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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.05.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000503024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900050302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900050302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-05
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Lerugsgebiihr: LicrteljLLrltch 2 IN, «o P'a,: durch dle Volt 2 Mk. ?s M. Die.Dresdner Nachrichten" erlcheinm laqlich Morgend; di« Buieder in Dresden und der »Schiien Umgebung, wo die Sutragung durch eigene Bolen oder Aommiiüondre erioigi, erdalien da» Blatt an Wochentagen, die nicht aui Sonn- oder Feiertage ioigen, in »wei Tlieilauraabcn «den»« und vtorgend »ugekellt, Für Rückgabe eingeiandter Schrikt- itücke keine Aerbüidiichkeit. tzern>vrechanichiuL' »«t I Lr. II u. Lr. LOVS. Telearamm-Adrette: Lachricht»» »r,adra. Mittwoch-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. Anreizen-c«ml. Die Annabme von Ankündigung«» eriolgt in derLauvtgeichäilss,eile und den Nedenannadmeitellen in Dresden bis Nachmittags 3 Mir Sonn- und .ttiertagS nur Marienitrabe ss von it diLV.lMr, Die livaltige Grund- i'ile (ca, « Süden» Ib Pf»,. An tüudigunacn aui der Privatieite Lei!« 20 Pfg, : di« 2ivaitigc Zeile als .Lingciandt" oder auf Tertieüe «a Pfg, In Nummern nach Sonn- und Frier lagen I- der, rivaltige Gru Meilen so, « beg, so und « Via, mud bcionderrm,Lorts. Answürtiae Aufträge nar gegen Vorauöbegaklung. Belegblatter werden mit td Big. derrchucr. » Ln. iV«ii,xr«88lilui<IIi,»x. IBi «8«I«N, WI«»rtt»8Sr»88v >, »riiM. MO. L«r«Iv»»x-, iriiviu- unä VvnnvrtHvviiiv, lailLörv, «lO«t8vt,v und 1>»i»xÖ8i8vIiv M«« 1 Rcucsle Drahtnachrichten. Hofnachrichten, Landtag. Landesverei» sür innere Mission. Centrnithcater, Olpvllotheater, s »4-^^ »» Atta R^nV» APIrstkt. Duttlec's Variete. „Tie Geisha", Trenkler-Concert aui deni Belvedere, Villip e>. Aernschreib- >i»«d ^ernsprech - Berichte vom 2 Mai Berlin. Der Kaiser begab sich sofort nach seiner Anknnst auf der Wildvarkstation zu Pferde nach dem Bornstedter Felde zur Bataillonsbesichtigung. Nachdem er das Frühstück bei dom Ostizierkorps des j. Garde-Regiments eingenommen batte, kehrte der Kaiser nach Berlin zurück, — Für nächsten Sonntag ist an läßlich der Großiährigkestscrklärung des dcutichen Kronprinzen eine bewndere Hosansage erlassen morden. Darnach findet Vormittags II Uhr in der Kapelle des Königl. Schlosses ein feierlicher Gottes dienst statt, an den sich unmittelbar im Weißen Saale eine Gratulationscour vor dem Kaiserpaar und dem Kronprinzen an- Ichlieken wird. Berlin. Reichstag, An Stelle der ausgeichicdenen Schriftführer Braun und KrebS wurden aus Vorschlag des Grafen Hompesch Freiherr v, Thünescld und Wallenborn zu (Schriftführern gewählt, Ter schleunige Antrag Werner ans Einstellung des Vrivatklageverfaknens gegen Bindewald wird für die Tauer der Session genehmigt. Es folgt die Bcrathung des Antrags Müller-Fulda, betr die Erhöhung der NeichSslempel'ätze und des Antrags Basserman», betr. die Erhöhung der Zölle ans Liköre. Branntwein und Schaumwein, Ans Vorschlag des Präsidenten erfolgt die erste Lesung beider Anträge gemeinsam, Abg, Müller- Fulda begründet seinen Antrag, der bezwecke, Nüttel für die Deck ung der Flottenvvrlage zu beschaffen. Antragsteller ging von der Voraussetzung aus, daß sowohl die Regierung wie das Plenum des Reichstags den Gesetzentwurf ratificiren würden, andernfalls würde die Beschäftigung mit der Decknngssrage zwecklos sein, Abg. Bassermann spricht in gleichem Sinne, Die Nachricht, die Nationalliberalen hätten gestern eine Fraktionssitzung gehabt, wozu sie den Staatssekretär v. Thielmnnn eingeladen hätten, erklärt Redner für unrichtig. Berlin. Der Gesetzentwurf über die Post Dampfschiss-Ver bindung mit Afrika ist heute von der mit der Borberatbung be auftragten Reichstagskommission unverändert angenommen worden. Zugleich gelangten folgende Resolutionen zur Annahme: 1. den Reichskanzler zu ersuchen, baldmöglichst dahin zu wirke», daß die Fahrtgeichwindigkcit bei den Pvstdampfcrn nach Afrika »ach Maß gabe der Bestimmungen dieses Gesetzes thuiilicbst erhöht werde «vom Abg. Münch-Ferber beantragt); 2, de» Reichskanzler zu er suchen. mit dem Unternehmer, dem die Einrichtung einer lltägigen Post-Damvffchiffs-Vcrbind»»g mit Ostascika und einer vier- wöchentlichen Post-Dampsichstfs-Verbiiidung mit Südafrika über tragen werden wird, eine Vereinbarung dahin zu treffen, das; der Reichskanzler die Befugnis; erhält, laiidwirth'chaitliche Produkte, welche mit denen der deutschen Landmirihichait kviikurrircn. mit Ausnahme von Tabak, Bienenwachs. Häuten. Fetten und Wolle, von der Einfuhr durch die sulweiitioiiirteii Dampfer nach deutschen, belgischen und holländischen Häsen ansznschiießen (vom Abg. Tr. Oertel-Sachien beantragt». Berlin. Das Ergebnis der preußischen Veranlagung zur Einkommensteuer sür das Jahr 1900 liegt letzt vor. Darnach bewegt sich das Verantagungssoll dieser Steuer noch in demselben Matze auswärts wie in den letzten Jahren. Man kann daher mit Sicherheit daraus rechnen, das; der Etatsansatz der Ein kommensteuer sür das laufende Finanzjahr niindestcns erreicht werden wird, obwohl er »m volle 14 Millionen Mark, oder nahezu 10 Prozent Höher, bemessen ist, als der des Vorjahres. Emmerich. Die Torpedo-Flottille hat heute Vormittag 10>/s Uhr die Weiterreise rhcinanfwärts angetreten. Wien. Der ungarische Ministerpräsident v, Szell. der gestern hier eiiigetroffeu ist, hatte Besprechungen mit dem Grasen Goluchowski und den, Ministerpräsidenten v. Koerbcr. Heute wurde v. Szell vom Kaiser in Privatandien; empfangen, Paris. Der ehemalige Sencnor Bocher, Bertronensmann des Prinzen von Orleans, ist heute Vormittag gestorben. Pari S. Dem „Figaro" zufolge würbe in verflossener Ol acht einer Prüfung aller Stege und Brücken in der Ausstellung vor- genommen. Der Erfinder des bei dem am Sonntag eingcstiirztcn Steges zur Verwendung gekommenen Mörtels. Matrait. erklärt, das Unglück sei lediglich in Folge unter der Brücke vor- gekommencr Wasserschäden entstanden. Gestern Abend starb der vierte der bei dem Einsturz am Montag vcruiiglücktcn Arbeiter. — Dasselbe Blatt meldet der Untersuchungsrichter habe de» früheren Geschäftsführer des Unternehmens des Hindndories wieder ans Kunst und Wissenschaft. s* Residenztheater. In Miß Maro Halton bat das Rcsidenzthcater einen Gast gewonnen, der fast Alles in sich ver einigt, was eine vollkommene Operetten'äug er in nusmacht: frische, klangvolle Mittel. Geschmack und Elite im Bor trag und — sicher kein Fehler — ein Fülle von Aeußerlichkeiten. aus der sich unschwer eine eo«lwlr neautv formen läßt. Mit solchen Vorzügen ansgestattet, stellt Frl, Halton eine Mimosa auf die Bühne, die sich hören und sehen lassen kann und die der Handlung der „Geishas" entsprechend, zweitcilos das an ziehendste aller lapaniichen Tbeemädchen rcvräscntirt. Noch ganz »eu und frisch im Import, sozusagen direkt aus England über Wien bezogen, weiß dieie Mimosa-Halton allerdings ui der dcnllchen Spruche nicht immer recht Bescheid, sie verständigt sich je nachdem bald deutsch, bald englisch, sie radebrecht halb wienerisch, halb in der heimothlichen Mundart, aber gerade dieie Hilflosigkeit in der Behandlung des Dialogs verleiht ihrem Spiele einen weiteren eigenartigen Reiz. Die Darstellung ist decent, ohne daß sie in Prüderie verfällt, sie giebt sich natürlich und drollig und durch schossen von jenem guten, absichtslosen Humor, der. Lascivität und Obscönität vermeidend, ans der Operettenbühne immer seltener zu werden Pflegt. Dazu versteht sich Frl. Halton auf den musika lischen Vortrag, sie weis; gut und geschickt zu pointircn und stellen weise sogar zu überraschen, wie in dem ganz vortrefflich vor- getragenen Lochliede. daS. nebenbei gesagt, mindestens ebenso schwer anSzufübren ist. wie cs sich pikant und fesselnd anhört. Das Gastspiel Frl. Halton's der allgemeinen Antheilnahme em pfehlen, bedeutet daher nicht nur eine angenehme Pflicht, die man dem liebenswürdigen Gast schuldet, sondern auch einen Vortheil sür die Anhänger der Operette. — Daß es deren noch sehr viele giebt. bewies daS sehr gut besuchte Haus und der lebhafte Beifall, der die Vorstellung begleitete. An dem Erfolge hatte übrigens nicht nur Irl. Halton ihren guten Antheil, auch alle übrigen Darsteller durften mehr oder weniger darauf Anspruch erbeben. Namentlich war Herr Friese wieder ein brillanter Wun-Hsi und Frl. Gcrsa eine nicht minder ante Moll«. Als Leutnant Katana stellte sich ein »eu engagirteS Mitglied, Herr Gttnzenberaer, vor. der die kleine Partie anerkennenswerth durchführte. Die Ein- srcien Fuß gesetzt, dagegen beschlossen, den Unternehmer Masse, zu dessen Gunsten die ersten Konzessionäre zuräcksteden mußten, gerichtlich zu verfolgen. Unter den Papieren Masse's wurde ein ans den Namen eines Derntirten des Seine-Tepartcmcnts lautender Chek über 20,OM Francs gesunde», Paris, Nach einer Statistik sollen während der Ansstell- ungsarbeiten nicht weniger als 1600 Arbeiter den Tod ge funden habe», London. Das Unterhaus ernannte eine Kommiision zur Untersuchung der Betrügereien, welche angeblich bei Ver trägen mit dem Kricgsamt vorgekommen sind. London. DaS „Neuter'iche Bureau" meldet ans Beim vom 28, April: Generallentnaat Enrrington ist i» Mamidcllos an- gekommen, — Demselben Bureau wird aus Alival North vom l, ds, M. aemeldet: Ein hier eingeirossener Dcpcicheiireiter theilt mit, das; 26 Buren bei Wevener gefangen worden seien, Kom mandant Ollivrer sei am Bein verwundet und zu seinem Nach folger J»aak Potgietcr ernannt worden. Moska u, Ter Kaiier und die Kaiserin besuchten gestern in Begleitung des Großfürsten und der Großfürstin Sergius das unweit Moskau gelegene Troitzka-Seraeewkasn-Kloster. wo sie vom Metropoliten Wladimir und der Klosierbrnderschaft i» scieriicher Weite empfangen wurden. Der Metropolit begrüßte die Ma- icstäten mit einer Ansprache und ertheilte ihnen den Segen, nach dem sie den Heiligenbildern und Relignien ihre Ehrfurcht erwiesen batte», Sväter nahmen die verttchgsten bei dem Metropoliten den Tbee ein und kehrten unter Glockengeläut«: und den Hnrrah- rufen der Bevölkerung nach Moskau zurück, K o n st n n t i n o v e l, (Meldung des Wiener Tel.-Corr-Bnr.) Das Gerücht, der neuernnnnte Bali von Trivolis. der sich am Sonnabend ans seinen Posten begeben sollte, sei nach Enrova ge stoben. ist in dieier Form nicht richtig, Jsmael fühlte sich wegen seiner liberalen Gesinnung nicht sicher und begab sich deshalb aus den englischen Stationär „Salamander", wo er sich »eit drei Tagen unter dem Schutze der englischen Botschaft befindet. Heute soll Jsmael an Vor» eines englischen Schiffes die Reise nach Europa mitteten. ' K onstg n t in op cl. Heute fand eine Versammlung der Botschafter statt, die sich mit der Antwort der Pforte auf die Kollektiv note der Botschafter betr. die Erhöhung der Ein fuhrzölle beschäftigte. Die Anuvort der Pforte beliebt die prinzipiellen Bedenken der Mächte und bietet eine Basis für weitere Verhandlungen, KonstcintinoPel. Die A l b a n es en sü h r e r von Ivel, Tjakova und Prisren sind beute in Pristina zin'giiimcngekvnnnen. um eine Versammlung gbznhaltcn, die aber formell noch nicht begonnen hat. Als Grund der Verzögerung des Beginns der Versammlung werden Meinungsverschiedenheiten mit dem Mdiz- Palais angegebe». Die Albanesen solle» weitgehende Autonomie fordern. Thcib a nchn. (Reuter-Meldung.) Die berittene Kavallerie- Division des Generals Hamilton ivar gestern und heute in einen Kampf verwickelt, um den Durchgang durch den Hvntnck-Paß nordwärts zu erzwinge,,. Der Feind hatte eine Stellung ans den Hügeln besetzt, die das Gelände an den Seiten des Passes beherrscht. Er mußte sich aber zurückziehen und den Durchgang sreigeben. DaS außen gelegene englische Lager wird von den auf den Bergen stehenden Abtheilnngen der Buren beschossen, so daß cs nöthig ist. es an einen sicheren Platz zu verlegen. Nem Nork. Ein furchtbares Gruben » ngl ü ck hat sich in Utah ereignet. Wie gemeldet wird, haben 200 Mensche» daS Leben cingebüßt. 107 Leiche» wurde» bereits ansgesnnden. Das Unglück wird ans die Explosion einer Anzahl Pnlverfässer znrückgeführt, N c w - N o r k, (Nentermcidung.) Die dcmokraiiiche Konven tion von Michigan hat ihre Delcgirtcn beauftragt, auf dc^ National-Kviiveiition für B r h a n zu stimmen. Oertlicheö mrd Sächsisches. Dresden, den 2. Mai. —* Aus Sib »llenort wird berichtet: Ter Erbprinz und die Iran Erbprinzessin von Sachien-Meiniligeir, begleitet von der Hofdame Frl. v. Bvern und den, Hotcbef Maivr Freiherr Rocdcr von Diersburg, statteten heute Nachmittag dem Wnigsvaar einen Bestich ab. Während des Thees concertirtc die Kavellc des Grenadier-Regiments Kronprinz Friedrich Wilhelm (2- Schlesisches) Nr. ll im Schlosse, —* Sc, Konial, Hoheit Prinz Friedrich August hat heute sruh bei Bad Elster zwei prächtige Anerhnhne erlegt, —* Der Oberpostiekretnr B Walther beim Postamt l in Dresden, welcher »ach einer 45jährigen Dienstzeit in den Ruhe stand getreten ist. wurde zum Rechnungsrath ernannt, —* Landtag. Tie Zweite Kammer uerabichiedere in ihrer heutigen Sitzung zunächst das Gefetz zur Ausführung der E i v i l v r o; es; o rd n u n g und der Ko n k urs o rd n un g und bewilligte alsdann die Errichtung eines Fcrnheiz- und Elektrizitäts werks in Dresden nebst den im Staatshaushalt dafür geforderten Summen. Ebenst' wurden die ans den Van einer Anzahl Eisen bahnen bezüglichen Postnlnte gemäß Dekret 21 und 09, sowie die die Errichtung einer Erziehungsanstalt für blinde und schwach sinnige Zöglinge in Ehemnitz. einer neuen Sttascmstait für Gc- fängnißsirnflinge in Bautzen und Um rcip. Erweiterungsbauten bei den 'Anstalten sonnensteiii, Untergöltzich. Zschadiaß. Hubertns- burg :e. betrcssenden Titel deZ außerordentlichen Etats genehmigt. — * Die vierte Deputation der Ersten Kammer beantragt, den Antrag Opitz, Dr. Schill und Genossen, betr. den Schutz des K l e i n h e tr i e b es in folgender Fassung anzunehmen: Im Hinblick aus das gesetzgeberische Vorgehen durch andere deutsche Staaten, und da die Erreichung eines befriedigenden Erfolgs im Wege der antonvmiicheir Regelung des Gegenstandes durch Ge- meindebeschlnise zweifelhaft bleibt, vielfach Ungleichheit hervorruft und jedenfalls mit vielen Schwierigkeiten und Weiterungen ver bunden »ein würde, die Königl, Staatsregierung zu ersuchen, dem nächsten Landtage einen Gesetzentwurf vorznlegen. der unter be sonderer Berücksichtigung der sächsischen Verhältnisse durch eine stärkere Heranziehung solcher gewerblicher Betriebe, welche durch die Konzenttcrtion des Detailhandels mit verschiedenen Maaren I gattnngen oder durch eigenartige, augenscheinlich aut einen Ein griff in den Umsatz des Kleinbetriebes berechnete Maßnahmen sich besondere Bortheile verschaffen, zu den Gemeindesteuern den Schutz und die Entlastung des mittleren und kleineren Gcwcrbetriebes erstrebt. —^ Die Getttzgelnrngsdeputation der Zweiten Kammer be antragt zu dem Entwurf eines Enteign» ngsgcsetzes für das Königreich Sachsen Fügendes: l- zur Borberctthung des Ent wnrss von beiden Kammern eine gemeinschaftliche Z w i i ch e n dcputation nach Maßgabe des h 1 l 1 der Verfassnngsurkunde ernennen zu lassen: 2. in diese Zwiichcndeputation nach erfolgter König!, Genehmigung seitens jeder Kammer iechs Mitglieder und ! drei Stellvertreter zu wählen: 0. die Erste Kammer zum Beitritt zu vorstehenden Beschlüssen sowie zur Abordnung von sechs Mit gliedern und drei Stellvertretern in die zu 1 erwähnte Zwischen devnlation einznladen, — Die Finanzdeputation L beantragt, zur Herstellung folgender Eiseirbcchnen: a) einer normalipurigen Nebenbahn von Sicbenbrunn nach Markneukirchen, b) einer schmal spurigen Gütccbalni von Ncbitzschen nach Kroptewitz, o> einer ichmaiwurigen Nebenbahn von Bühlau nach Dürrröhrsdorf, c» einer schmalivurigen Nebenbahn von Wilsdruff über Miltitz und Lenden nach Gadewik, s> einer elektrischen Straßenbahn von Dresden (Eotta) über Niederwartha nach Kvtzschenbroda. t) einer elektrischen Straßenbahn von Dresden (PlauciO nach Deubcn unter Berlängcruna bis Hainsberg das Einverständnis; zu er klären. der Negierung die erforderlichen Exvrovriativnsrcchte zu cr- thcilcn und die cingegangeneir Petitionen theits sür erledigt zu er klären, tbcils aus sich beruhen zu lassen. —* Die Vereiiistage des LandeSvererns für innere M isii v n in Dresden fanden gestern mit einer öffentlichen Abcnd- j versgmniiimg im großen Saale des Vercinshanses ihren Abschluß, j Herr Konsiswriglrail» Hofprcdiger Klemm, der Leiter der Versamm lnng. rief den zahlreich Erschienenen ein herzliches Willkommen zu. woraus znm ersten Punkte der Tagesordnung: Bericht über die innere Mission im Jahre 1899, der Bercinsgeistliche Herr Pastor Weidancr sprach. Er erwähnte cinlcilend, das; der Verein seinen !10, Jahresbericht veröffentlicht habe, daß von leinen hervor ragcnderen Unternehmungen die Tiakonenbildirnysanstalt nebst RettungShaus. irnhec in Gorbitz, jetzt in Moritzburg, bereits 28 Jabre und die Diakonisscnairstalr hicrselbst schon 56 Jahre Achtung der Operette in zwei Alten, wie sic gegenwärtig nach der Londoner Ausführung geboten wird, ist entschieden der liier früher üblichen vorznziehen. II, 8t, 's* ..Winterslüriiie wichen dem Wonnemond, in mildem Lichte leuchtet der Lenz." Das war rin Mnienabend gestern zur Eröff nung deS WoiinemongtS, wie ec im Buche - aller Friihlingslicder steht, lindduftig, herzerguickend. Unser vornehmes Königl, Belvedere hatte das Glück, seine diesjährige Sommeriarson in solcher stimmungsvoller Sphäre am 1. Mai mit einem genuß reichen Concert z» eröffne». Daß diese geradezu historisch ge wordenen, gesellschaftlich-musikalischen Abende auf dem Dresdner Belvedere zu den erlesensten großstädlnchen Eiliolnngen gehören, ist Fremden wie Einheimische» sattsam bekannt, io bekannt, daß eine einfache, unauffällige Ankündigung geniigt hat. uni die Räume überall zu füllen. Ihre große Beliebtheit verdanke» die Belvedcre- Concerte neben den uuvergleichiichen äußeren Vorzügen derselben dem seit Jahre» dort waltende» künstlerischen Geiste des Musik direktors T re n kl er. Nack, glücklich überstandenen Jnbiläums- Strapazen und »cich kurzer Rast aus den luftige» Höhe» der Bastei schwang Musikdirektor Treuster in unverwüstlicher Frische den Taktstock. Die von ihm zuiainmengestclltc Kapelle besteht aus 34 trefflichen Musikern, die fast ausschließlich znm Bestände seiner Gewerbchans-Kapelle gehörten. Als etwas Selbstverständliches, weil Altgewohntes, nehmen wir das exakte Zuignimenspicl eines Trenkler'schen Orchesters hin. die maßvolle Abtönung der Don- aemälde, ebenso auch die geschickte Auswahl der Vorträge, eine Auswahl, wie sie dem Zweck und Charakter seiner Concerto ent spricht. durch edle Musik ernster und heiterer Art ein größeres Publikum angenehm zu unterhalten und seinen Kunstsinn zu be friedigen. Solchen bewährten Eigenschaften entsprach auch das gestrige Eröffnungsconcett. Ans der Fülle der mit großem Beifall aufgenommenen Darbietungen keien nur Hervoraehoben die Ouvertüren zu „Egmont" (Beethoven) und „Mignon (Thomas), das erste Violinconcert von Beriot, durch Herrn Concertmeister Hoffman» effektvoll zum Vortrag gebracht, ferner zwei anspruchs lose. aber stimmungsvolle Kompositionen sür Streichorchester von Oskar Köhler, wovon das werthvollere ein nordisches Wiegenlied war. Zu den gelungensten Gaben gehörten einige Einlage», wie ein Charakterstück „In der Waldschmiede", die „Träumerei" aus Schumann'S Kinder!eenen und Händel's .Largo". — Möge der weitere Verlauf der Belvederc-Conccrte unter dem selten glücklichen Stern stehen wie der Anfang an diesem Maientag! —p. Vermischtes. Die Rhciiifahrt der Schultorpedoboots-Division, die sich bis Stmßburg erstrecken soll, wenn die Wasserverhültnisie des Rheins cs irgend zulcisse». ist ein Ercigniß in der Geschichte »ivercr Marine. Das kleine Geschwader hat eine Besatzung von 150 Mann, jedes Torpedoboot 18 Mann, Außerdem ist eine kleine Kapelle von 10 Hantboisten eingeschifft, welche aus den einzelnen Fahrzeugen des RannimangelS wegen vertheilt werden mußten. Die besten und neuesten Boote unserer Torvedoflotte sind es nicht, welche den Rheinländern vorgefubrt werden. Das V-Boot und die 8-Vovtc stammen ans der Mitte bezw. aus den letzten achtziger Jahren, Unsere neuesten Torvedodrvisions- und Torpedoboote aus der siebziger und achtziger Serie, mir ihrem doppelt so großen Raumgehalt, wurden sich kaum, ihres Tiefgangs wegen, für die Rhcinfahrt geeignet haben und hatten möglicher Weise nicht über Köln hinaus vordrrngen können. Damit wäre aber der Zweck der ganzen Fahrt verfehlt gewesen. Das Divisionsboot wird wohl wegen seines Tiefgangs von 3 Meter darauf verzichten muffen, über Köln hinaus stromaufwärts zu gelangen. Man wird sich erinnern, daß auch das auf Befehl des Kagers unter dem Kommando des damaligen Oberleutnants z. S. Graf v. Platen zu Hellermund zur Einweihung des Niederwaiddenkmals rheinaufwärts entsandte Torpedoboot wegen zu niedrigen Wasserstandes sein Ziel nicht er reichte, Ailgenblicklich sind die Wasserverhältnisse aber wesentlich günstiger als damals im Hochsommer, so daß unierc Torpedoboote und natürlich auch die Rheinstädte die allerbeste Aussicht haben Bekanntschaft miteinander ru machen. Jedenfalls bekommen die Rheinländer eine vollständig kriegsmäßig ausgerüstete Torpedo- bootSdivision zu sehen, a» welcher auch nicht das Kleinste fehlt. Als die kleine Flottille. 'Morgens rauchend und fauchend in der Kammer'chleuie zu Wilhelmshaven lag. ungeduldig auf die letzte Post wartete und noch ihre letzte» Vorbereitungen zum Anslaufe» traf, da glitzerte und glänzte Alles so fein geputzt, als ob eine Musterung vor dem schatten Auge des TorvcbobootSinsvektemS zu bestehen gewesen wäre. ES wehte eine frische westliche Brise und,
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