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Dresdner Nachrichten : 25.01.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190001259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-01
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- Dresdner Nachrichten : 25.01.1900
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» » » U»r Stach«. , pi«t«t>r. » ». Lr«teigentart». »I« I IpEtg« SrundjrU« <ca. 6 Sillxn, 1ü Pt., Änktiadtgungen auf der Privat» seit« gelle A» Ps.; Doppel,eile «unter,,, SÄch* t«--esand« «0 P». «nmd,e»e t>,r Montag« oder »ach Alltagen 20 Pf. >Nr Famillamachrichte» u. > « ), de«, w Pi- — Lludwärtia- Auftrl,« nur ao^n Sorauadeioblung NetegblLrer werd mit,0 Ps- berechnet. Ktr Mckgade «»gesandter LchristMll» lein« BerdmdltchkeU. Fernlpkechanschlußr »«t I Nr. 1t »r- N«. LOtt«. Dt« »Dresdner Nachrichten" erscheinet, »»glich Morgen». GegrSu-el 1856 NMräielite.lappen, lavelaeks, d««tv btUIxst« l'nelve. SvkI»tr«vIt-AL«^vr, fi-Lusnsln. nun 7. !len» Dresden. Ikeotaurant UmMer IVIsiMIIe. " Illkaboi . 6«rl kam borg swpüoUt soills angsnabm vsotilirtsn I-ok»litLt»u stllvr xsnsixckn keacdtunx. -H Sauptstr.30. H H Nrvricki»«»' Zs»«1»rlvlit«»" 2üllaer»trs««6, Leke «liLenvoersl^assv «wpüsklt sied rur Lovatims von lonsrstei» un-l Ldoa»«a»oiit» für obix« '/slkinx. zzkspiemsmiiliM e. 8. kllM kiillmimliliiell kür Liatt-, ILIumnkU88ö, tcrummv, X-, vorlcürrto, xolädmte. krnttloso Loino. Xoie- u. Lükt8tüt2wa8edioso, sinieotrscß- ML8cdmoo, für Uiiftxslenlc-Llltrünäuvx ».Vorrenlninx sie. tsrtixt als Lpvrialität »anNsstvt uns vrtkopäN 1'r»N6»8tra88o 14. .1UX8ÄkIl6N; RuLköll, korrilLjrsv, Lsrte. >- b !>i!. 8. !üse>n!8eln>c!i sen.. IVIsi'ieiisli'ssse 22 Nr. 23. Bergarbeiterausstand in Oesterreich. Hosnachrichlen, Wohlthätigkeitsveranstaltimgen. Mutbmaßl. Witterung: I4 r, Handels- und Gewerbekammer, Kohlcnvcrkehr. Philharmonisches Concert. Trübe, neblig. I vgill^p S.v v"» Steuerreform, kür äio ^louLto kedtlisi' ,,e Hin »sräan LsrnxsdsstoUunxsn ank äis „vrsocknsr dkLedrlokton" kür vr«»<1eri noä ät« Vororts »lassvltr, l'Iarro» unä I.iiklan dsl äor Haupt-OssodLttsotsUo, VLarieustrasse 3S, null allen Xsdsn-L.llNLdrnsLt«llell rmn kreis« von 1 ALK 7^0 L»ts, ktir »nsväi'1« bol ilsn LtlssrUedsn koeiLnetaltsn lw lloutsebsn Lolvksxsdtvts 2n > fflk. 81 tu Oesterrelcll-vnxarL ru 1 volüle» SN ILrearero anxenowwen. Der Bergarbeiter-Ausstavd in Oesterreich. Die soziale Bewegung der neuesten Zeit, so reich sie auch an großen Arbeiterausständen ist, dürfte kaum einen in seinen Folgen in daS wirthschaftliche Leben so tics einschneidenden Riescnstreik aufzuweisen haben, wie denjenigen in den österreichischen Kohlen- wcrken, der sich bereits über die Grenzen des habsburgischcn Reiches fühlbar zu machen beginnt. In Oesterreich selbst droht ein wirthschaftlicher Nothstand von unabsehbarer Tragweite, dem gegenüber augenblicklich alle politischen Fragen und Sorgen voll ständig in den Hintergrund treten müssen. Fast die gesammte Kohlenproduktion nähert sich dort dem Stillstand, und was das zu bedeuten hat. ergiebt sich schon aus dem bloßen Hinweis, daß das Verkehrswesen und die Industrie unmittelbar oder mittelbar von dem Betriebe der Kohlenbergwerke abhängig sind. In den Stein- und Braunkohlenrevieren Böhmens. Mährens. Schlesiens und den angrenzenden Theilen Galiziens ist der Ausstand beinahe ein all gemeiner. Hier werden jährlich insgesammt etwa 285 Millionen Meter-Centner Kohle erzeugt, so daß sich unter Berücksichtigung der Sonntagsruhe für jeden Streiktog ein durchschnittlicher Produk- tionsverlust von etwa 950.000 Meter-Centnern ergiebt. Diese Zahl allein läßt dis Wirkungen erkennen, die der öster reichische Bergarbeiterausstand ausüben muß. Zu dem Heer der Streikenden, deren Zahl bald aus 90,000 angewachsen sein dürfte, kommen die noch ungezählten Tausende von Arbeiten,, die in Folge der Kohlennoth zu unfreiwilliger Arbeitseinstellung ge zwungen werden. Je länger der Streik andauert, um so empfind licher wecken die Stömngcn und Stockungen zunächst in den jenigen industriellen Produktionszweigen, siir welche die Kohle ei» unentbehrliches Hilfsmittel ist. Immer größer wird die Zahl der Fabriken und Hüttenwerke, die wegen Kohlenmangels ge zwungen sind, ihren Betrieb entweder wesentlich einzuichränken oder ganz einzustellen. Erleidet die Ausstandsbewegung keinen Rückschlag, sondem nimmt sie noch weitere Dimensionen an, so wird in absehbarer Zeit, da aus eine beträchtliche Einfuhr fremder Kohlen kaum zu rechnen ist, die gesammte Industrie Oesterreichs, soweit sie der Kohle nicht entbehren kann, zum Stillstand gebracht. Es liegt auf der Hand, welche gewaltige Schädigung des nationalen Wohlstandes hiermit verbunden sein muß. Naturgemäß machen sich die Folgen auch im Eisenbahnverkehr und im Haus- haltungsbetrieb und zwar besonders der weniger bemittelten Be völkerungsklassen geltend. Aus einzelnen Bahnstrecken reicht der .Kohlenvorrath nur noch für kurze Zeit und in den nächsten Tagen sind Meldungen zu erwarten, daß der Verkehr aus verschiedenen Bahnen ganz aushören muß. In den Städten der Landestheile, die hauptsächlich von den böhmisch-mährischen Kohlenwerken ver sorgt werden, ist die Beleuchtung in Frage gestellt, die Schulen müssen geschlossen wecken und allenthalben werden Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit heraufbeschworen, da durch den Kohlenmangel in erster Linie die breiten Schichten der armen Volksklassen, die zum Thei! brotlos wecken, in Mitleidenschaft gezogen sind und für Ausschreitungen empfänglich werden. Die von den Streikenden ausgegebene Parole, keinen Anlaß zum Ein schreiten der bewaffneten Macht zu geben, ist zwar bisher meist streng beobachtet worden; bis aus einzelne unbedeutende Zwischenfälle, wie sie bei keinem Streik von großem Umfange auszubleiben pflegen, wurde die Ruhe nirgends gestört. Aber auf die Dauer wecken die hungernden und stierenden Massen schwerlich eine Stimmung und Haltung bewahren, welche die Möglichkeit ernster Konflikte ausschließt, und so wecken sich, wenn der Streik nicht bald beendigt wird, zu den bedenklichen Gefahren des Ausstandes solche eines Ausstandes gesellen. Die Streikenden fordern die Einführung der achtstündigen Normalschicht, ln welche die zur Ein- und Ausfahrt erforderliche Zeit eingerechnet wecken soll, die Festsetzung eines Mindestlohnes und die Erhöhung der Arbeitslöhne. Es wäre durchaus verfehlt, sich bei der in Oesterreich gegebenen Sachlage strikte aus den Standpunkt der Besitzer der von dem Ausstande betroffenen Kohlenwerke stellen zu wollen, denen man schwerlich nach sagen kam,, daß sic jemals ein besonderes Wohlwollen für ihre Arbeiterschaft an den Tag gelegt haben, und die auch wegen der schroff ablehnenden Haltung, die sie in der gegenwärtigen Aus standsbewegung beobachten, kaum Sympathien verdienen. Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in den böhmisch-mährischen Berg werken. deren Besitzer, fast durchweg Mitglieder des höchsten öster reichischen Gcburts- und Geldadels, über ungeheure Reichthümer verfügen, sind jedenfalls durchschnittlich ungünstigere als in Deutschland, und daß z. B. die Frage einer Verkürzung der Arbeitszeit nicht von vornherein unbedingt verneinend beantwortet zu werden braucht, geht u. A. daraus hervor, daß daS Ackerbau- ministcrium den Arbeitern der drei staatlichen Kohlenschächte bei Brüx, die jährlich ungefähr 8>/r Millionen Meter-Centner Braun kohle produziren, die Achtstundcnschicht vom l. Januar 1901 ab bewilligt hat. Das ist vor dem Ausstande geschehen und man sollte meinen, daß, was der Staat gewährt, annähernd auch die Bcrgwcrksbesitzcr zugrstchen können, und daß die technischen Rück sichten. aus denen diese Zugeständnisse in dieser Richtung ver weigern. nicht so zwingender Natur sein können, wie dies behauptet wird. Auch der Forderung einer Lohnerhöhung wird sich die Be rechtigung nicht rundweg absprechcn lassen, wenn man erwägt, daß vom Jahre 1898 auf das Jahr 1899 für die böhmisch-mährische» Distrikte der Kohlenpreis Pro Tonne von 3 st. 76 kr. auf 4 st. 20 st., also um 44 kr., gestiegen und der Werth der lebtjährigen Förderung gegenüber dem des vorhergehenden Jahres um 28 Millionen Gulden gewachsen ist. Im Bewußtsein der unheilvollen Folgen, von denen der Aus stand bei längerer Dauer für die gesammte Bevölkerung Oesterreichs und alle Zweige der Produktion begleitet sein muß. ist die Re gierung in Wien mit allen Kräften bemüht, die Grundlage zu schaffen, auf der ein Ausgleich herbeigeführt werden kann. Wenn in gleicher Stärke bei den Grubenbesitzern das Gefühl der Verant wortlichkeit geweckt wird und diese zu der Erkenntnis: geführt wer den, daß in der gegenwärtigen Situation ihr eigenes Prwatmteresse dem allgemeinen Interesse des Staates und der Gesammtheit untergeordnet werden muß, dann darf wohl erwartet werden, daß eine Verständigung zu Stande kommt. Denn auch die Streiken den werden sich wohl der Einsicht nicht entziehen könne», daß, wenn sie den Kamps auf's Aeußerste treiben, sie selber und die übrigen Arbeiterklassen, die vor Allem in Mitleidenschaft gezogen wecken, die schwersten Opfer zu bringen haben und zwar vergeb lich. denn der Sieg wird ihnen nicht zufallen, wenn sie ihrerseits jede 'Nachgiebigkeit schroff abweiscn. Fernschreib- «md Fernsprech-Berichte vom 24. Januar ^ Paris. Die Kammer stimmte mit 319 gegen 214 Stimmen dcnr Verlangen Waldeck-Rousseaus zu. die Interpellation wegen des Verhaltens der Rcgi einen Monat zu vertagen. * Paris. Die Assnmvtionisteu-Patrcs wurden vom Zucht- volizeigericbt zu je lk Francs Geldbuße verurtheilt. Außerdem sprach der Gerichtshof die Auflösung der Assumptwnisteu-Geselljchaft aus Der Schluß der Sitzung erfolgte ohne Zwischenfall. Berlin. Reichstag. Vor überaus schwach besetztem Hause wird in der Bcrathung des Etats fortgefahren und zwar beim Etatdes Neichsschatzamts- Abg. Lucke- Paters hause» (Hospitant der Konservativen) weist daraus hin. wie sehr rm Auslände der Branntwein verfälscht werde: mindestens müßte den Betreffenden geboten werden, über Zusätze zum Branntwein das Publikum durch ein Plakat zu unterrichten. Weiter be mängelt Redner das Maischraum-Geietz und verlangt Reform der ganzen Braniitweinsteuergesetzgebung. Daß der größte Theil der deutschen Laudwirthe kein Interesse am Getreidebau und an de» Getreidezöllen habe, wie neulich drei Mai behauptet worden sei, sei ein Märchen. Eine Broschüre, in der er dieses Märchen widerlegte, habe er an Eugen Richter gesandt, der sic ihm aber unaufgeschnittcn zurückgeschickt habe. (Heiterkeit.) Entgegen der Angabe Steinhauer'S stehe es mit dem Bauer im Allgemeinen schlecht. Ueberall seien die Löhne und Beamtengehälter erhöbt worden, solle denn der Bauer allein darben? Staatssekretär v. Thiel mann erwidert, daß das Rcichsschahamt nicht zu ständig sei, bei dem Branntweinausschank eine bestimmte Stärke des Branntweins vorzuschlagcn. Von Schwierigkeiten, die den Brenner» durch Handhabung der Maischraumsteucrkontrole bereitet würden, fei ihm nichts bekannt; er werde sich aber mit den einzel staatlichen Behörden in Verbindung setzen. Der Etat des Reichs- fchatzamtes wird genehmigt^ebenso der derReichsschuld nnd des Rechnungshofes. Sodann wird die Berathuna der Anträge Agster und,Lenzmann auf baldigen Erlaß eines Berggesetzes " ' ^ ^ e» en , „ „«..«o... und Verbot der Beschäftigung von Arbeiterinnen) Abg. Thiele- Halle (Soz.): Die Gcsundheitsschädlichkeit im Bergbau sei größer, als in jedem anderen Gewerbe; da könne nur sorgfältige Kontrole helfen. Wenn in einzelnen Fällen über ungenügende Leistungen geklagt würde, so übersehe man. wie die Förderung durch Zwischen- laaerung von taubem Gestein verlangsamt wecke. Es komme infolgedessen vor, daß eine ganze Kameradschaft (5 bis 6 Mann) für erne Arbeit von mehreren Tagen so gut wie gar nichts ver diene. In den Gruben der Mansfelder Gewerkschaft müßten u. A. Kinder Kilometer weit schwer beladene Hunte in einem ganz niedrigen Gang ziehen. Unter so unglaubllch schlechten Arbeits verhältnissen sei es auch begreiflich, wenn im Bereiche jener Ge werkschaft die Rohheitsvergehen häufig seien. Besonders zu wünschen sei die Abschaffung des Akkords zu Gunsten des Geding- systems, pro Tag 4 Mk. Würden dadurch die Kohlen etwas theurer, was schicke das ? Man sehe ja. wie jetzt angesichts des Äusstands in Böhmen sofort die Händler auffchlagen. Ab Franken lnot.-lib.): Die Preise hängen vom Weltmarkt ab ur so lange das der Fall ist, kann auch auf das Akkordsystem nicht verzichtet wecken. Gegenüber den neulich«, Angaben Sachse's über die Rentabilität des Bergbaues weist Redner daraus hin. daß sich von einer Rentabilität für die meisten Gewerke überhaupt erst seit Bestehen des Kohlcnsyndikats sprechen lasse. Abg. Hilbeck (nat.-lib.) glelst dem Abg. Thiele zu. daß die ArdcltSverhältnisi im Mansfelder Bergbau sehr ungünstige seien, aber es dürs nicht übersehen wecken, daß der Mansfelder Bergbau m! großen Schwierigkeiten zu känipfcn habe und daß e- Betrieb würde cmsiellen müssen, wenn diese Schwierig geh Re sehr den leiten ihm nach erhöht würden. Unter keinen an, in, gesammte» Bergbau den Akkord zu beseitigen. Redne widerspricht der neulichen Behauptung Sachse's, daß auf der Zeche „WestpbaÜa" ungarische Arbeiter mit dem Versprechen eines 4-Mark-Tagelohnes berangezogen worden seien und daß man ihnen hinterher dieies Versprechen nicht gehalten habe. Diese Behaupt ung habe sich vor Gericht als falsch erwiesen. Sachse habe über Mangel an Bcneselnngsanlagen geklagt. Die Berieselungsonlagen seien aber vorbanden, die Bergleute benützten sie nur nicht, weil sic lieber im Trockenen, als im Nasse» arbeiteten. 'Abg. Dr Arendt (Ncichsp.) legt die Schwierigkeiten dar, mit denen der Mansfelder Bergbau zu kämpfen habe. Die Pensionsverhältmsst bestätigten die Äebaupttcngen Thiele's über die srühreitige Abnutz ung der dortigen Bergarbeiter nicht. Auch das Lohnfffftem sei dort durchaus beliebt. Lebhafte Verwahrung legt Redner gegen eine Angabe Thiele's ein. daß jede Kameradschaft monatlich 20 Mk. Bestcchungsgeld an den Steiger abgeben müsse. Ein so schwerer Vorwurf gegen die Steiger müsse doch erst erwiese» werden. Abg. Thiele (Soz.) hält seine Behauptungen unter Namennennung aufrecht. Abg. Dasbach (Centr.) stellt an einzelnen Fällen den Mangel von BerieselunqSanlagen fest. Solche und andere Verstöße seien gerichtlich konstatirt. Ein Reichs-Berggesetz sei unumgänglich nothwendig und in demselben strenge Strafbestimmungen, denn durch gelinde Strafen lasse sich die Profitwuth nicht zur Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften bewegen. Aba. Dr. Arendt (Neichsp ): Ter eine von Herrn Thiele angeführte Fall des Steigers Roihe wird untersucht wecken ; jedenfalls ist es unberechtigt, den ganzen Stand der Steiger so anzngreifen, wie es Abg. Thiele u. A. auch mit der 'Bemerkung gethän hatte, die Steiger betrachteten die Frauen der Bergleute als ihr Eigenthnm. Abg.^Thiele (Soz.): Ich habe nicht von dem ganzen Stand der Steiger gesprochen, sondern nur von einer Anzahl derselben. Zn dem Schlußwort des Abg. Sachse, der n. A. von dem Leibesumfang des Abg. Oertel spricht, bemerkt Präsident Gros Ballcstrem. der Vorredner habe von der körper lichen Beschaffenheit eines Abgeordneten gesprochen: da das in einer gewissen gutmntbigen Weise geschehen sei, wolle er darin nicht gerade eine» Verstoß gegen die Ordnung des Hauses sehen, doch bitte er dem Beispiel des Abg. Sachse nicht zu folgen, denn wohin solle das sichren? (Beifall.) — Sodann werden die Anträge mit dem Zusätze Letocha gegen die Rechte angenommen. — Morgen: lox Hcinze. Berlin. Das Abgeordnetenhaus begann heute die Berathung des Etats der landwirthschaftlichen Verwaltung. Abg. v. Mendel-Steimels erklärte die zur Förderung der Viehiucht. des Obstbaues nnd der landwirthjchafllichcii Vereine in Aussicht ge stellten Mittel für ganz unzureichend und wünschte noch in dieser Session eine Vorlage, bctr. Bestrafung des Kontraktbmches. staat lichen Schutz gegen die Geschäftspraktiken der Hamburger Chile- Salpeterhändler. größere Absverrbezrrke bei dem Ausbruch von Maul- und Klauenseuche und Beseitigung tuberkulöser Kühe unter Entschädigung der Besitzer. Laiidwirthlchaftsministcr Freiherr v. Hammerstein meinte in Heberen,stimmiing niit dem Finanz minister, daß die Mittel zur Förderung der Landwirthschaft zun Theil auch von der Landwirthschaft aufgebracht werden müßten und thestle mit, daß die früher in dem Antrag Gamv zujammen- gesaßten Forderungen in einer schon in einigen Monaten dem Hause zugehenden Vorlage berücksichtigt werden würden. Eine wider- . hi schwierig. Abg. v. Sauden (nat.-lib.) und Aba. Schmitz (Centr.) sprachen für eine» ansreiche»den Zollschutz für die Landwirthschaft bei Abschluß der neuen Handelsverträge, Abgg. Schmitz und v. Ermatten (Centr.) verwandten sich für crne bessere Anpassung der Volksschule an die ländlichen Verbältnisse. Abg. Dr. Hirsch (sreis. VolkSp.) sprach gegen höhere landwirthschastlichc Zölle, welche die Arbeiter belasten würden. Abg. v. Wangenbein, (kons.) verlangte dagegen Abhilsi des Nothstandes der Laudwirthe von der Regierung, da diese den Nothstand verschuldet habe. Von der Industrie fordere die Land wirthschaft keine Opfer, Industrie und Landwirthschaft müßte» aber einen Ausgleich ihrer Interessen anstreben. — Weiterberath ung morgen. Berlin. Bei dem Staatssekretär v. Podbielski findet an, 8. Februar ein Vortragsabend statt, dem der Kaiser beiwohne» wird. Der Generaldirektor der Elektrizitätswerke Rathenau wird, unterstützt durch Demonstrationen des Grafen Arco. übe moderne Alchymie sprechen. Es wird sich um die Herstellung wich tiger Metalle, wie z. B- des Aluminiilms, handeln. — Am Sonn abend, dem Geburtstag des Kaisers, findet Vormittag in de: Kapelle des hiesigen Schlosses feierlicher Gottesdienst und un mittelbar darnach im Weißen Saale die Gratulationscour bei dem Kaiierpaar statt — Der Kaiser hat den Geh. Rath und Professe». Dr. Bia; v. Pettenkofcr in München zum stimmberechtigten Ritte: des Ordens paar io inörita für Wissenschaft und Künste ernannt — Prinz Alvrecht von Preußen hielt heute Vormittag als Herren meister des Johanniterordcns ein Kapitel des Ordens in seinem hiesigen Palais ab. — Die Budgetkomm isfion des Reichstags be rieth heute den Etat für das ostcifrikanische Schutzgebiet und nahm eine von dem Grafen Arnim beantragte Resolution an. de» Reichskanzler zu ersuchen, möglichst bald eine Abänderung de. Bergvrdnling für die Kolonien vom 9. Oktober 1898 in Erwägmisi zu ziehen. I» den Verhandlungen wurden insbesondere die Rentabilität der Ulambara-Eisenbahn und die Aussichten des oft afrikanischen Kasfcebaues erörtert; worüber die Ansichten erheblich auseinander gingen. Kolonialdirektor v. Buchka legte besondere-- Gewicht aus die politische Bedeutung der Usambara-Eisenbahn. — Die Grenziegulirnna zwischen Deutschland und den, Kongoslaat soll, wie aus Brüssel gemeldet wird, durch einen GebietsauStausch erfolgen, den eine gemischte Kommission an Ort und Stelle fest stellen werde Ferner wird ans Brüssel gemeldet, König Leovold glaube die Zeit gekommen, um endlich seinen seit Jahren gehegte» Liedlingsvlan zur 'Ausführung bringen zu könne»: « wolle nämlich mit den Millionen, die er nach und nach ails dem Kongo-Unter nehmen gezogen habe, im Interesse Belgiens einen ausgedehnte» Landbesitz in China erwerben. Der französische Gesandte am törard, der früher in China stanzo _ rsitzt da, Deutschen Kaiser im Namen des Königs der Belgier den Koffer um seine und Deutschlands moralische Unterstützung sisi das Psund's SN Kinseriuilq. LL Vres-oer Molkerei Krbr. Pfund. r««tzoerSr. VS.
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