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Dresdner Nachrichten : 16.01.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190001163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-01
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- Dresdner Nachrichten : 16.01.1900
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Be»«o»aebüt,« „««U1«»m« du«, dt. ,«, V, »«,,»»« »« kr dt, «XdH» rrkt^ » »« , d>« » Uhr Ra-tm. »ur »-««A. « o. U--/^ Uhriimi^. ««»etgentartf. k» I Ipalli«» Srundzetl« (ea. S Silben) »» BI., »«lüiüoirng» «rs der tz>ri»»t- i-)U 8>ü« « Ps: t>->v»rlt««l» ,u»t«r»> Slrich^t«n,-s»ndN 40 Pf! «rrri^znl- sttr N-Nt-Ni, oder ,»4 x«fttn,er> «VI. Fernl»recha»l<hlukr »Mt I Nr. 11 »». Nr. »oos. L>4 »Dresdner Rachrtchlen- erlchkiok» «»glich Morgen». O»n1 S«in»Ia»ÄL SerSusckros« !> ^ ' //?/-§F///S5e5S/'. 1 r.l^.Adrelle- ^kütsllüösf 1856 j »»»I pelmiln. SN E S«ve>i in ?nnvttoil. tiit >Iopp«II,e l,nlt«ntlovrr>l>». I NachnchlM, DrrSdkN. " j DE° L<«tt»«kr»i» prod». SokU««,»v «ol>»Äok» ^ M^V flosekLvräeariilÄ >» ^I«u, 1««M1 NNmtl fkleklkiek Lapoirek DU) Z k,d«g 6e»l»««ird»td wLsrtxv kreis» Patent- Lr>rlrhg a. Vor»»«L. >» »Uo» 8 !»»>«>, «»rle«,. »t«4««- «»I Q«de»«ol>»- Unieor-LLdlll». llfksllen-^ UastanuusteUrrnx Luilrnoktilaotsnlos. 7«l«»i». L»» ri. « ffauptstp.4. Inbader: LmU «vtedelt, log. u. kstevt-^o« ^,/k/s//§F/s ^//W7§/S// kVl««IvrIÜS8iiItL dsi Vrvsäeo. Llsktriscdo Lolsucktunx. » 6eutiAlboiriuig. « krospsllls Mt vr. LsÄllvi'8 SWlllliL vt. lickt. ^Sr«K^««1^SSL«S»rEE«WrW«SK««^»rS»»A»AAM! M ««VL U U M» * ^ Oumiriisakrid btllltir^f lllhglf, öfAllN Mvrvvu-Lvlävll z«tsr ^rt, «ovin vlalrnlllltk.vlslck- »uedl, SedvLcdeiiistLmlö »srcivn scbnsil xsbossort uoä /srünclliod dossitd änred äio dvrükmton 8g.nMi8rs.td vr. ^gxsl'g AsvrvvupNIva, pr. Scdacdtsl ISO ktlN. 2.5. OtuniL 0.3 L, kdsd»rdc>r 5,0. Io- »>7°rbg,k:nr>nn«,.r ».0. II«»--,!»,. 4U«U>r«ril»n1 ll. 7«r»«»It! 1-4 r villlll. liönizl. 8»l«moiii8-^p«tllekv Xvumarkt 8 u. l.LNÜkrui88trL88v. M>» Versicherung von Arbelterhinterlassenen. Hofnochrlchten, Landtagsvcrhoirdlunaen Fpiitzia. sahrten, Hausbcsitzervereine, Umsatzsteuer, Gerichtsverhandlungen. „Der Liebe Schüler-l ebestrank". Muchmaki. Witterung: Frost. Dienstali. 16. Januar I960. Versicherung der Hinterlasiencn von Arbeiter». Der Reichstag hat am Ende der letzten Woche sozialpolitische Verhandlungen gepflogen, deren Gegenstand die Versorgung von Witlwen und Walken der Arbeiter war. Der Gedanke, auch den Hinterlassenen der Arbeiter in bescheidenem Umfange die Wohl- thaten einer Versicherung zu gewähren, die sie nach dem Heimgange ihres Ernährers wenigstens vor der äußersten Roth bewahrt und ihnen das demüthigende Anheimfallen an die Armenpflege erspart, ist gewiß im höchsten Grade beifallswürdig und wird von keinem ei,«sichtigen Sozialpolitiker von der Schwelle aus abgcwicsen werden. Gleichwohl muß man sich hüten, bei der Beurthcilung einer solchen Maßregel das Herz mit dem Verstände durchgehen zu lassen und unbesehen zu dekrctiren: „Die Sache muß auf der Stelle erledigt werden, koste es. was es wolle." Wo immer eine neue sozialpolitische Maßnahme in Frage konimt. da erscheint es in, höheren allgemeinen Interesse dringend geboten, daß alle be rufenen Mitarbeiter sich zunächst die Bedingungen klar machen, unter denen eine soziale Politik überhaupt nur möglich ist. daß sie sich die Grenzen vor Augen halten, über die hinaus der Staat mit Rücksicht aus das Bestehen der Gesammtordnung keinesfalls gehen darf, und daß sic dann auf Grund solcher eingehenden und gewissenhaften Erwägungen den Spielraum bemessen, der für eine geplante sozialpolitische Maßnahme verbleibt. AIS oberster Ge sichtspunkt wird jedenfalls inimer festzuhalten sein, daß die Leistungsfähigkeit der beiden große» nationalen Erwerbsfaktoren, der Industrie und der Landwirthschast, ungesthmälert erhallen bleiben muß. weil sie allein eine groß angelegte Arbeiterwvhl- sahrtspolitik ermöglicht. Die unverständigen Elemente, die aus sozialem Gebiete immer nur fordern und ganz den Grundsatz ver gessen. daß sich in der Beschränkung erst der Meister zeigt, handeln in ihrer Rücksichtslosigkeit gegen Industrie und Landwirthschast genau so wie der schlechte Wirthschastspolitiker der Jabel, der die Lenne schlachtet, die ihm die goldenen Eier legt. An der materiellen Leistungsfähigkeit der nationalen Wirthschast findet jede nationale Sozialpolllik ihre natürliche unübcrstcigliche Schranke: wer das nicht anerkennen will, soll seine Hände von der Mitarbeit an dem sozialpolitischen Gebäude fern halten. Die Behandlung der vorliegenden Frage im Reichstage ließ auf Seiten der nationalen Parteien im Wesentlichen eine richtige Würdigung der leitenden Grundsätze der Sozialpolitik erkennen. Im Prinzip fand zwarder Gedanke, auchden Hinterbliebenen von Arbeitern eine Unterstützung aus Grund der sozialen Versicherung zu gewähren, ungetheilte Zustimmung auf allen Seiten. Zu gleich aber wurde auch die aus der Ausführung des Planes erwachsende Mehrbelastung für Industrie und Landwirth schuft in Höhe von M Millionen Mark ernstlich gewürdigt und das Ergebuiß dieser Prüfung war von Seiten der industriellen Vertreter ein verklausulirtes „Ja", seitens der Wortführer der Landwirthschast ein gleichfalls verklausulirtes „Nein". Tie In dustrie erklärte: „Wir können zur Roth auch diese Belastung noch ertragen, vorausgesetzt, daß der jetzige wirthichaftliche Aufschwung noch weiter anhält und nicht durch die Neuordnung unserer Handelsbeziehungen oder sonstwie eine Krisis über uns hcrein- bricht. Bemerkenswerth ist, daß die Initiative zu dem Antrag eine industrielle war und gerade von dem viel geschmähtcnsJreiherrn v. Stumm ansging, der dadurch den sittlichen Ernst seiner arbeiter- freundlichen Gesinnung deutlich bekundete. Die Landwirthschast sprach sich dahin aus: „Wir können neue Lasten nicht über nehmen, so lange nicht eine gerechtere Regelung der Armenlasten zwischen Stadt und Land herbeigcführt worden ist." Dem landwirthschaftlichen Standpunkte suchte auch der Een trumSredner gerecht zu werden, verfiel dabei aber auf den absurden Gedanken, daß er eine Theilung der Maßregel Vorschlag und em pfahl, sie nur auf die industriellen Arbeiter zu erstrecken, die land- wirthschaftiichen Arbeiter dagegen auszunehmen. Dieser eigen artige Ausweg wurde von dem Staatssekretär Grafen Posadowsky sofort mit aller Energie von der Hand gewiesen. Der Minister erklärte, auf eine Ausnahmebehandlung der landwirthschaftlichen Arbeiter werde sich die Regierung aus keinen Fall einlassen, da sonst die Gefahr deS Wegzuges ländlicher Arbeiter nach den industriellen Plätzen noch gesteigert würde. Ucbcrhaupt schien dem Minister die Sache einigermaßen Sorge zu bereiten. Er meinte, man solle doch erst einmal die kassenmäßigen Ergebnisse der Reform der bestehenden drei VersicherungSgesetze abwartcn. che man Wünsche betreffs der Hinterdllcbenenfürsorgc aussprcchc. In der That würde cs von den verhängnißvollstc» Folgen begleitet sein, wenn aus diesem Anlaß einer weiteren Entvölkerung des platten Landes irgendwie Vorschub geleistet werden tollte. Der aus dem Lande grassirende Arbeitermangel hat schon jetzt zu der bedrohlichen Erscheinung geführt, daß sich mitte» in deutschen Landen ganze Tentren von fremdländischen, namentlich polnische» Arbeiterkvlonien bilden, deren Schattenseiten für unser nationales Leben nicht erst entwickelt zu werden brauchen. Eine richtige nationale Sozial politik muß daher ihre Aulmerksamkeit gerade darauf lenken, wie diesem Uebrlstande möglichst zu steuern sei. Bon landwirthschast« licher Seite hat man namentlich eine Beschränkung der Freizügig keit in Aussicht genommen. Allein freilich dürste dieses Mittel schwerlich genügen ; vielmehr bedarf auch di« ländliche Wohnungs frage einer erhöhten Berücksichtigung in dem Sinuc, dich man den Heimstätten zu schassen und sie dadurch w ländliche» Arbeitern kleine an die Scholle zu fesseln sucht. Es ist ja gewiß nicht zu ver kennen. daß vielfach wohlmeinende Bestrebungen dieser Art theils an dem ungeeigneten Meiischenmaterial der ländlichen Arbeiter selbst, theils an den erheblichen Kosten Schisibruch leiden. Trotzdem mutz aber der Versuch bei der unermeßlichen Wichtigkeit der Sache doch immer wieder gemacht werden, und so weit insbesondere die Kosten ln Frage kommen, wird eine planmäßige staatliche Hilfs politik zu Gunsten der Landwirthschast. nicht zum Wenigsten aus müssen, um der sozialpolitischen nicht zu verkennen, daß auch' die Hinterbliebenensürsorge einen wirksamen Hebel zur Wiederbevölkcruna des platten Landes abgebcn würde. Neben der Herstellung von Heimstätten läßt sich kaum ein stärkerer Anreiz ;»m Bleiben für die ländlichen Arbeiter schaffen, als wenn ihren Hinterbliebenen eine angemessene Fürsorge gewährleistet wird. Es ist daher durchaus zu wünschen, daß die Lage der Landwirthschast sehr bald eine dermtiae werden möge, die ihr die Zustimmung zu einer Hiuterbliebenensürsorge für ländliche und indunrielle Arbeiter ermöglicht. In jedem Falle aber ist vie Einführung dieser er weiterten Versicherung nur durchsübrbar für alle Arbeiter ohne Aus nahme. Das ist auch im Reichstage aus nationaler Seite richtig erkannt worden und der Trennnngsvorschlog des Eentrimis Hai übereinstimmende Abweisung erfahren. Nur die Ültrainoiitanen selbst wollten die nationale «Schädlichkeit einer getrennten Hinter- bliebeneiiversicheiuiig nicht einsehen und bewiesen damit aus's Neue ihre Unsähigkeit. sich in ein wirklich nationales Denken und Empfinden hinein zu versetzen. Aus den Erklärungen des Grafen Posadowsky verdient noch die Stelle hervorgehoben zu werden, die von der Ausdehnung der Frist für die 26 Wochen sicherung. da„ Hause vorliegenden Reform der Unfallversicherung'erledigt werden solle. Für die Arbeiterschaft bedeutet diese Zusage eine neue weitgehende Verbesserung ihrer Lage, angesichts deren die bc- thciligten Kreise sich über die vorläufige Zurückstellung der Hinlerbliebenensürso-ge — es ist keine Kommiisionsberathung be schlossen. sondern nur eine Resolution zu Gunsten der Reform angenommen worden — vernünftiger Weise wohl damit trösten dürsten, daß ein Sperling in der Hand besser ist als eine Taube aus dem Dnche. Wenn jetzt ein Arbeiter erkrankt und zugleich invalide wird, hat er nur für 13 Wochen Anspruch auf Kranke»- »»tersiütziiiig. während der Rentenanspmch erst mit der 26. Woche beginnt vielen der. daß aber kommt es vor, daß in jener Frist auch das Versatzamt in Anspruch genommen werden muß und daß die Familie schließlich von Allem entblößt im bittersten Mangel dasteht, wenn die 26 Wochen endlich um und. Wenn die Dinge einmal so weit ge diehen sind. Hilst die Rente allein nicht mehr. Da kann es dann kommen, daß eine fleißige und tüchtige Arbeiter-Existenz die Folgen der unseligen l3 Wochen ihr Lebe» lang ru spüren hat und nie wieder so recht feste» Fuß im wirtlüchafllichen Leben zu fassen vermag. Daß dieie schwere Nnzuträglichkeit in der bestehen- allerdings ein Arbeitcr- ung m >o loyaler Weile verbeißen? Erfüllung wohl manchen einsichtigen Arbeiter, der durch den sozialdemokratischen Terrorismus an der freien Meinungsäußerung behindert ist, im Stille» davon überzeugen dürste, daß das wahre Wohl der arbeitenden Klaffen nur von einem starken monarchischen Regiment innerhalb der Ginndluaen der bestellenden Ordnung ge währleistet und gefördert werden kann. Ueberhaupt haben die in Rede stellenden Verhandlungen auf's Neue gezeigt, daß das Deutsche Reich mit seiner Sozialpolitik vollauf das gute soziale Gewissen für sich in Anspruch nehmen darf, das Fürst Bismarck bei seinem Kampfe gegen die Sozialdemokratie stets nachdrücklich für den Staat rcklamirte und zu dessen Stärkung nach seinem eigenen Zeugnisse gerade die soziale Gesetzgebung dienen sollte. Was aus dem Gebiet der sozialen Fürsorge von dem Deutschen Reiche geleistet wird, ist so hervorragend und wirkt so segensreich, daß icdem sozialrevoluttonären Agitator das Wort in der Kehle stecken bleiben müßte, wenn er es ferner wagen wollte, die alte elende Verleumdung von dem „bischen" Arbelterversicherung nach zuplappern. laiicn vermag, oag oicie icilwere «ciizuiragiiaileii in oer oc den Gesehaevuiig unverzüglich beseitigt werde, ist allerdin unumgängliches Ersorderniß der sozialen Fürsorge für die A schaft, dessen von der Regierung tn io loyaler Weise Verl Fernschrelb- und Fernsprech-Berichte vom 15. Januar. Berlin. Das Befinden der Prinzessin Heinrich ist. wie aus Kiel gemeldet wird, fortgesetzt gut. — Der Kaiser und die Kaiserin ließen am gestrigen Sterbetage des Vaters der Kaiserin, des Herzogs Friedrich von Schleswig-Holslein- Sonderburg-Augustenburg, einen kostbaren Kranz mit Widmungs- schleise auf dessen Ruhestätte in Primkenau »iedeilegen. — Zum Präsidenten der Seehandlung ist als Nachfolger des Freiherr» v. Zedlitz der Geh. Obersinanzrath und Vortragende Rath im Finanzministerium Havenslein ernannt worden. — Der deutsche LoiidwirtlischnflSrath hält seine diesjährige Plenarversamm lung vom k. bis 9. März in Berlin ab. Das preußische Landes- ökonomie-Kollegium tagt vom 12. bis 11. März. — Für die Ein führung des elektrischen Betriebs aus der Wannsecbahn tBerlin- Potsdamj sind die Vorbereitungen soweit vorgeschritten, daß ev. schon Mitte März ds. I. der erste Probczug wird abgelassen werde» können. — Die Berliner Mstglieder der Freien Vereinigung Aufforderung: „Aus Anlaß eiiigetretenen Veränderungen aus vcjien letztge Leitung sind die Unterzeich neten dem FlottenMreine belgetreten und fordern di« übrigen Mit glieder der Fielen Btikinigung für Flottenvorträge auf. fernerhin mit dem Floltenverein« Hand in Hand geh«» zu wollen. H. Delbrück, M. Sering. S. Lohmeyer, G Schmoller, Ä Wagner. Franckr." -^Die unter Boisitz de» SlaaiSkomnnssarS in An Wesenheit von Vertretern de- LondwirthschnstS- und des Handel». mndene Bermhiing der Delegirlen der lrodukirnhandelS hat zu so bei, ledige,idei, in absehbarer Zelt daS Wiedererstehen artet werden darf. — Der ^ ^ ^ - tag» legte Prof. Pfuhl eine, zu dem in der Wandelhalle de» Reichstag» zu er«' geführt, datz duktrnbörsr in Berlin erw« öckung-koiiimission de» Reich»! Wandelhall richtenden Denkmal Kaiser Wilhelms l. in Achtelgröße vor. Kaiser Wilhelm steht, den Schwarzen Ädlerorden aus der Brust, den Mantel der Ritter des Schwarzen Adierordens umgeworfen, ohne Kopfbedeckung ausrecht, indem er die eine Hand aus vie Verfassung legt. Die Skizze fand allgemeine Anerkennung seitens der Kom mission. doch soll künftig eine Skizze in Viertelgröße vorgeleyt werden. Sodann folgte eme Auseinandersetzung mit dem Pros Stuck in München über den bekannten Deckenfiies „Die Jagd nach dem Glück". Dieser Fries war nach Verhandlungen zwilchen dem Geh. Bourath Wallot. dem damaligen Baulester, und dem Künst ler von letzterem zur Ausschmückung des Reichstagshauses ge arbeitet und probeweise im Vorsaal zu den Präsidentenzimmern angebracht worden. Aus der Mitte des Reichstags, namentlich von Dr. Lieber, wurde bekanntlich das Kunstwerk einer scharfe» Kritik unterzogen. Dem Künstler war zu den Vorarbeiten ein sehr ansehnlicher Vorschuß gewährt worden: mit ihm wurden dann Unterhandlungen wegen Aeuderung des Frieses gepflogen Di«. Alisschmückiliigskommiisioi, beschäftigte sich schließlich mit dieser Angelegenheit und lehnte die Annahme des Frieses ab. woraus der Rücktritt des Baurathes Wallot von der Bauleitung des Reichs- tagShauies erfolgte. Wallot leitet seitdem nur noch den Bau des begonnenenReichstags-Pläsidialgebäudes Vonder Ausschmückung^- kommission war dem Rejchsamt des Innern die Aufgabe zugewiesen woiden. mit Pros. Stuck sich zu arrangiren. Das Reichsamt hat sich auch mit diesem in Verviuduug geletzt und eine mit nuanziellen Garantien ausgeslattete Vereinbarung getroffen Diese Verein barung lag heute der Kommission vor und wurde von dieser ge nehmigt. womit die leidige Angelegenheit aus der Welt geschafft ist. Zum Schmuck der Decke des Buubesrathssaals im ReichSkaas- hause mit Gemälden hatte Prof. Seeliger Vorlage» gemacht. Von der Kommission wurde hier ein engeres Ausfchreiben in Erwägung gezogen. Wien. Oesterreichische Delegation (Plenarsitzung). Vor dem Uebergange zur Tagesordnung ersucht der Präsident die Delegirlen. sich an die Sache zu hasten und eine Besprechung der inneren Politik zu iiiiterlussen Die Delegation setzte daraus die Debatte über den Voranschlag des Ministeriums des Aeußern fort. Tzicuduszycki hält den Dreibund mit Rücksicht aus die Dienste, welche er dem Frieden geleistet, für werthvoll; doch sei es uoth- wendig, daß die Verbündeten auch die gegenseitige,> wirthschaft- lichen Interesse» fördern, da hierdurch Sympathien hervorgenlfeii würden Redner weist vor Allem darauf hin. daß die Beterinär- Koiivention zwilchen Oesterreich und Deutlchland von Seiten Deutschlands u> einer Weile gehandhabt werde, welche die Ausfuhr österreichischen Viehes, sowohl des Horn- als des Borstenviehes geradezu ausicbließc. Der Polenklnb weide jedenfalls beim Fort dauern dieser Mißständc Geaenmußregeln fordern. Mit Genug- thuung nimmt Redner die Msttheil>i»g entgegen, das Ministerium des Aeußern habe mir Erfolg in der Angelegenheit der Aus weisungen aus Preußen intervenirt und die Nachrichten in dieser Angelegenheit seien übeltrieben. Redner würde wünschen, daß diese Nachrichten ganz falsch seien, ungeachtet der des großen deutschen Volkes unwürdigen Ausführungen mancher reichsdeuffchen Blätter, welche eine Gefahr darin erblickten, wenn nicht ausschließ lich deutsche Arbeiter i» das Reich kommen. Redner fordert Ver mehrung der Konsularstellen im Osten Preußens und schließt mit der Erklärung, er werde für das Budget stimmen in der Hoffnung, daß das Ministerium des Aeußern die wirthschaftlichen Interessen fördern werde. * Wien. (Privatkorrelpondenz.) Die ,.N. Fr Pr." meldet, Das Ministerium Wittek demissiomit am Miltnzoch, das Kabine! Korber wird am Freitag ernannt. Landsmannmmistei wird der erste Vizevräses der Abgeordneten, Picntoke. Amsterdam. Der Verkehr der Dampferlinie Enkhulzen- Stavoren ist durch EiS gestört. London. Die „Times" melden 13. ds. M.. daß den ganzen Tag mit Ladnsmith aufrecht erhalte» worden meldet „Reuter's Bur.": Eine aus dem Hauptquartier der Buren bei Ladysmith eingelrosfene Depesche vom 12- Januar beiagt: Ein Dr. Ealdwell wurde vom Kriegsgericht wegen Ver- rathS zu vier Jabren Gesängniß verurtbeilt, well er mit der Ab sicht, l>ch den englischen Truppen anzuschließen, deiertirte. — Lukas Meyer ist in Colenso angekomme». — Die Buren haben am 12. Januar wieder begonnen Mafrking zu beschießen. — Aus Durban wird gemeldet: Sämmtliche auswärtigen Militär-Attaches sind beute tn Begleitung des Oberst Jvor Herbert hier eingetroffen und begeben sich morgen nach Kapstadt, um sich dem Gefolge des Feldmarschalls Lord Roberts anzujchließen. Ebrlstiania. Der Storthing bewilligte mit allen gegen 2 Stimmen Stipendien im Betrage von 16,009 Krone» für Offiziere die sich nach Südafrika begeben solle». Belgrad. Wege» der Ämnestiefrage ist eine Ministerkrik ausgebrochen. Der König wollte am griechischen Neujahrstage die Begnadigung jämmtlicher im Hochverratbsprozeß Verurtheilten ver fügen. Der Ministerpräsident und die übrigen Minister widersetzten sich, und das gesamiiite Kabinet gab seine Demiisivn. Die Bildung eines fortschrittlichen Kabinets gilt als wahrscheinlich. * New-Orleans- Das seit dem 10. Januar km Hafen liegende deutsche Schulschiff „Moltke" wurde von Tausenden be sucht. Die Zeitungen, sowohl die in englischer, wie die in fran zösischer Sprache erscheinenden, rühmen einstimmig die Stramm heit der Seeleute, wie auch die Sauberkeit und Gastlichkeit an Bord dieses Kriegsschiffes. Bei dem Besuche, den der Kommandant Schröder gestern dem Bürgermeister Flower abstattete, trank dieser aus den deutschen Kaiser Schröder toastete ans de» Präsidenten Mac Kinlcy. Alle öffentlichen und zahlreiche Privatgebäude sind mit deutsche» Fahnen geschmückt. Heute veranstalteten die deutschen Vereine ein Festmahl. Die Deutschen von Pittsburg und Allabeny richteten ein Begrüßungstelegramm an die Offiziere und Mann schaften des „Moltke". worin der .Hoffnung Ausdruck gegeben ist. daß die von dem Grafen Bülow bei der Taufe des Schnelldampfers „Deutschland" ausgesprochenen Wünsche verwirklicht werden. Gingc> pore. Prinz Heinrich von Preußen ist heute an Bord der ^Preußen" obaereist. Die Berliner Börse setzte deute etwa» schwächer ein. Die Spekulation vennuthrt. daß trotz deS offiziösen Dementi» die Reise de» ViceadmiralS v. Senden-Bibran nach London mit Be sprechungen wegen der Beschlagnahme deutscher Schiffe zulammen- nae. Auch Meldungen au- London über »ine mutbmaßltchc ieoerlagc Bull«'S verstimmten. Später desestigte sich dir Haltung, dock wurde da» Geschäft sehr rublg Rur in ging c» lebost« »u. namentlich tn Bochum«. msvmuslg «.«08ua
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