen. Allerdings ließen sich hier mir ans Schätzungen beruhende Ziffern geben Nach dieien sei ein Defizit von 24.2 Mill. zu erwarten. Bei der Eisenbahnverwaltung allein lasse sich der Einnahme Ausfall au' 42 Millionen schätzen. Ter Ausfall bei den Eisenbahnen habe nicht in einer Verminderung der Einnahmen, sondem in einer Er höhung der 'Ausgaben ihren Grund, Mit solchen Schwankungen müsse man bei emer io acwaitigen Betriebsverwnlttmg. der größten vielleicht in der Welt, ein sür alle Mal rechnen. Bon Differenzen zwischen ihni und der» Ciscnbahnminister sei keine Rede. Bei der allgemeinen Finanzlage sei es erklärlich, daß die Verbesserung der Beaniteiigehailer in dem neuen Etat nicht weiter gefördert werden konnte. Als Ziel werde im Auge behalten, daß den Beamten durch Aufrückcn nach Altersstufen reffe Lebcnsgnmdlagen gesichert wcrdcn Für die Lehrer mr den höheren Schulen werde rchon in dieffm Etat Vorsorge getroffen Der Minister schloß, daß die preußischen Fingnren noch gesund seien, doch ici größte Sparsamkeit nöthig Alle Liixiis-Aiiögabeii müßten unterbleiben, die Steuerzahler feien schon aenng belaste! Er bitte, ihn in der T»rchrül,nmg die'« Grundsätze zn unterstützen. lBeisall ) Dann gab Kultusminister Graf Zcdllltz cinc eingebcnde Begründung des neuen Volksschul gcsctzes. — 'Nächste Sitzung Donnerstag Mat). Berlin. Dir Nachricht, daß die Einziehung der silbernen Zwanzigpsennigslücke beabsichtigt werde oder sogar uninutclbar bc- vorstehc. wird vom „Rcichsanzeiger" dcmentirt. - Ter BundeSratb genehmigte den Gesetze»twurs betreffend die Zollbehandkuna deS am 1. Februar in Deutschland vorhandenen und verzollten Getreides und den Rest des TrunksiichtSge'etzcs, welches daraus im Ganzen angenommen wurde. — Ter deutsche .Hcmdclstag nahm eine Reff- lutiou des Inhalts an. eS sei dringend geboten, das; die klebe,schütz > der StaatSbahncn nicht für die Bedürfnisse der allgemeinen Staats Verwaltung, vielmehr ausschließlich siir Zwecke der Staaksdahnen und zur Tilgung der durch diese veranlaßtcn Staatsschulden ver wendet werden. — Der hiesige Hof legt siir den verstorbenen Her zog von Clarcnce eine lOtägige Trauer an. — DaS Dienstmädchen Machus wurde wegen Ermordung ihr« Herrin zu lebenslänglichen! Zuchthaus vcrurtheilt. Kiel. Die aus der hiesigen Germamawerff nciigeda» te Kreuzer-- korvette L wurde beute vom Stapel gelassen. Prinz Heinrich voll zog den Taufakt mit folgenden Worten: Im Namen Leines Kriege Herrn heiße ich Dich willkommen als isincfflcs Mitglied unserer Marine. Auch Du bist ein lebendiger Beweis menschlicher geistw- eiiSkrast und das Produkt treuer Pflichterfüllung Hund« von Arbeitern Wenngleich Du dcr Gegenwart wie der Zukur geweiht bist, so sollst Du doch der Vergangenheit rin blechende. Denkmal sein Treue bis in den Tod gelobt ein ieder waffensähige e-en tütztzüü-bk^Tnd warBrrrr Pftitid's NN Milder«,»». In«,»» W«Ituni 8edr. Pfund, r>1-'
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