Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 21.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189102210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-02
- Tag1891-02-21
- Monat1891-02
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.02.1891
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
t.lpravoi' v«»,r. »-rmui ^onöönsirte MRO » 0,f,^UUllllU0>^S /.litt» I ll 36. Jahrgang. Aufl. 52.000 Stück. vr. ^Lnsr's LLULtorium. ViLt«H»vIiv für kierrvolvlilso, VIntLemntk, »'«ttanedt, vtnd«t«n, Vivlit, Uotvrleld»lvl<l«>i. Dresden, 1801. kiMHO VVlVÜ Lller Lrtea Liiuiel^chvitliirlii, rrj» er «it Tüdrvll io kisai^vr lrinctorkailrmslült vororäoet virct, vmpüvtilt. «No Klilomoltts-Apolljclre, Arcsöeil, Alllillirkl 8. ^ n« »i« n -K »««« 8pevl3lladrtk m. §LlM Lpevislladrill 80i»-!is;,.8ivr-'o>m!ulron ^i-.üssf. Li^olu.l.rkeo I^Iauv» k. I»^«-»«Isn, ItnttE« 17 tj,'er»»spre>1l,»«lrlilnl> lltl> amnsiablt xgrnr bo80M>oi8 ^t>-pr.ixiv I'uelcaivarseliln««- unrj 8eliut/-!Il»rli«>n, «onio Kl^nimroliultt»,!«!», atlv Oattunzrcn ,in«I 0> nri,-är baitan jactar Jrt. HvrrvnIlMv, 0eut80li6, 6ngli8etis und wiener dieuOkiikn, Lravaltkn, Hanll8eHu06, Mndo nlln tterrkn-lVIockewaarön omi>l'io1dt «mpüabtt biltrM ?rieäned. X1ot2 LölltxsdrüellkrsisLSL« 8» amt 81. KsolriierslrssLö 88. ! KZLSNLÄrZA z scäor Lrt «m? den tioclvutoiiclston ktt.oclristto» d> < I»- uuct Lusliuoles. vmiilvlilv» io loicülidlix- r ^.»svulil § IVllli. IMiI k 8ulm. ^ tVoninniKI I I. I «'i ii^l»««'«IN» I> III- k" NX '<k,1t.K « ^rsttLlLks'SÄt H L,ii«o.s - Kaiserin Friedrich in Paris, Ueberteichnung der Anleihen. Hosiiachrichreri, Uafallllklsicherang. Siadlvcrorvncicnsitzlliig,! ckct'NfflI. Gerichtsverhanvlungcn, TageSgeichichte. „Sizilianische Baiicraebre". Kieeberg-Coacert. Tsüimdciis, EI. F-etnuar. Für den Monat Mist; werden Bestellungen auf die „Dresdner Nachrichten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäftsstelle zu tili Pfennigen» für auswärts bei den Kaiserlichen Postanstalten ini Deutschen Üeichsgclnete zu >IZ Pfennigen. in Gesterreich zu rr Kreuzer (ausschließlich Auf. geld) angenommen. Stsii,iiskglrtlle der vrcsdiicr Nachriliilen. Politisches. Die Gräfin Llligen ist in Paris augekammen. DerBotschailei Graf Münster bat ihr die Hand geküsst und die Pariser, welche sich aus dem Bahnbos zusamnicnsanden, begriissten sic mit ehr» surchtsvollem Schweigen. Diese Nachrichten winden sicherlich gar kein Depeschrnbureau der Welt veranlassen, de» Trabt in Be wegung zu verletzen, wenn sich hinter dem Inkognito der Gräfin gingen nicht die Kaiserin Friedrich befände. Man wird nicht ich! gehen. eS als ein politisches Erelgniß ersten NangeS zu betrachten, daß die Mutier unseres Kaisers mit ihrer Tochter, Prinzessin Mar garethe, wenn lchon unter formellem Beacht aus ihre Würde, in der That aber mit deutliche, Betonung ihres Range? den Umweg übcrParis wählte; ist es doch seil mehr als 20 Jahren daS erste Mal, daß Mit glieder des Hohevzollerirhauses aus dem Boden des Landes weilen, dessen Söhne im Jahre 1870 mit uns die Klingen kreuzten. Man mochte der hoben Frau vor drei Jahren, als sic dem Drange ihres mütterlichen Herzens »vlgeird die Herzensneigung ihrer Tochlerden Erwägungen der Politik vorniislellte, diese verwandlschastlichc An- lheilnahme verargen; man mochte überhaupt die Eiustußuahme selbst der höchstgestellten Frauen aus das staatliche Leben als un willkommen betrachte»: Heule liegen die Dinge schon insofern anders, als es gilt, bestehende Feindseligkeit zu dämpfen. Dies Werk mag der Jraneuhand und dem Frauenherzcn leichter werden, als dem Manne. Die Thatsache aber, die durch offiziöse Mit- theilungen bestätigt wird, daß die Kaiserin Friedrich die franzö sischen Künstler zur Beschickung der Berliner Kunstausstellung be wegen und wohl auch sonst die Wogen, wo sie erregt sind, glätten mll, ist in mancher Richtung interessant grnug um sie von verschie denen Seilen zu beleuchten. Feslgeslelll sei zunächst, daß die lei tende Absicht die edelste ist; ob allerdings der gewählte Weg der richtige ist, kann allein der Erfolg eiilschcidcii. Tie Bedenklichkeit HE einen gewissen Grund in der Rücksicht aus de» Eharoklcr der Pa rier. Derselbe hat eigentlich nur eine Eigenschaft, die ihm Nie mand absprechen kann: er ist unberechenbar. Mau dari wohl ciu- nrhmeii, daß das hohe Verstaue», welches der Kaiser und seine Mutter den Franzoien beweisen, nicht getäuscht wird. Wen» cs min aber doch geschähe, wenn die Vorgänge, welche vor einigen Jahren den König Alsonso von Spanien trafen, als er Ehcs eines dcuiicheii Regimentes wurde, eine neue Auflage erführe» — was dann ? Man wild schwer umhin können, dieses Bedenken ganz von sich zu weisen und im Stille» sich dem Wunsche zu über lassen, daß die Kaiserin Friedrich lieber den Weg über Antwerpen gewählt hätte. Aber andererseits wiid man den Motive», welche das kühne Experiment veranlaßten, seine Sinnpathicen selbst da»» nicht versagen düifen, wenn man das schließlich!! Resultat auch rür nicht besonders großartig toxiren sollte. Tenn es kann das Unternehmen der Kaiserin Friedrich als ein Zeichen dafür geilen, daß der nationale, seit Jahihunderken zwischen Frank reich und Deutschland bestehende Haß allmählich einer etwas we niger scharfen Stimmung Platz geschaffen hat. Die ungestörte Aufführung des Wagner'schen „Lohengrin" in Rouen, die Be- 'chiclnng des medizinische» Kongresses in Berlin, die Ausnahme des vairiarchalischen JuleSLimon aus der Arbeiterschutzkonserenz, selbst die Ernennung des Professors Hclmholtz zum Ehrenlegionär sind Shmptome dieser Besserung der gegenseitigen Beziehungen. Wenn seiner der Brief, welchen Kaiser Wilhelm beim Tode Meissonier's an die Pariser Akademie richtete, auch die öffentliche Meinung Fraiikieichs wenig beeinflußte, so wird doch im Ganzen die Summe dieser Symptome den Schluß gestatten, daß das iandcsvätcrliche Bemühen des KaiseiS nicht ohne Erfolg gcblicben ist und wenig stens — der Ausdruck möge erlaubt sein — die äußeren Umgangs- si'iiiien zwischen beiden Völkern civilisirt hat. Gelingt es nun der Kaiserin Friedrich, welche in Frankreich seit den Oil Tagen, in denen sie die sorgsame Pflegern, ihies unglücklichen Gemahls war, sich gewisser Slimpaidieen erfreut, die französischen Künstler zur Thcilnahme an der deutschen Ausstellung zu bewegen, so wird damit ein neiicö Band geichl»nge» Hein, das doch einmal zu einer Versöhnung sichren tönnie. Schließlich sei noch eines Gesichts- viinkies Erwähnung gciban: Die Programimedc des neuen italie nischen Ministerpräsidenten Rndini hat in den Kreise» der Drci- biinbgegner ein gewisses Behagen hervorgeruscn, die Reite des österreichischen Erzherzogs Fronz Ferdinand nach Petersburg und der überaus herzliche, ostentativ glänzende Empfang desselben am Zarenhofe legten die Befürchtung nabe, daß Oesterreich mit Ruß land kokettste und umgekehrt, ja es giebt sogar Pissimislen, welche das Deulsche Reich ln absehbarer Zukunft flolirt sehen wollen; können wir da der kaiserlichen Frau nicht besonders dankbar ballst sein, daß sie bemüht ist, die Schärfe des Schwertes, welches die Franzosen seit 30 Jahren halbgelockert in der Sckeide halten, ein wenig abzustumpfen, auch wenn der Erfolg den Erwartungen nicht entsprechen sollte? Eine stolze Genugtbuung wird da« deutsche Volk erfüllen, wenn sich die ersten Nachrichten über den Erfolg der gestern auf gelegten neuen deutschen und preußischen Anleihen nur annähernd bewahrlieiien. Ob»e jede Reklame, ohne all' die bei der letzte» sranzösilchen Finanzoperation bekannt gewordenen kleine» Millelcheu ist, wie sich aus dem eisten Ucbcrblicte crglcbt, die Anleihe von 450 Millionen nach verschiedenen Schätzungen zwanzig, dreißig, ja sllnszig Mal überzeichnet worden. Der 20. Februar, der ominöse Tag, an welchem im Vorjahre die NeichstagSwablcn slattlandcn, hat sich wicdec zu Ehren gebracht. Ter Appell an den PatrioiiSmuS. der noch verschärft wurde durch de» Hinblick aus und verbietet de» Arbeitgebern, die Zengaisse mii Me,kamst» zu versehe», die den Zweck habe», de» Arbester in einer aus den! Wo.tlante des ZenanisscS »,ch! ersichtlichen Weile ui lcnnzeichnen Tie Sozinldeiiivttoleii beanir ige» zn setzen, „weiche den Zweck haben oder geeigmtt sind", h litt bestimmt sernei. daß das Zeagniß für mindeeiatirige Arbeiter vom Valee oder Vounnnd gesorderi werden kann nnv diese verlangen könmn, das; das Zengniß nicht an den Miiiderjälittgen, sondern an sie nrisgchaudigt werbe. Die To- zialdcmvlerte» beaittiagen S>rc,chli»g diewr Bestimmung. — Molkenbrchr (Sozi begründet d>e Amräge unter Bezugnahme ani den Erfolg Frankreichs, hat in deni Herzen des deutschen Bürger-> den Hamburger Arbeiigebeeevebaud. — Abg. v. Siumm cReichsp.i tbuinS Wiederhall gesunden. Für unsere Stellung nach Anken ^ 2» der Kominissiou sei de» Sozi >loc»iokraten nach Möglichstst rnt- hi» wird diese Thaisache nur von segensreichen Folge» sein. Tenn male strafbar sein nicht nur der Kredit unteres Landes wird van Neuem steigen, son dern verstummen werden auch all' die schadenfrohen Slimmen. welche den Tciitschen nur dann als pateioiisch bezciehncten, wenn er dabei Geld verdienen kann. Der Mißerfolg der letztsährigen Anleihe hatte den Gegnern Tentschlairds allerdings den Mund nicht stopfen können. Die Verschiedenheit der allgenieinen Börlen- lage von Damals und Jetzt wird auf de einen Seile, die Ver schiedenheit der Bedingungen auf der anderen den Gegensatz er klärlich machcil. Damals lebten mir in einer Zeit der allgemeinen Veislauung, das baare Geld war engagirt oder wurde mißtrauisch zurückgehallen — inzwischen aber sind Ereignisse eingetrelen, welche dem deutschen Kapital den Wunsch nahe legten, sich im Jnlande zu belbäligen. statt sich in wüsten Spekulationen im Arisiandc zu zcipslückcn. Maßgebend auch für die damalige Zurückhaltung mochte es sei», daß die Finnnzverwaltting die Hilfe der Börsen- krcisc nicht nur i» Anspruch nehmen, sondern auch mit schweren Opfern bezahlen mußte. Zum ersten Male wandten sich gestern die Reichsregierung wie der prenßstche Staat vertrauensvoll mit Umgebung der Eonsorticn di ckt an das Publikum und sie konnlcn daher die Anleihen zu wcientlich billigeren Bedingungen öftersten, als im Oktober v. I Die Gewißheit, daß in abjebbarer Zeit eine Eviivcriirnng der neuen Anleihe ciusgcjchlvsseu bleibt, mag gleich falls befruchtend gewirkt haben. Alles in Allem aber, welche günsligcn Umstände auch fördernd eingegriffen haben mögen — das Herz deS Pastivtcn wird mit stolzer Freude darüber erfüllt sein, daß der Nnt an das Volk nicht ungehört blieb und daß auf dem Namen des jungen Reiches nicht der Makel haftet, daß cs von seinen eigenen Söhnen verlassen blieb, nrnietzrii. der Gc- Fenlichlkili- il»v AeriiUirrch-Pcrichle vom 20 Februar. Berlin. Reichstag. Das Hans ist noch schwächer be setzt als bisher. Tic 2. Berathung des Acbciterichutzgcsetzcs wird bei 8 >07 fongeictzt. we!chcr bestimmt, das; mindcijabr ge Arbeiter mit einem Arbeilsbuche oeciehc» sein müssen, welches der Arbeit geber zu verwahre», mst amltichcs Vertai.gcn vorzuicgen und »ach rechtmäßiger Lösung des Arheittwechaltnisscs wieder auSznhändigcn hat und zwar an den Vater oder Vormund, sosern diezc es vc>- langen, oder der Arbeiter das 10. Jahr noch nicht vollendet hat Mit Genehmigung der Gemeindebehörde lall die Aushändigung des Arbeitsbuches auch au die Mutter oder eine» scmsttgen Angehörigen oder linmilkctbar an den Arbeiter erfolgen könne». Ans schnipsttchttge Kinder finden dictc Bestimmungen tc>ne Anwendung. Tr. Hmch besistworiet den Antrag der Freisinnigen, die Verpflichtung zur Führ ung der Arbeitsbücher ans Arbeiter unter 18 Jahren zu beichränken. Mit der Anshcbniig der Arbcttshüchee könnte viel Schreiberei ge spart und et» Meer von Tinte ringeirocknct werden. Ebenso nölhig wie Maß>egeln gegen jugendliche Arbeil.r sei es. die Kinder von der Ausveuiuna durch die Eltern zu schützen. — Abg. Winterer iEltasser) emvsiehtl die Einfügung einer Bestimmung, nach welcher der Acbcitgebcr von der erfolgten Kündigung eines ArbeitSoechatt- niffcs vor dessen Lötung de» Vaicr oder Vormund z» bemrcbrich- lige» Hut. sofern derselbe am Arbeitsorte wohnt. Wenn der Vater oder Vormund das Recht baden soll, die Aushändigung des Ar beitsbuches zu verlangen, dann muffe er auch von der erfolgten Kündigung benachrichtigt werden, denn sonst werde jenes Recht illusorisch. Dasselbe sei aber im Interesse der Erhaltung der elter liche» Autorität nölhtg. Hoffentlich finde sich bis zur 3. Leimig eine geeignete Fassung für die gewünschte Bestimmung. — Abg. v. Stumm (Reichsp.s tritt der verlangte» Herabsetzung der Alters grenze iür die Verpflichtung zur Führung von Arbeitsbüchern ent gegen. Solange d>e Mü»dlgkcstsgrcnze ans das 2l. Jahr festgesetzt sei, liege kein Grund vor, hier eine andere Grenze zu ziehen. — Abg. Wium (Loz.) beanlraat Herabsetzung der Altersgrenze ans das 16. Lebensjahr. Das Arbeitsbuch stelle den Arbeiter mite: eme Ar! Ausnahmegesetz. Es sei eine andere Form für den alle» Paß. Wenn ein jugendlicher Arbeiter, wie man behaupte, Rech »»d Unrecht nicht klar erlennc, so seien daran doch die hcrischciidcn Klaffe» und die bestellenden Eiiirichiiiiigen schuld, welche ihn i» seiner swic» E»!wicke>ii»g gewaltsam hinderten. Die Bestimmungen über das Arbeitsbuch bcwtcicii. daß cs sich auch hier »in eine ein seitige Klasseiigesetzgebmig handele. — Abg. Tr. Hartninnn (kons.): Das Gesetz solle den Charakter des Friedens und der Versöhmmg trage». D eshalb hätten tclnc Freunde auch ans Einbringung eines Antrages ans Einführung des Arbeitsbuches für alle Arbeiter »er zichtct. Die Arbeitsbücher für minderjährige Arbeiter bestünde» seit langen Jahre». Von einer neuen Knechtung der Arbeiter, von der der Abg. Wurm gesprochen, könne also keine Rede sein. Auch der Hinweis aus andere Stände sei bliisällig, denn da danrc die Ab hängigkeit von den Eltern liäufig »och wett über die Mündigkeit hinaus. — Aba. Wöllmer tfri.): Die gewerbliche Scibstständigkeit habe mit der Mündigkeit nichts z» tlmn. S>c stete benii Arbeiter v>el srriber ein als in andcicn Klaffen und sei jedenfalls mit dem 18. Lebensjahr erreicht — Abg. Grillenverger (Soz.t: Seine Freunde Hallen den Streik für den äußersten Nothbcliels. Aber auch in dem Gebrauche dieses äußersten Ncsthbelielses dürfe der Aroeltcr durch Polizriiiiaßregcln, wie sie hier vorgeschlagen. nicht beschränkt werden. Studenten und Leutnants unter 2l Jnbwn verfügten vollständig setbsttiändig über ihre Bezüge. Weshalb sollten die jugendlichen Arbeiter nicht die nölhige .sittliche Reise" zu einer solchen Verfügung haben? — Die Anträge der Freisin nigen mrd Sozialdemokraten werden schließlich avgclehnt und 8 107 unverändert angenommen. Die 88 108—N2, welche nähere BelllmNiungen über daS Arbeitsbuch enthalten und von dem be stehenden Gesetz wenig oder gar nicht abwcicden, wurden debattelas genehmigt. 8 113 berechtigt die Arbeiter, ein Zeugniß zu fordern aegen gekoiiiincn worden. Sie iclb» hasten in der Kommission su> j selbstverständlich betrachtet, daß nur absichilich angebrachte Mert- tollen, während der vorliegende Antrag darüber hinaus gehe. — Abg. Bichl (Ett.): TerHainburgerArbeitgeberverband sei erst in Folge der maßlosen Antordernnaen der Arbeiter uad der maß losen Ausschreitungen bei Streits veranlaßt worden. Die Hambnrgei Arbeiter Hallen nur die günstige Ev»junkttir benutzt, um ihre Hunger- löhne zu verbessern. Maßlos tei die Forderung der Hamburger Arbeiter. Die Arbeitgeber sollten sich ani Ehrenwort verpflichten, keiner Innung belznlrcten, sie sollten während der Millagsp >use »ich! die Werkstatt betreten. — Hamburger Biiiidcsbepvllnmchliger Senator Schröder: Eine» Sttindeirtvhn von 05 Psg könne man doch nicht als Hungerlvhn bezeichnen. — Abg. GriUciibeiger sto»): Die Lebeiismiitctmciie seien in Hamburg außerordentlich gestiegen. Diesen Preissteigerungen gegenüber leien die Lc'bne noch immer zurückgeblieben. Der svziatse,»akratische Anttcrg wird abaeielmt und 8 U3 unverändert angenommen. — Weilerbcralhung Montag. Berlin. Offiziös wird ans dar Bestimmicsle vcrsicheri, daß in dem Ministciratb am Sonntag vom Fürsten Bismarck und von der niit ihm in Verbindung gebrachten Preßthätigleit auch nicht mit cinem Worte die Rede geweien ist. — Tie „Nordd." bezeichnet als Gesaensterieherci die Annahme, daß die veeantworlliche Leitung der Rcichsverwallnng sich dazu verstehen könne, bei den Verhand lungen um den abznschließenden Handeisvertrag mit Oesterreich- Ungarn wesenitiche Grundlagen derjenigen wirihschastliche» Neu gestaltung des Tenttchcn Reiches preisstigeben. welche einen inte- grirenben Betlcmdiheil einer Politik bilden, derentwegen die großen Anstrengungen geiuachl wurden und die als eine ans den Schutz der nationalen 'Arbeit abzieiendc »och wie vor wird angeiprochen werden müsse». Tic R'cickisregierung denke nicht daran, insbeson dere die Interessen der demschcnz Landwirtlnchast hintan; Wenn insbesondere immer wieder von einer Prcisgeimng treidezöllc gesprochen werde, so tonne demgegenüber der Wahrheit gemäß versichert werden, daß diese Frage auch jetzt noch zn den bei den diesherügliche» Verhandlungen offen gciaiscnen gehöre. — Ucbcr die Subskription der neuen Anleihe läßt sich nur sagen, daß dieselbe große Erfolge gehabt. Wie viel mal die Anleihen überzeichnet sind, wird tick, Var morgen Abend nicht übersehen lauen. Es ist von einer 20-30sgchcn Ucherzeichnnng die 'Rede; andererseits wird aber bchanpiet, daß derartige Angaben nur ein Manöver ieien, »m später, wenn sich die Wah-heit herausgeslcllt, eine Baisse hcrheisnluen zn können. Hier tvnrde heute, wahrichem sich um den Erfolg der Lobst,iption zu stören^ da? Gerücht von ctiier Erkrankung des Kaisers vrrbrcitet. Dasselbe ist vollständig unbegründet. Auch wurden Gerüchte von einer angebiichcn Insul- tirung der Kai'crr» Friedrich i» Paris und von einem bevorstehen den Rücktritt Earnvts in Umlaut geletzt. — Ter Bnndesrath nabm das neue Tclcgiammgesctz an und genehniigtc für eine zwecks Er briuimg eines Krankenhauses in Ostasrita beabsichtigie Lotterie Stcinpelfreihcst. — Erispi wird in nächster Zeit znni Betuch heim Fürsten Bismarck in Friedeickisruh erwartet. — Die Bestellung von 25,000 Tons englischer Sternkvhien durch die König!. Eisenbahn direttron Brombcrg erklär! sich ans dem Bestreben, die Kohlenreicrvc» der Skaatsbahnen niit Rücksicht aut die Slreikagitalion unter den Bergarbeitern zn veistürlen. — Die Reichstagskommiision für das Gebrauchsmilsterschntzgeietz hat den Entwurf in erster Lesung an genommen. Die Anmeldegebühr wurde von 20 aui tö Ml. herabgesetzt, die Nacbzahiungsgebnbr von 30 aus 60 Mk. erhöht, aber gleichzeitig die Dauer des Musterschutzes von 3 am 4 Jahre verlängert. — Das Ergcbiiiß der Reichstaasersatzwahi im Wahl kreise Sonnrbcrg Ist diesmal zwischen dem Freisinnigen Witte und dem Sozialdemokraten Reißaus zu erwarte». — Unter dem Rindvieh der Berliner Ricielgiiter ist die Man!- und Klanenjcuche ausgebrochen. Paris. Die „Presse" erzählt, Kaiicr Wilhelm habe dem Bo! schafter einer der größten europäischen Mächte getagt, cs sei ihm sehr peinlich gewesen, sich von Bismarck z» trennen. Derselbe habe aber die Bevürsnisse der Zeit nicht bearciscn, sondern seinem her rischen Willen beugen wollen. ES sei unmvgüch geworden, mit ihm zu arbeiten. Ter Tag sei gekommen, wo tue Trennung erfolgen musste, wenn nicht die Revolution im Innern und der Krieg ans wärtS hcraufbeichwort werden sollten. Der Kaiser hatte dann be- klagt, d rsz Bismarck durch sinne gereuten Auguste von dem Sockel herabgcstiegen sei, ans den >bn des Kaisers uad des Volkes Dan! wirkest erhaben habe. Er erklärte aber den Gedanken süi imsirinjg. daß er ihn jemals gerichtlich vrnfolgcn lassen w.nde. Dean trotz der Fehler tetiicS Alters werde Bismarck als einer der grössten Slaate- mäniier der Zeit »»gesehen werden. Pari s. Obgleich die Witterung mild geworden und die Bau arbeiten wieder auigenommen. so sind doch die zur Zeit der strrngen Kälte errichteten Asyle nvcb immer übeijültt. I» deioeibc» habe» vom 10. bis 3l. Januar 4l,000 und vom l. bis 17. Fein. 307,OM Obdachlose Unterkommen gesunden. Rom. Der gestr'ge Ministcrralh beschloß, die born Finanz- minister geforderten Ersparnisse tion 50 Mitl. durch Absetzung von >3 Mill. für Kriegs-, 0 Brill, für Marinezwccke, 2 Milt, für Inneres und bedeutende Herabsetzung der Ausgaben für Afrika durchzusühren. Spa lato. Das deulsche Gelchwadcu das bereits gestern vor Korfu erwartet, bisher jedoch durch Stürme znrückgehalten wurde, ist Mittags 1 Ubr hier in Sicht gekommen. Kopenhagen. Der deutsche Comul in Fricdericia, C. M. Löhr. ist gestorben. Londo n. Die Generalversammlung der Aktionäre für den Bau einer Brücke zwischen der englischen Küste und Calais be schloß einstimmig die Einbringung eines Gcictz-Eatwuns im eng lischen Parlomcnl bez. Auöstibrung der Arbeiten in der Maiga reihenbncht. Gleichzeitig wurde das an die französische Negierung gerichtete CvnccssionSgcstich gciiehinigt. An der Berliner Börse beherrscht bei Beginn daS Ge schäft in Scripts den Markt. Der Kurs derselben stellt sich aut 80V?- und für alte 3 proz. Reichs»»leihe sowie für 3-Praz. Konsols um 86,50. Nach Festsitzung der eisten Kurse ermattet die Haltung aus Gerüchte, wonach der Abschluß der Diskonlvgeiellichatt den geheg ten Erwartungen nicht entsprechen werde. Banken eröfsnetcn aui S L ' «rö » L '' st ' ,1 !«.. ,'Z ' c. . >ii,! ' ß- , H ^ ' ,'i ' ' 4^ I " h'' oi -'7 ^ ' ;ü>- > -l ß s.ß r'rI »» — L. 's - 2. 2.^ i'r- !-' -7 -l. r r.! ^ N ^ » r- i. ..l ^ ! i ck- l k < " 1; i'! 1
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite