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Dresdner Nachrichten : 26.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189201265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-26
- Monat1892-01
- Jahr1892
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.01.1892
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H 6eretr!,-> ^üercd „ M' 'M ^0«sLvklt?^ Mwn.gu^s»"^ 2.K. t. «Ul.Lpult»« 1c..DrossvntuIlL.il u <1«»-i' KLN. 4 >'ttt»ru„»s,mitr«ldr. > N7. JrihiMnq. Allst. 54,000 Stück. Julius LouUvr, l»i o^oii, Vullstr. IS, vmpllshlt in -nösxter ^tt8cvabl: Lt»«ri»v Ovr«» uml II«^«I«-, II»u , »<ütliei»» uuck «l« tl»m« i üil»«-. IlllA« kviilck Ii'»Nl«fvr»i»t vorw. 4«t»r«1 tlmtt Slekter Ixo^rluulvt I02üt 11» » r Ir t tick« äsr Lva^tr»»,« l. Ltniwpl- n. Vollrvrrrea. ! X,>r>»ul-lt«'f»ri»-. starino- uiul -,-iäc-na 1'yt-rreulze, Irl. o,.Pulli.-» u. -litgu-tta«. Ijl-nisen, 8Iu.«ck8, Meder. I'l»iä«. t, nterrkielco, tzsi,potton ra sllea rretren. Dresden. 1802. 7^.' stilli. irölmitz. 8cll«!f«l8tl'. V. W. ?. LssMr, I>i'ml«'»-A.. »»<>. i:r. ... — i « i,»>«»«« « !»« « 2>.vr. I.ii„„^ -^> T 8 ^ I,«a, L<- Tu» I>«r. Oi o«»ü^ »ul «, antt». 7» 8 ^ „ ,, ^ »°>°dd-,L t^.d> .s»mm°^«^i.«° z ß"- k zImwal«m».kM I.M-Ki«-Ii»l»m 8 M ckor t > ül.i,,I,,»-!^,»I^,,„ i» I».»>, »«>-. ^«/u -. Ito.-Ii- LN E AB» »R IIR^ I H» IIIIR ». L .«.u>i,»<>.> .«>, a-,i,,< >>-c-a,. « »Mi II««VN-^t»»II,-I» 7.U lilUlMeN t'NÜE. M M «»»« IV tkl. IrNMUlUUd). H « w.ü il.-., X-»rI>I,».,.,i.»i,.».'N. I-,-l„:....«„ »-<-r»..a.Io ,r»>. U Slrivvl«« I»8 S^»8«1 > »»»»titzS, I ««Il Nl»»1v io kiü^ier ^u8rzulrl 7.» 8vl,r billigen I'toi8vn emptielrlti ,8u«. H au» Hiul, Z< Iilv88-Ztii»88n 2:i, neston ckem ILsiuis;!. Zelilcs3. Nr. 26 Mall: Eoncessionen an den KlerikatisinnS, Französischer Kulturkampf. »osiinckrichte», !u'i>ndln»sverl>andlunac:i, Inluilicr des eisernen Kreuzes, Besuch bei Bismarck. Genchlüverliaiidlunae» Taneskeschichte. .Mündel s Lralariuni, .freund irril;". Für die Monate Februar und Map; werde» veslcllu»§e» auf die „Drcövncr Nachrichten" iur Dresden bei uiitcrzei.l'iieier S;es.1'.isi^ielle zu I Mark 71» PfciNliac», tiir auswärts bei den Aaiserli.l'en ZX'stailüaile» im Deutschen Reichs gebiete zu z Mark u» Pfennigen anaenanimcn. l^cschastsstellr der „Tresviicr Nachrichten". dcarlirliet von ^ r-ritlt, yr, Pa,,, l-jiiui» in Dresden. Die Vcrbaiidlunncn im RcichStnqc wie in der preußischen Landcsverlretnnq bade» ein bedeutsames Moment gezeitigt, das sich aus derRede deS nationaltiberalcu Barleifübrers von Bennigsen crgiebt. Dieser, einer der hervorragendsten Parlamentarier und zugleich als Oderpriisidcnt der Provinz Hannover einer der bvckst- slebendcn Beamten Preußens, richtete a» die Liberalen aller Schattirungcn den dringenden Mahnruf, im Hinblick aus die Stellung der preußischen Negierung zum Schulgesetz sich zu Ver eine» und über wirtbschasllichc Streitigkeiten binivcg das gemein same politische Interesse im Auge zu behalten. 2» dieser Aussordcr- nng ist der Bruch mit jenen Traditionen, die sich an die Idee des Kartells knüpften, so deutlich ausgesprochen, daß an eine Wieder belebung dieser lchtcn Cchopsung des Jürsten BiSmarck. wcnigslcns in Preuße», schwerlich gedacht werden kann. Tenn die durch den Gegensatz aus dem Gebiete der Schule hervorgeruscne Annäherung zwischen Freisinn und NationalliberalismuS wird sicherlich auhaltcn und für die Gestaltung der kommenden Tinge von wesentlichstem Ginfluß sein. So wie die Sachen jetzt liegen, wird nur» eine klare Scheidung der Parteien nur willkommen heißen dürfen, und sowohl im Interesse der Negierung wie in dem des Pulkes und seiner Pertretnng würde cs liegen, wenn aus dem jetzt bestehenden Wirr warr sich klare Gebilde uuSschiedcn. Bedauerlich ist nur der Anlaß zu dieser Scheidung, bedauerlich vor allen Dingen, daß der dem preußischen Landtage vorliegende Entwurf über die Neugestaltung der Pollsschule so geartet ist, daß auch Konservative erprobter Ge sinnung ihm nicht überall beipslichteu können. Tic Gründe für die Ibeilweisc in diese» Kreisen bestehende Abneigung liegen klar zu Tage: sie beruhen vor Allem in der Tendenz, dem Kierikalismus eine Neihe von Koinessionc» zu machen, die den, protestantischen Biirgerthum unstnnpalhiich erscheinen müssen, sie beruhen in per Thatiache, das; der Gnlwnrs schon durch seine Geschichte sich als eine Art von Unterwersunas-Perlrag des Staates auzeigt. Dem geschlossenen Liberalismus ständen demnach in dieser Frage die Konser Votiven in einer keineswegs günstigen Position gegenüber, und das ist um so bedauerlicher, als gewisse Grundsätze des neuen Nesoringcsetzcs durchaus die Billigung der christlich und deutsch gesinnten Parteigenossen finden müßten. Das; hier;» die möglichste Ginschränknng der Sstnnllanschulen und die Betonung des religiöS- li'nsrssionellen Ingendnnlerrichts gehört, ist bereits an dieser Stelle hervorgehoben worden. Fraglich allerdings wird eS auch jetzt, trotz der Mahnung Bennigsen's. bleiben, ob der Freisinn sich bereit halten wird, leine Feldzeichen mit denen der liberalen Mitlelpartei zu vereinen: unter einem Tbeil der Gesinnungsgenossen Nickcrt'S dürtle die Neigung hierzu vorhanden sei», der Abg Nichler jedoch mit seinem Anhang, der bisher stets in den Fralttonsstreitigkeite» die Tbcrhand gewann, wird nicht ohne Winwi^s dazu verstellen, mit den vor drei Jahren so hart bekämpften Gegnern gemeinsame Sache zu machen, zumal seiner Meinung nach unter dem neue» Kurse die Saat der Nadikalen üppig in's Kraut schießt. Sb Herr Richter mit dieser Auffassung Recht behält, bleibt billig zu be zweifeln ; wenn eine der radikalen Parteien von der jetzigen politischen und wirkhschasllichcn Lage profitirt. so ist es die Sozialdemokratie, und in den Sluudcn ehrlicher Selbsterkenntnis; dürfte es auch dem Abg. Nichler nicht entgehen, in welch srnchtbarer Weise er selbst zu der Ausbreitung der sozialistischen Anschauungen trotz aller Broschüren beigetragen hat. Wollte er selbst und seine Freunde in Zukunft eine Stärkung erfahren, so liegt die Ursache hierfür nicht etwa in seinen eigenen Leistungen, sondern auch in der Haltung der Reichslegiernng, die leider recht oft unter den treuesten Anhängern von Staat und Monarchie unerfreuliche Wirrnis; nngcrichtcl Kal. Oder was soll, um bei der Schnlsrnge zu bleiben, der wohlwollendste Bcurtheiler der letzigen Strömung sagen, wenn der leitende Staat? mann bei Einbringung des Goßlcr'schen Entwurfes vor einem Jahre erklärte: «Die Stantslrgiernng ist zu Gunsten der Neli gionSgcscllschnste» soweit vorgrgangen, als sie mit der Wahrung staatlicher Interessen geben zu können geglaubt hat", und wenn der neue Entwurs eine Reihe von einschneidenden weiteren Zu geständnissen an de» Kleirkalismus enthält? Ist das ei» wirklich slnatSlnannisches Poigeben? Was soll der Protestant dazu sagen, wenn Hr. von Eaprivi das Gesetz mit der Nolhwcndigkeil verlhri- digt, „einen Zustand zu schassen, mit dem die katholische Kirche zufrieden sein kann"? Im . abre 1887 erklärte der Nuntius Ga limbcrti im Austrage des Papstes, daß dieser nach Annahme der fünften Novelle zu den Margesetzen den desinitivcn Frieden als erzielt betrachte; wozu ist denn da noch ein weiterer FriedenSichluß nöthig? Einige kulturkämpserischc Neigung scheinen auch die Herren Kar dinale von Frankreich zu besitzen, die neulich ans Weisung ihres kirchlichen Oberhauptes eine Erklärung abgaben, in welcher sic zwar versprachen, .der Regierungssorm, die Frankreich sich gegeben hat, keinerlei Opposition zu machen", gleichzeitig jedoch eine Reihe von Prvgrammpunklcn ansstelllen, in denen der Nachsatz den Porderiah eigentlich immer wieder aushcbt. Co heißt cs, die Katholiken wür den sich auf de» Boden der Perfassnng stellen, „aber" stets die Vcrtheidiguiig ihres bedrohten Glaubens in erster Linie im Auge haben : die Kirche wolle sich nicht zwischen Negierung und Bürgcr- thum stellen, „aber" auch der Staat dürfe nicht zwischen die Kirche »nd die Gläubigen treten: die Katholiken wollen keinen Staat im Staat bilden, „aber" auch die Kirche soll nicht der weltlichen Gewalt als eines der Räderwerke scinerBe.Wallung einverleibt werden: die Kirche könne die Militär- »nd Schulgesetze zu dulden gezwungen werden, „aber" es sei ihre Pflicht, dieselben rückgängig zn machen. In diesem Tone grht es weiter, bis das Scheistslück mit dem Aus druck des Bedauerns schließt, daß die Kirebenhirten durch de» Ernst der Umstände gezwungen leie», die Beschwerden der Kirche auszn- sllhren gegen Diejenige», welche rcligionsseindliche Absichten in ihre Politik mengen. Man kan» sich eigentlich nicht wundern, wenn die republikanischen Blätter von dieser Kundaebung nicht sonderlich erbaut sind und ihre» Leiern die Versicherung geben, daß nicht ein ucdcns. sondern eine verhüllte Kriegserklärung in gewinnt noch eine gewisse Berechtigung durch den Umstand, daß nur ei» einziger Kardinal, der Republikaner fteundliche Lavigerie, seine Unterschrift zurückgehnltcn bat Wie aber ist es zn erklären, das; die französischen Kirchensürslen sich gewissermaßen in Lpvosilwn zn dem dcktarirtcn Willen des Papstes setzen ? Nun. der Papst ist alt und er ist krank: wenn seine gcstmdc Natur auch manchem Sturme standhiett und auch jetzt wieder den Anprall der Influenza, jener tückischen Krankheit überwand, die nacheinander die Kardinale Simeons und Manniirg, den Iestiileiigeiieral Anberledr, »nd de» Pater Eornaldi hinrafste, so eilt doch mancher Gedanke bereits zum nächsten Evnelave und zn dem Manne, der berufen ist, nach Lev dem Dreizehnten die päpstliche Tiar» zu trage». Der ictzigc Papst war ein Mann der friedlichen Politik: er suchte das Inter esse der Kirche nicht in Kampsesslellung. und er hat durch sein ver- töhirliches Porgehe» »nzweisetbasl größere Erfolge erziehst, als sein Porgänger. Er weiß seine Zeit ahziiwarlen, nrcht mit Gewalt will er ertrotze», was ihm der Augenblick versagt. Aber diese kluge Po- lilik bat ihre mächtigen Gegner gerade im Lager der höchsten Geist lichkeit und mehr als einmal mag Papst Lea schwerere Känrpse mit seiner Umgehung, als »nt den Gegner» der Kirche bestanden haben. Jetzt verlangt er, daß in Frankreich der ElernS sich der Republik nähere: so schwer ihm daS salicu mag, sicherlich geht er aber hierbei von der Ansicht iius, daß sich saust Frankreich dem Eiusluß der Kirche gänzlich entzieht. Tie tüns Kardinäle wiederum haste» air der Ueber- zcngung fest, cs sei besser, sich an die Fahnen hofsuuriaslvicr Prä tendenten zu klammern und ohne Zweifel werden sie in ihren, dis kreten Widerstand gegen ihren Oberhirlcn durch den Hinblick a»f die Möglichkeit gestärkt, daß bald ein neuer Papst die Tiara er halten und die Politik des neunten Piv wieder ausnchmen könnte. Aernlchretb- «uv ^krnsprtch-vcpiijH» vom 25. Januar. Berlin. Reichstag. Auf der Tagesordnung steht das Budget Zunächst cvcirl. l. »nd 2. Berathniig des am 18. d. M. in Nom abgeschlostcnen Uehercinkommens zwischen dem streiche und Italien über den gegenteiligen Patent, Muster- und Markenschutz. Abg. Schmidt st'reis.j vermißt in dem Beitrage eine Bestimmung analog 8 ft des Vertrags mit Oesterreich, betreffend die Urspnrngs- bezcichnung der Waaren. — Abg. Dr. Hammncher l»!) hält die Bedenken, die er in der Priorilatsfrage bei der Konvention mit Oesterreich ausgesprochen, cinsreeh! und vermißt gleichfalls eine Bestimmung über die ftancneri'iieo illo^alo. — Unlerstaatsselretäc Nicberding crwicdcrt, daß eine Wiebe Bestimmung Italien gegenüber nicht nöthig sei, da Italien bereits entsprechende Bestimmungen seinerseits getroste» habe. -- Tie 2. Leuuig der Kviwculion wird von der Tagesordnung abgcietzt. — Es folgt 2. Bcrathuug des Handelsvcrlrags mit der Schweiz. Abg. Siegle Ort s erörtert ein- gebend die wirthschasllichcii und finanziellen Wirkungen der wich tigen Positionen des Beitrags und bcsürwortet den Bcrtrag in der Hoffnung, daß damil die Grundlage für eine Wcsterenlwickesting gcichgssen sei. Bei den einzelnen Positionen sei »wiel erreicht, als erreicht werden lonrrle — Abg Rnblaiid (Glsäsierf spricht mit Rücksicht ans die Schädigung, die der Pertrag sürElias; Lothringen Pringe, gegen dcnielbcn. — Abg. Samhnmmcr ssrcis.Z weist ans die bedrückte Lage einer Airzakl mittelderrlscher Hanoiiidirstriceii. als Spielwaaren Industrie ». s. w, bin, weiche lediglich durch den Wer Zolltarif verschuldet sei Er könne nur wünschen, daß man der Thüringer Industrie bei weiteren Perbaudiniigeu wehr Berücksich tigung zu Theil werde» lasse. — Abg. Abtftrl.swüuicht eine gleich mäßige Präcisiiuug der Begriffe „grobes und feines Echuiiwnk" im deutschen und im Schweizer Wnniciivcrzeichniß. — Abg. Landes tEenlr.f bedauert die Zollberabietzimg für Kaie, wodurch die Käie- sabrikation im Allga». weiche erst durch den Zoll konliilrenz'ähig gemacht wurde, geiehädigl würde. — BnndcSkommistar Geb. Rath Huber: Wir batte» verbältnißniäßig wenig eonecdirt. Mit dem Kviipcntional-Taris mit der Schweiz belastete» wir die Einfuhr mir noch im Tmchschnftt niit Ist,5 Proz vom Werth, während die Schweiz, deren niitonomer Tarif einer durchschnitliiche» Beiasiung von ft,l Proz. entspreche, dieselbe in dem BertcngStarise aus 5,4 Pro;, herabsctze. Durch den vielfach nngegristencn BeredclnngS-Pcrkehr werde bedürftigen deutschen Gegenden Arbeitsgelegenheiten ge sichert. — Abg- Dr. Brömcl lsreis.s rügt die Haltung perichtedencr Indnslrieen den Verträgen gegenüber. Sie verlangten Herabsetzung der Aiikgangszölle, wollten aber von einer Herabsetzung der deut sche» Zölle nichts wissen. Die Art und Weise, rn welcher die El sässer Spinner ibre Interessen hier vertreten hätten, sei nicht ge eignet, Shmpathicen für sie zu erwecken. (Oho!> Ein großer Theil des in Elsaß Lothringen produzirlc» Banmwollgarncs werde dort weiter verarbeitet, nur etwa die Hälfte davon komme zur Ausfuhr nach Tenlschland. Die Zollermäßigilngen leien viel z» unbedeutend, als daß sie für die Iiidnstricca besonders rn'S Gewicht fallen könnte». Ter Zoll verthencre die Waare für die deutschen Kvnstimcirte», um sie billiaer an die ausländischen Konsumenten «blassen z» können. Die Zollerböhnngen von 1885 seien nicht auf recht zn erballen. Erhoffe, die Regierung werde ans dein betretenen Wege svrlfahren. — Abg. Dr. Petri (nt ) glaubt nicht, daß die Zollermäsliaung für die Fest,spiinrerei dentieherseits bewilligt worden sei, weil die Schweiz dieselbe als eomtitio sino gua non gefordert hätte, sondern weil man eine Bergünslignng für die Hans-Skiden- Iirduslrie erreichen wolle Es handele sich nicht blos um die Spinnercibcsitzer. sondern auch um die in dieser Industrie beschäf- tirften Arbeiter. — Preußischer Handclsministcr v. Berlepsch. Die niederibcinische HanS-Seidenindnslne sei gegen jede Herabsetzung der Zölle als eine» Einbruch r» das Schutzzollsristem Sie verlange aber Rückvergütung des Zolles »nd zwar ohne Identitätsnachweis Auf die Petitionen ans diese» Kreisen könne man sich also nicht berrise». Tie Erwartungen, die man im Interesse der Entwickelung der Feinspinncrct an den Zoll geknüpft bat. haben sich nickt erftilU Nur ein große» Etablissement in Bielefeld »nd eine Fabrik in Sachsen bezagen nennenswerthe O-nantttätc» Bau »»volle »gar» ans dem Elsaß. Die Elsässer Herren arbeiteten mehr für die Verarbeitung im Elsaß selbst, den» dort seien Spinnerei »nd Weberei verschwislert und verschwägert. Gegen die englische Konkurrenz sei nicht ans- f zrikamnien. Nack Alledem sei es nicht richtig, daß eine wichtige ^ Industrie durch die Zollcrmaßigung betroffen würde, wobt aber liege j diese Zollcnnäßignng im Interesse der deutschen Fcinwebcrci und zahlreicher Indnslrieen. — Tie Weiterberalhung wird hieraus aus Abends ft'/r- Uhr vertagt. * Berlin. Der Reichstag nahm in der Abendsitznng in zweiter Lesung den Handelsvertrag mit der Schweiz und die Restitution Barth ans Einsetzung internationaler Schiedsgerichte zur Ausgleichung der ans Handelsverträgen entspringenden Streitig keiten an. Berlin. Das Abgeordnetenhaus begann heute vor überfüllten Tribünen die Berathung deS Lolkslchulgesetzes. Abg. Wessel (frrikons.) erklärte, der Vorlage nicht absolut ablehnend gcgenüber- Tielistag. 26. Jamiar. besonders im Osten, daraus erwachsenden Laste». I» Weslpreußen würde» zahlreiche neue katholische Sehnten am Kosten der protestan tische» Einwohner knickstet werde» müssen. Mit Rücksicht aus die Leistuonssähiglcit der Gemeinden werde aus die Simuilanschulcn nicht völlig verzichtet werde» können. Redner wandte sich ferner gegen die Bestimmungen über die Ucbcrwachung deS Religions unterrichts durch di- Geistlichen, welche den Windthorsl ichen Geist trügen. Eine Berstäiidigmig sc! aber auch bierüber nicht ausge schlossen man könne durch Bestimmungen über die Borbildung der Lehrer erreichen, was man mft der Vorlage anstiebc. Die Bestimmungen über die PrivatschMn seien unannehmbar; sie würden dazu benutzt werden, die Kinder der Volksschule zu ent- ^ ziehe», besonders in den großen Städten. In der Pvlcnsrage stimme ^ er dem Minister nicht zim sein Lprachunlerrichtserlaß habe schon > bedauerliche Folgen gehabt. Auch die Tcccnlralisation der Schul verwaltung sei bedenklich. Er billige den konfessionellen Ebaraktcr ! der Vorlage, verwerfe aber deren hierarchischen Eharakier. (Beifall.) >— Abg v. Buch (kon!.) tritt für die Vorlage im Interesse der Kon- i sessionaliiäl ein. Wolle man den konfessionellen Eharnktcr der Volksschule wahren, so müsse man den Gcistliche» die Aussicht über den Rcligioiisuulcnicht gebe»: das lasse sich nickt anders machen. Aucrkemieuswerlb sei die Gnmdbeilimimmg der Vorlage, das; auch de» Kinder» der Dissidenten Religionsunterricht erlbest! werden soll. ! Viele hätten für die Religion ja mir Hohn und Spott Es könnte aber noch die Zeit koininen. wo diese Leute auch noch beten lernten. ! Tie Bebanptung. die Scbiiie würde der Kirche auSgc!iescrt, sei j nichts weiter als ein Sckstagwort. Seine Freunde behielten sich ! im Einzelnen AbäiidcruiiaSamiäae vor. stimmte» aber im Prinzip der Vorlage zn. Tie Bestimmung, welche die !1 Millionen aus dein Ueberschus: der Einkommensteuer süi die Schule verlangt, sei zu streichen Dem Haine sei in feierlichster Weise versprochen Worten, daß dieser Betrag zur Entlastung des Grundhcsitzes ver wendet werden solle. — Abg. Tr. Ennecceriis «nl) erklärt die > Vorlage für seine politischen Freunde i» allen Tlieilen für unan- j uebnlbar. sowobl wegen der uiniölbigen Ausgabe staatlicher Rechte > zu Gunsten der Kirche, als auch wegen der schrankenlosen Aus- dcbinliig des PiivatiinleirichtS Schließlich würde man auch die böhcren Schiiten und Universitäten der Kirche nnslicscrn — Abg. Tr. Reicheniperger (Ecnlr): Tic Vorlage gestatte der Kirche nur die Ueberwachniig des Rcligionsniilcruchis, und da« sei doch die mildeste Form, denselben zu leiten. Ans diese Leitung l>abe die Kirche »nbedinglcii Anspruch. — Knstusmimster Gras Zedlitz be dauert, das; zwischen der Negierung und den Naiioiiallibcralen so wenig Berührungspunkte bestehe». Insoweit Windthorst mit seinem Anträge rin Rechte war. kvmilcn keine Bedenke» obwalten, seine Fordenliigcii in die Vorlage niiftniichnicii. denn den Privaftchnlen hat die Bevölkerung keine großen Swiipattiicc» enlgegengrbracht. Gegen die Plipakichuien so erhebliche Bedenken gellend zu machen, liege dock angesichts der bisherige» Eriahrnngc» kein Grund vor. wie ei» Hinweis ans Francke nnd Pcstalozzr beweist. Nachdem Abg Dr. v. Iagdzcwski Pole) für die Vorlage gesprochen, wurde die Weiterbcralluing aus morgen vertagt. Berlin- In der „Nhcin.-Westsäl. Ztg." wird der Annahme ciitichiedcu eulgcgciiaelrcte». das; die Broschüre „Fürst Bismarck und der Hos" vor ihrem Erscheinen das Placet des Fürsten Bis marck gesunden habe Berli u. Ter hiesige Magistrat trat der Petition der Stadt verordneten au de» Reichskanzler wegen Abänderung der Schicß- Instruklivn der Schildwachen bei. — Zn Einen des gestern hier eiiigetrofsciicii ivürftembergischen Königspaarcs fand heute im König!. Sch'osse ein größeres Galadiner statt. — Für den verstorbenen Großfürsten Konstantin von Rußland legt der hiesige Hos vom 2i>. ds. bis incl. 4. Februar Trauer an. — Tie „Post" bvrt, daß die neue Anleihe zwar 250 Millionen nicht erreiche, 200 Millionen aber überschreiten werde. Leipzig. Der „N. D. Ztg" wird ans Tante» tclcgravhirt, daß der UnterstichniigSrichter Bruzins nunmehr an Ort »nd Stelle die Zcugeiwcrnehmnngen wieder ausgenommen hat nnd zwar im Beisein des Indengemeindc Vorstehers Oster. Als der Besitzer Kipper gegen die An>vc»cnl>cit Ostcr's aus seinem Grundstück pra- testirte »üd ihn sortwics, widcrsctzte sich diesem der Untersuchungs richter BnziiiS. K ö l n. Die „Köln. Volksztg" nieldct den Tod des Missionars Pater Schmsic. .Hamburg. Der Senat wird die Ausnahme einer Anleihe von 50 Millionen für die Regutirung der Elbe beantragen. Es finde» außerdem Verhandlungen mir Preußen betreffend die Uebcr- nahme eines Theiles der Kosten statt. M ü n ch e n. Tie Tante deS Pniizregentcn, Herzogin Maxi milian. bat einen Ansall von Influenza mft Entzündung beider Lungenflügel. Tie Aerzte crllärcn den Zustand der ftljährigcn Hcrzoai» für sehr bedenklich. W i c n. Das Herrenhaus nahm die Handcisbcrträge an. Brüssel. Die Kammer trat rn die Beralhung der Handels verträge ein. Minister Bern irrt sprach die Hosinnng auS. daß sich die Agitation gegen die Verträge legen würde, wenn erst deren Rcsullalc bekannt würden. Frankreich habe durch sein Prohibiliv- ihslein Belgien gezwungen, anderwärts Anschluß zu suche». Tie Ausfuhr »ach Denlühiand betrage den vierten Theil der Gcsgmmt- anSfuhr Belgiens nnd hebe sich soitgesetzt Bern. Ter BnndeSratb richtete an die Bundesversammlung eine Botschaft über den letzte» Notenwechsel mit Frankreich. Ter BnndeSratb glaubt nickt, las; Frankreich einen vollständigen kommerziellen Bruch niit der Schweiz wünscht, und schlägt deshalb vor. nicht de» Generaltaris, sondern de» Koiivenlionaftarsi vom 1 Februar Frankreich gegenüber anznweiiden. Doch behalt sich die Schweiz vor. den Geiicraltaiis mit erhöhten Positionen cpentncll später gegen Frankreich anznweiiden. Petersburg. Sämmltiche» Arrestanten der russischen Ge fängnisse sind laut soeben eraaugeueu telegraphischen Befehls von setzt an 20 Prozent ihrer täglichen Nationen zum Besten dcr Noth- lcidcnden ahzttz che» Lodz. In der Wohnung der Pnvalhebamme Joscsa Bcdnarck. die sich mit der Pflege von Kinder» befaßte, wurden von der Polizei gestern 15 Kindcrleicken. zum Theil ganz verweste, ausgefunden. Tic Engelmacheii» wurde verhaftet Tie Berliner B ör > e tctztc die Baisse für Krcditaktien »nd Diskvntokommandil fort, was mit der österreichische» Balnlarcg»- lirnng motwirt wird, wozu heute noch iimfangreichc ZwangSdcck- nngrn in Kreditaktlcn für das imvlvcnte Bankhaus Goar i» Frank- surt a. M. kamen. Andere Banken stellten sich wesentlich höher, nur Tarinstädter blieben mit Rücksicht ans die portugiesischen An gelegenheiten matt Stach Beendigung der Dccknngc» tchwächte sich die Tendenz für sämmtliche Bankpapierc. Oesterrcichische Bah nen höher. Bergwerke sehr still, Kohlen schwach, fremde Renten meist höher. Im Kassaverkchr tzpcozentigc Reichsanleihe und Vv r» —»i LI - Ä -SS- Z *;» »Zs
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