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Dresdner Nachrichten : 14.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189109142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-09
- Tag1891-09-14
- Monat1891-09
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.09.1891
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«ettvlaverlebr. Wrierrbrnckt. vremdrntiffk rrmrtelilvcki««.,.« » «.».»» — »miabm» i» , >ul ««a» md>> Rkil« «-> >«a«v«0«r mailieard«,, Lus- l«,»,ian>in,ar « durch «nömart, nv «r..4m°.feü luzaiiluu«. ae'liudiel GUrfft. wmdllchkkt^ uuaei, nehmen «aminlliclc VUttr« G.A.Hrtan». 3K. Jahrgang. Autt. 52.000 Stück 8Ll0MVNi8-k88lK-kLljNli II. KEIM l»»,ktla<»t IML-oa l)r. Str»,«>, ,»>xh«hlt <teüh»r »»».»nt 8trur»-L»»lik> ! »n»eh»»« t»Nut»r 7»1»l- a»L eii>I»»»-L»,>r <vr»lL>l-c N»L»ill. h»t»», ,«7). " — II «tr „«,««»»! , j »» ru türüin. »n, I»r »,k l 7 "W0 »» Dresden, 18S1. Voll!«,,,,»» in,I,->. >«-li»t- Ihätuz-r, xr>n,»!,eI>lEr Dkür^ I»U«ft>ivr. Lrc»«?»-W »i>li trnne... »«».O««» Ktttl-Ii im rr»>>»':,u>'i>. Uiv^lon-.X., VI«-r>tc^Iiu^>„» 27 <?vin>,.r»< U -cec»> »wtlrt aorliti I«5. 2» h»b«» in 4,e 8niuwoni,.L»otI>»k» a»t In« , m»i»t»n ü»«otiiifr«n. »«»»antr»,»« »». »»». l«. 1». LüQlsl. Säotis. Dslod) HokptioliosrLpri SS. bero»pr«^I»«»n Ll»S. NiiMkdM vr-mnt ltM-Kmli-llMlllW! ü«UrQi»S«t 1a» F»1»r« 18<»z. Lowwi»»!ov»Iich«r ru()Ntrm»Ipraj»vn io »U«n zsrü»»»r»a Ort»» vo» 8»oL««L llvä äs» X»ekv»rpruvil»ron. I'rsisli^ton vvrk»a<1a kr»». ! I Marke) vo» Lswr. Üs^sr in Shrijliania. vor» DuLsrn Ms ssra söüommsv. Xsl. Ilo^LVS^sIrs. L1R-IDH-L TUI «II 1 Ilasche 1 Mark un- an5aelvoge!l. Krompler Kersan-t nach auswärts. »r«««,««. ^r?evu»or. rttr. 257 Zpieael: Neueste Drahtnachrichten. «GMEr-RadM^ Jubiiüum der M-lbner Aed-ri-s-l. ^ Montag. 14. Septbr. Aeruschretd- UN» Fernsprechsverichte. Berlin. Nachdem dem auswärtigen Amte eine kurze von schwere» Bertolte» bei der Expedition ZelewSki in Ostafrika ivrechende Depesche zugegangen war, ist beute die Meldung ebenda einaetrvfsen, daß jene Exnedition am 17. Anglist südlich vom Nubadaflusse von Wnhrhis übcrsallen und gesprengt worden iit. Veiniitzt werden die Offiziere ZelewSki. Zetzk», v. Zitzrwitz. Tirch und Dr. Bllchvw: die Unteroffiziere Herrlich l. Tiderwitz, Schmitz, Hentschrlhaupt und Henitriich. Wohlbehalten sind die Offffiere Tettendonr undHehdcbreck. sowie die Unterosfijierr Kay und Wutzer. Kassel. Ter Tlinkipruch. den der Kaiser bei dem gestrigen Paradediner im Residenzlchlosse auSbrachte, lautete: .Ich statte den sümmtlichrn Andrem deS 11. Armeecorps Meinen Dank ab und erwarte, daß daS CorPS, den guten Traditionen getreu, seine stets bewährte Tapferkeit dermalen,>t. wenn die Pflicht ruft, ebcnio zu Meiner Zufriedenheit auf dem Scirlachtselde zeigen wird, wie es dasselbe in den Kriegen bereit« getban hat und lo leere Ich Mein GlaS auf da- Wohl de- 11. Armeecorps und seine bewähr ten Führer." Hieran direkt anschließend. brachte der Kaiser ein Hoch aus den Großhcrzog von Hessen aus. Kassel. Heute früh um 10 Uhr war FeldaotlcSdlenst aus dem Bowlinggrecn vor dem Orangericschloß in der Aue. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, sowie die anderen hier an wesenden Fürstlichkeiten wohnten demselben bei. Oberpfarrer Ostcr- rotl, leitete den Gottesdienst »nd hatte seiner Predigt den Text 1. Eorinth. Ui. 13.: „Wachet, stehet im Glaube», seid männlich und seid stark!" zn Grunde gelegt. — Bei dem gestrigen Parade diner dankte ans den Toast Sr. Mas. des Kaisers der komman- dirende General des 1l. Armeecorps, General der Infanterie v. Grolmnn, mit einem Hoch ans Ihre Majestäten den Kaiser und die Kaiserin. Allerhpchsidic>clbcn verliehe» daS Diner »m 10'/» Uhr und kehrte», überall stürmisch begrübt, nach Schlob Wilhclmshvhe zurück. Hamburg. Unter der «imgekommenen Mannschaft der Barke .Jiji" waren fünfzehn in Hamburg angeniusterte Deutsche. München. Kaiier Wilhelm hat für die Armen der Stadt Münrhe» 10,000 M. dem Bürgermeister Tr. v. Widcnmahr über weisen lassen. Wie». Tie bisherige Untersuchung in der Angelegenheit der Fälschungen der iLvupons der Pfandbriefe der österreichisch-ungari schen Bank hat ergeben, datz ei» Berbrcchen einer weitverzweigten Fälichergesellschait vvrtiegc. Für die Ergreifung der Mitglieder derselben wurden 1M> Gulden ansgesetzr. »««w-N»»». ir Lcvl. rvliarenverlchl. Naumivolle I» New-tdort SV«. t><> »r New - Orleans s>, Hitimal.r laco 7.4a. da. «Rolie » »rrollierSs 7.?o. Klicker i.iinun,- z. LtatS rNerv» ver Oktober «4. Rolticr Kinlcuncuen loco rorv«. aancc >l-»- »>»-> rs »om. Meol 4 D. 2S E. Vetreibeirackn o> ,, gnrner >>e-. Ollober >220. Nollicr irlclrcn ver Sevtcmder IO»/,, ver Oltbr. >'>r'.... ver Deccniber ic«V». ver Ma, ln-/«. Kaffee Uro blr. i. Is» .»4,n»r> ver LUober ls.sr. ver Terembcr >2.42. Oertltches u«d Sächsische». — Im weiteren Verlauf der Verhandlungen deS VerbandStoge- derdeutschen B a u g e w e r ks - B e r n ts aen o s s e n s ch a f- r c» am Sonnabend wurde der Antrag Scllc-Derlin auf Ncvision der bestehende» Gcsuhrcntnrise einstimmig angcnomnicn. Ten nächsten Gegenstand der Verhandlungen bildete die Bekämpfung der Trunksucht in den Baubetrieben durch Aufnahme verschärfter diesbezüglicher Bestimmungen in dir Unfallbcrhütungsvorschriftcn. lBerichtcrilattcr Steinmetzmeistcr Schlick-Hamburg). Der VcrbandS- ing bcnuslrngte den VervaudSauSschub, im Pelilionswege üch an de» BinidcSratb zu wenden mit de», Ersuchen, bei Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes, betr. den Mlschranch geistiger Getränke Rück sicht daraus nehmen zn wollen, das; Bestimmungen getroffen werden, welche in ihren Wirkungen auch zum Schutze der BangewerkS- Bccufsaruvsscilscknsten sich dienlich erweise». Ferner wurde noch der Zusatzarrtrag Fclisch-Bcrlin angenommen, de» geschäftSslihrciiden A»sschnh zu beauftragen, geeignete Vorschläge zur Ergänzung der llnsaUvcrhütungsvorschristen behufs Bekämpfung der Trunksucht zu machen. Herr Zimniermeister A. Nicb-Braunschweig rcscrirtc ticrans über die Einrichtung von S a m a r t t e rs ch u l en. Dem Antrag des Referenten entlprcchend delchlv« der Verbandslag: Es soll dahin gestrebt werden, dah der Samariter-Unterricht eine stehende Institution bei den Bangewerks-BrrufSgenosscnschasten wird: ferner wurde der Antrag de? Herrn Fetisch angenommen, Samaritcrkurse namentlich in den Fachichuten für Maurer re. ein- zurichten. Eine längere Debatte veranlaszlen endlich die Nnznträg- lichkeitrn bei der Versicherung der Regiebanarberten, bezüglich deren der Verbandstag sich zur Annahme mehrere Anträge einigte. Ter Vorsitzende Herr Baumeister Jcliich schlob hierauf die Ver handlungen mit warmen Tankesworten und einem dreifachen Hoch aus den Verband der deutschen Bangeweiks-Bcrnfsgenosscnschasten. — TaS Stadtmnsenm ist von jetzt ab Sonntag- von 11—1 Uhr und Montags von 2—4 Uhr (statt 4—6 Ubr) unent geltlich geöffnet, an allen übrigen Tagen aber für die Dauer des Winterhalbjahre- geschlossen. — Resultat des 600 K i lo me te r-Fa b rra d re n n enS. Von 27 angrmrldetc» Herren fuhren am Sonnabend Abend 6 Ubr von Leipzig 1!) Radfahrer »ach Potsdam ab. Hier langten alS Erster Herr Hugo Zahn auS Lansigk um 12 Uhr 37 Min., als Zweiter Herr Pnndk-Berlin und als Dritter Herr Anton Blank- Bingkn an. Nach kurzer Rast traten genannte Herren die Rückfahrt nach Leipzig sogleich wieder an »nd kamen hier mit Herrn F. Vrink- manu-Berlln zu Vier Abend- 8 Uhr 25 Min. wieder an. Nach einem frischen Trunk Bier radelte» dieie Herren nach DrcSdrn- Trachan. wo die Herren Hugo Zahn, Prnrdt und Blank arstrrn früh 3 Uhr 4 Min. von einer Anzahl hiesiger Radiabrer jubelnd begrübt wurden. Einige Minuten später bestiegen diese keineswegs er» schöpften Stahlroüreiter wieder ihr Rad. nm daS 500-Kllometer« Nennen mit der Ankunft in Leipzig zu bcschlietzen. — Nachdem Him- mel-DrcSden 22 Stunden gut gefahren, kam er ans der Fahrt von Potsdam nach Dresden knr, vor Leipzig zum St»«. Die Herren Blank. Zabn und Pundt berührten nm '/»8 Uhr Llchatz und kam Erberer 0 Ubr 52 Min., der Folgende 0 Uhr 52'»Min. und Pundt 9 Uhr 53 Mm. in Sellerhausen an'S Ziel. Demnach haben ge nannte Radler 500 Kilometer Weg in 27 Stunden 52 Minuten zurnckgrlegt. Baner-Radebenl langt« als Vierter an. — Ein neuer Beitrag zur Littemtnr der Schulreform liegt ln der soeben erschienenen Scknst vor: „Die Wahrheit in der Frage der Urberbllrdnng unserer Schüler, von einem erfahrenen Schul mann" (Verlag. Julius Reichel. Dresden). Die genannt« Frage, die von allgemeinstem Interesse ist. wird hier von einem neuen GesichtSVunkte betrachtet. Der Verfasser erkennt an. daß. Dank der Fürsorge der Behörde» und Schulleitungen, die Schüler gegen wärtig weniger überbürdet sind mit Lehrstunden oder Arbeiten, aber — überbürdet mit Lehrern und girbt dabet der Uederjenaung Ansdriick, dos; i» dem zu weit getriebenen Fachlehrers»»?», der Grund liege zu den mnnnlgsachrn Klagen darüber, dag die Schule de» jungen Leuten das Lernen viel schwerer mache als nöthig und heilsam. Zahlreiche Beispiele ans der Er- fahrnng werden zum Bcwciie des Behaupteten angeführt. Als dnrchgreisendeS Hilfsmittel empfiehlt der Verfasser ». A. die Ver- »underung der obligatorischen Lrhcgcgenstiinbe (Zwanassächer). ES schwebt rhm eine höhere Schule vor, in der z. Ä. die neueren Sprachen dem freiwilligen Studium neben oder nach der Schule Vorbehalten sind. Als Grundlage für allen Sprachunterricht wlinicht er Lateinisch beizubebaltcn. aber das Deutsche als Haupt sache und eine allgemeine Bildung zur Borbereitung aut alle höheren Bernf-artcn. Borbedingung zur Erlangung deS Reife zeugnisse- soll der Nachweis sein. datz daS Ziel in den Haupt fächern erreicht ist, die mit Vermeidung der Nachtbelle de» Fach- ltbreishslem» gründlich betrieben weiden können. — Jedenfalls ist der Inhalt dieser Schrift für Eltem. denen die Schulfrage. die so viel Tausende ernsthast bewegt, am Herzen liegt, recht beachtlich. Auch gewinnt die Form der Darstellung der in langjähriaer Er fahrung gereisten Ideen: der Verfasser »st überall klar, überlegt »nd gewissenhaft. — Tie Frnerwrhr wurde gestern Mittag nach Ostra-Allee 7 gernscn , wo in einer Wohnung durch eine ouS dem Ösen gefallene glühende Kohle eine Quantität Bettstrob in Brand ge- ratkcn war. Die Mannschaften brauchten, da da» Feuer bald gelöscht war, nicht erst in Thätigkeit z» treten. ..-7 Meihen, 13. September. Wie vorauszusehen war. ge staltete sich daS 50jährige Jubiläum derMeihncr Lieder tafel nicht nur zn einem grosse» und schönen Feste für die Der- klnsinitglicder und ihre Gäste selbst, sondern ganz Meiden ist sozusagen mit in den Bann der dreitägigen Festlichkeiten gezogen. In allen heiteren und ernsten Stunden von Bcdentuna. die seit den letzten fünf Dezennien der herrliche» MiSnia, der viclgevricse- nen Perle deS Elblhalgebictes. geichlagc» haben, war rs die Lieder tafel. die, als der liedcrreichc Mund der Stadt, das Loos und Schicksal ihrer Hcimath und ihrer Mitbürger mitsang. miwerherr- lichte und niittrogen bals. In den schweren Zeilen des Krieges und den ernsten Stunden der Trauer erklang das alle liebe Lied und in fröhlichen Momenten half cS die Stimmung und die Lust erhöhen an den grossen geschichllichen und bemcrkenswcrthen städti schen Vorgängen. N»d daneben hat der wackere Verein durch kunstgcübte Geiangklrisliingen manches Scherficin ausgebracht, um Thronen zn trocknen und Notb und Elend zn mildern. ES war daher nur natürlich und begrcistich, dag die Meißner gelegentlich dieser goldenen Jubelfeier sich freudig nm das Banner stirer Sänger schaarten, nm ihnen die Zuneigung und Shinpathicen offen zu bethätigen, die sich der ansgezeichnete Männerchor rm hohen Matze während Jahrzehnten hindurch erworben bat. Tie Stätte, auf weicher die Fcstlichkrilcn ihren Anfang nahmen, daS Stadlthcatcr, war innen »nd nntzen reich geschmückt mit Flaggen, Fahnen, Taiinengrün »nd Blumen und diese belebenden Zeichen der Fest lichkeit pflanzten sich auch weiter ans dem Tbeaterplatze und dessen Umgebung in hübscher und geichninckvoller Anordnung fort. Das Theater selbst versammelte für die Festnnsführung ein elegantes »nd distingnirtes Publikum und wohl nur höchst seiten hat der Meißner Mulenlempel eine solche Fülle von Zuschauern gesehen, als gestern, am Tage der Festanssühriing der Liedertafel. Bo» Nolabilitöten der Stadl waren als Ehrengäste der Jubilarin er schienen : Geh. Rkgiennigsratli v. Kirchbacb, Oberamlsrichlcr Cas par!, Finanzralh Raiibei, Superintendent Dr. Kohischütrer. Bürger meister Schistner, Rektor Peter von der Landcsschnie. Sladtvcr- ordneten-Vvrstand Pros. Fiathe, ferner eine grotze Anzahl der Mit glieder des Stadtratlis-EollcaimnS, Vertrete, auswärtiger Vereine, darunter Reinhvid Becker, König! Musikdirektor Hugo Jüngst, Miillcr-Reuter, zahlieiche Deputationen :c. TuS Parauct und Parterre nahmen ausschließtich aniuuthige junge Damen und etwas crnsteracstiinmle Mütter, die iorglichen Hüterinnen der munteren, fröhlichen Jugend ein. Erönnet wurde die Aufführung mit der Jnbelouvertiirc, von der städtischen Eapellc unter Stadtmnsik- dircktvr Stahl gespielt und dem Süngerspruch der Meißner Lieder tafel, unter deren Licdermeister Herrn Moritz Weber Ein stimnningsvollcr Prolog, grvichlct und gesprochen von Herrn Schul direktor E. Rniche, welcher die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Liedertafel behandelte, vermittelte die weiteren Vor träge : „Morgenlicd" von Jul. Rietz, „Die Lerchen" für Sovran- solo »nd Männcrchor von F. Hitler, das bekannte reizende Solo- gnnrlett „stiller»! Lindenbannr" von W Sturm und „stntrene" von F. Silcher. Die Meißner Liedertafel sang diese Chöre mit trefflicher Sicherheit, mit Geschmack und jenem Schwünge, wie er erprobte Sänger bei besonderen Festlichkeiten besonders zu beseelen pflegt. DaS schwierige Sopransolo in Hiller's „Lerchen", ein Bravonrstück für kvlorirten Gesang, führte vortrefflich, leicht und arozwS Frl. Morgoretlic Win di ich au-, und wohl ganz speziell Vieser ausgezeichneten Milwilknng verdankte derEber seinen schönen und verdiente» Erfolg. Als Hauptwerk des AbrndS gelangte „Eo- lnnibnS" für Männcrchor, Solo und großes Orchester von H. Zöllner zur Aufführung. Die Eoniposilio» ist nicht liedcntend in ihrer Eisuidilng und nur geschickt in der Mache, aber sie stellt niißergcwöhiilichc Schlvicriglcile» an die Ansfiihrcnden. Die Sorgfalt und der Fleitz, mit welcher die El'öic und Ensembles slndirt und anSgcsüdrl wnrdcn, gereichte» der Liedertafel zu hohen Ehren. Alles ging präzise und sicher und dazu so geschmackvoll und natürlich vor sich, daß mit dieser ganz bcdcnlcnden Aufgabe die Liedertafel sich von Neuem daS Zeugnis? eine- vortressitchc» Männcrchores ausgestellt hat. Eine gleich warme Anerkennung, wie der Chor selbst, verdienen die Solisten, Frl. Margarethe Windisch und die Herren Rich. Lenz und Paul Windisch. Nicht jeder Dilettant dürfte eS den genannten Henen in der Ausführung der schwierigen und großen Particen glerchthnn und noch weniger wird man Sängerinnen begegnen, die aus Lust und Liebe zur Kunst einen ähnlichen Erfolg zn eruelen im Stande sind, wie Frl. Windisch mit der Partie der Felipa. Alle-, was die Dame bot. war nicht nur stimmlich sebr schön und wirkungsvoll, sondern auch erfüllt von wirklich nnisikaliichem Talente, wie man cs sonst nur in den Reiben von guten BerusSsängcrinnrn zu finden pflegt. Ganz besonders hervorarhvbcn zu weiden verdient dazu als Dirigent Herr Moritz Weder. Jedenfalls hat es seiner ganzen Hinacbung und mnsikcilischen Umsicht bedurft, um das ausgedehnte Werk i» solcher Vollkommenheit zur Aufführung zu bringen. — Der ontzrr- ordentlich warm und begeistert ansgriioniinenen Festanfsähriliig folgte ein EommcrS im großen Saale der „goldenen Sonne". Reicher äußerer Schmuck: Banner. Fahnen. Sängeremblemc und ganze Miniatur-Tannenwälder verliehen auch dieser Sammrlstätte Bn festliche» und fröhliche» Gepräge. Gegen 8 Uhr begannen die Wogen de» Verkehrs ledhast zu gehen und eine halbe Stunde später batte der Saal weit über 600 Personen gefaßt, die ziemlich nahe ziisaninienrücken mußten, nm einigerinaben Platz zu finden. Von auswärtigen Vereinen war om stärksten die Dresdner Liede» laset unter Reinhvld Becker erschienen — sie hatte 50 Sänger gestellt, darunter die MierrwinSka's ihres TenolbestandcS und die Scaria's ihrer tiefen Bässe. Ferner waren mehr oder minder zahlreich vertreten der Dresdner Mannergesangverein unter dem Königl. Musikdirektor Hugo Jüngst, der OcpbenS unter Müller- Reuter, der Dresdner Lehrergriangverein, der Arion und Amphion, der Biirnergesnngvrrein Opellvorstadt. Eichenkranz, Liederhain und Krieger-Gclaiigvcrein. Dazu gesellten sich Sängergrupven und Deputationen von Plauen-Dresden, Dippoldiswalde. Glashütte. Kötzschenbroda, Lockwitz, Pirna, Rabenau, Sebnltz, SeisrrSdors rc. lind endlich von Meißen selbst die Sängerverbindungen: Büraer- gesangverein, Hippokrene (die Künstler der Königs. Sachs. Por zellan-Manufaktur), Lebrergesanaverein. Singakademie. Glückauf. Kameradschaft, Concordia. Liederkronz. Immergrün, Germania und Harmonie. Den Eommers leitete Herr Lehrer Schroth von Meißen. Er brachte daS erste GlaS Sr. Majestät dem König und brausend erklang aus den donnernden Hoch » heraus wieder einmal die alte Snchscntrcue zn ihrem angestammten Fürstcnhanse. Der nächste Trinkivrucb, von Herrn Bürgermeister Schlffner auSaebracht. galt der Meißner Liedertafel und ihren Verdiensten. Durch Jahr zehnte hindurch sei die Liedertafel ungezählte Male eingestanden zur Linderung der Roth und zur Hebung von patriotischen Festen und Feierlichkeiten — ihr gebübre der wärmste Dank der Stadt Meißen. Herr Paul Windrsch, Vorstand der Meißner Liedertafel, dankle im 'Namen des Vereins und brachte ein Hoch den städti sche» Behörden. Diesen offiziellen Trinksprüchen solgte eine Reihe von srcicn Reden. Borträgen rc. Unter letzteren ragte namentlich ei» ebenso« geistreiches als witziges Gcdichl von Dr.Poetzsch der „graue Zug von Meißen" hervor, das förmliche Lachlawinen im Saale weckte. Gesaiig-ansfiihrnnaen der Meißner Vereine, der Dresdner Männerchöre und der anderen answörtigen Sängerverbindungen füllten die flüchtigen Stunden vortrefflich aus und bis spät in sie Nacht hinein ertönten über die stillen Plätze und Straßen Mei ßens ganze Dutzende von harmonischen Hach» und brausenden Vivats. Nur wenige Stunden später, nachdem die Letzten den EominerS verlassen hatten, lächelte die „Goldene Sonne" bereits wieder dem große» Festakte, welcher heule Morgen um 10 Ubr stattfand. Ticirr Aktns war der eigentliche Kernpunkt der drei tägigen Festlichkeiten. Ihm wohnten die Spitzen der städtischen Behörden, zahlreiche Deputationen und Vcrtrclcr auswärtiger Ver eine. die Jungfrauen und Franc» der Beicinsniiigliedcr und viele Damen ans der ersten Gesellschaft Meißens bei. Nach einem von der Meißner Liedertafel gcinngencn Choral: „Lobe den Herrn, meine Seele" sprachen zunächst die Herren Vorstände Paul Windisch und Carl Längefeld, um den Verein in seinem Bestreben zn würdigen und dessen thatrnrciche 50jährige Geschichte zu skizzlren. Hieraus wurde dem artistischen Lester des Vereins. Herrn Lehrer Moritz Weber, in Würdigung seiner Verdienste von Seiten und im Namen der Meißner Liedertafel eine goldene Ubr und den Herren Windisch, Längeseld, Lenz, sowie Frl. Margarethe Windisch die Diplome überreicht, welche sie zu Ehrcnmitglicdcrn des Vereins ernennen. Ferner erhielte» die hervorragendsten Mitglieder goldene Ringe und die verdienstvollen eine vom Verein geMstete goldene Medaille. Nach Erledigung dieser offiziellen Akte ergriff Herr Bürgermeister Schifsner das Wort, um der Meißner Liedertafel im Namen der Stadt Meißen eine prachtvoll nilsgcsührtr. in einem kunstvollen Rahmen gefaßte Anerkennungsurkunde zu überreichen. Die Frauen und Jniigfraucii Meißens überraschten die Jubilarin mit einem reich gestickten Fnhncngnrt. cinec Fahncnschürpe und Fahiicnbändern. Von auswärtigen Vereine» brachten die Herren Hofmiisikalienhändier Näumann und Ncinlwld Becker im Namen der Dresdner Liedertafel einen Colvssal-Tafclnnfiatz in Silber mit Figuren, den Lieg und Frieden darstellend, und eine prächtige Votivtasel »»lei Glas und Rahmen. Der Dresdner Lehrcrgesang- vercin überreichte einen großen silbernen Pokal, der Dresdner Orpheus und Dresdner Mäniiergeiangperein eine Votivtasel und ein Fahnenband. Ferner Nisteten vortrefflich ailsgeiührte Votiv- tafcin die Meißner Vereine: Bürgergcsangvcrein, Kameradschasl, Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs, Verichönerungsverein. die Stenographen, die Vereine Germania, Concordia und Harmo nie, sowie Fnhnenbänder und Fahnennägei der Elbgausängcrbund durch den Bnndcsvräsidenten -schwarze, der Dresdner Licdechain. Pirnaer Liedertafel und 18 andere Meißner und answärlige Sän- gerprrbindilngen Außerdem hob sich von den Fcstgcschenken noch ein Pokal in Meißner Porzellan ab, gestiftet und gearbeitet von Mitgliedern der Hippokrene, der Künstler der Königl. Porzellan- Monnfaktnr. Tic Verlesung von zahlreich cingegangenen Glück wunsch-Schreiben und Dreeschen und der Chor: „Zn alle» guten Stunden" bildeten den «Schluß dcS feierlichen Altes, welcher der Meißner Liedertafel die Ebicn eines Männergcsaugvcrcins ersten Ranges einbrachtc. Nachmittags 5 Uhr folgte eine, von Herrn Hotelier Ulilmann «Goldene Sonne) vortrefflich aiiSgcstattcte Fest tascl mit darauffolgendem Ball und morgen. Montag, beendigt eine allgemeine Fcst-Ansfahrt mit einem Extradampsschiis nach der Lößnitz (Heiterer Blick) die goldene Jubelfeier, die nicht nur den Mitgliedern der Meißner Liedertafel eine unvergängliche Erinne rung, sondci» auch den Gasten nnd der Stadt Meißen ein Ereig niß von Bedeutung bleiben wird — Kötzichenbroda. Nachdem die Gcneraldircktion der Stantsbahnen bei eventueller Errichtung einer Gasanstalt eben falls die Abnahme von Gas zngesichcrt, ist die Zeichnung des jähr lichen Gaskoniums. ohne Berucksichlignng der Anmeldungen aus der Grincindc Niedcrlößnitz, ans 160,800 Kubikmeter gestiegen Stadtbandirektor Pflücke in Meißen hat die Ansestigniig der Pläne für die Errichtung einer Gasanstalt, sowie die Kostenanschläge bis 1. Januar 1802 zugesagt. — Um zum Scdanseste in unbefugter Weise mit einer Waffe schießen z» könne», hatte sich ln Holler S Ziegelei in Gabkenz ein Zirgclarbeiler eine» Revolver gekauft nnd damit am Morgen des genannten Tages eine Anzahl scharfe Schliffe abgescurrt. Während der Mittagspause spielte ein anderer Arbeiter mit dem schart geladenen Revolver herum, was der Eigcnthiimer bemerkte. Als Letzterer die Waffe dem Arbeiter auS der Hand genommen batte, entladete sich dieselbe nnd dir Kugel ging dem Arbeiter, welchem der Revolver «rbgenonimc» wurde, in den Oberschenkel, so daß der Verwundete dem Klankenhauic übergeben werden mußte. — InMülsen St. Iac 0 b fiel eine 72jäbrige Iran beim Melken einer K»h mit dem Schemel uni. wodurch daS Thier er schreckte und zurückivrang, hierbkk aber die Greisin trat und ihr drei Rippen rindrückte. — Auch in Wurzen begeht in festlicher Weise die .Lieder tafel". die älteste gesellige Vereinigung Wurzens, das bOiährlge Jubelfest ihre» Bestehen». Am Sonnabend fand Abend» Fackü- IZI,»«, '«»Iggi!»>,!>« »>»»"» LW '-»n«r»«»r» WM.
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