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Dresdner Nachrichten : 18.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189109183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-09
- Tag1891-09-18
- Monat1891-09
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.09.1891
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Rr. 2VI Leite 2. »» Freitag. !8». Scvt. 1^91 'De. «. Ritter, chill in Leip »er Lrtztatnannlr ^dn >»er v Oehlschläael u«d RrchtSanwatt die ersten Beiden gehören der konservativen, nationalliberalen Partei an. De» zuerst Seuanntrn Geschick für das Präsidralomt ist allgemein bekannt. > Oedsichläael bat als Präsident d«S LandeStulturrache» wiederholt allen Anforderungen entsprochen, Schill ist im parlamentarischen Leben seit Jahren geschult — Betreffs der kirchlichen Begräbnisse gewisser ungetanst verstorbener Sinder verordnet da» evangelisch lucherische Landeskvnsistorium zu Dresden Folgende»: Denjenigen Eltern ungetault verstorbener Sinder, gegen welch« doS wegen Tausorr- röaernng und Dauwerwrigerung geordnete Verfuhren ohne Erfolg geblieben ist. stedt ei» Anspruch aus geistliche Begleitung und kirch Ehren de ^ ' ' der Gewährung in solchen Fall liche Ehren bei der Beerdigung solcher Sinder nicht zu, unbeschadet " "" ; de» kirchlichen Begräbnisse», sobald dieselbe auch len vom «eelsoraerlichen Standpunkte angezeigt oder doch unbedenklich erscheint. Aus solche ungelaust gebliebene Sinder, welche bereits zum Religionsunterricht zugezogen worden sind, hat >>ie vvrsleheude Besliininung keine Anniendung zu leide». — Herr Archldrakonus L > e«chke an der Annenkirche hat in einem Schreiben an den Kirchenvoritand der Johanniskirche denselben ersucht, bei der bevorstehende» Psarrcrwadl von ihm adzusrhen. ob gleich er vom Rache al» Kollaturdrhorde in Vorschlag gebracht worden war. — Zu dem dieser Tage in Leimig zuiammentrelenden Deut» scheu Ausrchuß für öffentliche Gesundheitspflege sind Seitens der hiesigen Stadtverwaltung die Herren Stadtrach.Hendel und Stadt- bezirkSaru Mcbriinalrath Tr. Riedner abgeordnet worden und gestern dahtn abargangen. — In der Sllbrechlsburg und dem Dome zu Meißen erlebten oie Mitglieder des JnnuiigsverbandtS deutscher Baugewerks- uieister vorg stern genußreiche, uivrrgeßliche Stunden. Die anßeriachsischen Mitglieder sprachen ihren sächsische» Brrussaenvsse» wiedertiolt lebhatten Dank »uS. daß sie ihnen den Besuch sowohl >enes herrlichen gothischeu Proianbaues. als diese» erhabenen kirch liche» Bauwerks verschafft halten. Mit vieler Sachkunde und seinem Kunsrgetühl uriheillen die deutschen Baumeister über die wundervolle Spätgvthik, in welcher die Aldrrchlsdura ausgesuhrt ist. über den Treppeiilhnrm »nt seiner Schnecke, die Balustrade», die kühnen, theils genippten, theils rippenlvsen Nctzgewölde der Sale, die BorhangSgeslalt der Feirsicr u. s. w. Auch die künstlerische Ausstattung der Säle, die Bemalung der Gewölbe und W»»dilächen unterlag einer iachmäiinischen Bcurtbeiluna Daß lene Malereien, welche, statt dem Hlmmelanstredeiiden der Pfeiler und Spannunaen ni solgeii. dasselbe vielmehr crdlchwer mache», mehr Vcr- als Be- wliilderung Hervorriesen, war begreiflich. Rach der Burg besuchte man den Dom. diese reiche Fundgrube architektonischer Schönheiten und gc'chichkiicher Denkwürdigkeiten. Leider war es den Bau- ineisiern nicht vergönnt, ein Eoncert in jene» erhabene» Räumen ainuhoren, wie eS doch das Festprogramm verheiße» hatte. Die Eilanbniß dazu war ivivohl von dem Domherrn v. Watzdorf in Dresden. als vom SlisisnnidikuS Dr. Franke i» Meißen ohne be- greisiichc Molivliung verweigert worden. Man hätte doch auuchme» lollen. daß ein einstes Kirchen Eoncert der Würde des GotteshaiiieS leinen Abbruch tbu» köniie. und daß andeleiicitS Buninciiler ein großes sach!iianni>chcs Jnleresse an der Akustik eines golhiichei, Bauwerks haben müssen In der Vrisaininluna wurden daher nicht gerade lehr „erbauliche" Bemerkungen über da» Slistskabiiel laul — Urlhette, die übrigens von der Mcißnci Bürgerschaft völlig gelheiit wniden Dieses Benagen eines lel'giös. knnslicrisch und 'achiilaiiniich werlhvollen Genusses war übrigens das Einzige, was den Auseiilhalt der dculschen Buugkwriksnceiller in Meihen beein- lrächiigie. Dieselben machlcn, nachdem sie im Bnrgkcller ein von Herrn Onenzei aiiögezeichncl anSgeslaiteleS Frühstück emgenominen. eine» Ausflug nach den rcfteud gelegenen Kloslerrnmen zum Heiligen Kreuz. Man kann die Besichtigung dieses rvmaittiichen Fleckchens Erde jedem Besucher Meißens warm enwsehlcn. obwohl der Weg dahi» bei schloarzaualinenden Fabrik Essen vorbeisiihrk. Im Gasthos zur Sonne in Meißen fand sodann ein Abendessen Natt. Hierbei brachte Obermeister Storz-Drec-den ein Hoch »ns ans da» malerische Meißen mir seinen herilichcit Bandcirlmäleru: namentlich dankle er der Meißner Bauhütte für den den Kollegen gewahrten gastlichen Empfang. Namens der Meißner Innnngs- meislcr erwiedcrke der Obermeister Vogel AuS den anderen Trink- sprüchcn lei erwähnt derjenige deSHerrn Siadtralhs Geher-Dresden ans den Verband, der rühmliches, ernstliches Streben ans dem Boden der sozialen Entwickclnng beweise, sowie der Tiiirkrprnch des Sludk raths Rieth ans Stuttgart. welcher Meißen als ei» wahles Paradies und die umsichtige Fcsisiadt Dresden reierlc. Mittelst LondcrzugS kelirle die Feslvcitanimluiig nach Dresden zurück, nachdem ue zuvor sich »och an der bengalischen Belenchiung der Aibrechlsburg und vieler Privalgehäude geweidet Halle. Die Bevölkerung Meißens aber gab ihren Besuchern bis zum Bahnhow ein Rohes. gastliches Gcleile. — Gestern nnlernnhm bei Beidandsiag. als Schltiß ieiues BeisammensciiiS. einen Ausflug nach der bicibesuchlcii Ediiiunds- kiamm in Böhmen. Mehisuch winde der Wuistch laut, inan möge doch in Zukunft, wenn Wanderveriaminllingen in Dresden statt- siiiden. dieselben »ich! mehr vorzngSweiic »ach de. indem sie w ber Behauptung. da» der Mger zadlung«untad«a ge» worden sei. an und für sich eine Beleidigung nicht erblickten, so lange^diese Bebauptm,^ nicht wieder bessere» Wiss hauptung degiisssois icrnoer ttmnanv augemein verrachler. Lvollle man v> daraus Gewicht legen, daß die Zahlungsunfähigkeit eine» l auch ohne Berschulde» desselben eintreten kann, so b jedenfalls die ohne weilere Einschränkung in Bezug lange diese Behauptung nicht wieder bessere» Wissen ausgestellt iei. Da» Reichsgericht dagegen südet Folgende« au». Die Be et» Kaufmann lrr zahlungsunsähig gewordrn, schließt giisssmähig dir n-eitere Behauptung in sich, er iei i» eine Lag, gerathen, welch« jrdem Gläubiger da» Recht giedt. aus Kontur erkennung anzulragen. Die Verhängung de» Konkurse» zieht aber inr den dadurch Brtrr'fsrnen eure zeitrvetllae Schmälerung der Edre insofern nach sich, als sür die Dauer de» Konkurse» gewisse allgemeine staaiSdürarrliche Rechte nicht auSgeübt werden können. Dazu kommt, daß der kuusmännischr Verkehr wesentlich aus dem Personalkredit beruht. Da» Vertrauen aui dir Persönlichkeit de» Schuldnet« ist e». wa» in erster Linie den Gläubiger zum Kredib geben veranlaßt. Die prompte Erfüllung der übernommenen Ver drirdlichkeile» erscheint daher nicht dloS al- eine durch das Recht, sondern auch durch die Sittlichkeit gebotene Pflicht, und die Lässigkeit in der Erfüllung derselbe», namentlich aber die gänzliche Unter lassung dieser Obliegenheit wird deshalb, wie jeder andere Verstoß gegen dle Sittlichkeit, als ein die Ehre des Individuum» ickmä lernder Umstand allgemein betrachtet. Wollte man hierbei selbst Kausmann» würde doch g tn Bezug aus einen Kaufmann gemachte Aeußerung, er sei zablungSunsäblg geworden immer die Möglichkeit für dir Annahme vssen lasse», daß er durch rigencs Verschulden in diesen Zustand geralherr lei, eine sür die Ehre des K»nsi»ai»iö klänkende Annahme, da jede verschuldete Zahlungsunfähigkeit eines Kaufmanns einen Verttauensbruch gegen über seine» Gläubigern enthält und daher als unehrenhaft erscheint Das; aber der einem Anderen geinachte Vorwurf einer unehrr»- hasten Handlung eine Beleidigung enthält, ist nicht zweifelhaft — Daß zwei Brüder a» einem Tage ihr 30jälmgeS Amts- iubiläui» begehen, dürste eine Seltenheit sei». ES ist die» künftige» 1 Oktober bei den Gebrüder» Klingöohr der Fall, von denen ber ältere am hiesigen König!. Ainlsgcricht als Depo silenkassenbuchhaller. der jüngere an hiesiger Frauenkirche als Kirch ner und Rechiiungssührer in großer Treue und Gewissenhaftig keit wirkt. — Nächsten Sonntag Vormiltag halb 12 Ubr wird das neue städtische H o he n t h a l-Haus — Hohenthalpay 7 — feierlich ein- geweiht Ruch einer Benchlignng des Hauses selbst und seiner Einrichlung eröffnet ein allgemeiner Gelang die sesliiche Weihe, woraus der Deeemenh Herr Sladtralh Schmidt, eine Ansprache hält. Daran schließt sich wieder Gesang, welchem die Weibrirde de» Hansaersflichen ArchidiakvnnS Waner folgt. Gebet und Segen und ein allgemeiner Schlnßgesang beende» die Feierlichkeit. — Die am Sonntag in Delitzsch stattgcfundene Einhüllung des SlanddildeS von Sch nlze-Deli pich wnide durch eine» CkoralvcrS eröffnet Hieraus hielt Vorschußvereins-Direklor Pröbst- Münchcn die Werherede. Indem er den Lcbcnsgang dcs Geseierlen in großen Zügen schilderte, hob er hervor, wie Schul,e s Lebens- werk aus bescheidenen Keimen sich allmählich entwickelt habe zu dem mächtigen Baume, als der es letzt segenbringend dasleht Schufte, so sübrlc Redner weiter aus. habe in der von ihm ange- rcgien Sache gealbeiiet als uneigennütziger Mann: den» er habe cs mit seinem Gewissen nicht vereinbaren könne», eine sür ihn zu- sainiiieiigcbrachie Ehrengabe von l50.«>0«> Mk. als sei» vcriöniicheS Eigenlbum uiiziliichinen. sondern habe diese Lnnime zum größten Theile sür d!e Fördernng von Besliebiingcn aus dem Gebiete des Genossenichasts- und Volkst'ildnngSwesenS beslimntt. Bel all' diesen Bestrebungen aber habe er den nationale» Gedanken hoch gehalten. Am Ende der Wrihrcde siel die Hülle und es wurde von einer Bereinigung der dortige» Gesangvereine das Bundcslied „Binder, icichl die Hand zur» Bunde" vorgelragc». Hier >ns nbkl-' gab Herr Branddirelkor Schul;c im Raine» des Denknial-Komikees das Werk an den Bcrttrlcr der Sladt. Herrn Bürgermcislel Reiche. Das lici cmpstindene Otto sche Lied „Ich kenn' ein^ Hellen Edclnei»" ichloß die Feier. Das Tenkinal ist von einem Delitzscher Kinde, dem Münchener Bildhauer Weißcn»eiS, ousgesührt. ES bcslchl ans einer 2 Meter M Eeniimeicr hohen Bronceslutne. die sich durch schlichte, aber charaktervolle Haltung der Figur auSzcichnet l die große Achnlichkeil mit Schulze wird von Allen, die den Verewig ten persönlich gekannt haben, cinnimmig bezeugt Ei» ll Meter Haber Sockel von grauem und rolhem Grämt dient als würdiges Pvsiamciit. raaeSüeschichtt. DentschcS Reick,. Tie „Boh." widerrust ihre vorgestrige wivit angezweisclie Meldung in sol„cndem Telegramm: Alle Be- hauviungen belrefsend die Bcmlche. die Spanining zwischen dem Kaiiei und dem Fnrslen BiSm -ick auSzuglcichc». beruhen aus nnuchligen Bvlaiissetziinge» >i»d sind völlig unbegründet lieber eine» Falt von Gchorsamsveiweigeruiig beim Militär, der sich vor etwa zwei Monaic» ereignet bat. und bei welchem meist Berliner belbciligr gewesen sind, wird dem „Bcrl. Tgbtk" ein im elfte» ans Krvloichin bcrichiet: Ei» Rckrilt. d. h. ein im elften Jahre , ubcrianfeuc» ^ der Tienslzcik flehender Mann von der I. Koinpagnie de» Füsilier- Klamm, sondern nach den mindestens ebenso schciiSivetthen Dlicilcn j llcegluwnls Rr. 27 j..v. Slcinmeh"- war von dem Hailptniann aus der sächsischen Schweiz, z. B Schciiidau. Ralhen u. >. iv geleilen ! Wachlposlcii iiberraschk und ichlaiend bctroisen worden Tei Ofti- , -Der Rath Hai von einer Slisluiicz des hier verswibencn! zier war über dieses Vergehen derart entrüstet, daß er sich entschloß, Poftniciftcrs August Bencdicl Blnher in> Betrage van li>M Dhalem ' die Konipagnie eiwas ich-irs .znsanimcnilinehinen": er ließ dieiclbc die Zinsen als Stipendium für einen Sttldircndeii zu ber- daher am nächsten Sonntag viermal mm Appell niitrcie»: beide» geben, der mtt dem Llifler oder dessen Ehesrau veiwandt ist. Im ! ersten drei Malen waren die Mannschaften vollzählig erschienen, alle sich icdoch ein solcher nicht meldet können diele Zsnscn an j vei dem vierteil Appell aber, der Abends 7 Ubr ilaltsand. fehlten . Eine bedeutsame Erklärung hat Yen vtnaer sich zu Schulde« kommen lassen, indem er tn einer Rede im Berliner .Feenpalast' über den bekannten Antrag von Domelo Rieuwenhut» aus den» Brüsseler Kongreß, bei ressend den .Militarismus", Folgendes sagte: .In Deulichlarrd vlskutire man nicht einen Anttaa. wir Rieuwenhui» ihn gestellt bade (Verweigerung der tzeereSwlae). sondern wenn man die Ausführung desselben für möglich Halle, wende man da» Verjähren un." Der Bericht verzeichnet dahinter: „Stürmischer Beifall" »Die innerste Gesinnung der Lozialbemo traten", sagt die »Krruzzta ". ..kan» nicht besser beleuchtet al« durch viele Erklärung und durch dielen „stürmischen T Gleich vaterlandSlr'» wie^RieuwrnhuiS. sind die deutschen Sr^ztal demvki andere hilssbedürskige Lludireide. welche aus Bcieneld. Grnn- h.sin oder aus Dresden stamme», vergeben werden. Bewerbungen und bis ;nm 30. Lkiodcr d. I. schrisilich beim hicsigen'Sladiralh enjubttugen. — DaS in Berlin erscheinende Sport Blatt „Turs" schreibl die Präposition aus für einen Dislanzrirt von Berlin nach Frankfurt a. M und zurück — ea. 1200 Kiloinekcr — frir Pr'erde Der Lander, zu reilcir im Mär; UE. EhienpreiS gegeben vom „Dun" sür de» siegenden Retter und IMHXiMk. davon »iO.OOO Mk. dem erilen. M'k. dem zweilcn. l'OXR) Mk dem dritten »nd '>OMk dem vierren Pferde. Ei»sutz:XiOM'k.. halb Reugeld. Pttrde- bc'itzer. welche Pferde zu »ennrn denbsichiigrii. könne» das Nähere vom Bcrlag des ^Turr" rn Berlin, Lindcnstraße N. crsahien Dislanziitte bilden letzt einen dclicblen Spork der berittenen L'si- ttere in Deutschland. Oesterreich und Rußland und sind, wenn sie nicht bis zum Ruin der Pferde gesteigert werden, cm wirksames Borbereiluiigsmttrel sür den Kriegsfall. — Zu Len R ennen am kommenden Sonntag nur die degacme Ettcnb»hnverbindung ab Fildern 2l Mann, von denen 2" im dritten Jahre dieiilc» und demnächst als Reservisten enll,sse» werden svllkcn. wahrend einer im zweiten Dienstsahrc stand. Kurze Zeir »ach dem vcrsehlken Appell lras der bcrresicnde Haupmrann die auSgedlicbeneri Mannicharien aus der Slraße; er hicll sic iosorl an und veraniahlc Ihre Festnahme. Tie Leute wlirdc» in Unlci'nchnirg genommen »nd im kriegsgericht lichen Verjähren abgcnrtheiit. Hierbei wurden 17 Mann zu ,e 18 Monaten und 3 zu je 2l Moirale» Festung vernrlheilt. — Wir geben diele Mittheilung unter aller Rewrve wieder. Vermulhtich wird der Fall >o gelegen haben, daß die 2l Mann einen vierte» Aopcll »rcht erwartet habo» und ansgegangen sind, ohne Erlaub- niß hierzu zu haben. DaS ist aber kein sensalionclles Verbrechen, wenn schon daran, gehörige Strafen sieben. Nach aus München vorliegenden Nachrichten sind die Handels- verlragsverhandiungen in drn lctzien Tagen wesentlich sorigeichntten. Es icheint, daß Denlschl ind und Oesterreich daraus veizichler haben, die Tauer des Vertrages von zwölf Jahren seitzusetzen und daß Sonntag führt nicht sie ,etzl mit der von italienischer Seite vorgeichlagcnen sechsjährigen Böhmischer Bahichv'. Dauer cinoerstande» sind Ebenso haben drcirlben ihre Forderungen betrrsss der Gewcbe und der Maschinen weientlich herabgesetzt, so en Unterhändler nunmehr hieraus bezügliche feste om Überbringern ÜNIieilig hostt nia». daß die ...» nnlernehmeilde FrihrwerkSbesitzcr beabsichiigcn. ca. 2tt Om nibiinc anszustellen. welche Äelegenhctt geben, den Rennplatz auch! daß die italienische vom ber Pirnaischen Ehausiee aus zu erreichen. Tie Ausstellung i Vorschläge aus R Vierer Omnibusse, ähnlich wie zur Vogelwiese, findet an folgenden! Verhandlungen Ende dieses Monats zum Abschluß gelangen drei Orlen statt: Neumarkk. Piriiasicher Platz (Moritz-Allee) und > dürften, niw'traßen« und Prrn isichestraßen-Ecke. Die Absahrl zum! lieber die Expedition Zelewski therlt Leutnant a. D. Blümcke. ermplatze beginnt von 12'- Uhr an in imnittcrbwchener Folge früher Offizier der Schatzttupve. dem „Hirschb. Tgbl " noch Fol- ^s haben vor Allem die aus der Neustadt kommenden Pferdebahn- gendes mtt: „Bereits Milte Juni ist Herr v. Zelcwski mit einer wagen guten Amchluß aui dem Neumarkt. Ter Halteplatz Lenrw- > incl. Träger fast 1000 Manu starken Expedition gegen die im 'ttaßcir- uno Pirrral-chestraßen-Ecke dient zur Beförderung der mit l Hirrlerlande von Kilwa hausende» Mafili ausgcbrochen. Dle Ex der Linie Schaierstraße-Fürstenilraße ankoinmenden Personen, und der Haltepunkr am Punmschen Platz (Moritz-Allee) rst günstig sür den Verkehr ans der inneren Stadt. Außerdem wird die Slrieiencr Pferdebahn in Verlängerung ihrer Linie Schäserslraße-Strieten Omnibusse bis ans den Rennplatz soittühre»: ebenso findet eine Verlängerung bis zum Rennplätze der neuen Pferdebahn in ihrer Linie Friedrichstraßc-Pirnai'che Chaussee statt. Der Preis betrogt pro Pcrwn ca. 25 Pfennige. — ES heißt, daß persönliche Freunde und Verehrer des Oberst leutnants M. v. Egidy Vorderettlingen getrosten haben, um eine Eaidn-Stiftung in s Leben zu rufen, die den Zweck ver- »algen soll. im Sinne der „Ernsten Gedanken" solche» Bestrebungen Vorschub zu leisten, die sich mit den religiös-sittlichen Ideen Egidy's decken, yrrr v. Egidy will um 1. Oktober zu dauerndem Aufent halt noch Berlin überstedeln. Jnzwrjckicn haben die „Ernsten Ge danken" Uedcrsctzunaen m sechszcdn Sprachen erfahren. — Herr Hosraly Dr. Peschel begrebt sich am Sonnabend nach Wöbbelrn, um am Sonntage bei der Feier an Körner» Grab namens der Stadt Dresden einen Lorbeerkranz niedrr- hen Theile der am Abend de» 23. d. M. im daselbst zulegen. — Im musikalisch«. Gewerbehause stallsindenden Körnrrseier seiten» der hiesigen lilicrarischcn und künstlerischen Vereine werden Herr tzofoprrnsänger Perron und Frau Bauer-Zicch lHarse) Mitwirken. Der von Kennen, als vorzüglich bezerchnele Prolog ist wie der verbindende Text zu den lebenden Bildern eine Dichlang Rudols Stegmann's. — Daß es eine Beleidigung ist. wenn von einem Kauf mann behauplet wttd. er sei „bankerot t" oder .alle", hat das NeichSqericht entgegen zwei Vorentscheidungen unterer Instanzen restgestellt. Beide Vorinstanzen batten dir betr. Klage abgewiesen. pedttion bestand fast aus alle» verrügbarrn Kräften, war auf's Lorgsättigste ausgewählt »nd ausgerüstet. Herr v. Zelewski wollte mit derselben in großem Bogen aus noch nie von einer Expedition bcschrittenen Wegen bis nach Mowapwa Vordringen, hier wollte er sich Ankang August durch eine von Baganroyo für ihn abgedend« Karawane mit Lebensmitteln. Munition und Tauscharlikrln neu aus- rustcn und den Umständen gemäß weiter gegen dle Mafili openren. Um die Mafili zu überraschen, waren die Absichten der Expedition möglichst geheim gehalten: doch wurden einige Tagemärsche von Kllwa die L-rgerstellen der Masiit verlassen gesunden, die nach der Grüße derselben auf 3—5000 Mann geschätzt wurden. Herr v Zelew-ki, der wohl erwarte« hafte, hier mit ihnen zusammenzu- sroßen, sandte Leutnant Prrnze mit seiner Kompagnie nach D«r-rs-> Snlanm zurück, der Milte Juli dort eintraf, zur rechten Zeit, denn einige zum Viedkaus ausgezogene Deutsche brachten die Nachricht, sie halten nicht weiter al» drei Tage Vordringen können, da die Mafiti dort wären. Al» diele ungläubig ausarnommene Nachricht durch flüchtende Jumbe» bestätigt wurde, sandte man eiligst die Kompagnie Prinz« gegen dieselben. Die Mufiti waren also durch Herrn von Zelewski nach Dar-«»-Salaam gedrängt worden. Ter weitere Verlaus ist mir unbekannt." In einem klerikalen Blatte lesen wir: »Ob ongesicht» der jetzigen gespannten Lage eine Volksvertretung sich finden wird, welche dir Verantwortung für die Verweigerung wichliger Milrtär- sorderungrn übernehmen will, ist eine große Frage, mir glauben es nicht? Mittwoch Nachmittag brannten infolge eine» plötzlich entstan denen Fliwsener« in dem am Frischen Hast gelegenen Dorfe Nen- passargr 32. in dem benachbarten Altpassarge 5 Häuser ad. Meh rere Personen werden vermißt. , werde». estn „stürmischen Beifall". sind die deutschen Sozial- ralen nur klüger Sie wolle» idren Gegnern keine Waffe in die Hand liefern, wollen auch Gegnrniabrcgkln der Regierung wie der Militärbehörden nicht vorzeitig vrovozire». E» ist vcrc-jchnend, da8 gerade ein geschäftskundiger Jude in dieser dvppel.üngigrn Weise sprach. Da» Verfahren soll „angewrnbet" werden, wenn »ran eS für .möglich hält", d. h. wenn man dle Mach« ha«, es drirchzusühre». Und wann glaubt »ran, daß das letztere der Fall sei? Die Antwort ist leicht zu geben. Sv klug sind Herr Singer und Genossen auch, daß sie mit ihren meuterische» geheime» Ge vairken nur dann hervortreten würden, wenn die deutsche Armee eine Niederlage erlriden sollte. Eine Regierung und eine Armer, die gesiegt hat, ist so stark, daß sie einer meuterischen Bewegung kurzweg den Kops zertreten kann. Bricht aber im Falle einer Niederlage Verwirrung herein, dann kann — so denkt man — der Versuch gemacht weiden, revolutionäre Pläne zu verwirklichen." Bon der Tbätigkeit der Polen in der Diaspora giedt folgende Meldung der .Pv>. Zig." Kunde: Der Verein der Polinnen >» Moabit bei Berlin, welcher vor einem Jahre gegründet wurde, hat eine Privatschule in s Leben gerusen. in welcher gegenwärtig 38 Kinder inr polnischen Leien und Schreiben »nlerrichiet werben Am 5. d M. beging der Verein sein erstes Jahressesl mit lebenden Bildern aus der Vergangenheit Polens und dem Gesänge polnischer Lieder, wie .'Noch ist P 'len nicht verloren" w. Die Väter dieser Kinder sind zur» Tdeil Deutsche. lieber die Meillcrei an Bord des „Presideitte Pluto" bringt das „Hamb Fdbl." einen ausführlichen Bericht, dem wir Folgen des entnehmen: Der 17iährige Joiö Luis Errazuriz. dessen Familie eine hervorragende Rolle in Chile gespielt hat, war in der Zeit, ivo .Presideitte Pinto" in Kiel unkam, in Hamburg. Am 3l. August reiste er heimlich nach Kiel uiid es gelang ihm. an Bord des ..Presideitte Pinto" zu kommen. Er meldete sich bei dein Koinmandanleir unler der Angabe, daß er der Präsi- dentenpartei anaehöre, und wurde daraus als zweiter Zahlmeister angeslelll. Die Besatznirg vom .Presideitte Pinto" besteht aus ca. 2-30 M nur. darnnlcr aber nur 45 chstenische Soldaten. Tie übrige Mannschaft setzte sich zusammen aus Italienern. Franrosen und Spanien,. Die Idee von Errazuriz war. die tüchtige» chilenischen Soldaten zur Flucht zu bringen in der Hoffnung, daß die übrige Mannschati sodann meutern würde. Am 3. September batte Erra- zanz die Sache schon Io weit vorbereitet, daß 25 Soldaten sich be reit erklärten, ihm zu folgen. In der Nacht zum 4. September sollte der Plan zur dln-sührnng gelangen. Eine liefe Liinkelhert mit Nebel und rslnrin begnnsligle >ein Vorhaben. Die Säcke der 25 Soldaten waren schon in daS Boot hernniergebracht. als ein iungcr Osiizier, der durch das Stoßen des Booles gegen die SchissS- scitr geweckt wurde, hcrauskain und sab. was vor sich ging. Errief nun zwei andere Offiziere, die mit Revolvern an dle Schrsss- seire herankamen und in das Boot dcrunterriejen: „Wer da?' Da keine Antwort crfvlglr, wurde aus die Flüchtlinge geschossen, aber Niemand verletzt. ES wurde dann daS Schiss alarmirt und er mittelt. daß Errazuriz und der BvolSmann fort waren. Ter Kapi tän beorscrke sofort eine Verfolgung, und drei Offiziere und vier Mann erhielte» die Ordre, Errarurrz tobt oder lebendig znrückzn- bringen. ES wurde nach dem Arnistroirg'Iche» Schiss „Dradge" sianalisirl und die Verfolger begaben sich dort an Bord, um mtt dem „Tuldge" besser die Verfolgung bewerkilclligcii zu können. Erst bei Tageslicht konnte dle Verfolgung fortgesetzt werden, ti Uhr Mor gens hatte »Drndge" die Geflüchteten getunden, welche damals nur ca. 1', Stunden von der dänischcn Küste entfernt waren. Die Offiziere und Mannschaften vom „Pinto" nabmen E. und seinen nährten gefangen. E. wurde in die Dampsbarkasse des „Pinto", welche alsbald anlegle. herndcraebracht und an Händen uiid Füßen gebunden. Ter Kapitän ließ E aufftden Boden der Barkasse Hin wersen und verbot ihm unter Androhung der Todesstrafe zu spre chen. auch schoß er einmal dicht über den Kops des E hinweg, als dieser sprach. Als E. an Bord des „President«: Pinto" kam, wurde er dem Kommandarilcn vorgesührt und dieser theilte ihm mit, daß er am nächsten Tage erschossen werden würde, woraus man ihn in ein dunkles Gefängnis; sperrte. Tic Unteroffiziere svrderle» inoeH die Mann'chaste» zur Revolte auf. Der Kommandant sah die Lache als eine so bedenkliche an, daß er das Todesurtdcil anshod und E. in eine bessere OffizrerSkabine schassen liex. Inzwischen kam das Schiss nach Euxvaven. wo die Erlösungssiunde für Errazuriz schla ge» sollte. Ein kühner Streich, dessen nähere Umstände nicht er zählt werden könne», gab ihm die Freiheit wieder, und am Frei tag Abend paisirle er Hamburg. Frmikreich. .Von allen Bühnenwerken der grauen klassischen Vvrzcil a» bis ans unsere Tage ist noch keirrs unter außergewöhn lichere» und anssälltgr»,» Verhältnissen in Szene geacmgen. als vorgestern Rich. Wagncr's ..Lohciigrin" in der Pariser Große» Oper. Scho» von Nachnrlttags 4 Udr an begannen sich aus dein Overnplatze drohende Gruppen zu bilden, weiche die Polizei c»tt- forderle, zn cirkulircn. Von hier ab mußten zahlreiche Verhai- innaen criolge». Kurz nach tt Ubr besetzte eine Kompagnie repirbli- kanische Garde de» Opemplatz, während eine Schwadron Kavallerie dicht vor dem OberiiharisÄilstiellllna nadm Gleichzeitig begänne» mehrere Hunderl Polizisten strategische Manöver, um die Umgebung der Oper zu säubern und die Oper vollständig zu isoliren, war augenblicklich ohne sichtbaren Widerstand aiisgcsührt ward. Tie Leiter der beabsichtigte» Maiirsestaliviicn hatten ihr Hauplgnaltier in einem Bierhanie der Halcvy-straße aufgeschlagen und von dort wurden dann auch verschiedene Skandale in Szene gesetzl. Die Manifestanten wollte» zuvorderst die Perionen, welche zu Wagen oder zu Fuß sich in die Vorstellung begaben. instillire» n»o die Taiilen mit Kvlh beweisen. Diese und ähnliche Vorsätze wurden icdoch von der Polizei verhindert und bei dieser Geiegcndeit er folgten cg. 00 wertere Verhaftungen. Gegen 9 Uhr stimmten ver schiedene Gruvt"'» die Marteillcrise an Hierbei kam es wieder zu zahlreichen Verhaftungen. Am schlimmsten wurde der Skandal gegen 10 Uhr. Eine Menge von 200 bis 250 Personen manisettirte lobend und brüllend vor dem in der Nahe der Oper gelegenen „Ccffu Hannovrc" und zertrümmerte durry die Sirinwürse und Stockhiebe die Schaufenster desselben. DaS Ccffä wurde sofort geschlossen. Gegen halb 11 Uhr schien die Erregung der Kuird- aebendcn im Wachsen begriffen zu sein; die Menge sang in einem- sort die Marseillaise und ries: „Hoch die Republik!". „Hoch Frankreichvereinzelt wurde auch der Ruf laut: „Nieder mit Wagner!" Tie Polizei schien vorübergehend der Uebermacht weicken zu müssen: wiederholt gelang eS der erregten Menge, aus de» Opemplatz zu dringen. Nach 11 Uhr begann sich die Menge langsam zn zerstreuen: dle Kundgebungen dauerten zwar noch fort, beschränkten sich icdoch auf daS Absingen der Marseillaise und aus die wiederdolten Rute: „Hoch Frankreich!" Tie meisten der waren bis dabin gegen IOOO Verhaftungen erfolgt. Die Vor stellung des „Lvhengrin" vollzog sich indessen sehr nihig und würdig. Der Eintritt der Besucher geschah ohne jeden Zwischen fall, ebenso die Leerung de» Hunirs nach Schluß der Vorstellung. DaS Werk batte in allen seinen Tbeilen einen glänzenden Erfolg und e» ist nun, nachdem der erste Sturm vollständig abaeschlagrn wurde, alle Aussicht vorhanden, eS dauernd aus dem Repertoire der Großen Over zu sehen. Die gesammte Pariser Presse, mit Ausnahme einiger Hetzblätter, bespricht die glänzende Aufnahme des .Lvhengrin und drückt die höchste Befriedigung über die wirksame Unterdrückung der Kundgebung-Versuche, sowie dir H ff- nung au», daß die vorgestrigen Vorkommnisse sür die Kund- gebenden eine Warnung lern mögen. Fünfzig der vorgenommeneu Verhaftungen werden ausrecht erholten. Der Ministerpräsident von Jreycinet hielt om Grabe seine» Freunde» Julr» Grevv in Mont-ious Vaudrey die erste Rede, in der er zuerst dem wohlwollenden, treuherzigen, biederen Menschen das schönste Zeugniß ausstellte. DaS erklärte, wie alle seine Mi- schüttem. Nach vieler Einleitung schilderte der Redner die Rolle, e Grcvy als Nachfolger Mac MahonS an der spitze der Revu- ik zusiel. ES war kein Leichtes, nach den langen bartnäckigcn erschüttern, die ' blik . ... Kämpten die Geister an einen friedlichen und regelmäßigen Gang einer Vrrfaffuna zu gewöhnen, die dem StaatSobcrbauvte säst leine
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