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Dresdner Nachrichten : 30.06.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187806309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18780630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18780630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-06
- Tag1878-06-30
- Monat1878-06
- Jahr1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.06.1878
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»IirNNLe«« durch d>k v»st » «-><7» at»»«l.N»«m«kn I0Vlzc/ »«ft«,« 33000 a,»st ftir »I« «ückiabk »Io«»« londtkr Man-Icrlpi« «ach» sich dlc N,d°>Uo« ^ ntqt verdlndltch. I>q,ratrnHlno»-m»aul» «iln»! ch»»I,»ft»«« ««y »,«I«r>tt Hamduri,»««« ^.7a7».kH; - in v«n«n. L»l,»t«. wltn. v-mdnr^ Nranftnr« «. M., «ün- LW^jiZLMÜ L«lll» ck ka. In Pari»? rre-dea, 1878. Sov«t«g. sa. g»«i. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. Mltredaeteur: vr. Ltm» Utor«^. Druck und Etgenthum der Herausgeber: verantwortl. Redaeteur: Für daS Fcuill.: I Harlinnna. I,ii«p«e>, »r«tvli»r«ia In Dre-den. Hvlnrleli I»olil«nle tn Dresden. Wi",s«»Kr:: «culiadt n»r«« «och»«. «°»en: «roß« «I»I»,r«»IIt «Ir. » bis Nachm. < Ubr. — De« Kaum riner «In- fpaliiscn Prtittktl» so«« IL Mc. üingiiandt di« jjcilk Ä> PK". Ein« «aranlle für »a, n»chlila«t»c Lrlchti»», h«k Jnlliat« vir» nicht „r II« den. »«»«iiliige «nnonre». «uiiriig« »an iin» und«» lonuNntzirmen und Pr«. Ion»» tnscriren wir nur «»«,» ipr»nu««ran»». »i»I>lung durch «rtel» marlen oder Potzrtntil,- lund. Acht Tilden kalten I» Plar. Injerate fl« die Mont«,» - Nummer »der nach eincm ftelttaa« die Peliljcile 20 Plgc. ^^nevllUter^ukentliLl^rür" Lkik olwstcka^ uoä Hwcke. siU»n» Ln«s1L«vI»v» V»t»«»I»»na«Sr»,o» Ich unck >l»»lwUi»Qs-XU»«, v»ks Ssra LörseuLvdLuck». I'swito Loäieauvg, ä»s Vorrüjrlloksto io Lpviseo unck Oetränkcn. Anxenckmuter XAentkaie kür kinkciwiü ko nack k'reincks. Lü»ts » ^Vlvnor vv»«Htorvt, F»k,»n»O«-chtIeo IVo. 7, j?a1»»l« Vntvnlllore. Ltexontor IViencr Oowkort, Lektor Llocea, »ekattlxer Loleodatd im kreier». Politische». Oesterreich» Levorpebrnder Einmarsch in Bosnien und die HenegowinaistdaSneursteKongreß-Ercigpiß. Nur mit Genehmigung, vielleicht sogar imAustrqge des Kongresse» überschreitet da» schwarz- gelbe Banner die türkisch» Grenze. Im Gefolge der Okkupations armee, die man auf 80,000 Mann veranschlagt, rückt ein Civil- kabinet ein, um die bürgerliche Verwaltung dieser Provinzen zn über nehmen. DaS deutet darauf hin, daß Oesterreich nicht sobald wieder jene Länder verlassen, man glaubt vielmehr richtiger, daß cs sie für immer behalten will. In Bosnien und Herzegowina finden nach dem Ueberschreiten de» Grenzflußes Sav« die Oestcrreicher einige 40,000 Mann türkischer Soldaten und ihre erste Aufgabe dürste sein, die Regulären (Nizam» und Redls») zu entwaffnen, den Land sturm (Muflehafiz) nach Hause zu schicken und mit Jrrreguliiren, Insurgenten und sonstigem Raubgesindel kurzen Prozeß zu machen. Man rechnet auf die Möglichkeit bewaffneter Konflikte, 17 Feld spitäler begleiten die österreichische Armee, deren Komandant in Bosnien Fcldzeugmeister Philippovich, in der Herzegowina Feld- marschallleutnant Jonawrvic sind. WaS sagt die Türkei zu diesem Einmärsche? Zunächst scheint sie sich auf einen formellen Protest zu beschränken oder ein» Begrenzung der Zeitdauer der Besetzung zu fordern. Es bedarf keinerlängerenAuScinandersetzung, daß vom völlerrechtlichen Standpunkt au» der Einmarsch der österreichischen Truvpen in ein Land gegen den Willen der rechtmäßigen Negierung, mit derOesterreich in Frieden lebte, einGewaltalt ist. Ncchtsgründe lasten sich hierfür ebensowenig «nifstellen, als für den Einfall der Rüsten. Nur Gründe der Zweckmäßigkeit und Politik wird man anzuführen vermögen, vesterrcich will bei der Thcilung der Türkei nicht leer auSgehen. Ob diese Maßregel den wahren Interessen Oesterreichs entspricht, ob eS auch nur gegenüber der Veränderung der Orient-Landkarte im russischen Sinne durch Konfiskation Bos niens und der Herzegowina eine vorthcilhaste militärische Position erlangt, muß man in Wien am besten verstehen. Den Slaven imponirt nur die Macht; di« Machtentfaltung Oesterreichs, wenn sie auch in später Stunde erfolgt, kann vielleicht die orientalische Position Oesterreichs aufbestern ; den tödtlichen Haß Rußlands, daS es jetzt geschehen läßt, daß ihm selbst ein Theil der türkischen Beute entgeht, ladet Oesterreich allemal auf sich. Offen gestanden, ist. die Beschlagnahme türkischer Provinzen durch Oesterreich ein etwas überraschend kommender Zug an der FriedenSstatue, welche jetzt die Kongrcßbildhauer ausmcißeln. Fort von Berlin! ist jetzt die Parole des Kongresses. Derselbe arbeitet daher die Friedensstatue nur aus dem Groben heraus, entwirft die markantesten Linien und überläßt die DctailauSführungen den zweiten Bevollmächtigten. Möglich, daß zum Schluffe eine Revision des Werks vorgenommen und die letzte glättende Hand angelegt wird. Die Zurückhaltung der Türken zu Allem, was der Kongreß bcrathet, vomimmt und beschließt, erregt allcrdinaS noch einige Be klemmungen, aber die Kongreßgrößcn meinen, die Zustimmung der Türkei zu den Verfügungen, die über sie beschlosten werden, finde sich zul^t von selbst. E« ist die», wir e» scheint, der einzige noch dunkle Punkt am Kongreßhimmel. Von allen Parteien, die in den ReichStagS-Wahlkampf eintreten, ist die Lage der Klerikalen die günstigste. Man könnte die Herren um ihre Ruhe und Sicherheit beneiden. Schon jetzt verfügt das „Centrum" über fast 100 Sitze im Reichstag; leicht möglich, daß sie LS auf das volle Hundert bringt. So z.B. bangt es dem frei- konservativen Grafen Bethusy, diesem selbstgefälligsten aller Redner, der nur leider immer das verflixte Pech hat, in seinen zierlichen Reden komische Böcke zu schießen, nicht ohne Grund, daß ihn die Klerikalen au» dem letzten oberschlcsischcn Wahlkreise, den sie noch nicht besitzen, hinauswerfen. Es zeugt ferner von dem Ernste, mit dem ihre Mitglieder den Abgeordnetenbcrus auffassen, daß nur vier Klerikale auf eine Wiederwahl verzichten. Die Reichsregierung, die sonst bei Wahlen fröhlich zum Jagen auf das „Schwarzwild" blasen ließ, incommodirt die „NcichSfeinde" diesmal weder mit Staatsan wälten noch Gerichten, noch Gendarmen; kein ultramontaner Redner wird verhaftet, kein „schwarzer" Agitator für die Dauer der Wahl periode hinter Schloß und Riegel gesteckt, kein klerikales Blatt unter drückt. Im Gegentheil klingt cs jetzt wie eitel Flöten- und Schal meienspiel, wenn der Windthorst'sche Wahlaufruf des Centrums „den Liberalismus als die Quelle aller auflösenden Bestrebungen in Staat und Kirche" hinstcllt. Excellenz Mndthorst verlangt zunächst Beseitigung der bekannten Falk'schcn Maigesctze, Aushebung dcS Kanzelstrafparagraphcn u. dergl. Wenn der katholischen Kirche die Freiheit wiedergegeben ist, dann will die klerikale Partei die Ncichs- regierung unterstützen. Jedoch, fügt sie sehr bezeichnend hinzu, „unter Wahrung der unveräußerlichen, insbesondere der in den Bundesstaaten gewährleisteten Grundrechte des deutschen Volkes." Diese Art der Bekämpfung gottloser, sittenvorderbcndcr Lehren der Socialdemokratie durch das Centrum ist nur verständig. Das Ccntrum hat eS am eigenen Leibe erfahren, was es heißt, Ambos zu sein, «S wird Ausnahmegesetze für mißliebige Parteien nicht unterstützen, sondern auf dem Boden des genieinen Rechte- für Zucht und Ord nung rintreten. BemerkenSwcrth ist eS auch, daß das Centrum den bundesstaatlichen Charakter der NeichSverfastung betont, Einspruch gegen daS ReichSeisenbahn-Projekt erhebt und schließlich sich gcgerz die Fortdauer de» hohen Militäretats ausspricht. Der Wahlkampf fördert gar manche Cpriosa zu Tage. Fürst Bismarck will, daß seine beiden Söhne Herbert und Wilhelm in den Reichstag kommen. Sie candldiren in drei Wahlkreisen und da» Piquanteste ist, daß Graf Herbert Bismarck von seinem Erzeuger bestimmt ist, LaSkern aus dein Sattel zu heben. Ursprünglich wollten die Meininger ihren Abgeordneten Lasker, mit dem sonderlich zufrie den zu sein sie doch keine Ursache haben, durch Aufstellung des Erb vrimro von Meiningen, den Schwiegersohn de-deutschen Krön prmzcn, schlagen; aber in Folge Intervention des Reichskanzlers unterblieb die erbprinzliche Eandidatur und Graf Herbert ist zum Laüker'schcn Drachentödter auSerschen. Wir rathen LaSkern. sich bei Zeiten noch nach einem Ncservewahlplatz umzuschen. Fürst Bismarck iebt eS, sich mit einem Führer der Nationalliberalen zu niesten. 1867 schlug er in Barmen-Elberfeld den Präs. v. Forckenbeck mit Hilfe der Socialdemolraten. So wird auch der junge Bismarck den graubärtigen LaSker schlagen. Schade, daß nicht der Sohn des Erz- cindcS Arnim zu dem Reichstag candidirt. Man hätte sich dann auf ein interessantes Wasfenkreuzen zwischen den Söhnen dcS alten Bismarck und des alten Arnim spitzen tonnen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berl 1 n, 20. Juni. Die heutige Kongreßsitzung. wclckier alle Delegirtcu, auch Gortschnloff, beiwohnten, begann mn 2 Uhr und schloß gegen -p.» Uhr. Locale» and Siichstsche». — Sonnabends Bulletin lautet: „In dem günstigen Befin den Sr. Maj. des Kaisers ist keine Veränderung cingetreten." - Dein Hofsckrctär bei Lein Oberkammerherrenamte, Hos- fourlcr Christian August Mayer, ist daö Ritterkreuz 2. Klasse dcö Verdienstordens verliehen werden. — Der „ ConscrvatIve Verein!» Dresden" hat sich nunmehr konslituirt. In einer Versammlung, welcher Herr Justizralh Cirödcl präsidirtc, wurden ln den Vorstand folgende 0 Herren gewählt: Adv. Or. Zrrcncr, Tischlcrobermeister I. F. Schäler, Hauptmann Käuffcr, Hoillcierant Bacumcher, Iustiz- ratb Strödcl, Staatkaiiwalt v. Mangoldt, Holraib Ackermann. Kaufmann Gantig unv Mg.-Assessor Waentlg. Nach der Ver sammlung koustitulrtc sich der Vorstand wic lolgt: Staatsanwalt v. Mangoldt Vorsitzender. Adv. Or. Zcrencr stcllvertrct. Vorsitzender, Ncg.-Asseslor Ov. Waentlg Schziitiührcr und Hollicscrant B a e u in chcr Kassirer. — Vor seinen W ählcrn inNcustadt, Trc-den sprach vorgestern Abend, einer Einladung dcS AezlrkSvcrclnb für Ncn- lind Antonstadt folgend, Herr Reichstags-Abgeordneter lycneralstaalöanwalt Or. v. Schwarze über die Ursachen der Auflösung dcö letzten Reichstags unv die Aufgaben des nächsten Reichstags. Der Saat dcö SchilicrschlöbchenS war bis aus das letzte Stchplätzcben gestillt; dlc Elite der Bürgerschaft Dresdens rechts der Elbe, vier unv da von einigen Sozial demokraten durchscbosscn, batte sich cingestmden. um in tlelster Rllbe und der größten Spannung de» klaren und überzeugenden AMabrutigcll des Rcvnero zu folgen, welcher gegen l-V» Stunde» sprach. Er gab zunächst einen Ueberbilck über die Entstehung und Entwickelung der sozialen Bewegung/ Inöbcsontcre der ncnen Programme der Sozlaldcmokraile. legte die Forderungen betreffs Besserung der Lage der Arbeiter dar. soweit sie als berechtigt anzucrkcnncn sind und wies dann aul die Verschiedenheiten zwischen den Prinztpen Lassalle'ö und Earl Mckrr hin. wie sie auö den Schritten beiter Männer hcrvortretcn. Ans die Reform der Steuer« und Zollgesetzgebung übergebend, verbreitete sich Redner insbesondere an der Hand statistischer Notizen aus England und Frankreich über direkte und indirekte Stenern tLabak- und Salz- stcucr», über Frclbandek uno Schutzzölle. Ferner beleuchtete er die Rckorm der Gcwcrbcgcsetzgebung, bettmdkrö dev Lebrliiigü- und tbchilscnwcienS und entwickelte zugleich die Gesichtspunkte, von denen sich Redner bei allen diesen Fragen pabe leite» lassen und die er auch noch künttig zu bcloige» gedenke. Der Vor tragende ging sodann aus die Tendenz und Natur des dem Reichs tag vorgeicgten Geictzentwurss über die Abwehr der Socialdemokra tic über und entwickelte namentlich, daß cs sich dabei nur um Auö- iiahmemabrcgclii gegen eine cin sclncPartcl bandeln könnte, während eine Beschränkung der politischen Varttlc» im Allgcmeivcu nicht ge boten gewesen sei, daß ja auch durch daS dem Reichstage ein- gcräumtc Rchabilltlruiigsrecht etwaigen Ucbergrlffcn seitens dcö Bundcörathö vcrgcbeugt sei. Herr Gcncraistaatöanwalt vr. v. Schwarze schloß mit einer übcrsichilichui Darlegung der sozialen, finanziellen und wlrtbschastlichcn Vcrbältnisse dcö Deut sche» RciebeS. woran er noch Mitthellungc» über die vom näch sten Reichstage zu lösenden Aufgabe» knüptte. Dieser Vortrag tand lebhafte» Bciiall, wie er denn auch wiederholt durch Bcl- sastStczeignugcn unterbrochen wurde. Zum Schluß gaben sämmt- Ilche Anwesende ihren Dank dem Vortragende» durch einmütbigcö Erheben von de» Vlätzc» zn erkennen. Durch diese Kundgebung dcS bisherigen Nclehötagsabgcordi.elc» iür Dresden reelttö der Elbe erledigt sich auch die b!c und da auigctauchte Beiürchtnng, daß Vr. v. Schwarze ein Mandat zui» Reichstage ablchncn würde. - Die Einführung des P a ßz w a » g c ö l ü r B c r l I n legt dem Publikum nicht geringe Beschwerden auk. Die Rclchö- rcglcruiig muß die öffentliche Rübe und Sicherheit In der Reichs- bauplsladt stic arg gefährdet ansehcn, wenn sie von Ibrcn Befug nissen nach diesen Richlnngcn bl» Gebrauch macht. 8 0 dcS Paßgesetzes lautet nämlich: „Wenn die Sicherheit des Buntes oder elncS BrmbcSstaatcS, oder die öffentliche Ordnung durch Krieg, innere Unruhen oder sonstige Ercigniffe bedroht erscheint, kann die Paßpflichligkcit überhaupt, oder für einen bestimmten Bezirk, oder zu Rehen aus und nach bestimmte» Staaten deü Auslandes durch Anordnung dcS BrrntcSpräsldlumS vorübergcbciid cingeiübrt werben." Harmlose Geschäfts- und Vci gnügungSreisende werde» durch dlcPaßpstlcht am meisten gcnIrt;dcrinltbLscnAbsIchtcir nach Berlin kvmuicnbc Verbrecher wird sich trotz LeSPaßzwangeö ber polizeilichen Aufmerksamkeit entziehen. Doch, die Rcichö- reglcrung bat nun einmal diele Maßregel verhängt. Wir em pfehlen daher allen Denen, welche Geschälte oder das Vergnügen nach Berlin führen, sich inlt einer Paßkarte zu versehen, denn sonst kann man ln arge Verlegenheiten bet der Ankunft in der Reichs-Paß- und AtteutatSmetropole kommen ober wohl gar zurüekgcschickt werben. Jedenfalls heißt es nun bei der Ankunft der Züge in Berlin: „Wer sind Sie?", „Woher kommen Sie?", „Wohin werde» Sie geben„WaS treiben Sie„Wovon leben Sick", ..WaS wollen Sie ln hiesiger Stadt machen?", „Wie kommen Sie überhaupt dazu, zu reisen?" .... — Die dicsiährlgcu Herbstüvungen brö XII. (könlgl sächs.) Armcccorpö finden in folgender Rclhcnsolge statt. DaS Regime ntöexcrciren findet bei den Garnisonen unmittel bar vor dem Brlgadcexerciren statt unv dauert bei der Infanterie 8. bet der Kavalcrle k4 Tage. Die 1. und 2.Abth. des I.Feld- Artillcriercg. 12 erercirt l ei Dresden vom 15. biS 28. Juli, daü 2. Fcldartillcrlcreg. 28 übt während ber Schießübungen bei Zelt- Hain ln Abtbeilungen und im Regiment. Vrigabeerrr- clren: 13. bis I7.Aug.: I.Jnfanterlebrlgabe 45 und I.Jäger« Bat. 12 bei Dresden. 4. Jiis.-Brlg. 48 bei Leipzig. 17. bis 2>. August: 2. Jnf.-Brig. 4tt bei Bautzen, 3. Jnl.-Brlg. 47 und 2. Jhgervgt. 13 vct EbrmM. 1. Kiipalrtiebrla. 83 bei OlLas. 2. Kavalericbrig. 21 bei Grimma. Detachcmentsübungev: 24. bio 27. August: Kombinirte I. Jitt.-Brig. 45 bestehend au» 1. sLeib-s Gre»abicr-Rcg. 1i)0 l2. Bataillon). 2. Grcn.-Rcg.llN. I. Jägerbat. 12, I. Husarcnreg. 18, 1. Abth. 2. Fclkarttllerle- Rcg. 28, östlich Mittweira; combinirte 2. Jns.-Brig. 46, be- stepcnd ckuc>: 3. J»s.-Rcg. 102. 4. Ini.-Reg. 103. Gardereiter- Rcg., 1. Ulmienrcg. 17. 2. Abtb 2. Fcldmtillcriercg. 28, 2. rei. teure Batterie I. FcldartiUcricrcg. 12, östlich Waidheim: combi nirte 3. Jns.-Brig. 47 bestehend aus: 5. J»f.-Rcg. 104, Schützen. Reg. 108, 2. JSgerbat. 13. Carablnicricg.. 2. Husarcnreg. IU, Abth. I. Felbartillericltg. 12, 1. reitende Batterie 1. Feid- Älrtillcricreg. 12. bei Burgstädt; combinirte 4. Jni.-Brig. 48 be stehend aus: 7. Jm.-Rcg. 106. 8. Ini.-Reg. 107, 2. Ulanen- Nea. 18, 2. Abth. 1. Fcldartillcricrcglmcnt 12, östlich Rvchlitz. Division Südungen: 2t>. Ang. bis 2. Scpt.: Eombinirte 1. Jnf.-DIvision23 bcstencnd ans dcn porsicbcnd bei der 45. und 46. Inf.-Brigade auigcil'mrtcn Truppen und der 1. Comp. Le» Plonnicrbataliions 12, östlich der unteren Zschopau; combinirte 2. Ini.-Div. 24 bestehen» auö den borsicvciw bei der 47. unv 48. Jns.-Brig. aufgcsührtcn Truppen und der 3. Eomp.lrs Pionnler- vataiilonö 12, westlich der untercn Zschopau. Evrpöübun- gen: 4. und 5. Scpt.: Die combinirtcu Divisionen unter Führ ung der Gcncrallicutcnantö v. Montbö und v. Abendroth und unter persönlicher Leitung dcö kommandircnden Generals Sr. K. H. des Prinzen Georg manövriren gegen einander an der untercn Zschopau. — Außerdem nehmen die 1. und 2. Comp, des PionnicrbatalÜcnS 12 unter Kommando dcö Major Friedrich a» der vom 14. Juli blö 3. Aug. bei Mainz stattfindendcn größeren Pontonierübung Theil und die Feldartillcric-Reaimcnter batten vor den Hcrbstübungen ihre regelmäßigen Schießübungen bet Zelthain bis zum 8. Aug. ab. — Im Kgl. Polytechnikum fanden am Freitag auf Grund des OrganiiationSitatutS die ScnatSwahlen statt. Es wurden zu Mitgliedern des Senats für die beiden Studien jahre 1678—1880 dlc 8 Professoren: Schneider. Nagel, Heyn, Schmitt, Töpler, Rüge, Hariig und Mohr ernannt. — CS war lange nicht inDrcedcnda, daß beim „Heben" e I ne S G eb ein d c s die Gewerken in stattlichem Auszug die Stadt durchschritten. Gestern Nachmittag nach 5 Uhr bot sich gelegentlich ves Hcbcicstco dcö Iultstpalaiteö dieses Schauspiel und zwar mit bunter Rcmimöcciiz an vergangene Jahrhunderte. Z)er Zug batte sich im Honaum des riesigen Neubaues arupplet und verließ denselben durch das östliche Thor ans ber PIllnltzcr« straßc, aus der sich nach und nach Tausende von Mcnschcu zu- sammcngcstmdcn hatten. Ein berittener Herold im Sammetrock mit Barett und Feber, daS Giibclähnlcin tragend, «öffnete den Zug; ihm folgten cm Musikchor. dann 3Altinc>stcr tn der Tracht dcS 14. und 15. Jahrhunderts und sodann in bumer Reihe die verschiedenen Gcwcrke mit ivrc» 'Abzeichen I» Trachten auö ganz altcr, auö neuerer und aus neuester Zeit; sogar Gnomen sehltcn nicht. Tic Kostüme waren mcist^recht gut und geschmackvoll und der ganze Zug. welchem in nwdcrncr Tracht die Arbeiter und deren Frauen folgten, gab rin crirenlicheSBild tröstlichen blüben- den Gcwerkslctcnö. Er bewegte sich durch die Eligsstraße über die Albcrtbrückc nach.dem Li»cke'sche»Bate. wo dcn sämmtlteben beim Baue Bctbcillgtcy ei» solenner Hebeschmaus gegeben ward, an welchem sich auch die obersten Letter dcS Baues, der Bau meister unv Iuilizbccmttk bcthcillgtcn. — In Rücksicht aus die am 30. Jull zu vollziehende Reich»« tagSwahl find auch die dreiwöchentlichen Sommerfellen unserer städtischen Volks» 1 Bürger-und Bezirkö-1 S chule n verschoben worden und zwar aus die Zeit vom 3. bi» 24. August, während die vlcrwkchentllchcu Ferien der höheren Schulen vom 31. Juli VIS 28. August fallen. — Der Sachs. Pestalozzivercin, welchem die grösste Mehrzahl der vaterländischen Lchrerschatt angehört, bat. wie wir nachträg lich erfahren, unter seinen Gliedern eine Sammlung freiwilliger Beiträge vcranslaltef, welche in Verbindung mit dem Reinerträge einer vom Vorstände bcrausgcgcbcnen kleinen Fesfichriit benFond zu einer Earolaiiiitung ergeben hat, ecrcn Gründungsurkunde der hoben Protcktorin des Vereins an ihrem silberne» Ehejubiläums« feste übergeben worden ist. Die Zinsen des zur Zeit VOOO Mark betragenden Fonds sollen In jedem Jahre zur AuSsteuerbelhIiie für eine oder mehrere würdige und bedürftige LehrerStöchter, bereu Verheiralbnug bevorstcht. verwendet werden. Dem Ver nehmen nach bat tic hohe Jubelbraut diese sinnige Ehrengabe mit großer Befriedigung entgcgcngenommeii. — Flora. Gleich dem Scm»iclratb'ichcn Rosengarten war auch der Besuch des ausgcdchiiten Gartcu-Etablincinenttz von C. W. Mietzich auf der Bergstraße lohnend und genußreich. Die bedeutendste SpcclaNtät der tasigc» Kulturen bildet die Rolen- zucht, wenn man i» Betracht zieht, daß daS Corilment 800 'Nummern, darunter die neuesten Ettitührungcn aistwcist, daß da selbst jährlich gegen tzE» bech- und balbstämmigc und gegen 20,000 niedrige und wurzcircktte Rosen gezogen und daß die zu dcn Veredelungen nötstige» LLildllnge (circa 100.000 Stück von verschiedenem Aller» tm Etablissement selbst stcrangezogen werte». Den gtoscnflor selbst tandc» wir noch in überraschender Schön heit und Rcichthum und waren eS, neben bekannten, ganz beson ders einzelne hcrvo,ragende Sorten, wie Hollo cko» .larcliu», block. Oronclin ölonvillo, Lvuvouir cko Or. Dorier, Llorguorito Orossoc, äokn 1'roLor, Llock. Vorlot, blllo. I.o/arino Ooi/gou, blvgna ciiarta, welche wohlverbleiitc Beachtung fanden. Sticht minder erfreulich war der Anblick der säuuntlich tadellosen Hochstämme. Pyramiden, Spalier- und Cordonbäume des unttangreichrnObit- sortimeiiteö. Außerdem fanden sich ein reiches Wein-und Beeren- obst-Sortimcnt, vorzügliche Ziergebölzr. wie Acor Letwocklerü. Golbpappcl, Blutbirke und ein nicht minder mnsangrctchcö Sor timent der schönsten unv betten Coniseren. wie '1'bup» «iM-teo, Oioto «empor ourvo, Kvtinosnoi a kguorrosea, ^lbios nokttis xlauca, theil- tn Körben, thcllö im steten Lande vor. Hierzu kommen noch bedeutende Kulturen von GewächühauSpflanzcn. wie Azaleen. Rhododendrons, Kameltien, Bouvardien. Ersten. Tuberosen und Dracaenen. Das ausgedehnte unstangretche Ge schält hat tm Laute dieses JabrcS 0 Scheffel Areal wieder hl», zugekautt. mit hochstämmigen Rose» undObstwilblingen bepflanzt, sowie zur Gpargelkultur verwendet. -Nach Bcrggicßbübek. War «ch der geistigen und körperlichen Erholung dringend bedürftig, so legte ich mich bis her einige Wochen lang in ein Alpenthal und sand dort auch, was ich suchte; freilich kehrte ich bann jedesmal mit bedeutend vcrschrumpstem Porieiiwnnaie wieder zurück. DIcö Jahr wollte Ich dem letzteren weniger Strapazen zumuthe» und ging au« Freundcöratb »am Berggießbübcl bet Pirna, micthcte mich mit der ganzen Familie in, Joha»»-Georgcn-Bace ein und lernte dabct, baß man nicht tn weite Fernen zu schweifen braucht, son dern baS Gute auch nabe finden kann: reine. ozonreiche Luit tn einem zugfreien, warmen Gebtrgöthale, stärkendes Bad. gesunde» Wasser, frische» unverfälschte Milch, gute, kräftige Kost. herrliche Ausflüge aus nahe aussichtsreiche Höhen und «n küble, roman- itiichc S!ublbgler..ausmttllailMLürLr und diele» MeS uirtnem
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