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Dresdner Nachrichten : 04.12.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189212047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18921204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18921204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22, 49-50 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-12
- Tag1892-12-04
- Monat1892-12
- Jahr1892
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.12.1892
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D Ooutiür tür r,-iuu ViNinviuc. 8 I'« 1 ti»ttk,1v» 1 « I r.«>n,I«' «»««-«c »»^»x»Se*»SG«eze»»^r»»v«^ ^vll0llooll-VermMoIiills kür äik „ISiv»«»Iii»»> Ifft»« ti> 1« lii» II»», ch-n ^I»I^ Milli, I ch«L«»tzrvr^, r-owi" Inr iclla »nckeren !L"itunu-m. Otl« nlkpti 4« »riiili',. r k-Z Z L L t'u- ..-I u u» rill-, 'Mil ss- L Irr! ?!rui. Z ck vcbt-äeii, V/üNstrskü« 25. ^ Dresden, ir,!-2. ^ .M»ic-« »».1»«» req,^^ k ^ »luüini Iiriilli« ki - z»> 8, «r 1«i I» It It 8 1» It > ^IU veo 10 ^ 1L« NX« I» -t^I «nl« n, IllOI Ä 'S V I*« 1, «»I« uni-1^r»»iz»«n. v v, «er-L^r-, -r „IilVLMkMsmL". 4)N <Hnise»sI ' ^ue geivissrnlojk Press«: .^osiiachrickle», Hosjngd bei Mnrivburcr. Teilt« tz-koniervativer P>ineilalr. Oieriliusver^ilpiunnen, ^»4. «»«»v. Alilwmdl. ..Tüniiilümer-. ^»izilianikche Bauerucl,re". Concerl im ^'euiiädter (Lasine' Pre.r LiMUtn^. 4. Teckr. Poltttsche». .Einer gewissenlosen Presse Ist nachdrücklich entgegenzutrete».- Lo lauter der letzte Punkt des Programmentiourses. den der Por- üand des WahlverelnS der drulschkoniervativen Partei dein bevor- itedcndm Parteitage vorlegen wird. Diese ^ordrmug ist sicherlich iebr gerechtfertigt. Aber wenn ihre Durchführung wirksam in t!ln- grin genommen werden soll, dann miichte» wir den Führern der iächsischen Konservativen recht dringend empfehlen, vor Allem Selbst kritik zu üben und in erster Linie einmal gründlich vor der eigenen Thüre zu fegen. In Sachsen erscheinen, zum Dhcil unter der Aegide koniervattvcr Purtrilübrrr. mehrere Blätter, deren Haltung nicht ge eignet Ist. den politischen Konservatismus dauernd und nachhaltig im Bolle zu vertreten und zu verbreiten, die vielmehr in „gewissen loser' Weis« dazu beitragen, den konservativ-monarchischen Gedanken zu diskrebitiren und dadurch die bereits in bedrohlichem Mähe in die Erscheinung tretende itsahnenslucht ans dein konservativen Lager zu befördern. Besonders ist eS das Organ des Freiherr» von Friesen, das sich durch stöckerbeinigen Fanatismus und gehäs sige Unduldsamkeit hervorthut. Tie Waffen für den Kamps wer den dem Arsenal der Sozialdemokratie und des orientalischen Tentich- freisinn» entnommen. Wer nicht in da- Horn dieser kaslenartig ab geschlossenen Eiferer stößt, wird beschimpft und verleumdet, gleich viel ob der Geschmähte redlich bemüht gewesen ist, allezeit seine königStreue und national-patriotische Gesinnung zu bekunden. Der .-swillingsbruder des Verleumders ist der Drnunciant. Mul, der Manier deulschireisinniger Jndenblätter, welche in jüngster Zeit die BiSmarckvrrehrer in so widerwärtiger Weise nach Oben hin anzu- ichwärzen trachteten, suchen jetzt einzelne konservative Blätter Sach sens Diejenigen, deren Ueberzengungen die bedingungslose Zustim» mmig zu den Vorlagen der Verbündeten Negierungen nicht aeftat» len. der Illoyalität. deS Mangels der Ehrerbietung und des Unge horsam- der Krone gegenüber zu bezichtigen und mit pharisäischem Augenaufschlag zu denunzirrn. Das ist eine unverantwortlich ge wissenlose Verleugnung des uns jederzeit theureii konservativen Grundsatzes, die Majestät deS allerhöchsten königlichen Willens nicht in die Debatten der Tagespolitik zu zichen. Wer recht ui Frage stellt, jenes Palladium der bürgerlichen Freiheit, das dem deuticheii Volke von seinen sicggckröntcn,zinsten als eine srcic Gabe verliehe» worden ist. Mit Bormnnrn und a»o»yme»Verdächtigungen, mit Schmähun gen der schlimmsten Art sind wir von komervakioea Führern und Blat tern bedacht worden, weil wir stets »aiere selbsistänvige Ansichten ge wahrt haben, weil wir nirmais eine P uteiinl,ne. sonder» immer nur die nationale Königsslaggc hochgel,alten haben, in der patrioii'chcn Avnchk. um sic alle Ordnungsparteicn mit nationaler Tendenz ;n Ichaaren. Bcltnnassrhrridcr hat man uns genannt, die nur aus La kaien Eindrurl machen. Dann hat nian und vorgeworsen. das, wir davon erwartete» Mit SrnUmenlalilal >e> dem Uevel d.i V.e',::- tntlon nicht beizukoimnen, vielmehr mäste im Wege de. Gesetz gebnng der Polizei die Möglichkeit gegeben weiden, die Pro':«'»' tivn zu kaserniren. Tic Veitimmimgen des Einmai r- ude, Sn Verschärfungen Wien vwi'arh noch .1 mild: er beantrage V. wriiung an eine Kommission — Al a. Grooer Senn : Sei Pu-z.g Heinze. der dcnAnitoh zudiciemG atzeiiliva.'rwgeden. l alle uMm Ansichlnsj der Oenentli-.hleit »tattündrai sollen, aber man ist r::,r in Berlin mu der Oe"e»llich>ei! stäche (>'. c chl-uerl md'.aage» Bweclc zn verbinden, die man andern arls ini'.re,er« ',!sv.r!;ano!:mgen nicht verbindel. Tie Veitimmnaaen eie er Vorlage sticii deninach , orlage im „Vollgennh des Bewniiticins" schwelgen, „von der Gunst der noch cilstrilig: die Vorlage ciuiialie Vena.ari.uigen. die il«» geirm Massen gelingen ;» 'ein und im Dienste vopnlärer Strömungen i Falle wünichenswerlh wären, aber sie nehme gar nicht a.u dir Falle volltönende Zeitungsartikel zu schreiben" Als wir im Inni d F Nnrisichi. in denen Slriumiiderungen eimnastüt 'eien. Einen ein a» dem Parteitage der sächsischen Koiiiervativeil vom Staiidvunktc j »einen Fall solle inan jedenxils nim zuni a'.nlah eine. > einer gcsimden Kartellvolink and Kritik übten, da wurden wir mit j Detail Gesetzgebung machen, siredaer erstatt sie. im («eaerstatz. ü«:' allerlei nichtSwürdigen Iavekliven überichntlet. ..Knabenbaste lieber- § Vorredner gegen da-S .'-chseriiiriingt-systciii <äan, vcr'ch!!. Ivei: nn- hcbnng, schnellserligkS Urlhcii" wurde n»S vorgeworfen und man nannte »11S .Lenlr. die kein eigenes Unheil hauen", weil sic gegen rin bestimmleS Fahrgeld des „Besitzers" Meinung zn Papier zu bringen perostichiet sind. Richtsächsiichc konservative Blauer fanden dagegen unsere Kritik berechtig!, die in dem nationalgcsinnlcn Thcile der sächsischen Bevölkerung, besonders auch in lomervatwcn Kreisen, einen wahrhaften Sturm des Beifalls und der Anerkenn ung entfesselte. Neuerdings sucht man uns den Rektor Ahlmardt aii die Rvckschötze zu hangen. Wir haben indes; niemals in ein seitiger Weise für diesen Mann Partei ergriffe». Insoweit uns seine Agitation einen bercchtigien Kern zu enthalten schien, haben wir uns verpflichtet gehalten, dies dadurch niizuerlenncu. das; wir über seine Vorträge und Broschüren objektiv resensten. Ten Standpunkt des unbefangenen Kritikers haben wir uns aber da durch nicht beeitttrachtiaea lasten. Wir I, abe» stets befürchtet, daß die geradezu naive Leichtgläubigkeit Ahlwardl's schlimme Folgen zeitigen müsse. Wir zögern keinen Anacnblich zu erklären, das; wir Ahlwardt keineswegs für befähigt Halle», eine führende Rolle in der antisemitischen Bewegung zn jpielcn. selbst wenn der Iaden- flintenprozef; manche Behauptungen AHIwardt'S rechtfertigen tollte. Riecht dieses Bekenntnis; »ach Popularirälshascherci? Rach orien talischer Manier aber riecht es. wenn das Organ beS Freiherrn von Fricien anonyme Verdächtigungen und Behauptungen weiter ver blutet, vvn denen es selbst versichert, das. eS nickt weih, ob sie wah, stiid.! S Männer von Anstand und Ehrgefühl halten die Ehre unbescholtene'. Menschen tur ebenso unantastbar wie ihre eigene und suchen sie nicht durch Gerüchte und Klatschereien in Frage zn stellen. DaS Organ deS Freiherr» vvn Frieien aber scheint in seinem Wavp>nbiwe . .. , ^ ... . .... ... . ^ "'^^!den "Wahrspruch zn'iühren: Qilmu,li.ir<-auciaatar kompor alianiä, cheut, d«e icdem SiaotSburgcr znUebciide Kriltk Regierungsvor-s lErat! Nur ' ' " - logen gegenüber dadnrch mundtodt machen zu wollen, daß er die innerhalb loyaler Schranken stehende Meinung der Untcrthanen konfioiirirt mit dem Willen des Königs, der handelt weder im Geiste unserer Verfassung, noch auch im Sinne nnsercr Fürsten, welche uns diese Verfassung gegeben haben und für sie Geivähr stillen. Gewiß wird ein königlicher Willensentschiliß. besonders wem, er einmal ausdrücklich ausgciprochen werden sollte, schwer in dir Waagschale fallen bei allen Entscheidungen, die von Seilen mo- »archisch-gesimiler Staatsbürger zu trrsscn sind. Aber eine bedenk liche „Scheidewand" wird zwischen König und Volk aiisgerichtct. ivenn die Autorität und Anschauung des König- von Partei- Politikern bei jeder Gelegenheit geltend gemacht werden, um auf diese Weise den Gegner zu widerlegen. Dieses Gebühren steht im Widerspruch zu den Prinzipien der konstitutionellen Monarchie. Es widerstreitet oder auch den Grnndlagen des Konservatismus. In dem neuen Programmentwms der Tentichkonservativen wird in Punkt 8 ausdrücklich gesagt: „Wir wollen die Monarchie von GotteS Gnaden unangetastet erhalten wissen, bei gesetzlich gesicher ter bürgerlicher Freiheit für alle und bei wirksamer Belheliigung der Ration an der Gesetzgebung." Eine» schlechten Dienst leisten Dieienigen der Krone, die sich feig hinter den Königsthron ver kriechen und dieien kerabzerren in den Stand der politischen Partei kämpfe Damit wird eine Saat gestreut, deren Früchte nur die anymonarchische Demokratie ernten kann. Denn folgerichtig sübn dieses Bei'ahrrn zum schrankenloien Absolutismus zurück. Wenn die Bürger einer konstitutionellen Monarchie eigene Ansichten nicht mchr zum Ausdruck bringen können, ohne nch der wrwdr auSzm'etzen. idem königlichen Willen gegenübergestellt zn weiden: dann wäre es bester, ganz zu verzichten ans die Verfassung, aus den Parlamentarismus, oer den Wi immer wacker velleniiidet. etwas bteibl schließlich doch hängen! In ähnlicher Weite kämpft ein anderes säch sisches Blatt gegen »ns. das ebenfalls konservative Anschauungen zu vertreten bebanpkct Wir halten unser icvhaitcs Bedauern ausgesprochen, daß eS jetzt leider io weit gekommen, daß ein Oppositionsmann vom Schlage Engen Richter s in den Stand gesetzt sei. die allgemeine» Einwäudc gegen die Müttäivorlagc über zeugend und iinwiderlegUch zur Geltung zn billigen Selbst die „Krenzztg." mußte gcttehen, dal; die bellcssciiden Ausführungen Richter- „recht beachtenswerth" seien. Jenes erwähnte Blatt aber nennt niiS. unter wissentlicher Verdrehung des von unS Getagten, ein Raddaudlat! und laßt unS Arm in Arm niarschircii mi! dem Vvn »ns slciS vekämpslcn dentschsrrisinnigen Agitator, ..dem wir im Punkte der T inagogie langst nichts mcbr vorzuwcri'eil hatten". Tie gehässigen Angüsse jener .gcwlsjciistvcn Presse, die wir gekennzeichnet Häven, werden uns nicht irre machen, »ach wie vor. j im VoUpkwußt'ein der ichwercn Verantwortlichkeit nnscres Berntes, »ach bestem Wissen und Gewissen, i» fester Liebe und freier Ver- ^ ehrung zu nwerem König und in »otionalcm Patriotismus die Interessen deS sächsisch«» und des deutschen Volkes zu vertreten Jene» Neidern und Kiästern aber rnsrn wir zu: Ihr seid schiefer Ebene I b.o—. den Willen des Volkes zum Auo- am Reichstag. Eingcgangen eine Interpellation betreffend Abänderung der Gewerbeordnung (Ab- Kervichretd- und ^enijprech-Vcncht« vom 3 December Berlin. deS EentrumS betreffend Abanvcrurm zahlungSgrichäslc. Erweiterung der JnnungSrechte rc ). Erste Be rathuna der Novelle zum JnvalidenfondS-Gcichc Abg.Tr Osann <nl).: Die Leistungen auS dem JnvalidensondS müßten für dir Kämpfer von 18707t größer werden. Erst dann könne die Frage gestellt werden, ob aus dem JnvalidensondS Gelder für andere Reichszwecke zur Verfügung gestellt werden dürfen. So lange eine >. solche Erhöhung der Leistungen nicht strttgesnnden, würden seine -! Freunde die Vorlageo.dlehnen — Staatssekretär v Maltzabn-Gültz: druck bringt, auf eine unabhängige Presse, welche die öffentliche Tie vom Reichstag geforderten Bedürfnisse hinsichtlich der Ansi Meinung vertritt. Wenn unsere RcichStagSadgeordacten keine besternng der Invaliden würden von den verbündeten Regierungen anerkannt; ein diesbezüglicher Gksetzcnstvurf liege dem BundeSratb bereits vor und soll dem Reichstage »och in dieser Session zugrben Turch die vorliegende Novelle werde nur beansprucht, was nach der geplanten Ausbesserung gewährt werden könne. — Abg Tr. Hartmann ^kons.) spricht seine lebhafte Befriedigung über dic An kündigung einer Vorlage ans. welche bestimmt ist. die Penffonen der Kämpfer von 18707l und deren Hinterbliebenen zu verbessern. Der Bestand des JnvalidensondS sei derart, daß der geforderte Be trag auü drmiclbrn zur Verfügung gestellt werden könne. Es sei unbillig, daß die einzelnen Bundesstaaten die Matrikularbciträgc pränumerando an das Reich zahlen mützten. während ihnen die Uebcrwei,ungen postnumerando zugingen- — Abg. Richter lsreij.j erkennt an. daß der Bestand des Jnvalidensviids nicht vollauf zu dem vorgesehenen Zwecke Verwendung zu finden brauche. Er müsse die Borlagc aber ablchncn. da sie aus Umwegen dic Beseitigung der Franckenstein'schen Klau'el zu bezwecken scheine. Er schwärme nicht für diele Klausel: aber wir haben zur Zeit nichts Bessere« UrdriaenS seien vi^soch überflüssige Baarbestondc anaehäust: lei aber eine Verstärkung der Betriebsmittel der RcichSkaffc erforder lich. so gebe er temporären Anleihen den Vorzug — Abg. Frhr. p. Buol jCentr). will die Vorlage nicht a limirw abweisen und be antragt Kommissionsvcrweisuna. — Staatssekretär v. Maltzibn : Tie Verfassung gebe dem Reiche gar kein Reckt. die Matrikularbci- lräge pränumerando zu fordern. Die Franckenstein iche Klausel werde durch die Vorlage nicht berührt. Die Baarbeilände elnzelner Reichs- orrwaltungen könnten aus Grund der geltenden GceveSbestimm- unarn nicht herangerogen werden. — Ada Frhr. v. Skauffrnberg Oreis.! gievt zu, daß die Vorlage an dem bestellende», durch die »rancken- strtn'schc Klausel geschaffene» gesetzlichen Zustande nichts ändere, aber in der Praxis werde doch eine wesentliche Verschiebung cintreten Die Vorlage geht an eine Kommtstwn. und folgt erste Bcrathuna der Novelle zum Strafgesetzbuch tlcx Hcinzet. Abg v. Manteusfcl tkons.f erklärt, daß seine politischen Freunde dieie Vorlage >m Große» und Ganzen mit Befriedigung begrüßen und segensreiche Folgen na . , ielbstsländige Meinung mcbr haben dürfen, dann find sie werlblvie Pagoden, und wenn die Presse nicht die Freiheit der Ueverzeng- ung wahren darf, dann sollte dic einzige Taqcslektürc des Volkes in harmlosen Amtsblättern bestehen, die über Ebina oder Japan kilarlikeln. sobald die lies einschneidendsten inncrpolitischen Fragen auf der Tagesordnung stehen KönigStreue Gesinnung wird nicht aevtlegt durch sklavische Unterwürfigkeit, durch willenloses Kovsnicken. Wir wiederholen hier, was wir am letzten Geburtslage Sr. Malkstät unseres allverrhrten König« Albert gesagt haben : „Nicht Knechtssinn wrdert SachieirS Herrscher vvn seinen Untcrthanen. wohl aber ehrt und würdigt er dir Selbstnändigkeit der politischen Uedcrzeugung. so lange sie ihre Wurzeln in der Vaterlandsliebe, in der nationalen «tzeimnung hat. Liebedienerei und Schmeichelei, wenn e« sich auch Mancher einbilden mag. baden nie das Ohr de« Königs besessen. Ilmio aufrichtiger aber ist die Ehrerbietung, welche olle wahrhaft freien Männer Sachsen« ibrem König zollen. Tie Lied« der Bür ger Sachsen« zu ihrem Landesvatcr entspringt dem tiefsten Herzens bedürfnisse : Ire ist felsenfest begründet in der wechselseitigen Wcrih- 'chätzung von Königswürde und Maanesebrr, in der gegenseitigen Zorge und Hingebung für da« gemeinsame Wahl de« Vaterlandes. Darum kennt man auch in Sachsen bei den staatSerboltenden Par tien keine grundsätzliche Opposition, kein blase« Negiren, kein Miß- . „ . . d,llc gleit Vkie . sich kcküservativ nennen, ihre nationalqesinnten Bundesgenossen im Komps gegen die internationalen antnnonarchiichen Mächte innerer Zeit ohne Anlaß fortgesetzt deichimvsen und verleumden. Do« Wohl de« Vaterland««, das alle« OrbnungSparteien anr Herzen liegt, wird gefährdet durch Anschauungen, wie sie oben aekcan. zeichnet wurden, durch An'chauungrn, wie sie z. B. ein Freiherr »» Friesen »u vertreten beliebt, der die gesetzlich bestehende Eivil- che «ne .wild«' Ehe nenrrt. der da» allgemeine und gleiche Wcchl- durchiührbnr, sei die Bestlnimuna über den Schireigevefcht. welchem die einer öffentliche» Vcrhriiksiiing Beiwohnenden zn»' Schweigen über gewiise Vorgänge der BcU nidlnag vcuoiichtcl werden «ollen. — Abg. T«. Schneider ffil. : Tie henligca Bcf'iiinn- ungcn über das Prostitnrionsweien icirn g.r»; unhaltbar und bc- — Mit der Hosjagd in Moritzburg ha! gestern der Besuch Sl Majestä! des Kaisers am hiesigen König! Hgse i tuen Ab'chiirß gesunden. Gegen 8 Ui!r Morgens hatten Ihre Maicstaten Kaiser Wiibelm und König Albert. gc> stgt von dein Fuigcluduiiai'ten Oberstleutnant b Cchvlr und «stenerglndjntantcn Generaüciilnant Frhr». v. Hodenberg. die Ki'nia!. Villa zu Strcliien veclasicn und trafen ff Uhr LO Niiinilen ia Moritziang ein. Mebrsach zeigte der Ort Flaggeiischmiick. Als die honen Herrschaften in das Schloß- portal riaiuhrc» —. die übrige JagdgcscUtch.i'l war bereits vor sammel! - inkvnirlc. weilinii vernetnnbar, ein O-uauett der Ka- ' pelle des Jägcrbatatllons Ni. lb. den Gruß w> die Jäger. Un- ! berzüglich nistelc sich die decke I igdgeiellicha'! znni Ausbruch, im ! Ganzen 1L Schützen: Se Majestät der sc.zi'er. Sc. Majestät der > König. Ihre König!. Hoheiten Punzen Georg. Fliedrich August, « Ihre Egeellenzen Oberckosinarschnü Gras Vitz.tyu»!. Obcrstallmeistcr ' o. Eiirenstein. Gcner.iiadintaiu Frhr v Hosenberg. eie Bcglcitnng Sr. Mazestäl des Kaisers, gesiihrt von de» sdc-rcn Obenvr lmeillcr cherel und Forstmeister Zimmer. An der alten Rirdeburger Straße und dem Futnrmcgr jhccltea sich d.e Her«-.» Schützen. Herr Obcrsorsln«ei«ier Sktzeiel plaeirte Se. M'aicstät den König. x>!»e K rin ich Habeiten Prinzen tffeorg, FritLrich Anglist und die übrigen Jager ans ihren mit Sicherungen beiiebenen Standen, wahrend Herr Forstmeistci Zinnner Sr Majestät dein Ke.i'cr. Ihren ErceUenze» Grast'» Pstcklei. v. Hodenberg und Obcrilabs- ' arzi Tr. Erneili ibre Platze amvies. Tas Placement der s Treiber, denen sich inchlere Herren angcschloffen hatlen. unterstand ! ebenfalls dcni Herrn Forstineiffer Zanmcr. Im Gan:e» fanden t 8 Tieiben statt Zunächst iand im Sliiergauen. dei'cn Z>,gange . meterhoch vcilapp! worden waren, ein ringesiellies Tiichertielben ! ans Hochwild «Rotti- und Tannvildl und Sauen avgcli i'ten. Tiests Treibe» ivard 2 Mal wicvr.ln ll und b idete den Milieivnntt der ganzen Jagd. Tic Witterung bol das leinite Kaiieiwettcr; Windstille iNvu und Trockenheit bau oben. Ter Kaiser citegte io dem erlwn g reiben einen seine» Vierzchnender. 7 Sch inslec nnd l t Sauen. Se. Majestät der König:; Schauste« und :! Suncn. dw übrige JagdgeieU^ schast -1 Sebanster lind ö> Sanca. Obgleich 121 Treiber anfgeboten wordc» waren, biach manches Stink Wicd dnrcb. nad gegen Schluß des ersten Treibens enlgingcn 80 bis fff-o Wildfehweinc. die sich aus enge», Terrain griammeit batten, dem verderbliche» Gc'cla't;. Le. Majestät der Kaiser, der emei: reiedagrimcii Rock und gelb- luchteuc Sliesei trug, an? den: Hut esoe» Gein-.-barl und den BlU ii anläßlich der Erlegung des Vterzel n-nder . schoß niil großer Tief" sichcrbeil. Als er den Kapitalhirlcb zur Strecke gebrachi hatte, gab er ihm den Fangschuß, schritt an« das verendende Tbier zu und nickte es eigenhändig ab. den Hirsch'angcr auS der Schilde des einen der beiden ihn begleitende» Lcibiägeis ziebcnd. Nachdem der Kaiier^ dem der König!. Leibiägrr Ltonck milzugett.eilt worden war, das itatlltcke Tliicr naher bencutigl halkc, änizcrie er: „So ein starke- Thier habe ich Heuer muck nichc gesehen und geschossen" Nach Beendigung des ersten Treibens nahm um 1 llhi die hohe Jagdgcsellschatt nn Helldause. vor dem die Strecke medcrgelegr worden war. das Frühstück ein. Tic Stimmung der Tbeilnchincr wirr im Hinblick auf die reiche Jagdbeute eine st'br onimiue. die noch gehoben wurde, als Sr. Maicstäl dem Kauer warnend der Tafel durch einen Courier eine Tevc'che überreich! wurde. Gegen 2 Uhr brach man nach Besichtigung de: Strecke, wobei mancher Scherz siel, zu dem 2 und t!. Trester, ans. bei dem ersten «sicie Treibens ftanden der Kauer am gelben Wege. Abtb 22. die Luchwtze» längs deS L-Wegcs: beim zweiten. Abtt>. Ah waren Kaiirr und König eng aneinander placirt, wählend d>e Schütze» sich längs des A-Wegcs hinzogcn Nach beendeter Jagd fand um ff Uiu im König! Schloß zu Moritzburg bis ' -7 Mir ini Jagdsaale daS D>ne> zu 18 Couverts statt Tie Tafel war ans dnS Prächtigste ausgr ftattet worden. Ein silberner Aussatz mit dem 'äch'.stcken und po! Nischen Wappen auS dem Jahre Aist, bildete das Mitielsiuck Zwei silberne große Blumenkörbe. Gtraiidolc». Pokale »nd viele Jagd emblemc bildeten den übrigen Schmuck, .-.stell lcuckielca aus den beiden Kaminen Holzsencr einvor und ergossen ans die reichen Schätze der Silbettammer ihren Glanz. Tie «ttzordnung war sei gende : In der Mitte laß der Kaffer, rechts der Koma. Prinz Fued rich August. Gras Prickle:. Lbeklilffmarstckall Gras Vitzthum, ist:!: vom Kaiser Prinz Georg. Graf Tönlwif. Oberst von Kessel. Lbc>- stallmrisler von Eckrenstein. dem Kaiser gegenüber au! der anderen Seile: Obersorstmcistcr Lchcrel. Obcriileittnant von Scholl. Generalleutnant Freiberr von Hodenverg. Major Freiherr von Seckendorfs, Rillmcistci Freiherr von Bcüller und Rlttmcnte, Freiherr v. Lindeman. Forstmeister Zimmer. Kammeihcrr Freibc.r von Frieien mid Oberstabsarzt Tr Ernesti Das Men» lautete. I'alaxe st >a Oreee. Eroüte-, ao j,<->>»>,<.>. 8.»im ,n <In 1,'hjn raistA st l.r arstius. 8t. kerrav wansneuti. l«in-ir>nnoa»x . !., i->rt>i».«i^ X-Ü8-tto8 cko Vkill ani'pnink» ck'n->per^>.>. « H it. .11 »f. ktmii-isti i. Oisssrolon Ü--euootau« i> I.» XanMi',.''. » 8. 8t> ,nl>. si «Ion->. cdvveeuil rtzti. .-zrisäe, eowi-ste- .«tiun-i - , -u. u/ Ing- ä I-r nu-allo. Ulumpouüine. ckuck.r.o,. l'ummc.' . >.i 1>. --7«. Nach dem Tiner ward die Strecke bet Fackrt'chrffi bcsichtizl. nachdem zuvor im Steinsaal der Kaffeennd Liguenr gereich' wordeu war AiS° bald trat sodann der Kaffer, der miede,tu-!' Sr. Maicstär seiner Freude über den Verlaus der Jaad Ausdruck gab. die Fahrt »ach Eosioig an und kehrte von dort 'S8Uk>, mittelst Sonde«zuae. nach Berlin zurück, während Sc Moicstät der Kon g und dic Prinze» des Köiffgi. Haiiics. die den Kaffer begleite! Hutten, »och herzlichster Verabschiedung mittelst EztrazngrS nach Tiesdcn lcz'.v. Strehlri» ftihren
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