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Dresdner Nachrichten : 28.01.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190001280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-01
- Tag1900-01-28
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- Dresdner Nachrichten : 28.01.1900
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v«»ug»s«rave «mlUMlt« Mi. Lra. »«4 v, «l. »7S, «, »m,»«« »o» «»kü»»!«,^», ,> «>,r »t« »<»>>»« Rumme» erlogt m de« I -,LUp«i«jch<>Il»i»eci», «artenftrat» I» >u iü d<, «ede-ann^tzmeiiellen »on V-n» n k>i» 2 Uhr Ütaq-n. Sonntag» nur Morte«!». « ». 11—»/,! Uhr «Utag«. «n-etgeertari». vt« I Ipallta« SrundjkU» <c» e Stwr») Id PI, »nk,lndl„un-n> anl der Privat- leu« jj-tle Ai Pf.; D»r-pcI,«U» »unter« strich'' lLlngiiaiidN tü PI. »rund»«!« stir Montag« «»er nach FcMagen 20 P>. tlü« zamitlennachrtchten u I W.I, de». S0 P,. - «u«witrtta» nur gegen Borauadoahtung »-legdUtl-r nierd mU >0 PI berechnet. Jttr Mckgad» «tngelandter Schriftstücke keine Verbindlichkeit, gernihrechanschlu»» A«,t > Vr. 11 »> Nv. LOS«. Dt» »Dresdner Nachrichten" erscheinen »»glich M-ig-n». stgrrn-el 185b ^»«tliklllv.loppsn, I destv LMVlÄtinMne, dUULVt« , rrikgr^Adrrsje AQllItttr«vIt-Mv^4;i',fsLUöNSll'. NUN?.« «achrrch.m. D««d«». ?dot08rsvdl5vLv Apparate in reicliar etuarenIU txu VVÜnsekv chleiiang««. I. pdal. luckuairt» 2« (Lelcv 0„H>,LnättLU»-, -lLko ^»drlk: Kat Vrosävo. k v«»rliQ b'niutcturt ». öl.» ürealLv. 51Uiukon. llCwburx, LcxlLQkrick i. V. ^rr»OkL- IL»ts»Lox Ilvioiieli IVivIiIinx, lolkovitrerstrasso 3 öll18vivit/ DoHkervitrarskr»»»« 2 LoItunx8lton,n»t«-»lvnLV rün SIa«v«^llL swpkoklt «ick r»r Lnncrdmö von Inssrulvn iincl Lbounsmvnt« lür äis „IZneselnnr !V«eI»rleI»tvi»". W Carl Ticdemann» Hoflieft., gcgr. 1833. empfiehlt in vorzüglicher Qualität Bohnerwachs für Parkett, Linoleum und lackirte Fußböden. Altstadt.' Narienstr. lv, Smalienftr. 18, Zwickauer Str. bL. Neustadt: Hetnnchslrake (2tavt Görlitz). 1iv8lLM-stNt Inkuböi: 6»rl HomlivrK '» swpüodlt soinv rurgsnedm rsntilirtsn I.t0irsiIitLtöN einer "I Aeneixteo lteuclitun^. ^ Vni»kH»a ai»»n lägst Iisciilsiiist ümirrlist II. següscli. slsgsiilsttiimig-, lins»- o. kslslsirlslls IIvimnnn t'öi'seliel, s nh^eLü «k «»» Villi» ,g ziiig msilstlis» fstdsii«. Mm-lliisIIISIsii NI lillligrloii ftsirsii ,.. Stzvlivllvl-htn»»,;,« LS. Nr. 26. -piml: Zur Laar am Tugeia. Hofnachrichten, Kaiser-Geburtstagsieier, Landtaasnachrichten, Zum Aerzkestreik, Bauausstelluug. Gerichtsveihandlungeii. Börsenwocheubericht. !^"'NLL^ 28. Jliunar lffvtt. Die Lage am Tugela. Der Name Spionkop wird in der Geschichte der südafrika nischen Republiken künftig einen ähnlichen Ehrenplatz cinnehmen wie der Mainbabcrg, von dem die Buren im Jahre 1881 die eng lischen Nolhröcke Hals über Kops hinuntcrjagten und damit das Schicksal des damaligen Feldzuges besiegelten. Auch die jetzige englische Niederlage auf dem Spionkop darf wohl als entscheidend für den Ausgang der Tugelakämpse angesehen werden. Mögen die Engländer den Mund noch so voll nehmen und immer wieder in allen Tonarten versichern, daß das Ende nicht zweiselhaft sein könne, daß Großbritannien siegen müsse um jeden Preis, die un parteiische zeitgenössische Kritik wird sich dadurch nicht in ihrem Urtheil beeinflussen lassen. Sie wird selbst richten und wägen und kann noch den bisherigen Ersahrungen nur zu dem Ergcbuiß kommen, daß England am Ende seiner ihm zu militärischen Zwecken zur Verfügung stehenden Menschcnkrast angelangt ist und sich ganz außer Stande sieht, die zu einer erfolgreichen Beendigung des Krieges nothwendigen umfangreichen Nachschübe von aus- gebildeten Linientruppen zu ermöglichen. In den einsichtigeren eng lischen Kreisen hat man diesen schlimmen Stand der Dinge schon seit einiger Zeit begriffen und selbst die tobenden chauvinistischen Massen können sich der hereinbrechenden Erkenntniß je länger desto weniger verschließen. Man darf daher auf's Wort den Berichten I glauben, welche die Aufregung in London unmittelbar vor dem Eintreffen der verhängnißvollcn Nachricht als jeder Beschreibung spottend schildern. In einem solchen Stimmungsbilde aus London heißt esu. A-: »Man »ahm allgemein an, daß im Augenblicke, wo Buller ge kabelt, der Angriff ans den Spionkop bereits begonnen habe und der Erfolg gesichert sei. Und nun verging die s.ffgcnde Nacht und Tags darauf verrann Stunde aus Stunde, ohne daß die Meldung von dem „entscheidenden Siege" eintras. Die in schneller Reihenfolge erscheinenden Extraausgaben der Blatter gaben der allgemeinen Spannung und bald einer nicht mehr zu bezähmenden Erregung immer rückhaltloseren Ausdruck. Es war M Vs13 Uhr Nachts geworden und noch immer keine Nachricht als die einzige des Krieg-Samts, cs habe nichts mitzutheilen. Das schlug dem Faß den Boden ans und es war kaum Einer noch, der dieses Schweigen nicht als absichtlich und als die Vorbereitung für die kommende Niederlage betrachtet hätte. Die Kommentare waren bitter und man erörterte jetzt rückhaltlos die Konsequenzen dessen, was man bereits den Zusammenbruch nannte. Da fiel wie ein die Gesanimtlage grell beleuchtender Blitzschlag eine Kabclmeldung in die erregt diskutirenden Gruppen. Sie kam aus New-Uork und meldete, die dortigen großen Zeitungen in der 4. und 5. Avenue und am Printinghouse Sauare schlügen soeben an ihren Telegrammtafcln Meldungen an, »ach denen die Eng länder am Tugela geschlagen und ein furchtbares .Massacre" er litten hätten. „New-Aork Herald", „World" und „Sun" hatten gleichlautende Meldungen erhalten. Das war der Zusammenbruch. Die erregten Gemüthcr wurden plötzlich nicrkwnrdig nihig und bald war in den dichtgedrängten Räumen kaum noch ein lautes Wort zu höre». Das Kritisircn hatte aufgchört." Anshören muß in der That jedes laute Wort der Kriegshetzer angesichts der Große des Unglücks, das die Engländer abermals betrossen hat und das wohl selbst dem ruchlosen Anstifter des ganzen Unheils, dem noch immer in Amt und Würden befind lichen Chamberlain, die Kehle zuschnüren wird. Nach einer Meldung aus Pretoria wird die völlige Vernichtung des Armee korps von Warren berichtet. Er verlor nach dieser Mittheilung 8M Todte und Verwundete, sowie 1500 Gefangene und 17 Kanonen. Ueber den Verlaus des Kampfes besagen die bis jetzt vorliegenden Einzelheiten, daß Marien, als er die Hauptredoute des seine Stellung beherrschenden Plateaurandes gewonnen hatte, entdeckte, daß das Plateau gar nicht der Spionkop selbst, sondern nurf eine Vorterrasse sei, welche die Buren absichtlich geräumt hatten, um alsbald nach erfolgter Besetzung durch die Engländer diese von der Spitze des Spionkops aus mit einem fürchterlichen Kartätschenhagel zu überschütten. Marien mußte nach vergeblichen Anstrengungen. Verstärkungen hcranzuziehen, znrückgchen. Diese Ereignisse spielten sich in der Nacht vom 24. zum 25. d. M. ab. Als nächste militärische Wirkung der Vorgänge am Spionkop wird in Kreisen, die der Brüsseler Transvaalgesandtichast nahe stehen, der Rückzug Buller's über den Tugelafluß erwartet, den man als unvermeidlich ansicht. Ein englisches Blatt weiß über dies zu berichten, das Londoner Kriegsamt habe die schlimmsten Nachrichten über die Lage Buller's erhalten, verheimliche sie aber. Seit zwei Tagen entfalte die englische Censur eine wahrhaft rigorose Strenge und lasse auch nicht die allerunverfänglichsten privaten Meldungen mehr Yassiren. Dieses verdächtige Ge bühren führt zu der Bermnthung. daß man in London den großen UmachnngSplan des Generals Buller bereits jetzt alz endgiitig gescheitert betrachte. Zuerst vollzog sich der „Linksabmarlch" Buller's. von dem das englische Publikum schon im Voraus verständigt wurde, daß es sich dabei um die größte Wasscuthat des Jahrhunderts bandele, in höherer Ge- müthlichkeit. Ei» englischer Offizier schrieb von diesem Marsche an sein» Familie, kein Engländer habe rS fallen können, warum die Buren die Marschkolonne nicht angegriffen hätten. Burcnkenner freilich sagten danials schon voraus und finden es jetzt durch die Ereignisse bestätigt, daß die Buren, der ewigen kleinen Scharmützel müde, einen tzaupticklag herbeisükren und deshalb die Engländer in der Mausefalle aus dem Norduser des Tugela beisammen haben wollten. Zum ersten Male ist jetzt die Falle zugeklapvt und der Erfolg ist fürchterlich gewesen. Auch die moralische Wirkung der Niederlage ist nicht zu unterschätzen. Einmal wird sicherlich die aufständische Bewegung der Ascikander in der Kapkolonle seist überall die Feuerzeichen im Lande stammen lasten, und gleich zeitig kann eine schwere Enimuthigung der englischen Trupven. deren Spannkraft so wie so schon ziemlich ousgerieven ist. nicht ausbleiben. Mit jedem Schritt, den General Böller jetzt noch vorwärts thut. vergrößert sich für ihn die Gefahr, von seiner Rückzuaslinie nach Freie über den Tugela abgcschnitten und nach Westen zu gegen die unva!sirbarcn Drakcnberge geworfen zu werden. Ein solcher Ausgang der ilmgehungsbewegung wäre gleichbedeutend mit der völligen Vernichtung bis ans den letzten Mann und würde in verhängnißvnller Weise das Wort Buller's bestätigen: „Es giebt kein Zurück!" Je unerbittlicher die Entwickelung in Südafrika sich in der Richtung einer völligen Niederlage der Engländer vollzieht, desto dringlicher tritt an die deutsche Reichsregiemng die Nothwendig- keit eine, Revision unseres Verhältnisses zu England heran. Der afrikanische Gelieimvertrag dürste wohl nachgerade auch an den maßgebenden Stellen in Berlin als ein schweres Kreuz empfunden werden, das man sich ausgchalst hat. Wenn wir mit England in Asrlka halbpart machen aus Anlaß der englischen Besitznahme der Delagoabai. allo eines Aktes, der unfehlbar den schärfsten Protest Frankreichs und Rußlands hernusiordern muß. wie soll es gns dann noch möglich sein, nach beiden Selten hin die strencze Neutralität z» wahre», die unsere Offiziösen als das angebliche Ziel der deutschen auswärtigen Politik anzuprcisen beflissen sind ? Wir müsse» unbedingt wieder los von England und die Hände völlig frei bekommen. Die „Hamb. Nachr." haben vor wenigen Tnge» diese Forderung mit Nachdruck in einem Artikel vertreten, der den Osnziöse» krampfhaftes Unbehagen verursacht hat, so daß sie slugS bemüht waren, mit einer Flnth von Citatcn die England- Freundlichkeit Bismarck s und seine Ueberzeugung von der Un möglichkeit eines deutsch-französischen Zusammengehens zu er- wei'e». Verlorene Liebesmüh'! Gerade der Altreichskanzler ist es gewesen, der durch seine folgerichtige erzieherische Politik in, deutschen Volke das nationale Bewußtsein gegenüber England wachgernsen und trotz der oft hochgebenden Wogen der französiichen Revanche stets jede Gelegenheit benützt hat. um eine deutich- sranzösiiche Interessengemeinschaft, wo immer sie anslanchlc. praktisch zu bethätigen. , In jedem Falle verdanke» wir es ihm. wenn wir ,etzt nach einer laugen Friedenszeit. in der sich die Leidenichastcu jenseits der Vogeien wesentlich abgekülilt habe», in der Lage sind, die Früchte eines deutsch - französisch - russischen Zusammengehens gegen England pflücken zu könne», wenn wir nur die Hand darnach auszustrecken willens sind. Woher kommt denn nur mit einem Male diese verdächtige Abneigung der Offi ziösen gegen ein diplomatisches Zusammenwirken mit Frankreich und Rußland, obwohl dieselbe Konstellation nach dem Kriege zwilchen Japan und China möglich war und n»s gvlc Zinsen getragen hat ? Das begreife, wer kan»! Ter beichrcinkte nativnale Unterihanen- versiand begreift eS jedenfalls nicht, sondern glaubt fest daran, daß in diesem Falle Volkes Stimme Gottes Stimme ist, der zu folgen und von England nuzweidentig abznnicken. unserer Reichs- regiening die nationale Pflicht gebietet. Darf man boffen, daß die Reffe des Transvaal-Gesandte» Dr. Lends nach Berti» zum Gebinlstaysseste des Kaisers eine» Wendepunkt in unserer unglück seligen engiandfreuiidlicheii Politik hcibeisühren werde? Aernschreib- und Acrnsprech-Berichte vom 27. Januar. Berlin. Die heutige Feier des Geburtstages des Küsters in Berlin war durch die Hoftrauer und durch das anhalteude Regrnwetter beeinträchtigt. Früh nahm der Koster die Glück wünsche des engeren Hüffes, des Hauptquartiers und der Chefs der Kabinette entgegen Vormittags fand im König!. Schlosse eine Andacht statt. Am Mittag begab sich der Kaiser zur Parole- Ausgabe nach dein Zeughaus. Das dort schon angesammelte Publikum bereitete dem Kalter lebhafte Ovatiouen. Anläßlich des kaiserlichen Geburtstages sind zahlreiche Auszeichnungen u. s. w. verliehen worden. Staatssekretär Gras Pvsadowsk» erhielt den Wilhelms-Orden, Juslizminitter Scbönstädt das Großkreuz des Rothen Adlervidens. Landwirlhscbnstsminister Frhr. v. Hammer stein daS Grokkreuz des Rothen Adlerordeus, Kultusminister Dr. Studt den Rothen Adlcroiden 1. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ring, Staatssekretär Tirpitz den Rothe» Adler- orden 1. Klasse mit Eichenlaub, ebenso Generalintendant der Königs. Schauspiele Gras Höchberg, der Minister des Innern Frhr. v. Rheiubabe» den Stern zum Rothen Adlerviden 2. Klasse mit Eichenlaub. Die Rothe Kreuzmedaille 1. Klasse wurde ver lieben der Prinzessin Friedrich .Karl von Preußen, der Prinzessin Luise von Anhalt uiio der Prinzessin Adolf zu Schaumvurg- Lippe, sowie dem Kastell. Statthalter in Elsaß-Lothringen Fürsten zu Holietiiohe-Laiigenburg. Der deutsche Botschafter in Wie» Fürst Eulenburg erhielt das erbliche Recht auf Sitz und Stimme im Herrenhaus. Fürst Günther zu Schwarzbiirg-Rudvl- stadt und Erbgroßherzog Friedrich August von Oldenburg sind zu Generalen der Kavallerie. Gcvßhcrzog Ernst Ludwig von Hessen. Generalleutnant v. Stülvnagel. kommaiidirender General des 5. Armeekorps, und Generalleutnant Frhr. von der Goltz, General- inspekteur des Ingenieur- und Pionler-Korps. zu Generalen der Infanterie befördert worden. De» Charakter als General der In fanterie erhielte» Generalleutnant Baron v. LollaS, Gouvemeur von Mainz, v. Brodowski, Gouverneur von Ulm. und v. Amonn, Gouverneur von Thorn. — Der Geiandte der Südastikanischen Republik. Dr. Lepds. ist heute aus Paris hier eingetroffen und Von einem Berichterstatter interviewt worden. Er erklärte, seine Anwesenheit habe mit der Politik nicht- zu thun. er sei einer Ein ladung des Reichskanzlers ,u dem heute statisindenden diplo matischen Diner gefolgt. Das sei Alles, wa- sollte er auch thun? Der Krieg gehe weiter und Alles, was von Verhetzungsversuchen gesagt Werve, seien leere Kombinationen. Mir haben, fuhr er fort, gar keine Veranlassung. Jemanden anzurufen, es geht doch Alles vortrefflich und es wird, wie ich hoffe, auch weiter trefflich geben. Auf die Frage, unter-welchen Bedingungen er sich den gnedenSichluß denke, erwiderte er, er könne da selbstverständlich nur eine rein persönliche Meinung äußern, aber das glaube er ! jedenfalls, daß England einen gute» Thell der ehedem den Buren entrissenen Gebiete zurückgeben muffe, weiter sei es ganz selbst verständlich. daß den Stammesgenossen der Buren, die sich dreien anaelchlvssen haben, jede Garantie verschafft werde, daß ihnen auch nicht ein Haar gekrümmt werde. Einen Frieden ohne solche Garantie» werde es niemals gebe». Ueber eine absolute Selbst ständigkeit der beiden Republiken sei wohl kaum ein Wort zu vci tieren. Aus den Einwand, daß die Taktik der Buren auch hier vielfach nicht verstanden werde, z. B. betreffs Lndnsinith. erwiderte er: Ja, was wollen Sie. wir haben es zum Gesängniß für 10.00' Engländer gemacht, lassen Sie sie nur ihre Vorräche ausessen, denn führen wir sie gefangen hinweg, io muß Transvaal sie ernähren. Kimberlcv und Mafcking sind auch Gesängiiiffe, Kimberiey sogar ein sideles Gesängniß. Tr. Leyds wurde heute Vormittag vom Staatssekretär des Auswärtigen Grafen Büiow empfangen. — Die Meldung von der Freigabe des deutschen Segelschiffes „Hans Wagner" ist der „Post" zufolge deu hiesigen Behörden durch den deulichen Konsul in Port Elizabeth übermittelt wcndeu. — Ter Stadtrath von Gotha, wo die Herzogin Friedrich viele Jahre heimisch war, hat das Beileid der Stadt Gotha der Kaiserin tele graphisch bekundet, woraus die hohe Fra» sofort ihrem Dank Aus druck geben ließ. — Nach teleqraohiichcr Meldung des Gouverneurs von Kamerun ist der Forstaffessor und Leutnant vom reitenden Feldjägerkorps. Dr. Plehn, welcher die neue Ncgierungsstarion am Ngoko (Südostecke des Schutzgebietes Kamerun) angelegt hatte, am 27. November vorige» Jahres auf einer Expedition in dem Marktflecken Ncrtua gefallen, und zwar durch einen Pfeil, dessen Spitze offenbar vergiftet war. Der Lazarethgehitfe Peter, welcher den Leutnant Dr. Plehn begleitete, führte die Expedition zuruck und traf mit ihr am 25. Dezember wohlbehalten aus der Station am Ngvko wieder ein. Leutnant Dr. Plehn batte in seinem letzten Bericht die Absicht ausgesprochen, nach Regelung der Verhältnisse in der Umgebung der vvn ihm neu gegründeten Station zur Erkundung seines Bezirks eine Expedition nach dem 'Norden, den Flußlauf des Ngoko entlang, zu unternehmen. — Offiziös wird seslgeslellt. daß in der Angelegenheit der in der Budgetkomniitsion des Reichstages gegen die Reichsvostverwaltung erhobenen Beschwerden wegen Unterdrückung der Thatsachen über Verletzung des Briefgeheimnisses u. s. w. keinem Redakteur der „Berliner Moigenpost" vom Slaatsiekrclär PodiffelskiMittheilung gewviden ist. Der von der „Berliner Mvmenpost" darüber ver öffentlichte Belicht ist somit erfunden. — Dieser Tage war hier der Ausschuß des Verbandes der denischen Becussgeuosseuschasle» versammelt, ui» die Novelle zum Unsallveisicheruugsgesetz einer eingehende» Prüfung zu unterziehen. Ter Ausschuß stellte sich dem Gesetzentwurf im Großen und Ganzen zustiinnrend gegenüber. Der Frage der örtliche» Schiedsgerichte steht man zwar heute »och ablehnend gegenüber, möchte aber davon nicht das Zustandekommen des Gesetzes abhängig machen. Man ist bereit, die den Beruss- geiwffeiischasten zu Gunsten der Versicherten ausellegten neuen Lasten zu übernehmen, sofern im Ucdciaen an dem Prinzip der Sellfflverwnltttiig festgehalten werde. — In der Zeit vom 1. April bis Ende Dezember vorigen Jahres belruge» inr Deutschen Reiche die Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuer«, abzüglich der Aussutjrvcigüiung und Verivaituiigskcffle». 5>;'.).HO.5l5 Ml., I.OiU.A? Mk. mehr als im gleichen Zcitcnum des Boriahres Zur Amchreibuirg gelangten, einschließlich der krcditirlc» Beträge. 685,407,008 Mk.. 2.469.195 Mk. weniger. Die Börseustcucr ergab eine Mehrriitiiahme von l,8 Million, die Post- und Telegravhen- Verwaitung eine Mchreiunainne von 18,3 Millionen Mk. — Staatssekretär Tirvitz hat in, verflossenen Svn»uerhaib>ahr im Interesse der Förderung des gelammten deutschen Schiffsbaues eine Kommission niedergcsetzl, weiche die besondere Ausgabe hat. die jeweilige Lage des S-chiffsbaues zu prüseu, um der Erörterung von Fragen näher zu treten, i» welcher Weise der deutsche Schiffs bau »ach allen Richtungen am zweckinätzigsten gefördert werden kann. Das Reichsmarineaml deniffichtigt letzt, eine sünfte Pnvat- wcrst für den Ban erstklassiger Schisse heranzuzichen. Bis zu Mitte der 90cr Jahre kamen nur zive^ Piivatwersten dafür in »Frage, die „Germania-Werft" und der Stettiner „Vulkan". Auch für die kleinen Werflbetriebe, die sich nur mit dem Bau von Kreuzern befassen können, ist es ein erfreuliches Zeichen ihrer Ent wickelung. daß fortan jetzt im Ganzen neu» Wertteil bei der Ver gebung derartiger Kriegsschiffe seitens des Reichsmarineamts berück sichtigt werden sollen. Bis 1890,97 kamen für den deutschen Kreuzerbau nur sechs Wersten in Betracht. — Im Jahre 1899 stellte sich der Verkehr aus dem Kober Wilhelm-Kanal aus 20,52! Schisse mit 3,451.273 Registertonne» gegen 25.224 Schiffe mit 3.009,01 l Registertonne» im Jahre l8l«8. Die Gebühren betrugen 1899 1.787.370. 1898 l,53l.97l 'Mk. "Berlin. Bei dem Kaiser-GeburtStagsmahle des Reichs tages brachte Graf Ballestrem den Toast aus den Kaiser aus. Er schilderte Kaiser und Reichstag als die nebeneinander stehenden, zusammengehöcenden beide» Vertreter der deutschen Einheit. Es stehe gut um Deutschland, so lange sie Zusammenhalten. Der Reichstag bilde die Stütze des Kaiserthums durch die Liebe, Treue und das Vertrauen des Volkes. Damit beide Gewalten einander verstehen, nehme der Kaiser zu allen Fragen Stellung, er richte tnnaiog der üblichen Kaiierstandarte) eine geistige, weit sichtbare Standarte aus. nicht, damit mau sich stumm vvrbeidrücke, sondern damit sie beachtet, erwogen und beiproche» werde. Der Kaiser habe seine Zeit verstanden und erklärt, er wolle lein sogenannter kvn stitutioneller Monarch lein, der herrscht, aber nicht reaiert. Grai Ballestrem schloß gelobend, die bewunderungswürdigen Intentionen des Kaisers, für den wir der Vorsehung danken müssen, immer, soweit es die Ueberzeugung zuläßt, zu fördern. Berlin. Aus allen Lhcilen des Reiches liege» Telegramme Vor, die über festliche Veranstaltungen in den Schulen, FeikgottcS- dienste in den Kirchen. Paraden und Feiern von staatliche» und städtischen Körperschaften, sowie von Vereinen aus Anlaß des Geburtstages des Kaisers berichten. Auch aus dem Auslande treffen zahlreiche Meldungen über Kaiser-Geburtstagsfeiern ein, bei denen die im Auslande lebenden Deutschen ihrer Liebe zum Kaiser und ihrer Treue zum Reiche Ausdruck geben. — Anläßlich de- Geburtstages des Kaisers sind insbesondere viele Rothe Kreuz Medaillen verliehen wordm. Die Rothe Kieuzmedaille 3. Klasse erhielten u. A. Frau StaatSministcr v. Abekeu geb. Freiin v. Könitz in Dresden. Frau töofjuwriicr Zähne in Dresden. Frau Eugenle Polak-DauIelS ged. Meyer in Dresden, Frau Kommerziell rnth Wagner geb. Branditätter in Leipzig, Frl. Gerhardt in Leipzig, Frau General ». Hohenberg grb> v. Vvu kn Dresden, AmtShauvt- mann Dr. Hallbeuer in Chemnitz, der Armen- »mb Babuarzt D«. „»qrnotz AU L
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