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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.10.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187610083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-10
- Tag1876-10-08
- Monat1876-10
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.10.1876
- Autor
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«5'chrt»t tLgttch nih 6'/, Uhr. »at LiPriitto» Joh<umi»gasi« »r. »«»«mwoM. Haupt-Ster atteur Kr. Hüttner ,u vtrudmtz. isür ». polü. Theit verantwortlich Vr »rustd vodet m Leipzig. »nnaame der für die nächst- tote ende stummer bestimmten An erm.' UN Wochmtagm bi« » llvr Rachmtttaa-, an Sonn- mt> Keiuagen früh bis '/,S Uhr. r» »r» FUtlürn für Ins Ztaaahmr: l-ira Klemm, UmvrrsitLtsstr. 22. k» als Lische, Katbarinmstr. 18, p. nur vis '/L Uhr. Uchztzer LaMU Anzeiger. Organ für Politik, Localzefchichte, Handkls- und Geschäftsverkehr. «rk-«»fl»,k 14,8L«. .^do«llrmr»ls»rei» viertelt. incl. vringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen k Mk. Jede einzelne Stummer 30 Ps. Belegexemplar 10 M. Gebühre» für Extrabeilagen ohne Postbefördcrung 36 Mk. mit Postdefürderung 45 Mk. Zosteale tgesp BourgeoiSz. 20 Ps. Gröber« Schriften laut unserem P reisverzeichniß- — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. LeNamca »ater dem Stevactionoftnch die Spaltzeile 40 Ps. Inserate sind stets an d. Lrpetitio» zu senden. - Rabatt wird nicht- gegeben Zahlung praennworanch oder durch PostvorschuH. Jur gefälligen Beachtung. Mehrfach vorgekommcnc Differenzen zwingen uns die dringende Bitte an das geehrte Publicum zu rickten, aste Holzschnitte oder Clichchs, welche uns zum Abdruck im Tageblatte übergeben werden, nach Beendigung der Insertion sofort bei uns wieder in Cnipfang nehmen zu lassen, da wir nach gemachtem Gebrauche eine Garantie für dieselben nicht übernehmen kennen. Folgende der hiesigen Stadtgemeinde gehörige, Petscher Marl) gelegene Feldstücke«, nämlich: 1) 2 Acker 194 lH R- --- 1 Hectar 48,53 Ar der ExercirplatzeS bei Gohlis, Feldverpachtung. in der Ttadtstnr Leipzig (Pfasfen- und Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch am II. Oktober Abends / 7 Uhr im Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: Gutachten de- Oekonomie - ÄusschusseS über u) Anpflanzung von Bäumen aus dem Roß- und Fleischerplatz; b) die veränderte Einteilung der Kaiser Wilhelm- und Kron prinz Straße; e) eine Nachforderung für Erdaufschüttung auf dem von dem Kauf männischen Vereine erpachteten Areale an der Schulgaste; ä) die Parkanlagen im Scheibenholze. Gutachten de- Bau-AusschusseS über Einrichtung verschiedener Räume in der Georgen halle für Zwecke deS Standesamtes. Gutachten des VerfassungS-, Bau- und Oekonomic-Ausschusses über die Ueberlassung einer Arealfläche an der Sternwartenstraße an den Besitzer des darauf errichteten Gebäudes Gutachten des Verfassung- - Ausschusses über die Pensionsberechtigung verschiedener Beamten. Gutachten de- Ausschusses zur Gasanstalt über Herstellung bez. Erweiterung der Beleuchtungsanlagen in a) der fortgesetzten Albertstraße durch daS ehemal. Rigaüx'sche Grundstück; d) der verlängerten Südstraße; e) der Marienstraße und Langen Straße; ck) der Sophienstraße; e) der Braustraße:c. I. II. HI. IV. V. Bekanntmachung, die im Jahre 1878 i« Parts stattfindende allgemeine Ausstellung betr. In Folge einer an die Unterzeichnete Gewerbekammer erlassenen Verordnung de- Königlichen Ministerium- deS Innern ersuchen wir diejenigen Industriellen des Leipziger Gewerbekammerbezirks, welche geneigt sind, durch hervorragende Leistungen an einer würdtae» Vertretung der deutschen und beziehentlich sächsischen Industrie bei der Pariser Weltausstellung sich zu be- theiligen, unS hierüber mit thunlichster Beschleunigung schriftliche Mittheilung zukommen zu lasten. Leipzig, im Oktober 1878. Die Gewerbekammer. M. »raufe, Ad». Ludwig, Geer, stelldertr. Vorsitzender. Parcelle Nr 2694 unterhalb de- alten zwischen der Pleiße und der früheren Sandgrube, anSsöhltefitjH de- nicht mit zugemessenen Schlamm« ablagerungSplatzes und dcö ZusuhrwegcS dahin, nach Beseitigung der jetzt darauf befindlichen Gärtnerei und Gartenan lagen, 2) 21 - 96 - ---11 Hect. 79,90 Ar der Parcelle Nr. 2738 neben und hinter dem Wachstuchplatze der H.rren Göhring L Böhme bis zur Eutritzscher Flurgrenze, au-schlicfilich der von diesem Feldstücke für die Thü ringische und Magdeburger Eisenbahn enteigneten, in der vorange gebenen Pachtfläche - icht mit enthaltenen, sondern bereits davon in Abzug gebrachten 1' Acker 186 s^R ---- 8 Hect. 64,44 Ar, 3) 35 - 216 - — 19 Hect. 76,83 Ar der Parcelle Nr. 2740 an der Berliner Straße gegenüber dem Berliner Bahnhofe, 4) 4 - 253 - ----- 2 Hect. 68,04 Ar der Parcelle Nr. 2712 an der Berliner Straße vor der Guanofa rik, 5) II - 27 - — 6 Hect. 13,75 Ar der Parcelle Nr. 2747 zwischen der Berliner Straße und dem Eutritzsch-Schönefelder EommunicationSwege am nördlichen Friedhose, 6) — - 69 - ----- 12,73 Ar der Parcelle Nr. 2751 zwischen der Berliner Straße und der Berliner Eisenbahn, 7) — - 165 - ----- 30,44 Ar ebenda am Ende des Berliner Bahnhofe-, anS- schliefilich de- daran hinsührenden WirthschastöwegeS, sollen nur zu« Feldbau, also mit Ausschluß jeder anderen Benutzungsweise, aus die neu» Jahre 1877 biS mit I88S an die Meistbietenden anderweit verpachtet werden und beraumen wir hierzu Versteigerungstermin auf Sonnabend, den 18 d. M., Vormittags II Uhr an, zu welchem sich die Pachtlustigen im großen Saale der Alten Waage, Katharinenstraße Nr. 28, 2. Stockwerk, einfinden und ihre Pachtgebote thun wollen. Die Verpachtung-- und VersteigerungSbedingunaen, sowie die SituationSpläne liegen in der Ex pedition unserer Oekonomie-Inspection im alten JoyanniShoSpitale zur Einsichtnahm.' auS. Leipzig, den 30. September 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. <5eruttft Höhere Bürgerschule für Mädchen. Die skr Michaeli- zur Ausnahme anaemeldeten Schülerinnen haben sich Montag den S. Octbr. i Morgen- 10 Uhr im Twenfinst« der Anstalt zur Aufnahmeprüfung einzufinden und die erforderlichen I Scheine und Zeugniste mitzndringen. vr. W. Röldeke. Lunftverein. Sonntag, den 8. Oktober. Zur Ausstellung gelangte ein im Besitz de- Herrn Eugen Felix hier befindliche- Gemälde der altkölnischen Schule (au- der Zeit um 1400), welches vor »kurzem zu den Zierden der kunsthistorischen Aus stellung in Köln gehörte (S. die Besprechung desselben von Herrn Prof. Anton Springer in der Wochenschrift „Im neuen Reich" Är. 38 dieseS Iahrg? Außerdem ist neu ausgestellt ein Portrait vonV Bärwinkel in Dresden. Ausgestellt bleiben: die Photographien nach den Campösanto-CartonS von Peter Cornelius, eine Anzahl Aquarellen von Andreas und Oswald Achenbach, Coignet, Greive, Madou, H. len Kate, BooSbom, Verschnür, Leinweber, Mohn u. A., eine Reihe von Bildnisten Münchener Künstler in Radirungen von Professor L. Raab und eine Photographie größten Formate- nach der „Aurora" Guido Rent's im Palazzo Rospigliosi zu Rom. Ferner an Oelgemälden: „Sommerlandschaft" von Kockock, „Norwegischer Wasserfall" von Andrea- Achenbach, „Die Politiker" von H. ten Kate, „Hund und Affe" von StevenS, eine Ansicht Dresden- von Canaletto, eine Land schaft von Helene von Amstetter, und ein Portrait von Gustav Majer in München, v. Unentgeltlicher Unterricht im Freihandzeichnen mit besonderer Be ziehung auf die Grforderntffe der Kunst» gewerbe. Seit den: Herbste vorigen Jahre- wurde in den Räumen der Vorbildcrsammlung für Kunstaewerbe, welche mit dem Kunst gewervemuseum verbunden ist, durch die Vorstände beider Sammlungen an je drei Abenden jeder Woche, während de- Wintersemester-, die Gelegenbeit zur Ertheiluna eine- unentgeltlichen Unterrichts im Freihandzeichnen rc. mit Benutzung der Vorbilder dargeboten und dieser Unterricht unter die Leitung de- Architekten Professor A. SchefferS, de- Inspektor- der Dorbildersamm- luna, gestellt. Jene Gelegenheit ist denn auch im Laufe de- Wintersemester- 1875 76 in der Rege also benutzt worden, daß selten ein Abend vorkam, an welchem nicht fast alle disponiblen Plätze vvn im Ganzen fleißigen Theilnehmern eingenommen waren; ;a nicht selten reichte der Platz nicht auS für Alle, die sich einfanden. Verschiedene Theil nehmer waren fast alle Abende an Ort und Stelle und arbeiteten auch stet- regelmäßig mit Fleiß und Liebe zur Sache. Daneben kam eS leider aber auch nicht ganz selten vor, daß manche Einzelne sich nur ein- oder zweimal einfanden, von vornherein nicht den wünschenswerthen Eifer «itbrachten und, indem sie selbst nicht die Ge legenheit so benutzten, wie es der Veranstalter Wunsch war, Anderen, die wahrscheinlich mit besserem Erfolg thätig gewesen wären, die Plätze Weg nahmen. Jetzt sind für den Lauf dieses Winter- emesters am Montag, Mittwoch und Freitag Abend, je von 7—9 Uhr, wiederum in ähnlicher Weise die Räumlichkeiten der Vor bildersammlung— Thomaskirchhof Nr.20,1 — ür den unentgeltlichen Kreihandzeichenunterricht zeöfsnet. Bei der voraussichtlich regen Benutzung wird — um den ernsthaft Tbätigen und Streb- samen die Gelegenheit möglichst unverkümmert zu gewähren und zu erhalten — auf Grund der im vorigen Wintersemester gemachten Erfahrungen von den resp. Theilnehmern erwartet , daß sich dieselben, schon um bester über die wenigen Plätze verfügen und damit den Unterricht fruchtbarer ge stalten zu können, erklären, an welchen einzelnen Der genannten Abende dieselben regelmäßig theil- nehmen wollen. ES werden auch außerdem seitens deS genannten Leiter- dieser UnterrichtScurse einige weitere Vorschriften bez. Rathschläge ertbeilt wer den, auf deren Befolgung im Interesse Aller, die thellnehmen, mit Recht gerechnet werden darf. Alle diejenigen, welche von dieser Einrichtung Gebrauch zu machen in der Lage sind, werden freundlich willkommen geheißen. Verschiedene-. — ES wird neuerdings auf die Bvrtheile hin gewiesen, welche den sich zum vierjährigen Dienste'bei der Cavallerie meldenden Frei willigen erwachsen. Diese Vortheile bestehen darin, daß junge Leute, welche die beregte Ver pflichtung eingehen, in der Landwehr nur drei Jahre dienen, die gesammte Dienstzeit mithin statt zwölf nur zehn Jahre beträgt. Dieselben bleiben für die Zeit, in welcher sie sich im Be urlaubtenstande befinden, gleichviel ob im Reserve oder Landwebrverhältniste, von allen Hebungen befreit, sie erhalten im vierten Jahre ihrer activen Dienstzeit die Capitulantenlöhnung. — AuS Berlin berichtet da- dortige „Tage blatt": In Hamburg wurden in neuester Zeit neun schwere EinbruchSdiebftähle verübt, welche sowohl durch die Verwegenheit ihrer Aus führung, «IS auch wegen der großen Beute, die den Dieben hierbei in die Hände gefallen war allgemeine-Aufsehen erregten und die Sicherheit-- behörden in nicht geringe Aufregung versetzten. Schon nach den ersten auS Hamburg über diese Affaire hierher gelangten Nachrichten glaubte die hiesige Criminalpolize, „an der Arbeit" gewisse Berliner Diebe zu erkennen, weshalb die Ham burger Behörde ersucht wurde, emen Beamten hierher zu senden, um nähere Detail- über die Diebstähle anzugeben. Diesem Ersuchen wurde bereitwilligst entsprochen, und bald wußte man hier auch, daß bei den Einbruchsgeschäften fün vielfach bestrafte Berliner Verbrecher, Nameni Stehely gewidmet Erwähnung, daß Versammlung im Hause ^reugSe, Meyer, Kastvtte, TobiaS, Strauß und Thiele be- theiligt gewesen sind, von denen der Erste kürzlich auS der Strafanstalt zu Halle entsprungen war, wo er noch einen kleinen Rest von 15 Jahren ab zumachen hatte. Die Namen der Diebe hatte man also; aber wie die Vögel nun selbst fangen, und zwar so schnell, daß da- gestohlene Gut bei ihnen noch gefunden werden könne! Da spielte der "ufall eine merkwürdige Rolle. Der recherchirende riminal Commissar setzte sich mit seinem Ham burger Colleaen in eine Droschke, um nach einem Gauner-Schlupswinkel zu fahren. Unterwegs öffnete unser Beamter plötzlich den Schlag des Wagens, sprang hinau- und hatte im nächsten Moment einen Kerl beim »ragen: es war Monsieur Strauß, der Ehef der gesuchten Bande; er war, wie er später gestand, gewarnt worden und eben im Begriff, sich zu drücken. Im Lause de- Tage- gelang eS dann noch, drei Complicen zu verhaften, während der vierte, Meyer, welcher bereit- «leder in Geschäften nach Hamburg abgedampft war, auf telegraphische Benachrichtigung von hier au-, dort verhaftet wurde. — Eine Wrangel - Anekdote. In einem Feuilleton der „Nat.-Ztg ", welche- der nun zu den Tobten entschlummerten Tonditorei von finden wir gelegentlich der al- er die National en Schauspiel- In Stehely durch emen „Bittern" zu seinem Werke stärkte, die folgende 48er Wrangel-Anekvote: „Man hatte dem Papa Wrangel gedroht, wenn er Berlin an griffe, seine hier weilende Gemahlin aufzuhängen, und als er in da- überwundene Berlin an der Spitze seiner Truppen durch da- Brandenburger Thor Hineinritt, soll er, zu seinem Adjutanten gewandt, geäußert haben: „Mir soll doch wun dern, ob sie ihr gehangen haben!" — Mädchenumzug in Berlin. Wie der Octoberumzuaselbst, so ist auch der Dienstboten wechsel zum Michaelißtermin ein ganz immenser gewesen. In manchen Straßen bildete sich am letzten Montag Abend förmlich ein Eorso von solchen Wagen, welche „gekündigte" Dienstmädchen und ihre Habseligkeiten in die neue Heimath be förderten. Dieser ganz auffallend starke Dienst botenwechfel ist auch ein Ausdruck unserer Zeit. Biele Familien behelfen sich ohne Küchenfee, andere reduciren den oft den Leistungen nicht entsprechen den hohen Lohn, und wer einen Blick in die Gesinde - Permiethungsbureaux wirft und dort sieht, wie viel größer da- Angebot alS die Nach frage ist, der wird nicht zweifelhaft darüber sein, daß auch für die Berliner Dienstmädchen die „Gründerperiode" vorläufig vorüber ist. — Geheimnisse von Prag. Manschreibt au- Prag: Vor einigen Tagen gelangte an das hiesige LandeSgericht eine in ungarischer und deutscher Sprache abgesaßte Anklageschrift des Pester Landes- und Strafgerichts, die sich gegen einen gewissen G, Besitzer mehrerer Häuser und Villen in Prag, richtet und ihn deS Verbrechens des Mädchenhandels und der Kuppelei beschuldigt. In der mehrere Bogen umfastenden Anklageschrift werden eine Menge Thatsachen auf Grund sorgf ältiger Erhebungen angeführt, die den Beweis iefern, daß besagter G- sich nur vom Mädchen handel ernährt. Es wird darin erzählt, daß er gewöhnlich zwölf- biS achtzehnjährige Mädchen ;egen andere auS den verschiedensten europäischen Städten umtauscht und sie nach Hamburg, Berlin Pari-, ja sogar nach Amerika gegen voröestimmle Preise verkauft. Nicht weniger alS 25 Protokolle von Mädchen, die dem genannten G. als Objecte seine- unsaubern Handel- gedient haben und die nach den abenteuerlichsten Schicksalen nach Pest verschlagen wurden, sind der Anklage beigegeben. Man ist auf den AuSgang dieser Angelegenheit, die nun ihren gerichtlichen Weg machen muß, sehr gespannt. — Die (alte) Wiener „Presse" schreibt: Wir sehen un- genöthigt, auf einen Mißbrauch auf merksam zu machen, der zur »Irreführung des Publicum- von nichtjournallstischer Seite au- mit dem Titel der „Presse" versucht wird. Vorgestern wurde hier die Probenummer eine- Blatte- auS- gegeben, da- unter der Bezeichnung „Alte Presse" erscheinen soll und gleichzeitig wurde über einem Gaffenladen am Scdottenring eine Tafel mit der Aufschrift befestigt: Wechselstube der Administration „Alte Presse". Wie auS der PränumerationS-» Einladung und au- einem Inserate in der Probe nummer diese- neuprojectirtcn Blatte- hervorgeht, soll dasselbe da- Organ der Unternehmer einer Wechselstube sein, welche sich hauptsächlich mit dem Ratenbriefgeschäft befassen und durch ein eigem-s Blatt Kunden anlocken wollen. Zu diesem Zwecke wählten sie ein Mittel, das offenbar aus die Täuschung de- PublicumS berechnet ist. Unter dem Namen alte „Presse" ist zur Unterscheidung von anderen, ähnlich betitelten Journalen jüngern Ursprung- in ganz Oesterreich-Ungarn und Deutsch land nur unser Blatt bekannt und zahlreiche Briese und Geldsendungen werden unter dieser Adresse an unsere Redäction und Administration gerichtet. Wenn nun zur Betreibung von Börsen geschäften ein Blatt unter derselben Bezeichnung angekündigt und sogar durch die Wahl der Lettern für den Eitel die Perwechslung mit der „Presse" angestrebt wird, so ist die- ein flagranter Eingnit in unser EigcnthumSrecht, gegen dessen Folgen wir un- verwahren müssen. Leider bietet unS die gegenwärtig bestehende Gesetzgebung kein Mittel zur Abstellung und Verhinderung diese- Unfuges und wir wüsten unS vorläufig darauf beschränken, daß wir da- Publicum vor dem Versuche jeinc Wechselstuben-Unternehmer, da- Renommee der „Presie" für ihre Geschäfte zu benützen, warnut. I
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