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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187701100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-01
- Tag1877-01-10
- Monat1877-01
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1877
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in der malerischen Stimmung ebenso sein, wie in I der Charakterrstik der Figuren. Je seltener sich die heutige Malere, die Schil derung der unverhüllten Schönheit de- menschlichen Körpers zu Aufgabe macht, um so mehr muß r- interessiren, wenn ihr eine solche Darstellung in Formen von künstlerischer Berechtigung gelingt. In dem ausgestellten, lebensgroßen Gemälde von Ferdinand Scbauß hat die nackte weib liche Gestalt ans den Namen einer Venus oder einer andern Göttin allerdings ebensowenig An spruch. wie der nackte Knabe aus den eines Amor oder sonstigen GeniuS. Die Formenbehandlung ist entschieden realistisch und da- Portraitartige d-s weiblichen Kopses würde stören, wenn nicht de. Ausdruck und die ganze Haltung der Figur den Charakter völliger Unbefangenheit hätte DaS Motiv der Darstellung ist von der einfachsten Natürlichkeit: die junge Mutter will an der ein samen Stelle eines Waldes oder Parke- mit dem Kutiben ins Bad stergen und redet dem »kleinen, der sich vor dem Master ru fürchten scheint, lieb kosend zu; durch die landschaftliche Umgebung er hält die Scene einen poetisch idyllischen Reiz/ und die gesunde, lebenSwarme Farbe der Carnation, die plastische Rundung der Formen ist ebenso trefflich, wie vaS malerische Arrangement de- Ganzen. — Endlich ist noch einer Landschaft von H. Ludwig in Rom zu gedenken, die sich durch große Sorgfalt und Genauigkeit der Durchführung auszeichnet und in dem ernsten Charakter der Auffassung an klassische Vorbilder erinnert Unter den übrigen Gegenständen der Ausstellung sind mehrere plastische Arbeiten, eine anmuthlge Broncestatuette („Grelchen") von Braymann, zwei ansprechende, frisch und lebendig behandelte Terracotta-Büsien von Pollak, „römischer Knabe" und „römische- Mädchen", drei vorzüglich ausgefübrte Stiche von Alfred Krauße (nach einem Portrait TbomaS Paine's von Romney und zwei Landschaften von W Georgv, die Stiche «ach den beiden letzteren von erstaunlich minutiöser Feinheit), sowie die vor kurzem publicirten Hanf stängl'schen Photographien nach Hauptwerken der alten Münchener Pinakothek hervorzuheben, die zu den ausgezeichnetsten Leistungen der photo graphischen Vervielfältignngskunst gehören Aus dem Gerichlssaal. * Leimig, 9. Jan. Noch in frischer Erinnerung ist der beklagenSwerlhe Unfall, der sich bei einer am 1. November vorigen Jahres auf Linden thaler Flur stattgefundenen Treibjagd zuaetragen, durch welchen der Begüterte Hermann Zie ,us Lindenthal sein Leben einbüßte. Dieser Vor- lll bildete den Gegenstand der gestrigen öffent I Hen Hauptverhandlung de- hiesigen Schöffen erichts. Auf der Anklagebank befand sich der 31 Jahre alte, aus Bernburg gebürtige und seit dem Jahre 1871 die Restauration der Thieme'- schen Brauerei innehabende Friedrich August Carl Träger. Zu der erwähnten Treibjagd war auch Träger eingeladen worden und hatte nach Beendigung des dritten Treibens sich dem Kreise angeschlossen, welchen die auS etwa fünfzig Personen'bestehende Jagdgesellschaft eben gebildet hatte; eS war dieS zwischen 12 und 1 Uhr Mittags. Der Angeklagte selbst schildert nun den Sachver halt folgendermaßen. Nachdem er beim dritten Treiben einen Hasen geschossen, habe er den abge schossenen Lauf seines'Doppelgewehrs (Lancaster- System) geladen; am Schluffe de- zweiten Treibens habe er noch mit Ziegler sich unterhalten. Der Leipziger Jägerbund, dem er alS Mitglied ange- böre, habe es als wünschenSwerth bezeichnet, daß nach jedem Treiben allemal die Patronen heraus genommen würden. Er sei deshalb auch nach jenem dritten Treiben sechs bi- sieben Schritte aus dem kreise zurückgetreten und habe letzterem »en Rücken gekehrt, so, daß er daS freie Feld or sich gehabt und zu dieser Zeit keinen Menschen gesehen habe. Er habe nun daS Gewehr >it dem Rohr nach der Höhe zu genommen -ad beide Rohre umgeklappt, um die Patro uen kerauszunehmen; dieS sei nicht gelungen, s daß er nun die Rohre wieder zurückgeklappt und oas Gewehr in die linke Hand gelegt habe; auch jetzt noch seien die Rohre nach dem freien Felde gerichtet gewesen. In dem Momente nun, wo er das Gewehr an der Kurbel gefaßt, sei der rechte Lauf losgegangen, worauf jetzt erst beim Amblicken in einer etwa fünfzig Schritten gewahrt, habe „Sie haben mich geschossen". Der Angeklagte hat ganz entschieden bestritten das Gewehr zu dem fraglichen Zeitpuncte in waagerechter Stellung gehalten zu haben, und im klebrigen noch Folgendes angeführt Er gehe sei drei Jahren aus die Jagd und habe im letzten März jene- Gewehr, da- chm gefallen, für 90 erworben. Im Juli sei er auf die Krähenjagd zwangen und habe noch keinen Fehler entdeckt -rst im September sei es öfters vorgekommen, daß obwohl er nur einen Lauf abgedrückt, gleichzeitig uich der Schuß de- andern Laufe- loSgeaangei, ei. Der Büchsenmacher, zu dem er eS geschafft, -abc zwei neue Federn eingesetzt und überhaup ne nöthige Reparatur vorgenommen, so daß er mnmehr den Fehler für beseitigt gehalten habe, oenigstens sei er ihm nie wieder vorgekommen. »bschon er daS Gewehr auf mehreren Jagden im Oktober benutzt habe. Nach dem sachverständigen Gutachten hat sich die Beschaffenheit der Nadel des Gewehrs all nne mangelhafte der a»Sg stellt, die. wenn sie dem Besitzer lÄannt, für ihn allerdings Grund genug gewesen, mit solchem Gewehr vorsichtig umzu gehen. Der Tod Ziegler'- ist rack» AuSspruch der ärzt 'ichen Sachverständigen eingetreten infolge Ver etzung des Herzbeutel-, des Herzens und der Aorta, und zwar durch Eindringen eines Schrot zier, den er itfernung von ihm zugerufen kornes in die obengedachteu Organe. Die Aa-1 Nage hat angenommen, daß Träger dieses Gewehr mit kenntniß davon, daß solche» nicht sehlerlos gewesen, statt dasselbe nach Oben oder Unten zu ehren, in horizontaler Lage gehalten, ohne sich »ierbei stet- zu vergewissern, ob Jemand in der Schußlinie sich befunden habe. In der Verhandlung selbst hat der Angeklagte Träger an der von ihm gegebenen Sachdar stellung sestgehalten. Der die Anklage führende kgl. Staatsanwalt, Herr vr. Wiesand, betonte, daß Grund zum Mitgefühl vorliege nach zwei Seiten, einmal für den Todten und dessen Angehörige und sodann für den Angescbuldigten, der, ganz abgesehen von der Strafe, unter dem Druke des Gefühle- lebe, schuld zu sein an diesem Ungit-ck-falle. Die Fahr lässigkeit sei darin zu erblicken, daß Träger bei dem Versuch, die Patronen aus der Flinte herauS- zunehmen, die Läufe in waagerechter Stellung, nickt nach Oben oder nacv Unten gerichtet, gehalten und gleit eitcg unterlassen habe, gehörig geradeaus zu sehen. Hätte er Letzter^ gethan, dann hätte er in der Richtung der Flinte Ziegler sehen müssen. Denn dieser sei keineswegs in den Schuß Hineingelansen, sondern habe m dem fraglichen Augenblick 10 Schritt hinter der Schützenlinie stillgestanden. Für schuldig müsse man Träger erklären, aber Viele- spräche für eine besonder- milde Strafe, so namentlich die dünne Kleidung, welche Ziegler getragen, und der Umstand, daß Träger durch die versuchte Herausnahme der Patronen ge rade bemüht gewesen sei, Vorsicht zu zeigen. ES komme bei'Fällen dieser Art auch im Sinne der Angehörigen des Verletzten mehr darauf an, daß überhaupt eine Verurtheilung erfolge, alS darauf, daß der Verurtheilte für lange seiner Freiheit beraubt werde. Der Vertheidiger. Herr Adv. Broda, führte in warmer und gewandter Rede auS, daß seiner Meinung nach Träger unschuldig sei. Er stützte sich hierbei auf den von namhaften RecbtSlehrern ausgesprochenen Grundsatz, daß ein Uebermaß von Vorsicht von Niemandem verlangt werden könne. Träger habe so gehandelt, wie in gleichem Falle jeder Jäger Handel« würde. Ein unglücklicher Zufall, der Fehler in der Flinte, sei an dem Unglücke schuld. Er bitte deshalb um Freisprechung seines Defenbenden. Nach längerer Beratbung erkannte das Schöffen gericht Träger der fahrlässigen Tövtung für schuldig und verurtheilte ihn zu der bereits mit- getheilten einmonatigen Gefänguißstrafe. Der Verhandlung präsidirte Herr Gerichtsrath Rein. ' Nachtrstg. * Leipzig, 9. Januar. Ein Straßenanschlag, ausgehend von einem diesigen Wahlcomitö, er klärt im Aufträge deS Abg Hänel eine Mit theilung deS Tageblattes, wonach der genannte Abgeordnete in Sachen deS Compromisses mit LaSker verhandelt haben soll, für „erlogen" (soll wohl heißen: unrichtig) Wir bemerken, daß wir jene Mittheilung nicht als die unsere gaben, sondern dabei ausdrücklich auf Er klärungen verwiesen, welche die Abgg. WallicbS und Lchke in öffentlichen Wählerversammlungen abgegeben haben. Wird der Abg. Hänel etwa den Muth haben, auch diese seine ehrenwerthen Collegen zu Lügnern zu stempeln'? —r. Leipzig, 9. Januar. Die dermalige Wahl bewegung hat in Sachsen mitunter recht sonder bare Erscheinungen zu Tage treten lassen. So ist eS offenbar recht charakteristisch, daß der seit herigc Abgeordnete Prof Richter in Tharandt keine Gnade mehr bei Blättern particularistisch reactionairer Richtung, wie die „DreSdn. Nachr " und die „Neue ReichSzeit ", findet Herr Prof. Richter ist ein Mann von gut konservativer Ge sinnung und er gehört ja auch im sächsischen Landtag der Rechten an. Im Reichstag hat er freilich in richtiger Beurtheilung der Verhält nisse sich mehr und mehr dem reichSsreuudlichen Standpunkt genähert und nebenbei vertritt er in entschiedener Weise die Grundsätze eines ver nünftigen Freihandelssystems. Man hat ihm im 8. Wahlkreise (Großenhain. Meißen rc.) einen Schutzzöllner, den Fabrikanten Scheller au- Dresden, eatgegengestellt. Nach den vorliegenden Mittheilungen wird indessen Richter wieder ge wählt werden. sstz-M r MMiOE —Hört! hört! Die „Deutsche Ällg. Ztg." schreibt: Man tarirt eine Partei wesentlich mit nach ihren Preßorganen und eine Zeitung nach ihren Re dacteuren. Wenn eine solche den Mund so voll nimmt von „Gesinnungstüchtigkeit", wie da- er klärte Organ der hiesigen Fortschrittspartei, die „Leipziger Volk-zeitung". so müssen auch ihre Redacteure in dieser Beziehung stich« und schuß fest sein. Nun liegt vor «ns ein Circular (datirt: Leipzig, Herbst 1876), worin den Zeitungen eine „Deutsche Universal - Corre spondenr" angcboten wird, welche (wir citiren wörtlich) „in der Lage ist. ihre politischen und wirthschaftlicben Artikel „ „entschieden oder ge mäßigt freisinnig, mehr oder weniger konservativ, und ganz objectrv. ohne alle Tendenz"" zu liefern" — „ze nach der Farbe der einzelnen Blätter" — heißt eS an anderer Stelle. Diese- Circular ist unterzeichnet: Arnold PerlS, Chefredakteur der Leipziger Volksreitung, Wilhelm Pusch, Redacteur der Leipziger BolkSzeitung. — Der „P. C." wird auS Berlin, 5. Januar» geschrieben: Unter den GratulationSscbreiben, welche Kaiser Wilhelm zu seinem siebenzigjähri- aen Militairjubiläum empfing, zeichneten sich be sonders diejenigen II MM der Kaiser von Oesterreich und Rußland durch ihre Herzlichkeit uad Wärme der Empfindung auS, so daß auch dieser Tag Zeugniß gab von dem freundschaftlichen intimen Verhältnisse der drei Monarchen. * Leipzig, 9. Januar Die Ausschüsse deSl jiesigen Stadtverordneten- Collegiums md in gegenwärtigem Jahre folgendermaßen zusammengesetzt: Bau-Ausschuß: die Herren Becker, Fiebiger (Vorsitzender), Fiedler, Perlitz, Börster. Wagner, Ueckerlein. Oekonomie-Ausfchuß: die Herren Grimm, Madack, Mainom, Schmidt-Söhlmann (Vors.), Trietfchler, Böttcher, Peucker. Schul-Ausschuß: die Herren Kirchhoff(Vors-), List, Lampe - Bischer. Schultze, Schars, Arendt, Ruschpler, Jung, Farl. Lösch-A uSschu ß: die Herren Esche (Vors ), Faber, Reichert, Trietfchler, Thalheim, Zimmer mann, Brümmer. Polizei-AuSschuß: die Herren Brümmer, Esche (Vors.), Ludwig, Meißner, Reichert, Oehler, als Stellvertreter die Herren Becker, Trietfchler, Thalheun, Winkler, Jung, Kühn. Hierüber zur Begutachtung der Ausnahmegesuche der Ausländer die Herren Faber, Scharf, Ühlemann. VerfassungS-Ausschuß: die Herren Goetz, Schill (Vors.), Blum, Esche, Zenker, Mainom, Meißner, Richter, Fritfche, Geißler, Hirzel. StiftungS-AuSschuß: die Herren Mainoni (Vors.), Gottfried. Hofmann, Ploß, Volkmann, WinNer, Zenker. Finanz-AuSschuß: die Herren Gumpel (Vors.), Bär, Bennen, Cronheim, Döhlinger, Heuschkel, Kaiser, Pohlentz, Geibel, WachSmüth, Grüner. GaS-AuSschuß: die Herren Goetz (Bors.), Cronheim, Fritzsche, Kühn, Oehler, Arendt. Peucker. Leipzig, 9. Januar. Den 12. dfs. wird Dr. Strehz, ein weitgereister Preuße, einen Vortrag über ,die Chinesen daheim und im Aus lands" halten. Der Vorstand deS hiesigen Verein- von Freunden der Erdkunde hat bereits auf diese Mittheilungen aus dem Munde eines Augenzeugen angelegentlich aufmerksam gemacht, was Empfehlung genug sein dürfte. Unsererseits haben wir nur yinzuzufügen, daß es von Werth sein dürfte, die nachgerade für die nordamerikanische Union, namentlich Calisornien, sehr brennend gewordene chinesische Frage, die dort fast dieselbe Rolle spielt wie bei unS die socialistische Bewegung, von einem Manne öffentlich besprochen und beleuchtet zu sehen, welcher von sich sagen kann, daß er in den letzten drei Lustren die Welt umsegelt und China ebenso kennen gelernt hat. wie Australien und Neuseeland. — An, Sonntag, den'14. d. M., begeht der kiesige wohlbekannte „Benedix-Verein" sein Stiftungsfest im Trianon deS SchützenhauseS. DaS geschmackvolle Programm weist ein reichhal tige- -Verzeichniß in Theater, Tafel und Ball auf, und der strebsame Verein, dessen theatralische Leitung eine Schauspielerin vom hiesigen Stadt- theater übernommen, wird sich mit dem diesjährigen Stiftungsfest würdig seinen Vorgängern än- scbließen. LH Leipzig, 9 Januar Seit heute befindet sich wiederum em Pferdebahnwagen in Betrieb, dessen AeußereS auf eine anderwette Verwendung einzelner Wagentheile zu Annoncen- und Reclame- zwecken hinweist. ES ist dieS ein Wagen, dessen zwanzig Oberlichtscheiben in ebenso viele kleine Annoncenschilder oder Firmentafeln verwandelt worden sind. Schrift und Tafeln find aber keines wegs einförmig, sondern buntfarbig und mannich- faltig gehalten und machen namentlich bei Be leuchtung einen recht hübschen Eindruck. Während jedoch bei dem früheren Unternehmen der gemalten Annoncen an den Außenseiten der Pserdebahn- wagen meist die Herren Gastwirthe und Restaura teure betheiligt waren, sind es gegenwärtig vor zugsweise Gewerbetreibende und Handwerker, und darunter wieder eine größere Anzahl Reudnitzer Geschäftsleute. Binnen Kurzem soll übrigens noch eine weitere Anzahl von Pferdebahnwägen mit solchen Glasschrifttafeln versehen werden. )) Leipzig, 9. Januar. An der Ecke deS Brühl und der Plauen'schen Straße wurde gestern Abend eine in der Ritterstraße wohnhafte Wittwe durch die Unvorsichtigkeit eine» Droschkenkutschers, welcher mit seinem Geschirr im scharfen Trabe um die Ecke bog, umqerissen und überfahren. Leute, die dem Unfälle zugesehen, brachten die Frau in ihre Wohnung, woselbst sich herauS- stellte, daß sie einen Rippenbruch erlitten, sowie innere Verletzungen davongetragen hatte. — Die Notiz auf Seite 136, betreffend den Unfall mit emer Petroleumlampe, bedarf einiger Berichtigung. Die betreffende, mit Solaröl gespeiste Lampe ist nicht durch die Unvorsichtig teil einiger Kinder vom Tische gestoßen worden, sondern a»f bis jetzt noch unerklärte Weise auf dem Tische in Brand gerathen. Erst um die Flamme zu dämpfen, nahm man sie herunter Endlich sind die Dielen nicht in Brand gerathen, sondern nur der Fußbodenlack ein wenig ge schwärzt worden, der ganze Unfall übrigen- ohne jedweden sonstigen Schaden verlaufen. — In Zwickau ist am 5. Januar der ehe malige Rector de- dortigen Gymnasiums Hertel in hohem Alter verstorben. Derselbe hatte daS Rektorat bereits zu Ostern 1823 angetreten — In Zwickau bemerkte man am 8. Januar, daß daS Wasser der Mulde ein auffällig röth licheS Aussehen habe. Diese Färbung bat ihren Grund in einem Erdrutsch bei Globenstein (Schwarzenberg). — In der Nacht vom 31. December zum 1. Januar ist in Frankenberg wiederum ein Kirchenraub in der Stadtkirche daselbst verübt und zwar sind die wohl an 200 Jahre lang stets aus dem Altar stehenden großen Messingleüchter. 3l4 Ctm. hoch, 18—20 Pfd. schwer, gestohlen worden. Die Herren Spitzbuben haben die Leuchter Übrigens bald wieder zurückgestattet; man fand eineS MorgenS das gestohlene Gut vor der Kirche — Am 7. Januar wurde in Hilbersdorf eine Generalversammlung des Militairvereins abgehalten und nach einiger Debatte der Be schluß gefaßt, die Statuten dahin abzuändern, daß alle Mitglieder de- Militairvereins, welche einem den Gesetzen Zuwiderhandelnden Vereine oder der socialdcmokratischeu Partei alS Mitgli^er angehören, aus dem Militairverein auSgestoßen »erden sollen. «rtefkaste». I>. Sie gehen von der irrigen Voraussetzung auS. daß Herr E. Leonhardt bei der Leitung unsere* Blattes betheiligt sei. Der genannte Herr gehört der Redaction des Tageblattes mcht an.Hr < «r '.«0312 49816 36281 19607 64158 75271 50166 58576 14726 28827 Haupt-Ge»t«»r 1. Classe 91. königl. sächs. Landes Lotterie Gezogen in Leipzig den 9. Januar 1*77. Mark . H,urt-It-'llkc»»i»n 30000 bei Hru Theodor Zeidler in Riesa. 3000 - - Moritz Schanz in Ehemniy. 3000 « » F. A. Schröder in Plauen. 3000 » « C. G. Richter in Meißen. 1000 » - Heinr Seyfsrrt in Leipzig. 1000 - - C. F. Hersurthjvv. in Hanncdeu 1000 - - C.F.Hersurth in Hainichen, looo - - Ferd. Lommatzsch in Menburg. 1000 - - I. F. Harck in Leipzig. 1000 - dem k. s. priv. Jntelligrnz-Tomptoir in Leipzig. 76870 1000 - - L. Ä. Richter «n Meißen. 66858 1000 » - G. H. Stein u. Co. in Leipzig. 22022 ,000 . . I. F. Glien L Co. in Zittau. 43832 looo » - Ferd. Lommatzsch in Menburg. 74792 1000 . » G. E. Heydemann in Bautzen 76823 1000 . - <L. G. Richter in Meißen. 50291 looo - - Friedr. Franz Wandel in Dessau. Gewinne * öllv Mark. Nr. 7o 5142 15131 29924 38276 38622 45839 49591 59770 62603 70367 71838 85057 86551 88884 90442 93609 98207. Gewinne it 396 Mark. Nr. 736 I870 4775 6411 8103 10628 12865 16078 17760 19494 19685 22512 26179 27489 30455 30682 30736 30932 3I74I 31870 32693 33290 34718 34720 35324 37175 37384 374»! 58388 39248 42321 42805 43548 45312 46572 46617 50942 52179 58787 6II87 64743 67050 67242 68559 69643 69680 70921 71378 76910 82262 83355 83710 86752 88516 91157 91381 94440 96516 99878. Gewinne » 120 Mark. Nr. 1785 2034 28IS 4208 7675 8095 8553 9477 11637 12535 175S9 18865 20687 21651 22840 24846 24980 25655 27542 28259 29842 33724 37536 38323 39304 39574 40024 43414 45144 46995 49665 52390 53295 537425519t 56358 57087 58827 59192 59709 60383 61460 63865 64851 65596 66430 66488 «6806 66917 6794868997 6968g 70744 70885 70900 71420 78227 75843 76198 78736 79189 ^1658 81681 81932 82473 8540786220 86567 87328 87468 89874 90286 93202 93538 96616 97593 98106 98426 98525 99687. Meteorologische Leodachtungr». Leeb dem Lallet»» der Oeuteelioo 8*«V»»t« la Lew dar 6 betrag di» lemperatar am 8. lauaar am» 7—8 vdr dt»»U«a» : Ort Z-s'-S S'2° Vlad - Vetter LS ZZ ' 8. 0 6 'Z rvareo (SeNoNI.) 732.0 830 !l«ioht, d«d.»1 -t- s.o Veieatt» (Irland) 739,4 88V ^krieea, rroltc.*) - » 4 larmaatt» . . . . 749,5 88V iwaeelx, ded.*) - > 9,4 8t. Nattbiea . . — 8 lleiebt, Lexev*) -1 pll.o keri, 754,2 880 >»ebrr»eb, bed. - S 9 Leider 752,4 88V !»ckrr»eb, bed. - 84 Lopeadar«» . . 752,8 88V leicbt, rroUeiz - * 2 0bri»ti»L»aad. . 741,5 88V ieicbt, beiter - 3,9 Leperead» . . . 752.6 8V lleiebt, bid. bed. — -15.6 Stoekboim . . . 752,6 80 meeeix, bsd. - 18 keterebare . . . 763.1 8 »tili, hier -07 Uoetea 773,2 88V »tiii, bedeckt 0 0 Viev 76«,0 — »tili, Ledei -02 ttemel...... 761,1 880 »ebrr., Labei -< - 1.8 L»»s»brv»«»r . 759,6 88V m»«jx, Lebe!*) 0 8 ZAiarmavd« . . 759,1 8^V bed. 4 4 Lewdar^ . . . . 756,8 8V sriecb, rroikix - 87N 753.8 8V »t»rk, beiter*) 5» Oreleld 755,9 80 meeeix, bed.*) 4 90 760.1 80 »»»»., bib. 5«d.*) 7 6 Larlerab» . . . . 760,7 V »tiii, »oikio Leriur 7«0,3 8 eebereeb, beit. ^ 5« keipeir 761^4 83 V !»ebM., Kl5. ded. b 6.4 Lreelea 763,3 8 Ileiebt, vaikiU*) >1 ^ 34 ') 8er- rakiss. '« Seexeass »»esix, xeeter» »türiniecd. 1 8e«x»»8 »eeterv »tiinoieod. 8»»x»ax dock. Itejf. *) Xeekt, kexev. ') ^devd» Nezea. *) Xdend, ltexeveodeaer. *) ktedlix. Vedereievt der Witter»»?. Lee Karnmeter iet übereil leitiezea, de» lliaiwam »oed 8edoNIevd zerückt uad eekviicdsr revvrdea, der »tür- mi«b, Vied im ilaael d»t »!ek ßelext »ad ia xeae Uitteleurop» berrndea leickte di, eterk« Triode »a« 8 aod 8W, mit »edr rrermem vereederliede» Vetter, »aeb i, Knrdeckrredev det mit Lirtritt »üdUcder Vlad« der Lroek «skr »b;«vomme». .tderdeea t>»t »teile« 88*r uad »edt Ored rVerme, Telegraphische Depesche». Konstantin opel, 8. Januar. In der heutigen Sitzung der Conserenz widerlegte der italienische Delegirte Corti die von Sasvet Pascha in der DonnerStagssitzung gegen die Vorschläge der Mächte vorgebrachten Gründe. Der MarquiS v.Salisbury gab den Au-führungen Corti'S noch weiteren Nach druck. Die türkischen Delegirten erhielten indeß ihre Ablehnung der bekannten Puncte aufrecht. Die weitere Berathung wurde auf kommenden Mittwoch verschoben. Konstantinopel, S. Januar. Ueber die gestrige Conserenz wird weiter gemeldet, die Delegirten der Pforte hätten die Einsetzung einer internationalen Commission und die Vorschläge bezüglich einer anderweiten Eintheilnng Bulgarien- absolut abgelehnt, dagegen sich nicht ebenso absolut ablehnend zu dem modificirten Vorschlag über die Ernennung der Gouverneure verhalten. Von den Delegirten der Mächte sei keinerlei Ultimatum überreicht, auch sei keine Entscheidung erzielt worden Die Conserenz werde voraus sichtlich im Laufe dieser Woche ihre Thätigkeit schließen.
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