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Dresdner Nachrichten : 02.03.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189203027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18920302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18920302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-03
- Tag1892-03-02
- Monat1892-03
- Jahr1892
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- Dresdner Nachrichten : 02.03.1892
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r«»e»I1t «i» V»lUL UnM-iu»,, »ria>t„«v«lichr. VSs«k,t»r>ti e«. VI>N,liLtr„ch»» »t», v »M»»^«,^,«,n»»tn «o» » »>»!Na«« »» l, Udi » t'i»»n ,4 v«, kn «»». 1»«t «»»> na» ,4n»^r» « Li«. mn»rm 4 IN» <k>>lLr>>,,.', ?!kll, 40 «>« Ai>rüa»i»ui,«»„ ,ul txi U, »>«»»,«, »ui txiVnvai > UI» Um« <iui»»<i»tl ltairrm Lin» «nku»i» tn>- Mt»« IWW tu> hie »aaii, »»i»e Nmuuium »ei »«riarn wir» u,»i »n>,vr» Out tii>,e 0»kun!»4ua»»a>,'!>a», ,,uc» vl>rve>*«»ut»ui>, am» iineimatte» »sei -voneii-atilinl« «»»«»>>» «i„„ei»»l>»»r P»ri». Iiuike Irme V-i!u»i>u>ter» »aküuoiuuiHeu iieliuie» «ainuNlttbk mduile Vi» «»lüudiu a>t»u ,iel>u,ki> iuuiuilliLe *-»- -H- Ausi. 54,00U Stück Lsrnks-rä. HesrlrlvtL jvtrt?!rllül8vdvr klLtr (Lodrell-^potkeLs) : .loluuiuotiüti»rüjt'ii-l'uckv. vnaaro Lanoneso-Lili>vttitjvn botinöst sied « HG Gtr«»«»«« O (nodon äor Oroi-üniw l!u>!< », vui-ä-vju Ilotvi zcolüuor dluiGst- ))illlseul!eitt ^ Kossler. A- 6-. Arcs-en. Dresden, 1892. Mo«r^n- kri1^.l!ü 8 soffen ^ mvtevnr m «ingatrullvn. 1Ü ck-'-Itnr^r ^ k. 6. Lerrüisrm. ^ «rsöKWLBE K«*L« »>r»ötS««rtS^SLs.i .^'.. -'s 4» ^ .4. -< r r !' klt'iiü it ll ^ tue ft: MV vrsvls vncd 51uu»>«. Iwu»»t« 1'vil'ok-, Nrüi»dv!»r un«i >V t»uor llu. !'Iili,!. Vreväen, .'5. ^px-inlitälcin I- NN'l <»iuz»l»»-n- ^ulnzrli»»« i>, Vnülßuich,» -Iftiuwni'nptüim 12 Gütli 6 Kall», nach joüoiu Nilü i» lcllimtl. Fu^lüiivunp. kLÄtvLrLzrdLs >»» Ra!m 8 XüM. -ir. iZL Zpttükl^ 25jähr>geS Jubiläum der national-Iibrralen Partei, bulgarische Wirre» Hosiiachricttteii, Laiidtagsvrrbandhiingc». östeireichisch migaiiichel Htisrvecei». Radsatirerwmtrscst. E^Dvrwerem. Äewertirvcrein, Äerichtsverhanviuiigen. ttiusüni-^cicr. L. HöZ8S, älil«i» !r<, K'Kl. ÜZÜ., >A r>n>jitte>ilt x HvllLolteü m Lvdneäiacdoa» kitlzärtsodeil LtivLerviva 8 it> ^roxuer ^x»»»vn!>t. h«, Z». r.» «»«>-.!» ^VrÜLSnd2.UL-Ltrr5§2 30, xexviiUdvr ävm viisiinr>.Ii80n Vid^i'iü.-il'iU!l. Mittwoch, ä. Mmz? Politisches. Am Li'untan feierte die »littoiiallit'emle Partei das Jett idreS Wrüvrlaen BeitebeuS. Die ist die einzige Zraktwn, welche sich seit Eröffnung deS konslituirenden Narddeutichen Rei LStager in unveränderter stiestalt erb ilten dat. Schon diese historische Thal« fache allein beweist, dab sie eine starke, in den politische» Peihält« »Isfrn der Vergangenheit tiesbegründete Ezislencherechligui'g be sessen haben mich. I» der Thal bat dir natlonallibrrale Partei eine unmittelbar mit der nationalen Wiedergeburt gegebene unab- weiSllche geschichtliche Aufgabe, die intensive Pflege und Fortentwickelung der nationalen Errungenschasten in dem neu organisirten Deutschland. zu der ihrigen gemacht und auch — das wird ihr stet« als ihr erste- Verdienst anzurechnen sein — durchzufltbren verstanden. So nachdrücklich wie keine andere Partei ist sie iett der Umwälzung des Jahres 1866 bemüht gewesen, den nationalen EinbeitSgedonke» auf dein Boden der neugrschnsseiien Thatsache» niit aller .stralt zu fördern und zur Vollendung zu führen. Allerdings läßt andererseits sich nicht lcugnen, datz sic ln den ersten Jahre» ihres Bestehens in der starken Betonung der Idee deS nationale» Einheitsstaates zu weil gegangen ist. indcm sie den historisch berechtigten Verhältnissen, den Sonderrechten der Einzelstaaten. die sich mit Preußen zu einem Bundesstaat vrwinigrn sollten, zu wenig Berücksichtigung schenkte. Grade hierdurch winde hier und da eine unerfreuliche Reaktion hervorgerufen, welche in parlikularistischen Strömungen ihren Ausdiuck fand Tie staatS- männische Weisheit BiSmarck's traf in diesem Punkte wieder das Rechte: er wahrte und schützte die Daseinsberechtigung und die individuellen Bedürfnisse der Bundesgenosse» und hegte da- znver- sichlli.be Vertraue«, daß in der treuen nationale» Gesinnung der Bun- deSfiirsren und ihrer Regierungen der beste Hort dri dcutichen Einheit und die sicherste Gewähr der allmähliche» innerlichen Velschmclznng zu einer Nation und der Schassung eine- nationalen SiaatsburgerthumS gegeben sei. An dem Zustandekommen der Verfassung des Rotddeni- schen Bundes, wie nicht minder deijenrgcn des Drillichen Reiches haben die Naiionaltibkralen als ausschlaggebender Faklor der damaligen pailumentarilchen Macdlvcthällnisse einen wesentlichen Anlheil gehabt. Ihrer maßvollen Selbstbetchlänkniig war cS irrner in erster Linie zu verdanken, daß eine einheitliche deutsche Iustiz- gesetzgebung geschaffen und das eiste Sevtennat bewilligt wurde. In dieier Zeit, in der zweiten Legislaturperiode des Deutschen Reichstages, während welcher die Partei über 156 'Mitglieder ver fügte. ist sie dem Frusten BiSmarck in der Tiirchsührnng seiner nationalen Politik nach Außcn wie im Inner» und in der Ab wehr der antiilatioiialc» Strömungen des Partitularismue. und des Uitram »tanismiis eine zulurtassige, unentbehrliche Stütze gcweicn. So lange die nationaUihcra.e Partei in llcderciiiitimm- ung mtl den Bestrebungen des Fürsten Bismarck für die Forder ungen der deutschen Reichsposttik cingetrelen ist, ist sie ihrer vor nehmste,! Ausgabe, die nationalen Errangenschaite» scsligen und ausbaue» z» Helle», gerecht geworden. Darum baden die National- liberalen auch icderzeit dem Begründer des Deutschen Reiches, dem eisernen Kanzler, unauslöschliche Dankbaikcil und Verehrung zu dewahien gewußt. Bei der Jubiläumssestltchleit erreichte die Stimmung inre» Höhepunkt, als Tr. Bürklin den Fürsten BiSmarck, welchen die Partei in der Erreichung jeiiies großen Zieles jo thatkräslig imterslützt hat, in seiner ganzrn. um- lassende» nationalen Bedeutung scicrte. Schwere Einbuße der Stärke und Bedeutung nach erlitt icdoch die Partei, als sie l87st in Gegensatz zu der nationalen WirlhschaslSpülitik deS Kanzlers trat In der maltherzige» Stelliingnahme zu den wirlbkchastltchen i Fragen und in dem glundsatztichcn Bestreben, die wirthschastlichen Gegensätze Ihnnlichsl auszugieichru, liegt die eine Hcniptschwachc der Panel, an der sie auch heutigen TagcS noch schwer kiankl. Ter andere wesentliche Fehler, weichen dir Nationaililirralen wiederholt begangen haben, beruht darin, daß sie unentschlossen zwischen den nationalen und den liberalen Fordciungr» und Aus gaben hin und hrrschwanke». So lange sie an den gesunde» nallonalcn Grundgedanken des Kartells sestluelte» und sich nicht von den Lockungen der Linken umgannn ließen, habe» sie der deullchnationcilrn Reich-Politik in der Bekämpsung aller radikalen und extremen Elemente, der Sozialdenwkicilir, deSTeutschsrrisinns, der Ultramontancn, der Welsen und der Polen, unschätzbare Dienste erwiesen Mit Riciensidrittcn ist die Partei abrr überall da dem Verfall entgegengegangrn. wo sie im starren, engherzigen Doktrinarismus daraus pochte, daß sie sich nicht bloS nationale, sonder» auch libetalc Ausgaben gestellt hatte. Die Zukunft der »ationalliheralcn Partei wird dabon abhängen, ob sie sich bewußt bleibt, daß sie vor Allem und in unteren Tagen ausschließlich in der Abwehr gegen die nllramo»tc»re» und rrichSfeindlichen Machtgelüsle nationale Gesichtspunkte zu vertreten hat. oder ob sie ihrer liberale» Vergangenhelt treu bleiben will, welche auf rin Zusammen gehen mit dem Tkntschsreisinn hrnwrist. Nur Im rrsteren Falle dürfte dem Nationallsdcrnlismns in den schweren Kämpfen der Zu kunst wieder eine führende Stelluna beschiedrn sein, welche ihr die zuverlässige BundcSarnosscnschaft eines aroßen TbrilS der Eonser- vativrn sichert. Diele Stellung würde ihm um so iiieb» zufallen, wenn er den nationalen Gedanken inannhait und unerschütterlich besimderS nach der Richtung wirksam zu vertlcien sucht, welche der Führer der Partei am Sonntag in sei»« Festrede mit den Worten aogedciitet hat: „ES ist nicht alles national, wa? sich heule so nennt oder höhere» Orte- so erscheint." Gewinnt daS nationale Element im Naiional- liberaliSniuS über die ltbeiale» Prinzipien dauernd die Oberhand, io werden auch »ach und nach in den Nethen der Partei die rich»! tigcn Gesichtspunkte für die Bcurtheilung der brennenden wirth- schastlichen und sozialen Fragen, insbesondere dec Judensrage. maßgebend weide». Die Slellungnahme der gegenwärtigen Führer der Partei in der letztgenannten Frage beruht auf dem einseitigen Hervorkehren falscher liberaler Giund-,»schaumigen und ln der Vertcngnung dcö nationalen Gedankens. Heinrich von Treilschke galt einst alS einer der angelehensten Vorkämpfer der Nalional- liberalen; dennoch hat er sich nicht gescheut, vor mehr als 10 Jahren daS mannhafte Bekenntniß obzulegen: »Die Juden sind unser Unglück!' Möge» die Natlonalliberalen in Konflikten zwischen der liberalen und der nationalen Idee die letztere allezeit hellleuchten lassen zni» Segen unseres dentiche» Vaterlandes! Wiederum ist leider in Folge von Verschwörungen und Atten taten in letzter Zeit die Ausnnrksamkeit aus Bulgarien, den euro päischen Wcltcrwinkcl, gclenli worden. Bor einiger Zeit tauchten bereits Nachrichten über Eomplotte in Serbien ans, welche, wie cS in Belgrad die Spatzen von den Dächern pfiffen, gegen das Leben des Eobmgcrs und Stambulows gerichtet waren. ES be durfte damals der diplomatische» Einmischung fremder Mächte, um die serbische Regierung zu veranlasse», die Mordbnbrn, welche aus ihren Plänen so wenig Hehl machten, des Landes zu verweisen Daß die wicdc>hollcn Mordanschläge aus Stambulow, den hervor ragendsten Staatsmann Bulgariens, bisher vereitelt wurden, ist nur der Wachsamkeit der Behörden zu verdanken. Jetzt ist nun wieder ein pcidientcr bulgarischer Diplomat, ein wackerer Streiter für die Unabhängigkeil seines Vaterlandes, ruchloser Möiderhaud zum Ovier gefallen. Er ist im Laufe eines Jahres der zweite Blutzeuge der Freiheit Bulgariens. Am Charfrcitog vorigen Jahres siel der jugendliche Jinauzminisler Beltschew von Mördechand und letzt ist Bullowilsch, der langjährige Vertreter seines Landes in Constan- tinopel, der Wunde erlegen, welche ihm dnrch einen nur allzu sicher ge'ührten Dolchstoß zugeüigt wurde. Die öffentliche Meinung in Bulgarien ist überzeugt, daß der noch nicht ermittelte Mörder jener Bande angchürt, welche im Dienste der russischen Politik steht um die gegenwärtigen Machthaber und vcrdiclitesten Führer und Kampier der bulgarischen Unabhängigkeit aus dem Wege zu räumen. Dem Ermordete» hat sei» Vaterland vielen Dank zu »ollen. Tenn sein Verdienst war es vor allem, daß die bulgarischen Beziehungen zur Pforte sich seit mehreren Jahren in der erfreulichsten Weise vertrauensvoll und zuverlässig gestaltet haben. Immer wieder wurde von paiislavjstischer Seite der Veisuch gemacht, beim Sultan gegen de» Prinzen Ferdinand und Slnmhnlow Mißtrauen zu säen Nkan venreitetc wiederholt das Gerücht von der bevorstehenden Unabhängigkeits Erklärung, lediglich zu dem Zwecke, um de» bul garischen Liaa'smaunern Peileaeuheiteu zu bereite». Stets schei- kerlcu diese Agiiatiaucn >ni dem >e»e» und Vertrauen erwecke-'bcn Auftreten des Perlieters Bulgariens in Eonstautinovel. So schwer auch Bulkvwilsch zu ersetzen sein mag, sein Tod wird nur dazu bei tragen. die Bulgare» in ihrem »aiwuaien Frciheitssinu zu kräs- t'aru und ihnen d:c Lmuvatineeu der cioilisirteu Well i» crhöhicm Maße ziiziiweiiden Durch tiukerlistigc Mörder, selbst wenn ihnen »och andere Staatsmänner, wie z B Stamdnlow, z»m Loser fallen si'llkeii. wird es der rustischen Politik, die sich an Bulgarien bereits durch so viele Perlncchen vci-snndigt hat, schwciltch gelingen, die Selbstständigkeit dieses Landes zu untergraben und es z» einem VasallenUaaic des Ernren zu machen Der ictzige» kraiwollen und ztcibcwnßten Regierung ist eS gelungen, die L'si'iece, Beamten und thesiivetse auch das Bott mit der Hcrrschast deS Prinzen Ferdinand zu befreunden und i» ver öffeiulichc» Meinung das Vertrauen in ihren sichn Bestand »nd in die friedliche Forlentwickcl- nng Bulgariens dergestalt zu krakligen, daß K»l»nrophen in Folge von Cvmplollcii und Aikcntalen nicht mehr zu vcsurchten sind. —Do. Hrruichrkttz- und Ktrnizirrtli-Pcrlchi« vom 1. März. Berlin Reichstag Eingegangen: Gesetzentwurf be treffend Beschränkung der Ocfsrnttichkcit der Gerichtsverhand lungen. Das Hans ist wieder niigcmcin schwach besitzt. Die Berathnng des Marine-ElalS wird bei den Forderungen für neue Kriegsschiffe fortgesetzt. — Abg Fieihcrr van Stumm iRetchsp) tritt für die Bewilligung der Kreuzerkarvette k rin. Abg. v. Vvllmnr (Soz): Es tauchten immer neue Pläne ans Im Stillen werde daran scslgcbatten, daß Deutschland eine Schlacht- flotte ersten Ranges erhalten solle Tie Folge der fortdauernden Bewilligungen sei eine Pnnwwilthichast ersten Range». Man be rufe sich ans die Nothwendigkeit de» Schutzes unieres Handels. Unser überseeischer Handel halte mit de, Entwickelung unserer Ma rine nicht Schrill, auch bade Deutschlmd eine starke Handelsflotte gehabt, noch bevor wir eine Flotte halten Nagelneu sei der vom Reichskanzler nngeiübrtc Grund, daß ohne die Bewilligung der Evrvetic I< in Llettin ein Notd»»nd nnter den Arbeitern ans- brrchen winde. BiSver sei ja drr Nothsland von der Regierung immer geleugnet woide» Wem, sie tbn aber jetzt anerkenne, so möge sie auch wirklich wirksame Mittel zur Avhilse ergreifen Hier werde der Nothsland nur als Vorspann für militärische For derungen benutzt. — r'Ibg. Dr. Barth (sreis.j: Der große Schaden, de» die Ntabamci im Srcessii'nskricge in Nordamerika dem nord- amerikanischen Handel zugetügt. habe aus dcn AuSgnng deS Kriege« keinen Einfluß gehabt und Frankreich hat den Schaden, den seine Kriegsschiffe an, Privateigenthum angerichtet, bei der Kriegsentschädi gung vclgükcii müssen. Der Nothsland, drr durch die Natur ge schaffen worden, iverde erheblich gesteigert durch die Thattache, daß dnich die Getieidezölle dran Volke Stttt Millionen obgenommen wurden, »m die Gnindrenle z» verbeste,». Nachdem die Regier ung den Roldstand irlbst aneikinnt bade, sollte sie doch erwägen, ob nicht drr Erwägung der Verlheuerung des Brote- um LOO Mil lionen ein Ende z» machen sei. — Abg. Rickert lsreis.) wünscht zu wisse», ob für eine auS,eichende Beschäftigung der kaitrrltchrn Weistrn gesorgt sei. Die Piivatwerslen stünde,, erst in 2 Reihe. Daß sie uns nicht» ängstigen, wir ihm Abg. Hahn untergrsihoben, habe er nicht gesagt — Abg Hahn (kons): Er habe gestern den Sinn drr Rickerl schen Wone hier so wiedrraegcben, wie er allgemein aus- gesoßt wurde. Ans die Getreide,ollsragr hier so einzngehrn, alseS die Barth'schen Behanptiiiigrn erkocherten, würde der Präsident schwerlich gestatten Nebligen» teten diese Bebauvtnngen dutzend- jach widerlegt. — Abg. v. Bennigsen (uat.-lib.) verwahrt sich gegen eine Acußerilng v Pollmar'S, won ich er, ittedmr, die denttchen mit den rnisischen Finanzc» in eine Parallele geiiell! hat. E> wisse wohl, wie schlecht die russischen Finanzen sii!,, und daß diesiwen noch schlechter werde» würden, wen» deutsche B aisi rS diei lden zu stützen nnshisiten. Hieraus wird die erste Rate für die Krenrer- korvette k abgelebni Dafür sliinmen die Eonsirvalwen nnv Na- tivnallidcralcu. Genedmigl werden gegen F>> mnnigr und Sozial demokraten die ersten Raten für die Panzers wizcnge I und V. Gestrichen werde» die erste» Raten für das Panzersihrzeng >V, für den Kreuzer b' »nd für den Aviso 1l Für die sitzien beiden Schisse stimmen die Eonseivaiiven und die Rcichspartei, nachdem Staats sekretär Hollmann dafür ringet-cten StaatSsikrelär Hollmann tdcitt ferner mit, daß mit den bewilligte» Schifssvaulen es ermög licht ist. die knisirlichen Wersten zu beschäftigen, insbesondere die Wersten zu Danzig und Kiel. Die Weist Danzig sollte den Kreuzer ? erhalten, da sie für den Krciizcrb >u beiondeis geeignet sei. Sie wird letzt ein andere- Schiss erhallen, was freilich seine Schwierigkeiten hat. da der Bau desselben nur zur Haiste in Danzig möglich sein würde. Die Heranziehung der Pribanversten zum Schiffsbau sei ganz »nvermeidstch gewesen und es b We dies eine bedeutende Hebung des deuttche» Lchifssbrneo zni Folge gehabt, so daß derselbe sich mit dem des Auslandes messe» könnte Hieraus wird der Nest der einmaligen Ausgaben deS Ordinariums nach den Anträgen der Commission angenommen. Beim Exiraordiiiarstim beantragt die Commission Streichung der 2 Rate <1 Bauraie zum Bane von 2 großen Trockendocks aut der Werst zu Kiel l.3OO,0M). Adag. Gras Behr, Hahn. Dr. Hartmana. v Henk und Freiherr v. Stumm beantragen zum Grunderwerh OtOMi Mk zu bewil lige» Zuriickverwetsuna dec Forderung an die Commissi-ii ward avaelehni. ebenso nach längerer Debatte die Forderun.i selbst, so wohl in der Höhe der Vorlage als in der dcS Anttaaes das Grase» Behr und Genossen. Dem Anträge der Commission eimvrecheiid, wird eine Foidcruiig von 200,Mk. zum Bau von Wohnhäusern für die Arbeiter der Werft zu Kiel abgclehnt. Damit ist der Ma rine-Etat erledigt. — Daraus wird die 2. Berathnng deS Tclr- arcivhengesetzes bei der Abstimmung über den zu Y 7» des Com- mistwnsentwurseS eingegangenen Adändernngsaalrag fortgesetzt. Ter Antrag Dr. Licver-Hcum t„'Lie Tcleuruohenanlagcn sind möglichst io eiitznrichten. daß sie weder von andere» elektrischen An lagen störend beeinflußt werde», »och diese störend beeinflussen können") wird cchgelehnt. Bor der Abstimmung über den Antrag von Bar, welcher selbst Schutz der Delegravhenaiilage» verlangt, wird die Beschlußfähigkeit des HauieS oczweifelt. Die Auszählung ergiebt die Anwesenheit von l8«> Mitgliedern Das Haus ist somit nicht beschlußfähig. — Morgen Anträge, Petitionen. , Berlin. Die „Norddeutsche" lheilk mit. dem Kaiser sind au? Anlaß der in den letzten Tagen hier staligehciblen Ansamm lungen von cmgchlicv Arbeitslosen mehrfache Kniidgebnngen ans Arbeite«kieisen znacgangcn, in welchen dem Bedauern über die Bor- kommnisse. sawic der ttenettcn Anhängii.hkeit und dem uiieisichülter- liche» Vertiaucn zu der allerhöchslcn PcrsonAliSdruck gegeben wi,d. 9>'ame»llich hat der Ausritt der Kaisers am 20. v. M. in Mitten einer wildbeweglen Menlchenmcnge. welche einen licsernsten Ein druck aus dieselbe gemach! hat. Eingabe» veranlaßt, in denen jene Gcllükle charakteristischen Ausdruck iuidcn — Prinz Heimich wohnte auch beute den Beialhunacn des Marinc-EtalS im Reich'-lage bei. — Der Ldcrlruchirß Fürst von Radolin erhielt das Grös ste»! deS sächsischen AlbcechtSordcnS mit goldenen: Ltem — Das zwischen Deotschiand und Nordamerika adgeictiiosscnc Urvercmkommen über den aeaenicitigen Schatz der Urvcdcrr.chie ciithäll die gegenseitige Zusicherung, daß drc nordamerikanischen Stmttsangehöriacn in Dculschtaud einen mit den Inländern gleichen Schutz ih>cr Ur heberrechte und die Reichsangchorigen i» den Vereinig!- » Staaten den Schutz der Covvrigdt-Act genießen solle». — Die Rudgetloni- miisio» des Reichstages nahm henke den Etat der Zölle. Verbrauchs steuern und Stempctadgavcii. sowie daS Etatgesetz an. — Gestern stind hier eine aoarchistiichc Volksversammlung statt, in der sich die Abgeordneten mit den Sozialdemokraten ans inandersetzten lieber die Ziele der Anarchist-m wurde gesagt: Wir wollen nicht dis Frei- best des einzciucu Individuums, sondern die Freiheit der emrelncn Gruppen, m welche» die Meinung jedes cinn lnen Individuums zur Geltung kommen muß. Tie Ana chisten erstrebten im ooltsten Sinne des Wortes dir HerrschaskSlosigksit. Es ward zugegeben, daß die Anarchisten die P.opaganda der Tbat wollen. 2li» einen sozial- j demokr.-tischen Einw .nd wurde en'q gnet: Ebe der Ardciirr vcr- huilgcrs. >ci cS besser, daß er sich todt schießen lasse. Berlin. Die dem Reichstage zugegangene Novelle zum Strafgesetz bedroht Kuppelei mit Gesangiuß »ec.: unter 1 Monat, mehrere Fülle >edoch gewohuheitsniäßiger Kuppelei »ist ZachlhauS bis zu 5 Jahren und danedcn Grld>lr,ie bi-- 6rXX> Mark. Tic Bermieibung von Wohnungen an Prostttuirte bleibt straflos, wenn die polizeilichen Vorschriften beobachtet werden. Zuhältern wird mtl Gcsängniß nicht unter 1 Monat, in ichweren Fallen zwcnn er mit der Prostituilien verhcicalhet iil oder sie zu dem Gcwerbe nötbigli nicht linier I Jahr bestraft. Mil Gesäugniß bi? zu 6 Monaten wird bestraft, wer Schnsten, Bilder ic. öfscnllich auslegt, ankündigt, anschiägt und verbrriiel, welche, ohne unzüchtig zu sein, durch gröbliche Verletzung deS Scham- und An>m»dsgrsühls Acrgcr- niß z» erregen geeignet sind. Geschieht da» gewerbsmäßig, so tritt Gesäugniß nicht unter 3 Monaten ein. Mii Gesängniß bis zu 6 Plonoteii werden auch die Personen bedroht, die aus wegen Getahr- dung der Sitllichkrit unter '.'insschiuß der Leiscittlichkett gcsüürien Gerscktsverhandlnngen öfsentliLcs Aergcrniß zu erregen geeignete M'ttheiliingcn machen. Ferner wird bestimmt, daß bei Zuchthaus- oder Getängiiißstraie wegen einer von des »derer Rohheit oder Tittenlosig- kett zeugenden Th it die Strafe di» uns die Dauer von 0 Wochen ver schärft meiden lann, so daß der Bern,Weilte eu e harte Lagerstatt und Wasser und Brot als Nahrung erhalt. Die Anordnung der Verschärfungen kann ein,rin oder vereinigt geschehen und jede» dritte,- Dag wegsallen. Nach Berbüßung der Strafe können Ber- urthrille der Londespolizeibedöidc überwiesen werde» Diese Ueber- wriiung kann b>» zur Dourr von 2 Jahren an ein ArdlitShauS acichrhen, wo die Ueverwiesrnen mit gru cinnützigez Arbeit zu be schäftigen sind. Berlin. Der Kaiser gedenkt seine dies lährige Nsrdlandfahrt bis zur Insel Island auSiildehaen. Wien. Die Verwaltung der österreichischen Waffensabrik in Steher schloß mit Bulgarien einen neuen Vertrag ob aus Liefer ung von 80,000 Mannlichn-Gcwehrcn »nd 6 ittii Karabiner». Petersburg Ein hcnic vcrofscnllichles Gesetz bestimmt, daß der Zoll für Materialien zu Baumwollsabrikatcn bei der Aus fuhr drr letzlezcn in s Ausland zmückerstallet wird. Belgrad. Ter radikale Kino beschloß eine Resolution, wonach aus Verlangen Milan s und aut Grund der Vcllsihllktst- ung desselben auch die Königin N ttalie all-r Rechte als Mugttä» des Hauses jür verlustig erklärt und ihr der Bcsuch Serbiens ver» Pfund's WM «iudermilch. W'. dlt«»>ik »«lilekti «et». P!»»d. SotzlUltr. 41 «z
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