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Dresdner Nachrichten : 16.11.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189211165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18921116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18921116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-11
- Tag1892-11-16
- Monat1892-11
- Jahr1892
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- Dresdner Nachrichten : 16.11.1892
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KIlwSeLLSUod! kt««, I«. j K,rr«i»-Itfonl»uerit«r ?»tf0lvum-l.»mp«a. .17. Jahrgang. Aufl. 54,000 Stück. k7u->ors ^uuooe«o-L»z>eäitic>ll Gtrollet «iek S HVII««>ri>L5er Otr»«»« « (uedeu (1er Orebckaor k.mli u. ris-ä-ris ü-'tel xvläoer Luktel). Ka.lsenSein 4 zr-gser. A.G.. Ires-tn. Dresden, 1892. Xsmeellisrr- imerkiumt I»«Ml«; uirck L»«ür>u<»t« 8rb>nf<l6i;kou ewpüelilt tlanvII^LLr^uliLua !>Io1x!ol'. » Dilmar»»» v. >z» Tki-ix Lj-LSiS -llrilKlliiNL -^tukon^ I'nrllliNtt ri. cl.Ailrlcllirilln H>»x: Itiinstli, Lll»tr. 8. I L«. UotlivtOkLOtoli Ur. >Iee voll 8rre!r-ei> vdooolLa«», Vgvgo», Vsssvrts. ! E ksturalearlcaat: Xltmru^ßt« IV,». 2. ^ »«»l I « r kur kkir.« or8«t8 Drcüdon. R AMr.A. z QLck» LlZui nr»uo>kn I'^rj »r. Kritisier un l ^Vicvt'r .^! Wni-ieli I'lilNl. ompffvklt ikro au« nur NuUrlsl Lourholtolo» (>ii>(!r teonncklieken Uo.icktunzr. ^LiLSLllLULLtrLLLö 24 sNbdeo Vietorüi-Kulon), IrHIicr XIni t«-u»ilri»^iü«- I. CoiKlitmi 11. k»k« korä. Sauckor ! ^ 1 Lilien?!'' Emer Depesche de» pursten Bismarck .Hosnachrtchten. Sonntagsruhe. Verguügiinacn der Fabrikarbeiterinnen, Gesammtraths- I 1 Ff sitzung. Gewerdevercin, Verein ttzeiverblrridender Quarteit ?lbend, Berliner Künstlerickzast- Lottcrtcliste. j VT^I»»vvUß, I.V» Schließlich legte der Vorsitzende sein AussichlSrathSaml ntede. Die Proiokolliuhrer der Börien-Enauelc-Kommüsion wohn Politisches. Tic ganze Presse hallt wieder von Betrachtungen über die „Enistr Depesche'. Fürst BiSmarck hat i» seiner Unterredung niit einen, Berliner Schriftsteller erklärt, daß er das Telegramm de- Koiiigs Wilhelm über den Empfang des iranzosiichen Bolichasters Benedetti neurrdigirte und daß Mvltkc den ursprünglichen Tcrt 'iir eine Ehamade. rin Nückzugssigiial. de» neuen Wortlaut aber >ur eine Fansarr. rliiAugriff-signal. erklirrt bade Mil der ganzen Niederliraht. die icho» in der Wahl ihres NauwuS liegi. bat die .Germania" und mit ihr die geianunrc klerikale, berien- und iozial- demr'krati'che Presse, kurz, daö ganze internationale Packe! sich über diele Mitllicilung gestürzt und versuch!, ihren Flicgcn'chuiul'. iu cincr der fallen unseres Ruhmcstcmpels abzulagcru. .'Armes Dculichland! — so schreibt daö citirtc Blatt — Jedem Tcut'chen wird sich dieser ichmcrzliche. bittere Nus aus die Lippen und die Schamrölhe in's Angesicht drängen, wenn er seht vom Fürsten Bismarck lelbst erjährl, daß von ihm das deutsche Volk über de» Anlaß des Krieges von 1870 belogen und betrogen worden ist." Man würde über diese ircche Apostrophe des Ieiinlcuorgaris zur Tagesordnung »Vergehe», wenn nicht die Thatiache Vorlage, daß die von ihn, vertieren,' Partei die Licbliugsparlei des neuen Kinsts iil. daß die Klerikalen den Männern gegenüber, die unter ganer Wilhelm der» Ersten als die Träger des nationalen E><- Duckens aalten, als Muster und Borbild arisgeslell! werden. Das ltt;l den Verdacht ansloiiinieu und huudcrt andere Dinge bestätigen rhii daß der Kamps gegen „nierc Bergangeudeit auch dort nicht ei.ußbilligt ward, wo die treue Hul derselben im eigenen wolilver nandcnen Interesse läge, daß mau an mancher Stelle aus der Verkleinerung des Großeu^'elbsl wcnigcr klein zu erscheinen wünscht Man rüttelt ans allen Seiten an den Tempeln des deutschen Müles und mau vergißt, daß Niemand Voraussagen kann, aus wessen Ki'Nl' die Trümmer stürzen werden. Erst jüngst ist der frivole Bcrsnch gemacht worden, die Thateri uustrer Landwehr lächerlich zu machen. Mit der GeichichlS 'äl'chnng ging lisai'd in ,vra»d die bäeniiithSsälichnng Neißt nur ans den .verzerr die Freude an den, Idealen, zertrümmert die vciligthiiuicr. die uns in de» .verzerr erbaut sind, pcrurchtel de» Twlz an den Großtbateu der Bäter, erwürgt, erstickt de» nationalen Gedanke», Ten leeren verzerr gcwäbrt die Freude an der Gegen war! leinen Ersah und wo die iligtlriimcr gestanden, da wird sich die Enttäuschung, der Ingrimm, der Vaß erheben. Aber die Nach welt wird a»' Erich weiien. wie einst aus Verastratus, da er den Tempel zu Ephews berbrunnre. Auch er Hai sich Nu»m erworben, leie er i!» wünichle, aber ihm neide! den Niihin ivohl nur — die .Germania". Die Eruier Tepeichc' Sic wird seht herausgeholt anS dem S:aub der Archive, um den Beweis zu erbringen, daß der Krieg war G7" das verl recherische Beginne» eines <>albtollen gcwcse». T>e ,,'ililicheu Schranken" seien. !o rncint die „Gemiania", gar eicht berü lsichligl irorden. Die ptllichen Schranken, d» lieber eleu! Wie gnl das iromme Angenblinzeln kleide!. Die sitllichr rr Tchranken des irommen Blattes hindern es nicht, die Inanisition » vrerren und glückselig in der Erinnerung an jene Tage r>, ' lMminen. da aus den Schecke,bansen von Baierrei» und Toledo , r GlaubenSiiurlh in Arche gelchwält wurde, aber sie findet sittliche S ßranken dort, wo eS sich um eine Tbal handelt, die wir nicht »neben als eine der größlen der ganzen Weltgc'chichte zu belrachreri obwohl ihre Moral nicht in der Fibel steht und nicht sin Katechis mus: Aber sie steht tiesergrclscnd eingetragen in den Sttten- büchern der Weltgeschichte. Man vergißt ja heilte leicht und viel. Vor Allein Vergißt man die Pcrdicirste der Andere». Warum sollte man es da im Ge dächtnis; bewahren, wie seit dem Tage von Sadowa das KriegS- gnchrci in Frankreich unablässig ertönte, wie seit dem lehten Plebiszit, das dem Kaiser Napoleon allein a»S dem Heere r-rercv Mi,, gebracht, die Turllerien im Krieg gegen Deutschland den lehten Anker iahen? Warum sollte man beute, wo wir de» Bruch mit der Bcrgangrnhett arri allen Gebieten vollziehen, vie am 8. 2 ^ Bismarck damals hermitbeschworen — der war eine logische und historische Nothwendigkeit. die zu erkennen eben Sache des großen Staatsmannes ist. — der Krieg war da. unansdleiblich und unver meidlich : BiSmarck hat mit kühner Hand im rechten Augenblick das nationale Pathos entflammt und hierdurch den Sieg an liniere Fahnen gebannt. Und im Sturme zogen die dcnttchen Heereswolken über die Gefilde des FetndeS. Heule schreiben die .Germania" und ilnr Freunde dem deutschen Bolle das freche Wort rn'S Angesicht, im »brrege von 1870 waren »diese guten Deutschen von Kaiser Wilhelm l an. dessen Behandlung der Sachen vorn Fürsten BiSmarck einfach über de» Hansen geworfen wurde bis zum rin'achen Landirehnnann herab, sie waren nur Marionetten sür die politischen Berechn,mgen des Mannes von Blut rrnd Ecken". Dupirtc Narren. Marionetten waren rS. die bei Spickreren siegten und vor Metz bluteten, die den Frnerichlnnden von Paris die offene Brust boten und ihrem Herzoge zujubelten. als er im alten Konigsschloß zu Versailles die Kaiserkrone aus das graue Haupt sehtc: Narren sind wir. blinde Narren, daß wir »»irren Kindern erzählen von Barbarossa und seinem Erwachen und sie lehren die Weise vom deutschen Schwert und seinen Hiebe». Warum auch nicht! Heute steht die Sonne über dem Eentrum, über jenen Leuten, die das deutsche Kaiserthum hassen im Grunde ihrer Seele. Der iiirdct Beck-rll. der die Bergangenheit am lautesten schmäht. WaS kümnierl s da, wenn ungezählte goldene Barren, die in der Tiefe dcö deutschen Gernüths ruhe», vernichtet werden. Vieles ist ichon geschehen, was bleibt noch zu thun irbrig? Iü— noch daran denken, wie Juli Z870. fünf Tage vor dem Be . . rog> ginu des Volkertampses. das offizielle Blatt des Panier KabinetS geschrieben bat: .Nachdem die preußische Regierung -1 Jahre lang mit unserer Geduld Mißbrauch getrieben hat. hat sie setzt alle Grenzen überschritten: es ist Zeit, solcher Anmaßung ein Ziel zu wlzen" und wie ein anderes großes Blatt in Paris am gleichen Tage 'chricb : »Das kaudiniichc Joch ist bereit für die Preußen, «ic werde» sich beugen und zwar ohne Kamps besiegt und cntwafinrt. Hatte nur Deutschland die Sprache gesprochen, die Frankreich wricht. jo wären wir schon lange unterwegs, ' In jenen Tagen sprach ein österreichischer Minister cs in einer Depesche offen aus: ..Wenn der Krieg notbwendia wird, so wird eS vor Allen, durch die von Frankreich seit dem ersten Augenblicke angenommene Haltung der Fall icin. die zu dem Glauben an eine» vorbedachten Plan, den Krieg um zedcn Preis herbeizirsühren, berechtigt." So standen die Truge, sie standen, wenn uns ein BiSmarck fehlte, schlimmer atS in den düsteren Tagen von Olmük und statt daß heute unsere Herzen in der Erinnerung an jene Tage emporstammten srendig und stolz, würden wir ohne Bismarck »nd ohne König Wilhelm. Mollte und Roo». die mit ihm zuiammenslanden, beschämt und traurig auf dem Boden eines zcrrsisenen Vaterlandes der Zetten gedenken und um einen Bismarck zum Himmel flehen. Henke allerdings iit es leicht, in der RedaktionSitube oder inr Koupcc davon zu schwatzen, wie man eS Alles so viel schöner und klüger gemacht hätte, und doch gicbt cS nur eine Sittlichkeit — die That! Nicht a ixmte-riorr aus den Büchern lernt der Staatsmann, sondern aus ocm Augenblick. Ten Augenblick muß er bei der Stirnkecke ergreifen, dann ist er groß, und wenn rr sein Vaterland aus Erniedrigung und Zerrisirnheit rnrporinbrt zu jener Höbe, wo Kaiser Wilhelm der Erste sterbend den Weg in die Zukunft wieS^ dann ist er sittlich! Gewiß. Gms BiSmarck hat damals, als die Franzosen die Unverschämtheit besaßen, von seinem Monarchen hrs zu verlangen, als Benedctli die Forderung stellte, llttlhelm solle .nicht nur die NncktrittSerklärnng des Prinzen MM ' billigen. Unkönli König ... Leopold von der spanischen Kandidatur ausdrücklich billigen lendern auch die bestimmte Versicherung geben, daß er niemals wieder seine Einwilligung geben werde", als die elektrische -pannung sich zur Unerträglichkeit steigerte, der Depesche des Monarchen Nne neue Form gegeben. Ans die Ermächtigung seine» König» hin bat er. mit Roon und Mottle zufällig beisammen, die Emler Depesche kurz und str >ss gesonnt und so den Funken ge- rchasscn. der durch die deulrchcu Herzen fuhr und a»S dem Kobsiiclskricg einen Volkskrieg ichus. Nicht den Krieg hat Graf Hernichrktb- uud -er,livreck»-Vertchl5 vom !5>. November. Berlin. Tie Kaiserin Augusla Viktoria wohnte heute der Einweihung der Scgcnslrrche in Weitreinickendori bei. Der Kaiser war bei der Feier durch den Herzog Ernst Günther ver treten. — Der Kaiser hat dem russischen Botschafter Grasen Schiiwaloii eine große Porzellanvase mit reinem Pomait als Ge schenk zur ErinncrunL an die diesjährige Zuiarnmcnkimsr mit dem Czaren. der Gra> (Lchmvalofs beiwohnte, überreichen lassen. - Gegenüber der Behanplmig gewisser Blätter. Fürst BiSmarck hebe !dic Emier Depesche gern sich:, führt die »Nat.-Zlg" an Diese Blätter Geilen den angeblichen Wortlaut des Enner Telegramms, ^voraus Fürst Bismarck durch Fälschung die in Rede stehende Depesche brrgcslrllt habe. mit. Dte'cr angebliche Wortlaut iit aber rin schon Mitte Juli 1870 von dem Kanzler selbst dem Reichstage und Bnndesratlre vorgclegtes ganz anderes Schrift stück, nämlich eine protokollarische Aufzeichnung des Flügcl- adjnlaitten vom Dienst, Fürsten Nadzrwill. über die Vorgänge in Ems am 1'!, Juli, Daö Original der Em'er Depesche dagegen ist bis heute unbekannt, ES m ein Telegramm de.- Königs an den Kanzler, worin die Emier Vorgänge berichtet und dieser bc s airflrngt wurde, daraus zu nrrösientltchcii. was ihm hierfür geeignet 'scheine. Aus der Aeußrrimg folgte, daß eö zuerst eine Elinmade war und aus den neuesten Artikeln der „vamd. Nnckrr." kann mau feiger», daß der Ton des Originals ein einigennazzen nach giebiger gewe-en in. Fürst BiSmarck trcck die -Stimmung der Nation, indem er den Ton der Fanrare anschlng. An der Richtig feit der in der Tepc-che eiitl Dterrcn thatsächlichr» Angaben änderte dies nichts. ES gehört zu den traurigen Zeichen der Zeit, das; man beute in Deutschland von Neuem die Frage erörtern muß, ob wirklich sin Juli >870 das deutsche Volk von Frankreich heraiisgesolder! worden und ob es richttg war. die Hcransiorderung in zn beaniivonen. wie es geschehen. — Dem BirndeSrathe. der heute Schling vielt, ist eine Novelle zur Gewrrl>eordnnng znge- gangen, durch rvelcbe die Bestimmungen über den Gewerbebetrieb im Umherzieben abgcündert werden. — Ter Reichskanzler bat. nachdem die Elwlera Epidemie erloschen ist. die Regiernnaen der Bundesstaaten ersucht, von einer gesiindhcitspolrzeilichrn Kontrolc der an» Hamburg. Altona nnd Stettin kommenden Secichnse sortan Abfiand zu nehmen. — Tic Damaraland-Eonecision m be deutend nwdifizirt worden.' Die Reick-Sregierung hat cingriehen. daß sie. wie drc offiziöse .Nordd. Mg. Ztg." sagt, ein wenig zn freigebig gewesen rff. Sie ist deshalb mit der Südwcffafrlka- Kolanrc irr erneute Verhandlungen getreten, die ein befriedigendes Ergebnis; gehabt haben, Urrprünglich hatte die Gesellschaft freie Wohl von lll.OvO Quadratkilometer Land :eS ist jetzt bestimmt, daß sie nur Blocke von sc siOO Quadrat Ktlometrr wählen dar». 11r sprünalich war sie in der Kolonisation frei »nd unbeschränkt, jetzt hat sie sich verpflichtet, deutschen Ansiedlern den Vorzug z» geben und bat gewisse sehr günstige Landstriche für 10 Iabrr Deutschen ausschließlich Vorbehalten. Ursprünglich kannte sie an jedem Punkte deS Schutzgebietes den ÄnSgong Ihrer Eisenbahnen nebnrrn, jetzt bet sie tbrrn Bezirk ans den nördlichen Tbeil de schränkt. Sic ist damit einverstanden, daß Linien sür den eigenen Betrieb Jedermann gestattet sein tollen. Ursprünglich konnte sie baue». Ivo sie wollte. letzt hat die Regierung die Einbeziehung von Windhoek nnd Otyimbingne und anderer Orte gegen Ucbcrnahmc einer Garantie von 4 Proz. der Kosten sür dieie Extralinien verlangt. Ur sprünglich hatte die Gesellschaft volle Tanssreiheit. setzt iff dieie ans das der lliambnralintc gewährte Maß festgesetzt, sodaß. wenn dir Bahn 10 Prozent bringt, die Negierung bei der Tnriffkspctzllng mitzrrrrden hat. Endlich ist die Gesellschaft verpflichtet, der deutschen Industrie für Lieferung von Wege- »nd anderem Eisen bahn- ;c. Material bei gleichen Bedingungen den Vorzug zu geben. — Ter neue Olmützer Erzbischof Dr. Kob», zu denen Diözese auch einige preußische Parochieen gehören, wird sich dem deutschen Kaiser nach Eintreffen der päpstlichen Bestätigung vor- stcllen. — Tie General-Superintendenten der preußischen Lande» kirchcn sind heute hier zusammengetrelen, um über den Streit des Apostolicnrn (Fall Harnack) zu bcratdcn. Ein Ergebniß ist noch nicht bekannt. — Ans der.Vnlkanwerst bei Stettin ist heute der Aviso .Komet" glücklich vom Stapel gclansen 'Den Tausakt voll zog KontrradmiralTiederichs. — Der Rektor der Berliner Univer sität. Geh. Rath Virchow. hat eine aus heute Mittag I Uhr ange- ictzte Studentenpersammlnng verboten, welche berufen war. nm freisinnigen und unabhängigen Studentenschaft wiederholt Vrr sammlirngen gewährt kurt. — Tie Verbreitung deS in London er scheinenden Anarchistenorgans »Die Autonomie" ist vom Reichs kanzler aus die Tauer von 2 Jahren verboten worden. — Ter wegen Unterschlagung nnd wiederholter Urkundenfälschung anae- klagtc Berliner Rechtsanwalt Tr. Stein wurde ;n 2 Jahren Ge- fangaiß verurtlreilt. — Tie hentigc außerordentlich^Gencralver- lammtilng de» AklienbanvereinS Unter den Linden, in der die mit den RonachcrS geschlossenen Verträge diSkutirt wurden, nahm einen «hcilweiie tchr erregten Verlaus. ES wurde dir Abberufung deS Aul- srchtSraths imd Regreßklagr gegen die Verwaltung gefordert. — — wohnten der Versammlung bei. — T<r sozialdemokratische Parteitag erörterte heute die Verhältnisse des Parteiorgans ..Vorwärts" Bebel vcr wahrte die Mitglieder der Parteileitung gegen den Vorwun. das sic am finanziellen Ergebnisse des .Vorwärts" in eigennütziger Weiß bctheiligt seien. Singer sei einmal finanziell bctbeiügt geweien. er habe in einem der ersten Jahre dem Blatte Ui bis 17.0M Ml. zu gewandt, Tie Redakteure würden nach denselben Grundsätzen da zahlt, wie die der bürgerlichen Gesillichasi Liebknecht bekomme 70»». der ziveitc Redakteur »OOO Mk. jährlich und de, letzte der sechs Redakteure 200 Mt. monatlich Bebel sprach dann gegen die Gründung neuer Blätter und Genossenschaften Tie Partei müsse eine Kampfpartci bleiben und dürsc leine GcichirslSparici werden. Leipzig Pros. v. Pettenkoscr veröffentlicht in der .Münchene. Med. Wochcnschnsl" einen Aussatz über Ebolrra. worin er über den an ihm selbst gemachten Inseltionsoersuch mit ans Hamburg bezogenen Eholcradirzillen berichtet. Er nahm cinerr Kiihikcenlimckrr dicwr Bazillenknttur in Münchner Lkitungswasser ein rrnd schildert dann den «rleichen vom Prof. Dr Einmrich an sich außgesrihrken Versuch Er kommt zu dem Schluffe, daß der Kommabazillus durch sei» Leben im Darme da-S ipecinichc Gilt, welches die asiatische Brechruhr bervorruft, nicht erzeugt. Köln. Nachdem in der griffigen Sitzung der dcul'cbe Ge- wcrbcverriiis-Vcrband sich einstimmig sür die obligatorische Go wcrbckammer ausgesprochen, bcichloß gestern Abend die Versamm lung die Absei'.dung einer Petition an die Regierung, in welcher diese ersucht wird, den Wünschen der Gewcibrvereinc keine Folge zu geben, vielmehr sich sür die Handwerkerkarnrncr zu entscheiden. Ferner soll die ErntrumSpnrtei ersucht werden, zu dieser Frage sofort Stellung zu nehmen. BreSlaii. Bei Len gestrigen Stadtvelorducteuwahlei! dritter Abtheilimg unterlagen iämmllichc sechs sozialdemokratische Kan didaten. Halle a. d. S. Tie Stadtverordneten bewilligten 40,000 Mk. zu Wegeverbcssernngen, uni die Arbeitslosen zu be schäftigen. Der Magistrat bereiter die Ausführung weiterer um- ßingrricher Arbeiten vor. — Die Strafkammer verurlheitte den Redakteur JUgc °dcL hiesigen sozialdemokralischen VolksdlattcS zu I Monat Gcsängniß wegen Prcßvergchens und öffentlicher Be leidigung des Geh. Raths Leu'chncr. Direktor der MannSselder Geicuschast. Weimar. Die Weimarer StaalSregicrnng erklärte sich für die AiiSiübrung des wichttgrn ökonomischen und strategischen In teressen dienenden BahnproieklS Gcririwgrn Hunfeld. M ünchc n. In der hcirtigen Festsitzung der Akademie der Wissenschaslen. welcher Prinz Rupprrcht beiwohnte, erfolgte die Verkündigung der Namen der nengewählten Mitglieder. Zum Ehrcui»ike,licdc ist die Prinzeß Thercie von Bahcm ernannt, znm aiiswärtigcu Mitgtieve ». A. Pros. Lcskirn, Wien. Tie Redakteure des hiesigen sozialdemokratischen Blattes .Tie Zukunft" wurden verhaftet. Paris Die gerichtliche Voruntersuchung in Sachen der Pananragcsell'chait ist nunmehr geschlossen: entgegen den bis herigen gcgcntheiligcn Meldungen hat der Gcncralprokurolor be schlossen. die gerichtliche Vcrwlgiing erntretcn zu lasse». Wie der- lautet, droht der Ministerpräsident Lonbet mit seiner Tciniksivn. falls der Ministerrath sich »ich! heute vor der Kammersitznng gegen eine Verfolgung der Verwaltung der Panamagesellschast ausspricht. Bourgeois. Ricard und Piellc rolle» rnl'chlos'cn icin, sofort zurück zuttclen, falls der Minillenath nickt die Versolgnng Lessrvs' bc- >>lflicxrn wurde, — Der .GauloiS" veröffentlicht eine Miktheilung ndrr 13 Brie'r Heinrich veine'S, welche setzt im Besitz der Kaiserin von Oesterreich sind und auch mit veröffentlicht werde» sollten. Die Veröffentlichung aber uitterblicb. weil Heine in diesen in drut scher Sprache geschlichenen Briefen wiederholt die Hoffnung aus gesprochen haben soll, daß in der Nheinprovinz bald die französische Flaaac weben solle. Paris. Die Minrsterlrisis gilt als unvermeidlich, da die Mehrheit de? KabinetS argen die vom Jiisttznrinistrr aus eigene Verantwortung vcranlnßtc Verfolgung aller in die Panama- Angelegenheit verwickelten Personen ist. Ter Miniiterrath bc schloß, bei dem Gesetzentwurf betr. die Presse die Vertrauens frage zu stellen. Lesscps wird als Offizier der Ehrenlegion vor dem Äppellboi erscheinen, da die Unterstrchnng gegen ihn bereits ver Annahme des birst Vergünstigung der Offiziere der Ehrenlegion aiifliebenden Antrags durch die.0.immer cingeleitct war — Die Kommi'sion sür den Schwester Handelsvertrag hat alle Zollherab sttzungcn abgelebnk, da dieselben nur Deutschland. England nnd Belgien zn Gute kommen würden, Ter Schweizer Bundesrath ho: atwruial» erklärt, nick' in weitere Unterhandlungen wegen des Vertrage? sich einzulesstn. Der Vertrag >ei unoerändeu anzu nehmen oder zn verwetten — General T-oddS meldet, ehe er leinen Vormarsch sori'kt.e. er seinen Truppen Ruhe gönnen wolle Behanzin habe Verhandlungen eiiigeleitet. denen General Todds nbcr wahrscheinlich keine Folge geben werde. ' Paris. Kammcr. Istirdc dcautraate als Bölstnstcuer rin Erttägmß von 1» bis 18 Millionen ^nr Vermehrung der Einnah men. welche zur Ausgleichung des SteucrauSsalls an Gctränke- ileuern lieslimmt sind. Rouvier bezeichnest das Amendement als inopportun, da es de» Erfolg der Getränkesteuerreiorm nur be- eintrüchtigen könne. Das Amcndemeitt wird mit 218 gegen 2'7 Stimmen abgelehnt. " Paris. Man glaubt, da da» gerichtliche Verfahren iu der Panamaangelegeiilieit eingeleitet ist. werde die Regierung am Donnerstag die Beantwortung der bezüglichen Jntorpellattoncn ablebncn. Rom. Von den 60 Stichwahlen an, Sonntag sind 43 mini steriell ausgefallen. London. Der Gistmörder Neille ist beute krüli im Gcsänq- niß zu Newgatc mittelst Strange» bingerichtct worden. Tic Berliner Börse verlies schwach aus ungünstige Meldungen über die nnpich-deutichen Zollverbandlungcn und weitere ungünstige Berichte aus den Bergwcrksgebirtcn. Nur einzelne fremde Renten, wie Argentinier und Italiener, waren icst. Banken ruhig, schwächer, nur Krcdilaktien behaupte!, Eisenbahnen gleichfalls schwach. le'onderS Tnr-Bodenbacher »nd schweizerische Eenlralbabn. Russische Wertste abgrichwäckit. Im Kaffaverfeln deut'che Anleisten unverändert. Oesstrieichssche Priorilastn scsr. Von Industttepapirren Bniuvcrlste bevorzugt PrlvawiSkoiit 2'ff Prozent. Rachbörse schwach. — Wetter: Kalt. Ostffldoslwind. HronkfurtiM. (SSiInft, ((rkdle ri,'> .. 5!»k»»i» Ii8,e>>. Ire»»,,. r>k Kl.e». s»aal»d. . r.'«md»l»k» >> '> . eine» l i .r». n>!g, cülldr. , iv»r«l>qtcsk« Sikmrn« . >Xi!l,«,. V « r Z S. Sckiloli !«!>.<».». zZlalicucr !>>.»e. S»»»>kr liiHlelen Lt.ei. Türke» ei,,'-, Tiricirio-ic s.'.rr, diN.acr. S>-,I»»«Ist> SZI.L.. Lv«»„»k, »K,„ Pfimd's «Ns «tndermiiq. Zx«-! Vres-irr Molkerei Gebr. Pfund, rantznerilr. 4142
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