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Dresdner Nachrichten : 27.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190002275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-02
- Tag1900-02-27
- Monat1900-02
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- Dresdner Nachrichten : 27.02.1900
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ve»»a»g«v«hr me.kIMrlk» « ».«. d«q d«, »-» ««. Die Amuihme »«, Lnkti»di-»«ge« fm. oie uäHft« ^lummer enolgt m der HaiiptüeM'tosklle, «artrnstraße 38 tt. ,n den Hedenannahnieftellon »on Lorm. 8 bük 3 Uhr Rachm. So,uttag« nur 28 o. 11-»/»l Uhr Mittag«. Unzeigentaris. Dce I «ruiidjeile (ca. » Silbe,,, >-> PP, Änkündiguiu,.!, aus -er Prwuc- sc>»c Zeile SV Pf.; D-PpcljeNe „unlerm L«ch» gesandti «0 Pf. Srund,«le M Mdntaae oder nach geittogen LO Pi. tiür Familtennachrichten u. 1- w), bez. 30 Pi- — Auswärtige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. V^-Blauer werd mit lo Pf-berechnet, Jur Rückgabe eingeiandter SchristsMae keine Verbindlichkeit. Jernlprechanschlutz; »nrt I Nr. 11 «. Uv. «oss. Dl« „Dresdner Nachrichten" erscheinen »agltch Morgen». «adWLI ^l«r..Ad«si-- avLS. I Le!egr.».Zdrej>r: GeeruHUkl 18ÜU »ll»i pr»mnn, «,.<«0 s>ll°r in «>t »°pp«n«'i.»a,nUo»eni>ii. I Nackricvtm. Dresden. ^ WM' Uortonsroi» ?rada °M> Oa»»It»»»»» keliliauan »adaalo». ^ ^ " OoselsLösäeLMtrl i» geii,,«,r blltlMNI fp'iellkicd espvisek -4» kspivr-rsdrlk-lRLsr kaplor-kromodslläliwz <«» ^vo F6 ^r.^," »Ikon vrRivIr-,8«lArvtk-u p»p1*r«, 8ekn>Iti,int«r^n. Qvuvert« nnä r»I»p«a, 8L1ÄVN- anck »Usr Format« nvä RoUsn. »ovis allsr io ckus I'nok oin3okl»gonävr ^rtiksi. 6o!sg«Lds»tsp0d.t«u. — ViUigsis 1*roi»s. — ttowptost» voäimrtu»^. K>m»i>i-8i!l»ill- 8oblvn ° /IdsLlrplkMvn la. l»«wcni-ck,iisung, Lok-Lerck» «le. kür Seo.olstan and krop.ralaae». reri.rvr I. SS» U» -r —U ««»^-»»» liummisabeid Watlinee-.e. 2« NVlNN. L>0UP0lt, v„,s«n.X«mni,r. IVlvNvrIN88liitL H'N Dresäeo. ^ Llsktriscds Lolsuektung. -» OeatralkeirunF. * Lrcspektc ß Mr vr. ltrxinni'Z 8Msl«M. ilc. veSer. h G.«WU«^r^ssE^^^rE^MiS^rW' ^üb«'lrociifsilisi'llsmeiiei'u. sliglkeli.eWntgi'klirlig-. »orsn-v.paletütstoffe Ilvrmrmn » «a.L ^LL. Mllllgl'lig!, fskbsn ll. plML-»lislltstsli rll bjiligrtsll Ppsissli. 8vl»vttv!8ti'»88v L4-. iV)»» Lniso-s' Last Arons. Hofnachnchten. Landtag. Mariiie-AuMellmig. Bcherziaenswerthe Rede. Gerichtsverhandlungen. I ^ia,,,Lenn ^ ve»-» ?ZV» IlUkAkt. LereinSnachrichten. Eugen d'Albert-Concert. riupferstichkabinet. I ^)IkNNtNA, e^«» ^^UtllUt L»/W» Y0 ?temlge für äen Monat Marr. Xncti vor kft^inn 6es Zweiten Viortelsakrss. etHva von» 7. MlLi-r ad. drinFsn vir eins dlsusriws In 6er Lntraxunx »llsero» Llattss an 6io Lsrieiisr ln llksslisn UNl! llL!' liseilLtsl» llmggdilllg. «o 6is ILnetellunx 6nrcd unsere «1N1»»VU Note» o6vr ILo»nn»t!>l^l«,,öre gSKeliielit, rur ^infiilirnnx: äia Nv- llisdsr erintlwo 6is „vredclner ^lletiriollton" au 6vn Werk tagen, vslrltv nickt aut einen Sonn- mlor koiertsZ kolxon, »>»" tÄKlikti T SI»l HIm'xenZ un«! ^bvu<l8 Pllzsti'3§en. vadei bleibt 6sr LeruLsxreis imversnSert. Oer IlsPUAsproiL Iistitixt tkr LIi-e8«Ie» unä äio Vor orte irla8«.H»ttL, r»Iaovo und L-odta» bei 2ustoIInns (iurck unsere Loten trii' «Ivu ^Loiiril Mrirsr SO VeiliiL lill'! b^ckiM^ttllo „Ilic^ner ülgebritliten" t .1 ttc it liui llt Zlnrieustrassv 38. toi»dwk8t«II«'o siii- äliMiLtg Itllil üo/oMs>Kt«HmiM: «vo»«o ILI08<eDpf«>,»« S, dok-ilwss LLssIor; L-otlivi-pIatD l, Kurl Lislick; Lönlx-ldrüiltonittr. itv, k'ritr Oilbsrs; VSr8«i'»ti-. 44 (Vorstadt Lisscken), Lick. Ikl«: vD»»a«Dsti-. 17, 6eorss Waasnsr; L«It« I»1Unt<r«r- u»,l widert Lanl; 8a«I»d,e»-.4Uo« tv, Lidmann Lindort; LöU»^i-«tv. 12 (Leks 8trisseiwi'strasso), Illai Loli; Sloi-sedovxevstr. 2 (Vorstadt Striesen), Otto Lilr; I4»I»»«Isti'. 17, Otto Lisekoss; 8v»»1ev8tn. «S, Onst. 8evler; In »lasevtt/.: 1oIIt«»tlD«i-8t»'. 2, Leinr. Lieblinx; In leüdta»: IVU^sI, nir«?D«1v. 4, 6 ^ Oötrs; I1et8i»»Itriei-8ti-. 31, .^rtkur Lekmidt; In Via««»: IviriH^tDnsso 1 und Hetiseoltrer- 8ti-»88« 2«-, ^rtkur Llattdaes. Aktenschluh im Falle Arons. Die Angelegenheit des jüdischen und sozialdemokratischen — beide Bezeichnungen sind ohne alle persönliche Tendenz zur richtigen sachlichen Beleuchtung des Falles erforderlich — Privat- dozcnten Dr. AronS an der Berliner Universität ist nach langen Irr- und Wirrjalen endlich zum Abschluss gekomnien, und zwar zu einem solchen, der iin Interesse des unversehrten nationalen Cha rakters unserer Hochschulen nur mit ungetheilter Freude begrüßt werden kann: Dr. Arons ist nämlich von der höchsten Instanz mit der Aberkennung der Eigenschaft als Privatdozent bestraft worden. Der Verlaus des Verfahrens gegen den Dr. Arons, das jetzt den im Ltaatsrnteresse einzig gebotenen Ausgang gefunden hat, reicht ziemlich weit zurück. Die öffentliche Aufmerksamkeit lenkte sich auf die sozialrevvlutwnäre Thätigkeit des Dr. Arons zum erste» Male im Jahre IMl. als bekannr wurde, daß der Berliner Vrivatdozeirt und Schwiegersohn des Kompagnons von Blelch- röder der Partei des Umsturzes die Kleinigkeit von 300,000 Mk. gestiftet habe. Das wurde von der nationalen öffentlichen Mein ung allgemein als ein Schlag in'S Gesicht, als ein beabsichtigter blutiger Hohn auf daS orduungsparteiliche stürmische Verlangen nach verstärkten Schutzwchren gegen die sozialrevolutionüre Be wegung arrfgesaßt und hotte zur Folge, daß man dem Treiben diese- eigenartigen Herrn „Privatdozeuten" etwas schärfer aus- paßte. Da zeigte es sich denn alsbald, daß Herr Dr. AronS nicht bloS leine« akademischen Lehrberufe, der thn eigentlich auf Mathematik und Physik beschränkt hätte, oblag, sondern daneben noch, wenn nicht in der Hauptsache, eine lebhafte agitatorische Thätigkeit für die Partei des Umsturzes entfaltete. Unter dem Eindrücke der hierüber sich geltend machenden Empörung in allen „ationalgcsinnten Kreisen sah sich schließlich auch die Regierung veranlaßt, der Sache näher zu treten, und zwar bot die formelle Handhabe ,» dem amtlichen Vorgehen da« im Jahre 1SS8 ver» abschiedete Gesetz über di« DISclplinarverhältMe der Lrkvat- dozenten. Die als erste Instanz mit der Angelegenheit befaßte philosophische Fakultät der Universität Berlin war im Vorjahre zu einen, freiiprechcudeir Erkenntlich gekomnien. Im Gegensatz dazu erklärte die zweite Instanz, der Disciplinar- hof für nicht richterliche Beamte, den Angeklagten für schuldig und be gründete diese Auffassung in einem eingehenden Gutachten. Nun mehr hat das preußische Staatsministerium im Sinne des Disciplinarhofes entschieden und Herrn Dr. Arons das von dem Fürsten Hohenlohe unterschristlich vollzogene Urtheil mit folgender Begründung zugestellt: „Nach dem eigenen Zugeständnis; des An geschuldigten steht fest, daß er der sozialdemokratischen Partei angehört und es sich angelegen sein läßt, ihre Bestrebungen zu unterstützen und öffentlich zu sördcm. Die Discivlinarbehörde erster Instanz nimmt an. daß der Angeschuldigtc sich dadurch noch nicht in Widerspruch mit seiner Stellung gesetzt habe, so lauge er in seiner Agitation gewisse Grenzen des Taktes und Anstandes beobachtet und sich aller ungerechten, unwahren Behauptungen und gehässigen Angriffe enthalte. Dieser Ansicht kann nicht beigetreten werden. Die sozialdemokratische Partei erstrebt den Umsturz der gegen wärtigen Staats- und Rechtsordnung mit Hilfe der zur politischen Macht gelangten Arbeiterklasse. Die bewußte Jördemng dieser Bestrebungen ist unvereinbar mit der Stellung eines Lehrers an einer Königl. Universität und der sich daraus ergebenden Ver pflichtungen, die jungen Leute, welche sich dieser Airstalt an vertrauen, „zum Eintritt in die verschiedenen Zweige des höheren Staats- und Kirchendienstcs tüchtig zu machen" (H 1 der Statuten der Berliner Universität). Ein akademischer Lehrer, der mit der artigen Gegnern der bestehenden Staats- und Rechtsordnung ge meinsame Sache macht, zeigt sich des Vertrauens, das sein Berus erfordert, unwürdig. Der Angcschuldigte hat sich hiernach eines DiLciplinarvergehens im Sinne des Gesetzes über die Diseiplinar- Verhältnisse der Privatdozeuten schuldig gemacht." Herr Dr. Arons trat vor dem Disciplinargerichtshvf 2. Instanz in großer Pose auf und erklärte, „mau möge sich nicht erst mit milderen Maßregeln (Verweis) aushalten; er werde sich an seiner politischen Thätigkeit doch nicht hindern lassen". Diese Haltung deutete schon darauf hin, daß er entschlossen sei, seinen Fall im Sinne des politischen „Märtprerthums" auszuschlachteu. und in der That erschallt jetzt auf der ganzen Linie der sozialdemokrati schen, radikalen und jüdisch-liberalen Hilsspresse unisono der Ruf: „Das Urtheil des preußischen Staatsministeriums hat der Sozial demokratie das letzte Hilfsmittel geschaffen, das ihr noch fehlte, in dem es der Partei der sozialen Revolution zum politischen Märtyrerthum verholsen hat!" Es hat ein gewisses psnchologisches Interesse, wenn man sich die Art der Aufnahme des Erkenntnisses bei der Schutztruppe des Dr. Arons in ihrer vorerwähnten Gliederung etwas näher ansieht. Am lautesten und lächerlichsten geberdet sich natürlich der „Vorwärts". „Der erste Scheiterhaufen ist entzündet!" heißt es da u. A. „Der gioßindustrielle Kapitalismus sicht seine angemaßtcn Vorrechte, seine Ausbeuterherrschaft durch die unab hängige Wissenschaft bedroht; deshalb soll die Wissenschaft zur gefügigen Magd der politischen Gewalt hcrabgewurdigt werden", und was dergleichen blühender Unsinn mehr ist. Bon der radikalen Presse erklärt als Wortführer!,! die „Franks. Ztg ", man müßte sich wun dern. wenn das Urtheil „nicht dem letzten Rest von Ansehen, den die Disciplinarsprüche des preußischen Staatsministeriums haben, den Garaus machen sollte". Gleichzeitig giebt das Frankfurter Blatt zu verstehen, in Dr. Arons sei nicht nur der Sozialdemo krat, sondern auch der Jude getroffen, und hat daneben die. gelinde gesagt. Dreistigkeit, die Bermuthung auszusprechen, daß „kleinere deutsche Regierungen vielleicht ihren Ehrgeiz darein setzen würden, zu zeigen, daß sic verjagten Gelehrten eine Freistätte gewähren". Am drolligsten macht sich das Drehen und Wenden derjenigen Blätter, die unter dem Aushängeschild des gemäßigten Liberalismus insonderheit jüdisch liberale Interessen verfechten. Der Jude pflegt, wenn man ihm das Wort „Jude" ziiruft, den Kopf in den Sand zu stecken und glaubt dann unerkannt zu bleiben, zumal wenn er auch »och die Vorsicht gebraucht, vor seinem Ver steck eine Fahne mit der Inschrift: „Gemäßigter Liberalismus' aufzupslanzen. Das hilft aber Alles nichts, entdeckt wird der Jude doch auch in dem vorliegenden Falle. Oder sollte vielleicht ein nationalgesinnter Deutscher naiv genug sein, um nicht zu wissen, woran er ist, wenn er folgende Darlegung der „Nat.-Ztg." liest: „Wir bedauern diesen Ausgang. Nicht, daß die Freiheit der Wissenschaft dadurch beeinträchtigt würde, wie so oft im Voraus behauptet worden ist. Die Frage war in lciiiem Augenblick eine solche der Freiheit der Wissenschaft, sondern immer eine solche des Beamtenrechts. ES handelt sich daruin, wie weit daS Recht der Beamten zur politischen Bethätigung geht." Hier sollen nun nach de, Ansicht de« genannten Blattes „Unterscheidungen" gemacht werden. Bei „gewöhnlichen" Beamten hält es die „Nat.-Ztg." für „ganz i« der Ordnung", wenn „das öffentliche Bekenntnitz zur Sozialdemokratie und vollends agitatorische Thätigkeit für diese als unvereinbar mit de, amtlichen Stellung erachtet werde". Universitätslehrer aber — ja. Michel daS ist ganz wa- Andere-: unter diesen befinden sich eben hier und da Stammesgenoffen des Herrn Dr. AronS und denen darf keinesfalls etwas am Zeuge geflickt «erden; folglich muh die sozialdemokratische Parteistellung bet Prafefforeu und Privatdozeuten für die Staatsgewalt Hrkuba lein. Die echt orientalische Geschmeidigkeit dieser Beweisführung verdient in ihrer Art vielleicht Anerkennung, darf aber zuin Gluck aus leinen Beifall an den verantwortlichen Stellen der Regierung und in den deutschnationalen Kreisen der Bevölkerung Hollen. Derjenige Theil der öffentlichen Meinung im Reiche, der »ui streng nationalem und staatserhaltendem Boden steht, hat an d an Urtheil des preußischen Staatsministeriums auch nicht ein Titelchcn auszusctzen, sondern billigt es durchaus, daß die SR c! gewalt hier vor keinen gegentheiligen Einflüssen znrnclarivichcn - und sich einzig und allein ans der Grundlinie des stritten DG nungsprinzipes bewegt hat. Unsere Hochschulen dimen nie n>ü nimmermehr zu einen, Tummelplatz sozialrevolntionarer Treikcrc .. gemacht werden; jede Schwäche und Nachgiebigkeit in dieser Be ziehnng wäre der Anfang vom nationalen Ende. In diesem einen Punkte darf durchaus kein Pardon gegeben werden, sondern die staatliche Gewalt muß alles mir irgend in ihren Kräften Stehen ansbieten, um das sozialrevolutionüre Gift von den chrwürdi n Stätten fern zu halten, an denen unsere Heranwachsende Jugend, ein voll gerüttelt und geschüttelt Mas; von nationalen und christlich-1 sittlichen Impulsen auf der Grundlage wissenschaftlichen Streben- zugemessen erhalten soll. Vor den Thoren dieicr geheiligten Pflann stätten des national-wissenschaftlichen Gentes soll als Cherub das nationale Gesetz stehen, das icdem sozialrevolutionüre» Stören sriede, der sich naht, ein warnendes „Die Hände weg!" curnft une wenn dem Ruse nicht Folge gegeben wird, mit der Schafte de- Schwertes den Eindringling zurücktreibt. Sozialrevolutionäre! Apostel und Wvrtmhrcr haben da nichts zu suchen, wo der national. Gedanke siegreich das Haupt erhebt. Je unerbittlicher die reale.ei: , den Kreise nach dieser Regel handeln, um so näher werden fte auch der Erkcimtniß kommen, daß aus die Tauer nicht mit dem jetzigen s widersinnigen Zustande ansmkomme» ist. traft denen das Rech:. „fttr Alle gleich ' ist und Diejenigen, die llch ausdrücklich als Feiub! j der bestehenden Ordnung bekennen und deren Uimtur; zu ihrem > Lebenszweck gemacht haben, genau nach dcmselben gleichen Rechici zu behandeln sind wie die berufenen Schützer und Vertheidiger der Staats- und Gesellschaftsordnung. Inzwischen gehen nun die über den Fall Arons geschlossenen Akte» an die Rcaistratni um werden dort unter dem Buchstaben ,.2" das Bclegmatenal w > stärken, das sich gegen de» Widersinn der „gemeinrcchltichen" Be kämvsung der Sozialdemokratie anhänft. Nur das Fehlen von svnderrcchtlichen Bestimmungen gegenüber der sozialdemokratischen Agitation hat es möglich gemacht, daß der „Fall AronS" sich über Haupt zu einem solchen entwickeln und nicht kurzer Hand, sondern erst nach einem mehrjährigen Vcrschleppungsvcrfahren im staatlichen Ordnungslntercsse erledigt werden konnte. -.'2 r-- » GZ k-- x, '2 cTZ es ^8 N . r- ^ Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 26. Februar Schönebeck a. d. Elbe. Im Wahlkreise Kalbe-Afthcrs leben wurde der Nationalliberale Placke-Aken gegen den Sozialisten Redakteur Schmidt, dem das Mandat gerichtlich' aberkannt worden, mit liOO Stimmen gewählt. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus begann heute die erste Lesung des W a a ren h a u s st cu e r - G e s e tz e S. Fft: n - minister v. Miguel begründete die Vorlage, welche nicht t Hemmnng der natürlichen Entwickelung einer neuen Wirthschaft. form bezwecke, sondern nur den große» Wanreiihäniern die Law , auscrlege. die sie den Gemeinden verursachten. Sollte die va. geschlagene Steuer bewirken, daß sich das Kapital von dem Wem e.-. hausbeiricbe zurückziehe. so würde das lein Fehler sei»: die Kleb - betriebe gewönnen dann Zeit, sich der Kvnturrenz zn erwehren. Hossentlil F ^ , werde vermieden, daß das Kind etwa in Folge 'Lwi lnlfe zu vieler Doktoren zu Grunde gehe. Abg. Tr. Crüger Bwmberg (steif. Volksp.) sprach gegen die Vorlage, welche d-a, Kleinhändlern nichts nütze und gegen die Gewerbeordnung ve; stoße, indem sieden Gewerbebetrieb beschränke. Den Waarenhäinern ei das Prinzip der Baarzahlung zn danken; man dürfe sie niclr anders wie Markthallen behandeln. Das; sie den Gemeinden be ondere Lasten vemrsachten, sei ganz unrichtig. Tie Unllatzsteue. n Sachsen und Ballern dürfe uns nicht veranlassen, in denselben Fehler zu verfalle», ebenso wenig, wie ni.m daran denke, durch Steuermaßregeln die Großbanken und den Großgrundbesitz zu unterdrücke». Minister v. Miguel bestritt, daß die Vorlage em imgerechtiertigte Benachtheiligimg des Großhandels und ein ungercchtsertigte Bevorzugung des Kleinhandels bewirke. Aba Roeren (Eentr.) erklärte, das; die Mehrzahl des CcntrmnS auf deiu Boden der Vorlage stehe, das; diese aber noch nicht weit genug gehe. Seine Freunde hätten namentlich dagegen Bedenken, dag die Steuer 20 Proz. des Reingewinns und 2 Vroz. des Umsätze. nicht übersteigen solle, ferner, daß die Einbranchegeschäfte svlvie d Geschäfte mit einem Umsätze von unter 500,Oft» Ml. frei bleiben sollten. Abg. Hausmann (nl.j sprach sich zwar itznwathisch zur Vorlage aus, meinte aber, daß die Kommission noch viel schwierige Fragen zu lösen haben würde, insbesondere würde» die Besteuerung der Konsum -c.-Vereine und die Möglichkeit der Umgehung des Gesekes besonderer Prüfung bedürfen. HandelSministcr Brescld trat für das Gesetz ein und sagte, wenn das Haus geneigt sei. den Interessen des Handwerks und des Kleinhandels innerhalb der in der Vorlage gezogenen Grenze noch werter entgegen zu komme», so werde die Regierung dafür nur dankbar sein. Abg. v. Boden - Hausen ikons.) sprach sich gleichfalls im Ganzen für die Vorlage aus. hielt es aber für geboten, zu prüfen, ob die Steuergrenze von 20 Proz. des Reingewinns nicht noch zu erhöhen und die Grenze von 500,000 Mk.. unter der eine Besteuerung nicht stattfinden soll nicht herabzuietzen sei. Abg. Gothei» (frei!. Ver.) bekämpfte die Vorlage, welche für kleinere Waarenhausbetriebe geradezu eine Einkommen-Konfiskation herbeisühren würde. Die Steuer werde übrigens leicht z» umgehen lei«, wenn auch nicht immer gerade vier Brüder, für jede Branche einer, wir bei der Firma Wertheim, vorhanden seien; man übertrage jede Branche einem Einzelnen und die Anderen kommanditircn sich. (Zuruf: Das werden wir ihnen schon besorgen!» Man solle lieber die Gewerbe slcuer resormiren. Geheimrath Strutz bemerkt, die Regierung werde dem Vorredner dankbar sein, wenn er in der Kominisnon die Möglichkeiten einer Steuerhinterziehung recht anSfÜhrltch darlege.
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