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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.05.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000504025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900050402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900050402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-04
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beriigsgebühn v!«rt«IMrlub r M. «o D°a.: dm« die P-tt s Ml. ?L Ps,. Di--Dresdner'Nachriibteltterlchemkn >«»Uch M-rgeo«; di- B-jieber üt Dresden mid der nächsten Uin-ebuna, wo die .öuiraamni durch eigen- Boten oder Aommiiiüinäre ersolgt. erkalten da^ Mat« au Wochentage». die nicht au! Lonn- oder Feiertage folge», m »wei TdeUauLgabcn Abend» und Morgen« jiigesretlt. Kär Rtickgabe eingesandler Lchriil- siu-le lew« Berbindlichkeit. tzernlvrechanschluß: IU»t l Lr. N u. Sr. Telegramm-Adresse: Snchrichtrn »rr»drn. Donnerstcrg-ADenDcrusgcrde für Dresden und Umgebung. 18AS Nerlag von Kiepsch ^ Reiehardt. Unreigen^nf. erlolat in der kmurtaekchaitssielle uö? den Nebenamialnuesielleii m Dressen di« Nachmittag» swn,. Sonn und Feiertag« nur Marie»inane :« don N diS',,l M>r. Dle lwaltigetzirund »eile ica, t> Silbeni tb Pt, , An tüm'iauugen auf der Prwgchene :Zeue «o Psg.: die »ivaltigc ^erie L» . irütgeiandt'' oder a»> Lcrt'eitc «0 Pfg ZZn Nummern »och Lonn - und Feier tagen l- de« gsvaltrgc Grundzeiten So. »o bei so und so Big. nach besonderem Tarif. Auswärtige Aufträge ,„r gegen LorauSbezablung. LeikiblaUcr werden mit. ra Mg. derechuet. Lodert LSdmv Zm». °, LLeiäsrototts i,, Mt«, ^Wmbi VvorLAlrtr 16. Nr. 121. Lviesel: Netteste Drahtnachrichten. Hostmchnchten. Landtag. Dreizehntes -entlcheS Buridssichietzen. Vaterländische Festspiele, Gcmeindevorstand Großmann s. Berliner Leben. Freitaz, 4. Mai 1900. Feruschreib- und Fernsprech - Berichte von, 3. Aiai. Berlin. Das Kaiserpaar wohnte heute der feierlichen E n i - l, üllung der Deiitmalsgruppe für König Friedrich I. in der Siegcsallee bei. — Der Kaiser hielt sodann mir dem Tempelhofer Felde eine Bataillons-Besichtigung ab. — Morgen haben alle Berliner Schulen frei. — Der Großhcrzvg und die Graßherzogin von Baden trafen um halb 11 Uhr Vormittags auf dem Potsdamer Bahnhöfe hier ein nnd wurden von der Kaiserin. den drei jüngsten Prinzen und der Prinzessin Victoria Luise, dem badischen Gesandten v. Jagemann und dem Personal der Gesandtschaft empfangen. Die Kaiserin überreichte der Groß- Herzogin einen Blumenstrauß. Berlin. Die Rcickstagskommission für das Reichsleuchcn lieitSamtS vorznzeigen. 8 1 lautet: .Jede Erkrankung und icder Todesfall an AuSsag (Lepra, Cholera (asiatische), Fleckcnsieber Fleckentssphus). Gelbes Fieber (Tr. Müller Sagau beantragt, die beiden letztgenannten Fälle durch Nnterleibstpphus, Diphtherie und Scharlach, Dr. Endemann das Gelbe Fieber durch Nutz, Milzbrand durch Wuthtrankhcit zu ersetzen', Pest (orientalische Beuienpests, Pocken (Blattern), sowie jeder Fall, weicher den Verdacht einer dieser Krankheiten erweckt, ist der für den Aufent haltsort des Erkcankungs- oder des Sterbcones zustehcnden Polizeibehörde unverzüglich anzuzeigen. Wechselt der Erkrankte den Aufenthaltsort, so ist dies unverzüglich bei der Polizeibehörde des bisherigen und des neuen Aufenthalts zur 'Anzeige zu bringen." Regieamcis'eitig wurde den Anträgen Müller- Sagan und Ende- mrnn widersprochen. Der Antrag Müller wurde abgelehnt. der Antrag Endemann zurückgezogen und K1 unverändert angenommen, ebenso die 88 2 bis 1. Berlin. Die Budgetkvmmission des Reichstags beschäftigte sich beute mit den Kostendeckungs-Anträgen zur Jlottenvorlagc. Regierungsseitig Ivurde erklärt, dass die beantragten Erhöhungen der Böisensteucr seitens der Vörie sehr wobt getragen werden tonnten. Abg. Graf Stolberg (kcms.) trat für eine Besteuerung der Kompensationsgeschäfte ein und erklärte sich, falls dies möglich sei, bereit, einige Sätze berabzumindcrn. Abg. Müller-Fulda wies als Antragsteller daraus hin. das; sich die Börse mit dem Gedanken der neuen Steuer längst vertrant gemacht habe: Schaden davon hätten höchstens die Makler, denen cs icdoch nichts schade, da sic jährlich Einkommen bis zu 200.000 All. bezögen. Tie Frage der Besteuerung der Konipeniatiouspapiere ivurde einer Subkommission überwiesen. Abg. Müller-Fulda berechnet den Ertrag seines Antrags auf etwa -st Millionen. Regierungsseitig wni.de diese Berechnung im Ganzen genommen für richtig erklärt. Nach längerer Debatte änderte 'Abg. Müller-Fulda seinen Antrag dahin ab. daß der Emissionsstempel für inländische Aktien von 1 aus 2 Prozent erhöht werden toll, der Emissionsstcmpcl für ausländische Aktien von 1'st auf 2 Prozent, der Stempel sür Kuxe soll durch weg 15 Mk. betragen. Dieser Antrag wurde angenommen. Artikel 3 und 1. Genußscheine und Ermäßigung bei 'Arbitrage-Geschäften, wurde ohne Debatte nach dein Antrag Müller angenoinmeu. Die Börscnsteuer für Aktien .'c. wurde auf '/>« vom 1000 erhöht. Daun wurde die Verdoppelung des Lolteriestempels berathen. Abg. singer wünschte, daß auch der Totalisator höher besteuert werde, dem wurde im Interesse der Pferdezucht von mehreren Seiten widersprochen. Abg. Gröber kündigte einen bezüglichen auSführ sichen Antrag an. Wciterberathnng morgen. Berlin. Ergänzung des Börsenbericht?. Nach Schluß ichwcmkend: vorübergehend gebessert auf Paris und Londoner Pnvatincldung von einem nenen SiegeHamftlon's. Später er matteten Banken und Montanwerthe: letztere ans ungünstige amerikanische Eil ende richte. Londoner Privätdepeschcn melden den Tod Krügers. Nachbörse matt , Kiel. Prinz Heinrich von Preußen ist heute Vor- mükaq nach Berlin abgcreisl. Wien. Die Marincvciwalumg wird von den Delegationen die erste Rate für den Bau eines neuen Flaggschiffes be ampruchen. Tic Forderungen der Kriegsverwaltimg haben die Fortsetzung organisatorischer Reformen zum Gegenstand. Für neue Geschütze wird für 1000 kein Kredit beansprucht. Budapest. Der ..Bester Llohd" störest:: Ilniercm Monarchen folgen aur der Fahrt nach Berlin die ehrerbietigsten Gcsüble der Volker Oesterreich Ungarns für den deniichen Kaiser und ihre freundschaftlichsten Grüße an die deutsche Nation, den» dw Herzen der Volker haben bei: Bund geiegnct, von denen Innigkeit dieser Besuch ein erneutes Zeugnis; gicvt. Tamm liegt es wie Jrühliuaszauber und wie der Morgenthau des ersten Tages auf dem Verhältnis;, das nun bereits das zweite Jahrzehnt über dauert hat. Das Bündniß schöpft immer wieder verjüngende Kraft aus dem frischen Born der öffentlichen Sympathiecn Hüven und drüben. Das Eigenartige und Besondere dieser politischen Gestaltung äußert sich darin, daß die Gemächer für sic warbc», lange bevor das zwingende Interesse in das allgemeine Bewiißtststn übergegangeu war. und darin auch ist ihre Uncrichittlerltchkelt verbürgt. ES liegt ein guter Sinn darin, daß der Kaiser und König nicht nur unter miltlärischcm Pompe, iondcrn auch unter bürgerlichen Ehrenbezeugungen seinen Einzug in die Residenz des Tentichen Reiches halten wird. Das dcmonstrir! aller Wett die von uns betonte Wahrheit, daß das Bündnis; ieine Wurzeln tief in das Volkstbum gesenkt bat und darum unerschütterlich ist. Will man dem Besuche unseres Monarchen am Berliner Hose politische BcdenLtMg zuerkennen, io liegt dieie in der Thavache. daß Europa mit einer neuen Tbcftmche nicht zu rechnen hat. Im Guten oder schlimmen, je nachdem der Eine oder der Andere den Dreibund als Segen oder als tlmegcn sür sich betrachtet, bleibt Alles beim Alten nnd das mehrfache Gerede über Trübungen oder Storungen ist als schlechthin werthws dcklarirt Köln. Aus Anlaß der Ankunft der Torpedoboots- d i v r s i o u haben sämmtliche Gebäude am NHemmer sowie die vor Anker liegenden Schiffe, darunter holländische. Flaggeinchmuck angelegt. Auch in den Straßen der Stadt sicht mau zahlreiche Fahnen. Das Wetter rst prachtvoll. Arolsen. Tie Vermählung der Prinzessin Elisabeth zu Waldeck und Pprmont mit dem ErbgraicnAleranderzuErbach- Schönberg bat beute Mittag 12 Uhr in Gegenwart Ihrer Maie- stätcu der Köisigiu Wilhelmina und der Königin Mutter Emma der Niederlande, des Königs und der Königin von Württemberg und anderer höchsten Herrschaften im hiesigen Ncsidenzschlosfe statt- gesunden. B r ü s s e l. P r i nAlbert von Belgien reist am Freitag nach Berlin zur Thcilnahme an den Feierlichkeiten. London. Ein Berichterstatter der ..Times'' meldet ans Bcrgspaar vom 00. April, daß der Bnrenkommandam Olivicr, anstatt nach Norden abzuzichen. auf Smithfield znrückgegangcn sei. Ein anderes Kommando befinde sich am Leenwstuffe. - Der ..Dailn Mail" wird aus Lonrem.o Margnes gemeldet: Die Buren-Regiernng habe augenscheinlich die Absicht, mög lichst lange 'Widerstand zu leisten. Im Bezirk Lndenkmrg würden Befestigungen hcrgestellt. Wegen der bergigen Natur dieser Gegend habe der Ort bisher mit der Niederländischen Bahnlinie nicht verbunden werden können. Seit einiger Zeit ieien jedoch die Buren an der alten Bahnlinie, die von Komatipvort nach Nord westen gehl, sehr thätig, augenscheinlich, um die Bahnlinie bis Lpdcnburg zu verlängern und im Nolhsalle die 'Niederländische Bahnlinie, zu zerstören. — Den „Dailv News" wird aus Lourene.o Margnes gemeldet, ein französischer Dampfer mit 12 aus dem Lager bei SimonStown entkommenen Buren, die nach Pretoria weiter reisen wvllren, sei dort augekommcn. Petersburg. Tic Kaiserin M «ttcr Maria ist aus dem Anstande in Gaiselsina cmgetrosien. Petersburg. Der deusichc Botschafter F ü r ft R adoliu ist zur Tbeiknahme an den Festlichkeiten nach Berlin abgereiil. Für die Tauer seiner Abweic'isteit ist der zweite Botschaftssekretär Graf Brockdorss-Rantzau mit der Leitung der Geschäfte beauftragt Petersburg. Der Marinemaler Aiivaiowski ist >»n Kl. Lebensjahre an» 'einem Landzutc bei Theodvsia in der Krim gestorben. Konsiautinopc l. In der gestrigen Versammlung der Botschafter wurde beschlossen. >ste Note der Pforte belr. die Echvhuna der Einfuhrzölle dahin zu beantworten, daß die Botschafter die Erklärung der Pforte, eine ciuieitige Verfügung >ei nicht beabsichtigt, zur Kemitniß nehme» und ihre Negicrungeu umgehend verständigen werden. K o nsta n ti n o p e l. Unmittelbar vor der Abreise Isma ei Kemal Ben'js. der unter Intervention des englischen Konsulats das Ehedivial-Packctboot benutzte, veriuckte, wie jetzt belanu: wird, der Stadiprä'ekt Revwan Pascba. de» Entichtw. Kemal Bcv'S zu ändern, icdoch ohne Erfolg. Der Sultan gestattete Lei» Kemal Bev. wahrscheinlich auf den Raid von Keiuai befreundeter Seite, die Stelle des Voll von Tripolis ntederznlcgcn und in's Ausland zu reuen. - In dem nabe der ruisiich-türkischen Grenze gelegenen Orte Alaschkerd wurden sechs Armenier von Kurden getödtct. was unter den Armeniern von Alaschkerd und Vajasid eine Panik hervoraeruseu bat. Die armenischen Bewohner der Orlc Mussur. Ardsah. Tstadien. ?inhuilepe und anderer Ortschaften wandern nach Ruß-' land aus. Das armenische Kloster Surp. in der Landschaft Alasch-; kerd gelegen, wird von 50 Soldaten besetzt gehalten. Die Geist lichkeit mußte das .Kloster verlassen. Ncw ?>ork. Die demokratische Konvention zn Nein Hampshire hat ihre Delegieren beauftragt, aus der National- Konvention >üe Pro au zu stinuncu New Nork. Die rcpubliiänischc Konvention von Nord Carotiua beauftragte ihre Delegirten, Mac Kinlcp sür die Präsidentschaft zu unterstützen. Die Delegirten von Virginia treten >ür Brvaii ein. — Nach den letzten Meldungen glaubt mau. daß bei dem Grubenunglück bei -shvfreld 250 Personen MU S Lebe» gekommen sind. Pretoria. Wie ein amtliches Kriegsbulletm meldet, haben die Verbündeten am 2K Avril östlich von Thabanchu 0 Gefangene gemacht und 10 Pferde erbeute!. Am 00. April zeigte wch eine britische berittene Atfthcilung in der Whe von Brandford. Die Verbündeten griffen sic von zwei cseireu an und zwangen sic, sich zurückzuziehen. Am Seiten der Verbündeten, drc 11 Gefangene machten, wurden 2 Manu leicht verwuudct. Einer anderen Meis ung zufolge hatten die Kommandos von Walkersstrom und Crawls ein Gcfecbt bei Brandsord. Nach einem scharfen Kampfe wur den l I Geiauoenc gemacht: die Engländer ließen 10 Todte an dern Felde zurück, unter ihuc» befand sich Kapitän Liddts. Die Verbündeten hatten einige Verwundete. Gestern früh wurde von den Engländern bei Fourtcenstrcams wieder ei» heftiges Bourdarde meist eröffnet. B u sfal o. Ungefähr 500 auf dem Gelände der vanaweriko iisicben Ausstellung veschäftigte Arbeiter haben die Arbeit ein gestellt und verlangen Lohnerhöhung. Port Said. Das Auftreten der Beulcnpest i» Von Said wird ietzr amtlich bekannt gegeben. Gestern sind 4 Fälle vorgekommen. Suakin. Hier sind drei weitere vcstvcrdächtige E> krankungsfältc sowie ein Todesfall in FotgcvonPeftvorgekommcii. Oertlühes und Sächsisches. Dresden, den ft. Mai. " Se. Kömgl. Hoheit P > inr Friedrich August Vir-- anr Sonntag in Plauen r. V- das RcgimentSfest der 101er mit seinem Besuche auszcicbncn. —L andt a g. Die Zweite Kammer verabschiedete in ihrer heutigen Sitzung die Kostenordnung iür Rechtsanwälte urid Notare und be'chlotz weiter bezüglich des Enteianungsgeictzes für das Königreich Sachten die Ernennung einer Zwischendeputatiou ans Mitgliedern der beiden Kammern zur Vorberathmig des Gesetzes. Schließlich genehmigte das Haus drei Titel des außer j ordentlichen Staatshaushnltsetats. — Die Erste Kammer ! Harle sich mit einer Anzahl Kapuet des Departements des Inner., !vom ordentlichen StaatsbauShalkSetat zn beschäftigen und bc willigte die verschiedenen Pvstulate noch den Anträgen der Depu totion. Weiter bericth die Kammer über die Petitionen um Am Hebung der der Dresdner Düiigerervortge'cllichan errkeilten Ge ilkhnugung zur Einlassung von Fäkalien in den Elbstrvm nnd über die Petitionen der Düngerenvortgcicllschgst zn Dresden und de, Laudwirlisichgfrlichcn: weise Betassung der öcreine zu Laugcbrück und Lama um nachi Fäkalien-Niederlage in Klotzsche an die Kunst und Wissenschaft. ,1* Residenztheater. Miß Mach Halton spielt heute und tue iolgenden Tage die Mimosa in der Operetle „TieGei»ba s". Sonntag Nachmittag geht bei ermäßigten Preisen das Lustspiel »Als ich wiedcrkcun" in Scene. 7" Zur Erinnerung an die „Deutsche P a u - AuLstckl ung Dresden 1900" soll ein umfangreiches Werk heraus- gegeben werden, das die bedeutendsten Ausstellungsobjekte in Wort und Bild enthalten wird. Die betreffenden Objekte werden van einer Jurn ausgewählt, an deren Spike die Herren Geh. Vaurath Professor Tr. Wallot und Hosrath Proscsfor Dr. Gurlitt stehen. Die in dem Werke vertretenen Aussteller erhalten als Gegenleistung eine kunstvolle, vom Bildhauer Poppelmann aus- zusührende Plamiettc: im klebrigen überlassen sic ihr geistiges Recht an dem Objekte dem Herausgeber des Werkes, das dem»ach zugleich als eine Anerkennung für hervorragende Leistungen zn gelten haben wird. r* Zum ersten Male seit 22 Jahren komint eine amerika nische Kapelle nach Deutschland und zwar die berühmteste, die unter dem Kvmmandostab des Kapellmeisters und Komponisten John Philipp Sousa steht. Sonsa ist eine amerikanische inusika liichc Kapazität, n. A. der Komponist der auch bei uns beliebten Washington-Post und vieler anderer temperamentvoller Mönche, die in Amerika Furore gemacht haben und nun bei uns importtrt werden sollen. Eousa's bisher veröffentlichte Kompositionen zählen M Nummern, die 70 seiner charakteristischen Märsche. 4 erfolg reiche Operetten, sinfonische Dichtungen. Suiten -c. umfassen. Als Kapellmeister hat Sousa eine große Popularität erlangt. Seine deutsche Tournee ist übrigens nur dadurch ermöglicht worden, daß die Sousa-Kapelle die offizielle amerikanische Kapelle bei der dies jährigen Pariser Weltausstellung ist. In Dresden werden die Soula-Concerte auf dem Bergkeller, voraussichtlich im Juni, stattfjndcn. Berliner Leben. L. Berlin. 2. Mal. In der engen Köniastrnßc gab es vor einigen Tagen einen gewaltigen Mcnsrhcnanftans. Man drängte und stieß sich vor einem Schaufenster und reckte die Hälse, um das Wunder zu ichen. Schutzleute mußten einschreiten. um den Straßenverkehr einiger maßen ausiccht zu erhellen. Das Wunder aber war eine harm lose — Maus, die in jenes Schaufenster gerathen war und nun ängstlich hin und her lies. Berlin behauptet, Acltftadt zu Win. und ist es sa auch bereits in mancher Beziehung. Aber ein west- städtisch erzogenes Publikum besitzen wir noch immer nicht. Zwar läßt man die Chinesen i» ihrer Nationaltracht jetzt ruhig durch die Straßen ziehen und sieht sich nicht mehr nach ihnen um. Sic gehören zu den gewohnten Erscheinungen. Selbst den, ungezogensten Schusterjungen Ml es beule nicht mehr ein. ihre herabhängeuden Zöpfe als willkommene Zielscheibe des Spottes nnd Handgreifticheu lleberinuthes zu betrachten. Aber wenn ein Droichkenpserd den Einfall hat. auf dem glatten Asphalt zu fallen, oder wenn ein Mensch sich etwas abweichend von der Tagesmodc kleidet, oder wenn gar ein Pserdcbahnwagen aus den Schienen gerät!,, daun iammclt sich schnell eine vielhimdcrtköpsige Menge an und dieselben Leute, die kurz zuvor nicht schnell genug vorwärts kommen tonnten und in ihrem Hasten Alles rücksichtslos sortstieße», waS ihnen den geraden Weg verstellte, haben Plötzlich furchtbar die! Zeit und rühren sich nicht vom Platze, selbst wenn sic die Schutzleute »och so nachdrücklich dazu auffordcrn. Vor einiger Zeit hatte ein sunges Mädchen, das hier bei Vor wandten zum Besuch weilte, do-Z Gelüst, sich einmal Berlin bei Nacht aus der Vogelperspektive anzusehen, nnd bestieg ivät Abends das flache Dach des Howes, in dem sie wohnte. Zu ihrem Unglück hatte sie ei» weißes Kleid an. Kaum hatte sie sich blicken lassen, als sich aus der belebten Straße zuerst Kinder, dann auch Erwachsene versammelten, die ungewohnte Erscheinung an- staunten und lebhaft beriethen. wie man das mondsüchtige, nacht wandelnde Mädchen ungefährdet herunterholen könnte. Gerade als man zu dielen, Zwecke die yeuerwehr alarmircn wollte, merkte die Jungfrau, daß man in Berlin nicht, ohne ungemessenes Aufsehen zu erregen, auf einem flachen Dach wandeln dürfe, und verschwand eiligst. Die Berliner tragen eben noch die klcinstädtischen Eier schalen mit sich hemm und dürften sie nicht sobald abstreisen. Dieser Zug geht durch und macht sich auch iu anderen Richtungen geltend. Man besitzt zwar schon reichlich von jenem kalten Egois mus. der in anderen Weltstädten scharf ausgeprägt ist und alles Thun und Denken beherrscht, aber man kümmert sich vielfach doch whr eifrig tim das Thun und Lasse« des lieben Nächsten und weiß in der Nachbarschaft ausgezeichnet Bescheid. Freilich tommt es auch cbenw g»t vor. daß man Jahre, ja Jahrzehnte lang in dem ielben Stock neben einander wohnt, ohne daß man ftch irgendwie kennt oder je ein Won mit einander gewechjctt bat Doch ist dre-- woht nur iu den vornehmen Vierrein möglich Die großen, dich: heoatkeric:: MielhSkaierneu des Ostens mrd 'Nordens bilden inest' kleine Ort'chaitcu sür ftch, in denen sich Alle genau kennen und über die Verhältnisse. Gewohnheiten und Schicksale der Anderen ausgezeichnet unterrichtet sind. Die Gegensätze liegen hier freilich aus allen Gebiete» dich, bei einander, wie es >a auch in einer erst noch im Werden begriffenen, ans den verschiedenartigsten, von auswärts Zuströmen den Elementen zusammengesetzten Weltstadt tbeilweisc ganz natui sich ist. Begeisterung und kalter Spott. Harmlosigkeit und äußerste Zweifelsucht. Gnimüthigleit und Grausamkeit Musen hier oun> durcheinander und ineinander. Oft fühlt mau sich von dem Charakter der Berliner Bevölkerung ungezogen und ebenso oft ab gestoßen. Auch wer hier schon lest einem Menschcnaltcc wohnt und ausmerksam beobachtet hat, wird immer wieder ans neu. Neberraschmigcu stoßen. Eine der seltsamsten bot dieser Tage der sbiritistifche Verein „Psuche". Ist es >chon an sich überraschend, daß der Spiritismus in dem sonst io nüchternen Berlin mehr als eine wohlgepftcgte Stätte hat. >v miij; der Ernst. Zwc. .. Seinesgleichen und wundert sich über nichts mehr. Das Wunder barste wird dort sür das Natürliche, das Selbstverständliche ge > halten. Ader freilich, mitunter ereignen sich auch hier Dinge, die den Gläubigen, wie der Berliner lagt, „über die Hutschnur gehen". Der Begründer des Vereins „Pshche", einer der eifrigsten und originellsten Vorkämpfer des Berliner Spiritismus, Dr. Egbert- Müller, der oft in wunderlich slilisirten Zeitungsartikel» für die „Mediumitnt" und deren Wundererscheinungen cingetrcten war, istj kürzlich zum Katholizismus übergctreten. Nun hat er auch den> Abfall vom Spiritismus öffentlich vollzogen. Er »nchtc zwar dieie:
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