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Dresdner Nachrichten : 23.09.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187809233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18780923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18780923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-09
- Tag1878-09-23
- Monat1878-09
- Jahr1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.09.1878
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Pf«. >1 Ms ;n8sll, ment > s. laut : Benutzung itpserbe mit 33. 24. 18. c> wlrdmlü- selbige per America!»-, oder-Cui'E in üinäer torriclit rvr lr-stol, »ovie cism ilauss rmvll. etrolcum r bedeutend jiegelstraße. der Zleael- ltr. Gevr. i. E.Hof- wen, Dlp- s. G.Klcp- . Blüber, «. W. t. Herrn. . Bernd, nlgöbrücker- kstraßenecke, Mcirlenslr. atze. Otto üeks 3. iz veglnnen tttr Lr- r»et,n«no r r»n» Lvr Katserhof, a»t. Nr. SS« Gun, »««NO tesH LUll. Jahrgang. j, i» d«»s»»»»ii Dresden. 1878. Montag. 23. September >»,NeRir«tz« I« A»,»» ,e«'»l«»rn» »iertelid»«« It» 2 Marl L» Mae., durch »i,«o» 2 Mart'» V»,«. «tntkt.Nummrrn l« vig«. TuNa«, 33000 a»»l. glr dl« «ürk,ad» «In»«» landtkk Manuscrlvl, »achl slid di« RrdacU»« »ich! »rrdlndUq. JiUkralrn-Nnaabm« and» »Sri» Haal»»«»,« »n» >»«>»» In tzamdu,,,«»«» l>» Wien, bei»»«», dalkl, Breslau. ßranNuri a. — «u».M»N» In Berlin. L«I,»Ia. Wien. Lam>>»>», granksuri a M., Mün ch«» - kand« O *«. In grankluri a. M. — Bureau, d ..An»««»»»» »an» .- Nara», I.aNi I», vaNI». « Vo. In Pari». nikiaie ««rd«n Marten» Sirad« I» dl» «d.» II», «narnammen, Sanntaa» dl» «Uta,« »» Ubr. S» Neustadt nur an Wochen tagen: groß« Alasleraafl« Nr. S dt« Nachm. «Iltir. — D«r Raum rlner eia- lpaltigcn Pkliltetle ««»«« iS Psäe, cüng-Iaildt die Nge, Zkll« ! Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschästsverkehr. Sörsenbericht, Frcin-enliste. Mttretacteur: 0r. I2n»>I Druck unv Tür daö Fcuill.: I »I«t»e«, »»r»in»»nn. 1-««pntd Etgentbum der Herausgeber: ttet« in Dresden. Verantwort!. Redakteur: HBtnrivl» in Dresden. Line Garantie für da» «ächilto gige Erschkin«» h«r Jnicrate wird nicht g c gcde», Au'wdritge Nnnoncen- »lulirogk van uti» und«, lannten Firmen und Per» lauen tttlerire» wir nur »rgeu Prünunteranva- Aaliliilig durch Vrles» marlett oder Pvsteinzat,- >un>>, Acht SUdcii lollrn w- Plae. Jnieratc lür die Montag? > Nunimrr »der noch etnci» Festtage die Peilt,ctlr 2» Psge. Die Wltterungsäüüsichten nach dem Meteorologischen Bureau zu Leipzig für heute den 23. September lauten: Allmalig Trübung, Temperatur-Zunahme, sodann Regen, -<«»»»>»«> «L <)«»., tttduteNN, 8oklo»»str«»,o >4. ^ej-snilßvr äer tj,,orerxa«8e. Xn- uiui Verkuui «»er Xrtsn Ltsatdpapinr«, psanNbrieso, Xotien, prioeitätsn, vanicnotsn ete. Xasraitlunk aller Ounponu, — Onent^oltlielis Oontrols <lvr Voelaosung «Iler KP-nIgiLpiero. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Petersburg, 22. September. AuS London wird hierher gemeldet: Die „Times" erfährt, daß das Gerücht, Rußland eröffne Unterhandlungen mit der Pforte, um diejenigen Stipulationen des Vertrages von San Stefano, welche lediglich Rußland und die Türkei betroffen, im Vertrage von Berlin jedoch unberührt geblieben sind, in einen definitiven Vertrag zu verwandeln, eingezogenen Er kundigungen an berufener Stelle zufolge, unbegründet sei. Dresden, 23. September. — Die Krankbett deö Reick'SkanzlerS Fürsten BlSmark bestellt nicht, wie man gemeldet bat. in einem Gallen- fievcr. wndcrn in einem Haukauöick'lag, den man entweder lür ein leichtes Friese! ober die Rose ansicbt. Die Anstrengungen der Reise, die plötzliche Verindcrung deö Klima und dcr LedenS- wctie mögen kiese vermutplich bald vorübcrgebcnbe Er.rantung verursacht bade». - Der Bergarbeiter-Verein in ffreiberg bat beim Reichs tag eine Petition etnaebracht, über deren Schickial er eigentlich selb» kaum in Zweiscl sein und sich unmöglich Illusionen l)in- gebc» kann Er ersucht nämlich den Reichstag, kabln wirken zu wollen, daß im deutsche» Reiche die Sildccwäbrung eiugcjübrt werde. - Heute wird in Dresden ein goldenes Ebeiublläum geleiert. Der peni. Ltabskriegögcr.-Regiilraror A. Müller dcgept daiiclbe mit ieiner Ebegattin und Beide sind noch rüstig und munter. Ter 2ubel-Bräutlgaui bat 4L Jahre dem -taate gedient. — Sonnabend Rach»>ittag iand von Bl.gewch aus aus dem Trlnltatiosirchbofe das Begräbulß deö Herrn rischlcrinciiler.Kurz unter großartiger Betbeiligung der Bürgerschaft von Blasewitz siatt, die hierdurch beivieS, daß sie über dao rraglschc Ente deö Entseelten seine guten und achtenöwerthcn Etgcnscha'ten niebl vcrg.ssc» habe. Am cemiclden humanen Standpunkte beiand sich hoch anzuerkennendcr Bäeuc Herr Diakonuo.Kühn, der mit Würde und Warme hervorbob. daß die trauilge Thar dev Eiitieclien wohl mit der ewigen Weltordnung ilreite, daß der Lelbilmörder sich selbst das Ldor öiine, das Goit verschlonen. und wider die R.uur dem allaüiigrn Schöpier vorgrci'c. Doch gäbe cs Schick, ialsschlägc oit in unerbiiilicher Fülle, die den ein-,einen Menschen entmulvigten, und da seien wir nicht Ric» tc r. Vor Goti stcdt der Entseelte, uns bleibt die Trauer, die Buße und das Gebet. Tir> crgriite» von dieser eckü christlichen Mahnung ent lernte sich der große Zug Leidtragender von der Stätte deö Todeö. — Die Nacht zum Sonntag war alS Herditaniang unge wöhnlich tüv> unk der rbermometcr sank zlemll.v bis aus den Eis. unkt. Daö große G.dege, die Eldwicirn und die Däevcr in den äußere» Vontädre» waren bei Tagesanbeuä stört bereist. In der Umgegend von Meißen, voinmatzsch, r.'e snig. Döbel» und Mügeln, wo lieh bekanntlich die großanigüen P > i a u m c n p I a n tag e n Sachsens b finden, kostet heuer b.cio süße und ion» »us so o-eidegehrte Frucht kaum io diel, als bas Pflückerlvhn beträgt. ES i» uns versichert worden, daß einzelne Dekonvmen die Blitze tür 20 Pienuige und darunter gern abge- gcbui haben. In Böhmen s!»b die Pflaumen stellenweise nock> billiger. — In neuester Zelt hat daö von England in größerem Um fange als g u ß d v d c n - S t o si eingeiührte Linoleum durch ein deutsches, vom Ret-i e paleukirteo FadUlat, cinui cbcndürligeu Rival erhalten. Dieser ein »euer reppiä'slofs „L inoeri n" go- nannt, welcher ein krustiges Leiiun von schön egalem und dichtem Gewebe zur Grundlagc dat, wird nach einem pale Urten Verfahren mittel» eines prapariilen Firn »es und sein geschult, teuer, vaE» rertig geuellt und gleich dein Linoleum. Waä stuckr u. dcrgl. Stoßen mit ^cltarve l» schöne» Muster» bedruckt. Es wird nlck» nur dadurch crzcit, laß der Stofs eine »arte, geichin I dige und g!eichwehl schwer und glatt aufliegcnde Boteniaac ab- gicdt, wci.ak Kälte des Fußbodens zutückhall und dem Zimmer leden Komrort und Eiegan, gewährt, sondern auch daß der r cppich slv degacm emch Wasier reinigen läßl und den großen Ucdci- stank ter wollene» rcppichk u. dgl. daö lästige Stäuben von sich am-schließt, weil der «taub nicht ln den Stoß eindringcn kann. Die euien Proben dieses „Lino:rin" wurden uns vom Herrn 0. Slnichütz iTcpplch- und Wachöruck Handlung, Lgud.'guoslrgßc 0, vorgeiegt, welcher auä' Lager davon hält. — Der Fang der Heringe, woraus durch Pökeln unk Räu ehern die S p e ck - B ö k i i n g e bereitet werken, hat seit ca. >4 Tagen begonnen. Dieser rage itt durch günstige» Wind ein grö- ßcice Quantum gerangen wenden und kamt man laut heut gcm Jnscr.n deö Hr». Ftickchanbier Kübncl. Weber,laue Sir. 0, tici, Iben l» Prima-^.ualllät und von seltener evroße dao Stück mit v bis Itt n tg. — Zum Leidwesen der Anwolmerscha» paMrten gestern, am Sonntag Mormn wiederum zwei gZoitte Pul vermögen die S'raßcn der Neu- und Antvnltadt. Sollte den» nicht endlich von Leiten vcr Behörde Veranstaltung getroffen werten, daß eine solche Menge leicht rrplotirdarer Lloste nicht mehr durch die Straßen c ncr Vicht bewohnten Stadt transportier werken dari? ProvinZa:» idte, wie Bis stoiswerda u.a. m., ianrn sich dies nickst dielen nur büren slck' woh>. Ihre Bewohner ein<-r wiche» mriahr auSzuiotzen, sondern verweisen derartige geßibrliche Btonstecn aus eigens hierin aui Kosten der Stadt erbauten Umwegen welk von der Statt. Der Himmel mag verbüke», daß je eine Ervlosio» vorkomme, koch wie ie-ckst ist dies bei einem Raddruck, twie neu lich am AibertSplotz) möglich, namentlich wenn, wie e« sich damals her'»Sstciitc, durch irevechatte Hände Dynamittairvnen bcigepackt werten. Z» der Vkacht zum 2N. d. M. sind au- der Gräflich Thunh'chv» Schloßkapelle zuTetschen in hrcie werihvolle Klrchen- geiäße. darunter zwei Kelche, sowie auch eine Monstranz mittelst EindiuckiS gestohlen worden. — A n 20. d. M. ist in Zwickau der erst 29 Jahre alte Brunnenbauer Ehrist. Fricdr. Lrlstner. der Im Restaurant vier, chcmcld in ci- cm 'l'runnrn bcichästtat war. ln dickem ertrunken. - Am Sonnabend Morgen In d<r 7. Stunde wurtr in der Rübe der Damptichtst-Landebsück« ln Pirna rin neugeborene» -vi d aus dem Waller gezogen, welche« den äußeren Anzeichen nach erst kmz vorder binelnge» or'en „ orten ist. — In DIppoldlSwalve vrannle am Freitag Nachmittag das zu ccm Wvbn»a»se des Eondltor Pannack, gehörige Seiten, gebiukevollstindlg auö. Ein großer rheil Condstoreiwggre»ging mit zu Grunde. ... Oeftentliche Gerichtssitzungen. Der Zimmer- mann August Krille, HauSmann im Haute Böbmi-chestraße ll.i, harte die in dem Hause mitwohnende Frau Magdaiene verehrt. Gurke In dem Verdachte, daß dieselbe ein tv»'gehöriges Kaninchen gelchlachtet unb gegessen habe, und soll einer diesbezüglichen Aeußcrung einer dritte» Person gegenüber Ausdruck verliehen haben. Die G- klagte nunmevr. der Eiuzelrickstci tank aber die Anklage nickst bimcichend gedeckt und legre daher dem Privat angeklagten einen Rciiii.iungöcid aus, nach denen Ableistung er aiö klagirei zu betrachten war. wählend die Klägerin die Koste» zahlen sollte. Letztere erhob deshalb Einspruch und beriet sich aus die Abhörung von Zeugen, vo» denen eine die Anklage mit de», Bemerken bestätigte, daß sie gehört habe, wie Krille einst äußerte, ein Junge habe ihm mitgctokilt, daß die Gurke mit- dein Kaninchen in der Schürze die rreppc hinausgegangen sei. woran er die wcilcre Bemerkung knüpite, Kinder und Alte sprächen stets die Wahrheit. Hinterher stellte es sich heraus, daß die eigene Wirtoschaitcri» Krtllc'S dnö Kaninchen geschlachtet, gebraten und gegcllcn halle, und Krille wurde nun wegen Bcleidig- tL Mark Strafe und In die Kosten beider In« uuä Winter-llaiLlotz äcr Leisen-, Looseotian«- um! k»loil6»üürcn-t.lanus«otui' vuu 4!I«v,ttnii>8 kVileili-utteretl-aese i8 S I-aünäet eicli im Druck um! >virä lömlo Lcpürmber uui Xm>ucl>cu partusrei veivaiiät. ^ liing. »Als Don Juan mit Zerllnc ertappt wird, muß lein Drängen nnb Suchen, den AuSgang zu gewinnen, viel aus bau licher werden. Im zwestcu Akt enibc. rt der Garten, i» welchem Leporello mit der unglücklichen Elrira ipaucit, der dcullick'crc» p'lbgrenzung. denn das Suchen Lcporcllv'ö „Ach, zur Straie iiietner Sünde», ist die Thüre nickst z» finden" Ist eben daö Ein- geichlosscnsct» baupliächlich. Der Fiiedhvi von Herrn vosthcater- malcr Knoll ist enckwoll. Don Ina» ö Lpciiesaai von Qunglio an sich auch. Aber wenn mau schon nichl wie andcrwärlö Don Juan mir einigen Dämchen will ionpiren lassen, so müßte doch fein Eßtisch ettvaö opulenter sei». Eine Güandolc sollte ihn beleuchte», der Armlüslrc gcnirtc Do» Juan ersichtlich. Der Sckstuß der Oper geschah ohne Chor i» der Art, daß der Speisesaal »ach dem Händedruck deö Eomthurv, der selbst hinter Dämpicu verichwintcl und während Don Iua» mit seinem trotzigen „Nein" versank, ein stürzt und den csiektvollc» Aus- Könutc hier, das heißt aui dem ung zu tL Mark Strate und stanze» vcrurthcilt. — Der Dachkcckermeiitcc Gottirird Schulze-dlick aui den Kirchhoi erösinet. überraich'e den Baumeister Gustav Harlwlg mit einem Schreibe-!angrenzenden Kirchhof, ein Cdvr pstacirt werten, der enlictzcntzvoll dr ei, worin ec aus eine ihm angedlich zustehende Forderung von! der Katastrophe zuichanenk die Schlußworte sänge, so wäre die WL Ai. Bezug nahm und dem Adressaten brohle, daß ec, K iallö er keine Antwort erhalte, dem StaatSanualt Anzeige machen werbe. Gattirled Schulze ging sogar so weit, dem Gegner voroiweucn, daß tisscn Verhalten tur einen Land tags-Abgeordneten eine Schande sei und er, Schulze, die Lache an die Kammer berichten und de» pp. Hartwig, io oit er 'hm aus der Straße begegne, öffentlich mahne» werde, sprach auch von Schwindel u. s. w. H. steckte de» Briet nicht hinter de» Spiegel, s ndern »eierte ihn gllichzeitig mit einem Straianirage gegen Schulze an das Geeicht av. Der Pripatangeklagre gab bei seiner Vernehmung ioiort zu. daß er zu we t gegangen sei und H. stellte entschi.de» in Abrede, dgß er seinem Gegner etwas schuldig sei. Schulze wende nun wegen Beleidigung zu 30 M. Strate und Kosten, sowie Privalgcnug- lhuung veruilbeilt. wogegen er Einspruch erhob. Hartwig schil derte im EinspruchStermIne so prägnant das V.Uig ungerecht fertigte Vorgehen des Verklagten, daß dieser mit seiner schwache» Sclbstvertheidi. ung eine totale Niederlage erlitt und blich es selbstverständlich bei dem ersltnnanziiche» Bescheid. - Der Fleischer Düwalb Sorrmcin» in Lrrchlcn wurde am 21. Marz l. I. heim Pasiiren d r städtischen Lcbcstelle am Großen Garlen von dem Steucraustchcr Mar Flickrer ausgc>ordcrt, anzuhalten. Anstatt nun dieser veamiUchen A'cisuna ngchzu- koinmcn, fuhr L. fort und gab dem Beamten eine so rohe 'Ant wort. daß dieser Anzeige mackste und der Stadlraid hieraus als vorg.setzte Dlenstdehörte Strafantrag stellte. Bei seiner Ver nehmung leugnete Sohrmann den Inhalt der Anzeige und be hauptete, er Härte nur einiach erwiedcrt, am Berge wird nickst gehalten; kam aber damit den beeideten Aussagen Fiicher'ö geaen- über nicht durch und muß nunmehr, trotz seines Einspruches, die rohe Aeußcrulig mit 60 Mk Struie und Zahlung der Gcrichls- koile» sühnen. - H au ptv erha ndl un g en vor dem G e s chw o rn en- gerlchtezn Dresden Dienstag, 24. Sepr., Vor,», ff Uhr, gegen den Mühlknappcn Wi.helm Robert Langhannö aus Böhla wegen räuberischer Erpressung. Mittwoch, 25. L>cpt., Vorm, ff Uhr, gegen de» Händler Eduard Zahradka cmS Rousovic wegen in betrügerischer Absicht bewirkter Inbrandsetzung gegen Fcucrs- geiahr versicherter Sachen. Donnerstag. W. Sept., Vor'», ff Uhr, gegen Friederike -Ioognnc gcschiedcnc Hernnann, vcrwittirct gc- ivcscne '.»läge, geborne Kupfer aus Dresden wegen Meinelcs. — Si ng e k ü ii d i g t e G e ri ck> to - 'V e rha n d > u » gcn. Heute Eiw'priiche: ff Uhr wider de» Produktenhludlcc Friedrich August Rauer i» Neugruna wegen Ucbcrtret»-g: ff -2 wider die Milchh sndlerin vcrchci. Lchnstdtchcn in Steinvach dcöal.: ff-e wider den Kutscher August Medard in Deuten desgl.; >0 w eer de» Droschteukuticher-Andreas rricbier hier deSgl.; 10'« wider den 2 augcwertc» Fiiedlich üiahriich l» lAcustr eie» wegen Ucbcr- irctung 'gchctuH; u>'-r wider de» Zimmciii ami Hermann Tdie maun 1» P>a' kn „egen Ucbcririlung: >l -wuchen Gnslao Hille mann und Iuüane rercbcl. B alu->c.bcrg hier; l>'> wtker den Haudarbe tcr pcimann Liark in Lcubi.itz wegen Beleidigung. WitterrtngS.Beovattituna am 22.Scpstbr..B!itt. 1 Uhr Baromerciiiand n. Dscar Bosolt tWallstr. Uu: 76ff Millimeter Heu gestern :i B m. gritu. - In Au.siclst: SchömS Werter. — Thcrniomctrograph nach Rcauwur: I l'/2 W. — Differenz von aest.zu hcutcff'- ; niedrigste r>mv.:i'2- sv., höa ste rcmv. Ui - W. Die Sck'loßthurii'sadi - eelgtc West-Wind. Himmel: bewölkt. - tkldUöti«itt Trcobc„.22. Sept..Mitu: I2o lLeul.untclO. ^tiUUelon. V DaS kg l. H 0 i th c a tc r eröffnest vrogrammgemäß den Herbst dieses Iat-rca am 21. September mit „Don Inan". De aanzc Auoila tung und Auffübrung emti rach der Würde der Hotbübnc. : >e Beiuder der zweiten Aunührung werden natür lich west mebr sichere Bedendiakest vorstndcn, als das erste Mal z» erreiche» war. Die Sänacr hatien durchweg mit dein neuen ckert z» k mptcn, der Blick und Bewegung heaunte und die vielen Verwandlungen werten sich auch nach uM nach minder trennend einrich'en. Im ersten Finale kann endlich den Bübnenorchestern nickst genug die strengste Einordnung unter den Dirigenten kcr Hostapene emptoblcn werden. Wenn irgend Wer, io dwlgirt Herr L chuch hingehend und klar, und eS muß unter seiner vor- zügilchcn Leitung m glich sein, daS großartige, aber tcctitch sehr schwierige Ememdle v.Uig einheitlich zu hören. Die sooco roci- rativo. weickst trüber uiuer Herrn Krcbö ln Hamburg und iväter in HreSden mit El wi embaio-Bcgleitung einge'ühri waren und mit Quartett- und verschiedenen anderen BeglcltungS-Aer'»ck'en alternirren, machten sich mlt nur Cello unb Baß völlig angenehm. Die lebhaitc F:cute ceS PublliumS, die Oper wieder zu be sitzen, ward erhöbt durch prächtige Sekoraiionen und ganz wun- vervolic Kottümc, lür deren Entwürfe und AuSiührung Hcnn Qbergarderoblcr Frenzel volles Lob gebi brt. Die Sck'ioß-Vor- b>ille deö hiesigen Hoiiheatermalcrö Herrn Waltber Ist ansgeieich- net komponlit und schön gemalt. Daö schräge Gl'ter bietet sür den bei m Moek furckstiam zuseb-nden Leporello ein treffliches Versteck und koupirt die Scene ausge<elck-nrt. Statt der unmo- Nvirtrn Bank sollte rin Brunn«n im Vorhoke »eben. Warum Donna Anna nickst pbantastilch im Nackstgenand herausstürzt, sondern on eraoel« nsruro weiß AilaS, ist unaustlärbar. Ferner macht sich In der Hank teb Komtbur« eine Fackel gut, wenn er hrrporlritt und den Galan sucht. Die Dir»er>chast muß sich noch beflissener tummeln lernen, die Intention ihrer besseren Verwen dung ist löblich. Daö Sopl a lür die Leiche möchte vielleicht nickst gerade himmelblau lein. Der Garten Don Juan s Ist vo» Herrn Holtdeatermaler Schlegel hübsch wirkend gemalt und ausgezeichnet beleuchtet. Herr Hostbeatermalcr Quaglio in München dat den Saal deö ersten Finale architektonisch höchst sehcnöwcnh erfun den. geradezu entzückend aber Ist der 'Ausblick in bc» Garten des Hintergrundes, in tics azurblauer spanischer Scmmcrnachtöbeleuch- Einrichiuug des Werkes nach feiner Rlckstung zu bemängeln. Ohne diesen Schlußchor verflüchtigt sich das Drama zu ärmlich, zu isolicl. Maiclto, Zerline, Elvira, Anna und Leporello kommen nur >0 Minuten später nach Hause, wenn sic Don Iuan'ö Ende charakteristisch umstebcn. Die Regie des Herrn Obcrregisscur Marcko dal io Treffliches, mit weitem Blick und erfahrenem Ge schmack geleistet, daß mein dem Iwis oorviurt opus ein solches Finale wünschte. lieber Text und Einrichtung (Transicrirung der Elvira-Ar!e In dem 2. Akt, Elistüguiig der Lepi rcllo-Aric bei seiner Erlappuug m t Elvira rc.s soll bei tcr 2.Aufführung reierirl werden. Heute nur kurz über den Er'ola unserer Sänger. Hcrr Degele, dessen el evalercskc und spirituelle Behandlung deö Don Juan, namentlich der flüssigen Recitative, schon früher hochgeschätzt war, hat niästS an diesen Vorzügen elngcbüßt unt iah trefflich auö. Donna Elvira-A I v SI cbc n wäre zu loben, auch wenn man Bücher schreiben wollte über die Partie. Geschweige wenn daö lindest kurz sein soll, kann cs nur laulen: v 0 l l kom m e 11. Frau S a chse-H0 im ei >ter erregte namcntlich im 2. Akt einen waorcu Sturm von Beffall lür ihre Donna Anna, die sie Imponircnd tarstelll und in grcsjem Style singt. Qttavio-Erl icimt sich zu gesangc-virtu-ö langweilig, woran Da Ponte mebr Schuld hat aiö unicr gesch ätzter Ienorist. Leporello - D eca r l i war einer kcr Besten, die in Deutschland wachst». Bei der Ein- ledung wird die prächtige Krall seiner Stimme noch mehr zurück- rrcicn unk die Volubilität weniger vorherrschen. Ganz vorzüg lich spieste der hnmorbegadtc Künstler. Herr Eomlhur-K öhlcr hat ia nur wenig Takte zu singen. Möge sich der steinerne Gast hie etwas spielerische, coguctkc, elektrische Beleuchtung verbitten, eie allgemein mißnel. grau Schuch als geborene reizende Zerllnc ward von Herr» Gutschbach »flö reckst lodenSweither Maietto unlcrflützt. Ludwig Hartman». -h 6. 8. Schliclstwcg und einfach, ohne OrckstNertusch und Lorbeerkränze, ohne Rieienplakate und Festbeleuchtung, ja säst ohne Prolog ist am S onnabend daö rlt es l d e n z thea te r unter seinem neuen Dtrcklor Ferd. Deis 0 ir eröffnet worden. Diele 'Nüchternveit, eine rein sich an das Sachliche haltende GeichästS« mäi lgkeit ist daS gerade Gegentbeil jener splendiden Direkilvno- -AOrlhschatt, die sich ireilicki zusttzt a'ö glänzendes Elend enl- puppte. Die neue Direktion hat, indem sie von allem äußeren Prunk abiab, sich in keine ppramidalen Versprechungen eiifllcß, sondern sich redlich vornab»,, die Thar sür sich sprechen zu lassen und mit bescheidenen Misteln ans ctium begrenzten WirkungS- iclde zu arbeiten sie hat, lagen wir. jedcniallö daö Richtigere getroffen, oerr Desioir ist Geichästömann genug, daö Vertrauen, daö ihm daö Publikum ent, egendringt. hurchBchaircn aus dieser Vadn zu rechliertlgeu. Dann wird der Muscntempei aui der CircuSstraße statt von Krisis zu Kiisiö zu schwautcu. im Kuust- ieden Dresdens eine rcipckiirliche und rcipekilrte Stellung bc- haurte». Die Risthwendiglelt eines unabhängigen zweiten Lheakerb In Dresden braucht man keinem Unbeiaiigeiieii ausein- ankcrsetze»; möge Herr Drffvlr sich als der flNann h ranvfte>icn, der die Existcnzmögllchteit eines solchen beweist! Punkr 7 Ubr eine angenehme Elgensä-ait der neuen Direkt oi-!. die Pünkt lichkeit! — erklang die Eröffnungöouberture, »ach deren Schluß Heer Direkt, r Dessoir, Zeitungoerklärungeii ersparend, eine kurze Ansprache a» dao Publikum richtete. Er führte auö, daß er zwar durch die Presse hätte zum Publikum sprechen können, er getraue sich aber, auch persönlich sich mit demselben in Rapport zu seist». Der Antang seines Unternehmens 'alle in eine sehr ungünst ge Zeit, doch wotle er von der Ungunst der Zeiten nicht reden, da dock' daS Publikum gerade hierher komme, um diese zu vergessen. Er sage blos, daß sei» Unternehmen mit großen Sehwicrigteiten zu käinpscn habe; er enthalte slck' jedoch der landläufigen Bitte um Unterstützung dev 'p-ubiltumS Diese Unterstützung sei stets vorl-aisten gewesen, wenn ein o deatcr dem Publikum Etwas geboten und sei verschwunden, wenn sich die Verstreckungen nickst erstiUicn, Eines aber versichere er: man „olle fleißig sei», redlich arbeiten, um möglichst Vollendetes zu Vieren. Da- k'assiiche Drama, das Trauerspiel sei thier schien tcr Redner einen etwas restgnirtcren Ton anzuschlagcn) vom Revertrlr völlig ausgeschlossen; das Reiidenzihcater solle unter ieiner Leitung eine Stärke sein tür GewüihIIckstelt, Lustigkeit und bildende Erheiterung. Er wünsche, daß sich daS Publikum in dem Theater heimisch und behaglich füb e. DaS Publikum nahm diese recht geschickte unb vertraucnerwcckendeErlläiuug mit großer Zufriedenheit aut. Das erste Stück, H. S über die 'Ureter ging, war „Chemie sü r' ö -H e l ra t b c nein brclaktlger S chwauk von R»b. Kneifet. Ucbek diesen Schwank vlei zu sagen, ist beute nicht der Qrt. Durchaus w"b>anstä»dlg betet er absolut keine neuen Scene»; mit mäßigem Witze iübrt er eine langsam vorschrcstenke Handlung durch; in einem Dialog voll AlltagSwendungeii eonversiren eine 'Anzahl mittelmäßiger Personen. Aber wie die neue Direktion diesen Schwank elnstudirt und inseenilt hat, verdient alle Ancriennung. Ein flottes Zuiammensplci. ein korrektes Inclnandcrgrclicn, eine sorgsame Inscene, eine gewissenhafte Vorbereitung traten überall zu Taae und lasten «ür die Zntunst das Beste boften. Daö Per sonal des RestremtheaterS weist außer dem Fräul. Gerber für Drcöten nur neue Ericheinungen aut. Heute ick'vn »der die Truppe alS solche urtvellen zu wollen, wäre vermessen, Wohl aber zeigten sich neben manchen Anfängern dock' reckst hoffnungs volle Talente und tüchtige, geübte Krätte. Herr Hagcmann er- wlcö slck' alü routinirtcr Liebhaber. Fräul. Hoffman» aiö munte- !rcr Backfisch. F-räui. Stehle als prächtige, sentimentale Lieb haberin ; daS Fach der komischen Alten ist durch Frau Wagner und Herrn Klotz recht zweckmäßig vertreten. In Herrn Teuctier sSobn unseres StattratbSü begrüßten wir einen in der soliden Wlngcr'schcn Schule gebildeten, zu schönen Hoffnungen berech tigenden Sck'auist iclcr. Die übrigen Personen werden gewiß im Lause späterer Vorstellungen ihre Talente entfalten können. Gero
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