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Dresdner Nachrichten : 13.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189109134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-09
- Tag1891-09-13
- Monat1891-09
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.09.1891
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«SrkiibrrtLt. Nremden»«». Ü,digun,qgullw4« »«v» , «..»»»»wlilnn« duns^BnSma», '-^SZS- 36. Jahrgang. Anfl. 5.2,000 Stück. . urt'. tt/upsst^Asö 8lL^m^oti?nn!§n. ÄZZ!^ kadrix v ÖontodüvlHsrn Dresden, 18S1. 8111^11»-lillüpsAsktzitv«. icdvo« und lvlodte IlLndurdolt, onnnL^f»n»r»n, i U«k»i»Lvi» uud Ivill« in !Nu»ter-4a»»»t»I v. Lvsss, Xüoikl. ttoküsk.. ^Itmsrkt. vr»,a«». VrUitrs,^ I »«li« u I »rl»«»n I f>r »NU, I, l UNr.» <?«! > DI«»,I« MNttl», II riiasoeaat tltataSl! U»rl«W>Ir»»»> II» „«>1 18. 8eu»,»«I i NelneUK»! e»m>e (8I»Il «iürNl»>. »««« »»i »INVttNÄSILÄLILK" ^ Vrv^ckon. .Kootzlrn«»« v, I. MM « FrrnI>»rr««,I.kU- III*. I 1,n,an«.n-^»l>rckIII«u für all» Lsitaug««. II. tN»»I-r,eh,«e Mr ">» I>r»,gn»e Ihaatar. III. KN.cl.o-t.iiIral» uulse-ciaruvii«. IV. «olleelloa 8er 8»kl>«. I.»u«e»I»l«»rio. Rr. 2S6. Zpitgtl.- oinpiiolilt. in 8>^st«r ^usnnlil kleolltl -ms diolilo88-^1ra88k 2Ü, iiviio» dom Xönijxl. Kaliloss Lohenarin-Aussührung in Paris. Hosnachrichtcn, Wttlilcrvrriainnilniig, Dresdner Herbstrennen, Baugeiverls-BeriiiSgenossenschast, Aus den Manövern, Gesahrbrcinsen, GrlichlSvcrhandlnngrii. Tagesgeschichte Politisches. «Nie sollst Du mich befragen, Noch Wissens Sorge tragen, Woher ich kam der Fahrt. Noch wie incin Nam' und Art." AIS Lohcnglin. des Gralkönigs Evh». hiiiausgrzogrn ist „ach Brabant, die liebliche Erbin des Landes zu freie», da wanrt er sic »lit dielen Worten. daS junge Liebesglück zu stören durch die Frage, woher er kam und wie sein Name laute. Echte wahre Liebe. waS kümmert sie Rang und Stand.' sie löst den Geliebten lvS von allen Formen und nur das Innere seines Wesens sucht sie zu dnrchdringcn. Als Elsa zweifelnd fragt, da reiht daS zarte Gewebe und Lohcngrin kehrt dorthin zurück, wo das geistliche Königthnin dcö Entsagende» harrt. Auch die Kunst, die echte wahre Kunst, die daS Unaus sprechliche in Formen bannen, die daS Uncrrcichb arc erreichen will, kennt keine Enge und keine Grenzen, lieber die Scheiden, welche i» zahllosen Kampfe» die Menschheit errichtet, slnthet sic svrt: wir fragen nicht, woher sie kommt, noch wie ihr Rain' und Art, wir vergessen in ihr, was die Böller trennt, glücklich im Genicken der weltbehcrrschcnde» Schönheit. Sb Eorncille und Racine, ob Fram.ois Eoppöe und Bitter Hugo aus dem Boden des Landes gediehen, dar uns seit nianchrm Fahr als seinen grimmste» Feind betrachtet, ob Bizct »nd Boildicu. Ander. Gounod und DclibcS Franzosen waren, in Deutschland hat man kaum darnach gefragt. Wo immer der Fniilen des Prometheus anstcuchlet, da wolle» wir mitgcniesicn, mit Andere» »ns wärmen a» dem göttlichen Feuer. In gar Manchem lebt der Wunsch, daß die Kunst, wie sie die Ver mittlerin dcS Höchsten ist, so auch die Vermittlerin werde in der Feindschaft, welche die Rationen trennt. Solches Begehren mochte rS sein, daS die Mutter des deutschen Kaisers trieb, die Künstler von Paris zum friedlichen 'Wettkampf in Berlin zu laden; sic lehrte zurück mit der Erfahrung, das; in Frankreich nur Ein Gefühl die Menschrn beherrsche, das eine Gefühl, das jedes neutrale Ge biet verschmäht, daS Gefühl des Hasses uud der Rache. Aus diesem Gefühl heraus ist auch die Gehässigkeit geboren, die man der Anssührung des „Lohcngrin" i» Paris entgegensetzt. Nicht künstlerische Gründe sind es, die den Pöbel von Paris allabendlich zu lauten Tcmonslrationen veranlassen und den Ton der Hetz blätter bis zum widrigen Gekreisch herauiichrauhc». Es ist der nackte, kahle Haß, ei» Haß. der umso heftiger zum Ausbruch diängt. als sich ihm die Furcht gesellt vor der sieghaften Macht einer Kunst, die nicht zufällig aus deutschem Bode» geboren, so» dem ans der Tiefe dcL deutschen Gemuths wie ein gol dener Schah zum Svnuculichtc gedruugcii ist. Die Kunst des großen Wagner dringt unaufhaltsam vor. sie droht auj ihrem Zuge auch die Werke der alten französischen Schule in den Schatten zu drängen. Das Große, Neue der deutschen Musik schwillt heran, mau fürchtet sich, dem Genius eines ver hakten Volkes sich zu beugen, eines Volkes, das man als barbarisch schildert uud das doch einen „Lohcngrin" schuf. Als Griechenland dem starken Rom erlag, da rühmten sich die Hellenen, dennoch die eigentlichen Sieger zu sein. Griechische Schönheitsgestalten belebten die starre Kunst der Römer, griechische Formen beherrschten das Reich der Wclthcrrschcr. So hielt auch das besiegte Frankreich an dem Traume fest, daß wohl seine Heere bei Metz und Sedan zu Boden geworfen wurden, das; seine Macht zersplittert, seine Kraft gebrochen sei. dak aber der Flug seines Geistes ungehemmt triumphire über den siegreichen, stets schwerfälligen Gegner. Es mochte so scheinen: die leichtgeschürzte Muse der Opcrcltenmusik. die kecke Gestalt des modernen Romans und der 'Novelle hielten ihren Einzug bei uns, wo ihnen allzu willig die Bahn geöffnet ward, französische Sittcnstücke verdrängten die klassische Kunst. Ta droht eine neue deutsche Kunst die Lnstgebändc zu zerstören, ein anderes Volk, der verhakte Gegner gar. tritt »ordernd in die Reihe der Bewerber, und man mich fürchten, selbst dem fremden Zauber zu erliegen! Mühsam hat man bisher eS zu Verbindern gesucht, dak die Werke WagnerS ander-, al« in Bruchstücken, dak sic in ihrer ganzen, imposanten Wucht zu den Franzosen sprechen nnd nur die Klügere» unter ihnen haben ver sucht. heimlich von dem Meister zu lernen uud. wie Ehabricr, eine neue französische Kunst z» schaffen, die ihr Beste- von Jenem ent lehnt. Ein deutscher Meister und deutsche Musik! Man sträubt sich gegen den Zauber, »veil er von Deutschland kommt. Man vergibt dabei, dak jegliche Kunst, wenn sie echt und wahr sein soll und für Jahrhunderte bestehen, national sein muh in ihrem Wesen; cS war ein Taumel, als unsere Väter glaubten, die Kunst müsse sich loSlösen von allen Zeichen, sic müsse Natt der markige» Züge der nationalen Geburt die internationale, weltbürgerliche Verschwommenheit der Poesie eine- Heine, der Musik eines Meycrbccr tragen. Erst wenn im Deutschen das lebte Bewuktsrin von sich selbst erloschen ist. dann wird er solche Namen in einem Athemznge nennen mit einem Wagner oder Schiller. Nicht da- Schicksal dcS AhaSvrr ergreift, wohl aber da- Ringen und Kämpfen de- deutschen Faust. Aber gerade darin liegt da« Gchcimnib der rechten Kunst, dak sie. an« dem kräftigen Boden der Erde entsprossen, ihre blauen Blüthen zum Sonnenlicht drängt, zu dem schönen, klaren. Hellen Sonnen» licht, da- allen Mensche» scheint. Und wer die Blume verachtet, dah sie ihre Wurzeln nicht in die Luft versenkt, der bricht über sich selbst den Stab: ei» Volk, das das Schöne schmäht, weil es nicht die Spuren seine» eigenen Wesens trägt, stürzt sich selbst herab von der Höhe. Es giebt keine mildernden Grunde für solche- Thun. Wohl mag die reine Gestalt der Elsa, wohl mag da? sinnige Gemüts, deS Lohengrin den Franzosen von heule noch fremdartig erscheinen, wohl mag ihnen aus den Worten des Königs Heinrich: „Nun ist eö Zeit, des Reiche- Ehr' zu wahren; Ob Ost. ob West, das gelte Allen gleich! Was deutsches Land heisst, stelle Kampfcsschaarc». Tann schmäht wohl 'Niemand mehr das Deutsche Reich!" wohl mag ans diesen Worten ihnen die herbe Lehre entgegcntönen, dak deutsche Art noch sei, wie sic von Alters war — wenn sic hcrüberkonnnen über unsere Grenzen, dann werden sie es scheu, dak deS Künstler- Wort die Wahihctt spricht, dah dort, wo die Raben flogen, eine kampsessrvhe Jugend am Khsshäuser wacht, sie werden aber sehen, dak jene Worte leine Trohung, kein iibermüthiges Prahlen sind, sondern der ernste und sich selbst bcwujstc Ausdruck deutschen Wesens. Allerdings, der Stofs des .Lohcngrin" ist deutsch, kerndeutsch. Der goldtockigc Ritter, welcher um das träu merische Kind, um Elsa, freit, Heinrich der Vogler nnd die Ritter von Brabant, das sind Kcrnbildcr de- deutschen Wesens. Zwischen Lohengüu nnd Telrainnnd waltet das Gottesgericht nnd giebt dem Ritter drs GralS den Sieg. So hat auch zwischen Deutsch land und Frankreich vor zwanzig Jahren da- Gericht Gottes ent schieden, so hat das deutsche Schwert sich ritterlichen Lohn er worben. I» glücklicher stinke will der Sieger des Mi»»eprcl!cs genickc». «Preis Deinem Kommen, heil Deiner Art, Schüller der Frommen." Telrainnnd. der Aälschc, hat seine Ruhe verloren; mit der finsteren Ortend schmiedet er Pläne dcS Hasses und der Rache. Der Geschlagene kann die Schande nicht verwinden. Wohl weiß er selbst, dah er im Unrecht war. dah Ortrnd ihn zu schnödem Thun verführte, wohl schleudert er ihr den Vorwurf rn'S Gesicht: „Du machtest mich, dck Name hochgeehrt, deh Leben aller höchsten Tugend Preis, z» Deiner Lüge schändlichem Genossen", aber die Stimme der Ortrnd treibt ihn weiter, wie die Stimme des Chau vinismus Frankreich weiter treibt seit jenen Tagen, wo daSKaiser- thnm einen unrühmlichen Kamps begann. Von Neuem zückt da? Schwert Tclrannmd'S gegen den Hüter des Grals, wie heute der Has; die Waise hebt gegen die Gralshütcr der denlschen Einigkeit »nd Ehre. Telramimd wird erschlagen : „Wer dein Gral zn dienen ist erkoren, den rüstet er mit übcrird'schcr Macht! An d m ist jedes Böse» Trug verloren i" Das Drama, welches zwischen den beiden Völker» spielt, zwischen denen die Gipfel der Vogesen als Scheidegrenzen ragen, ist noch nicht beendet. Noch immer wühlt Ortrnd in den Wunden französischer Selbstliebe, noch immer sinnt sie daraus, in stiller Nacht das Schwert ihres Gatten gegen das- dcutjchc Her; zu leiten. Wird Telrainnnd siegen? Siegen wird er erst dann, wenn Lohcngrin in den Freuden der Brautnacht der Wachsamkeit nicht mehr gedenkt, nnd wenn die Tapferen, die seinem Sterne folgen, der Mahnung des Königs Heinrich vergessen: Für dcnlsches Land das deutsche Schwert! So sei des Reiches Kraft bewährt' Vielleicht wird troll allen Lörmcns die deutsche Oper i» Paris noch ansgcsührt. uns gilt cS gleich. 'Nickt wir iragcn den Verlust, sondern jene Franzosen, die sich selbst die Freude a» der Kunst verkümmern. Wir werden nach wie vor uns die Freude am Schone», auch wenn cs von Franzosen stammt, nicht verbittern lassen; aber wir werde» nnS in Znlnnst hüten vor jeder gedanken losen Vergötterung alles Französischen: hier ist der Punkt, wo das nationale Gefühl der Teiiiichen sich entzünden mühte an dem ParoznSmiis nuferer Feinde! Aernschretb- nnd Aer»sk>rech-Verichte vom l2 September Kassel. Der Kaiser und die Kaiserin traie» »in 9 Uhr Vonnittags zn Wagen in Nicdcrzwchr n rin, stiegen daselbst zn Pferde und ritten mit dem König von Sachsen, gefolgt von einer grohcn Suite »ach dem Paradcfcld südlich des Tones. Ter Kaiser trug die Uniform der Gnrdes du Eorvs, die Kaiserin die Ab zeichen des 2. Kümssicrregimeiits „Königin" nnd der König von Sachsen dir Uniform seines ostpreiisstsche» Dragonerregiments Nr. 10. Ans dem Wege schlossen sich die Prinzen Heinrich und Albrecht, die Grohhrrzögc von Hessen, Sachsen, der Herzog von Edinburgh, die Prinzeß Heinrich von Prenhen, Prinz Alir von Hessen, die Erbvrinzeh von Meiningen und die Prinzes; Viktoria von Schaumbiirg-Livve an. Nach dem Abrilt der Fronten erfolgte zwei Mat Vorbeimarsch, bei dem die Fürsten ihre Regimenter dem Kaiser vorbcifülirten. Die Parade verlief bei schönem Wetter sehr glänzend. Derselben folgte Nachmittags größeres Paradcdiner. dem anher den Fürsten, die Generalität dcS ll. Armeekorps, die kommandirenden Generale, die zur Zeit in Kassel weilen, die Gc- ncralscldmnrichüllc und dieMilitärbevollmächligleii. Militärattache- n. f. w. beiwohnten. Morgen Nachmittag reisen die Majestäten von Kassel nach Erfurt, woselbst die Anrnnst Abends 9M Uhr erfolgt. Berlin. Ein Theil der dcntsche» Schiifztrnppe hat unter dem Oberbefehl des Premier-Leutnants Zclewski. einer beim aus wärtigen Amt Angegangenen Depesche zufolge, in einem Gefecht gegen WahebtS schwere Verluste erlitten. DaS „Tageblatt" erhält über das Gefecht folgende Nachricht anS Sansibar: „Bei Jlenza rin Gefecht der Expedition ZelewSkr gegen die WahchiS stattgcfnnden. Angeblich sind 9 Deutsche nnd viele schwarze Soldaten der Schntz- trnvpe gefallen Als todt werden n. A. genannt: die Leutnants v. Zitzewitz und Buchow und Unteroffizier Wicdemann. Anker den gefallenen Deutschen sollen 4 Deutsche in die Gesangenschast der Wnhehis gerathen sein. Tie Name» dieser wie der Gefallenen sind indeb b»rr noch nicht authentisch bekannt, die angegebenen Namen also noch unsicher. Leutnant Schmidt ist von einer gegen die MawitiS unternommenen Expedition reiultatloS zurückgekehlt. Berlin. Römischen Meldungen zufolge erhielt Reichskanzler v. Cnprivi aniähiich seines Besuches beim päpstlichen NuntluS in München die Versicherung, dah sich der Papst gegenüber der gegen wärtigen Gnippirung der Mächte ganz neutral verhalte — Tie vierte allgemeine ordentlicheVersammlungde-DentschenSchriftstellerverban- de« ist heute hier als Dcnticher Schriftstrllertag zusammengrtretrn. BI- Mittag waren 4M Thrllnebmer-Karten auögegeden. Abend- fand in der Philharmonie die Begrüßung der auswärtigen Therl- nehmer statt. Auf der Tnge-ordnung stehen u. A. ern Referat Dr. Robert Keil s über den Gesetzentwurf de- Verlagsvertrages, Soinitag, IS. Stjstlir. die Veranstaltung einer jährlichenPreis-Eoncilrren; für eineArbcii in dramatischer und einer solchen in erzählender Form. — Am Schlüsse der ersten acht Monate lest dein Inkrafttreten des Jnvast ditätS nnd Allersversichernnqsgcsetzcs waren im Reiche 111.92- Nciiteiianfprüche anerkannt, 21,tili dagegen zurückgcwiescn. Von den 119,020 überhaupt erhobenen Ansprüchen kamen 6991 ans das Königreich Sachsen. — Das Gerücht, dak die Berliner Siegessäule eine schiefe Stellung angenommen habe, hat amtliche Untersuch ringen veranlaßt, die das Grniidlvi'e vcS Gerüchte- ergaben. Das selbe ist wahrscheinlich ans optische Täuschung ziirückzusühren. — ES wird bestätigt, dah bei der Hamburg-Nmcnkanischen Packet- fghrl-Aklien-Gcsellschgst ans Antrag des Direktors Barnay das gesummte Gepäck Joses Kain,' für den Schuldbetrag von 10,000 Ml mit Beschlag belegt worden ist. Berlin. Dem „Lokalanzciger" ist aus Petersburg die gleiche Meldung »„gegangen, wie der „Posener Zeitung" und zwar mit dem Hinznsügen, der Czar habe in Paris wissen lassen, daß er keinesfalls mit den ruiscnsrrnndlichcn Manifestationen, die fast eine» demonstrative» Eharakter trügen, einverstanden sei, und dah Frankreich im Falle eine- Zerwürfnisses mit Deutschland aus keine Unterstützung Rußlands zn rechnen liabe. Nicht ein russische- Ba taillon werde in diesem Falle mobil sein. — Die hiesige russische Botichnit »nd daS hiesige Könial. Obcrbosinaiichallomt erklären ans >> Ansranen über den Ezarenbeinch. ihnen sei vorläufig nichts bekannt, r» Köln. Der Jnristentag sprach sich in seiner heutigen xz Schlußsitzung für die Einführung der bedingten VerurtheUung und gegen den Erlas; eine? Gesetzes zur Bekämpfung der Trunksucht SS-, aus. Tie Zahl der Thcilnehmcr war aus 000 gewachsen, während Z > sie in früheren Jahren nur 9- bis 400 betrug. ^ P o i c n. Ter Petersburger Corrcspondcnt der „Posener Zeitung" meidet: Von wodinntenichtetcr Seite wird uns mit- nethcilt. das; der E.zar bereits im Laufe der nächsten 5 Tage mit Z der Ezari» znm Besuche des Berliner Hofe- in Berlin einzrUrefsen § gedenkt. Es ward mir versichert, dak die Nachricht durchaus 2 authentisch ici. Po» Kopenhagen bis Kiel oder Wilhelm-Hasen wird die Reise auf der Kaiser!.'Nacht „Polarnaja Swjesda" zurückgelea». Weiter heißt eS. das; Kaiser Wiibelm mit der Kaiserin Augnstn 2 Viktoria mit großem Gefolge im Sktober zur silbernen Hochzeit des s- russischen KaiserpaarcS zu mehrtägigem Bcinch« nach Petersburg » kommen werde. B rcnic n. Ans Helgoland sollen laut Beschluß de- Gemeinde» ratheS eine neue Bodcanstglt uud KurhanS mit einem Kostenaus- ^ wand von 500,000 Mk. erbaut werden. s Brau n, chwei g. Ein junger Kaufmann erschoß sich und Z seine Geliebte, eine Berliner Chgnsoncttcnsängeii», weil seine Eitern daS Verhälmif; nicht billigten. ^ München. Von antheirlü.hcr Seite wird die Blältermeld- ev »ng von der Verlobung des Erzherzogs Franz Ferdinand mit der S Herzogin Sophie, Tochter des Herzogs Carl Theodor von Bayern, Z für gänzlich unbegründet erklärt. Wien. Da die Münchner zollpolitlschc» Verhandlungen erst Z. Ende Oktober zum Abschluß gelangen, bereiten Oesterreich-Ungarn § und Deutschland Vorlage» betreffs Verlängerung der Handelsver träge aus längstens vier Monate vor. P r a g. Gras Taasfc begleitet den Kaiier Franz Joses auf der Reise nach Böhmen. Pari s. Grcvy hinterläßt 10 Mill. Jres. Er ist nicht mit den Sterbesakramenten versehen worden, hat vielmehr den Besuch eines Priesters abgclchnt. Dnbli n. Bei Londondcrry streß ein Damvsschiff mit einen, Ballastdampfer zusammen »nd sank. Vierzehn Mann ertranken. Petersburg. Die Ausfuhr von Roggenbrot soll nicht gehindert werden. Man glaubt, daß der Brothandcl mit Preußen und Oesterreich einen grokcn Aufschwung nehmen wird. K o n st a n t i n o P c i. Ter von Piräus nach Taganrog am Aww'schcn Meere fahrende Tampscr „Samos", welcher ohne die erwrdcriichcn Formalitäten erfüllt zu haben, Passagiere m den Dardanellen lande» wollte, wurde vom Panzerschiff «Mahmud" angclialten. Ein Passagier, der bereits an Land gegangen, ward verhaftet. Athen Ter Rücktritt des Ministers des Arrswärtigen, De- ligcorgis, gilt als bevorstehend. Athen. Von den Personen, welche sich auf dem unter gegangenen italienischen Poitdampscr „Taormina" befanden, sind auch durch ein vorübersahrciides griechische- Segelschiff 10 gerettet worden, darunter zwei englische Familien Die Berliner Börse eröffncte fest. Die Kurse stellte» sich bei stillem Geschäft fast durchweg höher. Im Vordergrund standen deutsche und Schweizer Babncn. Letztere wurde» »amen! sich für iüddenlsche Rechnung gekauft. Rrn'siiche Valuta gleichfalls fest. Banken IM. In Bergwerken lagen bedeutende Kaufaufträge für schlesische Rechnung vor, die die Kurie günstig beeinflußte». Bon fremden Renten stellten si.k Russen höher. Später war die Tendenz vorübergekend abgcichwächi. Kassaverkehr vorwiegend fest, besonders Bergweike »»d Eisenbahnen. Von Jndustnepapieren Baiiwerthc bevorzugt. Deutsche Fonds behauptet. Privaldtskvni 9'/- Proz. Nachborsc ziemlich fest. — Weller: Heiter, Wcstnord- wcft-Wind. SapiiLn «akmvff. ist am in. ». v!. Ter Hamburger Vostdampfer „Geliert", l» Nkw.-Iork angclommcu. 1 r « n e i « r , »de,»».! üri.ia Sla»l«l>, 21 Hamb. 92,au. «all,Irr —. »gybler —. «»rae. o»,. G«l»k. 89.«, Tlicoaio lia.cm. Tr«»»». »I. nu.lia baue, —. GellenNrilikN —. Ruhig. »arid. «Ihl»». «enie 96,SÜ «»eia, l>».92. .leauraer 9«.>;7. Siaai». »ah» . «»mdurbc» 20.29. »,. Vr»»r»«t«ea —. Ghanlcr 72',,. <t»»»>er «91,29. vtiomaiien 9«2.uu. c»»e«m»ie 9I7.»u grft Var»». Vr°»»lle» >U<»»».> «ei,e» »er Leplbr 29 99, »er Jan-V»r,I 28 90, frsl. v»lrlln« »er Zcvlenibcr M,2'>, P,r Ianuai Rpril .18,9", weiihknd. Rübül »er Septcmdrr NIM, »er gannar -Ipr» 79,9u. ruhig. » « » « r » » «. Vr,»»ere» iVain» . Lvel,en per Ro»em»«r 2L9, »er Marz 271. Roggen »er vctoher 212. »er Mürz 2«-. LertlichtS nnd Sächsisches. — Se. König!. Hoheit Prinz Georg begab sich gestern früh in das Gelände bei Dippoldiswalde, um dem Manöver der 9 Division Nr. 92 btizilwohnen. welches unter Leitung des General leutnants v Kirchbach. Excellenz, ttattsand. In Begleitung Sr. König!. Hoheit besanden sich der Ehcs des Grncralstabc». General major v. Trcitschke. und der Hauplmann im Gencralstnbc Krug v. Nidda. -Vorgestern Abend ist Se. Kgl Hoheit Prinz I o h a n n Georg von Hummel-Hain in der Villa zu Hosterwitz miede, eingetrofsen. — Der Kgl. Prenß. Gesandte Gras von Dönhofs ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gciandtichafl wieder übernommen. — Der Handluna-kommI- Maz. Gietzner in Leipzig erhielt die Lebensrettungsmedaille in Silber mitdrr Bcsugntß zum Tragen derselbe» am weißen Bande.
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