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Dresdner Nachrichten : 07.12.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189212070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18921207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18921207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1892
- Monat1892-12
- Tag1892-12-07
- Monat1892-12
- Jahr1892
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.12.1892
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^ LyLS u,-»»»ruted ^«»ckLtrr> Ml^SlLS» ,oli»Uur »riä u» t> Ll>u>»». Neiiii'jkll üittli^v HH ett1av»»<r. IS .-IriWstld« 6« h. .'!7. Iahrqattg. Aufl. 54,ttÜ0 Stück. Or«-->äner I KallskttHein L Postltr. -N. H.. ?rtt-en. Dresden, ^-nn»<«rt>r.'o Fu^nakl iu ulleu Onü^lazrou von St I1X» LIK. IV «i;»»u «I«»o It e i», «»til. I'latrl», IO»I»oil knn/.v, lltuiurkt I I.'.itiü. > nz 1^. Hlnkot-ulia»"»««»-—» SI, pavtovro ulick oi«t« Httr Il^r fitr koivon Itunu'npnl/ in 1'rolizlazj^. I7wsrb«itunx kotrs^snsr liüt« o»»k nvus^r^r KAÄcli«. M>ii,'!>I>i>iiiIIiiiix II.i>«nIiick. VkNlLtL L LsdMLlUI. Ar STL Spiczel: ^ < etI « r »15 K>U>« orsvts Qsc)» tl«cu,>to t'sn—r. vvä >Vzuuor Llo lutl»». I m.»>, Oroscko V.sssllr.^. I'.»7Q!ipr.-.V.l.1 >7. I!^ini-!< ll E ". z j Mirts HÜQ§Lsr, .üi^iiütii.nti-. <i - fOtt/.iil- r1>> vovn-rt^ omvti'lilt 7.nr In'llist,'!« »ri«> zw.il.ri Konen Onieum >I> r l.c-ioliti: . ! k' , (> B - >i>ar t>> !-i > li« >»« »1>«»I nl« r- K io-it, 8-üi>IiIüt nnst lüa^rn^. « tivoxulo 1u8«ntil , ii 1 u,« I«« n-K>-e»m!>»ii ou ew. Vv1dllLVdt8-^v88tvIIUNK. 8cIlI«Mi'. ^ imciniticr i>cin ^lll. Mch. I « I I,-I. Xi . 1.^2. k, I, Ir« -- W ' ?'/- !, lA', .s» WM 'AlstmordlS und der Prozeß. Hosnachrichten. Giündung eines Lrdrlingdeims. GesrninitritüSsikung. Bietariffaloii. Amllrchc Bekanntni>rchungr». Harrdiverkrrvereia. Ge : htöverbairdlunge», Tagrsgei'chichte. Neue Opcni. KacmmA's «Deutsche Geschichte" Mittwoch. 7. Tcctir. unsere I.eecr! Onrel, ein VI>I>omM'N mit ck«>iu V« Xe> Zukliu« Iihäncklor. vror-sten-X.. i-imi uir ru ckiv l«te'o venivtrts öeu I.e»er» uniinror, Ninttoi- lins itimxesreiekneto l»s8>.i,jedt«n'e-rk: rlnx von vsri Loeililsr, „Deutsche Oesckictite^ kreise trögt man den Empfindungen n>ei!e Rechnung: der greiie Landratl) selbst, ein Mann, de» seit dO Jahren im Dienst ist. for derte ru Ahlwardt'S Wahl öffentlich auf. lasse, sei noch uneriüllt. Wen» »ich die Interpellation aus jene Zusage delchröake, so verrichtet deSIiald d»s Ecntruin keinesweg? aui die erwalmlen .Hauptic-rorrunaen E» sei ein Widerspruch, — «- .. . ... , das; man die Innungen als össentlich rechtliche Ko porationrn an Es liegt nahe, die Wahl ?IH!wardt S mit einer iseurtlierlung ertannt und ihnen schwere WUchien auserlear hat, ihnen aber des Jildenflinten-ProzesseS zu verknüvien. So lange die Richter nicht gesprochen, widerstrebt uns zwar eine derartige Besprechung, aber m»n wird förmlich dazu gezwungen durch die Lektüre der eomimpirten Berichte in den Berliner Zeitungen und durch die .Randglossen", mit denen dieie Blatter Publikum und Richter auszust.icheln suchen gegen den llngellagten. Was auch immer für Ablwardt spricht, wird unterdrückt oder entstellt, was gegen ihn auSgcsetzt wird, tritt man breit Das von dem Leiter des Gerichts- I'iot. Di. Otto Xsemmvl, tksetor >!<'« XiaoIai-KvinnMuim; ru l-oipri^, al.- earnaku»-8 7U e-iuom bockeuwack «iioLsilxksa kreis« .mM'ivt'-n. Öus Ilmk «urcka rur I»8adi,ts»ar,'e-mptMen ckurek ckav ttod«,. .... itiiiiigl. 8sek«. Ministerium «Iss Kultus und öffentlichen Unterrichts. dem .lngeklagten und seinem ^ertheldiger gegenüber be- «I. «nks krosshvrrogl 8äohs. 8tr,»t,-llllinlst«rium ru Weimar, ckm l obachtcte Bcrkahrrn wird in den Vimmcl erhoben, aus allen crcken kniio kvrrogl. kraunsckWeig-l-önedurglsche 8t»ats-Ministerium ru! hört man bereits die Ruse Sdnlock'S: .Ein Daniel, ein gerechter vraunsck^sig. ilon krossksrrogl. Vbsrsvkulrath ru Karlsruhe, Richter" und .Ein Pfund Lleisch, zunächst dem Herzen. wie S im König!. pro»lnrl»l-8chul-kollr-' " — ^ ^ ^ 8vkul Kollegium ru kodlenr. Ilegium ru ttannover, üiu- König!, provlnrlal-. > r. aus könlgl. ?rcvinrial-8vkul-kollegium ru § nept Und doch wird jeder Unbefangene viel, sehr viel kosen, - exvollenr kelömarscha» krak lkoltl«« bsroielmotch«s N'srlc, an der Prozes;leit»ng auSzuschen haben. Aeußert sich doch sogar ii!^ .,treulich«, 8>lirilt, «liu iu MÜrLu-rter ilnr/.e uini in leliouckimw D-irsteNuox ckvm vc-utLchou Volkv r-oiw) »ccksolvoUeu Or-schicks »ersiiiirt". Lin«, x«eitere Ue>preakaaLt «lreses herxarrnKenckon 6cseliickts- «erlivr» heiiiniet i-ich uatar ..Xunst und >Vissan8c'hat't" in ckor Iientiireu Xnuimcr. Oer l..uieni>re>s stellt sich lür oiu Oxemplar ro lieltet: ans IU LI!r.. oebninlen mit Ui Unsoro I^ser kennen <l i Ite in ««>uu, rllaßteu Lti>t»r»u,l xen uuscrcr »„ 'haftsstellc 2urn kreise von 8 Hlk. (cxcl. I'ortel kvrieken. Ue^ea lünsenäuno «l"s vetraxs «sie Vorscuduna unnrehoini. und Uertes (50 Otx.) die von Hatz gegen Ahlwardt erfüllte jüdilch-demokratische .frankfurter Zeitung": Wir baden bei dem Borsitzenden des Gerichtshofes, Herrn LandgerichlSdireltor Brauiewetter, schon in früheren Prozessen das volle Maah der Objektivität, die ge lassene Ruhe, die dem Rngeschuldigleii gestaltet, seine Sache in unbehinderter 'Ausgiebigkeit zu vertreten, manchmal ver mint. aber die Art und Weise, wie er in der AHIwardt 'chen Sache sowohl gegen den Angeklagten persönlich vorgeht, als auch zn dessen Ungunsten in die Bewrisaufoabnic ringreist, gehl weit hin aus über jene unliebsamen Erscheinungen früherer Zeit und fordert eil'olxt die Rüge geradezu heraus. Ahlwardt hat gegen eine Reihe von Männern die schwersten Anschuldigungen erhoben; cs droht ihm. »je ssphtlliisl^lelle «sei' .Zpe^nki' VgrllNltiten". Politisches. Akilwordt's Wahl zum Reichstage scheint nunmehr gesichert. Es unterliegt keinem Zweifel, dah die Wähler des märkische» Landkreises sich weder durch die maßlosen Beschimpfungen, denen ihr Kandidat durch seine Gegner aiiSgeiesit wurde, noch durch die Borgänge in den, Berlin«! Bcrsahren he-ben beirren lassen. Tic WM ist ein Zeugnis; dafür, daß rin gewaltiger Unlcrichicd besteht zwischen den Aiisiassungen des Herrn Landgerichtsdireltors Brauiewetter und dem öffentlichen RechtSgcsühl, sic ist ein Beweis dasür. daß ein Bolkc-gericht für Ahlwardt ein .Nichiichnidig" aiissprcchcn ivürce, auch wenn Juristen die Form für vcrlesrt erachten. Ahlwardt wird also aus den Bänken des Reichstages Plaß nehmen. Schwerlich werden sich ihm zahlreiche Hände zum Will- lamm ciirgegelistrcckcn. denn die giftige Saat, die gegen ih» ans- gcilrcut wrirbe, ist selbst bei Männer» arisgegangen, die »einen Bestrebungen nicht fern stehen. Wie der tapfere Stöcker, io hat die nölhigen Rechte vorenkdalte. Tie Handwerke,kümmern könnte» nur dir Thäliakcit der Innungen ergänzen, nickt dre'clbe» ersetzen. Hoffentlich kommt die gegebene Zusage vor Auslösung des Reichs tags. — S raaes'ekretär von Bötticher: lieber die veriänmle Aeuße»- rrng am A>. Novrnrbcr v. I. habe man aus Seiten derKonicrvati- vca und auch de? Eeutrums damals Befticdigung geäußert und nur aus der Linken sei man damit unzufrieden gewesen Die Re gierung habe keineswegs dir Hand in den Schoos; gelegl, die Lr- ga»iianon des Handwerkerstandes babc de» Gegenstand eingehender Erwägunge» und Erhebungen gebildet. Eine B >rlagc bade bis her noch nickt ausgestellt werden könne». Bcabsichtigt sei die Or ganisation des gelammten Handwerke» in de» Handwerkerkammern. Die Kammern solle» obligatorische Befugnisse lunircktlich der Be- aussichligung de? Lehrlingsivesens. der Abgabe von Gulachlen, der Berichterstattung u. ». w. erhalten; dazu ums issende laküll ilive Be fugnisse namentlich auch in Bezug aui Einictzung des Prüfungs- aiistckrisseö und dergl. Es bestehe nicht das Bestreben, die Inn mrgen aus der Welt zu schassen oder ihnen das Leben z» erschweren Tie verbündeten Regierungen hätten zu allen dreien Fragen noch keine Stellring genommen, weil noch leine Borl ige gemacht sei. Er bitte, zur gründlichen Borbereitnng einer solchen die »öthige Zeit zu lassen. — Alm. Tr. Buhl ftrl > spiicht gcacn Zwaiigsinii- ungen und findet, daß der Rubinen Handmerkerkamincrn zu eng geinßt sei. man solle das Kleingewerbe überhaupt zufaininciifassen. Tie Hauptoraairiiat'on iei die Siegelung des Lchrlin rsiveicns. In seiner .Heimath hätten sich i» die'er Hinsicht die Gewerbevcreinc sehr segensreich bekheiligl. — Abg. Ackermann (koin.s: Tie v"näh- rige Erklänrng des Staatssekretärs v. Bötticher hat in Handwerker- trciten wegen der strikteste» Ablehnung der Forderung nach Ein führung de- Besährgungsnachwrftes große Mißstimmung hervorgc rufen und die Ankündigung einer ncnen Organisation der Hand werkerkammern habe dieie Mißstimmung nicht l ebe» können Durch Irche straie. Das Gericht ist dazu verpflichtet, das Brweismate ; zcn. Es we.de sich vor Allem ,rag-n. weiche »osten den Innungen rial, daS er vorbringt, aus Gehalt und Tragweite zu ! sich sein Nrtheil auf Grund dieser Prüfung z» bilden ^ »och daS Vertrauen haben, daß dies geschehen wirs, wenn der Bor sitzende des Gerichkslw'cs den Angeklagten während de; Beweis, ari'nabme apostrophirt: .Hier kommt es nur daraus an, ob Sie den Nachweis führen können, daß die Löwe'schen Gewehre un brauchbar sino. Tiefen Nachweis zn führen, ist unmöglich, die Uebcrzeiigung wird sich bei keinem Richter erschüttern lassen". Muß sich da nickt dem Beschuldigten der Gebaute au'drängen. daß er be« rcilS so gut wie gerichtet sei. daß auch daS für ih» günstigste Er- j gcbniß der Beweisaufnahme ohne Wirkung sein werde? Der Ber- j theidigcr war im Recht, als er aus ie»c Aeußerung des Borsitzen- den bemerkte, da könne man ja jede weitere Berhandlung sparen. , Wir fordern »nd hoffen, daß Ahlwardt werde, was er nach Recht und Gesetz verdient hat, aber eben, weil wir dies fordern, scheint cs uns g.borcn, »Niere Stimme dagegen z» erbeben, daß er auch ^ nur um Haares Brcfte am Rechte verkürzt werde. Was uns dazu auch er es erlebe» miiffrn. daß in den Tagen der jüdsichen Preß- > verpflichtet, ist der Grurid'atz. den irir »ür Freund und Feind hpch- hcrrscha't die Berleunidiurg und periönlichr Pk>chiinpsu»a jene ölte-! i-alten : Gleiches Neckt für Alle'" >en Insirninente ersetzte, die wir in den Folterkammern des Mittel-! ist nick/ schwer, a»s der Berhandlung gegen Ablwardt alterS finden. Ahlwardt wird also allein stehe» und darum nach den Gepflogenheiten des Reichstages, wo sich gewöhnlich die Fraktionen in die Rosinen theilen, nur schwer zum Worte gelan gen. Aber noch Eines wird für ih» fatal sein. Sollte der gegen ihn schwebende Prozeß bis zur miillicbc» Feststellung seiner Wahl »sich! beendet sein, so wäre nach den stets bcovacktrten Gcivobn- hciten des Reichstages ein Antrag zn erwarten, daß das Bersah- , prüfen und, durch die Handwerkerkammern erwachsen und welche Kompetenzen Darf man > den Iiirningen aus die Handwerkrrtaminern übergehen. »cn suskeirdirt werbe. Um eine» solchen Antrag zur Beilesung zu bringen, bedarf rö der Unterstützung desselben durch 10 Mitglieder Ter Antrag wirb gestellt werden: werden sich aber auch die 15 Unterschritten finden? Als neulich das Bersahren gegen den Autr'cmilcn Werner eingestellt werden sollte, hat es schon schwere M'ri!,e ,grkostet, de» Antrag diirchzubrmgcn Außer den Partrrgc >w"c» hoben 8 Eentnunsniilglieter. einige Eoisiervative und der Frcikoisiervcrtivc Grmnbt sich bereit gefunden und damit bewiesen, drß sic das Arsiehen des Reichstages durch eine passive Partei nahme nicht noch mehr zu 'chädigrn gewillt sind, als es im Laute der letzten 2 Jahre schon geschehen ist. Bei Ahlwardt -- nun, wir werden ja sehen! ES läßt sich kaum mehr streiten über die Gründe, aus denen die Wähler in ArnSwalde und Umgebung für Ablwardt eintralen. Nur eine Preffe, die znm eigenen Beckerbcn mit Blindheit geschla gen ist, kann die Wählerschaft als tollwükkig hinstellrn nnd sie als tig" ? eine blöde Masse angreiscn. Wir betrachten den Ausgang nicht ansschließlich unter dem Gesichtswinkel des Antisemitismus. Tie Wahl bedeutet nichts mehr und nichts weniger als einen lauten Protest gegen die politischen und sozialen Wand lungen der letzten Jahre, sic bedeutet einen Protest gegen die Leiielrcterei nnd Lauheit, sie bedeutet einen Protest ba de» Taschen zabllosc Belege dafür anzniühren. daß die.Frank». Ztg " Recht bat. Man erinnere sich nur daran, rvie Herr Saling, der sich in de- trügerischer Meile bei dem Angeklagten e'ngeftblichen ha!, als .Kronzeuge" dafür benutzt wird, daß Ahlwardr und iei» Berthes digcr cs mit den zur Brrtbkidigung herangczogencn Beweisan- trägen nur auf .Verschleppung" absehc. Wie kommt cs ferner, "daß Herr Kühne tn eigener Sache immer wiener als Zeuge i rwinoiiiinen wird? Wie kommt rS. daß die Aussagen d >es ! Herrn stets als beweiskräftig leidst gegen die erblicken - sagen nnbeiheiligter Zeugen gellen? Wie können über die .IHi.-me wurde, daß sie Mitglieder dieser Vereinigung seien, die doch staats feindliche Tendenzen haben wll ? Würde man Herrn Bebel als < Sachverständigen berufen, um über die Organisation der Sozial demokratie Auskunft zn geben? Und würbe man aut den, Zeng- , n'ß desselben süßen? Eine Würdigung des Verfahrens im Einzel nen wird noch zahlreiche, woblt»gründete Fragen ergeben^ darunter Ivobl auch die: Wenn die amtlichen Schriftstücke auS Weiel be- , weisen, daß weit mehr als die Hälfte der dortigen Löwe-Flinken sofort reparaturbedürftig wurden, ist da nickt znm Allermindesten der .gute Glaube" Ahlwordt'S bewiesen? Unter den alten Sol daten wird nian nicht ganz mit der Ansicht des kriegsministericUc» Vertreters libercinstimmen, als ob dieie Reparaturen nicht die Brauchbarkeit der Flinten beeinträchtigen. Wenn in der Schlackt die Schlößchen schleunigst abspringe». ist denn da das Gewehr noch immer so gut, wie vocker ? Wozu dienen dann eigentlich noch die Schlößchen? Sind sie nur ein Zierratb? Ist denn rin Gewehr. d»S ..unbrauchbar" wird, nicht auch .kriegsniitück, Wo licgr denn da der Unterschied? Und die wich tigste Frage: Wenn, wie auch der Staatsanwalt zugicbt. zahlreiche Unregelmäßigkeiten in den Löwc'ichen Fabriken vorkamen. wird da irgend Jenr .nd cs für wahsi.helnlich halten, daß gerade die Leiter der Fabrik nichts davon wnßlen? Fünf Tage hatte der Prozeß bereits gedauert, gerade die Be lastungszeugen waren zu Worte gelangt. LtaatSanwnlk nnd Präsi dent hatten ihr Votum vorweg gegeben: Ta erst haben die schlickten Wähler von Arnswalde-Friedeberg die Antwort erlheill gegen, daß man die zitternden Hände in den Taschen ballt nnd,„np srstgestcll,. w.lcke Wirkung drr Prozeß in der breiten Masse aus dem Angesicht die Ticristbeflisfenhcrt dcö HofmarschallS Kalb des Volkes erzielt Und ihrer Zwöl'iansend gingen hin »nd — stimmten kür Ahlwardt. I.i— Schau trägt. Freilich, das werden gar Manche nicht begreift», darunter wobl auch dir .offiziösen" Preßennuchen von drr Pleiße und von der Mosel Allerdings ist es daz» nölhig, daß man über den brschränklcn Fraltlonsliorizont hinüberbückt aus daS. was im Volke vorgeht. Und wenn die Wahl Ablwardt s noch eine zweite, gleich wesentliche Brdruiung hat. io liegt sie darin, daß zahlreiche Kreise des Volkes als den HauPttrSger der morali'chen Eorruption so gut wir drr sozialen Misstände daS Judenlhum anfthen, jenes Judenthum. das. henichsückkig »nd rücksichtslos, die Nationen der Well zum Schemel seiner Macht benutzen will Tort im Wabt- ^rrli'chreidr und -ern»prech-Vertchls vom 6 December. Berlin. Reichstag. Ans der Tagesordnung stehen zu nächst O die Interpellationen des Ecnl'irm? über die Organisation des Handwerkerstandes und drr Regelung de? Lchrllngsrv»sens. so wie des Ausbaues der Innungen, 2) über die Regelung der Ad- «ablungSgcschäfte und de» HansirhandelS. — Abg Hitze (Eentr.t begründet zunächst die erste Jntcrvellanon. Tic vom Staatssekre tär v Bötticher unterm 21. November 189l gegebene Zusage, welche übrigen« die Hauplsoederringcn des Hai.dwcrbriloiidcs «B«- sahigungsnachwei« und obligatorische Jnnmgen) unberücksichtigt Tie Vorlage werde ja, wenn sie tomme. gewissenhaft geprüft wer den. aber er könne schon jetzt sagen, daß ftine politischen Freunde nicbr gcneigl seien, einer neuen Organinitivn ans Kosten der Inn ungen zuzristimmen. In Sachten beständen bereits G-.weebe- kammern, sie nrüfzlen aber nur in Verbindung mit den Handels kammern zu 'Abgabe von Gutichlcii benutzt wecken Er beklage, daß die ang>'kündig!e Gcietzvr rlage aller W-rhrrcheiirlichkel» in dicer Session noch nickt komme» werde, die Hnidivcikcr »rußten dann wenigstens den Willen der Regierung gerehen haben. So wachse die Mrß'limmung im Handwcrkecft.inde mehr und mehr — Staats sekretär v. Bötticher: Tie Regierung thne was sic könne, aber eS handele sich hier um eine sehr schwierige Malerte. Tic Recbre der Innungen sollten durch die Haiivwerkcrkamiircrn nicht eiugcichiänkt werden. c8 sollte nur lür diejenigen Handwertcr, Sie nicht in Jan- rinaen vertreten sind, eine Organisation gkschaffcn werden. — Abg. Rickert Orrii.': Nachdem die Regierung sich einmal gegen Zwangs inmingen und gegen BrfähigirnaSirachwciS ausgesprochen, hakte sie auch daraus verzichten sollen, die Künstler durch Brocken z» befrie digen Wie weit mnn mit der Bevorrechtigung der Innungen gehe, bewerfe der Fall der Berliner Gastwirlhsrnnung. ru deren Gunsten iämmtliihe Berliner G Ftzvirlhe. von denen nur wenige t>er Innung angeboren, belastet wurden In Leipzig bade die Bcrliaer Innung Marimalpreile „usgestellt und eure Beschwerde dagegen iei von der obernen Venv iliungrbchörde abgelrhirt worden. Sogar der .Krcuzzkg" iei das zu viel gewest». Das Handwerk habe noch einen goldenen Boden, aber nur. wenn eS sich r» voller Frcilicit entfalte» könne. — Prcuß. .Handelsminister Freiherr v. Ber cpsch: Tic vom A-'aeordnele» Nicker! gegebenen Ziffern in dem Falle der 'Berliner Gastwirttsiiinirna seien unirchlia — Aba. Metznrr (Erntrü: Anacüchis des ZerietzirngsviozesicS im wirllistbastlichen Leben »nd de? lawinenartig anstchwellcnden Proletariats fti'ebnest'' Hilft nöttrig. on>'!n»ells würde man »ick vielleicht mit den Worten trösten können, daß daS, was lange wahrt, gut wird — 'Abg. Auer ftor >: Gerade unter dem Künstletthum fti es mit dem Lehrlings weien am schlechtesten bestellt ES ftbie noch immer an Arbeiter- tannnern. die bisherigen Arbcstetorgairistrtioncrl könnten noch inimer durch die Polizei unterdrückt werden, er welle übrigens anerkennen, daß in den letzten beiden Jahr«'» die Trairgialiruna der Arbeiterorge- rriiatien ciwos n ichgelaffe» hat. abgewhc» vom Könrawich Sachien. Abg. Dr Bachem (Eenir.): Früher habe Bebel Prophezeihrrngen nrrt v'cl mehr Empkaie hei vorgebrach!. er sei eben inzwischen alter und wohlhabender geworden nnd habe cS nunmelir nickt rnebr so eilig mit dem großen Kladderad,!sch zHerterkeil Tie Innungen müßten auch in den Handwerk rkainnienr maßgebend sein. Die Ordnung des Lehilinqswese-is fti eine wichtige Frage: werde sie richtig ge löst. so sei die.Hariplsthlacht geschlagen, Tie angekündigic Vorlage müsse aber noch in dieser Srnron kommcu. Seine Freunde hätten lange ffir Arbeiierichntz gekämpft, sie nurrden jetzt für Handwerker lehnt; so lange lamvsen. bis ihre Forderungen erfüllt seien. — Abg. Gvldichmidt (steift: Man »olle nickst immer v»nr 'Niedergang des Handwerks sprechen, man schädige dadurch »einen Kredit. — Avg Joes stoz.): In dem Kampfe gegen da-S Großkapital könne das Handwerk trotz aller Organiicrlion nicht bestehen. Mit der Hand werkei'chutzgefctzgebnng müßt"» die Handrvcrkcr cbcn'o unzufrieden fti» wie -er Arbeiter jrlst mit den 'Arbeiterschutzgeietzen. — 'Abg Möller Oil,' : Tie geplante Organisation müsse das gelammte Kftingeiverbc iimstisftn. — Abg. Lftbcrmann von Sonnrnbrrg lan ri'.t: DaS Handwerk iei zurückgegange». weil man ferne L'gan»- sasion zerstörte, deren es am meisten veoiirft. Bei drr Einftwrung der Tamr-'masthine. jetzt, da die Aussicht bestehe, daß es sich die neueren Erfindungen, insbesondere die Elektrizität, nutzdar machen könne, fti ec- die höchste Zeit, ihm müder eine Orgnni"ti"n zn geben. — Abg Bebel Fez.) verwahrt sich dagegen, Großfabritant und wohlhabend zn »ein, und bestreitet, das; dem Handwerkerstände durch Nutzbarmachung elekiri'chrr Motore zu Helsen fti. Vollständig ver schwinden könne allerdings daS Hnndwcrl nickt, aber es höre am. ein maßgebender Faktor zu sein. Die Tislulsio» wird aef>hlo'sei.. Der Präsident thcill mit, daß die neuen Lteunvoilagcn ringe gangen sind. — Morgen Anträge betr. Krankenversicherung. Ein führung der Berufung >n Strafsachen. Hebung des Handwerkes :e. Berlin Ans bestinformirtcr Onclle wird niftgetheüt. daß sich der Fingnzministcr Miauel >ür dir Doppelwährung rrnsgr- sprochcn habe. Diesem Ausipruchc wird l» bimclallrstiichcn Krcftcir größte Beocrrtung beigelegt. A - >-» t, ckWI 2 TS - E-! W. ^'3' > .? ^ 2v! s- -e ^ ^H«I ^ s. ' s
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