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Dresdner Nachrichten : 11.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-11
- Monat1891-01
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.01.1891
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mehrerer Versonrn. '»ackeii. I,n Falle '»ln. durch eidliche dieirr Acnkeruna fe Nnchr.": Wir sin! sinnlgen der FM« «m» 21. Mär, kn Gegenwart Illen, dieselbe stadtbekannt zu würde e» nicht schwierig onen die Wahrheit ,. ... er, jetzt die »Hamb. . , .... drin gegenüber in der Lage, die in der „Frei- Zeitung" reproduzirte Nachricht wiederholt für Erfindung oelt« weiche nch veeiuen, vielen eine- Strafprozesses würd« Vernehmung dieser Perso I,„stellen." Hierzu schreibe >lt füi ni erklüren. Sollten .Personen sich beeilt haben, sie weiter be kannt zu machen", io sind diese Personen eben zur Verbreitung einer Unwahrheit behilflich gewesen. Ti« belegte Aeußeruna ist weder im Valais Radziwill am 2l. Mürz, noch sonst irgendwo gefallen. Eine Wendung, wie die der .streif. Zig.", daß der Be ne, oem voriieaenven Lhalvrnanvr, ver uvrrya keit zn gerichtlichem Vorgehen bietet. Tie 2 »strris. Ztg." mit iener sc, r«rlor zu ge also fort und die Redaktion jene- Plattes Willi bei dem vorliegenden Tatbestände, der überhaupt keine Mögltch- Derkung, welche die gewinnen sucht, fällt würde sich von der Be schuldigurig, eine Lüge iveiter in verbreiten, jetzt nur durch offene Nrimnng ihrer Gewährsleute, »die es beschwören können", zu säubern >m Stande sein. Wir unsererselis würden einem so mfa- niirenden Verdachte gegenüber Namensnennung unserer Zcugeu und protokollarische Veröffentlichung ihrer Aussagen für unsere Ehrenpflicht halten. Der .Neichsbote" schreibt: Gegen den Rektor Ahlwardt wird »ach seiner unbeqncine» Broschüre von jüdischer und judenfreund Urtier Seite ein wahrer Vernichtniigskainpf gerührt Das ist ja nicht» Neues und gehört zu dem stehenden Spiclplan der jüdischen Jnicressenpolitik. Nachdem einige Notizen im »Verl. Tgbl." n. s. w. erschienen sind, die den Mann zunächst moralisch bloßstellen sollten, bringt letzt die »Volksztg." folgende trtumpbircnde Nachricht: .(siegen stieltor Ahlwardt. dem bekannten Heros der antisemitischen Partei, hat die Staatsnnwaltschait, wie dieselbe der Schul-Depn- lalion in Berlin amtlich miiaelhellt hat, daS Verfahren wegen Unterschlagung im Amte clngclcitet." Wir wollen abwarte», ob es sich hierbei um mehr als eine jüdische Denunziation handelt. — Nach einer Notiz, die drin »Reichst,." vor einigen Lagen zuging und in der konstalirr wurde, daß Herr Ahlwardt keineswegs ab^ze- setzt ist, wurde angcdenlet, daß selbe in der gegen zugleich anacdeutet, daß dersi anhängigen Unterinchung den Beweis der Wahrheit in ausreichen dein Matze erhracht zu haben glaube und die polizeiliche strcigabe seines Buckes erwarte. Mehrere Landgeiiicinden Niedcrbaherns verweigerten offiziell die Annahme von Quittunaskarlen für daö neue Invalidität-' und AllciSvelsicherungsaeseb und erklärte», keinerlei Zahlung leisten zu wollen. Die „Berl. Börsenztg." schreibt: »Datz dem prentzischen Land tage eine Vorlage wegen der Koch'schen Entdeckung in Bälde zu> gehen, werde, ist keineswegs zutreffend. Eine endgiltige Vereinbar mit dem grotzen Gelehrten hat eben »och nicht siattgetunden. ung mit oem groyen rseievrien gar cven iiocu iiicor iialtgi ES ist äutzcrs! fraglich geworden, ob das Staatsministcrium seine Znstiinmung zu einem Betrage geben wird. Die Angelegenheit befindet sich noch im Vorsladinm der Erörterungen und ist jeden falls noch keineswegs spruchreif. Die Noch unter den Hamburger Arbeitern ist in Folge des DarilicdeilicgetrS der Schifffahrt und der Kälte sehr grob geworden. Die Zahl der Arbeitslosen wird dort und in Altona auf 30,000 geschätzt. Ein Hilfskomitee vertheilt 10,OM Mk. und Nahrungs mittel. ' Dr. Kaphengst, Besitzer einer Privatirrenanstalt in Wiesbaden, wurde von der Strafkammer wegen brutaler Mitzhandiung seiner Patienten zu 6 Monaten Gcfängnitz verurtheilt. Dr. Kaphengst gab bereits kürzlich seine Irrenanstalt aus, um fortan Lungenkranke nach Kochscher Methode zu behandeln. Die lp ' ' die angelimdigte Eröffnung seiner Privatklinik. Die Strafkammer des Landgerichts Nordbausen hat die von den Sozialdemokraten anSgcübten Boveottikniigen für groben Unfug erklärt. Sie hat drei Erfurter Sozialdemokraten, die in ihren Parteiblättcm eine Reihe von Wirthschaften wegen Verweigerung der Lokale zur Abhaltung von sozialdemokratischen Versaniniiungcn namhast gemacht und den Parteigenossen den Besuch dieser Wirth- schasten geradezu verboten hatten, deswegen zu Geldstrafen ver- nrtbeilt. Ans dem sozialdemokratischen Parteitag in Hannover wurde nicht mir aiisgcsührt. datz der religiöse Glaube geschont weiden müsse; Maurer Paul empfahl auch, Btbclncllcii, »uf welche das Landvolk Wcrth lege, zu verwenden, um den ländlichen Arbeiter sär die Sozialdemokratie zu gewinnen. — „Tic Fuchse sind i» die Kulte gekrochen", so spottet die .Kölnische Volkszcitnug" darüber. Major b.Witzmnnn's Gesundheitszustand hat sich verschlechtert: Mtzmmm leidet an absoluter Schlaflosigkeit. In Perl», hat sich ein «Verein zur Abwehr des Antisemit!- nins" gebildet. In dem Streik der »Vereinigten Hamburger und Altonaer steuerlcute" ist ein thatsächlicheS Entgegenkommen nur seitens der Hamburg - Amerikanischen Packetfahrt - Aktiengesellschaft gezeigt worden. ^ Unter den in Berlin in der NcujahrSnacht wegen Ruhestörung Listnten befindet sich auch ein Taubstninmer. Der Taubstumme bat seinel Laune dadurch Ausdruck gegeben, datz er durch daS Aus- stotzen von nnartikulirteii Lauten Lärm verlirsachtc. Die nus den Herren Oberbürgermeister Pietscher und Stadt- verordneteir Wessel bestehende Abordnung zur U berreichung de» Ebienburgcrbrieses der Stadt Bcrnburg an den Fürsten Bisnmrck ist von Frirdrichsruh nach Bcrnburg zurückgekchrt. Die Herren sind geradezu entzückt von der überaus liebenswürdigen Aufnahme, die sic bei dem groben ersten Kanzler des Deutschen Reiches gefunden Im Sommer v. I. verurtheilte die Strafkammer zu Aurich den Bavlisienprediger S. zu Ihren wegen fahrlässiger Tödtiliig z» einer Woche Gesäiignitz. Es wurde ihm zur Last gelegt, den Tod eines jungen Mädchens, welches er rin März v. I. in der Bap- nslcnkirchc zu Emden nach dem Ritus der Baptisten ln Wasser mit ungenügendem Wärmegrad getauft batte, verschuldet zu haben. Eegcn dieses Unheil hatte der Vertheidiger des Angeklagten die Revision eingelegt. Das Reichsgericht hob das erste Uriheil auf -nid wie? die Sache an das Gericht erster Instanz zurück. In der deshalb ans den 6. d. M. nnbernninkrir Verhandlung wnrde der Angetlngle frcigesprochcn, weil nickt scslgeslellk sei. datz er auf die Verstorbene einen bestimmenden Einflutz auSgeubt habe, der Tod vielmehr durch Anlässe hcrbcigesnhrt sei, welche mit den Gebräuchen der Baptistrn in Zusammenhang standen. . Oesterreich. Tie Wiener Arbeiterpartei hat beschlösse», auch in diesem Jahre den I. Mai al» Arbcilcrscierkag zu begehen. Vor mittags sollen Versammlungen zu Gunste» des Achtstundentages und des allgemeinen Stimmrechtes »('gehalten werden. Nachmit tags solle ein Ausflug nach dem Prater stattfmde». Das Pro gramm betone den gänzlich friedlichen Charakter der Demonstration. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht die Littcrarkonventionmit Italien. Hvsratb Graf Pace wurde zum Landeöpräsideirtcn der Bukowina ernannt. Die „Jndrpeiidaiice belge" veröffentlicht die seltsam klingende Meldung von der Unterzeichnung eines englisch.öslcrreichischen Ge- heimvcrtrages, welcher Oesterreich die Besetzung von Salonichi ermöglicht. strairlreich. In das diesjährige Neiscvrogramm des Präsi denten der Republik. Herrn Carnot, ist eine Reise nach Algier aus genommen, an welche sich vielleicht auch rin Besuch von Tunis knüpfe» wird. Wie bereits gemeldet, hat auch diesmal bei dem Jahreswechsel der Bischof von Marseille beim offizielle» Nenjahrscmpfange auf de, Präiettnr geicblt. Dagegen war das evangelische Eonsistoriuni vollzählig erschienen und zcin Präsident versicherte den Präfekten der nnsrichlige» Ergebenheit für die Republik. Der mit Franzose» in täglicher Berührung vcikchrende Deuiscbe kann sich dabei einer ihm ansdrirngeiidcil Beobachtung nicht erwehren: vor dem Kriege waren cS die Katholiken in Frankreich, bei denen er den gröberen Vornrthcilrn gegen das Teutschthum begcgnclc. Seit 1870 aber trifft er bei der katholischen Bevölkerung gröbere Sympathiee» an, soweit von Sympathie tm vorliegenden Falle überhaupt die Rede sein kan«, während die französische» Proieilcmten jede Gelegenheit wahrnehinen, ihrer dliizusttNimcngchörigkeit mit de» deutschen Pro testanten öffentlichen Ausdruck zu geben. So wurde z. V. zu der Todtciileler für Kaiser Wilhelm I. der deutschen Kolonie in Mar seille seitens de? protestantischen Coiisistvrinins die Benutzung der cvangelinhe» Kirche verweigert, obgleich auch die Deutschen ihre Kirrhenumlagc erstatteten. Früher pflegten die mit de» LandeS- verhällnijscn Vertranten dem Landsmann de» Anschliff; an die französischen Protestanten zu enipschlcn, „,n gesellschaftliche Stell ung und Anhalt zn finde»: henke mntz inan ihm ralhe», leine Zeit! nach jener Seile hi» nicht zn verliere», sondern durch bescheidene», aber freie». herzhaftes Aufirele» sich Achtung zu verschaffen, welcher ! ein allgewein frermdschaflllcher«» veMlinitz bald solar« wird. Le« sondiy wem, de, r^ujfche durch sein« Erziehung zu »eigen tzer- mag. das er den gesellschaftlichen Ansprüchen gewachsen ist. Bei der Gelegenheit sei auch jenes lewer noch icbr häufige Verfahren allgemein frrundtz der^iSelkgMest'sn auch'jenes' lei5er noch' sehr' häufige Verfahren gebrandmarkt, welches darin besteht, datz der nach Frankreich kom mende Deutiche am klügsten zu tburr glaubt, wenn er sich einfach al» Schweizer, Oesterreicher. Deutlchrussr, Amerikaner re. ausgiebt. Derartige verächtliche Kniffe rächen sich bald und die Wahrheit bringt ihm von jeder Seite Verachtung ein. DaS Schlimmste aber ist. datz diese Deckmanlelei auf die ganze Kolonie zurückfällt und den Behauptungen einen Schein von Berechtigung aiebt. datz Deutschland fortfahre, Frankreich auSjuspionireii und datz alles ntgegenkommen nur Berechnung lei. um desto sicherer neue , chläge vorznbereilen. Der Deutsche braucht sich seine; Vater landes nirgends und am wenigsten in Frankreich zu schämen, und er erweist sich telbst den grötzten Dienst, wenn er eS auch in der Fremde bochhält. ung und kaum eine Besserung auizuweilen, wohl aber fälle wie Ohnmächten, anhaltende» Eiweiß- und Blutbarnen, fallen der Haare u. s. w. sestzustellen. Die Wirkung der Eiiffpritz- ungen sei äutzerst ungleich, und der Arzt könne mit ihnen nicht ängstlich genug sein. Die Zollkoiiimiision der Deputirtenkammer bat di« von der Unleikominission voraeschlagenen Zölle auf Hölzer angenommen und beschäftigte sich sodann mit der Frage betreffend die Kündig ung der Handelsverträge. Nach einer längeren Bcrathnng wurde beschlossen, sich an die früheren Erklärungen der Negierung zu halten, nach welchen alle Verträge, die einen Taus enthalten, am 1. Februar gekündigt werden sollen, einschließlich derjenigen, welche die Schifffahrt, industrielles Elgenthuni und ähnliche Fragen be treffe». Diejenigen Handelskonventionen, welche ans Bedingungen der iiietstbegünstlgten Nation basirt sind, werden allein fortbestehen. Das Schwurgericht des Departements Bar verurtheilte in dem Prozesse gegen den Maire von Toulon. F-ouroux, diesen zu Kjäh- rtger Zuchthausstrafe, dessen Mitangeklagte, tue Hebamme Lame zu 3 Jahre», Frau Jonguieres zu 2 und Frau Audibert zu 1'/« Jahren Äesängnitz. Der bekannte Senator Foucher de Careil ist gestorben. Italien. Dem „Moniteur de Rome" zuiolge wird die vom Papste angenommene Vermittelung zwischen Portugal und dem Konaostaate eine schiedsrichteiliche sei». Beide Mächte verpflichte ten sich, die Entscheidung des Papstes als eine endgiltige anzu- nehmen. Spanien. Die „Amtszeitung" enthält ein Dekret, auS wel chem herooraeht, datz zur Feier des vierhundertsten Jahrestages der Entdeckung Amerikas eine Kommission ernannt werden soll, m wel cher Portugal und Amerika vertreten sind. Der Amerikanistenkon- gretz wird in Huelva tagen. I» Madrid sollen im September zwei Ausstellungen slattfinden, von denen die eine die Kunst, die andere die Handiverkszengc Amellkas zur Zeit vor dessen Entdeckung durch Colnmbiib veranschaulichen wird. Schweiz. DaS liberale Komitee von Tessin hat, wie der BlliidkSkomimssar meldet, mit 19 gegen 13 Stimmen beschlossen, seinen Parteigenossen die Wahlciithnltiiiig bei der nächsten Sonntag statlfindenden Verfassuiigsrathswahl zu empfehlen. Ter BundeSrath, von diesem eigensinnigen Beschlnß wenig erbaut, kann sich daher vorläufig nur aus eine abwartende Stellung beschränken. Die Schuld deS Zwistes auf die vom Bilndesratti empfohlene Proportioiialvcrlre« tung zu wälzen, ist darum nicht zulässig, weil jedes System, in unehr licher Weise angewandt, gleiche Folgen nach sich gezogen hätte. Die Stellung des neuen Regierungspräsidenten Soldati scheint aus den, Grunde erschüttert, als derselbe, anscheinend an einer Ver söhnung der Parteien arbeitend, doch um die Aufstellung von Doppeltsten seitens der Konservative» gewicht haben soll. Die ohne hin gespannte Lage ist noch kritischer geworden. Indessen dürsten die Liberalen, nachdem die Konservative» durch ihre Manipula tionen daS Wahlergebnitz bereits in ihrem Interesse beeinflutzt haben, sich nicht beklagen, wenn durch ihre Wahlenlhaltung dieses Resultat vollends zn Gunsten der Konservativen anMllt. Belgien. In Antwerpen sind infolge der Einstellung der Schifffahrt 11,OM Hafenarbeiter brotlos. England. Lord Crotz, Minister für Indien, hielt in einer konservativen Versammlung eine Rede, worin er die Friedensnus sichten im Anslande jetzt als eben so günstig bezeichnet«:, wie zur Zeit der Guildhallredc Lord SaliSburh's am 9. Nov. v. I. Die Gerüchte über eine nahe hcvoistehendc Parlaiiientsauflösnng, sagte er weiter, wären gänzlich unbegründet; warum sollte die Regierung an das Land appclliren, so lange sie eine grvtzc Arbeitsmehcheil ini Hause der Gemeine» habe und die StanlSgeschäfte einen befrie digenden Verlauf nähmen? Die kürzlich verstorbene Lady Noseberh, eine geborene Roth schild, hat ihren Gemahl znm Universalerben ihres ganzen Nachlasses eingesetzt. Das Personalveiinögen allein beziffert sich ans etwa 14.M0.0M Mk. Tic streikenden Eisenbahiibedieilsteien in Edinburg, Dundee, Perl, Stirling »nd Greenock beharren noch immer auf ihren Forde rungen und versuchen die Angestelllen der Glasgow- und Sonth- iveslelii-Eiseribahn zu bewege», sich dem Streik anzuicl,lieben. Ter Bürgermeister von Glasgow hat ein Meeting zusamincnbcrnseii, um über die Mittel zu einer Bereinbarniig zwischen den Strei kenden und de» Eiseiibcihn-Direktloiic» zu bcrathen. Es wurde eine Resolution angenommen, welche die beklagciiswerthcii Ergeb nisse deS Streiks hcrvorhcbt und rin baldiges Einverständnitz der streitenden Parteien anempfiehlt. Schlietziich wurde ein Comitee unter dem Vorsitze des Bürgermeisters von Glasgow ernannt, um mit den Bahndirektionen und mit den Streikenden zu koiiserircn. Rusikand. Prinz Waldemar von Dänemark hat sich im Namen des Herzogs von Orleans brieflich an den Kaffer von Rußland gewandt wegen eventueller Aufnahme des Herzogs iii ein russisches Cavallerie-Negiinent. Kaffer Alexander, heißt es, Kälte darauf geantwortet, er mhe mit Rücksicht auf die ausgezeichneten Beziehungen zu der französischen Regierung eine Unzukömnilichkeil darin, eine solche Bewillig»»« zu erlhcilc», da die französische Ne gierung darin eine Tendenz der Bcaünstiaung der monarchistischen Partei erblicken könnte, wäbrend Rußland den Partcidiskussioneii fremd bleiben wolle, so lange Frankreich, welches alle seine Sr.ni- vathieen besitze, an seiner Spitze eine geachtete Negierung wie jene Carnots habe. Aus den Hinweis deS Prinzen Waldemar an! den Full des Prinzen Louis Napoleon hätte der Kaiser geantwortet, datz dieser Prinz niemals Tbronaspircilioucn oder Verwickelungen mit der Regierung der französischen Rcvnblik gehabt hätte. Serbien. Es soll den Exkönig Mffnn lief tränte», datz dic Königin von England sich vositiv geweigert hat. ihm eine Andien, Wim, anrichten". Da» tu verhüten, wird die Aufgabe der Min der angrenzenden Staaten sei», die Indianer an dem Ueberscheeilea der Grenzen dieser Staaten zu Verbindern. Chile. Stach einer Mittbeiluiia des chilenischen Gesandten liegt der llisprung des Konfliktes in Chile in der Auflösung de« Kongresses, welche der Präsident wegen Nichtbewilliguna deS Budgets vorgenommen habe. Nachdem der Präsivent das Budget eigenmächtig festgesetzt. hätten die Kammerburenus ein Manisest gegen vieles Vorgehen als eine Versassuiigsverlcyniia erlassen. Die Armee habe in dem Streit »och nicht Partei ergriffen. Ter Präsi dent Balmaceda befinde sich in Santiago, der Kanniierprüffdent an Bord eines chilenischen Schiffes. Die Flotte dürste sich gegen de» Präsidenten erklären. Australien. Nachrichten aus Brisbane zufolge hat der Papuas-Stamm der HcadhunterS (Kopfjäger) 40 Dorfbewohner in Tuaaree ermordet und bedroht noch ein anderes Dorf ganz in der Nähe des NegieruiigsgebändeS. welches angenblicklich von Cameron. dem britiichrn Bevollmächtigten des westlichen Distrikt», vewohnt ist. Eine Abtheilung Polizei Ist zum Beistand Camcron's abge sandt worden. gewähren. dic . . . . . . . Audienz Ebenso wenig haben der Prinz von Wales und Lord zu a« . Salisbury irgend welche Notiz von ihm während semes Auienthal tes in England gcnommcn. Der frühere serbische Minister der ans wttrligen Angelegenheiten. M. Mizatovitcb, welcher übrigens recht schlecht von Milan behandelt worden ist, als er noch ans dem Throne war, sollte als Vertrauter einen Empfang dkS Kvnnzs am englischen Hose herbeisnhrcn. Lord Salisbury crwiederte jedoch mit kalter Höflichkeit, daß entthronte Häupter keinen loerw stainli hätten, datz »e in keiner Weise amtlich nnerkniiiil würde», wenn sie nach Eng land kämen Die Königin nähme von ihm niik dann Noti«, wenn sie in den Tagen ieiiic» Glückes mit ihm befreundet gewest» wäre. Zwischen der Exkönigin Natalie und ihrem Sohne soll es zu einem offenen Bruch gekommen sein. Der beabsichtigte Besuch deS Königs bei seiner Müller ist unterblieben. Letztere wies auch dic Einladung zuin Balle deS Belgrader JockeyklubS zurück, weil das Komitee ihr den gewünschten Enipsang niit Königlichen Ehren ablehntc. Amerika. Die Nachrichten ans den Vereinigten Staaten von Amerika lassen kaum noch einen Zweckel darüber, datz der In dianer-Aufstand die Grenzen des Staate» Süd-Dakota, wo er seinen Hauptherd hatte, überschritten hat; ja eS hat sogar den Anschein, al« wurde die im Felde stehende Trnppciiiiiacht nicht mehr für aus reichend erachtet, »m den Aufstand nicderznwerfen und die bedrohten wcitzcn Ansiedler zu schützen. Tausend Mann der Miliz von Ne braska. dem an «üd-Takota angreiizciidcn Staate, stehen bereits iiiitcr Waffen und selbst in dem weiter südöstlich gelegenen Staate Missouri hat der Gouverneur einem Mllijrkgimcnt de» Befehl er- tdcilt, sich zum sofvlttge» Aufbruch bereit zu halten. Oberst Cody, der weltbekannte Buffalo Bill, hält die Lage für sehr düster. Er hat die Ansicht ausgesprochen, datz dic Indianer allmählich in einen olchen Zustand der Wnth und Raserei versetzt worden sind, datz ie den Tod suche». „Seit der Schlacht am Wonnded Knec-Bache",! agte Buffalo Bill, „die ihren Brüdern so verderblich war, sind die Indianer schlimmer als je. Der MessiaSivatin bat sie entschlossener als je gemacht. Sic glauben, datz sic, wenn sic sterben, im Frühling wieder znm Leben auferstehen. Wenn sie geschlagen werde», so werden sich die am Leben Gebliebene» i» kleinen Banden über das Land auöineitcn und liiieriiietzlichc» Schade» an Leben niid Cigc»- Suust u«d Wissenschaft. s La- fünfte Sinsonte-Concert der König!. Ka« pelle— ausgezeichnet durch den Bestich Sr. Majestät des Kö nigs und Ihrer Köiiigl. Hoheiten des Prinzen Georg, Prinzessin . Prinz Albert — brachte die klassischen Ouvertüre» „Die Mat! , . , >s in v-moli, „Von der Nordsee" betitell, welche den ersten Cellisten der Berliner König!. Hofoper. Friede. E- Koch, zum Verfasser hat. In dem Werke steckt Talent. Geist und ernstes Studium, und wenn es auch im Allgemeinen den Eindruck nicht erzielt hat, den ein so enormes Material von Fleiß und Hingebung verdient, so hat die Sinionie uns nichtsdestoweniger niit einem Komponisten von nicht gewöhnlicher Begabung bekaiml gemacht. Der Koch'schen Partitur sind genaue und bestimmte Themen vorgezeichnct. Sie beginnt, im leidenschaftlich bewegten Tempo, mit einer „Frieien- fahrt", die sich gleich von vorhinein das Meer in einem majestä tischen Bilde znm Borwurf nimmt. Dieses Bild ist rauh und düster, im Colvrite an jene Sccmalereien mahnend, die uns Sturm- fluth und Wetter zeigen und daraus ein Fahrzeug von gigantischen nordischen Gestalten geführt, das durch Tod und Gefahren den Weg in den sicheren .Hafen findet. Dieser glücklichen Landung schließt sich ein langsamer Satz an, ein „Somnierabend am Strande" - eine Idylle, welche den Frieben der Natur nach dem Slurm zeichnet. Der drille nnnnithige und humorvolle Satz „Spiel der Wellen" enthüll hülnche und pikante rhyihmische Reize und Orchcstcrefsekte, die den Componislen als vollkommenen Orchestervirtuosen zeigen. Breit und wuchtig lätzt sich der letzte Thcil „Auf hoher See" an — er klingt voll und befriedigend auS, alS effektvolles Scblntzstück des Ganzen. Spricht, wie gesagt, aus dem Werke auch mehr Fleiß und ernstes künstlerisches Wollen und Vermögen, als eine starke und überzeugende Individualität, so ist das Talent doch «»verkciinbar. Die Melodiesührung, hie und da eher an klassische Meister, an Beethoven, gemahnend, als an die Grammatik der neuen Schule, ist bei aller Mcimuchfaltig- keit einfach und natürlich. Die Themen klingen aus und die Me lodie behält, trotz einer reichen und bunten harmonischen Basis, immer die Oberhand. In der Begeisterung für die Themen ist dir Darstellung allerdings manchmal forcirt und um deutlich zu sein, thut der Komponist oster zuviel, sodatz man nicht festen daraus die Jugend des Autors erkennt — ein gährendes Talent, welchem henke noch die Ruhe und die Weisheit der Abwägung fehlt. Ächnliche Beobachtungen lassen sich in der Jnstrnmenliriing machen, dic bei aller virtuosen Behandlung sich acrn in kompakten und grellen Orchestereffekten geiällt und den Blechinstrumenten, Pauken und Pikkoloflöten mit Vorliebe eine zu lärmende Rolle einräumt. Aber nichts ist an dem Werke bandwerksmätzig und gewöhntich und wenn der Komponist das hält, was sein „Nordseebtld" ver spricht, so begegnen wir ihm später sicher mit Werken von Bedeu tung wieder. Ter Ausfuhr»»« ist nur mit ganzer Anerkennung zu gedenken. Herr Hotkapcümeister Hagen halte das Programm der Aufiühruna ausgezeichnet ersaßt, und die König!. Kapelle folgte ihrem vortrefflichen Leiter wieder mit jener Bravour und jener Meisterschaft, die sie uns bei aller und jeder Gelegenheit so ganz und voll bewundern läßt. Herrmann Starcke. -!- Die König!. Hofvper bringt heule das Mehui'schc Meister werk „ Inievh in Egypte n" zur Wiederholung und dazu daS effektvolle Köller-Ballet „Der Kinder WcihnachlStranm." -s- Ini König!. Schauspiclhciiis geht heule das niit allgemeinem Beifall aufgenviiinieiie Aligier'sche Schauspiel „Haus Four- chanibanlt" in Szene. Im Ncsidenzthcalcr gelangt heute Nachmittag zu crinäßiaten Preisen und zu», letzten Male un einem Sonntag daö Karl sche Weihnachtsmärchen „Hansel und Gretelim Pfcffcrtuchen- häuSchen" zur Aufführung. AlS Abendvorstellung wiederholt man das wirkungsvolle und fesselnde Schauspiel „Dos Bild de- Sigiiorclli" mit Herrn Adolf Klein. s- WochenspielPlan der König!. Hoftbcatcr. Altstadt. Sonntag: Joieph in Egypten. Ter Kinder Weihnachtstraum. (Ans. halb < Uhr.) — Montag: Der Trompeter von Säkkingen. Der Kinder WeihnachtStraum. (Ans. halb 7 Uhr.) — Dienstag: „Fidelio. — Mittwoch: Ter Kinder Weihnachtstraum. Dic Nürn berger Puppe. — Freitag: Gastrecht. Z. E.: Sicilianiscbc Bauern- ehre. — Sonnabend: Die Zauberflöie. — Sonntag: Gastrecht. Sicilianische Bauernchrc. Neustadt. Sonntag: Haus Fourcham- banlt. — Montag: Der UnterslaatSsekretäi. — Dienstag: HauS Foiirchambault. — Mittwoch: Großstädtisch. — Donnerstag: Z. E. Gastfreund. Z. E. Die Argonauten. — Freitag: Durctxs Ohr. Ter Ring des Polykrates. Herrn Kandel s Gardinen predigten. — Somiadend: Mcdea. (N. e.) — Samikag: z. E. Künstlcriiainen. Alice Barbi. unter Bctheilignng des Pianisten Heim F. v. Bose. Außerdem sind für den Januar noch in Aussicht gestellt: am 2l. Cl>ovin-Abciid von Hermann Scholtz; am 22. Conccrt von Herrn Hans Gießen, nnicc Mitnmknng von Lassen: am 28. Concert der Dresdner Liedertafel und am 29. zweites Conccrt des Pianisten I. Padereivsti. -s- Das zweite protze Concert des Neustädter CasinoS ist für nächsten Frciiag, d. IO. d. M., angesetzt- Das Programm nennt nick dem vorzüglichen Pianisten Emil Sauer zwei in Dresden bis letzt noch nicht eingesnhrte Künstlerinnen, dic Eon« cerlsängcrin Frau Julia Uzielli auS Frankfurt n. M. und Violin- virtnosin F'I. Annctta Nombrv ans MoSla». Von beiden Künst lerinnen bat man, nach uns vorliegenden Berichten zu nrthcilen, fertige und vollkommene künstlerische Lecklnngen zu erwnrlcii. An hrrnorragenden Weilen gelangen zur Anffnlnnng: ein großes klassisches Claviereoneert (Wahl noch unbestimmt), Arie ans der .Bezähmten Widerspenstigen" von Götz und ein Vienxtemps'scheS Viotmenncert. Die Begleitung der Solovortrnge sichren das Phil harmonische Orchester und der Königl. Correpeliwr Herr von Schreiner ans. -s- Das Berliner Ostend-Thenler bringt nächste Woche da- Schanspicl „Ein berühmter Mann" von Fri. v. Scha- belsky zur Ausführung. Man giebt das Stuck, mit dessen .Haupt figur Herr Dr. Paul Lindau gezeichnet sein soll, jedenfalls nur, die Chroiiigne skandalöse um ei» Blatt zu bereichern. s- Wiener Blätter nennen bereits den ungarischen Dichter Lud» wig Doczy als Nachfolger des gegenwärtigen Bnrgtheater« Direktors Dr. Burkhardt. f Während der Vorstellung in der komischen Oper in Paris verlor ein Zuschauer auf der Galerie, der sich zu sehr über die Brüstung beugte, das Gleichgewicht und fiel in'S Orchester hinab. Der Hcrabgesturzte zog sich wunderbarcr Weise nur ga»; unbedeu tende Verletzungen zu, »nd war zudem noch aus einen leeren Platz gefalle», so daß bei dem Sturz krrn Anderer getroffen wnrde. Die Vorstellung nahm nach kurzer Unterbrechung rhren Fortgang. s In »er «„»ficliini, vc« sSidttiaen «unftoereln» t« vrüdi'lqen Palais. «>„»sl»«ltral,c Tonnt»«« von tl-3. Donner« te«» von lv—l. on ven üvrt«cii Woiiicniaikn von IO-S Mir), sind ferner neu aus«efteilt: 1> crllieninlve. Pilvnyse In boider Vi«ur in», Ri». B»bm. 4 Sllemonn (Dressen) und pedwl, v. Modeweitz cVeelin): vier StiivieiikSvfe von «Ib. «imlder criretieu ». Dresden): «enrebilv »on veunkol (Peru»): LanvI-stitii von Dil» »«scher «Dresden,, peinlich «München) UN» dSiklicr «Weimar); Marine»»» von «chenker «DreSven); VNimeiidild von Doris am Sude «Dresden). - 2) «auarelie. Zeichnung». Lludienkovt in Paslev von SIII>. viünider «Slrclilen v. Dresden»: vier Genrediider »a» wichmann «Loichwii, dei Dresden): iech« Viaii iandschssll. Studien von »ch«r« «ilolibu«), »ins Piait 0e«a>. von Dlio fftichee (DreSven): «rchitektur»»» von Perm. Wunderlich «Dresden». — I) Pioiiilche «eaensiiiuv,. MSnni. «ud »»<»1. iviidnibrriiet in «u>». von Nütltzarvt «Dr»«««» UtvosSnev Wcr-hviaHts«. Nr. 11. Seite s. M» Sonuta«, 11. Januar L8»1
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