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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.04.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000406018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900040601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900040601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-06
- Monat1900-04
- Jahr1900
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.04.1900
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D>e „LrcSdN'e Nachrtoten" erscheinen erlich Morgens; di.; Sezieher m Dresden unü rer ncichiren Umgebung. dir ,^utraguna durch eigene Loten oder Kommissionäre ersolgt, erholten drü Blatt an Woü)en!2jen. die nicht '.'Ni vonn^ oder ^eterta^e sollen, tr, zrrei TheilauSgaderr Abends u»o Morße»- ?ugestcU>. W' ZttUkgade erngejanrror ^christWkt keine Verdindlichkeit, A«rt Fer»isprechanschkutz: I Vr. 11 u. Ur. L L0S«. r«learamm^2ldress«: Vachrtetzlsn DrrvdON. Äcgraiiitel 1856 övlius vvoUsr, llperüsn. VLUrrtr. IS bwptisdlt ill Lllsrvatü: Lüvvrnv «»«»reu uoä II«»»-, KüeNvn- rma I a»«I« intl»r,oIiaN8-V«^n»<I»«. M. kt-er z L«lcar.-At>resse: Nachrichten, DreSdeu, H Valltccnmueu^tsr. ü-üt,ist- ^ K: ttürvzor zerLusMassr H ^ IdürsedUeLLsr.:» hi8«,o»a 8t.ua Lsdraueu. I -FkrvLpvot« Frutts u-tr-mco. -- r»vtu«ls», A L'ÜLlll'!. . UoflltzjüliLLl. A vrve.ele'v»-^'., H ^ Kurklltrieildtr., (L'srvvsirsedE^ II, ^'r. 2UX).) ^ 8irkair«Li»» s8lle!i8j8ctio ÜctiwvjiL). Mr. kever'» 8»iiAt«rium — Ms 8s!its ----- »H LurüLM k. VlcrveLtmuULv, ck/ou. LeLnico, L6c<,u^L!vkje6ur.. LfdoluLZLkoeiürlt. . . - tlvrinKO 1^tir-«te,n/nki. 6O^t/:r k'LmjUt'NLN.icklustj, ^ VL8 ^iU126 Ef xsömM. in<Uviciuc;U6 ÜoklUuUuu^, F'oüuwwt/'Z i,k)dikiU!8Qk. ^ «lia^tot. Ht.Uv6rkrtkrr.u- ^ilkanA U. ci. L^robpuLlc. Lntliun «L < o. KpsräLlk-6okrlkt lür 6tukl jeäcrr ^rd vael. Vr«8äea-L. Uosonstr. kur Sevstzwo-i- nn-k dU»rtinr,tttki, ?r»ll8M^Li0Qsu.^^^^^^ ÜLtkiruer. a. IZedvvltt-rLkLkl. Ütskl- vleeko su br»»svr. Lkr-ds^r etc. Dvcspirt« flslLaUsr atu ?.j<°Kkl ^ 1 ^ Mntrvinikunxi'piiki, > Urospaßta grcttiL. 1'rawMr Ver8-cmll, vLab nnsrcArkL A. »olspotkskv, MÄM, kk«Wld«zf L-.1 sssi lä! srumiIirlWti'LM w«. 34 As«rLl»vl1vn vom sivürgl! vsrittsiuuou >)iü ^mu yE doctislvALursstün Oovrs uvci m .jscjor UrvisIgFtt, «»»» KaxvIwLksixs, par^önlicks ILmIräuta mui Ll'^astuciieü in 8«;nNi, iin-i gll» Et 1 L»j^^as- Portugals Neutralität, tzofnachrichtcn. Landtag, KonfirmandenMnkleidung. Gartenarbeiten. I Mutbmatzl. Witterung: aittn e» 0st»itk t <!l^ «PS»» v^« Äindcsmmd in Chemnitz, Gerichtsverhandlungen. Sixtinische Madonna, i Stellenweise ilciederjchlägc,: ev ^ ^ *»"U» Portugals Neutralität. England hat es trotz der angeblich ungeheuerlichen Uebcrlegcn- heit seiner Gewaltmittel für erforderlich gehalten, in dem Kampfe zur Unterdrückung der südafrikanischen Freistaaten die Bundes- genosfenschast der portugiesischen Negierung in Anspruch zu nehme». Mit großer Emphase, sogar unter Anrufung Gottes, als ob eS sich bei der Untecslützung der britischen Räuberpolitik darum handle, den Willen der Vorsehung zu vvllstrecke», hat in der Lisiaboner Teputirtenkommer der portugiesische Ministerpräsident den gegen die Buren gerichteten Akt offenen NcutralilätsbrucheS mir der Mittheilung verkündet, daß aus Englands Nachsuche» die Beförder ung von britischen Soldaten und Kriegsmaterial mit der Eisenbahn >uis portugiesischen, Gebiete zwischen Bcrra und Umtali bereit willigst zugcstandcn worden sei. Das staatsmänuiiche Pracht- eremplar portugiesischen NationalftolzeS glaubte ausdrücklich ver> sichern zu müssen, daß er sich »ich/ nicdersetzen könne, ohne in »cierlichster Weise zu erklären, daß die großbrrtannische Negierung mit Portugal Beziehungen unterhalte, deren Herzlichkeit und Loyalität mcht übertrofjeu werden könnten. Hütte eS var neun oder zehn Jahren in Portugal ein regierender Staatsmann riskirl, sich öffentlich mit dem Brusttöne sittlicher Ueberzeuguirg zum Dolmetsch eines solchen anglophilen Servilis- »ms zu machen, ein Sturm der allgemeinen Entrüstung hätte ihn und sie gelammte Regiermra von der Bildflüche hinweggesegt. Damals war Portugal das Objekt des britischen BcigervalUgungs- EgoiSmuS. dessen Bethäligrrng im lusitanischcn Königreiche eine so starke nationale Erregung zur Folge hatte, daß es König Karl im Interesse seiner Krone und Dynastie für gut befand, in einem direkten Dchreibcn au die Königin Victoria die Annahme des chm verliehenen Hosenbandordens zurückzuweisen und den autienglischen Demonstranten seine Sympathie auszmprechen. Inzwischen, wohl in Folge der weiter fortgeschrittenen Verstärkung der wirthschaftlichen und politischen Abhängigteit Portugals von England, scheint den Portugiesen die «ehemalige Feinfühligkeit in der Wahrung der nationalen Ehre und Würde verloren gegangen zu sein, ES wird zwar nirgends berichtet, welchen Euiorilck die Ankündigung, daß die portngiesische Kolonie Mozambique englischen Truppen als DurchgangSgcbiet dienen soll, auf die Volksvertreter in Lissabon gemacht hat, ober die Art, wre der Minisierprüsident den Neutralitätshruch zu Gunsten Englands uroklnmirt hat, ohne hcstige Angriffe zu beffnchten. läßt vermnthen, daßdieAnnahme nicht unberechtigt ist, dieEriniicrung an den brutalen Hvchmuth. nrit welchen» Portugal vor einein Jahrzehnt in dem damaligen südajnkanijchen Kvlonialkonslikt mit Großbritannien von den Engländern behandelt worden ist. sei im Lande stark erblaßt Immerhin müßte man sich wundem, wenn in Portugal der in eurer ruhmreichen Vergangenheit wurzelnde nationale Unabhängig- kcirSsedanke bereits völlig außer Stande wäre, ans die offenkundige Parteinahme gegen die südasrrkanischen Freiheitskämpfer irgendwie noch zu rcogiren: bisher konnte man glauben, das portugiesische Bolk thcile in seiner überwiegenden Mehrheit mit ganz Europa die warmen Sympathien für die Buren. Der portugiesische KabinctSchcf Hai den Muth gesunden, die Verletzung der Neutralität zu bestreiten und sogar von der korrekten Erfüllung der Neutralitätspflichten zu sprechen. Wie portugiesische Staatslenkcr Pflichten zu erfüllen pflegen, ist ia hinlänglich aus der Behandlimg zu ersehen, die Portugal seinen SlaatSgläubigern angedcchen läßt. Was schamlose Heuchelei betrifft, so icheint der Lissaboner Ministerpräsident ein würdiger Genosse Joses Cham- berlain'S zu sein. Außerhalb Englands ist wohl Niemand einen Augenblick im Zweifel, daß die Gestattung eines Truppen- durchzuges der Engländer zu den» Zwecke, den Buren in den Rücken zu fallen, eine geradezu flagrante Neutralitäts- Verletzung bedeutet ES heißt. England habe sich bei seinem Ersuchen um Gewährung der Truppendurchfuhr durch portugie sisches Gebiet aus den mit Portugal abgeschlossenen Vertrag aus dem Jahre 18K1 berufen, der die ostufrikanischen Besitzverhält nisse zwischen beiden Staaten fcststellte. Dieser Vertrag enrhält eine geheime Bestimmung, die den Engländern die Durch- suhrkonzession gewährt. Es ist ganz selbstverstäiidllch, daß England von dieser Konzession nur Gebrauch machen darf, wenn e-Z sich dirum handelt, Aufstande der Eingeborenen i» den eigenen, unbestrittenen Besitzungen, im Lande der Matabele und Maschona, das keinen Zugang zum Meere lxat, zu unterdrücken. Gegenwärtig ff'hrt England ruck den Burcnrevublikcn Krieg: diese sind selbst- iiimdige Staate», denen gegenüber Portugal unter allen Um ständen die Pflicht der stritten Neutralität zu wahren hat. wen» e-z sich nicht ziuu Kricasgenvssen Großbritanniens machen will, rav dieses aber die Durchgangskonzeision gegen die Buren ver wenden will, liegt aus der Hand, ES wird berichtet, ein ".«) Manu starkes englisches Korps unter dem Befehl des Obersten tmdrington werde in Beim landen und mittels Eisenbahn an die Grenze von Rhodesia gebracht werden, um zum Entsätze von Maieking zu dienen uno zu weiteren Operationen im Norden von Transvaal verwendet zu werde». Ju Frankreich hat der portugiesische Neutmlitätsbrnch einen Sturm der Entrüstung hervorgcrnsen. Pariser Blätter betonen, daß die Mächte das Recht hätte», von Portugal Rechenschaft zu Wider»; einzelne verlange!!, die französische Regierung solle uiweniiglich die Initialwe zu einer enertzlschen diplomatischen Aktion ergreife». Von chauvinistischer Seite wird die Gelegenheit ui beleidigende» Unterstellungen gegen die auswärtige Politik Deutschlands benutzt. In dem geheimen englisch-deutschen Kolonial- abkommen, wird gesagt, müsse eine Niederträchtigkeit vorhanden ie!„. wenn Deutschland so tlein beigäbe und den Engländern aus Beiorgniß vor peinlichen Enthüllungen nicht entgegenzutrcten wage. Wenn Deutsthlanv, das sich selbst die herrlichste Gelegen heit versage, feine Stellung im Nathe der Nationen in unvergleich licher Welse ;n lieben, in Unthätigkeit verharre, so dürste das weder Frankreich noch Rußland noch die Vereinigten Staaten abhallen, Englands Verletzungen des Vvlkerrcchls energisch entgegenzritreten und bei der portugiesischen Regierung Vorstellungen zu erheben. Das wäre gewiß höchst wünschcnswerth und erbaulich, aber nach dem die Großmächte und insbewnderc die aus eigenen nationalen Interessen dazu berufenen Regierungen Rußlands und Frankreichs den Krieg gegen die Buren geduldet haben, bleibt herzlich wenig Hoffnung übrig, daß der Berbinderungsakt des stolze» Albion mrt dem bankerotten Portugal zu irgendwelcher diplomatischen Aktion ! ühren wird. Seruitkreili-, und Terustircck, - Berts,te vom 5 Avril ' Telegraphen über den Charakter der That ausreichend unternch!« srrnnyreu,. «no «sern»prcm-vom ». ^pru.,^e„ Tie Lügensabril in London wird jedenfalls init stärkeren -Rom. Heute wurde ein königliches Dekret erlasten, wo- Mitteln betrieben, durch dos veersto lsM aufgehoben wird Meißen, Hier ist heute die Verhau»»» werterer drei Mü- " London, Unterhaus Dre wertere Debatte beichastigtc g,ieycr der Falschmünzerbandc ersolgt Die Recherchen der sich mrt der Frage. weshalb der bcr Paardeberg getangen ge-, Plitizei erstrecken sich noch aus andew mchsi'che Städte und auch nommeiic Gras Sternberg siergel-men und mcht nach St. Helena; aus Berlin, da dort andere Mitglieder der Bande bezw Hehler geschafft worden sei. Wyndham erklärt, er habe keine amtliche Kenntniß darüber, glaube aber, Graf Sternberg sei vor der Ueber- gabc Eronie'S gefangen genommen worden. Die Gefangenen zählte» 27vO. davon seien MO bereits noch St, Helena unter wegs. der Rest bleibe, bis weitere Vorbereitungen aus St. .Helena getroffen sein würden. - London. Die Abendblätter veröffentlichen folgendes Tele gramm aus Laurenyo Marques vom 3. Avril: Ans einer Äurenquelle ist aus dem Lager von Mcrlopo vom l. April die Meldung eingccinngen. daß am Tage vorher ein heftiger Kamps slattiand. Die Engländer in Maseling machten einen Ausfall und gleichzeitig wurde von der Kavallerie Plumer's in der Umgegend von Ramathladama ein Angriff aus die Buren unternommen. Beide Angriffe wurden abgeschlagen und von der Kolonne Plumer's 20 Mann gelobtet und 0 Manu gelangen genommen. Die Ver bündeten hatten nur geringe Verluste. Maieking ist nach wie vor eng eingeschlossen. Kopenhagen, Der Prinz imd die Prinzessin von Wales trafen heute Abend aus dem hiesigen Bahnhof ein, von dem König mrd der königlichen Familie emvfange» und von einer zahlreichen Volksmenge aus dem Wege nach dem königl Schloß ledbaff begrüßt. "'Suez. Avril, Ter Ncichspostdampjer „Kaiser', mit den Burendelegitten Fischer und Wvlmarcms an Bord, fuhr in den Snezlanal ein. Pretoria, 3, Aprrl, Meuter Meldung,s In dem Kampfe! mit Plumer bei Ramathladama am - vnnabend nahmen die Buren s 3 schwer verwundete Haupllente gefangen. no» denen 2 seither gestorben. terncr 2 Stabsoffiziere und 0 Soldaten, von denen si verwundet sind, - Heute früh wurden !t eog'isihe Unterihaneu, die bisher in Prettin,r,,wohnhaft waren, über die Grenze gebracht, Berlin. Der Kaiser und die Kaiserin begrüßten heute aus dem Lehrter Bahnhose den Prinzen irnd die Prinzessin Heinrich, die mit dem Prinzen Waldemar zu einem mehrtägige» Besuch hier eingetrosfe» sind. — Der Bundesrath stimmte heule dem Gesetz entwurf zur Ergänzung der Gesetze über Post Tampsschifs-Verbiird- ungen mit Asrika. ferner dem Entwürfe von Bestimmungen zur Herstellung einer Kriminalstatistit für das kaiserliche Heer und die kaiserliche Manne, sowie dem Gesetzentwurf betr, die mililärische Strafrechtspflege im Kiaulschougebiet zu, — Ter Oberpmsideut von Westpreußen, StaalSmimstcr v, Goßter, ist hier ernMch er krankt, — Die Bagdadbahn Kommission wird am Sonntag eine Konferenz mit der Deutschen Bank haben und Bericht über ihre Reise erstatten, — An kiesiger zuständiger Stelle ist noch keine Meldung von einem Protest Transvaals gegen die Gestattung des Durchzugs englischer Truvpen durch Beira eingetroffen. — Fwcschc» der bulgarischen Finanzverwaltung und dem russischen Finanzmimiter v. Witte sind, wie hier verlautet. Verhandlungen an- aebahnt. die darauf abzielcu, durch Vermittelung des russischen Frnanzeinilusies dem Fürstenthum eine größere Anleihe zu eimvg- lrchen. — Die „Köln, Volksztg." hat sich mit denr Interview zwischen dem Abgeordenteir Rocren und einem ihrer Berichterstatter über die deutsche Litteratur eine» Avrilschcrz erlaubt. Tie Aeußer- ungen. die ne dem Abgeordneten Rocren über Heyse, -seine und Goethe» über Sudcrmcm» und Hauptmann in den Mund leg!, sind deutschen modernen Schriftstellern entnommen und stamme» im Wesentlichen aus der Mitte der 30er Jahre, als der Kamps zwischen den Alte» und Jungen am deftigsten tobte. Tie „Köln. Bvlkszkg." fugt, die Herren, die sich bisher über Herr» Roeren und Genossen entrüstet hätten, tollten sich ahnungslos entrüste» über Dinge, die aus ihren, eigenen Lager stamme». - Der Schluß der Verhand lung gegen Gocnezy wird voraussichtlich am Sonnabend erfolgen. Goeircz» scheint nach dem Ergebnis; der heutigen Verhandlung Alles verloren zu geben: der Coup, den Gastwirrh Hinz als Thäter hinzusteüen. ist als durchaus gescheilert anzusehen. Berlin, Kaiser Wilhelm erschien heute früh um 8 Uhr in der großbrrtannischen Botschaft, um dem Botschafter seine Glück wünsche zum Mißlingen des 'Attentats aus den Prinzen von Wales auSzusprecheu, — 'Aus Köln wird gemeldet: Der Prinz und die Prinzessin von Wales trafen kurz nach Mitternacht auf dem Kölner Hauptbahnhvfe ein und setzten die Reise, nach kurzem Aufenthalt sott, ohne daß ein Empfang ffattgesiindcn hätte. Ter Prinz empfing 12 Glückwumchdepeiche». meist von Fürstlichkeiten, darunter ein in herzlichen Worten gehaltenes Telegramm der Königin Viktoria, welches der Prinz alsbald beantwortete. Die Prinzessin hatte ihre Ruhe und Fassung wredergewonncir, auf sic hatte der Mordanschlag besonders tiefen Eindruck gemacht und förmlich lähmend gewirkt; der Prinz behielt indeß während der ganzen Zeit seine Ruhe, Ueberaus überschwenglich schreibt die offiziöse „Nordd. Allg. Zta>": „Diese schmachvolle That wird überall in der gesitteten Welt lebhaften Abicheu Hervorrufen, In Deutschland ist die Entrüstung über den feigen Mordan'chlag so groß und allgemein wie die Genugthunira über sein Miktlingen, Wir danken der Vorsehung, daß sic von der unserem Kaiserhause anverwandte» britischen Köuigssamilic schweres Leid abgeweudet hat. Mit ehrerbietiger Snmpathie gedenken wir Ihrer Maicstüt der Königin Viktoria, welcher ein größer Schmer; erwart worden ist, und der Prinzessin von Wales, die dem fluchwürdigen 'Attentate auf ihren Gemahl beiwohnte, und beglückwünschen das britische Volk aufrichtig zu der glücklichen Bewahrung des Thron erben." — Die „Post" hält für nothwendig, daß eine inter nationale Vereinbarung zur Bekämpfung des 'Anarchismus zu Stande komme und sagt: In den anarchistischen Versammlungen wird die Autoritätlosigkeit großgezogen und die verbrecherischen Naturen finden hier ihren Glauben an ihren erlösenden MeffiaS- beruf für die schmachtende Menschheit. Wir halten es hier mit dem Fürsten Bismarck, der in seinem Gespräch zu Lothar Bücher äußerte: „Die Anarchisten muß man unschädlich machen, da-s ist nur ein Akt der Nothwehr." - Die „Bert. Neuest. Nacbr." be merken zu den Aeußerungen Lord Hamilton's: Wenn es schon eines Mannes in hervorragender gesellschaftlicher Stellung unwürdig ist. aus die ersten knappen Meldungen hin. welche über den Urheber der That »och keinerlei ausreichende Aufschlüsse ent hielten. mit so ungnalifizirbarcii Anwnrfcn gegen den Vertreter eines andere» Staates tiervorzrttreten. so ist die Frivolität der jenigen englischen Blätter, welche die festländische Presse für das Attentat verantwortlich machen, um so größer, als sie durch den vermachet werden. Halle. In der Cröllwitzer Papierfabrik vernichtete ein Großieuer das Kesselhaus und einen Schuppen mit etwa >0.000 .Kubikmetern gepreßtem Stroh Tie Entstchungsurßiche des Brandes ist unbekannt. München. Prinz tNuprecht hat sich mit der coerzogw Marie Gabriele, Tochter des Herzogs Karl Theodor, verlebt. Die Verlobung wird erst nach der am 1. Mai 'wltsi.nden.den Vermahl una der Prinzessin Mathilde, der Schwester des Prinzen, offiziell puolizirt, Wien, Aus tllovereoo u, Sudtirol wird gemctLcr Am Dienstag sind der Direktor des hiesigen Gnmnanums Dr. Johann 'Alton und seine 'Nichte von einem unbekannten Manne ermordet worden, Ter Mörder entfloh, ohne etwas geraubt zu haben, Marr hält den Toppelmord, der erst am Mittwoch entdeckt wurde, für einen Racheakt. Wien. Kaffer Franz Irqe« rühr heute der der enginchen! Botschaft vor. um zur glücklichen Errettung des Prinzen von Wales seine Glückwünsche auszuiprechen. Gras Goluchowski sandte an den Prinzen von WaleSnach Kopenhagen ein Glückwumch-Telcgrcunm. Salzburg. Kardinal Zirrsterzbischoj Haller ist heute Mittag gestorben. Pari s. Der erste Zwerkamp, zwi'chc» Lubcrsac und üpkruff, fand heute statt. Sie schlugen sich au? Degen. 'Nach fünf Gängen stach Ephntisi seinen Gegner in den Hals und gleichzeitig ritzte Ludersac's Degen Ephruisi a» der rechten Brustieüe. ohne ein- zudriugen, Tie Gegner versöhnten sich nicht Als Ludeoac den Platz verließ, brachte die angctttmureile Menge Hochrt:".' >:::' ihn! aus und ries: 'Nieder ozi! den Juden,!" Paris. Der Ministerpräsident, der Finanzmmiste'.. aer Minister der öffentlichen Arbeiten und der Gouverneur von Algier beriethen heute früh über die Verlängerung der algerischen Eisen bahn nach dem Süden, namentlich über die Linien Biskra- Ilargla, Algier—Laghuat und von Tuvenrier nackt der Oase Tidikclt. Pari S. In der Deputirtenkammer wurde heute eiu^Gclb-f duck, über die Haager Koiiscrcuz vettheilt, welches 13 Schrist-j! stücke, vom eisten Rundschreiben des Graten Mw.awiew bis zun! Schlußakte der Konferenz enthält. Eins der Schriftstücke nmianti! die Berichte der französischen Vertreter an ihre Negierung über drei' Arbeiten in den Kommüsivnen. „ , ! Brüssel, Nepräsentautenkammec Baron Suov. stell- vertretender Präsident, der Minister de» Auswärtigen und der Deputirtc Woeste vroteitiren energisch gegen das haffenSwerthe! Attentat aus den Prinzen von Wales Der Minister -a-nnertl daran, daß England zur Ausrichtung der UnadhcingrgkM' Belgiens > beigetragen habe, van der Beide lSoz.) und Loranb Progre'sist! schließen sich der Veiutthcilnng des Attentats an. Protest'".» jedoch gleichzeitig ausdrücklich gegen den schimpflichen mrd per- dammungswürdigen Krieg, der von England gegen ein treue-, Volk aesübrt werde. (Der Sozialist Fumemont ruft, Hoch die Buren;! Tie Debatte nimmt euren immer erregteren Charakter an. Tie Redner der Linken und die Sozialisten fahren mir. Vorwürfen gegen England wegen des südasruannchen Krieges fort. Der Minister des Auswärtigen legt gegen dir Haltung der Linken Verwahrung ein, van der Velde weist die von Woeste gegen ihn erhobene Unterstellung zuruck, daß er durch teure Wort- in einer Versammlung am Dienstag dazu deiMttagen habe, daß der Mordversuch nnteriwmmeu wurde. Woeste bemerkt dagegen, die Verantwortlichkeit werde aus Temenigcn lasten, welche sie am sich geladen habe». Danach erklärt der Präsident den Zwischen fall für erledigt. Brüssel. Die Mitglieder der Geiandt'ck'ni! der Sirdchsrikt Nischen Republik zeichneten sich »och dem Attentat auf der eng. liichen Gesandtschaft ein. Der Gesandte Dr Letzds richtete an den Prinzen von Wales ein Glückwunsch-Telegramm. Brüssel U«vcr den Verlaus der Attenttnssceiw wiro noch D bekannt, daß Sivtdo. einen Faustschlag in als sich mehrere Penonen auf ihn stürzten. das Gesicht erhielt, welcher eine blutend,: Wunde verursachte. Zu den Aussagen des Verbrechers wird be merkt, daß er zunächst seine anarchistischen Ideen als bieitmotiv angab, ohne Südafrika zu erwähnen. König Leopold hatte zur Be grußung des inkognito reisendetiPnuzenvonWales einigePettörrüch, ketten seiner Umgebung zumBalmhos gesandt- Inder Kammer und in, Senat wird der Mordversuch heute zu> Sprache gelangen, Nack? einer Meldung des Blattes „Patriot" hat die EnteEuchung er geben, daß «ipido mit Vorbedacht gehandelt hat. Er fei von einem Unbekannten zu der That angestistet worden, aus dessen Rach er auch am vergangenen Sonntag einen Revolver: für 3 Frcs, erstanden habe. In Begleitung dleies Unbekannten sei Sivtdo vorgestern zu einer im Kommunallhcater veranstalteter Versammlung zu Gunsten des Friedens und später in ein sozio listiiches Bolkshaus gegangen, wo er eiirc Erfrischung zu sich ae nonimen habe. Daraus habe er in einer Destillation einen Br«: geschrieben des Inhalts, daß er eine Stelle angenommen habe Gestern habe er sich zum Nordbahnhos begeben und sich nach der 'Ankunftszeit des Zuge-S erkundigt, sodann habe ec den Bahnho' verlassen und sich in ei» in der Nähe liegendes Casö begeben, am dessen Hof er seinen Revolver lnd. cLipido weigere sich, den Namen seines unbekannten Genossen unzugebeir und erkläre nur. daß der iunge Mensch einige Jahre älter sei als er. Das Verhör habe bis 11 Uhr 'Abends gedauert, woraus der Uiiteriuchuirgs richter die Eltern des Verhafteten ausgesucht habe. Nach dem „Etoile Beige" glaubt der Untersuchungsrichter nicht an die Wahrheit aller Aussagen Sipido's. sondern neigt, da dieser bei seinen Aussagen häufig stockte, der Ansicht zu. daß er Mitschuldige zu schonen suche. Gestern Nachmittag war Sipido noch in der Sitzung der Rcprä'ciitantcnläimner gewesen; als er aus dem Bahnhöfe eiiitraf, erkundigte er sich sojorl nach dem Prinzen v. Wales. Brüssel. Dem „Petit Bleu" theilt ein lüuast vom Kongo zurückgekehrter Beamter des KougoslaateS bezüglich der Ursachen des Buirdia-Aufstandes mit, es >ei bekannt, daß ein rmtergeord- neleiH Beamter der Plantaacn-Gesellschast Grausamkeiten gegen die schwarzen begangen habe, welche ihm 10 Jahre Zighthäus eiutragen müßten. Nachdem der Kommandant Lothaire aiigeordnet hatte, daß die Kairtschnksteuer nach Mongalla. anstatt wie vorinab- nach Morabia abziilietern sei. gingen die Biiudsas gegen d«,
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