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Dresdner Nachrichten : 01.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189011017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-01
- Monat1890-11
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- Dresdner Nachrichten : 01.11.1890
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U«d. t. «u Lpvld. u ^0»«. Dr»,»udtl. 35. Jahrgang, «ufl. 50,0V0 Stück. AI«rItL IL»rti»i»K, Xltwarlit 13 mul Uaupt8tr»88v. ko—L-iUsii, «Ul. Lrnd. 8p»«». Lmdardvit». u. all« llaworaokasiasr-Lrütc«!. Dresden, 1800. H»ür« »»k Volüiomwsllötsr, selbst- » tbLti^or, xerüusebloser HlÜr86liIIp88sr. ^ ttrospseto xrntis >»ud krauco. -lO.ttOV Kttwlc im Oediaueh. Ourt Ilelnstiil», Dresden-^,'., „ 27. I! näf 1''orll8sttv^tlor 2l00. SlL8VLLrvll ^rt »a> d»v d,dsut»aäit«n Ol-iLdättsn d«, I»- mul ^«Inoä«, «mpkstilsn ta rvicbbsltixsr L,rumM ^UK. MdI L 8olm. »i. »uv. ^ Fsse/E//sz'se/s//«5//'FS s. rr«««««« Ur»>k ILöl)s1-1lL§g.2iii Ke«T MMM,IH«!»,, MM (tm ÜLUso äs« RestLuinnts 0. 0»s«ms^or) empüedlt seine soliden IKoIrzt«»- und Llsceltter-^Iüdel einer xvnei^ten Leacbtun^. kr«s. dr. liiM's MrwLl Artikel "ZLsL WI» tntsask' Fortschritte de-Kriegswesen». Neueste Trabttiachrichten. Stadtverochnetensitzung. Theologisches Studinm, Landwirthschaslliche I - Wntttlß' W»*« VVV» Iss»gu. Schulen. Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. „Ter Weltsahccr" (Wottg. Kirckbach). s Vvttllttttkttv, M. vSttttttT- ^.usivrikl 2N ?r6i86n emptisklt «8v. I ^Irinami, 8«ItIo88-81rL88v 24. Die Fortschritte de- Kriegswesen-. Wen» wir die im Laufe der letzten Jahre in'S Leben getrete ne» Neuerungen auf militärischem Gebiet uns vergegenwärtigen, wo die Erfindungen namentlich in der Verbesserung der Bewaff nung derart schnell einander folgten, daß sie kaum mehr zu wirk licher ÄuSnützung gelangen, sondern oft bereits veralten, -he noch die Erstbeschaffung neuer Waffen durchgeführt ist, so möchte man wohl wünschen, das, die in'S Rollen gerathene Lawine aufgehalten werde, ehe sie den Wohlstand der Nation völlig und dauemd erschüttert. Die militärischen .Jahresberichte" deS preußischen Obersten v. Löbell geben ein anschauliche- Bild über die Neuer ungen auf d«n Feld« der Waffentechnik, wie aus dem der Aus rüstung der europäischen Heere. Mit demselben Vorwürfe befaßte sich kürzlich auch die .Reichswehr" in einem .Au» den Arsenalen Europa'-" überschriebenen Berichte. Den Reigen in der Anwen dung der neueren Erfindungen «öffnete Deutschland, welche- zur Verblüffung Europa'- plötzlich und in unglaublich kurzer Zeit leine Armeekorps mit eine« Metzrladeg,wehre au-rüsiete, dessen Schaft ein Magazin für Patronen enthielt, und vielleicht war e- dieser wohlgelungenen Ueberralchung »u danken, daß Frankreich damal» nicht die Schnäbele-Affaire zur KriegSerklürung benutzte. Noch war die» Gewehr nicht an alle deutsch« Korps verausgabt, al- schon James Le« au- Vrtdgeport in Connecticut mit der weit zweck mäßigeren Packetladung hervortrat. Gleich darauf ersann Manlicher und neben ihm der Schweizer Oberst Schmidt den Geradzugver- schluß mit einem Fallriegel, der die Drehung deS BerschlußkolbenS erspart und den Rückstoß central überträgt. Inzwischen erfindet tn Frankreich der Ingenieur Bieille ein raachschwache», kräftigere- Pulver, hinterher der Direktor der Pulverfabrik in Spandau. Generalmajor Küster, ein andere» nitrirte» und der Kommandant der Pulverfabrik in Stein, Major Schwab, endlich da- österreichische rauchlose Gekchoßtreibmittel. Hand tn Hand damit geht die Ver kleinerung deS Geschoß-DurchmesserS zur Erleichterung de- Geweh re». wie der Patrone, und die Einführung mit Hartmetall umman telter Geschosse. Da wieder erscheint der Amerikaner Maxim und schlägt vor, statt den die Lagerung in den Packeten erschwerenden Patronen mit Wülsten lieber die billigeren und leichteren .rand losen" Patronen eknzusühren, die an einer AuSzieh-Einkerbung vom Patronenzieher erfaßt und so herauSgeworfen werden. In zwischen chat schon der Franzose Giffard sein GaSgewehr angekün digt. eine Waffe, die, mit flüssiger Kohlensäure geladen, im Falle ihrer feldmiißigen Verwendbarkeit wieder eine ganz neue Jortichritts- richtung herbeisühren müßte. Und während so bei der Infanterie in unabsehbarer Weise ein Gewehrmodell da» andere verdrängt, verschwindet bei der Ka vallerie immer mehr die Verschiedenheit ihrer Arten. Die EtnheitS-Kavallerie wird zum Ideal, und ihre Bewaffnung mit Repetirkarabinern ist nur mehr «ine Frage der Zeit, während noch immer nicht entgiltig entschieden ist, ob sie dazu auch Lanzen «halten soll oder nicht. In Deutschland wurde zwar die ganze Kavallerie mit solchen ausgerüstet, in Frankreich steht die Bambus- rohrlanze tn Versuch, tn Rußland dagegen blieben die Lanzen nur den vi« Garde-Kürassier- und den zwei Garde-Ulanen-Regimentem all Friedenswaffe. Im Kriege führen nur die regulären Kosaken, ausgenommen die Terrk- und Kuban-Kosaken. im ersten Gliede und die irregulären Kosaken in beiden Gliedern nach wie vor die Lanze. Die Einen sagen, die Lanze trifft beim Choc mörderisch, die Anderen behaupten, die Unruh« der Pferde beim Zusammen pralle vernichte die Sicherheit de- Stoßes, die Lanze ist nicht- al» ein lang« Stock, mit dem der Reiter, der ohnehin immer mehr dem Hiebe al» dem Stich« geneigt ist, bestenfalls dreinschlagen kann. Die Einen sagen, sie wirke moralisch, die Anderen weisen darauf hin. daß öfter schon ^Läbelreiter Lanzenrelter geschlagen haben. Hin wich behauptet, sie beschwere übeiflüssigerweise da» Pferd, hindere im Aufklärungsdienste, erfordere eine von dem Durchschnitts-Kavalleristen nicht zu erwartende Muskelkraft, Ge wandtheit und Ausbildung, und dort, sie habe da» Vertrauen und wirke allein schon dadurch günstig, daß sie über den Bereich deS Säbel- hinauSragt und schon verwundet, bevor dies« zur Wirkung gelangt. Vorschläge treten aber vermittelnd dazwischen und bieten unter Anderem eine Lanze an, welche man für das Handgemenge bi- auf «inen Meter verkürzen könnte, und zwar nach Art der bekannten Taschenbleistifte — ein Schub, und sie ist wieder zwei Meter lang. In Frankreich hält man überdies auch noch sehr am Küraß fest und hat sogar die Formirung zweier neuer Kürassier- regimenter dekretirt. Der Küraß ist nicht nutzlos, folgert man, er soll schon d« Tradition wegen beibehalten werden, denn diese sek stärker al- jede Logik; dann schütze er auch gegen Lanze und Säbel, kräftige dadurch das eigene Vertrauen und wirke moralisch- — Bel der Feldartillerie, welche mit dem rauchschwachen Pulver einen bedeutenden Fortschritt gethan, gewinnt der Gedanke an ei» EtnheitSgeschoß immer mehr Raum. Melinit-, in Oesterreich Ecrasitgeschoffe, bet dn FestungS-Artillerie bereit- «Ingeführt, dürf ten al- sogenannt« Brisanzgeschosse auch bald im Feldkriege Ver wendung staden. Eine von dem Engländer Longridge konstruirte Stahldrahtkanone an» einer stählernen Kernrvhre. einer Drahtum- wickttung und gußeisernem Mantel mit dem Kaliber von 15H4 Centimrt« soll sich bet den Versuchen in Rußland bewährt haben. Für da» Werfen von Torpedo'- machte übrigen» auch die von dem «nerikanischen Artillerie-Leutnant ZalinSki konstruirte Pneu- matklkh« Kanone viel von sich reden. Dieselbe soll 237 Kilo Dyna mit hji» ^f )S00 Meter weit werfen können: außerdem soll auch Weltfahrer" (Wottg. Kircdbach). noch der Luftballon zum Träger artilleristischer Kampfmittel ver-. sind l Mill. Meter baumwollener Stoffe nothwendig. — Der vom werthet werden. Berliner Polizeipräsidium veranlaßte Beleidiaungsprozeß des Auf dem Gebiete der^ Luftschifffahrt selbst fand kein Plnisikus Dr. Bär gegen die „Krzztg." und Morris de Jongc besonders bemerlenSwerther Fortschritt statt. In Frankreicb veriucht § kommt im Dez. vor der Strafkammer zur Verhandlung — Mini mal« stets den Aerottaten, den sogenannten Aörophan ü provulscur, ! tter Herrfurth gestattete die Ausführung von Sudermann'S „So- eine dem Papierdrachen ähnliche Vorrichtung, welche durch den; domS Ende", nachdem das Stück mehrfache Umänderungen ersah- Propulleur fortdewegt wird. Am Berliner UebungSplatz produ,irte ren hat. Die Aufführung findet wahrscheinlich den k. November der Amerikaner Leroux einen Fallschirm, mit dem er sich 1000 Meter herabiallen ließ: Gabriel Ion und Louis Godard etablirten an einem Fesselballon eine Glühlampe von 300 Kerzen Stärke und benützten diele zum Signalisiren nach dem Morie-Alvhabet. Gene ral Jung endlich konstruirte auch für den »reien Ballon eine Sig- nalvorrichtung, welche aus einer Hängelampe mit Lichtschirm besteht. Der Brenner derselben ist durch ein Gesäß mit einer leicht entzünd lichen Masse don großer Leuchtkraft undviertelstündigerBrenndauer ge bildet. ZumSignaffmen kann die Lampe um lOOMtr. unter dieGonoel herabgelassen werden. Tie Signale werden mittelst bunter Gläser gegeben und sollen über 100 Meilen weit beobachtet werden können. Von der Erde zum Ballon hinauf wird mittelst Trompeten oder Trommelsignalen verkehrt. Befindet sich der Ballon oberhalb der Truppe, so wirft man dieser die in eine Messingkaplel etnaeschlossenen niedergeschriebene Nachrichten zu: ein an der Kapsel befestigter Zündstoff, der vorher entzündet wird, weist durch seine Flamme den statt. — Für bas 1. Halbjahr des laufenden GtatiahreS furo von Reichseinnabmen zur Amchrelbung gelangt: Zölle und gemein schaftliche Verbrauchssteuer 256,007,175 M. (19007,251 M. mehr als iin gleichen Zeiträume des Vorjahres). Wechselstempelsteuer 3,875,655 M. (215,839 M. mehr), Stempelsteuer für Wertpapiere 2,873,029 M. (2.9M.713 M. weniger), Löriensteuer 6,621,896 M. (159,214 M. weniger), Privatlotteriestemvel 2M253 M. M.403 M. welliger), StaatSlot leriestempel 3,297,696 M. (196,906 M. mehr), Post- und Telegravhenverwaltung 106,877,793 M. (5.119L17 M. mehr) und Neichseiscnbahnverwaltung 28,344,000 M. (1,633,000 M. mehr. Fran k f u rt a. M. Das Landgericht erließ in Sachen des Bankhauses Silo, Gattonlg7u. Comp, in Rom gegen die Redakteure Cobnstädt und Grunwald von der »Franks. Ztg." ein Zwischen- urtheil, wonach der Kläger für beide Beklagte eine Kpstensicherheit von ,e 22,000 M. zu leisten hat. Ein neuer Termin wurde auf rt, wo die Kapsel zu Falle kam. — An sonstigen Sigualapparaten! den 30. Januar 1691 angesetzt. Die Firma verlangt 120,000 M. ist auch der optische Apparat vun Thchscn zu erwäbnen, der aus einer Petroleumlampe besteht, deren Signale bis 37 Kilometer weit wohrgenommen werden. Interessant ist der optische Telegraph des Leutnants Very von der Flotte der Vereinigten Staaten, ver bereits in der amerikanischen, englischen und russischen Flotte und bei ver schiedenen NettungSgeiellschafien eingeftihrt ist und sich auch sür den Gebrauch zu Lande eignet. Der Apparat besteht anS einer Hinter- ladptstole, zu der 50 verschiedenfarbige Patronen, nämlich mit far bigem Leuchtsatz gefüllte Exlosionsgeschosse gehören, welche zum Signalisiren 100 Meter doch geschaffen werden können und auf 25 Kilometer Distanz« noch sichtbar bleiben. Nach dem Vorschläge deS ehemaligen chilenischen Marine-Ingenieurs Madvr können Schiffe auch signalisiren. wenn sie elektrisches Licht auf einen Dampsstrahi werfen. Bei dem Feldtclegrapben ist in den ersten Staaten Europas das von dem ehemaligen Paragnay schen Felo- telegraphendirektor R. vMiicher-T.euenseld patentirte Feldtabel angenommen worden, welches durch ein oder zwei Gummilaaen iio- lirt und mit Hanl umklöppett oder mit Bänder» umwickelt ist. In Belgien soll sich auch ein vom Hauplmaim Waffelaert elfundciies Teiephonsystcm iür Infanterie und Cavallerie sehr gnl bewährt Kaden. Hierbei trägt der Mann in der Parron- oder Satteltasche ein Telephon, ein Mikrophon und ein Gneri'schcs Element, ferner in einem sackartigen Tornister 1250 Meter Draht oder 2000 Meter Kabel. Für den übrigen Verkehrsdien st wird das Rettrad immer häufiger benutzt; während für den Brieftaubenverkehr Hanpkmann Malawli den unumstößlichen Beweis erbracht hat, dag die Taube für den Hin- und Rückflug dressirt, also zum Hin- und Niickverkehr gebraucht werden könne, wie auch zum Verkehr über Meer und hohes Gebirge. Zu dem Schutz der Tauben gegen die Raubvögel — zum Fayg derselben sollen Falken dressirt werden — werden denwlbcn, Wie cs tn China gebräuchlich ist, Pfeifchen aus Bainbusrohrrinde an die Steuerfedcrn gebunden oder Glöckchen angedängi, deren Getön die Räubir verscheuchen soll. In Frankreich geht man übri gens daran, nach dem Muster der Alten die schnellere Briesschwalbe zum Correspondenzdienst zu verwenden. Tie Versuche mit Kriegs blinden im Sichemngs- und Nachrichtendienst zu RecognoScirungen > nd Terrainabsuchungeil, zum Aufsindcn von Verwundeten und Nachzüglern, als Munittonszuträger u. s. w. werden in Frankreich, Deutschland und Rußland ebenfalls fortgesetzt, während allerorts noch mancherlei sonstige Volkehrungen und Einrichtungen vorge schlagen wurden. So hat Rußland nach den Anträgen des Gene rals Nadetzki transportable Traversen aus mit Filz bekleideten Fichtenbolzbrettern zum Schutz gegen Seiten- und Rückenfeuer, Rollkörve aus mit Filz bekleideten und mit Tuchresten gefüllten Blechcylindern und bewegliche Observatorien in Probe gezogen, Wetter mit gutem Nutzen selbstteuchlende Compasse in Gebrauch gegeben und für Nachtübungen auch den Compagnicen zur Erletch- terung ihres Sammeln „Fanale" zugewieien, deren verschiedenfarbige Flamme mit der Farbe der Martiifähncben übcrcinstinimt. I» Deutschland werden dagegen Unteroffiziere der Compagnieen zur Beobachtung der wegen des rauchschwachen Pulvers schwer erkenn baren feindlichen Linien mit Ferngläsern ausgerüstet. Zur Bevb- w. weiden KnegSgilcker As - - - achtung aus Paiuerthürmen u. s. schlagen, welche mittelst Spiegelung das tisch ans einen Papicrbogen abzeichnen wird, so daß, wenn man dann dieses ein kurzes Stück verfolgt hat, ein Fernrohr derart cin- ftellcn kann, daß das Schiff dessen Fadenlinic passiren muß. Ans der Stellung des Fernrohres wird die Distancc ahgelricii und dar nach das Geschütz gerichtet, welches elckttisch vom PosilionSsinder aus in dem Momente abgcfeuert werden kann, wo das Schiff die Fadenlinie erreicht. Fernschreib- und Fernsprech-Verichte vom 31 October. Berlin. Ter Kaiser wohnte heute mit dem König von Bel sen den militärischen Exerffticn in Potsdam, an die sich Parade er dortigen Garnison schloß, bei. Nachmittlws verabschiedete sich Köni die Schadenersatz. München. Geh Rath Prof. Dr. v. Nußbaum ist heute früh 4 Uhr gestorben. M ünchen. Der Prinzregent «nannte den Commandern be ll. bayr. Armeekorps, Generalleutnant v. Parsekal, und den Com- mandeur der 1. Division, Generalleutnant Prinz Arnulf von Bayern, zu Generäle» der Infanterie und den Generalauottor, Ritter v. Fleschuez, zum General der Cavalerie. Hamburg. Ein englisches Schiff strandete auf der Insel Sylt. Der Kapitän und 3 Mann sind ertrunken. TaS zur Hille gesandte Rettungsboot von Amrum kenterte, wobei die Besatzung Von 11 Mann erlrank. Wiesbaden. Die Reise des luxemburgischen Ministers _ i iIkio- Etffcn zum Herzog von Nassau gilt hauptsächlich der Erledigung patentirte Frldlabel der Frage, ob eine neue Eidesleistung des Herzogs als Regent sür Luxemburg erforderlich ist. Der Herzog glaubt, daß nach dem im Vorjahr geleisteten Eide eine neue Eidesleistung überstussig ist. Das luxemburgische Ministerium ist anderer Ansicht, Wien. Eine Gastwlrlhsvcrsammlung beschäftigte sich mit der Frage, was betreffs der Preiserhöhung für Pilsener Bier vomekehrt iverden solle. Ein von mehreren Rednern einaebrachter Antrag, den Ausschank von Pilsen« Bier binnen 14 Tagen überhaupt einzustellen, wurde mit dem Hinweis auf die Wünsche des kon- sumirenden Publikums abgelehnt, dagegen beschlossen, im Wege der Geiiossenschaftsvorstcbimg den Brauhäusern in Pilsen die Ent rüstung über die völlig unbegründete Erhöhung des BterpreffeS zur Kenntniß zu bringen. Bezüglich der lleberwälzung der Preis erhöhung uns das Publikum werben sich die Wirthe bezirksweise einigen. Vielen Anklang fand «in Vorschlag, in den sogen. Extra zimmern den Preis des Pilsener Bieres 2 Kr. per Liler zu er höben. dagegen in der Schwemme und beim Ausschank über die I Gasse den bisherigen Preis bcuubehalten. Auch über die Preis erhöhung des Abzugbieres werden sich die Wirthe in den einzel nen Bezirken uittcrcrnander einigen. Paris. In der großen Oper wurde gestern der 3. Akt des „Lohengrin" unter großem Beifall aufgesiihri. Die Presse verlangt, daß endlich das ganze Lonwerk gegeben werde. London. Der Antrag auf Auslieferung deS Schweizers Ca- zioni gelangt am 4. November vor- der Queens Beuch zur Ver handlung. Petersburg. Ter Czarcwitsch reist Dienstag zum Besuch deS österr. KalserhofeS nach Wien. Lissabon. Die Regierung übertrug einem Syndikate das Monopol kür die Einführung fremden Getreides gegen eine jähr liche Panschalabgabe, wogegen der Einfuhrzoll herabgesetzt wird. Athen. Der Kronprinz und die Kronprinzessin sind heute nach Korinth abgereist, von wo sich dieselben an Bord des Kanonen boots .Sfaktcria" nach Brindisi begeben. — Die Deputirtenkammer ist auf den 10. November etnbenffen worden. Wie verlautet, be absichtigen die Anhänger Telyannis vorzuschlagen, die Wahlen in Athen und Aegino wegen dabei vorgekommcner Unregelmäßigkeiten und Bestechungen für ungiftig zu erklären. New » ork. Ein langer Bahnrng mit Barnum'S Cirkusgcsell- scbaft entgleiste theilweiie. Fünf Personen wurden geiödtct, eine Menge wecthvoller Pferde und einige wilde Thiere kamen um. Die Berliner Börse erösfnete fest, doch hatte die gün stige Stimmung keinen Bestand, da Paris und London niedrigere Notiriingkii mcioeten. Banken ziemlich lebhaft, deutsche Bahnen still, von österreichischen Lombarden auf Gerüchte über einen Aus gleich mit der Negierung über den Kcmsschilling steigend. Duxcr und Buichtiehrader weichend, Bergwerke vorwiegend fest, fremde Renten ruhig. Im Kassaveikehr Lanken und deutsche Bahnen still, ästen. Bahnen lebhaft, Bergwerke beseitigt, andere Jndustric- vapicre ruhig. Sächi, Stickmaschinen 1'/» Pro;, höher. Deutsche Fond» fest. Vrivcttdiskont 4''/a Proz. Nachbörsc fest. — Wetter: Lrübe nnd feucht. Südostwind. LUG vorgc- ild der feindlichen Stetl- abtheilllng Dr. Kapier, Major v. Wißman» und Dr. Peters geladen wann, unterbiett sich König Leopold längere Zeit mit Wißmann und Peters und verlieh Dr. Kayser das Comman- deurkreli; ches Leopvldordens. — Ter Minister des Innern macht bekannt, daß der Kaiser den auf den 12. Nov. berufenen Landtag an diesem Tage Mittags 12 Uhr im Weißen Saale des Königtt Schlosses persönlich eröffnen wird. — Einer Bekanntmachung deS Reichskanzlers znfolge werden Wechselstempelmarken über Werth- kckcäge von ILO M., 2,50 und 4 M-, sowie gestempelte Wechsel- BlanketS über den Werthbetrag von 20 Pfg. künftig nicht mehr debilirt. — Württemberg schloß sich den Anträgen Sachsens, Bayerns und Badens betr. Viehsperren an. — Der Vorstand der Nachtigall-Gesellschaft erklärt, daß er mit der neuen deutschen afrika nischen Gesellschaft zu BestedelunaSzwecken nichts zu thun habe. — Der Verwaltnngskotb der deutsch-ostafrikanischen Gesellschaft be- rathet jetzt über die Aufnahme der nenen Anleihe, die indcß erheb lich hoher sein wird als 4 Mill. Die für die Wißinann'schen Dampfer aufaekommcne Sumnie reicht zwar zur Deckung der Her stellung, nickt aber zu den Transportkosten. Für die Träger allein nr-uks» r« «. »». ,N»c»»».> «re»>« WS.S«. «><i»l»d. 217,Sa. v»»r. «aliitcr —t»r,e. So». <N»I»r. 8S.8». LI8.70. Lrc»»». «k, iüs.rci. La»r, —. Grtte»kirch«n —. Ziemlich fest. «lex. «Niieiid»., «re»«» M«,W. «t»„«»ah» 217.1,0. v-m»«»«, I»l.2S, NorKweft 221.0». Mare»,««« b«.b». Ul,,. Ikredt, idt.o». ffeft. «chlu». «ente srxiü. M»rt»k I0N.2Ü. Nl-Iiexcr 9Z.S». Via»,,. »IlM b02,s», 3<3,7L. »». vrisritilteu —. «panier 75-/«. *I«»te» <»4L7. Otlamaac» 618.75. ««comvik 625,»». Behauptet. » , r » ». Vropuktr- lvchluh.» «etrr, »er Letaber 21.S», per Ianuar-Avril 25^0, hehauptet. Sptrtt», ver Oetoter 2,1^5 «er Mai-Nugast 57,5», »«Haupte». Rüb-l per October S2M, per Ja»u»r-«pr>l «8,75. ruht». »«»,r»,n>. »rvpulbru <«a>lu»>. rvcizrv per xrovemder AS, per März 22». !U»<i«r» »er Oetvdcr l5«, per März 1<8. «,»»,» «VrvpuNe». Berich«, wetze» fest, ruht,, fremder «eiher «ch. wvcheupeiqerun,, «,,ek»mm7-er " ^ — ' h, »heurer. Mehl »rieht, »»d, »en. unter >/, eq, «! — wetterr Sie, wetze» fe», ruht,, fremder « kr ftett« vafrr u»d >,. «ch., >. ,, Sch. theurrr. Ue»r«,e» fest, ,ef ,. «it- vertltche» nni» Siichstsche-. — Gestern Vormittag 11 Uhr ward der Kardinalsürst-Erzbischof von Prag, Gras Schönborn, von Sr. Majestät dem Könige in der Villa Strehlen In Audienz empfangen. Nachmittags sollte dre Reise Sr. Eminenz nach Drag anaetreten werden. Am Donnerstag hatte Gmi Schönborn im Verein mit dem preuß. Ge- sandren Graf Dönhoff Exc., bei Sr. Exc. dem österr. Gesandte». Gras Cbotek, woselbst er abgestiegen, da» Din« eingenommen.
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