Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 11.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-11
- Monat1891-01
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.01.1891
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«M«» dtckmr «» >»«ch«r»« Ktr »<« : »«»rich. »«>«er und ft«ut«a« -. für »«« üaffrnwrlr«: Dr. »rd. Öfter Io», «ft^nier, SIrlchrir u»d «Mich: für »„«»,».. waftrrlkitcm,». «» Kr«erli>ü»t,en >»«i« die Solie»an>aar>,: «uder«. «ckelmaim. «mrtner. «»»er. rünke uiii» «t»ter ll: für da« dochdaulvrlrn und ü>em»t»»e,ni»dftüik«.ver«al>u»,: «üxfher, «„„iulrgcs, »lacve, Seysterttz und Ziels,»»» i für da« «eleuchlu»««- welai: Bovrr. ««ölte, «allüke. Seeil», ,»>d Stein; für da» «»»»»rtlrin,»«- »elk»: Doin. riieuii». t>eSkI und SIllleu; «ür »«« «rmnavelcn: «ütdler, «raufe, «rüg. Tdümmler und w-kurka : für w«»lidtt«,keit»an»altr» : «e»reu«. »übler. «»iillduU. «triiz und «Unter I; «ranrrn»ft»l,-*u«lchnt: t»e«d. Lümwerhiri. Mnller und Dr. me», «oldlch; für »uortosle und veldamt: »oder. »«,». »ouiuiann und Korker«.: lür da« fttdtllche «eS»nmi«»»le»: ««ermann, Dr. ipivchwtl,. Damm und Dr. med. vfterla»: Vniluna der «d- «abeureltc: «n„rr. Doni. Heiuidol». Deimi«. Krug und Mertla; für «d- fa>üt>>>»s der il.cudicuie» (zur Staoi«ar»»dlteuer>: «Uder«, decket und 2c»f- farih : für dle Keineinve vlnkommenlleuer (llädtllckier Sle«»a«»lidull>: «»irr. SckclMa»». Nkliiij, Menzncr. Nnlchkc und Lieder: für da» Dü»aer»u»lni>r- wcle»: Aoilerr, ilranle. Dito. Tr. Stöckel und ZleiSmer. — In dle vier ouiiklordeiillichen »emilailen «»»lüiülle wurden »euMlt: lür «elorm de» Stenerwele»» : Bober. Heckel, ülrle». Nlrile» und Otto: für Srrichkn»» von MlNttyoUctt: rlckenuan» (ln Sülle» der Beblndcinna dellelben Dr. Ofterlol,,. Adam. «tri«. Müller und Lteln l für elektrllche Beleuchtung: «r»i. arie». Schmidt. Ltkllng und Tüickr l lür dle «!rrlchlu»i etner Ä»«lle»ttul>rt>alle: «ckermanu. «daui und «Suldler. Ta ul ach wurden nur »ach nuchrere Beivillignngen ansgesprochen, und zwar die zur Begründung vvn drei nenen Rnlbsvollzlchersteilcn. die van EA» Mk. zur Lcgunz eines zweiten Gasl.uiiivlralires und zur Ausstellung van !» ctzaskandclabern i» der Psotcnhan«s!raße zwilchen der 'Blnmenilraße und der Strafe 37. ferner van 16,100 Ä>ek. zur Eraänznng vez. Vermebrnng des bei Hocizstlllbcn ersmder- liehen Okotbocncken-Malerials (ItM Dafein und 3227 Backei. 732t Mk zur Anschaffung van 210 Stück OiaSittblern zur VerEidung an GaSadnelnncr. 3566 Mk. für emia" LlnshciErlingen cnn zweiten Damvstc'Ei der WasErhcbnngS-AnE-'.e des B-afüriverkes, 1216 Mk. snr die auf das Gcmc'iiidegvniidüück au der Ziegelschennc entsaUcn- den TnaschUlnn.'kasic», iawie 20,0n0 '.>Rk. alt- Äcrcchnnngsgcld zu den Kosten der Vorbereitung des Baues der vierten Elbdiücke. — Taö Leben in der Residenz stebt unter dem Sternbild der Ie st li cl> k e i ten. Musik und Tanz, Tanz und Musik, dazwischen einige Tilcttantcn-Vorstetlungcn und die zaliüalen Vergniigiingen der Klubs — wer in den Wasen des geselligen Leben? zu Egeln weih, der kann tagtäglich alle Freuden der Tafel genieße», im gemnthlichcn Kieise einen guten Trunk tlinn oder das Tanzbein schwinden. Ist man gar ein JinigaeElle Vvn einig« HeirathSlähig- keit. fv lanii inan sicher sein, wenigstens dort überall ei» g.rsllicheS Dach zu finden, wo die Grazien im Stande der Jnngfränlichleit lieblich veranreiscn. Tie Zeit der Feste ist für Heden erfreulich, denn selbst die ,.»»begebenen" Tanten denken mit Entzücken daran, daß iuzend ein Königsi.ckm »der dach wenigstens iraend ein allerer Wittwer die Dornenhecke ihres 2lltc»S mnkhig iiberklettern und die Erröthende zur Mutier seiner Waisen machen werde. Und die Ball- nrüitcr! Schlac'.lcnde Erinnernnsen tauchen ans an jene selige ?>eik, wa,Er" das Schönste ans den Fluren suchte, um es in Ge stalt van Ballbau.znets der Angebeteten graziös zu überreichen, die, angcthan mit bauschiger Erinaline. sich eins: in dem rundlichen Resi wie eine Svlphe bewegte. Iesit wicd sie wieder jung, sicht sie dach vor sich daS rouge Tachtcrlein daliinichweben an der Seile eines holden HiiiiglingS. dessen beihvcrlegene Blicke der Herzens- kundigen den Drang seines Innern vcrrathcn. Ach. wer nach ein mal jung wäre, wer nach einmal all' das Hassen und Sehnen und Zweifeln der ersten Liebe durchleben, wer noch einmal so recht in vollen Zügen aus dem Ehampagnerglase der Jugend schlürfen könnte! Wie anders würden ihr. die seht als Ballmnttcr voll Resignation am Pfeiler sitzt, die Kerzen des Saales erglänzen! — ^-.12 ^ Abenden weniger empfindsam. Er ertränkt seine Gefühle in den »Gaben deS BaechnS oder Gambriniis und sucht die Auslagen für .^Lden Abend im Skat oder Whist wieder cinziibringcn. Wenn dann V >. e^jdic leider schon auf zwei Uhr bcstellie Trolchke varsährr, gerade ^2 . wenn Batcr ein „Esiand mit Pieren" in den Händen hält, bann Z ü! isi eS nalürlich noch viel zu früh für Papa, Maina und Tochtc» 22^ 'lein, und schweren Herzens glücken sich 'Alle zur Heimkehr an inner ^ Zden lebhaftesten Belsichernngen, daß man sich göttlich amüsirl habe, 5^ ^'A nnd mir der tröstlichen Gewißheit, daß Papa morgen einen Kaler, weiblichen Fau'.ilicnglicdcr aber reichlichen Stofs zu wohlwallen« «.l^Adem Plündern haben werden. — Das Stadtmnien in im Stahlhanse. Krenzstraszc lv, II, iÄk 8'''^ "ui Pnblilinn zngängllch. Tie nncnlgeltlichen ^ Z Besilchssillnden sind Sonntags aus die Zeit von l l—l Uhr und .Moniags au, 2-1 Uhr festgesetzt. Kinder haben nur in Bcglei- ,2'rokL^ lnng Erwachseuec Antritt. t-'r:---Dt — Im prächtig dekarictcn c^aale de? Tipoli beging au, Frci- ^Z.sL'Ltag Abend der R'adtahroerein „Germania" Ein I. Sliflungs- chk^.UkNfest, verbunden mit Saalsahrcn und anschlicsiendeni Ball. Wenn ^ man bedenkt. Lah der Verein rrsi ein Jahr besieht, muß man den ar» Lcimmgen der Mitglieder im Saaliahren rühmende Aueckeniiiliig ^ zollen, obgleich auch andererseits nicht zn verhehlen ist. das; einzelne /2S ^ Fahrer an Unsicherheit litten, öüich einer Fesianipmchc deS Bec- 22^ . cins-Barsiandes Herrn Lelnnann wurde durch einen Vertreter des 22 Konsulats TieSden der „Allgenieinen 2>a.ds,hrer-Union" dem Bei- .ein Germania einEhrenSiplom übeneicht. Zahlreiche von Bautzen, L^-^L'lllerbach. Tharandt:e. cingegangene Telegramme wurden srcndig ^ausgenommen. Für Erhetterung wurde durch lomi>che lliadiahler- Episodcn genügend gesargt und war cs bcsandciS die „Episode anS dein Wlld'.n Westen", welche nngetheütcn Beifall fand. — Tie allgemeine denüchc Lehreneitnng. Schriftleitilng H>en Schuldlrcklor Kleinert - Tresdcn. vcrösfcntllcht in Nr. 1 ihres neuen Jahrganges wieder ein P rc iS a n s i ch re i b c n für die l«> besten Arbeiten ans dem Gebiete des UntelrichtS und der Er ziehung. Tieie sollen mit UH. M. 7ä, 53. 13, 4 mal 30 und 23Mk. bezahlt toe den. In, vorigen Jahre wurden vvn 10 Gewinnern 8 Sach'en ausgezeichnet. — Die gegenwärtige AuSslellnnci im König!. K nnstgewerbe- Mliscnm umfaßt ca. l.X> Blatt, die säst auSichlichllch a.»S der Bibliothek der Anstalt enNiammen. Tic Ancsielluug ist daher auch für Kunstgewerbtreibende, die sich snr das cigcnlliche Thema „Stilisiicn van Pflanzen" nicht intcreisircn, insofern sehenswert!), alls sie eine Uebecsicht liber clne ganze Reihe von Werken gewährt, die sich für dekorative Malerei rc. eignen. Tw reicben Bestände der Bibliaihek haben einen trüber wohl ungeahnten starten Besuch der Letzteren herbeigesührt. sodaß sic bezüglich der Benutznug mit den größten kunstgewerblichen BibUathckcn in Berlar und Wien in eine Reihe tritt. Im letzten Schuljahre erreichte der Besuch die.Höhe von 25,öl0 Pertonen, darunter 7152 nicht der Schule Angehörige und 5-17 Tarnen: die Zahl der benutzten Objekte war 57.303 Stück. — Nächsten Donnerstag, den 15. Januar, feiert die Dresdner Abthellung des „Vereins für Handlungs - Eommis von 1858 in Huinbnru" i» Meinhold'S Sälen ihr 3. StistungSscst. bestehend ans Eoncert, Tafel und Ball. — Dieser Nummer liegt ein Prospekt üver Shannon- Registrator von Aug. Zeig u. Co.. Berlin IV. Leipzigcr- straße 107. bei. — Ter NeichLöcrcin erläßt in der vorliegenden Nummer einen Aufruf zur Unterzeichnung der auSlicgcnden Petition gegen die Rückkehr der Jesuiten, welche am Dienstag geschlossen wird. Hoffentlich werden die Unterschriften in Dresden ebenso zahlreich sein wie an anderen Orten. — Gestern Mittag verunglückte ein Knabe an der Kreuzkirche dadurch, daß zwei Arbeiter einen abzuladenden Waarenballen vom Wagen aus daS Trottoir fallen ließen, welcher den Knaben traf. Der Knabe hatte den rechten Unterschenkel gebrochen. Er wurde von seiner Mutter nach der Wohnung getragen. — Ein Hausmädchen verletzte sich vor einigen Tagen das linke Auge dadurch, daß sie in einem HauSgang hinter einem Heim ging, welcher eine brennende Cigarre im Munde hatte, der sich plötzlich um- drehte. Hierbei fuhr ihr derselbe mit der Cigarre in daS Auge. Es war die Hornhaut verletzt und wurde daS ' nissenanstalt gebracht. — TedenketderBögel! Dieser Mahnruf geht wieder mit Recht durch alle Zcitungrn. Der Schneesall hat den kleinen gefiederten Sängern in Wald und Flur einen harten Nothstand ge bracht und eS ist daher cm der Zelt, dir darbenden Sckiaaren dem ollen der M " freundlichen Wohlwollen der Dcenschen zu empfehlen. Bietet doch zed« schneefreie Stelle, jede- FenstergesimS.' ' '— geeigneten Jutterplatz. Abfälle giebt es genug, und selbst wenn man noch einige Mennige, waS sehr zu cmpfehlen, für Fütterung auSgiebt^ so machen sich diese do N< . Treiben am Futtcrplatze entschädigt vollständig für die geringen Unkosten, denn bald wird man. namentlich in der freieren Umgeb ung der Stadt, das Vergnügen haben, neben Spatzen auch Meisen. Ammern. Buchfinken und sonstig« Wintergäfte iu seinen HauSarmen »u zählen. — Unfälle infolge von Gasausströmungen gehören hier ' ' 'len sich aber Rohrbrücke etzcs Selten der Gasan- ^ Bei gelinder Witterung. d. h. io lange der Erdboden durchlässig ist, haben ÄaSentwcichnngcn nicht- Bedenkliches, da daü GaS in die Luft auStritt und der Rohr« defekt inwige de» Geruches sehr bald bemerkt wird. Anders bei Frost. Das Ga- geht unter der gefrorenen Erddecke weiter und gelangt aus diese Weile leicht in eine Hauöschlellse und auf diesem Wege in da- HauS selbst. Zur Bermeldung vvn Verunglückungen ist es erforderlich, daß der betreffende Raum, in welchem Gasgeruch bemerkt wird, durch Oesfuen von Tdür und Fenster» sofort reichlich gelüstet und derlclbe nicht mit Licht betreten wild. Haupt sächlich aber ist es nötlüg. daß ungcsäumt der nächsten Gaswache oder Gasanstalt durch Boten oder Fernsprecher Nachricht gegeben wird, von wo aus für sofortige Abstellung Sorge getragen werden wird. — Vorgestern Nachiiiittag wurde ein Kulschcr aus der Markeu- brücke von seinem eigenen, mit einem Pferde bespannten leichten Wagen überfahren. Er erlitt dabei Hautabschürfilirgen und Ouctichlliigc». die Kleider und das Pserdegeickürr wurden zerrisse». Das Pferd ichciile vor einem vorübersahrendc» Eise»bahi»uge. stürzte nieder, sprang wieder aus n»d veriuchle durchzugehcli. Der Kutscher kam dabei zum Fallen und unter den Wagen zu liegen. — Bei dem Thore des GüterbabubofeS der schlesischen Eisenbahn auf der Grvßenbaincrstraßc ist vorgestern ein mit Stroh beladener Wagen beim Umbicgen in die Stiatzeniiigrfalle», wobei eni Gaskandelaber umgerisI e n wurde. — DerBezirkSvcreiii der Wilsdruffer Vorstadt und Friedrlch- sradt hielt voraestei» zrm Besten der VvlkSkindcrgärken und Kinder heime seiner Ctadtthcile »n großen Saale des GewerbehanseS einen Fnmilienabcnd ab. Das Programm war unter Mitwirkung des Musikdirektors Trenkler mit seiner Kapelle und einiger Mitglieder des Königl. HostheatersingechorS ci» rcichbaltigcs. Las Ar rangement fand die Anerkennung aller Anwesenden. Nach Schluß dcS Programms hielt ein Ball die Anwesenden noch lange in guter Stimmung beisammen. — Dem städtischen Nobrwärtcr Mehnert ist baS Erinne- ningskreii', von 186301 verliehen worden, desgleichen dem Gc- trcidehändlci Emst Henirich Koüa», hier. — In dicicii Tagen hat sich der Naturprcdigcc Johannes Guttzeit hier in TieSden abermals vor dem ObcrlandeSgcricht zu veramwortcn wegen dcS „groben Unfuges", den er nach Ansicht de-S Staatsanwaltes durch das Tragen seiner bekannle» nnisallendkn Kleidung verübt bat. Nachdem Gntlzcik bereits in zwei Instanzen dieierhalb slcigcsprochen worden, ist vom Staatsanwalt die Ver folgung der Angelegenheit lmedernin angeregt worden. — Im Panorama international kommt in dieser Woche zum ersten Mal die zweite Abthcilnng dcS Mittelländischen Meeres, Evpern und Svrien, zur Ausstellung. — Ter „Deutsche Verein für össentliche GesiindheitSPslege" nnd der „Verein zur Förderung deS Wohles der Arbeiter. Eoncordia" babcn zwei Preise anSgesctzt und zwar eine» von 1000 Mark für die beste Eonstrnltivn eines in Arbeiiecwohnii»gcn zu verwendenden Zimmer ko chosens und einen von 500 Mark für die beste Arbeit über Lüstling von Arbeiterwobnnngen. Die näheren Be dingungen für jede der beiden PreiSanfgabcn sind kostenfrei durch den ständigen Sekretär des Deutschen BereinS für öffentliche Ge sundheitspflege. Tr. Spieß, Flank'nrt a. M., 21 neue Maiuzer- slraße. zn beziehe». — Leipzig. 10. Jannar. In der Nacht znm 8. Jannar gebar eine erst 18 Jahre alte Schneiderin außer der Ehe auf dem Abort in ihrer in der Hainstraße gelegenen Wohnung ein voll ständig entwickeltes, anSgctrageires Kind männliche» Geschlechts. Sw .verheimlichte ihre Niederkunft, bis gestern der Leichnam des von ihr geborenen Kindes entdeckt wurde. Denselben batte sic erst tni O'cn ihrer Wohnung und dann im Belte verborgen. Ob daS Kind nach Einer Geburt gelebt hat. hat bislang noch nicht ermittelt werden können. — Wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen mit einem eist 7jährigc» Mädchen wurde gestern ein bereits 55jährigcr. in Eonncwitz angeicsseiicr Kohlenhändler. >welcher Wistwcr ist, in Untersuchung genommen. — Ter gestern Nachmittag 2 Uhr 35 Minuten am der Magdeburger Balm fällige Pcrsi'licnzng blieb anS. Ein in demieibcn eingestellter Viehwagen war io der Nähe der Station Lützschena insolgc Radrcifcnbnichcs entgleist und hier- durch das Ans bleiben dcS Zage? vernnacbt worden. Ein »on hier aus zur Ausnahme der Perionen und Güter abgesandlcr Hilfszug hatte 78 Mi an len Verspätung. Pcrsisticn'ivilldcn bei dem Unglücks fall glückli Hinweise nicht verletzt. — Heute Vormittag gegen 10 Ulir stand vor dem allen Etiansseehans in der äußeren Hgllc'ichen Straße ein großer mit Stroh bclodener Lcuciwagci!. Ein vorübergehender Strolch zündete das Stroh an. daß es mit dem Wagen verbrannte. Man kalte Nalli, die Pferde zn reiten. Ter Mensch riß aus und hat bisher noch nicht «griffen w«dcn können. — Che m n i tz, !). Jannar. Einer rnsfinirten Unterschlagung hat sich hier vor einiger Zeit ein 17jähriger Fleischerlchrling schuldig gemacht. Deri.stt c batte von seinem Meister den Auftrag, täglich den Kunden das bestellte Fleisch zn bringen. Es fiel nun dem Fieischcrmcister am. daß Einer seiner Kunden, welcher immer pünktlich jeden Tag seine Rechnung bezahlt hatte, schon seit Wochen im Rückstände war. Ec befragte seinen Lehrling hierüber und dieser gab ihm zur Antwort, der bctr. Kunde wolle sich das gelieferte Fleisch in ein Buch nolircn lassen und monatlich bezahlen. Damit beruhigte sich der Meister. AIS aber trotzdem nach Monaten wiederum keine Anzahlung kam nnd ihm der Lehrling als Grund geiagt hatte, die Ehefrau des Knuden sei verreist, deshalb könne vor deren Rückkunft keine Bczihlnng erfolgen, gab er in Gegen wart des Lehrlings seinem Bnchhalter de» Auftrag, dem säumigen Schuldner nunmehr sofort Rechnung zu schicken. Kanm batte da? der Lehrling gcböit, vepchwans er nnd kam nickst mehr zum Vor schein. Dies hatte seinen gmcn Grund, denn letzt stellte es sich heraus, daß der betreffende Knude das erhaltene Fleisch regelmäßig an den Lehrling bezahlt, dieser aber eS schon seit Monaten unter schlagen halte. Tie auf diese Weile unterschlagenen Beträge be laufen sich ans 130 Mk. Ter Fteiichcrmcister mußte nun noch die Entdeckung machen, das; der betrügerische Lehrling die gletchen Manipulationen auch bei anderen Knndcn auSgeführt und auch hier Unterschlagungen in der Gelammlhöhc von circa 00 Mk. Vor lagen. Das hoffnungsvolle Bürschchen konnte bis jetzt nicht ermit telt werden und scheint die Stadt verladen zu haben. — Chemnitz, 10. Januar. Ter seit dem 1. Januar d. I. spnrloS verschwundene, hier wohnhaft gewesene 25 jährige Commis ist nun nach langen veracblichen Nachforschungen als Leiche aufgefinide» worden. Trotz der cilißcrordenttlch kigcnthüm- lichen Umstände, unter denen die Leiche anfgesundcn wurde — der Revolver, in dein ein Schuß fehlte, steckte tn dem von der Leiche ein Stück entfernt liegenden Ucbcrziehcr. die rechte Seite des Kopfes zeigte eine Schußwunde — scheint doch ein Selbstmord vorzulicgen. — Eine rrcmplaitschc Strafe diktirte daS hiesige Landgericht zwei Inhaberinnen eines Fleischgeschäftes zn. die mit Hilfe ihrer Söhne ans dem Fleisch einer sür 52 Mk. erwarben«! pcrliüchtigcn Kuh so ... - - - sic» mit 35 Mk. Geldstrafe davon, während ihre Söhne 1 Monat resp. 6 Tage Gcsängniß erhiellen. Der mitbctheiligte Geselle Zäusler muß 6 Tage hinter Schloß und Riegel. — In Crimmitschau hat sich ein dortiger Einwohner am Freitag früh im Kohlenschuppen aus Verzweiflung über den wäh rend der vorberaegangenen Nacht eingetretenen Tod seiner Frau durch Erhängen daS Leben genommen. — In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag Ist in Wüstenbrand das nahe dem Bahnhof gelegene Schubert'sche Gut niedergebrannt. Die EntftebungSurfache ist noch unbekannt. — Am 24. Dezember v. I. wurde der Weber und Hausbesitzer Heinrich Ludwig Baum aus Motel auf dem Anstande durch einen Schrotschuß am Kopfe und Oberkörper verwundet und im KreiSkrankenstift Zwickau untergebracht, woselbst er am 6. d. M. verstorben ist. — Der am 1. November v. I. in Hainichen verstorbene Fabrikant Karl Gustav glatter hat durch eine Reihe von Vermächt nissen bei den Bürgern der Stadt sich ein dauerndes, ehrendes Gcdäcktniß gesichert. AnS der Hinterlassenschaft flössen der Armen- lasse 1S00 Mk., der Ltadtgememve 1100 Mk. uno der Kirche 1200 Mark zu. Außerdem haben verschiedene Vereinigungen, denen der Verstorbene bet Lebzeiten angehörte, kleinere Beträge überwiesen erhalten. — Eine furchtbare Fahrt mußte am Hohen Neinahr ein SchafsncrmitdemM'"'"'-^'''- " machen selbe z. I hrnmter tdaren wurde er von einem and ort. alle anderen Schafs ^lillstand gebracht und der Die grausige zuklammem. In dieser smw «on eb und an eknem der Zug sauste pfellgeschwlnd dahin. Schaffner bemerkt. Dieser pfiff si pfiffen nach, der Zug wurde zum Stillstand grl Mann glücklich au« seiner gefährlichen Lage befreit. Fahrt dauerte gerade 4 Minute». — I», Krhstallvalast zu Leipzig fand eine von über 2000 Personen beluchte Versammlung gegen Aufhebung deS Jesuiten« geietzes statt, in welcher Professor Ritschel redete. Tie Abicndung einer diesbezügliche» Petition wurde gegen die Stimme» einiger anwesenden Freisinnigen beschlossen. — Bor rer Strafkammer I. zu Leipzig spielt sich zur Zeit ein Monstrcprozeß unter Ausschluß der Oessenlllchkeit ab. Zwölf Frauen und Mädchen sind des Verbrechens ans 8 218 deS St.- Ges.-B. in Verb indung nckt 8 221 aiigeklnat. während drei Frauen an daS Schwurgericht verwiesen sind. Mitaiigeklagt ist auch der czmatlikulirte Hüll, elioni. Marz'. Frauen aus allen Gesellschafts kreisen sind verirrte», welche sich bei der „klugen Fron" Hebamme George Raths erholt Hallen. Fast olle Angeklagte» sind aus Merse burg und Umgeäend oder bade» früher dort damiziitrt. — In dem Dorfe Dehnitz bei Wurzen fordert die Dtphibe- rltls seit circa Vierteljahresscist viel Opfer an Kinder», so sind innerhalb 4 Tagen einer Familie, dein Geincindevorstand Schmidt, 3 Kinder, nnd zwei anderen Familien je rin Kind entrissen worden. Vor vielleicht 8 Wochen wurden dem Manier Fleischer dort inner halb 3 Tagen vier Kinder an Diphthrritls entlijicn und seit die!« Zeit ist »och nicht wieder Ruhe gcwvcde». Die Schule ist seit eiuer Woche aus Aiiordnuna des SchuiinlpektorS geschlossen. — Ein äußerst frecher Diebstahl wurde am TvnncrSlag Abend gegen 7 Uhr in der Guincri'schcn Schänke zu Bte» Sdorf bei Frankenbkrg ausgefährt. Der Sohn des Hauses batte ans Anlaß Einer bevorstehenden Verheiralhiing 200 Ml. an; der Sparkasse erhaben, welche Summe er tn seinem ln der OberUlibe besindlichcn Koffer aiifbewahrlc. Zn der obengenannten Zeit nun sind zwei Männer in diese Obeislnbe «»gedrungen. >nn das Geld, von dessen Vorhandensein sie durch irgend einen Umstand Kenntnis; erlangt haben müssen, zu stehlen. Zn ihrer nicht gelingen Uebcrralchnng fanden die Liebe in der beliefsende» Kannner dir Braut des junge» Grilliert vor. welche sich Unwohlseins halber dahin zurückgezogen hatte. Sofort stürzte sich einer der Männer mit vorgchnUcnem Messer ans da? Mädchen und hielt ihr den Mund zn mit der Drohung, sie sofort zn erstechen, wenn sie »in HilE rufe. Der an kere Spitzbube hatte inzwischen daS Geld an sich gebracht, worauf Beide sich entfernten. Bon den siechen Rändern fehlt bis jetzt noch jede Spur. TiriicSftk schichte. Deutsches Reich. Fürst Bismarck und Gemahlin, sowie Graf Herbert Bismarck wurden in Altona, wo sie zn einer Soiree beim kom- mandirenden General v. Lcscynski einlrafen, am Bahnhof vom General nnd «»«großen Volksmenge empfaagni. Ter Fürst, der den Helm trug, war sehr «freut über den Empfang. DaS Tiner war ein offizielles. Ucker seinen Besuch beim Fürsten Bismarck erzählt Herr Bewer weiter: Als ihm seine lange Pfeife gereicht wurde, sprach Fürst Bismarck von seinem guten, holländischen Kanaster, den er packet- wcise zn Hanse liegen habe. Dieie Gelegenheit benutzte ich, »in daS Gciprach ans seine freisinnigen Gegner zn bringen. Ich erzählte, daß kürzlich Jemand vcm einigen Hundert bekannten Persönlichkeiten Gutachten über die Güte oder die Schädlichkeit des Tadalrauchenü eingefordert habe. Auch Herr Dr. Bamberg« habe nicht versäumt, Einen Geist spielen zu lassen. Er habe eine längere Auslassung mit der Bemerkung geschlossen, daß er nicht nur gegen den TnbakS- gennß. sondern gegen alle Lebensgenüsse lei, denn „am Leben sterben wir". Bismarck schüttelte den Kops und fragte «ardonisch: „Warum lebt er denn eigentlich?" Er habe Ban öcraer znictzt über haupt nur als einen komischen Gelenkmenschen /«En lassen, wobei der Fücst sich allerdings noch eines viel drastischeren Ausdrucks bediente: er spielte LaLker's parlamentarische Rolle weiter: diele Leute seien im Besitz einer Art von Zniigenpeitjckc; „der Germane kann da nicht mit: er bekommt uuverEhcns einen Peilickenhleb in'S Gesicht, der ihn nur noch vorsichtiger und zurückhaltender macht": von der Schlagfestigkeit im Parlament sei übechanpt nichts zu Hallen: Woermann iei den parlaimntauschcn Investier» auch nicht immer gewachsen gewesen, aber Eine Cache habe er immer treu, gerade nnd sicher vertreten. Eugen Richter'S Namen nabm der Fürst angcnscheiillich, ohschvn ich von Nichtcr'spa'.laincn- tailschcn Gewohnheiten zn sprechen ansing, ans einem bestimmlen inneren Widerwillen nicht in den Mund. Er meinte nur. die frei sinnige Presse, die seine Person mit Schmähungen ohne sachliche Gründe verfolge, «innere ihn an die erste» Wahlversammlungen, die er besucht habe. Als er damals in das Versammlungslokal gelrclcn Ei, habe man auch nur gerufen: „Hä, nu kommt Bismarck, hä BiSmarck. hähä!" Auf diese Leute grlte der alle vlattdeulsche Spruch: „Wat se wölt, dat hrdbt sc »ich. — Un Wat E hcbbt, dat wölt se nick!" Ich machte nun von ein«Anregung Gebrauch, die ich der Lektüre des Nciiibrandt-Bnchcs verdanke, indem ich den Fürsten fragte, ob eS ihm nicht auch ansgesallcn sei, daß jeder Baum senkrecht znm C'rd-Ecntrum wachse. Die Bäume wüchsen ans einem Bcrgavhang spitzwinkelig zn ihren« Lokalboden, aber immer senkrecht zum Mittelpunkt der Erde. „Ja, sagte der Fürst, „das ist richtig, nur die FiaktionSpolltiker stehen immer senkrecht zn ihrem Programmboden." — „Wie ein Namn wächst", fügte Bismarck hinzu, „das bängt übrigens auch von den Bäumen ab. die rechts und links neben ihm stehen." Nun erging sich der Fürst in natnrschönen Betrachtungen über seine eigenen Bäume im Sachscnwalde. Er nannte viele Standpunkte bei Namen, wo ihm herrliche Bäume stn den Wäldern stehen, denen er ein Aller von 250 Jahren und noch viel darüber zuschrcibe. ES lhue ihm immer leid, wenn er Anordnung geben »lüste, einen Baum zu fallen. Er rette, waS zn retten sei. Einstmals sei ein dänischer Förster, den er in Einen Diensten habe, ans einem Spazierritt zn ihm ge stürzt und habe in seinem dänischen Accent geruEn: „Ich muß ein Geständniß machen: ich habe einen Baum unlerslagen; er war gezeichnet, um gefällt zu werden, aber er war ßn söu und da habe ich ihn stehen lassen." — „Nun, habe ich ihm geantwortet, wenn er „ßu fön" ist, dann lassen Sie ihn ruhig stehen!" Ich erinnerte ihn bei der Jrnhstückstascl an sein NcichStagsworl, daß Frankreich, wenn es noch einmal Krieg beginne, unschädlich gemacht werden solle. Ich sagte dem Fürsten, daß ich mir denke, Frantrcich müsse wohl nach cm« neuen Niederlage die Flotte ausliefern, Algier abirctcn und sich zwangsweise verpflichten, kein größeres stehendes Leer zu halten, als zur öffentlichen Ordnung nöthig sei. Der Fürst antwortete, die Schisse seien schließlich nur leere Esten- und Holzkastcn, welche Deutschland nicht ncvcn seiner eigenen Flotte bemannen könne: Algier sei auf französischem Kulturboden ausge- blnht und könne schwer verdeutscht werden. Das Halten eines stehenden Heeres zu verbieten, tet gleichfalls nicht nngänglich. Der Fürst schnitt schließlich alle Betrachtungen mit den Worten ab: »Man kann die sranzösische Nasse nicht vernichten!" — -Einen prophylaktischen Krieg wird Deutschland wohl niemals führen", meinte der Fürst: „im Uebrlgcn kann nur der Chemiker dic KrtcgS- frnge beantworten: wer zuerst von unseren Feinden daS absolut beste Pulver hat. wird das Zeichen zum Losschlagcn geben. Auch den Gedanken, daß nach dem nächsten Krieg ewiger Frieden in Europa sein werde, halte ich tür utopisch." AlS nach dem Mittags- mahl, welckeS gegen 6 Uhr Abends eingenommen wurde, die fürst liche Familie nnd ihre Gäste sich in einem ßehaglichcn Konver» sationSztmmer vereinigten, öffnete die Fruu Fürstin ein Neben- gemach, mrd mich überraschte dort noch zehn Tage nach Weihnachten rin herrlicher Chrlstbaum. eine wundervolle Tanne aus des Fürsten eigenem Walde. Ich sagte znm Fürsten, daß jeder Mensch etnem Baume Achtung ----- selbst nur " ben werde. . , Mit Bezug auf die Widmung Kaiser Wilbclni'S an den Staatssekretär v. Stephan, schreibt der freihändlerische „Pest. Lloyd", e- sei ihm dieser Tage aus besonders insormtrter Quelle auS Berlin mitgetheilt worden, daß die Bemühungen deS deutschen Reichskanzler» auf Abschwächung der wtrthschastlichen Gegensätze innerhalb des Dreibundes gerichtetl seien und daß, ebenso wie in Rohnstock mit Oesterreich-Ungarn, in den Mailänder Besprechungen Copilot mit EriSpi mit Italien Anbahnungen zu dauemder wlrih- schaftlicher Verständigung getroffen wurden. DaS stimmt voll ständig mit der Politik dcS deutschen Kaisers und stimmt zu dem Spruche unter dem Bilde, das Herr v. Stephan erhalten. Nun mehr könne man dem Ausgange der zollpolilischc» He »r ... . .. , jeder Mensch vor aume Achtung und Liebe hege, daß aber am Menschen : allzu häufig niit scharfem Preßmesser Baumfrevel getrie- e. Der Fürst sah ernst vor sich hin und — schwieg. zwischen Deutschland und Oeslcrrelch-Ungarn erba > Verhandlungen mit erhöhten Hoff- daS der „Hamb" Nnchrichtev" übcr trotz der neulich«, Richtigstellung daS angebliche „Es roi ms rovvira
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder